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Juli 2007

Inhalt

Nachrichten Anleitungen, Tipps & Tricks


Ubuntu-Statistiken S. 4 GnuPG mit KMail S. 17
Kein 586er-Kernel mehr für Fedora S. 4 Der Windowmanager wmii (windows manager improved) S. 18
Treiber-Initiative S. 4 Tipps & Tricks S. 21
Sudo für Fedora? S. 5
GPLv3 veröffentlicht S. 5 Linux allgemein
Noch mehr Abkommen S. 6 Vorschau auf Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ S. 24

Neues von Dell und Ubuntu S. 6 Ubuntu-Geschichte im Blick – Teil 3: Breezy Badger S. 26
LibriVox: Freier Download von gemeinfreien Hörbüchern S. 28
Software-Vorstellungen Veranstaltungskalender S. 29
Conky – der kleine Systemmonitor S. 7
Rettet Dillo! S. 9 Interna
Das Ein-Mal-Eins für Linux – Mathesoftware kurz vorgestellt S. 11 Editorial S. 2
Leserbriefe S. 3
Vorschau S. 31
Impressum S. 32

1
Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

freiesMagazin hat in der Vergangenheit mehrere recht deutliche Ände-


rungen erfahren, die Erweiterung auf Fedora und der Wechsel zum
Querformat gehörten dazu. Aber es gibt auch kleinere Änderungen, so
zum Beispiel die Einführung der Initialen am Artikelanfang, die Ände-
rung der Schriftgröße und die Verkleinerung des Seitenrandes.

Diese Ausgabe ist eine Ausgabe der kleinen Änderungen. Um eine bes-
sere Lesbarkeit zu gewährleisten, haben wir den Abstand der Spalten
zueinander geringfügig vergrößert. Außerdem haben wir ein neues Zei-
chen eingeführt: y steht immer da, wo ein Zeilenumbruch aufgrund
des Layouts notwendig ist, aber dort nicht hingehört. Dies tritt bei den
Befehlsboxen und Links recht häufig auf. Bisher haben wir in den Be-
fehlsboxen den Backslash \ verwendet, der zwar durchaus üblich zur
Kennzeichnung von falschen“ Umbrüchen ist, aber gerade bei Linux-

neulingen häufig zu Missverständnissen führt, da der Backslash auch
als Befehlsbestandteil vorkommen kann.

Wir erhalten außerdem erfreulicherweise regelmäßig Anfragen, ob wir


noch neue Autoren suchen. Ja, das tun wir – und es dürften gern noch
mehr sein. Also nur Mut! Wenn Sie Lust am Schreiben haben, melden
Sie sich per E-Mail an redaktion@freies-magazin.de bei uns. Sie brau-
chen keine Angst zu haben, ab sofort monatlich einen mehrseitigen
Artikel abliefern zu müssen. Ein einziger Artikel ist uns genauso lieb
wie mehrere über die Monate verteilt.
© by Randall Munroe, http://xkcd.com
Aber nun viel Spaß mit der neuen Ausgabe, Ihre

2
Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse Alle drei Dateien stehen unter der GNU-Lizenz alle Ausgaben gelesen und muss feststellen:
redaktion@freies-magazin.de zur Verfügung – für freie Dokumentation (FDL) [4] und dürfen Ihr seid stetig besser geworden. Ausserdem
wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregun- gemäß der Lizenzbestimmungen genutzt wer- finde ich es gut, dass Ihr über unterschiedliche
gen zum Magazin. den. Distributionen berichtet. Ich bin zwar ziemlich
sicher noch einen ganze Weile bei Ubuntu zu
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrück- Schnelle Umsetzung! bleiben, aber der Blick über den Tellerrand
lich ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht Ich bin begeistert! Da kommt ein wirklich gu- schadet niemandem.
so gut gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was ter Vorschlag, die Seitenränder zu verkleinern Steffen Günther
uns natürlich freut), aber nur durch Kritik können und die Schrift zu vergrößern, und in der
wir uns verbessern. nachfolgenden Ausgabe ist das Ganze gleich freiesMagazin: Wir freuen uns, dass nicht nur
wunderbar umgesetzt. Ich habe es im ersten die Formatänderung sondern auch die inhaltli-
Layout – wie macht Ihr das? Moment gar nicht gemerkt – nur im direk- che Öffnung zu anderen Distributionen so viel
Das neue Layout gefällt mir sehr gut – so gut, ten Vergleich mit der Vorgängerausgabe. Das Anklang findet. Dankeschön für dieses positive
dass ich ein paar Aspekte des Layouts (Quer- zeigt, wie wichtig euch die Lesermeinung ist Feedback.
format, mehrere Spalten) gerne für ein eigenes und wie professionell ihr arbeitet. Bitte weiter
Projekt verwenden möchte. Ich hoffe, dies ist so. Links
erlaubt. Toll fände ich es, wenn Ihr verraten Stefan Koch [1] http://www.freies-magazin.de/y
könntet, wie Ihr das Layout mittels LATEX er- downloads/fM-Header.tex
stellt habt. freiesMagazin: Herzlichen Dank für die Kom- [2] http://www.freies-magazin.de/y
Marcus John plimente. Wir sind für Verbesserungsvorschläge downloads/beispiel.tex
jederzeit offen und bemühen uns, diese schnell [3] http://www.freies-magazin.de/y
freiesMagazin: Vielen Dank für das Lob, wir umzusetzen. downloads/beispiel2.tex
freuen uns sehr, dass das neue Layout so gut an- [4] http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html
kommt! freiesMagazin wird mit LATEX erstellt, Querformat
wobei wir eine Headerdatei nutzen, die dann Bitte, bitte – nie wie was anderes als das Quer- Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe-
die einzelnen Artikel einbindet. Für Interessierte format. freiesMagazin ist das mit Abstand am nenfalls zu kürzen.
haben wir die Headerdatei [1] und zwei Beispiel- besten zu lesende Online-Magazin. Auch in-
artikel [2] [3] zum Herunterladen bereitgestellt. haltlich leistet Ihr gute Arbeit. Ich habe jetzt

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Ubuntu-Statistiken

Was ist los in der Welt von Beiträge in den englischsprachi- gestellt und permanent protokol- schnell an Bugs gearbeitet wird.
Ubuntu? Viel, sogar sehr viel, gen Ubuntu Foren, Launchpad liert. Es ist interessant zuzusehen, (cla)
doch wie viel? Ubuntu Live Stats Bugs, dem Ubuntu Fridge, dem wie oftmals im Sekundenrhyth-
[1] klärt diese Frage. Auf der Web- Planet Ubuntu sowie den Ände- mus neue Pakete in die Paketquel- Links
seite werden zentral und live alle rungen am englischen Wiki dar- len übertragen werden oder wie [1] http://www.ubuntustats.com

Kein 586er-Kernel mehr für Fedora

Dave Jones, der Betreuer des soll, ist aber anscheinend noch damit nicht umgehen könnte. im GCC umgehen musste. Wie
Fedora-Kernels hat bekanntge- nicht klar. Auf [1] ist zu lesen, Über eine Umbenennung der Ar- es scheint, ist das letzte Wort in
geben, dass er den 686er-Kernel dass es noch Probleme bei der chitektur in x86“ wurde eben- dieser Angelegenheit noch nicht

auch für 586er-Geräte bootfähig Paketbenennung gibt. So gibt es falls diskutiert, daneben gab es gesprochen. (edr)
gemacht hat. Damit soll zukünf- Stimmen, die Bedenken dage- auch den Vorschlag, den RedHat-
tig auf einen extra Kernel für gen haben, den 686er-Kernel als Package-Manager zu patchen, da Links
586er verzichtet werden. Wie ge- i386-Paket zu verteilen, zum Bei- das Problem ursprünglich daraus [1] http://fedoraproject.org/y
nau das Ganze umgesetzt werden spiel wird befürchtet, dass yum entstand, dass man einen Fehler wiki/FWN/Issue93

Treiber-Initiative

Unter der Überschrift Kosten- lungsarbeiten zur Herstellung ei- australischen IDG-Publikation Li- ter von Nischenprodukten. (mfi)
” ”
lose Linux-Treiber-Entwicklung“ nes Treibers unter Linux enthält. nuxWorld.com.au“ bekannt gab,
stellte der Entwickler und Novell- Die Gemeinschaft würde nicht meldeten sich bereits zwölf Un- Links
Angestellte Greg Kroah-Hartman nur die Entwicklung des Trei- ternehmen, die den neuen Dienst [1] http://www.pro-linux.de/y
im Januar 2007 allen interessier- bers übernehmen, sondern auch in Anspruch nehmen wollen. Vor- news/2007/11235.html
ten Firmen ein Angebot vor, das die Pflege. Wie der Entwickler wiegend handelt es sich bei den
die Übernahme aller Entwick- nun in einem Gespräch mit der Interessenten um kleinere Anbie-

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Sudo für Fedora?

Ubuntu-Nutzer kennen das Prin- tionen vermissten oft den Benut- Minuten einen Time-Out; weitere matisch zum sudoer“ zu machen.

zip: Der bei der Installation an- zer Root“, der bei Ubuntu nicht sudo-Befehle erfordern dann eine Zur Zeit wird noch ausgiebig über

gelegte Nutzer kann durch das aktiviert ist. Die Nutzung von erneute Passwort-Eingabe. Mehr die Pros und Kontras diskutiert.
Voranstellen von sudo und die er- sudo anstelle von Root bietet ei- über die Vor- und Nachteile von (edr)
neute Eingabe des Benutzerpass- nige Vorteile. Wie schon erwähnt, sudo vs. Root kann man auf [1]
wortes Befehle mit Root-Rechten können mehrere Nutzer System- und in freiesMagazin 02/2007 Links
ausführen. Durch Bearbeiten der verwalterrechte erlangen. Außer- erfahren. [1] http://wiki.ubuntuusers.y
Datei /etc/sudoers oder Ein- dem empfinden es viele Nutzer de/sudo
tragen in die Gruppe admin“ als angenehm, sich nur ein Pass- Wie auf [2] zu lesen ist, wird nun [2] http://fedoraproject.org/y

kann auch weiteren Nutzern die- wort merken zu müssen. Lässt auch beim Fedora-Projekt darüber wiki/FWN/Issue93
ses Privileg eingeräumt werden. man eine sudo-Konsole“ offen, nachgedacht, den während der In-

Umsteiger von anderen Distribu- so gibt es standardmäßig nach 15 stallation angelegten Nutzer auto-

GPLv3 veröffentlicht

Die Free Software Foundation [1] Verlauf die Vertreter der Linux- kernel unter die neue Lizenz ge- ne Übernahme der neuen Lizenz
hat am 31. Mai den vierten und und GNU-Welten, Linus Torvalds stellt werden könne, da besonders für den Kernel vorstellen, wenn
letzten Entwurf der neuen Gnu und Richard Stallman, mehrfach die Inkompatibilität zwischen der OpenSolaris ebenfalls wechselt.
Public License Version 3 zur Dis- aneinander gerieten. So ist eine alten und der neuen Version für Die finale Version der GPLv3 wur-
kussion gestellt. Fast zwei Jahre bedeutende Änderung der neuen viel Unmut im Lager der Entwick- de am 29. Juni veröffentlicht [2].
nach dem ersten Entwurf dieser Lizenz, dass es Distributoren, die ler sorgte. Inzwischen wurden (mfi)
für die Open-Source-Welt wich- Patentabkommen schließen, wel- viele Schwachstellen beseitigt.
tigsten Lizenz geht damit eine hit- che einen Teil der Anwender dis- Die GPLv3 wurde kompatibel zur Links
zige Diskussion zuende, die durch kriminieren, zukünftig verboten Apache-Lizenz und Torvalds, der [1] http://www.fsf.org
Abkommen zwischen Microsoft wird, Software unter der GPLv3 zwar die Version 2 bevorzugt, [2] http://www.ubuntuusers.y
und einigen Linux-Distributionen zu vertreiben. Zeitweilig schien es kann sich jetzt im Sinne eines de/ikhaya/582
angeheizt wurde und in deren ausgeschlossen, dass der Linux- einfacheren Code-Austausches ei-

5
Noch mehr Abkommen

Die Wogen um das Patentabkom- Ton bei dem Novell-Abkommen Option dieser Verträge. Mittler- hende Zusammenarbeit zwischen
men zwischen Microsoft und noch deutlicher. Dort wurde ex- weile hat sich SUN offiziell auf Microsoft und Canonical, der Fir-
Novell haben sich noch nicht tra betont, dass Novell für die die Seite der Gegner dieser Ab- ma hinter Ubuntu, erteilte deren
geglättet, da gehen immer mehr Nutzung von Microsoft-Patenten kommen geschlagen und bietet Gründer Mark Shuttleworth ei-
Linux-Distributoren Kooperatio- Lizenzgebühren zahlt, bei den bei kommenden Verfahren allen ne deutliche Absage. Genauso
nen mit Microsoft ein. Im Juni neu geschlossenen Verträgen zwi- eventuell verklagten Usern finan- reagierte RedHat, die ganz offen
waren es alleine zwei große Fir- schen Microsoft und Xandros bzw. zielle und technische Hilfe an. von Microsoft umworben wurden.
men, Xandros und Linspire, die Linspire ist diese fragwürdige Li- Wie Bruce Perens sagt, sammelte (mfi)
eine umfangreiche Zusammen- zenzieren etwas geschickter ver- das Unternehmen allerdings im
arbeit mit Microsoft schriftlich packt. Ein Schutz der User vor Moment nur Verlierer zusammen.
vereinbarten. Allerdings war der Patentklagen ist nur noch eine Gerüchten über eine bevorste-

Neues von Dell und Ubuntu

Wie wir in der letzten Ausga- Monate ist geplant, die lizenz- gebrauch konzipiert. Ob Dell sei- [1] dafür abgestimmt. (edr)
be berichteten, sind in den USA rechtliche Situation in Bezug auf ne Meinung ändert und die PCs
Dell-PCs und Notebooks mit Audio- und Videocodecs zu un- evtl. als Paket mit dem kommer- Links
vorinstalliertem Ubuntu Linux tersuchen. Ob die kommenden ziellen Support von Canonical [1] http://www.ideastorm.com
erhältlich. Damit aber nicht ge- Ubuntu-Versionen als Folge mit vertreiben wird, ist nicht klar. [2] http://www.ubuntuusers.y
nug, Dell wirkt aktiv an der Ver- mehr installierten Codecs erschei- de/ikhaya/533
besserung von Ubuntu mit. So nen, ist noch offen. Ebenfalls noch nicht geklärt ist [3] http://www.ubuntuusers.y
wurde die Treiberentwicklung die Frage, ob es auch außerhalb de/ikhaya/565
unterstützt und alle Änderun- Für Unmut sorgte allerdings die der USA möglich sein wird, die [4] http://www.ubuntuusers.y
gen und Ergänzungen fließen Weigerung Dells, Ubuntu-PCs an PCs mit vorinstalliertem Ubuntu de/ikhaya/573
per Upstream an die Kernelent- Unternehmen zu verkaufen. Laut zu erhalten. Bisher haben 45.000
wickler zurück. Für die nächsten Dell seien diese nur für den Heim- Personen auf der Ideastorm-Seite

6
Conky – der kleine Systemmonitor von Christian Imhorst

C
onky [1] ist ein kleiner und schlanker eine Beispieldatei dorthin kopieren bzw. extra- man die Kommentarzeichen bei folgenden Ein-
Systemmonitor für das X Window hieren: trägen verändern:
System, der fast alle Systeminforma-
tionen auf dem Desktop darstellen kann, zcat /usr/share/doc/conky/ y #alignment top_left
darunter CPU-Last, Festplattennutzung und examples/conkyrc.sample.gz y alignment top_right
Netzwerkaktivitäten. > ˜/.conkyrc #alignment bottom_left
#alignment bottom_right
Der merkwürdige Name stammt übrigens vom Damit Conky einwandfrei läuft, sollten folgen- #alignment none
Maskottchen, einer Puppe aus der kanadi- de Variablen in der Datei gesetzt sein:
Der Systemmonitor ist nun einsatzbereit und
schen Comedy-Serie Trailer Park Boys“, und
” kann aus der Konsole heraus mit dem Befehl
bedeutet wohl soviel wie knollnasig. Die In- own_window yes
conky gestartet werden.
stallation von Conky ist recht einfach, die Kon- own_window_transparent yes
figuration unter GNOME und KDE aber ein we-
In der Beispieldatei sind diese beiden Zeilen Conky und GNOME
nig kniffelig.
bereits vorhanden. Wenn man eine eigene Da- Unter GNOME fällt zunächst auf, dass der Sys-
tei erstellt, sollte man die beiden auf jeden Fall temmonitor flackert, was man abstellen kann,
übernehmen. Außerdem sollte folgende Zeile indem man ein zusätzliches Modul in der Datei
auskommentiert bzw. in die eigene Konfigura- /etc/X11/xorg.conf in der Sektion Mo-

tionsdatei übernommen werden: dule“ einträgt:

Load "dbe"
own window hints undecorated,y
Eine knollnasige Puppe ist das Maskottchen von below,sticky,skip taskbar,y Nach dem Eintrag muss natürlich der X-Server
Conky. skip pager neu gestartet werden, damit man das Ergebnis
sehen kann.
Zuerst installiert man Conky mit dem Paket- Ohne diesen Eintrag würde Conky in der
manager seiner Wahl oder auf der Konsole. Taskbar erscheinen, Fenster überdecken und Nach dem Start von Conky sind keine Icons
Das benötigte Paket heißt conky und ist so- einen eigenen Fensterrahmen verwenden, was mehr auf dem Desktop zu sehen. Das liegt
wohl für Ubuntu als auch für Fedora verfügbar. alles nicht so schön aussieht. am Dateimanager Nautilus, der den Desktop
selber zeichnet“ und Probleme im Zusam-

Die Konfigurationsdatei von Conky heißt Standardmäßig erscheint der Systemmonitor menspiel mit Conky hat. Die Lösung heißt hier
.conkyrc und liegt für gewöhnlich im Home- unten links. Wenn man will, dass er in der Devilspie, ein Fenstererkennungsprogramm,
Verzeichnis. Nach der Installation kann man oberen rechten Ecke des Desktops sitzt, muss das die Funktionalität von Fenstermanagern
7
wie Nautilus erweitert. Auch Devilspie kann Gleiche macht man dann entsprechend mit grundbild nicht auf das Root-Fenster, sondern
man mit dem Paketmanager seiner Wahl in- Conky. eine Ebene darüber. Damit hier das richtige
stallieren. Das benötigte Paket heißt devilspie Hintergrundbild verwendet wird, braucht man
und ist sowohl für Ubuntu als auch Fedora Conky und KDE das Programm Qiv. Dafür installiert man das
verfügbar. Damit Conky auch mit KDE rund läuft, muss Paket qiv über die Paketverwaltung. Mit Qiv
die Option Programme im Arbeitsflächenfens- lässt sich dann der Hintergrund setzen:

Danach muss Devilspie noch konfiguriert ter unterstützen“ aktiviert werden, die man im
werden, damit es mit GNOME zusammen- Kontrollzentrum unter Arbeitsfläche  Ver- qiv --root /pfad/zum/bild.png
arbeitet. Dazu richtet man mit den folgen- halten im Reiter Allgemein findet. Startet
den beiden Befehlen eine Konfigurationsdatei man den Systemmonitor aber mit transparen- Beim nächsten Aktualisierungsintervall von
im Unterverzeichnis .devilspie im Home- tem Hintergrund, wird eine schwarze Fläche Conky wird dann das richtige Hintergrundbild
Verzeichnis ein: anstatt das Hintergrundbild des Nutzers ange- angezeigt und der Systemmonitor erscheint
zeigt. transparent.
mkdir ˜/.devilspie
touch ˜/.devilspie/conky.ds
Qiv und Kubuntu
Bis Kubuntu 6.10 Edgy Eft“ meldet qiv folgen-
und fügt folgende Zeilen in die Datei ”
den Fehler:
˜/.devilspie/conky.ds ein:
(if qiv: Your root window’s visual
(is (application_name) "conky") is not the visual Imlib chose;
(begin qiv cannot set the background
(pin) currently.
(skip_tasklist)
(skip_pager) Um den Fehler zu beheben, muss man eine
) Umgebungsvariable setzen:
)
Nachdem Conky und Devilspie nun konfigu- export XLIB SKIP ARGB VISUALS=1
riert sind, kann man beide Programme zu-
sammen mit der GNOME-Sitzung automatisch Das ist Conky, der kleine Systemmonitor. Allerdings ist die Variable beim nächsten Sys-
starten, indem man sie unter System  Ein- temstart wieder verschwunden, falls man sie
stellungen  Sitzungen im Reiter Startpro- Das liegt daran, dass Conky das Hintergrund- nicht entweder in die Datei .bashrc eingetra-
gramme einträgt. Dafür klickt man den But- bild des Root-Fensters anzeigt. KWin, der Fens- gen oder an die Datei .conkyrc angehängt
ton Neu“ und gibt anschließend als Namen termanger von KDE, aber setzt, wie die meis- hat:

Devilspie“ und als Befehl devilspie“ ein. Das ten anderen Fenstermanager auch, das Hinter-
” ”
8
${exec export XLIB SKIP ARGB y Hat alles geklappt, wird man mit einem wun- einfach gehaltenen Monitor für den Einstieg,
VISUALS=1} derschönen und schlanken Systemmonitor be- bis hin zu ganz aufwendig konfigurierten.
${exec /usr/bin/qiv --root y lohnt. Weitere Beispiele der Konfigurationsda-
/pfad/zum/bild.png} tei .conkyrc findet man übrigens auf der Ho- Links
mepage des Conky-Projekts, von diesem ganz [1] http://conky.sourceforge.net

Rettet Dillo! von Christian Imhorst

D
er kleine und schnelle Webbrowser fang an sollte Dillo aber auch auf weiteren da sich das Softwarepaket dillo zum Beispiel
Dillo [1] ist vielleicht schon bald nur Plattformen einsetzbar sein. Nach dem Wil- unter Fedora in Extras“ und unter Ubuntu

noch ein Datenfragment im Archiv len der Entwickler soll der kleine Browser in Universe“ befindet. Leider trägt sich Dil-

der Geschichte freier Software. Das Pro- zur Demokratisierung der Zugangsinforma- lo nicht von allein in ein Anwendungs- oder
jekt wurde von seinem Maintainer Jorge tionen zum Netz beitragen und Menschen in Startmenü ein, so dass man ihn im Terminal
Arellano Cid im April 2007 eingefroren, da die Lage versetzen, am Informationsfluss des oder über die Tastenkombination Alt + F2 mit
Entwickler und Unterstützung aus der In- World Wide Webs (WWW) teilzuhaben, auch dem Befehl dillo starten muss.
dustrie fehlen. wenn ihre Zugangsvoraussetzungen schlecht
sind, weil sie entweder veraltete Hardware Dillo wird in jeder Distribution anders ge-
Laut eigener Aussage ist es für die Entwickler oder nur Handhelds und PDAs zur Verfügung pflegt. Unter Ubuntu und Debian verrät einem
sehr schwierig und langwierig einen funkti- haben. Daher läuft Dillo auf so ziemlich al- die Startseite als erstes, dass es sich bei diesem
onsfähigen Browser zu schreiben, wenn man len Betriebssystemen und hat als Mindest- Browser um die gepatchte Version 0.8.5-i18n
seine Brötchen mit etwas anderem verdienen anforderung einen 486er PC mit 8 MB Ar- handelt. Durch den Patch i18n kommt Dillo
muss und an Dillo nur in seiner Freizeit pro- beitsspeicher. Dieses Feature sorgt dafür, dass unter anderem mit sprachlichen Eigenheiten
grammieren kann. Damit der Browser weiter Dillo zum Standardbrowser für kleine Linux- wie Umlauten oder japanischen Schriftzeichen
entwickelt wird, bräuchte das Projekt Kernent- Distributionen wie Damn Small Linux oder klar. Leider findet man in den Quellen nur
wickler und Sponsoren. Die aktuelle Version DeLi-Linux geworden ist, die sich auf den Ein- diese leicht veraltete Version des Browsers.
0.8.6 ist mittlerweile über ein Jahr alt und ei- satz auf älterer Hardware spezialisiert haben. Das Paket wird wohl nicht mehr gepflegt, da
ne Unterstützung scheint nicht in Sicht. weder in Ubuntu noch in Debian auf die Ver-
Installation sion 0.8.6 aktualisiert wurde. Ruft man Dillo
Das Projekt wurde im Jahr 2000 gestartet, um Um sich unter GNU/Linux ein Bild von dem unter Fedora auf, verrät einem die Startseite,
einen schlanken Webbrowser für Embedded- Browser machen zu können, kann man ihn dass man zwar den aktuellen Browser benutzt,
Systeme unter der GPL zu schaffen. Von An- einfach über die Paketverwaltung installieren, dafür aber leider nur die offizielle und unge-
9
patchte Version, die mit einigen Einschränkun- Version des Browsers geben wird, wird die- auch ein paar wunderschöne Seiten im WWW,
gen daher kommt. ses Toolkit vollständig GTK+ ersetzen. In der und man reduziert das Internet wieder auf
Version 0.8.6 ist nur die Download-GUI da- seinen Ursprungsgedanken, nämlich eine Viel-
Einen aktuellen und gepatchten Dillo muss mit erstellt worden. Da FLTK 2.0 aber noch zahl an Textinformationsquellen zu liefern.
man sich also in jedem Fall selber backen. nicht in den Ubuntu- und Fedora-Quellen vor-
Die Quelldateien sollte man sich aber nicht handen ist, lässt man die Download-GUI beim
von dillo.org besorgen, sondern gleich die ge- Kompilieren am besten weg. Dazu ruft man
patchte Version nehmen, die Tabbed-Browsing configure mit folgender Option auf:
unterstützt, Frames anzeigt, Umlaute und an-
dere Schriftzeichen richtig darstellt und SSL, ./configure --disable-dlgui
das Verschlüsselungsprotokoll für Datenüber-
tragung im Internet, beherrscht. Man kann sie
sich unter [2] herunterladen. Das Archiv mit Anschließend beginnt endlich das Kompilie-
den Quelldateien entpackt man am besten ins ren mit make und sudo checkinstall.
Home-Verzeichnis und wechselt mit dem Be- Die neue Version wird automatisch in das Ver-
fehl cd dort hinein: zeichnis /usr/local/bin/ installiert. Dillo
wird dann ebenfalls mit dem Befehl dillo im
Terminal oder über die Tastenkombination Alt Die Homepage von Dillo mit Kontextmenü.
cd dillo-0.8.6-i18n-misc-20060709/
+ F2 gestartet. Die Einstellungen erreicht man bei Dillo über
Damit der Quellcode von Dillo problemlos View  Options .... Hier kann man unter Net-
kompiliert werden kann, benötigt man neben Benutzung work die Startseite und die Homepage fest-
dem üblichen C/C++-Compiler und checkin- Wie jeder gute Browser kann Dillo HTML- legen. Klickt man beim Surfen mit der rech-
stall noch folgende Pakete: Seiten darstellen, im Dateisystem browsen, ten Maustaste auf eine Internetseite, bietet Dil-
Bilder im JPG-, PNG- oder GIF-Formt an- lo in einem Kontextmenü noch mehr Optio-
ã libglib1.2-dev zeigen, Textdateien darstellen und er un- nen an, wie Bookmark this Page. View page
ã libgtk1.2-dev terstützt Cookies und SSL. Dafür beherrscht Source zeigt den Quelltext der Seite an und
ã libssl-dev er kein JavaScript, kein Flash und – was View page Bugs gibt Auskunft über HTML-
noch schmerzhafter ist – keine Cascading Sty- Fehler. Das besondere Feature an dem Kontext-
ã libxft-dev le Sheets (CSS), dem Layout-Standard im menü ist aber Jump to ..., denn man kann da-
ã libpng12-dev Web2.0. Das hat allerdings den Vorteil, dass mit zu verschiedenen Abschnitten in der Sei-
ã libjpeg62-dev man beim Surfen von vorneherein ein paar Si- te springen. Wenn einen das Panel am oberen
cherheitsrisiken weniger hat und keine nervi- Rand stört, reicht übrigens ein Doppelklick mit
Die neueste Version von Dillo benutzt teilwei- gen Fragen von befreundeten Webdesignern der linken Maustaste aus, um es verschwinden
se bereits FLTK 2.0, ein GUI-Toolkit für 3D- mehr beantworten muss, wie man das Lay- zu lassen. Mit einem erneutem Doppelklick be-
Grafikprogrammierung. Falls es eine nächste out findet. Allerdings entgehen einem mit Dillo kommt man es wieder zurück.
10
Cookies werden per Standardeinstellung nicht (siehe freiesMagazin 05/2007) darauf ein- wird. Die CSS-Spezifikationen stehen schon
von Dillo akzeptiert. Möchte man welche be- setzt, oder wenn man wirklich schnell und auf der Homepage von Dillo bereit [3]. Ansons-
nutzen, muss man einzelne Seiten in der Da- ohne modernen Schnickschnack durchs Inter- ten bleibt nur die Hoffnung, dass das Projekt
tei ˜/.dillo/cookiesrc dafür freischal- net surfen möchte, ist Dillo super. Alle anderen bald Geldgeber und neue Mitstreiter findet,
ten. Eine Beispieldatei sieht dann etwa so aus: werden sich wohl eher Browsern zuwenden, um nicht unterzugehen.
die mehr Komfort bieten.
DEFAULT DENY
Links
slashdot.org ACCEPT
Wenn man aber in C programmieren kann [1] http://www.dillo.org/
.host.com ACCEPT_SESSION
und nicht möchte, dass dieses tolle Projekt [2] http://teki.jpn.ph/pc/software/y
Wenn man einen schwachen Rechner hat und untergeht, sollte man einen CSS-Patch schrei- dillo-0.8.6-i18n-misc-20060709.tar.bz2
DeLi-Linux, Damn Small Linux oder Icebuntu ben, damit das Browsen mit Dillo angenehmer [3] http://www.dillo.org/CSS.html

Das Ein-Mal-Eins für Linux – Mathesoftware kurz vorgestellt (Teil I) von Dominik Wagenführ

V
iele ältere Menschen scheuen die fach zu viele gibt. Vorrangig soll sich in dem dabei auf der 32bit-Version von Ubuntu 7.04
Mathematik wie der Teufel das Weih- Artikel natürlich mit Open-Source-Software Feisty Fawn“ getestet.

wasser. Vielleicht hätten findige Pro- befasst werden, wobei aber auch proprietäre Eine Besonderheit gibt es in diesem Artikel
gramme zu deren Schulzeit dazu beigetra- Programme Erwähnung finden, wenn diese zu noch was die Links betrifft. Normalerweise
gen, dass sie dieser Wissenschaft nicht ganz Testzwecken vorlagen. werden diese immer an Ende des gesamten
so skeptisch gegenüberstehen. Und wenn Artikels präsentiert. Da hier aber sehr viele
man seine Hausaufgaben oder Studienar- Links auftauchen (40 in beiden Teilen zusam-
beiten in einem Bruchteil der analogen“ Bei allen Tests wird meist der Verwendungs- men), wäre eine lange Liste am Ende sehr
” zweck in einer kleinen Einführung, die Instal-
Zeit fertigstellen kann, ist dies ja auch et- unübersichtlich. Daher werden zugehörige
was wert. lation und die Oberfläche beziehungsweise Links immer unter dem jeweiligen Abschnitt
Syntax des jeweiligen Programms beschrie- präsentiert.
ben. Zusätzlich wird auf Fehler eingegangen,
Dieser Artikel in zwei Teilen soll einen kleinen wenn welche in der kurzen Testzeit aufge-
Überblick über die auf dem Markt befindli- taucht sind. Aufgrund der Fülle konnte nicht Wem die Auflistung der Software in diesem
che Mathematik-Software liefern, wobei bei jedes Programm ausgiebig getestet werden, Artikel nicht reicht, findet unter [1] und [2]
weitem nicht alle Programme behandelt oder sondern musste nur für ein paar Beispielrech- noch viele weitere Programme. Und nun viel
vorgestellt werden können, weil es derer ein- nungen herhalten. Alle Programme wurden Spaß beim Rechnen . . . ;)
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Links 1. Sie ist schneller und verbraucht weniger
[1] http://orms.mfo.de Speicher.
[2] http://www.mathtools.net 2. In der Java-Version werden die Symbolleis-
ten nicht angezeigt.
3. Die Backspace-Taste geht in der Java-
Maple 9
Version nicht.
Maple [3] ist ein kommerzielles Computer-
Algebra-System (CAS) der Firma Maplesoft, Ein Arbeiten mit der Java-Version unter Li-
das auf symbolisches Rechnen spezialisiert ist. nux ist also kaum möglich, weswegen die
Es beherrscht sehr viele Gebiete der Linearen klassische Oberfläche bevorzugt werden sollte.
Algebra, Analysis, diskreten Mathematik, stellt Einen Nachteil hat die klassische Oberfläche
aber natürlich auch numerische Berechnun- aber dennoch: Man kann keine Daten per
gen bereit. Alle Rechnungen geschehen intern mittlerer Maustaste, Tastatur oder Menü von
im komplexen Zahlenbereich. Inzwischen gibt extern einfügen oder nach außen kopieren.
es bereits die Version Maple 11, aufgrund der Die graphische Oberfläche von Maple. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass das Pro-
Kosten kann aber nur die vorhandene Version gramm eine eigene Zwischenablage hat und
9 vorgestellt werden. Nach der Installation (z. B. ins Verzeichnis nicht die globale des Systems nutzt.
/opt/maple9) muss man noch manuell die
zu nutzenden Java-Installation anpassen. Dies
Wenn man sich Maple gekauft hat, erhält man geht am einfachsten im Terminal mit
eine CD mit der Linux-, Windows- und Mac
OS X-Version. Vor der Installation sollte man cd /opt/maple9/jre.IBM INTELy
aber unbedingt Sun Java [4] installieren, da LINUX/bin
die mitgelieferte Java-Version nicht erkannt sudo ln -sf /usr/bin/java java
wird. Danach kann man die Installation von
der CD mit Ein Starter wird leider nicht im Menü an-
gelegt, man kann Maple aber über drei ver-
schiedene Oberflächen benutzen. Im Verzeich-
sudo ./installMapleLinuxSU y nis /opt/maple9/bin findet man die gra-
LAX VM /usr/bin/java phische Oberfläche xmaple, die Java benutzt,
die Konsolenversion maple und die alte klas-

sische“ Oberfläche, die man per maple -cw
starten. Mit dem Argument LAX VM gibt man starten kann. Die klassische Oberfläche hat
an, wo die installierte Java-Version gefunden einige entscheidende Vorteile gegenüber der
werden kann. Java-Version: Die klassische Oberfläche von Maple
12
Die Syntax von Maple ist relativ leicht zu er- make READLINE=1 tisch ist dagegen, dass jede Ausgabe eine Zahl
lernen und geht intuitiv von der Hand. Neben sudo checkinstall zugewiesen bekommt, mit der man die An-
den mitgelieferten Handbuch erhält man per gabe später leicht durch erneute Eingabe der
F1 eine ausgesprochen gute Hilfe mit vielen kompilieren und installieren. Alternativ kann Zahl auswählen kann.
Beispielen. Auf der Seite von Dietmar Henke man anstelle von checkinstall auch make
[5] findet man eine gute deutsche Einführung install benutzen, was aber nicht empfoh-
Vom Funktionsumfang ist Mathomatic wohl
zu Maple. Zusätzlich gibt es noch viel Lite- len wird. Das Programm befindet sich dann in
das kleinste CAS und auch das gewöhnungs-
ratur, wovon ich persönlich das etwas ältere /usr/local/bin/mathomatic.
bedürftigste, was die Eingabe und Verarbei-
Maple – Einführung, Anwendung, Referenz“ tung der Syntax angeht. Auf der Webseite

von M. Kofler, G. Bitsch und M. Komma (ISBN findet man aber einige Beispiele [7] und die
3827370361) empfehlen kann. Syntax-Referenz [8], die einem bei der Ein-
gewöhnung helfen.

Links
Links
[3] http://www.scientific.de/maple.html
[6] http://mathomatic.orgserve.de/math
[4] http://wiki.ubuntuusers.de/Java
[7] http://mathomatic.orgserve.de/math/y
[5] http://henked.de/maple
adv.html
[8] http://mathomatic.orgserve.de/math/y
doc/am.html
Mathomatic
Mathomatic [6] ist ein freies, teilweise symbo-
lisches CAS für die Konsole. Die Besonderheit Maxima
liegt darin, dass es rein aus C-Bibliotheken auf- Maxima [9] ist ein freies Computer-Algebra-
gebaut ist und so sehr leicht auf verschiede- System, welches unter der GPL entwickelt
ne Systeme portiert werden kann. Das Pro- wird. Mit wxMaxima [10] existiert eine graphi-
Mathomatic.
gramm ist in den Ubuntu universe-Quellen sche Oberfläche, welche die Eingabe verein-
zu finden und kann über das Paket matho- Die Syntax von Mathomatic ist recht unter- facht und die Ausgabe anschaulicher präsen-
matic installiert werden. Auf der Homepage schiedlich zu allen anderen vorgestellten Pro- tiert.
findet man die aktuellste Version als (ziem- grammen. Der größte Unterschied ist, dass Be-
lich kleine) Quelldatei oder als fertiges RPM- rechnungen meist nur auf Basis einer aktuell Die Pakete maxima und wxmaxima können
Paket für Fedora. Wer sich das Programm ausgewählten Funktion stattfinden. Auch sieht in Ubuntu einfach aus den universe-Quellen
kompilieren möchte, benötigt neben einem C- der imaginäre Part bei komplexen Zahlen mit installiert werden. Aber auch wer die neues-
Compiler und ggf. checkinstall noch das Paket i# etwas gewöhnungsbedürftig aus. Und die te Version nutzen möchte, kann sich diese
libreadline5-dev. Danach kann man im ent- die Lösung von x2 = −1 mit x = i#*sign1 sehr einfach kompilieren. Neben einem C++-
packten Quellverzeichnis die neue Version mit ist ebenso nicht gerade sehr anschaulich. Prak- Compiler und ggf. dem Paket checkinstall
13
benötigt man für Maxima nur einen Lisp- chungen, Algebra, Rechnen, Vereinfachen, Die Syntax bei der Direkteingabe unterschei-
Compiler wie gcl. Für wxMaxima, welches auf Plotten und Numerisch. det sich etwas zu Maple oder MuPAD. Funk-
wxWidgets basiert, benötigt man noch die Pa- tionen werden beispielsweise immer mit Ar-
kete libwxgtk-2.6 und libxml2-dev. Danach gument definiert. Eingaben werden durch ein
kann man sich von der Webseite den Quellco- (%i) und Ausgaben durch ein (%o) am Anfang
de herunterladen und mit dem Dreisatz einer Zeile gekennzeichnet. In der graphischen
Oberfläche wxMaxima kann man diese Sym-
./configure bole anklicken und die zugehörige Rechnung
make wird eingeklappt.
sudo checkinstall

installieren. Alternativ kann man anstelle von


checkinstall auch make install be-
nutzen, was aber nicht empfohlen wird. Für
wxMaxima sollte man

./configure y
--enable-printing y
--enable-dnd y
--enable-unicode-glyphs wxMaxima.

eingeben, um die komplette Unterstützung zu Mit dem Programm Kayali [11], welches auch
erhalten. in den Ubuntu universe-Quellen vorhanden ist,
existiert ein KDE-Frontend für Maxima (und
wxMaxima kann im GNOME-Menü unter An- Gnuplot). Man kann dieses über Anwendun-
wendungen  Sonstige  wxMaxima gestar- gen  Bildung  Kayali starten. Vom Funk-
tet werden. Die Konsolenversion startet man tionsumfang ist es eher marginal gehalten
im Terminal durch die Eingabe von maxima. und stellt per Menü oder Rechtsklick nur die
Die graphische Oberfläche ist sehr gut und vor Funktionen zum Differenzieren, Integrieren,
allem sehr ausführlich aufgebaut. Am unteren Faktorisieren und Plotten bereit, wobei die
Rand sieht man Knöpfe für die am häufigsten gezeichneten Graphen etwas verschwommen Kayali.
benutzten Funktionen wie das Lösen von Glei- aussehen. Ganz nett ist der Export als PDF, mit
chungen oder das Faktorisieren von Termen. dem man das aktuelle Arbeitsblatt speichern Insgesamt scheint Maxima aber nicht immer so
In der oberen Menüleiste findet man die restli- kann. gut zu funktionieren. So wurde die Rechnung
chen Befehle, sortiert nach den Gebieten Glei- des öfteren bei den Tests mit der Meldung
14
Maxima encountered a Lisp error: [10] http://wxmaxima.sourceforge.net ne Demoversion, die man nach Eingabe eines
Error in PROGN [or a callee]: [11] http://kayali.sourceforge.net Lizenzschlüssels, den man auf der Herstel-
Bind stack overflow. [12] http://maxima.sourceforge.net/y lerseite frei erhält [16], 30 Tage lang testen
docs.shtml kann. Zur Installation lädt man dort das ca.
unterbrochen. Die Berechnung konnte danach [13] http://dkicomp.dki.tu-darmstadt.de/˜y 112 MB große Debian-Paket für Ubuntu oder
zwar fortgesetzt werden, schön ist es den- robert/maxima-einfuehrung.html das RPM-Paket für Fedora herunter und instal-
noch nicht. Auch bei der graphischen Ober- liert dieses wie gewohnt. Danach findet man
fläche wxMaxima gab es Probleme. So wollten MuPAD Pro im GNOME-Menü unter Anwendungen  Bil-
sich manche ausgeblendete Zeilen nicht wie- MuPAD Pro [14] ist ein weiteres kommerzielles dung zwei neue Einträge: MuPAD 4.0.2 und
der einblenden lassen. Bei Kayali funktionie- Computer-Algebra-System, das öfters in Schu- MuPAD 4.0.2 (Konsole). Beim ersten Start
ren einige Menüelemente wie zum Beispiel die len und auch im Mathematik-Studium benutzt des Programms wird der Lizenzschlüssel abge-
Preferences oder der About-Dialog nicht. Ein wird. Es beherrscht sehr viele mathematische fragt.
Semikolon am Ende einer Eingabe bringt das Gebiete, unter anderem Lineare Algebra, Ana-
Programm darüber hinaus ins Stocken. lysis, Numerik und Statistik. Die graphische Oberfläche ist recht intuitiv zu
bedienen, wer sich im mathematischen Umfeld
auskennt. Auf der rechten Seiten findet man
einige vordefinierte Befehle. Klickt man auf
ein Symbol, erscheint der zugehörige Befehl
im Eingabefenster und es müssen nur noch die
Argumente korrekt eingegeben werden.

Aber auch im Textmodus beziehungsweise in


der Konsole sind die Eingaben recht intuitiv.
Die Syntax ist dabei Pascal-ähnlich und wer
schon mit Maple (siehe oben) gearbeitet hat,
hat damit keinerlei Probleme.
Maxima.
Auf der Webseite gibt es sehr viele Dokumen- Wer dennoch nicht weiter weiß, erhält per F1
tationen [12], aber vor allem das deutsche eine ausführliche Hilfe und Beispiele zu allen
Tutorial von Robert Glöckner [13] ist zu emp- Themen und Befehlen.
fehlen. Die graphische Oberfläche von MuPAD Pro.
Problematisch ist die Darstellung von Klam-
Links Das Programm ist leider nicht kostenlos, auf mern und Bruchstrichen in der graphischen
[9] http://maxima.sourceforge.net der Downloadseite [15] befindet sich aber ei- Oberfläche. Diese werden nur als Blan-
15
kokästchen dargestellt und verfälschen das führt zu einem Fehler aufgrund des Sonder-
Bild ungemein (siehe dazu Screenshot auf zeichens. Hier hilft es die DeadKeys zu deakti-
Seite 15). In der Konsolenversion besteht die- vieren. Dieses Problem tritt aber bei fast allen
ses Problem nicht. Programmen auf.

Links
[14] http://studium.mupad.de/index.shtml
[15] http://www.sciface.com/download
[16] http://www.mupad.org/shop/y
product info.php/product/y
MP4-DN-TRIAL/language/de
[17] http://wiki.ubuntuusers.de/y
Sonderzeichen

Nächsten Monat wird dieser Artikel fortge-


setzt.

Der Textmodus von MuPAD Pro.

Weiterhin kann die Einstellung der so genann-


ten DeadKeys [17] störend sein, da man ein
Polynom beispielsweise nicht mit x³, sondern
mit xˆ3 eingeben muss. Die erste Eingabe © by Randall Munroe, http://xkcd.com

16
GnuPG mit KMail von Matthias Kietzke

G
nuPG steht für GNU Privacy Guard eigenen Webseite. Wie man dieses Schlüssel- Mit einem Klick auf Ändern. . .“ gelangt man

und ermöglicht die Verschlüsselung paar erzeugt, wurde im Artikel von Bernhard in folgendes Fenster:
und Signatur von Dateien und E- Hanakam ausführlich erläutert. An dieser Stel-
Mails. Aufbauend auf dem Artikel GnuPG le soll der Hinweis auf gpg -ken-key und

mit Evolution“ von Bernhard Hanakam in deren Manpage genügen.
freiesMagazin 03/2007 möchte ich die Nut-
zung anhand von KMail näher erläutern.

Zunächst jedoch eine kurze Begriffserklärung:


Zu verwendenden Schlüssel eintragen.
Was genau bedeutet das Verschlüsseln und Si-
gnieren einer E-Mail? Hier sollte der eigene Schlüssel automatisch
angezeigt werden und man wählt ihn aus. Den
Beim Verschlüsseln einer E-Mail wird der ei- gleichen Schritt wiederholt man für den Punkt
gentliche Inhalt für Fremde unkenntlich ge- OpenPGP zum Verschlüsseln“, so dass in bei-
macht. Nur wer den richtigen Schlüssel kennt, ”
Identität bearbeiten. den Felder der Hexadezimal-Code des eige-
kann die E-Mail entschlüsseln und den origi- nen Schlüsselpaares steht. Wenn es wie im fol-
nalen Inhalt lesen. Beim Signieren hingegen Wie hinterlegt man so ein erzeugtes Schlüssel- genden Bild aussieht, wurde alles richtig ge-
wird nur die Echtheit und Unversehrtheit ei- paar nun in KMail? Im Menü Einstellungen macht (natürlich sind die eigenen Zahlen ab-
ner E-Mail bestätigt, dass der Inhalt während  KMail einrichten findet man links das Icon
weichend).
der Übertragung nicht verändert wurde und Identitäten“. Identitäten repräsentieren ver-

wirklich vom Absender stammt. Die digitale schiedene E-Mail-Benutzer, z. B. Max Muster-

Signatur spielt unter anderem in elektronisch mann“ als Privatperson und Max Mustermann

erstellten Rechnungen eine wichtige Rolle. GmbH“ als Firma. Es sollte bereits mindestens
eine Identität eingetragen sein (Standard).
GnuPG nutzt das asymmetrische Verfahren. Falls nicht, legt man einfach eine neue an. Ach-
Hierbei spielen zwei Schlüssel eine Rolle – der tung: Als E-Mail-Adresse der Identität muss
private und der öffentliche. Man spricht da- dieselbe angegeben werden, die bei der Er-
bei vom Schlüsselpaar. Der private Schlüssel zeugung des Schlüsselpaares verwendet wur-
ist, wie der Name sagt, streng geheim und de! Das eigentlich Spannende befindet sich im Identität mit eingetragenem Schlüsselpaar.
darf nicht veröffentlicht werden. Der öffentli- Reiter Kryptografie. Dort gibt es den Punkt
che Schlüssel hingegen kann publik gemacht OpenPGP Signaturschlüssel“ und OpenPGP Wenn man eine neue Nachricht schreibt, kann
” ”
werden, z. B. durch sog. Keyserver oder auf der Schlüssel zum Verschlüsseln“. man im Menü Optionen den Punkt Signieren
17
auswählen und die E-Mail wird digital un- Ja, aber ich will doch verschlüsseln?! Dazu reits der korrekte Schlüssel ausgewählt sein.

terschrieben“. Damit wird meine Identität als benötigt man den öffentlichen Schlüssel des Die E-Mail wird nun verschlüsselt verschickt.
Absender bestätigt und sichergestellt. Kennt Empfängers. Diesen besorgt man sich von ei-
der Empfänger meinen öffentlichen Schlüssel, nem öffentlichen Keyserver, von seiner Home-
sieht die E-Mail bei ihm folgendermaßen aus: page oder lässt ihn sich per E-Mail zuschicken.
Um öffentliche Schlüssel zu importieren, bie-
tet sich das Programm KGpg an. Sollte es noch
nicht installiert sein, muss das Paket kgpg in-
stalliert werden. Alternativ hilft auch hier das
Kommando gpg aus. Ein
Kontrolle des verwendeten Schlüssels.
gpg --import publickey.gpg Wermutstropfen
Leider habe ich es nicht geschafft, die E-
führt zum Erfolg. Mail auf Empfängerseite in KMail zu ent-
schlüsseln. Die Passphrase ist falsch. Als Wor-
Beim Schreiben der Nachricht wählt man aus karound habe ich den E-Mail-Text in einer Da-
dem Menü Optionen  Verschlüsseln aus. tei gespeichert und mit dem Kommando gpg
Anzeige einer digital signierten E-Mail beim In dem dann erscheinenden Fenster sollte an- -d Dateiname entschlüsselt. Für Lösungs-
Empfänger. hand der E-Mail-Adresse des Empfängers be- vorschläge bin ich dankbar. ;-)

Der Windowmanager wmii (windows manager improved) von Stefan Graubner

W
IMP ist tot! – behaupten die Ent- In den meisten Fällen sind Windowmanager viel Leistung ab [3] und stellen letztendlich nur
wickler des flinken Windowma- nach diesem Prinzip aufgebaut und wir benut- Applikationen auf dem Bildschirm dar.
nagers wmii [1] und beziehen sich zen sie ganz selbstverständlich ohne das Kon-
damit auf traditionelle Windowmanager, zept zu hinterfragen. Die großen“ Window- Die wmii-Entwickler wollen sich vom tradi-

die nach dem WIMP-Prinzip [2] aufgebaut manager wie GNOME oder KDE haben vielen tionellen Paradigma lösen und schlagen das
sind. WIMP steht für window“, icons“, Funktionen, aufwendige Menüs, sehen toll Konzept des dynamischen Windowsmanage-
” ”
menu“ und pointing device“, die Grund- aus, doch sind auch sehr anfällig gegenüber ment vor. Dies ist vor allem dadurch geprägt,
” ”
elemente der graphischen Benutzerschnitt- Fehlern und haben viele Abhängigkeiten. Die- dass es kein klassisches Menü mehr gibt, das
stelle: Fenster, Icons, Menü und Maus. se Windowmanager verlangen der Hardware Fenstermanagement komplett per Tastatur be-
18
dienbar und sogar über ein virtuelles Datei- Installation finden sich in den Quelltexten, Alt + A (wmii-Menü) und mit Tab-Taste nach
system ansprechbar ist. Anstelle von virtuellen spezifische Anpassung werden in der jeweili- welcome, Enter wieder anzeigen. Über das
Arbeitsflächen stehen verschiedene Arbeitsbe- gen config.mk-Dateien vorgenommen. Die wmii-Menü kann der Windowmanager auch
reiche zur Verfügung, die sich verschlagworten Einbindung in die Displaymanager GDM und wieder verlassen werden.
lassen (tagging). KDM beschreibt die auf wmii2 bezogene Wiki-
seite [6] auf ubuntuusers.de. Auch wenn sich
Alle Kommandos werden über einen Modi-
dort die Beschreibung auf die ältere Version ”
Das Wort Entschlackung“ bekommt an dieser fier“ bedient. Der Modifier ist eine Taste, die
” bezieht, ist die Anleitung für den Displayma-
Stelle eine neue Bedeutung, denn die Pro- immer in Kombination mit anderen Tasten ge-
nager und den meisten Tastaturkürzeln nach
grammierer haben sich vorgenommen, bei drückt wird. Standardmäßig ist der Modifier
wie vor noch gültig.
der Entwicklung nicht mehr als 10.000 Zei- die Alt-Taste. Für das Starten eines Terminal-
len Quelltext inklusive zusätzlich benötigter Fensters reicht Alt + Enter, andere Programme
Software zu schreiben. Einem Windowmana- werden mit Hilfe des zusätzlich installierten
Nach erfolgreichem Übersetzen und Starten
ger möglichst viele Funktionen einzubauen dmenu gestartet, indem man Alt + P drückt
über den Displaymanager ist wmii in Sekun-
lehnen die Entwickler strikt ab und beziehen und anschließend das ausführbare Programm
denbruchteilen geladen und betriebsbereit.
klar Stellung zur Simplizität. Removed code als Buchstabenfolge eingibt. In der Statusleis-
” Während sich traditionelle Windowmanager
is debugged code, and it certainly doesn’t use te wird das Programm selektiert und dann mit
noch initialisieren, hat man mit wmii bereits
any memory or CPU time; so even better if you Enter bestätigt. Zusätzlich ist hier auch die Tab-
seine E-Mails abgeholt und die ersten Web-
don’t write it.“ [4] Kurz gesagt soll der Verzicht Taste für die nächste Auswahl möglich bzw.
seiten aufgerufen. Die Geschwindigkeit ist
auf Programmcode den Windowmanager bug- ESC zum Abbrechen der Programmauswahl.
wirklich beeindruckend. Der Manager ist sehr
sicherer und schnell machen. Es ist nicht zwingend erforderlich, das Pro-
nüchtern gehalten und hat am unteren Bild-
gramm in der exakten Zeichenfolge einzuge-
schirm eine kleine schmale Statusleiste. Auf
ben, z. B. lässt sich mozilla-thunderbird
Die aktuellen Quellen [1] des Windowmana- der Statusleiste links befindet sich die Taggin-
starten, indem man bird eingibt.
gers sollte man sich auf jeden Fall als Snap- ganzeige, auf der rechten Seite Uhrzeit und
shot (Momentaufnahme der Programment- Systemlast. Mit ein wenig Erfahrung lässt sich
wicklung) direkt von der Webseite besorgen, die Leiste in der Ressourcendatei im Home- wmii befindet sich im Standardmodus bei der
denn in den Paketquellen vieler Distributionen Verzeichnis unter ˜/.wmii-3.5/wmiirc Fensteraufteilung im Kachelmodus (tiling mo-
sind nur alte Versionen vorhanden. Für die konfigurieren. Dort können auch Farbanpas- de, Alt + D), d. h. die verfügbare Fläche wird
wmii-Programmübersetzung benötigt man das sungen und weitere Dinge wie die Festlegung bei zwei Anwendungen horizontal zu 50 %
wmii+ixp-Kombipaket und zusätzlich zum des Modifier (siehe unten) vorgenommen wer- geteilt bei drei Anwendungen zu 33 % usw.
Erzeugen eines speziellen Startmenüs das Pro- den. Beim ersten Start wird eine Willkom- Es gibt noch 3 weitere Modi: den Stapelmo-
gramm dmenu [5]. Für die Programmüberset- mensseite angezeigt, die man sich aufmerk- dus (stack mode), den Maximierungsmodus
zung sollte über das Paketmanagementsystem sam durchlesen sollte, denn dort werden die (max mode) und den Schwebemodus (float
sichergestellt werden, dass das Entwickler- wesentlichen Bedienungsmerkmale erklärt. mode). Die geteilten Fenster können per Alt +
paket xlibs-dev installiert ist. Hinweise zur Die Willkommensseite lässt sich jederzeit über S in den Stapelmodus gebracht werden, wo-
19
bei immer ein Fenster maximiert dargestellt Die Spaltengröße kann angepasst werden, in- bereich 2“ erscheint. Zum Wechseln in diesen

wird und die Fenstertitel der anderen Fens- dem man bei gedrückter Alt-Taste + rechter Bereich drückt man Alt + 2, zurück in den
ter als Balken sichbar bleiben. Klickt man mit Maustaste auf das Fenster navigiert und die mit 1“-getaggten Bereich mit Alt + 1. Es ist

der Maus auf die Fenstertitel, wird das ent- Breite einstellt. Die verschiedenen Spalten auch möglich, direkt mit der Maus die Be-
sprechende Fenster maximiert. Im Maximie- agieren unabhängig voneinander, so kann die reiche zu aktivieren. Im ersten Augenblick
rungsmodus Alt + M ist das Programmfenster eine Spalte im Kachelmodus und die andere versteht man den Unterschied zwischen den
maximiert und die Titelleisten weiterer Fens- im Stapelmodus arbeiten. Das Wechseln von klassischen Arbeitsflächen und den verschlag-
ter nicht mehr sichbar. Um zwischen den Pro- einer Spalte zur nächsten funktioniert über Alt worteten Bereichen nicht, aber neben Zahlen
grammen umschalten zu können, verwendet + L (rechts) oder Alt + H (links). Die Reihen- können auch längere Wörter vergeben wer-
man im Maximierungsmodus Alt + K (vor) folge der Fenster innerhalb einer Spalte wird den, z. B. Office“ oder net“. Dazu kann das
” ”
oder Alt + J (zurück), was übrigens auch im über Alt + Umschalttaste + K (oben) oder Alt zu taggende Fenster, auf dem man sich gera-
Stapelmodus so funktioniert. + Umschalttaste + J (unten) verschoben. de befindet, mit Alt + Umschalttaste + T zum
Verschlagworten geöffnet werden und dann
gibt man ein neues Schlagwort ein. Mehrere
Dialogfenster werden automatisch im Schwe-
Schlagworte sind auch möglich und werden
bemodus angezeigt und können über Alt +
über das Pluszeichen miteinander verbunden.
Umschalttaste + C wieder geschlossen wer-
Diese Programme sind dann gleichermaßen
den. Programme, wie etwa The Gimp, die stets
zwei verschiedenen verschlagworteten Berei-
im Schwebemodus starten sollen, müssen in
chen zugeordnet, z. B. in 1“ und Office“.
der wmiirc eingetragen werden. Fenster im ” ”
Kachel- oder Stapelmodus können über Alt
+ Umschalttaste + Leertaste in den Schwe-
Die Bedienung klingt im ersten Augenblick
bezustand gebracht werden und mit dersel-
eher kompliziert als einfach. Die Befehle
ben Tastenfolge wieder als Kachel einrasten“.
” müssen erlernt werden, aber nach einer kur-
Schwebende Fenster können mit Alt + lin-
zen Eingewöhnungsphase kommt man schon
ker Maustaste verschoben werden, mit Alt +
ganz gut zurecht. Nach viel längerer Zeit geht
rechter Maustaste kann die Größe geändert
die Bedienung in Fleisch und Blut über und
wmii im Kachelmodus, die Fensterdekorationen werden.
man ertappt sich während einer GNOME-
sind auf ein Minimum beschränkt. Sitzung dabei, dass man den Modifier bedient.
Beim Starten werden Programme automa- Es ist sehr angenehm, dass man sich eigentlich
Fenster können neu arrangiert werden, indem tisch mit der Nummer 1“ verschlagwortet nicht so sehr mit dem Verschieben und Fokus-

man sie in Spalten aufteilt. So lassen sich im (getaggt). Soll ein Fenster statt Schlagwort sieren von Fenstern beschäftigt und sich voll
Kachelmodus horizontal geteilte Fenster mit 1“ das Schlagwort 2“ erhalten, so wird das auf die Anwendungssoftware konzentrieren
” ”
Alt + Umschalttaste + L nach rechts bzw. Alt über Alt + Umschalttaste + 2 realisiert. Das kann.
+ Umschalttaste + H nach links verschieben. Fenster verschwindet und ein zweiter Arbeits-
20
Eine Sache muss an dieser Stelle noch erwähnt wmii ist sicherlich nichts für Linuxneulinge, Links
werden. Im wmii-Paket ist eine Plan9-Client- sondern eher für den versierten Benutzer mit [1] http://www.suckless.org/wiki/wmii
Server-Schnittstelle [7] (libixp) enthalten. Lust am Experimentieren. Leider hinkt die [2] http://www-static.cc.gatech.edu/y
Diese ist dem aus den 1980er Jahren stam- Dokumentation des Projektes der aktuellen classes/cs6751 97 winter/y
menden alternativen Betriebssystem Plan9 [8] Entwicklung hinterher. Im derzeitigen Snap- Topics/dialog-wimp
nachempfunden, bei dem alle Ressourcen als shot sind sogar weitaus mehr Mausaktionen [3] http://www.pro-linux.de/news/y
Dateien ohne Unterscheidung zwischen loka- möglich, als bei vorherigen Versionen. Dem 2006/10214.html
len und nicht-lokalen Objekten repräsentiert Hauptentwickler Anselm R. Garbe war sogar [4] http://www.suckless.org/wiki/about
werden. Der komplette Windowmanager kann das eigene Projekt zu aufgebläht, sodass er [5] http://www.suckless.org/wiki/tools/xlib
über diese Schnittstelle angesprochen werden einen weiteren, noch stärker reduzierten“, dy- [6] http://wiki.ubuntuusers.de/WMII

und bei Kerneln ab der Version 2.6.14 kann namischen Windowmanager dwm [9] ins Le- [7] http://www.suckless.org/wiki/libs/libixp
er über das Plan9-Modul (9p.ko) gemountet ben rief. [8] http://de.wikipedia.org/wiki/y
werden. Plan 9 (Betriebssystem)
[9] http://www.suckless.org/wiki/dwm

Tipps & Tricks von Marcus Fischer

I
n dieser Rubrik werden wir Ihnen jeden sichern und auf mehreren Rechnern nutzen zip -r linux vortrag y
Monat einige Tipps & Tricks präsen- möchte. Linux\ Vortrag/
tieren, die weitgehend distributions-
unabhängig das Leben mit Linux leichter Packer Dieser Befehl resultiert in einer gepackten Da-
machen können. Dabei steht die Nutzung Oftmals ist es notwendig, Dateien und Ver- tei mit dem Namen linux vortrag.zip.
der Konsole im Vordergrund. zeichnisse zu packen. Hierbei kommt man an Übrigens braucht man ein solches Archiv nicht
dem Format Zip nicht vorbei. Allerdings kom- zu entpacken, um den Inhalt zu erfahren. Mit
An dieser Stelle ein Nachtrag zur vorherigen primiert Zip überwiegend deutlich schlechter
Ausgabe: Um dauerhaft seinen eingegebenen als die Alternativen gzip oder bzip2. Beson- unzip -l linux vortrag.zip
Alias nutzen zu können, muss man diesen ent- ders bzip2 leistet beim Packen Erstaunliches.
weder in die Datei .bashrc
˜ einfügen oder kann man sich stattdessen ein Inhaltsverzeich-
die Datei .bash
˜ aliases anlegen. Letzte- Zunächst zum Erstellen einer Zip-Datei: Um nis anzeigen lassen.
re Möglichkeit bietet sich vor allem dann an, beispielsweise den Ordner Linux Vortrag
wenn man viele Aliasse nutzt oder diese Datei zu komprimieren, nutzt man den Befehl Genau das Gleiche funktioniert auch mit an-
21
deren Formaten. Das nächste ist das unter bzip2 testdatei umleiten:
Linux populäre Format tgz. Eine Besonder-
heit hierbei ist, dass der Vorgang des Packens Entpacken kann man diese mit du -ax / | ssh user@irgendwo y
bzw. Entpackens, in zwei Schritte aufgeteilt ist -C "sort -rn > /var/tmp/duy
(Tar + gzip). Der erste Schritt wird durch das bunzip2 testdatei.bz2 -‘date --iso‘.log"
Werkzeug Tar erledigt. Tar fasst ein Verzeich-
nis zu einer Datei zusammen. Diese Datei ist Festplattenplatzverbrauch Es kann sein, dass die Liste zu umfangreich ist,
dabei noch nicht komprimiert. Anschließend Auch wenn die heutigen Festplatten sehr viel wenn man vielleicht nur in einem bestimmten
wird diese mit gzip komprimiert. Beide Schrit- Speicherplatz bieten, kommt es doch ab und Verzeichnis, z. B. seinem Home-Verzeichnis,
te lassen sich aber mit einem einzigen Befehl an vor: Die Festplatte ist voll und man muss den Platzverbrauch erfahren möchte. Dann
erledigen: effektiv freien Platz schaffen. Hierbei wäre es reichen auch die folgenden Kurzbefehle. Der
sinnvoll zu wissen, welche Dateien oder wel- Platzverbrauch erfolgt hierbei mit einer men-

tar -czf linux vortrag.tgz y che Verzeichnisse am meisten Platz benötigen. schenfreundlichen Ausgabe“: Die Option -h
Linux\ Vortrag/ Nichts leichter als das mit dem Tool disk usage (human-readable) zeigt die Größe in kB, MB
(du). Man gibt Folgendes als Root bzw. mit oder GB an.
Superuserrechten in ein Terminal ein:
Das Inhaltsverzeichnis dieser Datei lässt man Die Größe der Dateien im aktuellen Verzeich-
sich durch du -ax / | sort -rn > y nis erfährt man durch
/var/tmp/du-‘date --iso‘.log
tar -tzf linux vortrag.tgz ls -lh
Erklärung der Parameter:
anzeigen. Das Auspacken geschieht durch Gesamte Größe inkl. Unterverzeichnisse:
ã -x: Bleibe auf diesem Dateisystem. D. h.
/proc wird übersprungen.
du -h
tar -xzf linux vortrag.tgz ã -a: Alle Dateien, nicht nur Verzeichnisse
werden angegeben. Platz auf den Dateisystemen/Partitionen:
Nun zum interessantesten Packformat. Das ã sort -rn: Numerisch absteigend sortie-
Tool bzip2 komprimiert Dateien auf der Ba- ren. df -h
sis des Burrows Wheeler block sorting text

compression“-Algorithmus. Dieses Verfahren Diese Zeile erstellt eine nach Größe sortier- Dateien finden und sortieren
ermöglicht bessere Komprimierungsraten als te, sehr umfangreiche Liste aller Verzeich- Man muss nicht immer seine Desktopsuche
z. B. gzip. Auch wenn sich bzip2 und gzip sehr nisse und Dateien. Falls die Festplatte (also bemühen, wenn man nur schnell und be-
ähnlich sind, sind sie nicht identisch. Man er- in diesem Beispiel auch das Zielverzeichnis quem eine Datei finden will. Die Dateisuche
stellt eine solch gepackte Datei mittels /var/tmp) voll ist, kann man die Ausgaben klappt auch hervorragend im Terminal. Eine
z. B. mittels ssh zu einem anderen Rechner Allzweckwaffe gegen verlorene Dateien ist der
22
Befehl find. Um Treffer übersichtlich darzu- dification Time). Man kann auch C (Change find . -mtime +0
stellen, bietet es sich an, diese nach ihrem Time) oder A (Access Time) verwenden. Y, m
Zeitstempel zu sortieren (inklusive Unterver- und d stehen für Year“, month“ und day“, Für Dateien, die jünger als 24 Stunden sind:
” ” ”
zeichnisse). Dies geschieht mit folgendem Be- geben also die Reihenfolge der Darstellung an.
fehl: find . -mtime 0
Um nun bestimmte Dateien zu finden, bietet
find . -printf ’TY-Tm-Td:TT y es sich an, diese nach ihrem Erstellungsdatum oder
p\n’ | sort zu filtern. Für Dateien, die älter als 24 Stun-
den sind: find . -mtime -1
T steht für den Modifikationszeitpunkt (Mo-

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

23
Vorschau auf Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ von Christoph Langner

U
buntu Gutsy Gibbon kommt so lang- voll gelaufen ist. Das Ergebnis ist, dass diese
sam in Fahrt. Seit Anfang Juni gibt Benutzer sich nicht mehr in die graphischen
es die erste Testversion Tribe 1, Desktopumgebungen einloggen können. Hier
seit dem 19. Juni steht die Liste mit Zie- soll Abhilfe geboten werden, indem dem Be-
len (Blueprints) [1], die mit der im Okto- nutzer die Möglichkeit gegeben wird, auf den
ber erscheinenden Ubuntu Version erreicht betroffenen Partitionen Platz zu schaffen, so
werden sollen. dass ein Einloggen wieder möglich wird.

Eine der wichtigsten Neuerungen wird der


X-Server X.org in der Version 7.3 sein. Dies
ist die erste Ausgabe des X-Servers, der ohne
die berühmt berüchtigte xorg.conf auskom-
men kann. Gerade Einsteiger werden diese
Funktion begrüßen. In der Theorie sollen Gra-
phikkarten und Monitore automatisch erkannt
und entsprechend genutzt werden können.
Sogar das Hotplugging von Monitoren, also
beispielsweise der Anschluss eines zweiten
Monitors ohne einen Neustart des X-Servers, Das neue Eye of GNOME.
soll möglich sein.
KDE wird vermutlich in der Version KDE 3.5.7
Graphische Konfiguration des X-Servers mit ausgeliefert. Interessant wird jedoch eine Vor-
Eine graphische Oberfläche zur Konfigurati-
DisplayConfigGTK. schau auf KDE 4. [3] Dieses wird parallel zu
on [2] wird ebenfalls verfügbar sein, sowie ein
Fallback-Modus“. Das heißt fehlt beispielswei- der stabilen Version installierbar sein und

se nach einem Kernelupdate das proprietäre Bei den Desktopumgebungen passiert nichts ermöglicht so einen Einblick in die Entwick-
Modul für die Grafikkarte, startet der X-Server Revolutionäres. Nichts? Fast nichts. GNOME lung, die der KDE-Desktop in naher Zukunft
– wenn auch mit einem freien Treiber – trotz- wird natürlich in der Version 2.20, die wei- nehmen wird. Inwieweit KDE 4 benutzbar sein
dem. Der Benutzer wird nicht mehr verzwei- tere kleine Verbesserungen beinhalten wird, wird, hängt natürlich von den Fortschritten
felt auf der Konsole zurückgelassen. enthalten sein. Die Entwickler von GNOME des Projektes selber ab.
bezeichnen GNOME 2.20 selber als Version,
Ein zweites großes Problem im Support sind die GNOME stabilisieren soll ohne viele neue Für Fans von Desktopeffekten gibt es auch
Benutzer, deren Root- bzw. Home-Partition Funktionen zu etablieren. großartige Neuigkeiten. Gutsy wird vermutlich
24
die erste Linux-Distribution sein, die das nach ein Problem. Besitzer eines guten alten seriel- on frei verfügbar sein. Auch die Vorlagen für
dem Zusammenschluss von Beryl und Com- len Modems können froh sein, diese verrich- PDFs oder Grafiken sollen in Rohform enthal-
piz entstandene OpenCompositing [4] enthal- ten seit Jahren auch unter Linux ihren Dienst. ten sein.
ten wird. Geben es die Hardware und Treiber Leider ist dieser Zweig fast vollständig ausge-
des Systems her, so sollen die Effekte als Stan- storben. Viele Rechner – meist Notebooks –
Canonical und die Ubuntu Gemeinde haben
dard aktiv sein. Man darf gespannt sein, inwie- besitzen gar keine serielle Schnittstelle mehr
also mit Gutsy Gibbon viel vor. Es bleibt abzu-
weit dieses Ziel erfüllt werden kann. und neue serielle Modems werden praktisch
warten, welche Ziele erreicht werden können
nicht mehr hergestellt. Stattdessen werden
und welche doch auf eine spätere Version ver-
Winmodems“ verbaut, die ausschließlich un-
” schoben werden müssen. Da die Entwicklung
ter Windows eingesetzt werden können. Doch
von Ubuntu einem festen Zeitplan [8] unter-
auch an dieser Front tut sich etwas. In Gut-
liegt, kann eventuell nicht alles umgesetzt
sy sollen eingeschränkte Treiber installierbar
werden. Viele der genannten Verbesserungen
sein, die das Modem so mancher Notebookbe-
werden jedoch gerade Einsteigern Vergnügen
sitzer zum Leben erwecken sollen.
an Linux bereiten und die Frustration, wenn
mal etwas schief gehen sollte, niedrig halten.
Ubuntu Mobile [6] wird ein weiteres Derivat
von Ubuntu werden und ist für den Einsatz auf
mobilen Geräten, also PDAs und Embedded Links
Devices, optimiert. Gutsy enthält für diesen [1] https://lists.ubuntu.com/archives/y
Zweck die von Nokia entwickelte Oberfläche ubuntu-devel-announce/2007-June/y
Hildon UI basierend auf der Maemo Plattform 000304.html
Der Gaim-Nachfolger Pidgin. [7]. In diesem Zug wird auch das Powermana- [2] https://wiki.ubuntu.com/y
gement optimiert. Gerade mobile Geräte sind DisplayConfigGTK
Ubuntu Server wird auch weiter gepflegt. Ge- auf eine umfassende und leistungsfähige Ener- [3] http://en.wikipedia.org/wiki/KDE 4
rade Einsteiger und Benutzer, die für zu Hau- gieverwaltung angewiesen. [4] http://www.opencompositing.org/
se einen kleiner Server mit grundlegenden [5] http://www.novell.com/de-de/y
Diensten einrichten wollen, sind mit Linux Schließlich bleibt noch die Ankündigung einer products/apparmor
überfordert. Hier soll ein simples Frontend für vollständig freien Ubuntu Version. Anhänger [6] http://www.ubuntu.com/news/y
die Konsole die Einrichtung wichtiger Dienste und Verfechter freier Software begrüßen die- ubuntu-for-mobile-internet-devices
erleichtern. Des Weiteren soll AppArmor [5] in- sen Schritt Ubuntu auch ohne proprietäre [7] http://www.maemo.org
stallierbar und vorkonfiguriert enthalten sein. Treiber und Software installieren zu können. [8] https://wiki.ubuntu.com/y
Modems und Linux sind leider nach wie vor Sämtliche Bestandteile sollen in dieser Versi- GutsyReleaseSchedule

25
Ubuntu-Geschichte im Blick – Teil 3: Breezy Badger von Marcus Fischer

L
etzten Monat haben wir in unseren sches Murmeltier“ kein geeigneter Name für Dies wurde von vielen Anwendern gewünscht
Rückblick auf die Ubuntu-Geschichte eine Distribution darstellt, die alles andere als und es entbrannte eine Diskussion über Sinn
den Hoary Hedgehog“ betrachtet, mürrisch erscheinen soll. Man ging nun zu ei- und Unsinn dieses Features, da von den Geg-

diesen Monat machen wir mit Breezy Bad- ner alphabetischen Bezeichnungsweise über. nern befürchtet wurde, dass dadurch die wich-

ger“ weiter. Den Beginn macht Breezy, und wenn möglich tigen Statusmeldungen nicht mehr sichtbar
sollten alle folgenden Releases diese Reihen- sein könnten, die über das Starten der nötigen
Frechdachs folge einhalten, also C, D, E, F, . . . Dies konn- Prozesse und Module informieren. Ubuntu be-
Am 13. Oktober 2005 wurde die mittlerwei- te gleich im darauf folgenden Release nicht schritt einen Zwischenweg, wie in obiger Ab-
le dritte Version von Ubuntu vorgestellt, der eingehalten werden, da sich kein geeigneter bildung zu sehen ist.
Breezy Badger“, zu Deutsch Frechdachs. Mit Name mit C finden ließ.

dem Frechdachs gelang Ubuntu ein riesiger
Schritt nach vorne. Das System wurde ins- Das Artwork
gesamt immer ausgefeilter, die sowieso schon Erstmals wird bei Ubuntu ein Paket namens
überragende Qualität der Hardwareerkennung usplash integriert. Es sorgt für einen graphi-
wurde stetig weiterentwickelt und erreichte schen Fortschrittsbalken beim Booten des Sys-
mit dieser Version den vorläufigen Höhepunkt. tems (siehe Abbildung).

Der Fokus steckt bei Breezy in der verbesser-


ten Hardwareerkennung bei Notebooks. So
wurde bei der Entwicklung der aktuellen Ver-
sion sehr viel Wert darauf gelegt, dass z. B.
WLan und die Stromsparfunktionen Out of

the Box“ funktionieren. Die Unterstützung für
Notebooks ist seit jeher eine kleine Schwäche Der GDM von Breezy Badger“. Er präsentiert

von Linux gewesen. So erscheint der Name sich unverändert gegenüber Hoary Hedgehog“.

in rechtem Licht betrachtet gut gewählt. Der
Frechdachs hat keine Hemmungen, sich nun Neuerungen
auch auf Notebooks breitzumachen. Ubuntu 5.10 beinhaltet

ã Kernel 2.6.11
Zuerst sollte diese Version noch Grumpy
Groundhog heißen (wieder ein -hog). Man ã GNOME 2.12.1
Der neu eingeführte graphische
entschied sich aber, dass der Name Mürri- Fortschrittsbalken beim Booten des Systems. ã Firefox 1.0.7 (inkl. Sicherheitsupdates)

26
ã Evolution 2.4.1 wie von Access. Zusätzlich ist ein neues, stan- mehr auch kommerzielle Wege beschreiten
ã OpenOffice.org 2.0 dardisiertes Open-Document-Dateiformat ent- möchte. Dieser Weg wird aber immer ein par-
halten sowie ein verbesserter PDF-Export. alleler bleiben, Sie werden Ubuntu immer kos-
ã X.org 6.8.2 tenlos herunterladen können.
ã The Gimp 2.2.8
Einfachere Dual-Boot-Systeme
Die Installationsroutine wurde um die zusätz-
liche Option erweitert, dass Sie nun bestehen-
de Partitionen, auf denen bereits Betriebssys-
teme existieren (z. B. Windows), automatisch
verkleinern lassen können. Hierdurch schaffen
Sie Platz, um Ubuntu zu installieren.

Komfortables Upgrade auf Dapper


Kurz vor der Veröffentlichung von Dapper
wurde der update-manager aktualisiert und
erweitert. Damit unterstützt der Synaptic Pa-
Kubuntu enthält nun KDE 3.4 in Breezy ketmanager auch das Upgrade von Ubuntu.

Badger“. Sie können nun also erstmals von einer alten
Ubuntu-Version auf eine neue Version aktuali-
Der Desktop von Breezy Badger“ OEM sieren.
” Auch wenn die meisten von uns wahrschein-
In Breezy ist nun die neueste OpenOffice.org- lich keinen PC-Versand aufbauen wollen, ist Dieser Text wurde dem Buch Ubuntu

Version 2.0 enthalten. In dieser Version ist es vielleicht doch interessant zu wissen, dass GNU/Linux“ [1] entnommen. – © Galileo Press
die neue Komponente base, eine Datenbankan- Canonical nun einen neuartigen OEM-Modus 2007
wendung ähnlich wie Microsoft Access, enthal- eingebaut hat, damit die Vorinstallation von
ten. Diese Komponente befindet sich allerdings Ubuntu-Systemen einfacher gelingt. Dieser Links
noch in der Entwicklung. Erwarten Sie bitte Schritt ist in der Hinsicht bemerkenswert, dass [1] http://www.galileocomputing.de/y
von ihr nicht den gleichen Funktionsumfang man erkennen kann, dass Canonical immer openbook/ubuntu

27
LibriVox: Freier Download von gemeinfreien Hörbüchern von Tobias Eichenauer

D
as Projekt LibriVox [1] hat zum Ziel, Von den zur Zeit etwas über tausend Werken Mitmachen kann jeder, da keinerlei Erfahrung
alle gemeinfreien [2] Bücher kos- sind die allermeisten in englischer Sprache mit Ton-Aufzeichnung, Schauspielerei oder
tenlos als Hörbücher im Internet vertont. Einzelne Werke liegen jedoch auch öffentliche Redefähigkeit erforderlich ist. Es
verfügbar zu machen. Unter gemeinfrei in momentan 18 weiteren Sprachen vor. In wird lediglich ein Computer, eine Rekorder-
werden Werke verstanden, die keinem Ur- Deutsch sind dies etwas über 30. Darunter Software und ein Mikrofon benötigt, um die
heberrecht mehr unterliegen. fallen u. a. Werke von Franz Kafka ( Auf der Texte einzulesen. Wer nun Lust bekommen

Galerie“, Großer Lärm“), Johann Wolfgang hat sich bei LibriVox zu engagieren, kann sich

Das Freiwilligen-Projekt ist nicht kommerziell von Goethe ( Die Leiden des jungen Werther“) darüber genauer auf der Projekt-Homepage [1]

und arbeitet somit ohne Gewinn und Werbung. und Wilhelm Busch ( Max und Moritz“). informieren.

Die Aufzeichnungen werden durch Freiwilli-
ge aus der ganzen Welt erstellt und ebenfalls LibriVox benötigt keine Spenden, kann jedoch Links
wieder gemeinfrei im Internet zur Verfügung noch viele Freiwillige aus der ganzen Welt ge- [1] http://www.librivox.org
gestellt. Die Aufnahmen können sowohl durch brauchen, die u. a. Kapitel von Büchern, Poesie [2] http://de.wikipedia.org/wiki/y
Podcast, als auch den Katalog auf der Home- oder Kurzgeschichten vorlesen, um in sämtli- Gemeinfreiheit
page oder BitTorrent heruntergeladen werden. chen Sprachen dieser Erde ein großes Angebot
Sämtliche Hörbücher stehen als MP3- und an interessanten Hörbüchern bereitzustellen.
OGG-Dateien zur Verfügung.

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

28
Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender
verpassen Sie davon keine mehr.

Messen
Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link
ValugCamp2007 Pettenbach 16.07.-22.07.07 frei http://www.valug.at/index.php/ValugCamp2007
FrOSCon 2007 St. Augustin 25.08.-26.08.07 - http://www.froscon.org
Kieler Linuxtage Kiel 07.-08.09.07 frei http://www.kieler-linuxtage.de
OpenExpo Zürich 19.-20.09.07 frei http://www.openexpo.ch
Linux Informationstag Singen am Hohentwiel 26.09.07 39 C http://www.linux-bodensee.eu
Linuxinfotag Landau 06.10.07 frei http://infotag.lug-ld.de
Linux-Info-Tag Brandenburg 20.10.07 frei http://www.linuxinfotag-brb.de
SYSTEMS München 23.-26.10.07 - http://www.systems-world.de
Perspektive Open Source“

Linux-Info-Tag Dresden 03.11.07 frei http://linux-info-tag.de
Come2Linux Essen 10.-11.11.07 frei http://www.come2linux.org

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und
Ort an rfischer@freies-magazin.de.

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Anwendertreffen
Ort Datum und Uhrzeit Treffpunkt fest? Link
Krefeld 02.07.07, 19:30 Uhr Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
Koblenz 02.07.07, 20:00 Uhr Cafe Pfefferminzje ja http://www.colix.org
Braunschweig 03.07.07, 21:00 Uhr Monkey Island ja http://www.lug-bs.de/wiki/index.php/Main Page
Ellerau 04.07.07, 19:00 Uhr Marco Polo ja http://www.qlug.de
Düren 04.07.07, 19:00 Uhr Gaststätte Kirchfelde ja http://www.lug-dueren.de
Lüneburg 05.07.07, 19:00 Uhr Rechenzentrum ja http://www.luene-lug.org/wp
Oldenburg 08.07.07, 19:00 Uhr Bei Beppo ja http://oldenburg.linux.de
Osnabrück 09.07.07, 19:00 Uhr Medienzentrum ja http://www.lugo.de
Ulm 10.07.07, 19:30 Uhr Wirtschaft Heidenheim ja http://lugulm.de/mainT.html
Dortmund 10.07.07, 19:00 Uhr Kronstübchen ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Dortmund
Stuttgart Mitte Juli, - - nein http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Stuttgart
Fulda 17.07.07, 20:00 Uhr Academica ja http://lug.rhoen.de
Hamburg 18.07.07, - Barmbeker Bürgerhaus ja http://debian.net-hh.de
Wien 19.07.07, 18:00 Uhr Pizza Plus ja http://ubuntu-austria.at
Mannheim 21.07.07, 19:00 Uhr StarCoffee ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Mannheim
Regensburg July 07, - - ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Regensburg
Heidelberg 25.07.07, 20:00 Uhr Schwarzer Walfisch ja http://www.uugrn.org/kalender.php
Pforzheim 26.07.07, 19:30 Uhr Cafe Havanna ja http://www.pf-lug.de/
Rendsburg 29.06.07, 19:30 Uhr Ruby Days ja http://forum.ubuntuusers.de/topic/80965
Krefeld 02.07.07, 19:30 Uhr Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen! Ein Strich
(-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an kreschke@freies-magazin.de.
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Vorschau

freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die August-Ausgabe wird voraussichtlich am 5. August unter anderem mit
folgenden Themen veröffentlicht:
ã Mathematik-Software – Teil 2
ã MPD – Music Player Daemon
ã Ubuntu-Geschichte im Blick – Teil 4
Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

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Impressum
Erscheinungsweise: als .pdf einmal monatlich Redaktionsschluss für die August-Ausgabe: 25.07.2007

ViSdP Ständige Autoren


Eva Drud edrud@freies-magazin.de Adrian Böhmichen aboehmichen@freies-magazin.de
Marcus Fischer mfischer@freies-magazin.de Tobias Eichenauer teichenauer@freies-magazin.de
Ronny Fischer rfischer@freies-magazin.de
Redaktion Stefan Graubner sgraubner@freies-magazin.de
Eva Drud (edr) edrud@freies-magazin.de Bernhard Hanakam bhanakam@freies-magazin.de
Marcus Fischer (mfi) mfischer@freies-magazin.de Christian Imhorst cimhorst@freies-magazin.de
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Kontakt Chris Landa clanda@freies-magazin.de
E-Mail redaktion@freies-magazin.de Christoph Langner (cla) clangner@freies-magazin.de
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c/o Eva Drud Dominik Schumacher dschumacher@freies-magazin.de
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Satz
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Layout
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