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November 2008

Topthemen dieser Ausgabe

Benchmarking unter Linux Seite 24


Wer Windows besitzt und dazu auch noch spielt, kennt das Phänom: Fast regelmäßig alle zwei Jahre brachte
die Firma Futuremark einen neuen Benchmark „3DMark“ heraus, der die (Grafik)Karten neu mischte und zum
virtuellen Leistungsvergleich aufrief. Das sogenannte „Benchmarking“ hat aber auch einen sinnvollen Hinter-
grund, möchte man die Leistung der Hard- bzw. Software testen, um die optimalen Systemeinstellungen oder
Hardwarekomponenten zu finden. Die Phoronix Test Suite (PTS) bietet hierzu die Möglichkeit. (weiterlesen)

OpenStreetMap – GoogleMaps-Klon oder doch mehr? Seite 32


„Wozu noch ein Kartenanbieter, es gibt doch GoogleMaps?“ könnte man zuerst denken. Eine berechtigte Frage,
doch wer eine Karte von GoogleMaps beispielsweise auf Werbeflyer drucken will, riskiert eine teure Abmahnung
oder muss sich zuvor eine kostenpflichtige Lizenz besorgen. Das will OpenStreetMap (OSM) ändern, indem es
eine Karte unter der Creative-Commons-Lizenz anbietet, an der jeder mitmachen kann. (weiterlesen)

Bericht von der Ubucon Seite 38


Vom 17. bis 18. Oktober fand dieses Jahr in Göttingen die zweite Ubucon statt. Nach dem etwas westlich gele-
genem Krefeld, wo die Ubucon 2007 stattfand, entschied man sich diesmal, die Veranstaltung etwas zentraler in
Deutschland zu veranstalten. Die Georg-August-Universität stellte für die Ubuntu-Konferenz die Räumlichkeiten
– und vor allem das WLAN – zur Verfügung. (weiterlesen)

© freiesMagazin GNU FDL


Inhalt

Nachrichten Linux allgemein


Distributionen aktuell S. 8 Ubuntu Mobile – Erste Eindrücke S. 36
Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 11 Bericht von der Ubucon S. 38
Mozillas Fuchs macht mobil: Fennec 1.0 alpha 1 S. 15 Magazinerstellung mit LATEX S. 44
Nachrichtenschnippsel S. 16 Rezension: Xen 3.2 – aufsetzen, konfigurieren, betreiben S. 49
Dillo ist wieder da! S. 17 Veranstaltungen S. 50
Kernel-Rückblick S. 18
Interna
Anleitungen Editorial S. 3
Vier Tipps für den Umgang mit Solid-State-Drives unter Linux S. 19 Leserbriefe S. 4
Ubuntu-Installation auf dem Asus Eee PC 900 S. 21 Konventionen S. 52
Vorschau S. 52
Software Impressum S. 53
Benchmarking unter Linux S. 24
Mit GNOME Do produktiver am GNOME-Desktop S. 28
at – Beispiele aus dem Alltag S. 29
OpenStreetMap – GoogleMaps-Klon oder doch mehr? S. 32

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel und Beiträge in freiesMagazin unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL). Das Copyright liegt
beim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL) mit Ausnahme von Beiträgen, die unter
einer anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Eva Drud. Es wird die Erlaubnis gewährt, das Werk/die Werke (ohne unveränderliche
Abschnitte, ohne vordere und ohne hintere Umschlagtexte) unter den Bestimmungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder jeder späteren
Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative
Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe. Die in freiesMagazin verwendeten Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer.
Insbesondere für die Distributionslogos gelten folgende Hinweise: Das CentOS-Logo ist eine Marke von CentOS ltd. Das Debian-Logo unterliegt dem Copyright der
Software in the Public Interest. Das FreeBSD-Logo ist eine Marke der FreeBSD Foundation. Das openSUSE-Logo ist eine eingetragene Marke von Novell, Inc. Das
Ubuntu-Logo ist eine Marke von Canonical Ltd. Das bedeutet auch, dass diese Logos nicht der GNU Free Documentation License unterliegen, wie der restliche
Inhalt des Magazins.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 2


E DITORIAL
Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!


Jeden Monat erhalten wir zahlreiche Pressemitteilungen, in denen vor al- UMPC“ bezeichnet wird [4]), in dem die Unterschiede zu „Ubuntu Netbook
lem neue Softwareversionen groß angekündigt werden. Und jeden Monat Remix“ aufgezeigt werden.
müssen wir einen Großteil der Meldungen ablehnen, da sie nicht in unser
Magazinkonzept passen. Wir versuchen nämlich nicht nur die Nachrichten Recht herzlich bedanken möchte ich mich bei allen Lesern, die Hinweise
großer Portale wie Pro-Linux [1] in einer Monatsübersicht zusammenzufas- zu den Distributionslogos eingeschickt haben. Wie letzten Monat geschrie-
sen, sondern wollen einen Mehrwert bieten. Aus diesem Grund bieten wir ben, blieb nur wenig Zeit, um die Logos oder rechtliche Hinweise zu deren
jeden Monat die drei Kerngebiete „Distributionsübersicht“, „Mobilübersicht“ Nutzung auf den Webseiten der Distributoren zu finden. Daher passierte
und den „Kernel-Rückblick“ an. Daneben berichten wir ab und an noch über es mitunter auch, dass die gewünschten Informationen nicht gefunden wur-
einige uns wichtig erscheinende Projekte wie beispielsweise neue Versio- den. Das liegt wiederum aber auch an der oft nicht sehr intuitiven Benutzer-
nen der großen Desktopumgebungen GNOME und KDE. Zusätzlich gibt führung einer Webseite oder an den starken Unterschieden, ob man sich
es seit kurzem noch die „Nachrichtenschnippsel“, in denen die Nachrichten auf der deutschen oder auf der englischen Anbieterseite befindet. Jeden-
landen, die wir immer noch als wichtig erachten, zu denen wir aber keine falls können wir nun Dank zweier Leser auch die Logos von OpenSolaris
halbe oder ganze Seite schreiben können oder wollen. Wir bitten daher al- und openSUSE in unserer Distributionsübersicht nutzen.
le Projekte, die uns Pressemitteilungen zusenden, um Verständnis, wenn
Abschließend wünsche ich Ihnen wie immer viel Spaß mit dieser
wir ihrer Software keinen extra Platz in unserem Magazin bieten können. In
freiesMagazin-Ausgabe.
manchen Fällen hat so ein Schriftverkehr aber auch den positiven Effekt,
dass ein Softwareprojekt doch noch den Platz erhält, den es verdient [2]. Ihr
Was gibt es diesen Monat aber Neues in freiesMagazin? Man kann sagen,
dass das Magazin dieses Mal unter einem guten Ubuntu-Stern steht. Vor
wenigen Tagen ist die neue Version Ubuntu 8.10 „Intrepid Ibex“ erschie-
nen, die sicherlich wieder den ein oder anderen Linux-Interessenten anlo- D. Wagenführ
cken wird. Ein ausgiebiges Review der neuen Version war innerhalb dieser
kurzen Zeitspanne zwar nicht möglich, dafür gibt es aber einen ausführ- L INKS
lichen Bericht von der Ubucon 2008, die dieses Jahr in Göttingen statt- [1] http://www.pro-linux.de/
fand. Zusätzlich setzen wir unsere Netbook-Installationsreihe fort und nach [2] http://www.pro-linux.de/news/2008/13344.html
openSUSE (siehe „ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons“, [3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2008-10
freiesMagazin 10/2008 [3]) kommen alle Ubuntu-Freunde mit einem Asus [4] http://ograblog.wordpress.com/2008/10/28/names-names-names-and-
Eee PC auf ihre Kosten. Abgerundet wird das Ganze noch durch einen kur- boo-vampires/
zen Bericht über „Ubuntu Mobile“ (dessen Image inzwischen mit „Ubuntu

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 3


L ESERBRIEFE
Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse redak- ser auch die Freude an der „Optik“ zu lassen. Sie nutzen. Sollten irgendwann Klagen der Leser ein-
tion@freiesmagazin.de zur Verfügung – wir freuen verbreiten den Gedanken der Freien Software gehen, dass sie in der (keineswegs willkürlichen)
uns über Lob, Kritik und Anregungen zum Maga- ohne jedwede wirtschaftliche Interessen und Logo-Auswahl eine Bevorteilung einer bestimm-
zin. fördern die Linuxlandschaft. Was außer einem ten Distribution sehen, werden wir stattdessen
„erhobenen Zeigefinger“ hätten Sie im Ernstfall lieber alle Logos wieder entfernen. Was Ihre Fra-
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich
zu erwarten? ge angeht bezüglich des Ernstfalles: Sollte ein
ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut
Ihren Recherchen nach waren Sie bei Distributor unser Magazin nicht in den Kram pas-
gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür-
openSUSE nicht „schnell genug“ fündig und ha- sen, weil wir z. B. negativ über seine Distribu-
lich freut), aber vor allem durch Kritik und neue Ideen
ben sich dann zu Recht entschlossen, auf eine tion berichten (und dabei das Logo anbringen)
können wir uns verbessern.
ungenehmigte Verwendung zu verzichten. Wie und den Markt (für den Distributor) negativ beein-
Distributionslogos die URL [1] zeigt, fordert man die Freunde und flussen (wie auch immer wir das mit 10.000 Le-
Natürlich verstehe ich Ihre Bedenken, was die Fans sogar direkt dazu auf sich an der Gestal- sern pro Monat schaffen wollen), hindert diesen
Nutzung von Distributionslogos betrifft. Sicher- tung und Verbreitung von openSUSE-Logos zu niemand daran, uns wegen Urheberrechtsverlet-
lich stehen Sie mit Ihrer Meinung und der dar- beteiligen, was sicherlich den Schluss zulässt, zung zu verklagen, da er uns nun einmal keine
aus folgenden Lösung auf der sicheren, weil dass man den Nutzern keineswegs rechtliche Erlaubnis erteilt hat, das Logo zu verwenden.
anständigen Seite. Das kann man nur akzep- Steine in den Weg rollen möchte. Ich kann mir Bezüglich der Aussage „der Hersteller/Urheber
tieren. Allerdings gebe ich zu bedenken, das die vorstellen, das andere Distributionen, die sich hat sicherlich ein Recht darauf, sein geistiges Ei-
Popularität von Freier Software (man beachte die öffentlich für eine kostenlose, freie Nutzung stark gentum unverfälscht verbreitet zu sehen“ muss
Bezeichnung) von ihrer Verbreitung lebt. Bezo- machen (Ubuntu z. B.), ähnlich denken. ich aber sagen, dass dem nicht so ist. Ein Recht
gen auf Distribututionslogos meine ich damit eine Aus Sicht einer professionellen Publikation, wie auf Urheberrechtsverletzung gibt es nicht (denn
anständige und vor allem unveränderte Verbrei- die Ihre eine darstellt, sind Ihre Bedenken je- das ist es im Endeffekt, auch wenn man das
tung, denn der Hersteller/Urheber hat sicherlich doch verständlich und nachvollziehbar. Die ju- Werk nicht verändert, die alleinige Verbreitung ist
ein Recht darauf, sein geistiges Eigentum un- ristische Gewichtung jedoch sicherlich unbedeu- hier ausschlaggebend), auch wenn es sich um
verfälscht verbreitet zu sehen. Dennoch denke tend. Oliver Johanndrees ein Werk aus der Open-Source-Szene handelt.
ich nicht, das man jemals rechtliche Probleme Ich wiederhole daher noch einmal: Nur weil et-
Dominik Wagenführ: Vielen Dank für Ihre was im Zusammenhang mit Open Source steht,
zu fürchten hätte, sollte man sich dennoch im In-
ausführlichen Anmerkungen. Wie ich im Arti- ist dies kein Freibrief für Urheberrechtsverletzun-
teresse des Produktes über rechtliche Grenzen
kel schrieb, werden die wenigsten Distributoren gen egal welcher Art. Dies ist etwas, worauf ich
hinwegsetzen, wobei ich hier explizit nicht dazu
rechtliche Schritte einleiten, wenn jemand verse- mit meinem Artikel aufmerksam machen wollte,
aufrufe.
hentlich und im kleinen Rahmen gegen die Nut- denn ich sehe es leider tagtäglich, dass – seltsa-
Daher fände ich es überlegenswert, die grund-
zungsbestimmungen oder das Urheberrecht ver- merweise vor allem (Ich bewege mich aber auch
legende Interpretation von Gut und Böse etwas
stößt. Dennoch können wir Ihnen den Gefallen hauptsächlich in dieser Szene.) – Nutzer von
weniger kontrastreich anzugehen und dem Le-
leider nicht tun, auch die anderen Logos zu be- Open Source in der Hinsicht kein Rechtsempfin-

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L ESERBRIEFE
den haben oder zumindest sagen „Dies ist alles Dominik Wagenführ: Vielen Dank für den Hin- funden, die erstens gut und zweitens unter ei-
nicht so schlimm“. Ich bin der Meinung, dass das weis, Sie haben aber etwas gegen die Spielre- ner passenden, freien Lizenz stehen. Eine Über-
Recht des Urhebers über allem steht, denn ich geln verstoßen. ;) Es ging ja darum, dass man setzung lehnen wir deshalb ab, weil uns die Co-
selbst möchte auch nicht, dass mein geistiges die Logos leicht auf den Seiten der Distributoren mics Arbeit ersparen sollen. Wir wissen, dass
Eigentum irgendwo „missbraucht“ wird. (Aus die- findet. Aber Ihre Suchbegriffe haben mich nach nicht alle Leser den Humor von xkcd mögen und
sem Grund steht freiesMagazin eben unter eine „artwork“ auf der OpenSolaris-Seite suchen las- auch nicht alle gut genug Englisch sprechen, um
Open-Source-Lizenz, damit gerade dies geregelt sen und so gelangt man auch zu der oben ge- jeden Comic zu verstehen. Ab und an gibt es
wird.) nannten Seite. Dies habe ich bei meiner Recher- von Thorsten Panknin einen übersetzen xkcd-
Herzlichen Dank aber für den Link zum che übersehen. Comic [5].
openSUSE-Logo. Es gibt auf der deutschen
Seite Hinweise zur „Nutzung von openSUSE- Comics BSD-Artikel
Grafiken“, u. a. darf man die Logos nicht verän- Auch ich finde es gut, den teilweise trockenen Großes Lob für die aktuelle Ausgabe, aber be-
dern und nur im Kontext mit dem openSUSE- Lesestoff durch Gimmicks oder Witze aufzulo- sonders habe ich mich über den BSD-Bericht ge-
Projekt erwähnen. Das heißt, wir dürfen für ckern. Leider gehen viele Redaktionen, nicht nur freut. Fein, dass Ihr auch nach links und rechts
freiesMagazin das Logo in einem Bericht be- Ihre, davon aus, dass alle Linuxnutzer automa- schaut und das Augenmerk nicht nur auf Linux
nutzen. Wenn man aber mal einen Blick auf die tisch auch der englischen Sprache mächtig sind. richtet. Der Bericht beinhaltet viel Hintergrund-
englische Seite [2] wirft, hilft diese im Gegensatz Das ist aber nicht so. Deshalb möchte ich Sie, wissen und ist auch sonst sehr informativ, wie
zur deutschen nicht weiter. Hier steht am Anfang auch im Namen meiner Freunde, die wie ich in ich finde. Ich selbst habe mich vor geraumer Zeit
„Looking for an official Novell logo, SUSE Linux der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gebo- nach 11 Jahren Linux vom Tux verabschiedet und
Enterprise logo, or Novell box shot, to use on ren sind, bitten, den ein oder anderen Witz ent- mich dem BSD-Dämon zugewandt in Form von
your site? Here they are, along with usage con- weder zu übersetzten oder wo das nicht möglich FreeBSD. Nach einer gewissen Einarbeitung „lie-
siderations.“ Nur leider hat man die „usage con- ist, einen in deutscher Sprache einzusetzen. Im be“ ich es mittlerweile und werde dort auch blei-
siderations“ bei den openSUSE-Logos irgendwie Voraus möchte ich mich schon mal bedanken. ben. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal sagen
vergessen. Hätte ich nur die englische Seite an- Ulrich Corsten werde, dass ich Windows- und Linux-frei bin. ;)
geschaut, dürften wir die Logos nicht verwenden. Deswegen würde ich es sehr begrüssen, wenn
freiesMagazin: Die Comics dienen weniger der Themen abseits von Linux auch weiterhin bei
Sie sehen, wie unterschiedlich das Ergebnis aus-
absichtlichen Auflockerung sondern vielmehr als Euch einen Platz finden werden. Mark Ellison
fallen kann. Für Klarheit sorgt so etwas nicht in
schnöder Lückenfüller. Es erleichtert uns die Ar-
der Community.
beit, wenn wir auf weiße Flächen einfach einen freiesMagazin: Herzlichen Dank für Ihr Lob.
Ihr habt geschrieben, dass das OpenSolaris- Comic setzen, anstatt die Artikel so lange hin- Besonders freut es natürlich zu hören, dass
Logo nicht leicht zu finden war. Ich habe es hier und herzuschieben, bis alles passt (was auch auch der Blick über den Tellerrand auf Interes-
gefunden [3]. Das kommt bei Google mit Suche nicht immer möglich wäre). In der letzten Ausga- se stößt. :) Ob wir in Zukunft weitere Themen
im gesamten Web als erster Eintrag, wenn man be von freiesMagazin [4] finden Sie ab Seite 71 abseits von Linux bringen können, hängt davon
„opensolaris artwork“ als Suchbegriff nimmt. einen Artikel, in dem wir auch beschreiben, wie ab, ob wir Autoren für solche Themen finden.
thacrazze wir beim Satz der Artikel vorgehen. Falls jemandem also noch ein Thema „unter den
Bisher haben wir keine deutschen Comics ge-

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L ESERBRIEFE
Nägeln“ brennt, melden Sie sich unter redakti- oder wird das nebenbei gemacht? Verfolgt Ihr Programm überhaupt gibt. Hier könnte ich mir in
on@freiesmagazin.de bei uns. finanzielle Interessen oder lebt Ihr wirklich den jeder Ausgabe eine Vorstellung dazu vorstellen.
Open-Source-Gedanken? Ralph Dehner Macht bitte weiter so! Thomas Sabotka
Lob
Das Schicksal wollte, dass ich über Eure Seite freiesMagazin: freiesMagazin ist ein reines Frei- freiesMagazin: Wir haben uns gegen einen
gestolpert bin. Chapeau! Ein neues Goldstück in willigenprojekt und wird in der Freizeit der Verant- Newsletter entschieden, da das Speichern
meinem Erfahrungsschatz. Danke für Eure Ar- wortlichen und aller Autoren erstellt. Ein finanzi- von E-Mail-Adressen verschiedene Datenschutz-
beit! Hanspeter Schumacher elles Interesse gibt es nicht, weswegen wir auch maßnahmen erfordert. Dieser Aufwand wäre für
auf Werbung oder Ähnliches im Magazin und auf uns zu groß. Wir haben daher einen RSS-Feed
Nachdem mir die aktuelle Ausgabe Ihres Maga- der Webseite verzichten. freiesMagazin wird – [6] eingerichtet, den Sie auch mit einem E-Mail-
zins wieder einmal sehr gut gefallen hat, muss wie der Name sagt – allein vom Open-Source- Programm wie Thunderbird abrufen können.
ich allerdings gegen eine kleine Textpassage ei- Gedanken getragen. Genaueres erfahren Sie im Was die Programmvorstellungen angeht: Wir
ne Art Widerspruch einlegen (Seite 4, ziemlich Artikel „Vom Artikelentwurf zum fertigen Maga- stellen ja regelmäßig Software vor, die uns in-
oben): „[...], aber nur durch Kritik können wir uns zin“, freiesMagazin 10/2008 [4]. teressant erscheint, das dürfte auch gern mehr
verbessern“. Das halte ich persönlich für einen sein. Da es aber so viele verschiedene Anwen-
Mythos – der einzige Weg zur Verbesserung sind Newsletter und Wünsche dungen gibt, können wir gar nicht alle vorstel-
gute Ideen, welche nicht zwangsläufig Kritik sein Ich möchte Euren Aufruf folgen und mich nun len. Allgemein sind bei sowas auch unsere Au-
müssen. Und wie ich wieder einmal lesen durfte, melden. Wobei es eigentlich keinen richtigen toren gefragt, da wir natürlich auch immer ein
sind Sie mit Ihren Ideen auf dem richtigen Weg. Grund dazu gibt. Das Magazin lade ich mir ger- bisschen abhängig von deren Interessen sind.
Meinen Respekt – und sicherlich auch den aller ne herunter, wenn ich es nicht mal wieder ver- (Dies war ein dezenter Aufruf an alle Interessen-
Leser – haben Sie dafür. Phil Krämer gesse und dann erst einen Monat später auch ten, die ihr Lieblingsprogramm gerne ausführlich
die vorhergehende Ausgabe mit herunterlade. in freiesMagazin vorstellen wollen.)
freiesMagazin: Vielen Dank für Ihren motivieren- Obwohl: Das wäre mein Wunsch, wenn man
den Leserbrief. Sie haben natürlich Recht, dass freiesMagazin als eine Art Newsletter bekom- Ein Leser schrieb, Ihr Gratis-Magazin sei besser
der Weg zur Verbesserung gute Ideen sind. Wir men könnte. Format und Inhalt sind klasse. Zum als die gekauften, weil der Inhalt nicht von In-
verwenden den Begriff „Kritik“ auch genau in einem, weil hier die vielen Linux-Versionen an- serenten beeinflusst ist. Recht hat er. Ein ande-
diesem Sinne, konstruktiv ist Kritik immer dann, gesprochen und auch technische Hintergründe rer bemerkte, es gäbe Links auf englische Sei-
wenn sie schon Ideen zur Verbesserung enthält. beleuchtet werden. Mit einigen Themen konnte ten, wenn auch deutsche verfügbar wären. Nicht
An dieser Stelle möchten wir auch darauf hinwei- ich nichts anfangen, dass lag aber daran, weil sie schlimm. Es gibt nun einmal mehr guten Texte in
sen, dass viele Ideen aus unserem Leserkreis mich nicht interessierten oder ich keine Verwen- Englisch als in Deutsch.
stammen. dung dafür fand. Als Senior (habe Informatik zick-zack, lücken-
Wenn ich noch einen Wunsch äußern dürfte? haft, gelernt) würde ich zwei Seiten in jedem
Ist freiesMagazin wirklich frei?
In den diversen Linuxpaketen stecken sehr viele Heft mit kurzen Tipps und Tricks begrüßen wie
Ich hätte mal eine Frage zur Struktur von
Programme, die ich nicht kenne bzw. deren An- z. B. auf dieser Webseite [7]. Ich las die ersten
freiesMagazin. Wird diese Zeitung von den Ver-
wendung mir nicht immer gleich erschließt, oder 50 Kommentare. Erstaunlich, wie unwissend vie-
antwortlichen hauptberuflich erstellt und gepflegt
man weiß gar nicht, dass es dieses oder jenes le Computerbenutzer sind, z. B. die Unkenntnis

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L ESERBRIEFE
von Tastenkombinationen. Problem: Windows, ist. Aus diesem Grund übersetzen wir auch ab [2] http://www.novell.com/company/logo/index.
Mac, Linux sind vielfach verschieden. Wenn und an welche, wie zum Beispiel den Artikel „Vier html
mein Linux blockiert, helfen die sanften Me- Tipps für den Umgang mit Solid-State-Drives un- [3] http://opensolaris.org/os/community/
thoden selten und der Holzhammer (REISUB- ter Linux“ auf Seite 19. advocacy/mktgdownloads/
Tastenkombination, unter anderem mit Sys Req ) Ihr Vorschlag zu den Tipps und Tricks ist gut [4] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
funktioniert bei meinem Ubuntu, aber nicht bei und wurde von uns auch schon in einigen Heften 2008-10
meinem Suse. Ich benutze die Befehlszeile zu umgesetzt. Leider ist unser „Hauptautor“ für die [5] http://thorstenpeh.de/xkcd-in-deutsch/
wenig. Die man-Seiten sind sehr umfangreich Tipps und Tricks zurzeit in Zeitnöten. Wir hoffen [6] http://www.freiesmagazin.de/rss.xml
und mit wenigen praktischen Beispielen. Diese aber, dass wir die Serie bald wieder aufnehmen [7] http://pogue.blogs.nytimes.com/2008/10/02/
Seite [8] mit Befehlen auf Englisch (gute Darstel- können. Es ist natürlich auch möglich, dass Sie tech-tips-for-the-basic-computer-user/
lung, nur ca. 40 KB gross, in Fedora und Ubuntu oder andere Leser Ihre „Lieblingstipps“ vorstel- [8] http://www.pixelbeat.org/cmdline.html
getestet) fand ich super. Alois Ehrler len.
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe-
freiesMagazin: Herzlichen Dank für Ihren Leser- L INKS nenfalls zu kürzen.
brief und das Lob. Es stimmt in der Tat, dass die [1] http://de.opensuse.org/Buttons_und_Banner
Auswahl an guten Texten im Englischen größer

„Impostor“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/451

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N ACHRICHTEN
Distributionen aktuell

Es gab letzten Monat viele neue Versionen der bieren und vor allem das Update von „Etch“ Elive
verschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikel nach „Lenny“ zu testen [3]. Nicht jeder Debian- Die Entwicklerversion 1.9.10 von Elive bringt ei-
soll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen. Entwickler teilt aber Reichle-Schmels Meinung, nige Veränderungen in der Software mit. So wur-
sodass sich Bastian Venthur darüber aufregte, den Programme entfernt und neue sind hinzu-
BSDanywhere dass erneut ein Veröffentlichungszeitpunkt ge- gekommen. Eine sinnvolle Ergänzung ist sicher
BSDanywhere ist ein recht neues Projekt, wel- nannt wird, den man seiner Meinung nicht ein- der PDF-Drucker, mit dem man nun von jeder
ches eine OpenBSD-basierende Live-CD mit halten kann. Laut Venthur ist eine Finalversion im Seite oder Dokument ein PDF anfertigen kann.
Enlightenment-Desktop erstellt hat, wobei man Juni 2009 wesentlich realistischer [4]. Das Netzwerkkonfigurationswerkzeug Exalt ist
das vollständige Live-System nicht auf eine Fest- verschwunden, dafür wurde net-connector er-
platte installieren kann [1]. Mit dem fünften Update liefert das Debian- gänzt, welcher hilft, kabelgebundene und kabel-
Projekt eine aktuelle Version seines stabilen lose Netzwerkverbindungen einzurichten. Auch
CentOS Zweiges „Etch“, Version 4.0, aus. Hauptsäch- der Dateimanager Thunar und der Installer wur-
Das auf Red Hat Enterprise Linux lich sind in dem Paket Sicherheitsupdates ent- den um diverse Funktionen ergänzt [7].
4.7 basierende CentOS hat eine halten und einige größere Bugs wurden beho-
spezielle Server-CD veröffentlicht, ben. Es wird betont, dass Debian 4.0r5 keine ei- Foresight Linux
die dabei helfen soll, ein Server- genständige neue Distribution ist. Nach der Etch- Mit Foresight Linux 2.0.5 wurde die erste Ver-
system (ohne grafische Oberflä- Installation erhält man über ein apt-get update sion mit dem neuesten GNOME 2.24 veröffent-
che) aufzusetzen. Wichtig ist, dass die CD nur den gleichen Stand wie r5 [5]. licht. Auch neu hinzugekommen ist das erst kürz-
auf i686-Systemen läuft, ältere Hardware wird lich veröffentlichte OpenOffice.org 3.0 und der
nicht mehr unterstützt [2]. Dreamlinux neueste Xserver 1.5.1. Daneben wurden zahl-
Die Debian-basierende Distribution Dreamlinux reiche Anwendungen wie Compiz Fusion, Pulse-
Debian mit MacOS-X-ähnlicher Oberfläche hat den vier- Audio oder Ekiga aktualisiert und Fehler darin
Ende September sollte eigentlich ten Release Candidate veröffentlicht. Da nach behoben [8].
Debian 5 „Lenny“ erscheinen, was Aussage der Projektbetreiber GNOME von Ver-
sich aber aufgrund schwerwie- sion zu Version immer aufgeblähter wird, hat man FreeBSD
gender Fehler noch um einige Zeit sich entschieden, den Desktop auf Xfce 4.4.2 Eine Beta und einen Release
verzögert. Damit die finale Version umzustellen. Man kann GNOME aber nach wie Candidate veröffentlichte das
noch im Jahr 2008 erscheint, rief vor nachträglich installieren. Neben dem Desktop FreeBSD-Projekt letzten Mo-
Debian-Entwickler Alexander Reichle-Schmehl gibt es Kernel 2.6.27 und X.Org 7.2 sowie ver- nat. Die zweite Beta-Version von
zur Mithilfe auf. Andere Entwickler sollen nicht schiedene Programme wie OpenOffice.org 2.4, FreeBSD 7.1 soll sich dabei aber
nur ihre eigenen Bugs fixen, sondern auch bei GIMP 2.6, Iceweasel 3.0.2 und den neuesten enorm von der finalen Version unterscheiden,
Mitentwicklern aushelfen, und die Anwender sind Adobe Flash Player 10 [6]. sodass die Paketvorauswahl nur vorläufig so
dazu aufgerufen, die letzte Version auszupro- gewählt wurde. Auch wurde diesmal KDE-Lite

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N ACHRICHTEN
benutzt, wogegen in der finalen Version KDE3 bieten will. Auch Programme wie OpenOffice.org, Linux-Kernel 2.6.27.1, der den Intel-e1000e-
eingesetzt werden soll [9]. Daneben wurde die Firefox 3 oder Virtual Box stehen in einer aktua- Treiberfehler behebt. Auf Mac OS X-Rechnern
Vorgängerversion 6.4 als erster von zwei Re- lisierten Version bereit. Als Kernel wird Version lässt sich openSUSE nun auch wieder korrekt
lease Candidates veröffentlicht [10]. 2.6.27 eingesetzt. Besonders mit seiner Hard- installieren, dafür geht KVM aktuell nicht. Ei-
warekompatibilität im Mobilbereich will Mandriva ne komplette Liste findet man in den Release
Linux Mint glänzen und unterstützt daher auch Netbooks Notes [17].
Letzten Monat erschien die finale Version der wie den Asus Eee PC, das Acer Aspire One
ersten 64-Bit-Version von Linux Mint 5 „Elyssa“. oder das MSI Wind. Mandriva-intern wurde et- PC-BSD
Basierend auf Ubuntu 8.04 „Hardy Heron“ unter- was am Erscheinungsbild und der Bedienbar- Keinen Monat nach der Veröffentlichung von PC-
scheidet sich die Version gegenüber der Stan- keit des Mandriva Control Centers und des In- BSD 7.0 „Fibonacci“ erscheint bereits das erste
dardversion vor allem darin, dass OpenJDK an- stallers DrakX geändert. Hilfreich ist sicher die größere Update. So wurde KDE4 auf die aktuel-
stelle Suns Java benutzt wird und Flash 9 an- Post-Installation, die nicht benötigte (Treiber- und le Version 4.1.2 aktualisiert und viele Bugs, u. a.
stelle Flash 10 installiert ist. Zusätzlich gibt es in Sprach-)Pakete wieder entfernt, und die automa- bei der Sounderkennung, bei der Speicherver-
der 64-Bit-Version weniger Pakete, dafür können tische Konfiguration der Repositories. In den Re- waltung und im Systemupdater, behoben [18].
aber auch mehr als 4 GB Speicher angesprochen lease Notes [13] zur Version 2009.0 erhält man
werden. Gegenüber dem Release Candidate gab PCLinuxOS
mehr Informationen, die Release Tour [14] fasst
es zwei kleinere Änderungen [11]. Die erste öffentliche Beta-Version von
das Wichtigste zusammen. Mandriva 2009.0
PCLinuxOS 2009 ist erschienen und bringt Ker-
steht als Version „One“ (Live- und Installations-
Zusätzlich wurde auch die finale Version von nel 2.6.26.6, KDE 3.5.10, OpenOffice.org 2.4.1,
CD) und „Free“ (ohne proprietäre Inhalte) je-
Linux Mint Fluxbox veröffentlicht. Größtes Fea- Firefox 3.0.3 und viele andere Anwendungen mit.
weils mit GNOME- oder KDE-Oberfläche zum
ture ist mint-mfm, welches automatisch die Wie man sieht, ist die Distribution sehr zurück-
Download bereit. Die kostenpflichtige Version
Fluxbox-Menüs erstellt und aktualisiert, was man haltend, was Neuerungen angeht, sodass es zu
„Powerpack“ ist für 49 bis 59 Euro erhältlich und
früher immer manuell machen musste. Dane- fast allen Programmen bereits größere Aktua-
bringt zusätzliche Audio- und Video-Codecs so-
ben gibt es auch alle anderen Mint-eigenen Pro- lisierungen gibt. Bei KDE entschied man sich
wie Google-Programme (Desktop, Picasa, Earth,
gramme, die aus anderen Versionen bekannt gegen KDE4, da dessen Funktionalität geringer
etc) mit. Dazu erhält man drei Monate offiziellen
sind [12]. ist. KDE4 kann aber nachinstalliert werden [19].
Websupport [15].
Mandriva SimplyMEPIS
openSUSE
Mandriva 2009.0 hat pünktlich das Licht der Welt Die vierte Beta von SimplyMEPIS bringt kei-
Aufgrund des Serverausfalls in
erblickt und steht als Nachfolger von Mandriva ne großen Neuerungen. Der neueste Kernel
Nürnberg Anfang Oktober [16]
2008 Spring zur Verfügung. Als Desktopumge- 2.6.27.3 wurde eingespielt und der WLAN-
konnte die dritte Beta-Version von
bungen werden das neueste KDE 4.1.2 und Treiber für einige Broadcom-Karten ist nun ver-
openSUSE 11.1 nur verspätet
GNOME 2.24 mitgeliefert. Neu ist LXDE (Light- fügbar, bei dessen Einrichtung der fehlerberei-
veröffentlicht werden. Änderungen gegenüber
weight X11 Desktop Environment), welches vor nigte MEPIS Network Assistant hilft. Die CD mit
der vorherigen Beta-Version betreffen kleinere
allem für leistungsschwache Rechner und Mo- Version 7.9.91 steht auf den Servern für 32-Bit-
Bugfixes und Programmaktualisierungen, dar-
bilgeräte eine schnelle und schlanke Oberfläche und 64-Bit-Rechner zum Download bereit [20].
unter auch das neue OpenOffice.org 3.0 und

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N ACHRICHTEN
Ubuntu vierjährigen Bestehens kreative Köpfe herausfor- [17] http://lists.opensuse.org/opensuse-
Wie angekündigt, ist Ende letz- dert. So kann man Themes und Wallpaper für announce/2008-10/msg00014.html
ten Monats Ubuntu 8.10 „Intrepid GNOME, KDE und Xfce mit ubuntuusers-Logo [18] http://www.pro-linux.de/news/2008/13357.
Ibex“ erschienen. Neben Ubuntu erstellen und einreichen. Die Annahme läuft bis html
gibt es auch neue Versionen zum 21. November 2008 [32] [19] http://distrowatch.com/?newsid=05143
von Kubuntu [21], Xubuntu [22], [20] http://www.mepis.org/node/14200
Ubuntu Studio [23] und Mythbuntu [24]. Änderun- Wichtiger Hinweis: Alpha- und Beta-Versionen [21] http://www.kubuntu.org/news/8.10-release
gen gibt es zahlreiche gegenüber Ubuntu 8.04 sind nicht für den täglichen Einsatz, sondern nur [22] http://xubuntu.org/news/intrepid/release
„Hardy Heron“. So arbeitet der neueste Ker- für Entwickler und Tester gedacht! (dwa) [23] http://ubuntustudio.org/node/12
nel 2.6.27 im Hintergrund, ebenso wie Xserver L INKS [24] http://www.mythbuntu.org/8.10/Release_
7.4. Die Desktop-Oberflächen wurden erneuert, notes
[1] http://bsdanywhere.org/node/35
sodass GNOME 2.24 und KDE 4.1.2 integriert [25] https://wiki.ubuntu.com/
[2] http://distrowatch.com/?newsid=05140 IntrepidReleaseNotes
sind, und es gibt eine Menge an aktualisierter
[3] http://www.linux-magazin.de/news/was_ [26] http://www.ubuntu.com/getubuntu/
Software. Probleme, die es bei der Installation
koennen_wir_fuer_lenny_tun releasenotes/810
oder einem Upgrade geben kann, findet man im
[4] http://www.linux-magazin.de/news/debian_5_ [27] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/10/30/
Ubuntu-Wiki [25], eine Liste mit allen Ubuntu-
0_lenny_erst_im_juni_2009 intrepid-ibex-8.10-der-unerschrockene-
Neuheiten [26] ebenso [27].
[5] http://www.pro-linux.de/news/2008/13375.html steinbock-ist-da/
Wer sich die Images für die neue Ubuntu-Version [6] http://dreamlinuxforums.org/index.php/topic, [28] https://shipit.ubuntu.com/
nicht herunterladen möchte, kann auch auf den 3358.0.html [29] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/10/20/
ShipIt-Dienst [28] zurückgreifen, über den man [7] http://www.elivecd.org/Main/News/elive- shipit-nimmt-vorbestellungen-fuer-intrepid-
kostenlos CDs von „Intrepid Ibex“ bestellen kann. development-1.9.10-released ibex-entgegen/
Die Versand dauert zwar einige Zeit, aber in den [8] http://distrowatch.com/?newsid=05150 [30] http://wiki.kubuntu-de.org/
ersten Wochen werden sowieso noch viele Feh- [9] http://distrowatch.com/?newsid=05146 [31] http://www.kubuntu-de.org/nachrichten/
ler gefunden und behoben [29]. [10] http://distrowatch.com/?newsid=05132 kubuntu/kubuntu-de-org/mach-das-wiki-fit-
[11] http://news.softpedia.com/news/The-64-bit- fuer-kubuntu-8-10-intrepid-ibex-und-kde-4
Zur Veröffentlichung hat die kubuntu-de.org- Edition-of-Linux-Mint-5-is-Now-Available- [32] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/10/21/
Community auch zu einem Wettbewerb aufge- 95995.shtml Hurra-hurra-ubuntuusers-ist-vier-Jahr/
rufen, bei dem das Wiki [30] für Intrepid fit ge- [12] http://www.linuxmint.com/blog/?p=404
macht werden soll. Speziell steht dabei natür- [13] http://wiki.mandriva.com/de/2009.0_Notes
lich das neue KDE4 im Vordergrund, aber auch [14] http://wiki.mandriva.com/de/2009.0_Tour
allgemeine Software-Artikel können eingereicht [15] http://www.pro-linux.de/news/2008/13311.html
werden. Der Schreibwettbewerb läuft bis zum [16] http://de.opensuse.org/OpenSUSE-
30. November 2008 [31]. Ebenfalls einen Wettbe- Neuigkeiten#Stromausfall_in_dem_Gebiet.
werb, aber aus anderen Gründen, gibt es bei der 2C_in_dem_die_meisten_openSUSE-
ubuntuusers.de-Community, die aufgrund ihres Server_stehen

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N ACHRICHTEN
Neues aus der Welt der Mobilgeräte

Netbooks, UMPCs und MIDs beitet eine Intel-Atom-CPU mit 1,6 GHz im In- 512 MB verbaut, vor allem aber die 8 GB SSD
Aus deutschen Landen kommt das Netbook neren des Geräts, dazu der obligatorische Intel- stechen hervor. Die Kommunikation findet via
Datacask Jupiter 1014a von Fukato. Die tech- Grafikchipsatz 945GSE. An Speicher bekommt HSPA-3G-Modem, WiFi oder Bluetooth statt. Da-
nischen Daten sind Standard: Intel Atom- das Gerät 1 GB DDR2-RAM, eine Solid-State- zu gibt es noch GPS- und WiMAX-Unterstützung.
Prozessor mit 1,6 GHz, 10-Zoll-Display mit Disk mit 16 bis 64 GB und 20 GB verschlüssel- Als Betriebssystem kommt Ubuntu Linux, wahr-
1024x600 Punkten, 1 GB RAM, 80 oder 160 GB ten Online-Speicher („Eee Storage“) spendiert. scheinlich als MID-Edition, zum Einsatz [7].
Festplatte, LAN, WLAN, 3x USB, VGA und ei- Das Display hat eine Größe von 10,2 Zoll bei
ne Webcam. Als Besonderheit muss man das 1024x600 Bildpunkten. Weiter verbaut sind ei- Auch wenn noch etwas Zeit vergeht, bis es 2010
auf Knoppix basierende Business-Linux nen- ne Webcam, Ethernet, WLAN, Bluetooth und An- soweit ist, zeigte Intel letzten Monat seine neue
nen, welches vorinstalliert ist. Das Gerät ist schlüsse für USB und VGA. Der Preis wird im MID-Plattform Moorestown, die aus einem Pro-
für 369 Euro im Handel erhältlich [1]. Knoppix- Gegensatz zu den Netbooks der 900er-Serie zessor (ggf. mit zwei Kernen), Grafikkern, Spei-
Entwickler Klaus Knopper berichtet über die zwischen 500 und 600 Euro liegen [4]. chercontroller und Video-Encoder in einem Chip
Knoppix-Anpassungen für das Netbook [2]. (Codename „Lincroft“) besteht. Die Ein- und Aus-
Das Alice Mobile MID S6 wird in Italien von Mo- gabe läuft über den I/O-Hub „Langwell“ ab. Ziel
Lemote, bekannt für seine Longsoon-2F- bilprovider TIM angeboten und wurde von BenQ der neuen Plattform ist es den Stromverbrauch
Prozessoren, hat nun auch ein Netbook im Sor- hergestellt. Nach dem Aigo P8860D ist es ei- der MIDs mit der neuen Plattform zu senken, im
timent. Das Yeeloong genannte Gerät besitzt na- ner der ersten MID-Geräte mit Intels Atom-Chip. IDLE-Modus bis zu 90 % [8].
türlich eine Longsoon-CPU mit 900 MHz, bis zu Die CPU hat 800 MHz, dazu gibt es 512 MB
1 GB RAM und eine 160-GB-Festplatte oder bis RAM und 2 GB Solid-State-Disk. Das S6 hat Einen echten Winzling bringt die Firma Imovio
zu 4 GB Solid-State-Disk. Das 8,9-Zoll-Display einen 4,8 Zoll kleinen Touchscreen und unter- mit dem IKit auf den Markt, welches sich in kei-
hat eine Auflösung von 1024x600 Bildpunkten; stützt neben HD-Audio auch viele weitere Audio-, ne richtige Sparte drücken lässt, da es selbst
das Bild kann aber auch über eine VGA-Ausgang Bild- und Videoformate. Verbindungen mit der für MID-Standards zu klein ist. Mit Ausmaßen
verteilt werden. Ethernet ist zwar vorhanden, Außenwelt kann man über Bluetooth, Mini-USB kleiner als eine Postkarte ist das Gerät mit ei-
WLAN wird aber nur optional über USB ange- oder WiFi aufnehmen; auch ein HDSPA-Modem ner Marvell-CPU, 64 MB RAM und 128 MB SD-
boten. Alle Software auf dem Gerät soll offen ist verfügbar [5]. Als Betriebssystem kommt Red Speicher ausgerüstet. Darauf findet ein ange-
sein, vom Bootloader bis zum eingesetzten Be- Flags Midinux zum Einsatz [6]. passtes Linux mit Kernel 2.4.19 und Qt/E 2.3.8
triebssystem Debian Linux mit der „Lemote Edu- als Oberfläche Platz. Mit Bluetooth und WLAN ist
cational Suite“. Laut Angaben laufen aber auch Von USI kommt ein mobiles Internetgerät mit das IKit hauptsächlich für mobile Kommunikation
andere Distributionen wir Mandriva, Gentoo oder dem spannenden Namen MID-160. Mit Intel- via Chat oder E-Mail gedacht [9].
Slackware auf dem Yeeloong [3]. Atom-CPU ausgestattet besitzt das kleine Gerät
ein 5-Zoll-Touchscreen mit 800x480 Pixeln, lässt Dell dagegen fährt in die andere Richtung. Nach-
Asus baut seine Eee-PC-Reihe weiter aus und aber alternative Eingabemöglichkeiten wie eine dem man mit dem Inspiron Mini 9 recht gut ge-
hat das Modell S101 vorgestellt. Wie üblich ar- eigene Tastatur vermissen. An Speicher sind fahren zu sein scheint, will man den Kunden nun

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N ACHRICHTEN
etwas mehr bieten – vor allem mehr Bildschirm.
Das Netbook „Inspiron Mini 12“ ist ähnlich auf-
gebaut wie der kleine Bruder (Intel-Atom-CPU
der Z-Serie, 1 GB Arbeitsspeicher, 60 bis 80 GB
Festplatte, Bluetooth und WLAN), dafür ist das
Display 12 Zoll groß mit 1280x800 Pixeln und
auch die Tastatur hat normale Desktop-Größe.
Für rund 600 US-Dollar ist Windows Vista Home
Basic vorinstalliert; deutsche Preise sind noch
nicht bekannt [10]

Die eher unbekannte Firma MiTAC plant Ende


des Jahres ein eigenes Netbook zu veröffentli-
chen. Das Innenleben besteht wie gewohnt aus
einem Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, an-
sonsten ist nicht sehr viel bekannt. Bluetooth und
GPS wird das Gerät haben, ob ein Solid-State-
Drive oder eine Festplatte zum Einsatz kommt,
ist noch nicht entschlossen. Das Display hat eine
Größe von 8,9 Zoll. Als Betriebssystem kommt
gOS 3 „Gadgets“ zum Einsatz [11].

Mitte November soll das Ideapad S10e von Le-


novo in den Handel kommen und wahlweise mit
Suse Linux Enterprise Desktop 10 (basierend
auf dem etwas älteren openSUSE 10.0) oder
Windows XP ausgeliefert werden. Die techni-
schen Daten umfassen wie gewohnt einen Intel-
Das Lenovo Idepad S10 (ohne „e“-Zusatz).
Atom-Prozessor mit 1,6 GHz und bieten auf ei-
© Ja-ae (CC-BY-NC 2.0)
ner 4-GB-Solid-State-Disk oder einer 160-GB-
Festplatte Platz für eigene Daten. Das Display Auch HP bringt mit dem Mini 1000 ein neues wobei der Speicherausbau von 512 MB bis 2 GB
misst 10,2 Zoll bei 1024x600 Bildpunkten. Die Gerät auf den Netbook-Markt. Im Gegensatz reicht und eine 8-GB- oder 16-GB-SSD integriert
Besonderheit an dem Gerät ist die Splashtop- zum HP Mini-Note 2133, in welchem ein VIA- ist. Das Display hat eine Größe von 8,9 oder
Technologie, über die man ein integriertes Linux Prozessor arbeitete, kommt nun wie bei fast allen 10,2 Zoll bei 1024x600 Pixeln. Als Betriebssys-
starten kann, über welches man dann Zugriff auf Anbietern Intels Atom-CPU zum Einsatz. Das tem wird ein angepasstes Ubuntu mit HPs „Mo-
Web, Chat und E-Mail hat [12]. Gerät gibt es in verschiedenen Ausführungen, bile Internet Experience (MIE)“ benutzt [13].

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N ACHRICHTEN
Mobiltelefone ist. Natürlich gehören auch 4 USB-Anschlüsse, Bootscreen; an der Bootzeit von zwei bis drei Mi-
Laut Gerüchten soll das Emblaze Mobile „Edel- WLAN, Gigabit-Ethernet und eine Webkamera nuten scheint sich aber nichts geändert zu ha-
weiss“ im November in Russland auf den Markt zum Angebot. Und auch wenn Windows vorin- ben. Die Oberfläche hat sich leicht verändert,
kommen. Es wäre das erste Mobilgerät auf dem stalliert ist, findet man mit Asus’ Express Gate die Anwendungen darunter sind aber nach wie
Massenmarkt mit der Access Linux Platform ein Linux-System mit Firefox, Adobe Flash und vor etwas fehlerhaft. Vor allem mit der WiFi-
(ALP). Das Gerät selbst könnte von Sharp gefer- Skype integriert [16]. Verbindung gibt es einige Probleme. Verbesse-
tigt werden und kommt wahrscheinlich mit einem rungsfähig ist weiterhin auch die Sprachquali-
854x480-Pixel-Touchscreen, 8 oder 16 GB Spei- tät. Sowohl beim Anrufer, als auch beim Anru-
cher, Kamera und GPS [14]. fenden kommt das Signal oft nur rauschend an.
Touchscreen-Bedienung per Finger ist nach wie
Andere Hardware vor nicht so leicht möglich und der Akku hält
Nachdem mit Pandora vorletzten Monat eher nur sechs bis sieben Stunden (im Standby). Der
Spieler angesprochen werden sollten, zielt die größten Mangel wird aber in der Bildschirmtas-
EVO-Smart-Konsole von Envizions eher auf tatur gesehen, die sich nur sehr umständlich be-
Linux-Spieleentwickler ab. Das System mit ei- dienen lässt. Es ist also noch ein weiter Weg für
nem Athlon-64-Bit-Prozessor von AMD mit zwei OpenMokos Open-Source-Telefon [17].
Kernen und 2,9 GHz wird mit einem ATI HD
3200-Grafikchip und 2 GB DDR-RAM ausge- Software
liefert, die so auch HD-Auflösung unterstüt- Nachdem jedes Unternehmen ein Netbook,
zen. Integriert sind auch Ethernet, USB und UMPC, MID oder Mobiltelefon auf dem Markt
eine 120-GB- oder 250-GB-Festplatte. Dazu hat, werden die Nachrichten in dem Bereich zwar
gibt es noch unbegrenzten virtuellen Online- weniger, steigen dafür aber bei mobiler Soft-
Speicherplatz. Bedient wird das mit dem Mirrors ware umso rasanter. Allen voran natürlich Goo-
Evolution genannten Linux-System, welches auf gles Android, welches nun endlich allen Inter-
Fedora 8 basiert, durch einen Game-Controller. essenten als Open-Source-Software zur Verfü-
Das Gerät bietet neben Spielen auch Funktionen gung steht, sodass man nicht mehr auf spezi-
wie Spracherkennung, Voice-over-IP, HD-Video elle Entwickler-Kits seitens Google angewiesen
und Internetfernsehen [15]. ist [18]. Nicht ganz so erfreulich ist da aber die
Das Hauptmenü des Neo Freerunner. Nachricht, dass es auch bei Android eine „Hin-
Asus präsentiert ein weiteres Gerät seiner Eee- tertür“ gibt, die es Google ermöglicht, schadhaf-
© Tobias Schlitt (CC-BY-NC-SA 2.0)
Reihe, genannt Eee-Top ETP1602. Der Nettop te Software von einem Android-Gerät zu entfer-
besitzt einen Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, Einer der Kritikpunkte von OpenMokos Neo Free- nen. Diese „Kill-Switch“ genannte Funktion sorg-
1 GB RAM, wovon bis zu 128 MB als Gra- runner war die teilweise instabile oder unvollstän- te schon bei Apples iPhone für große Aufregung,
fikspeicher benutzt werden und eine 160-GB- dige Software. Mit Update OM2008.9 soll sich denn was der Hersteller als „schadhaft“ ansieht,
Festplatte. Der Touchscreen hat eine Größe von dies etwas gebessert haben. Anstelle der durch- stimmt – zumindest bei Apple – nicht immer mit
15 Zoll, wobei die Auflösung noch unbekannt laufenden Bootmeldungen gibt es nun einen der Meinung des Kunden überein [19]. Da kommt

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N ACHRICHTEN
die Meldung, dass nach ein einer Woche bereits tem so angepasst, dass es vor allem zu Ausbil- [7] http://www.linuxdevices.com/news/
die erste Sicherheitslücke in der Software gefun- dungszwecken von Kindern in Entwicklungslän- NS5727829499.html
den wurde, auch nicht besser an. Aufgrund der dern eingesetzt werden kann. Neu sind eine gra- [8] http://www.golem.de/0810/63032.html
Sicherheit gibt es noch keine genauen Angaben, fische Systemverwaltung für Sprach- oder Netz- [9] http://www.linux-magazin.de/news/ikit_linux_
welcher Softwareteil genau betroffen ist und wie werkeinstellungen, ein verbessertes Journal, um netbook_im_format_ultra_mini
die Lücke ausgenutzt wird, aber laut Independent Aktivitäten leichter zu finden und zu organisie- [10] http://www.golem.de/0810/63179.html
Security Evaluators (ISE) soll es Angreifern mög- ren, Koppelung mit einem Server für Backups [11] http://blog.wired.com/gadgets/2008/10/mitac-
lich sein, fremden Code auf das T-Mobile G1 zu und viele Bugfixes [23]. netbook-t.html
laden und zu starten. Angreifbar wäre aber „nur“ [12] http://www.linux-magazin.de/news/lenovo_
der Browser, sodass man Passwörter und For- Eine für Netbooks angepasste Office-Suite s10e_10_zoll_netbook_mit_linux_und_
mulardaten auslesen könnte [20]. kommt von ThinkFree, die ihre Software spezi- splashtop
ell für Bildschirmgröße von 7 bis 10 Zoll opti- [13] http://www.geek.com/articles/chips/hp-
Die für Mobiltelefone interessante Access Linux miert haben. Enthalten sind in der auf der Fest- announces-399-mini-1000-netbook-mie-
Platform (ALP) wurde in einer neuen Version 3.0 platte 80 MB belegenden Netbook-Edition Text- linux-20081029/
von Hersteller Access angekündigt, wobei nicht verarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsenta- [14] http://www.linuxdevices.com/news/
viel über das neue System gesagt wurde, au- tionsanwendung; eine hohe Kompatibilität zu Mi- NS3782477708.html
ßer dass es kompatibel zur LiMo-Spezifikation crosoft Office 2007 soll gewährleistet sein. Über [15] http://www.linuxdevices.com/news/
sein wird. Mit dem ALP Mini wurde dagegen ein ThinkFree Online kann man eigene Dokumen- NS4852301494.html
System für Smartphones, tragbare Navigations- te synchronisieren oder mit anderen zusammen- [16] http://www.linuxdevices.com/news/
systeme und Medienplayer veröffentlicht, die kei- arbeiten. Die Software gibt es für Linux, Mac NS4808339076.html
ne große Rechen- und Speicherleistung haben. und Windows; ein Preis ist noch nicht angege- [17] http://www.linuxjournal.com/content/
So wurde die herkömmliche GTK+-Oberfläche ben [24]. (dwa) openmokos-om20089-neo-freerunner
durch ein eigenes NGUI-Toolkit ersetzt [21]. [18] http://www.golem.de/0810/63081.html
L INKS [19] http://news.cnet.com/8301-13505_3-
Auch bei dem Desktopmanager Enlightenment [1] http://www.linux-magazin.de/news/fukato_ 10067543-16.html
E17 tut sich etwas, welches von Programmierer netbook_mit_knoppix [20] http://www.heise.de/open/news/meldung/
Carsten Haitzler an das kleine Display von Mo- [2] http://www.linux-magazin.de/news/knopper_ 117939
biltelefonen angepasst wurde. Das „Elementa- berichtet_knoppix_anpassung_fuer_das_ [21] http://www.linuxdevices.com/news/
ry“ getaufte Widget-Set verbraucht weniger Res- fukato_notebook NS3511901862.html
sourcen und läuft bereits auf Palms Treo650 und [3] http://www.linuxdevices.com/news/ [22] http://www.linuxdevices.com/news/
auf OpenMokos Neo Freerunner [22]. NS2928309621.html NS7635920803.html
[4] http://www.pro-linux.de/news/2008/13299.html [23] http://news.softpedia.com/news/OLPC-
Neues gibt es auch vom „One Laptop Per Child“- [5] http://www.linuxdevices.com/news/ Releases-Fedora-based-Linux-Distribution-
Projekt. Auf deren XO-Laptop eingesetzte Soft- NS6059837915.html for-the-XO-Laptop-95858.shtml
ware „Sugar“ ist nun als Version 8.2.0 erschie- [6] http://www.redflag-linux.com/chanpin/midinux/ [24] http://www.golem.de/0810/63094.html
nen. Basierend auf Fedora 9 wurde das Sys- index.htm

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N ACHRICHTEN
Mozillas Fuchs macht mobil: Fennec 1.0 alpha 1

verborgen bleiben – aber durch Wie in den Release-Notes [1] beschrieben, soll
bloßes Verschieben der Sei- Fennec noch mit weiteren Funktionen versehen
te nach links oder rechts zum sein. So z. B. die Option, über das schlichte Kli-
Vorschein kommen. So etwas cken einer Telefonnummer gleich zu einer Initiali-
kommt relativ kleinen Displays sierung eines Anrufs zu kommen oder die Imple-
auf mobilen Geräten mit Sicher- mentierung einer Javascript-API zu Lokalisierung
heit zu Gute: Optimale Drauf- des jeweiligen Standortes.
sicht und leichte Bedienbarkeit
mit einem Zug. Das gilt im übri- Insgesamt – und obwohl nur auf einem Desktop
gen ebenso für die Adressleiste. ausprobiert – macht Mozillas Fennec schon in
Sie verschwindet während des der Alpha-Version einen guten Eindruck. Letzte-
Herunterscrollens und taucht auf res verwundert nicht, denn wie Mozilla im Vision
dem Weg zurück wieder auf. Statement [2] schreibt, soll Fennec dem Benutzer
mobiler Geräte die Welt des Webs möglichst voll-
Erwähnenswert ist auch die Inte- ständig und einfach zugänglich machen. Deshalb
Welcome to Fennec! gration der von Firefox 3 bekann- liegt der momentane Entwicklungsschwerpunkt
ten „Awesome-Bar“. Je nach Ein- auch auf der Benutzerschnittstelle Fennecs, und
Am 17. Oktober 2008 erschien die erste Alpha- stellung werden Bookmarks und während einer vielleicht veröffentlicht Mozilla den Browser des-
version des Mozilla Browsers für mobile Endge- Session besuchte Seiten sowie zur jeweiligen halb schon in diesem frühen Entwickungsstand.
räte, wie z. B. Mobiltelefone und Handhelds. Eingabe passende Vorschläge (via Google) an- Man erhofft sich regen und anregenden Aus-
geboten. Aber auch bei anderen Steuerelemen- tausch durch den frühzeitigen Einbezug von Ent-
Der auf Firefox basierende und nach dem gleich- ten hat man sich am großen Bruder orientiert. So wicklern und anderen Testpiloten. So verwun-
namigen Wüstenfuchs benannte Fennec soll vor unterstützt Fennec die Darstellung von Websei- dert es auch nicht, dass Fennec zurzeit nicht nur
allem in punkto Benutzerschnittstelle und Be- ten in Tabs ( Strg + T ), die dann in der Seiten- für Nokias Internet Tablet N810 zum Download
nutzbarkeit neue Impulse setzen: spezielle Anfor- leiste als Thumbnails angezeigt werden. bereitsteht [1], sonder auch auch als Desktop-
derungen mobiler Geräte sind hier die Stichwor- Version für Linux, Mac OS X und Windows. (tsc)
te. Und das heißt bei Mozilla kleine Bildschirme Übersichtlich gelöst haben die Fennec-
und die Ausrichtung der Bedienung über Touch- Entwickler ein weiteres Bedienelement, für das L INKS
screens. momentan noch der Name fehlt. Zieht man eine [1] http://www.mozilla.org/projects/fennec/1.0a1/
Webseite nach links und klickt auf das Zahnrad- releasenotes/
Was kann der mobile Browser – was sind sei- Icon, gelangt man zur weiteren Einstellungsop- [2] https://wiki.mozilla.org/Mobile/FennecVision#
ne Besonderheiten? Sehr schön gelöst ist, dass tionen, zum Beispiel inhaltsbezogene Funktionen Vision_statement
alle Steuerelemente des Browser während des wie Sicherheits- und Privateinstellungen.
Betrachtens von Webseiten erst mal vollständig
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N ACHRICHTEN
Nachrichtenschnippsel

GPL-Verletzungen aufspüren Microsoft Office OpenXML Severed Fifth erstes Album erschienen
Mit dem „GPL Compliance Engineering Guide“ Nachdem sich das norwegische Normierungsin- Severed Fifth ist ein relatives junges Projekt, ge-
stellt der u. a. bei gpl-violations.org [1] tätige stitut Standards Norge im März über die Emp- gründet von Jono Bacon, Community Manager
Armijn Hemel ein PDF zur Verfügung, welches fehlung seiner Experten hinwegsetzte und ge- bei Canonical, der Firma hinter Ubuntu. Die Mu-
erklärt, wie man auf elektronischen Geräten nach gen die Mehrheit beschloss, OOXML als ISO- sik richtet sich vor allem an Metal-Fans und trifft
GPL-Verstößen suchen kann. Dazu werden an Standard zu befürworten, ziehen 13 der 23 Mit- so sicherlich nicht den allgemeinen Geschmack
einem Gerät Portscans durchgeführt oder Boot- glieder nun die Konsequenz und treten aus dem der heutigen Jugendkultur; dass Bacons Vorbil-
loader, Dateisystem und Firmware analysiert. Gremium aus. In einem offenen Brief machen der Bands wie Pantera, Slayer und Arch Ene-
Die Methoden sind aber ggf. nicht in jedem Land sie ihrem Unmut Luft und schlagen ähnliche Tö- my sind [7], hört man deutlich. Die Besonder-
erlaubt und stehen zum Beispiel in Konflikt mit ne wie die Länder Brasilien, Südafrika, Indien heit ist, dass das gesamte Album „Denied by
dem Digital Millennium Copyright Act (DMCA) und Venezuela an, die ebenfalls offenen Pro- Reign“ unter der „Creative Commons-Attribution-
der USA [2]. test üben und in Zukunft nicht mehr alle ISO- ShareAlike“-Lizenz [8] steht. Man kann die Lie-
standardisierten Formate in ihren Ämtern einset- der also alle frei herunterladen, verändern und
Barrierefreiheit durch AEGIS-Projekt zen wollen. Auch IBM vermeldete vor Kurzem weiter verbreiten, solange man die Lizenz beibe-
Im September wurde das von der Europäischen über die Mitgliedschaft in der ISO nachzuden- hält und Jono Bacon als Urheber mit angibt. Die
Union finanziell unterstützte AEGIS-Projekt ken [4]. Daneben ist auch die angebliche finale Lieder stehen auf der Webseite [9] als OGG und
(„open Accessibility Everywhere: Groundwork, Version der OOXML-Spezifikation im Netz aufge- MP3 zum Download bereit. (dwa)
Infrastructure, Standards“) gestartet, welches taucht und für jeden verfügbar. Die ISO ist dar-
dreieinhalb Jahre laufen soll. Mit dem Projekt über nicht begeistert und spricht sogar von Ur-
L INKS
will man die Barrierefreiheitsfunktionen vor al- heberrechtsverletzung [5]. [1] http://gpl-violations.org/
lem bei Freier Software weiter ausbauen und [2] http://www.linux-magazin.de/news/gpl_
konzentriert sich dabei vor allem auf Desktops, OpenOffice.org 3.0 erschienen compliance_engineering_erforscht_das_
Web 2.0-Anwendungen und Mobilgeräte. Auf Mit der neuen Büro-Suite OpenOffice.org 3.0 hat innenleben_von_embedded_geraeten
dem Desktop greift man dazu unter anderem sich das freie Softwareprojekt weiter verbessert [3] http://www.pro-linux.de/news/2008/13370.html
auf das GNOME-Accessibility-Projekt und das und kann mit neuen Funktionen aufwarten. Es [4] http://www.pro-linux.de/news/2008/13292.html
OpenOffice.org-Accessibility-Projekt zurück. Ziel wird nun das OpenDocument-Format 1.2 unter- [5] http://www.heise.de/open/news/meldung/
ist eine Verbesserung der Vergrößerungstech- stützt und die Kompatiblität zu Microsoft Office 117045
nologien, freie Sprachausgabesoftware, ein frei- 2007 und 2008 verbessert. Auch neu ist das [6] http://www.pro-linux.de/news/2008/13318.html
es Test-Framework für Barrierefreiheit, Echtzeit- Startcenter, das alle Module der Bürosoftware [7] http://creativecommons.org/weblog/entry/
Übersetzung von Audio in Textausgabe und vie- vereint. Ebenso kann man durch eine neue Er- 10174
les mehr. AEGIS soll dabei nicht nur Entwickler, weiterung PDF-Dateien importieren und bearbei- [8] http://creativecommons.org/licenses/by-
sondern auch Anwender mit Behinderungen an- ten [6]. sa/2.0/
sprechen [3]. [9] http://www.severedfifth.com/releases/

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N ACHRICHTEN
Dillo ist wieder da!

Eine der schönsten Nachrichten, seitdem es das Als der Artikel „Rettet Dillo!“ im Juli 2007 in stellen, eignet sich Dillo immer noch nicht so
Web 2.0 gibt: Endlich ist auch Dillo [1] in der freiesMagazin 07/2007 erschien [3], war das recht zum Surfen. Aber er ist sehr schnell beim
zweiten Version erschienen. Der Meilenstein ist Projekt eingefroren. Jetzt ist der Browser ver- Anzeigen von Text und Bildern auf HTML-Seiten.
zwar berechtigt, aber auch ein bisschen erschli- bessert und runderneuert zurück. Anstelle von Außerdem legen die Enwickler größten Wert auf
chen, weil es eine Version 1.0 nie gegeben hat. GTK+ verwenden die Entwickler das schlanke Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre. Ziel
Mit dem neuen Browser setzt das Dillo-Projekt C++-Toolkit FLTK2. Dadurch wurde der nied- des Dillo-Projekts [4] ist es, einen Webbrowser
sein Vorhaben, einen möglichst schlanken und rige Speicherbedarf noch weiter gesenkt. Die unter der GPL zu entwickeln, der zur Demokra-
schnellen Browser für ältere Rechner oder mobi- neue verbesserte Oberfläche bietet nun Tabs, tisierung des Internets beiträgt und Menschen
le Geräte zu schaffen, weiter in die Tat um. Wer Antialiasing, Kontrolle über das Nachladen von in die Lage versetzt, am Informationsfluss des
Dillo 2.0 einmal ausprobieren möchte, findet ne- Bildern, verbesserte Darstellung von Tabellen Webs teilzuhaben, auch wenn ihre Zugangs-
ben dem Quellcode auch fertige Pakete im DEB- und Unterstützung verschiedener Zeichensätze. voraussetzungen schlecht sind, weil sie ent-
oder RPM-Format auf der Projekt-Homepage [2]. Letzteres gilt aber nur für westeuropäische, eine weder veraltete Hardware oder nur Handhelds
native Unterstützung und PDAs zur Verfügung haben. Daher läuft Dil-
von asiatischen Zei- lo auf so ziemlich allen Betriebssystemen und
chensätzen fehlt lei- hat als Mindestanforderung einen 486er-PC mit
der immer noch. 8 MB Arbeitsspeicher. Aufgrund dieser Vortei-
Außerdem werden le ist Dillo zum Standardbrowser für kleinere
Layout-Elemente wie Linux-Distributionen wie Damn Small Linux [5]
Frames und CSS geworden, die sich leicht auf älterer Hardware
noch nicht darge- installieren lassen. (cim)
stellt. Lediglich die
Unterstützung von
L INKS
JavaScript ist für die [1] http://www.dillo.org/
kommenden Versio- [2] http://www.dillo.org/download.html
nen geplant. [3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
2007-07
Durch seine einge- [4] http://www.dillo.org/funding/objectives.html
schränkte Fähigkeit, [5] http://www.damnsmalllinux.org/index_de.html
modernes Webde-
sign einigermaßen
ansehnlich darzu-
Die freiesMagazin-Homepage mit Dillo.

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N ACHRICHTEN
Kernel-Rückblick

Den rc9 schob Torvalds noch schnell nach [1], und die Verfolgung somit schwieriger gestalte- Verwendung beim Einrichten des Kernels akti-
zwei letzte Korrekturen machten dies notwendig, te. Endgültig wird das Problem wohl erst in Ver- viert werden muss.
dann wurde die finale Kernelversion 2.6.27 auf sion 2.6.28 behoben werden, vorerst wurde nur
die Linux-Welt losgelassen [2]. Mit im Gepäck: die Funktion CONFIG_DYNAMIC_FTRACE in Ver- Ein besonderes Ereignis gibt außerdem auch zu
jede Menge Treiber, insbesondere für WLAN- sion 2.6.17.1 als defekt markiert und abgeschal- feiern: Mit der Aufnahme der neuen Patches für
Hardware und Webcams, Erweiterungen für das tet [7]. den neuen Kernel ist dessen Größe nun erstmals
zu diesem Zeitpunkt noch in der Entwicklung über die Marke vom 10 Millionen Programmzei-
begriffene ext4-Dateisystem, Verbesserung der Apropos 2.6.28: Die Entwicklung hat bereits len hinausgegangen, Leerzeilen und Dokumen-
Performance für zum Beispiel Multiprozessor- Fahrt aufgenommen. Über 7000 Änderungen tationen mit eingerechnet. Dabei wird der Quell-
Systeme mit Lockless Page Cache [3] und noch wurden eingebracht, bevor Torvalds das Merge- code des Kernels weiter wachsen, da üblicher-
vielen weiteren Neuerungen, die teilweise in den Window, der Zeitraum, in dem neue Funktionen weise bei jeder Version mehr hinzukommt als
vergangenen Kernel-Rückblicken vorgestellt wur- und Treiber in den Entwicklerkernel aufgenom- entfernt wird [11]. (mme)
den. Eine vollständige, gut erläuterte Liste hält men werden, mit 2.6.28-rc1 schloss [8]. Untypi-
scherweise kam bereits nach drei Tagen der rc2
L INKS
Kernel Newbies bereit [4]. Der neue Kernel wird
heraus. Grund hierfür waren Fehler, die die Nut- [1] http://lkml.org/lkml/2008/10/6/300
künftig von Adrian Bunk betreut und soll durch
zung des rc1 ohne weitere Patches sehr proble- [2] http://lkml.org/lkml/2008/10/9/415
ihn für lange Zeit unterstützt werden [5]. Inzwi-
matisch machten [9]. [3] http://lwn.net/Articles/291826/
schen ist auch schon die vierte Version 2.6.27.4
des letzten stabilen Kernels veröffentlicht wor- [4] http://kernelnewbies.org/Linux_2_6_27
Eingang in den neuen Entwicklerzweig fanden ei- [5] http://thread.gmane.org/gmane.linux.kernel/
den [6].
nige Patches für ext4 mit denen auch die „Dev“- 742570/focus=743377
Den berüchtigten e1000e-Fehler konnte man Markierung entfernt wurde, um das Ende der [6] http://article.gmane.org/gmane.linux.kernel/
dem jüngsten Spross der 2.6er-Kernel-Familie je- Entwicklungsphase des jungen Dateisystems zu 749391
doch noch nicht austreiben, dafür wurden die signalisieren. Naturgemäß besteht der überwie- [7] http://www.heise.de/open/news/meldung/
beiden Ursachen zwischenzeitlich eingegrenzt. gende Teil der eingepflegten Änderungen aus 116965
So führte ein fehlender Schreibschutz des NVM Treiber-Patches für die unterschiedlichste Hard- [8] http://lkml.org/lkml/2008/10/24/3
(„Non-Volatile-Memory“ = „Nichtflüchtiger Spei- ware aus den Bereichen Netzwerk, Multimedia [9] http://lkml.org/lkml/2008/10/26/159
cher“) im Zusammenhang mit einer Speicher- und Speichergeräte. linux-staging (siehe „Kernel- [10] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
verletzung beim Entladen des ftrace-Moduls zu Rückblick“, freiesMagazin 07/2008 [10]) wurde 2008-07
der Misere. Während das erste Problem recht nun in den Entwicklerzweig aufgenommen, um [11] http://www.heise.de/newsticker/meldung/
bald durch ein Patch von Seiten Intels beho- die Entwicklung der dort enthaltenen Treiber zu 117679
ben werden konnte, war das Auffinden des zwei- beschleunigen. Allerdings sind sie noch in ei-
ten schwieriger, da dieser Fehler seltener auftrat nem eigenen Verzeichnis eingesperrt, dessen

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T IPPS & T RICKS
Vier Tipps für den Umgang mit Solid-State-Drives unter Linux übersetzt von Dominik Wagenführ

SDs (Solid-State-Drives oder Solid- An der Stelle ersetzt man die relatime-Option seinen /tmp-Ordner wie oben beschrieben ins

S State-Disks [1]) sind großartig. Sie


sind stoßfest, verbrauchen wenig
Strom, erzeugen wenig Wärme und haben
durch noatime. Sollte relatime nicht dort ste-
hen, kann man noatime einfach ergänzen. Nach
Speicherung und einem Neustart ist die Ände-
RAM gelegt hat, öffnet man Firefox und gibt
about:config in die Adresszeile ein. Nun klickt
man mit der rechten Maustaste auf eine freie
sehr schnelle Suchzeiten. Für Besitzer eines rung aktiv. Stelle und wählt „Neu » String“. Als Namen gibt
Computers mit einer SSD, wie beispielsweise man „browser.cache.disk.parent_directory“ und
den Asus Eee PC, gibt es ein paar Kniffe, den /tmp nach Ramdisk den Wert setzt man auf „/tmp“.
Zugriff unter Linux zu optimieren und die Le-
Wenn man eine Ramdisk [3] anstelle des SSD
bensdauer des Laufwerks zu verlängern. I/O-Scheduler ändern
benutzt, um temporäre Dateien zu speichern,
Hinweis: Dieser Artikel ist eine Übersetzung des kann man das System beschleunigen, es kostet I/O-Scheduler entscheiden, welche Anwendung
Artikels „Four Tweaks for Using Linux with Solid nur ein paar Megabyte RAM. Hierzu öffnet man wann auf die Platte schreibt. Weil SSDs sich an-
State Drives“ von Tom Dryer [2]. wieder die /etc/fstab mit Root-Rechten in ei- ders verhalten als herkömmliche Festplatten, ar-
nem Editor und fügt die folgende Zeile hinzu: beiten nicht alle I/O-Scheduler gut mit diesen zu-
Option noatime sammen.
tmpfs /tmp tmpfs defaults,noatime,y
Der einfachste Trick ist es, die Geräte mit mode=1777 0 0 Der Standard-I/O-Scheduler unter Linux ist CFQ
der noatime-Option einzubinden. Als Standard („Completly Fair Queuing“ [4]). CFQ arbeitet gut
schreibt Linux das „letzte Zugriffszeit“-Attribut mit Damit bindet man den Ordner /tmp für die tem- mit Festplatten zusammen, Probleme kann es
auf die Platte. Dies kann die Lebensdauer auf- porären Dateien über tmpfs (Temporary File aber im Zusammenspiel mit der SSD des Eee PC
grund der vielen Schreibvorgänge verkürzen. Die System) ein. Nach einem Neustart kann man geben. Wenn man eine große Datei auf dem Ge-
noatime-Option verhindert dies. Um die Option probeweise df ausführen. Es sollte dann eine rät speichert, bleiben andere Anwendungen, die
zu aktivieren, öffnet man die Datei /etc/fstab neue Zeile für /tmp auftauchen: auch schreiben wollen, solange hängen, bis der
mit Root-Rechten in einem Editor und findet dort erste Schreibzugriff beendet ist.
(für ext3-formattierte Platten) eine Zeile wie
$ df
tmpfs 513472 30320 483152 6% /tmp Der I/O-Scheduler kann auf Laufwerksbasis oh-
UUID=3351e35b-0172-4daf-99b7-y ne Neustart geändert werden. Um sich den aktu-
cd6b120fe9dd / ext3 relatime,y Firefox-Cache nach /tmp ellen Scheduler inklusive Optionen anzuzeigen,
errors=remount-ro 0 1 gibt man
Browser wie Firefox erstellen ihren Cache im
oder Home-Verzeichnis. Wenn man diesen Cache ins $ cat /sys/block/sda/queue/scheduler
RAM auslagert, kann man zum einen den Brow- noop anticipatory deadline [cfq]
/dev/sda5 / ext3 relatime,errors=y ser beschleunigen, zum anderen die Schreibzu-
remount-ro 0 1 griffe auf die SSD minimieren. Nachdem man

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T IPPS & T RICKS
im Terminal ein. Normalerweise hat man hier vier Achtung: In beiden Fällen sollte man eine Siche- Die Änderungen sind dann nach jedem Start
Optionen, wobei die in Klammern stehende die rung der Datei anlegen, bevor man diese ändert. wirksam.
zurzeit genutzte ist.
Eintrag in GRUB Geschwindigkeitstest
Für Solid-State-Drives sind zwei davon besser Für den GRUB-Eintrag öffnet man die Datei
geeignet: noop und deadline. Wenn man diese /etc/menu.lst mit Root-Rechten in einem Edi- Wenn man wissen will, wie schnell die SSD oder
bei obigem Schreibvorgang benutzt, bleiben die tor. Die kopt-Zeile gibt die Parameter an, mit de- eine anderes Speichermedium ist, kann man mit-
anderen Anwendungen zwar auch hängen, aber nen Linux gestartet wird: tels hdparm die Zugriffszeit für Leseoperationen
nur ein paar Sekunden und nicht bis zur Freigabe testen:
der Platte. Dies ist zwar auch nicht umwerfend, # kopt=root=UUID=6722605f-677c-4d22y
-b9ea-e1fb0c7470ee ro # hdparm -t /dev/sda
aber eine Verbesserung gegenüber cfq.
/dev/sda:
Um den I/O-Scheduler während der Lauf- Diese Zeile darf man nicht auskommentieren! Timing buffered disk reads: 96 MB in
zeit zu ändern, schreibt man die jewei- Man fügt stattdessen einfach den gewünschten 3.02 seconds = 31.80 MB/sec
lige Option mit Root-Rechten in die Datei Scheduler mittels der elevator-Option hinzu:
Was hdparm nicht angibt, sind die wesentlich kür-
/sys/block/sda/queue/scheduler, z. B.:
# kopt=root=UUID=6722605f-677c-4d22y zeren Suchzeiten der SSD.
# echo deadline > /sys/block/sda/y -b9ea-e1fb0c7470ee ro elevator=y
L INKS
queue/scheduler deadline
[1] http://tombuntu.com/index.php/2008/09/04/
Nach dem Speichern muss man die Datei noch four-tweaks-for-using-linux-with-solid-state-
sda muss gegebenenfalls angepasst werden und
neu einlesen: drives/
anstelle deadline kann man auch eine ande-
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Solid_State_Drive
re Option nehmen. Die Änderungen sind nur bis
# update-grub [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Ramdisk
zum nächsten Neustart wirksam.
[4] http://en.wikipedia.org/wiki/CFQ
Alternative: Ausführen beim Systemstart
Wenn man den deadline-Scheduler benutzt, gibt
Wer lieber die Änderungen in die
es eine weitere Option für SSDs. Der folgende Autoreninformation
/etc/rc.local eintragen möchte, öffnet die-
Befehl wirkt auch nur bis zum nächsten Neustart
se in einem Editor mit Root-Rechten und fügt die
und gilt auch nur für eine spezielle Platte: Dominik Wagenführ interessiert
oben genannten Zeilen vor dem exit 0 ein:
sich für Mobilgeräte und findet vor
# echo 1 > /sys/block/sda/queue/y allem im englischsprachigen Bereich
echo deadline > /sys/block/sday
iosched/fifo_batch viele gute Artikel. Tom Dryer ist Autor
/queue/scheduler
echo 1 > /sys/block/sda/queue/y des Blogs Tombuntu und liefert oft
Damit die Änderungen permanent sind, kann sehr gute Anleitungen.
iosched/fifo_batch
man sie als Boot-Parameter an GRUB überge-
exit 0
ben oder als Befehl in die rc.local eintragen,
die bei jedem Systemstart ausgeführt wird.

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H ARDWARE
Ubuntu-Installation auf dem Asus Eee PC 900 von Julian Matern

Der Asus Eee PC 900 ist aufgrund sei- weitere Erstellung ei-

D ner Größe und seines Preises sehr


gut geeignet, um als „Immer-dabei-
System“ verwendet zu werden. Allerdings
nes solchen Sticks soll
hier nicht weiter einge-
gangen werden. Ist ein
wird das Gerät in Deutschland nur mit vorin- so präparierter USB-
stalliertem Windows-XP-Betriebssystem aus- Stick angeschlossen,
geliefert. Möchte man auf diesem Gerät Linux kann man durch ent-
installieren, ist das inzwischen durch mehre- sprechende Einstel-
re Ubuntu-Derivate wie eeeXubuntu [1] oder lungen im BIOS des
eeebuntu [2] kein Problem. Da diese aber häu- Eee PCs oder durch
fig auf den Eee PC 701 abgestimmt sind, kön- einen Druck auf Esc
nen Probleme bei der Installation auf einem (während der Anzeige
Eee PC 900 auftreten. Möchte man jedoch des Eee-Logos) vom
das native Ubuntu-Desktopsystem zum Ein- USB-Stick booten.
satz bringen, so stößt man auf Treiberpro-
bleme, fehlende ACPI-Unterstützung und ein Installation
paar kleinere Schwierigkeiten.
Wichtig: Bei der Neu-
All diese Probleme können allerdings gelöst wer- installation des Sys-
den. Dazu ist ein funktionierender Internetzu- tems werden alle Da-
gang über LAN oder ein anderer Computer not- ten gelöscht, deshalb
wendig, da die WLAN-Karte anfangs nicht unter- bitte eine Datensiche-
rung vor der Neuinstal- Ubuntu auf dem Asus Eee PC 900.
stützt wird.
lation in Erwägung ziehen.
„Vier Tipps für den Umgang mit Solid-State-
Erstellen eines Live-USB-Sticks Nach dem Bootvorgang findet man sich im Drives unter Linux auf Seite 19) statt norma-
Ist ein externes CD-Laufwerk greifbar, kann man Live-System wieder. Nach einem Klick auf ler Festplatten verwendet werden, kann es zum
sich diese Schritte sparen. Möchte man ohne ein „Installieren“ gelangt man in das Ubuntu- sogenannten Wear-Levelling [5] kommen, dem
externes Laufwerk Ubuntu installieren, ist man Installationsmenü. Nach Einstellen der Re- Verschleiß einzelner Sektoren der Disk durch
auf einen bootfähigen USB-Stick angewiesen. gion und des Tastaturlayouts wird man zur zu häufige Lese- und Schreibzugriffe. Von da-
Um einen solchen zu erstellen, liest man am Partitionierung aufgefordert. Hierbei schei- her bekommt man vielerorts empfohlen, ein ext2-
besten die Anleitungen von Pendrive Linux [3] den sich die Geister. Da im Eee PC Dateisystem zu verwenden, um die Zahl der
oder aus dem ubuntuusers-Wiki [4]. Auf die 900 normalerweise Solid-State-Disks (siehe Schreibzugriffe zu minimieren. Aus demselben

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H ARDWARE
Grund sollte man auf eine Swap-Partition ver- notwendig, was sich ändern wird, sobald die Mo- WLAN
zichten. Andererseits gibt es bisher keine ech- dule in den Kernel integriert werden. Der im Kernel enthaltene Treiber der Atheros-
ten Beweis für Wear-Levelling, weswegen auch Karten kommt leider nicht mit der im Asus Eee
ein journalisiertes ext3-Dateisystem mit Swap- Einrichten der Hotkeys PC 900 integrierten Karte zurecht. Von daher
Partition verwendet werden kann. Man sollte auf Um die Hotkeys zu aktiveren, gibt es mehrere muss man eine aktuellere Version installieren.
jeden Fall bedenken, dass ohne Swap-Partition Möglichkeiten. Zum einen kann das Programm Dazu lädt man zunächst den aktuellen Treiber
kein Suspend-to-disk möglich ist. „Asus-OSD“ installiert werden, das mit der Li- von SourceForge herunter, entpackt die Datei
nuxvariante des Eee PC 701 ausgeliefert wurde. und wechselt in das Verzeichnis:
Im Eee PC sind standardmäßig eine 4-Gigabyte- Da hiermit allerdings nicht alle Funktionen des
SSD und eine weitere SSD mit – je nach Modell – Asus Eee PC 900 unterstützt werden, sollte man $ wget http://snapshots.madwifi.y
variabler Größe verbaut. Die kleinere 4-GB-SSD das Skriptpack von Elmurato aus dem EeePC org/special/madwifi-ng-r3366+y
bietet sich zur Installation des Grundsystems an. Wiki [6] nutzen. Dieses kopiert einige vorgefer- ar5007.tar.gz
Die größere SSD sollte als Home-Verzeichnis ge- tigte Skripte in den Ordner /etc/acpi, die die $ tar -xf madwifi-ng-r3366+ar5007.y
nutzt werden. Nach einem Klick auf „Installieren“ Funktion der Hotkeys steuern. Dazu öffnet man tar.gz
und einem Neustart findet man sich im System ein Terminal und gibt ein: $ cd madwifi-ng-r3366+ar5007
wieder.
$ wget http://www.informatik.uni-y Nun kann man den Treiber kompilieren und in-
bremen.de/~elmurato/ubuntueeetweaky stallieren:
Einrichten des Systems
900.sh $ make
ACPI-Unterstützung $ chmod +x ubuntueeetweak900.sh # make install
Zunächst sollte die mangelnde ACPI- # ./ubuntueeetweak900.sh
Unterstützung behoben werden. Dazu muss zu- Das WLAN sollte nach einem Neustart lauffähig
nächst der Modulassistent sowie der Quellcode Einen Neustart später dürften die Hotkeys funkti- sein. Wird der Treiber aus irgendeinem Grund
der ACPI-Module installiert werden, beide lie- onsfähig sein. nicht automatisch beim Start geladen, öffnet man
gen in den Ubuntu-Quellen vor. Die benötigten die Datei /etc/modules in einem Texteditor mit
Pakete heißen module-assistant sowie eeepc- Über das Skript lassen sich auch weitere Funk-
Root-Rechten und fügt die Zeile
acpi-source. Nach der Installation können die tionen, wie z. B. das Ein- und Abschalten der
benötigten Module einfach kompiliert und instal- Webcam steuern. Die Skripte werden im Ordner ath_pci
liert werden. Dazu öffnet man ein Terminal und /etc/acpi/ aufbewahrt. Sie können bequem
führt den Befehl: im Terminal aufgerufen werden. Beispielsweise an.
kann die Webcam durch die Eingabe von
# m-a a-i eeepc-acpi-source Nutzen der SD-Karte
# sh /etc/acpi/eeepc-cam-toggle.sh Die SD-Karte wird direkt nach der Installation
aus. Die benötigten Pakete werden nun automa- nicht als Wechseldatenträger eingehängt. Dies
tisch heruntergeladen, kompiliert und installiert. ein- bzw. abgeschaltet werden. lässt sich durch Löschen eines Eintrages in der
Der letzte Schritt ist nach jedem Kernelupdate /etc/fstab beheben. Dazu öffnet man die Datei
in einem Texteditor mit Root-Rechten und kom-

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H ARDWARE
mentiert die Zeile, die auf die SD-Karte verweist, mit Root-Rechten und ändert die Zeile mit Leider müssen alle Anwendungen, die den
durch Einfügen einer Raute (#) aus (normaler- force_unload_modules_before_suspend in ALSA-Soundserver verwenden, nach dem Sus-
weise verweist diese auf /dev/sdc1, die UUID pend neu gestartet werden, damit sie funk-
dürfte aber anders lauten): force_unload_modules_before_suspendy tionieren. Das gilt auch für den PulseAudio-
="snd_hda_intel" Soundserver!
#/dev/sdc1
um. Damit das Modul beim Wecken aus dem
#UUID=4873-996C
Standby wieder ordnungsgemäß geladen wird, Fazit
/home/hal/sdkarte auto
muss man eine Datei mit folgenden Inhalt erstel- Somit sollte der Asus Eee PC 900 mit kleinen
rw,user,sync,dev,noatime,exec,utf8
len Einschränkungen vollkommen lauffähig sein. Ein
0 0
#!/bin/bash großer Dank geht dabei an die Eee-Community
Einen Neustart später wird die SD-Karte als und besonders an Elmurato, dessen Skript die
Wechseldatenträger eingebunden. Installation sehr vereinfacht.
if [ ! -x /sbin/alsa ]; then
Ordnungsgemäßes Herunterfahren exit 0; L INKS
Es können Probleme beim Abschalten des Eee fi
[1] http://wiki.eeeuser.com/ubuntu:eeexubuntu:
PC auftreten. Manche Nutzer berichten darüber, home
dass Linux zwar herunterfährt, der Laptop aller- case "$1" in
[2] http://www.eeebuntu.org
dings nicht abgeschaltet wird. Dies ist auf Feh- hibernate|suspend)
[3] http://www.pendrivelinux.com/
ler im aktuellen Treiber der Soundkarte zurück- /sbin/alsa suspend
[4] http://wiki.ubuntuusers.de/Live-USB
zuführen. Es lässt sich allerdings relativ leicht be- ;;
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Wear-Leveling#
heben. thaw|resume)
Verschlei.C3.9F_und_Ausfallvorhersage
/sbin/alsa resume
[6] http://www.eeewiki.de/
Dazu öffnet man die Datei /etc/init.d/halt in ;;
einem Texteditor mit Root-Rechten und fügt die *)
Zeile ;; Autoreninformation
esac
rmmod snd_hda_intel Julian Matern verwendet Linux
exit $? sowohl auf Desktopsystemen als
am Anfang des Skriptes ein. auch auf mobilen Geräten. Seine
und unter dem Namen /usr/lib/pm-utils/ Leidenschaft liegt hierbei in der Ein-
Kein Sound nach dem Standby sleep.d/45sound abspeichern. richtung der Systeme, bis alles perfekt
Nach dem Standby funktioniert eventuell
aufeinander abgestimmt ist. Netbooks
die Wiedergabe von Klängen nicht mehr Zu guter Letzt macht man die Datei noch aus-
sind in diesem Zusammenhang eine
richtig. Auch hier gibt es einen Work- führbar:
Herausforderung, da sie eine neue
around. Dazu öffnet man zunächst die Da-
# chmod +x /usr/lib/pm-utils/y Geräteklasse darstellen.
tei /etc/default/alsa in einem Texteditor
sleep.d/45sound

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B ENCHMARK
Benchmarking unter Linux von Dominik Wagenführ

er Windows besitzt und dazu auch verschiedene Treiberversionen, um zu schauen, Von der Downloadseite [7] lädt man sich dann

W noch spielt, kennt das Phänom:


Fast regelmäßig alle zwei Jahre
brachte die Firma Futuremark [1] einen neu-
ob der neueste Nvidia- oder ATI-Treiber wirklich
die Mehrleistung liefert, die er verspricht. Auch
einen selbst gebauten Kernel kann man gegen
entweder die Quellen als tar.gz-Archiv herun-
ter oder benutzt das Debian/Ubuntu-Paket, wenn
man diese Distribution einsetzt. Der Einfachheit
en Benchmark „3DMark“ heraus, der die (Gra- den Standard-Kernel antreten lassen. Daneben halber wird für den Artikel das Archiv benutzt.
fik)Karten neu mischte und zum virtuellen gibt es aber auch die Möglichkeit, zwei grund- Dieses entpackt man nach dem Download am
Leistungsvergleich aufrief. Das sogenannte verschiedene Systeme zu testen, wenn man sich besten ins Homevezeichnis und kann, nachdem
„Benchmarking“ hat aber auch einen sinn- zum Beispiel gerade ein Netbook anschaffen will man in das Verzeichnis phoronix-test-suite
vollen Hintergrund, möchte man die Leistung und nicht weiß, ob Asus, Acer oder HP die bes- gewechselt hat, auch sofort im Terminal loslegen.
der Hard- bzw. Software testen, um die op- sere Wahl (was die Rohleistung angeht) wäre.
timalen Systemeinstellungen oder Hardware- $ tar xfz phoronix-test-suite*.tar.gz
komponenten zu finden. Die Phoronix Test Hinweis: Für diesen Bericht wurde die Git- $ cd phoronix-test-suite
Suite (PTS) [2] bietet hierzu die Möglichkeit. Version („Orkdal“ v1.4.0a0) vom 13. September $ ./phoronix-test-suite
2008 benutzt, da die Version 1.2.1 bei der Instal-
lation eines jeden Tests nur liefert eine Ausgabe aller Kommandozeilenpara-
Einleitung
meter. Eine grafische Version zum Anhaken der
Phoronix.com [3] ist eine Webseite, die 2004 ent- The MD5 check-sum of the downloaded gewünschten Tests gibt es noch nicht.
standen ist, um vor allem über den Einsatz von file is incorrect.
Hardware unter GNU/Linux zu berichten. Nach Benutzung
vier Jahren ist die Seite sehr etabliert und vor al- meldete. Eine korrigierte Version lag zum Zeit-
lem was Grafiktreiber-Nachrichten angeht immer punkt des Berichtes leider noch nicht als eigenes Zuerst einmal will man sicher wissen, was man
ganz vorn dabei. Im Februar 2008 entschloss Archiv oder Paket vor. alles testen kann. Dazu gibt man
man sich, die Phoronix-eigene Testumgebung öf-
$ ./phoronix-test-suite list-tests
fentlich zu machen [4] und brachte im April die Installation
erste Version 0.1.0 heraus [5]. Im September Bevor man sich PTS installiert, sollte man sicher- ein, welche alle verfügbaren Tests anzeigt. Möch-
2008 wurde Version 1.2.0 der Phoronix Test Sui- stellen, dass der PHP-CLI („Command Line Inter- te man mehr über einen Test erfahren, hilft das
te mit dem Codename „Malvik“ veröffentlicht [6]. preter“) und das PHP-GD-Modul („Graphics Di- Kommando
rectly“) installiert ist. Dies geschieht meist über
Wozu ist Benchmarking aber nun gut? Auf dem $ ./phoronix-test-suite info y
die Pakete php5-cli und php5-gd. Einige der
gleichen System kann man zum einen verschie- TESTNAME
Tests benötigen zusätzlich noch die herkömm-
dene Hardware (z.B. verschiedene Grafikkarten
lichen Programmierwerkzeuge wie einen C++- Neben einer Beschreibung des Tests findet man
oder Speicherbausteine), aber auch verschiede-
Compiler (ggf. über das Paket build-essential in- dort auch die Download- und Installationsgröße.
ne Software testen. Unter Zweites fallen dann
stallieren) und das Paket time zur Zeitmessung.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 24


B ENCHMARK
verfügbaren Tests in- $ ./phoronix-test-suite install y
stallieren, darf man sich TESTNAME
auf einen Download
von ca. 12 GB freuen. Achtung: Auch wenn in den Installationsdateien
oft mehrere Server für den Download eines Tests
Die Installation der angegeben sind, passierte es sehr oft, dass ein
Programme findet Server nicht antwortete und das Installations-
auch nur lokal im skript leider keinen Alternativserver nutzte. In
versteckten Verzeich- dem Fall muss man die Installationsroutine ma-
nis ~/.phoronix-tes nuell mittels Strg + C abbrechen und neu star-
t-suite/installed- ten, in der Hoffnung dass ein anderer Server
tests statt, sodass kei- genommen wird. Wer die Sache gleich selbst
ne Root-Rechte benö- in die Hand nehmen will, findet in der XML-Datei
tigt werden. Ausnah- ~/phoronix-test-suite/pts/test-resource
men gibt es auch hier s/TESTNAME/downloads.xml eine kommasepa-
in Form einiger Pakete, rierte Liste mit den Downloadservern, die man
die für einige Tests von ggf. bearbeiten möchte.
der Paketverwaltung
automatisch nachinstal- Testsuites
liert werden müssen. Natürlich wäre es auch mitunter etwas lang-
Beachten sollte man wierig, jeden Test manuell zu installieren
Ein Teil des „Lightsmark 2008“-Tests.
dabei, dass auf der und laufen zu lassen. Hierfür gibt es vor-
Testinstallation Festplatte also zum einen die Downloadgröße gefertige Testsuites, die man im Ordner
Die eben genannten Punkte Downloadgröße und zum anderen die Installationsgröße zu Bu- ~/phoronix-test-suite/pts/test-suites
und Installationsgröße sind sehr wichtig, was che schlägt. findet. Die XML-Dateien enthalten dabei eine
mit der Aufmachung der Benchmark-Suite zu Liste der verfügbaren Tests sowie deren Testpa-
tun hat. Um auf allen Linux-Systemen ver- Wer sich wirklich alle Tests installieren möchte, rameter. Man kann sich auf diese Art leicht seine
gleichbare Ergebnisse zu erhalten, werden die kann dies über eigene Testsuite schreiben. Bei der Infoangabe
Tests aus dem Netz geladen, ggf. kompiliert (siehe oben) eines Tests steht auch immer am
und installiert. Das stellt sicher, dass auf zwei $ ./phoronix-test-suite install-all Ende dabei, von welchen Suites er eingebunden
Systemen die Testanwendungen auch wirk- wird.
tun und je nach Bandbreite entweder eine Nacht
lich identisch sind. Der Nachteil hiervon ist
drüber schlafen oder gleich zwei Wochen in Die Testsuites werden ebenso wie die Tests in-
aber, dass der Download der Tests eben ei-
den Urlaub fahren. Ansonsten installiert man die stalliert:
niges an Zeit in Anspruch nimmt, vor allem
Tests besser einzeln über
die Spiele-Benchmarks sind mit ca. 500 MB $ ./phoronix-test-suite install y
im Schnitt nicht gerade klein. Will man alle SUITENAME

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 25


B ENCHMARK
Das Infoargument liefert alle von der Suite ab- tionen. Nach dem (ggf. mehrfachen) Durchlauf Wie man sieht, ist die Installation fehlgeschlagen.
hängigen Tests (oder ggf. Testsuites): wird das Ergebnis ausgegeben. Man kann es Ein Start wird aber versagt, weil die Binärdatei für
sich dann im Browserfenster anzeigen oder auch Byte nicht gefunden wurde. Ein
$ ./phoronix-test-suite info y zu Phoronix Global [8] hochladen lassen, wo die
SUITENAME Ergebnisse in einer Datenbank gespeichert wer- $ ./phoronix-test-suite install byte
Testlauf den und von jedem abgerufen werden können.
liefert nur
Nach der Installation eines Tests oder einer Suite Die Übertragung geschieht dabei anonym, es
kann man diese per werden aber der Anmeldename und die Syste- Already Installed: byte
minfos übertragen. Letztere erhält man per
$ ./phoronix-test-suite benchmark y und es gibt keine Möglichkeit, die Installation
TESTNAME $ ./phoronix-test-suite system-info nochmals zu starten (eine Art „reinstall“) oder
den installierten Test zu entfernen. Es hilft
oder Möchte man zwei Benchmarkläufe vergleichen,
hier nur das betroffene Testverzeichnis aus
ist es sinnvoll, wenn man den gleichen Namen
$ ./phoronix-test-suite run TESTNAME ~/.phoronix-test-suite/installed-tests
für die Speicherung der Testergebnisse verwen-
zu löschen.
det. Die beiden Resultate werden dann in einer
laufen lassen, wobei man auch einen SUITENAME
xml-Datei, die man im Browser öffnen kann, ne- Daneben stimmen in manchen Fällen die Abhän-
angeben kann. Die erste Option benchmark ist
beneinander als Balkendiagramm dargestellt. gigkeiten nicht immer. So ergibt auf einem Stan-
dabei eine Kombination aus install und run
und installiert den Test ggf. vorher noch. Sollte dardsystem
man den Überblick verloren haben, welche Tests
Probleme
$ ./phoronix-test-suite run y
bereits installiert (und somit ohne Internetanbin- Oben bereits erwähnt wurde das Problem, dass
ut2004-demo
dung direkt über run nutzbar) sind, kann man der Downloadserver nicht gefunden wird und
diese per leider nicht automatisch nach einer Alternative nur
gesucht wird. Auch vorgekommen ist folgendes
$ ./phoronix-test-suite list-y error while loading shared
Phänomen:
installed-tests libraries: libstdc++.so.5: cannot
$ ./phoronix-test-suite install byte open shared object file: No such
auflisten lassen. Downloading File: file or directory
byte-benchmark-1.tar.gz
Nach dem Start per run wird zuerst gefragt, ob aus, weil das Paket libstd++5 nicht installiert
14:27:07 FEHLER 404: Not Found.
man die Ergebnisse speichern will. Falls ja, gibt war. In solchen Fällen muss man das Paket ma-
/home/dee/phoronix-test-suite/pts/
man einen Namen für die Testergebnisse und ei- nuell nachinstallieren.
test-resources/byte/install.sh: 28:
ne eindeutige ID (z. B. das aktuelle Datum) an.
cannot create byte: Is a directory
Danach gibt es (nur bei den Einzeltests) optiona- Auch wenn die Tests auf allen Systemen gleich
le Abfragen, was getestet werden soll. Die meis- ablaufen sollen, wird bei den OpenGL-Demo-
ten Tests haben mehrere Testmethoden oder Op- Benchmarks immer die aktuell eingestellte Auflö-

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B ENCHMARK
sung benutzt. Auf einem System läuft der Bench- GLmark und Lightsmark sowie eine Timedemo praktisch, da man so nicht jeden Benchmark per
mark daher mit einer Auflösung von 1024x768, des Spiels Tremulous abgearbeitet, um die Gra- Hand anstoßen muss. Problematisch sind noch
auf einem anderen mit 1600x1200. Auf diese fikleistung zu testen. Die Auflösung stand dabei kleinere Fehler im Ablauf und nicht erfüllte Ab-
Art erhält man keine vergleichbaren Ergebnisse, auf 1024x768 Bildpunkten. hängigkeiten, die nicht korrekt aufgelöst werden.
wenn man nicht aufpasst. Das Hochladen der Daten in eine Datenbank lie-
Ergebnisse fert einen guten Vergleich mit anderen Syste-
System 1 System 2 men.
Ergebnisse
Super-Pi 35.91 sec 39.53 sec
Testsysteme gab es zwei Stück. Als Software 7Zip 1327.82 MIPS 1374.50 MIPS L INKS
kam in beiden Fällen Ubuntu 8.04 mit Kernel Linux-Kernel 3832.36 sec 3464.38 sec [1] http://www.futuremark.com/
2.6.24-19-generic (i686), X.Org-Server 1.4.0.90, IOzone 19.58 MB/s 37.82 MB/s [2] http://www.phoronix-test-suite.com/
fglrx-Treiber 2.1.7412 und GCC-Compiler 4.2.3 GLMark 333.00 fps 386.00 fps [3] http://www.phoronix.com/
auf dem Dateisystem ext3 zum Einsatz. Lightsmark 13.63 fps 15.08 fps [4] http://www.phoronix.com/scan.php?page=
Tremulous 65.73 fps 73.70 fps article&item=994&num=1
Testsysteme
[5] http://www.phoronix.com/vr.php?view=
System 1 System 2 Wie man sieht, sind die CPUs beider Systeme 12136
Laptop Desktop-PC
fast gleich schnell, die Intel-Mobil-CPU rechnet [6] http://www.phoronix-test-suite.com/?k=
CPU Intel Pentium M AMD Athlon 64
aber besser, wogegen die AMD-Desktop-CPU changes_12
1.73 GHz 3500+ (2.20 GHz)
Mainboard BENQ Joybook ASUS A8V
beim Kompilieren und Komprimieren die Nase [7] http://www.phoronix-test-suite.com/?k=
5200G vorn hat. Die Festplatte des Desktop-PCs ist mit downloads
Chipsatz Intel Mobile VIA K8T800 Pro seinen 7200 Umdrehungen pro Minute fast dop- [8] http://global.phoronix-test-suite.com/
915GM pelt so schnell wie die eingebaute Notebook-
RAM 1011MB 1010MB platte. Da beide Grafikkarten nicht mehr dem
Grafik ATI M22 X300 ATI R300 neuesten Stand der Technik entsprechen, darf Autoreninformation
HD 5400 U/min 7200 U/min man hier keine Wunder erwarten, die mobile ATI Dominik Wagenführ spielt neben
Radeon X300 ist im Vergleich aber etwas lang- seiner täglichen Arbeit auch mit dem
Damit man nur eine Idee davon hat, was getes- samer als die im Desktop-PC eingesetzte ATI PC. Vor allem die Spieletests der
tet wird, wurde eine Testsuite zusammengestellt, Radeon 9500. Phoronix-Test-Suite helfen ihm dabei,
die aus fast allen Bereichen einen Test benutzt.
optimale Systemeinstellungen zu
Um die CPU-Leistung zu testen, wurde mittels Fazit finden.
Super-Pi die Zahl Pi mit einer Million Nachkom-
mastellen berechnet, danach wurde eine 512 MB Die Phoronix Test Suite befindet sich noch in der
große Datei mit 7-Zip gepackt und zum Schluss Entwicklung, liefert aber bereits gute Ergebnis-
der Linux-Kernel kompiliert. Für die Festplatten- se, wenn man sein System ausgiebig testen will.
geschwindigkeit dient das Programm IOzone. Die Erstellung der Testsuites ist durch die XML-
Am Ende wurden noch die zwei OpenGL-Demos Dateien zum einen sehr einfach, aber auch sehr

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GNOME
Mit GNOME Do produktiver am GNOME-Desktop von Bernd Essl

NOME Do erlaubt den Anwendern, System handelt und schlägt im rechten Fenster ten kann, sondern mit Text Editor, wie es im

G sehr schnell durch heterogene Da-


ten zu navigieren, Anwendungen und
Skripte zu starten sowie Aktionen auszufüh-
vor, diesen mit dem Dateimanager Reveal/Nauti-
lus zu öffnen.
GNOME-Menü steht.

Um schnell eine E-Mail an Person foo zu


ren. Ein ähnliches Programm existiert für Durch Drücken von Enter wird der Dateima- versenden, reicht es, im GNOME-Do-Fenster
Mac OS X und heißt Quicksilver. GNOME Do nager geöffnet und GNOME Do schließt sich email foo einzugeben – sofort öffnet sich
ist einfach, wenn gewollt komplett ohne Maus wieder. Drückt man die Tabulator-Taste, werden das E-Mail-Fenster des eingerichteten E-Mail-
zu bedienen und sieht auch grafisch hervor- mit den Cursor-Tasten weitere mögliche Aktionen Clients mit der Adresse im Empfängerfeld.
ragend aus. Nicht zu Unrecht heißt es auf der angezeigt: Bildershow
Entwickler-Website „A powerful, speedy, and anzeigen, ein Termi-
sexy remote control for your GNOME Desk- nal im Verzeichnis öff-
top“. nen, kopieren, ver-
schieben und so wei-
Die Features von GNOME Do fangen dort an, ter. Mit Enter wird die
wo die des Programmstarters („Item Launcher“) gewählte Aktion aus-
und des „Anwendung ausführen“-Dialogs von geführt. GNOME Do
GNOME ( Alt + F2 ), aufhören. ist dabei schlau ge-
nug, sich vorherige
Da GNOME Do in der Standard-Installation nicht Aktionen zu merken
enthalten ist, ist es nötig, die Pakete gnome-do und dementsprechend
und gnome-do-plugins mit dem Paketmanager häufigere Aktionen zu-
zu installieren. Zuerst wird eine Tastenkombi- erst vorzuschlagen.
nation („Key Binding“) ausgewählt. Dazu navi-
giert man mit dem Programm gconf-editor zu Programme werden
/apps/gnome-do/preferences/key_binding durch Eingabe des
und gibt dort die gewünschte Tastenkombination Namens aus dem
ein. GNOME-Menü ge-
startet. Das hat z. B.
Wird nun die Tastenkombination gedrückt, er- den Effekt, dass man
scheint ein leeres GNOME-Do-Fenster. Bei ein- Gedit, den GNOME-
getippten Worten (wie „Videos“) erkennt GNOME Standard-Texteditor,
Do schon nach wenigen Buchstaben, je nach nicht durch Einga-
Ordnerstruktur, dass es sich um einen Ordner im GNOME-Do bietet verschiedene Aktionen zum Umgang mit dem
be von gedit star-
Suchbegriff an.

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KONSOLE
Um Musik des Künstlers foo abzuspielen, muß Alles in allem ist GNOME Do eine klare Unter- [4] http://video.google.com/videoplay?docid=-
man einfach play foo in GNOME Do eintip- stützung im Produktions-Fluss am Desktop, weil 9110909248380195562&hl=en
pen. Natürlich können auch die üblichen Player- Aktionen mit Programmen und Dateien schnell
Funktionen so gesteuert werden. Es existieren ausgeführt werden können, ohne dafür umständ-
Autoreninformation
Plugins für die Musikplayer Rhythmbox und Ama- lich die Maus oder das Trackpad einsetzen zu
rok, die den Funktionsumfang erweitern. müssen. KDE-Benutzer können Katapult verwen- Bernd Essl verwendet GNOME
den, das ganz ähnlich funktioniert. seit knapp 2 Jahren und war davor
Es stehen noch jede Menge anderer Aktionen
ein Minimal-Desktop-Benutzer unter
zur Verfügung, etwa markierten Text zu einer Weiterführende Informationen finden sich auf
anderem mit ICE-WM und Fluxbox.
Pastebin-Website schicken, Screenshots erstel- den Entwicklerseiten [2] und im Ubuntu Team
Um die Produktivität beim täglichen
len, sich über SSH oder VNC an einem Server Wiki [3] und ein englischsprachiges Video-
Arbeiten zu steigern, verwendet er
anmelden, sich abmelden, den Benutzer wech- Tutorial [4] demonstriert den Einsatz von
Programme wie GNOME Do.
seln oder neustarten. GNOME Do.

Im GNOME-Do-Wiki [1] findet sich eine schöne L INKS


Übersicht über alle Plugins und deren Einsatz. [1] https://wiki.ubuntu.com/GNOMEDo/Plugins
Es ist natürlich auch möglich, selbst Plugins zu [2] http://do.davebsd.com/
schreiben – allerdings nur für die, die der Spra- [3] https://wiki.ubuntu.com/GNOMEDo
che Mono mächtig sind.

at – Beispiele aus dem Alltag von Markus Schnalke

en Cron-Daemon kennt und verwen- (fast) vergessenes Helferlein“ aus freiesMagazin $ at 01.12.08

D det fast jeder Unix-Benutzer, sein


Gegenstück at dagegen kennen die
meisten nur vom Namen. Die Funktion, die at
10/2008 [1] gelesen zu haben.

Erinnerungen per Mail


at> mail meillo -s y
"Weihnachtsfeier organisieren"
at> (weitere Infos einfügen)
anbietet, kann jedoch im Alltag deutlich häu- at> ˆD
Es passiert oft, dass man in ein paar Tagen eine
figer eingesetzt werden, als man es erst mal
E-Mail an jemanden senden will oder dass man und schon muss man nicht mehr daran denken.
erwartet.
an einem bestimmten Datum eine Aktion starten Am entsprechenden Tag wird man dann die Mail
Dieser Artikel zeigt anhand von einigen Beispie- muss oder andere Dinge dieser Art. An dieser in seinem Postfach finden und weiß: Jetzt ist es
len, was man mit at alles machen kann. Es emp- Stelle ist at wohl am meisten wert. Ein simples so weit. Dies ist einfacher und vor allem schnel-
fiehlt sich, vorher den Einführungsartikel „at – ein ler, als zum Beispiel Programme wie „remind“ [2]
dafür zu verwenden.

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KONSOLE
So ähnlich ist es bei folgendem Sachverhalt: Vie- voller ist es, sich direkt im Terminal eine Hinweis- hört leider zu ihnen.) Diese versuchen größere
le lassen ihre Daten von automatisierten Backup- meldung anzeigen zu lassen. Downloads möglichst auf Zeiten zu verlagern, an
Skripten (gesteuert von cron) sichern. Nun gibt denen sie nicht interaktiv im Netz tätig sind. Wer
es aber Tätigkeiten, bei denen man doch selbst Das geeignete Tool dafür ist write. Es schickt einen Server hat, der dauerhaft online ist oder
Hand anlegen muss. Das ist etwa das Einle- eine Meldung an das Terminal in dem der Nutzer seinen Desktop-Rechner die Nacht durch laufen
gen eines Rohlings in den DVD-Brenner, um das gerade arbeitet. Für Konsolenbenutzer ist das ei- lässt, hat da kein Problem.
Backup offline zu haben. Also lässt man sich in ne sehr praktische Sache.
seinem Backup-Intervall von cron eine Erinne- Fans von „ncftp“ [3] sind da ziemlich verwöhnt,
Es sei angenommen, dass man um 16 Uhr denn mit ncftpbatch ist es ohne weiteres möglich,
rungsmail schicken, dass es jetzt wieder an der
aus dem Haus möchte und deshalb rechtzeitig Downloads auf nachts zu verlagern. Tatsächlich
Zeit ist, einen Rohling einzulegen und das (auto-
mit Programmieren aufhören muss. Anstatt eine ist ncftpbatch nichts anderes als ein eingebauter
matisch erstellte) Backup darauf zu brennen.
Eieruhr zu stellen, könnte man alternativ Folgen- at-Daemon. Statt ihn zu verwenden, kann man
Es kann vorkommen, dass man beim Eintreffen des verwenden: aber genau so gut jedes beliebige Programm in
der Mail ziemlich beschäftigt ist und auch in den Verbindung mit at einsetzen. Eine große Datei
$ at 15:40
nächsten Tagen nicht dazu kommen wird, das lädt man sich mit folgenden Anweisungen über
at> write meillo
Backup zu brennen. Vielleicht ist man ja nicht Nacht runter:
at> Programmieren beenden!
zuhause oder es könnte sein, dass man gera-
at> ˆD $ at -m midnight
de keine Rohlinge da hat. Anstatt die Mail jetzt in
der Inbox liegen zu lassen, wo sie vermutlich bald at> cd ~/downloads
Zur angegebenen Uhrzeit wird auf dem aktuellen
untergehen würde, lässt man sich von at einfach at> wget -c ftp://example.com/some-y
Terminal folgende Meldung erscheinen:
zwei, drei Tage später eine neue Mail schicken: big-file.ext
Message from meillo@localhost on at> ˆD
$ at now + 2 days (none) at 15:40 ... Durch das Einfügen von sudo halt als weite-
Programmieren beenden! re Zeile, kann man seinen Rechner sogar auto-
Eigentlich today + 2 days, aber now ist kürzer.
EOF matisch herunterfahren lassen. (Das Programm
Erinnerungen im Terminal Wer vorwiegend grafische Programme nutzt, wird „sudo“ muss dazu natürlich installiert und pas-
davon nicht besonders viel haben, aber für send konfiguriert sein.)
Neben Erinnerungen per E-Mail, die man übli-
Kommandozeilen-Freunde ist es eine ziemlich
cherweise erst Tage später erhalten will, kann es
nette Sache. Hangup vermeiden
sinnvoll sein, sich nur Stunden oder Minuten spä-
ter an etwas erinnern zu lassen. Wer nicht nur auf seinem Desktop-Rechner, son-
Zeitgesteuerte Downloads dern auch auf entfernten Servern arbeitet, star-
Hierfür sind E-Mails nicht besonders geeignet, da Auch in der heutigen Zeit soll es Leute geben, de- tet lang laufende Aufgaben gerne am Ende sei-
sie nicht minutengenau abgerufen und schon gar nen nur eine sehr langsame Internetverbindung ner Arbeitszeit. Das Problem ist erst mal, dass
nicht so regelmäßig gelesen werden. Viel sinn- zur Verfügung steht. (Der Autor des Artikels ge- gestartete Prozesse Kinder der Login-Shell sind
und deshalb automatisch beendet werden, wenn

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KONSOLE
(beim Logout) die Shell beendet wird. Das Pro- $ at now + <ANZAHL> minutes Ich verwende meist die Variante mit sleep, da
gramm in Hintergrund (mit &) zu starten, hilft da sie wohl die einfachste ist. Nichtsdestotrotz ist
nicht. mit dem Shutdown-Befehl (z. B. sudo at genauso gut geeignet und vor allem noch fle-
/sbin/halt) auf. Sollte man sich später doch xibler, da man auch eine absolute Uhrzeit ange-
Was Prozesse von der Login-Shell entkoppelt, ist noch anders entscheiden und will den Rechner ben kann.
das Kommando nohup, das für „no hangup“, also doch nicht zu dieser Zeit herunterfahren, kann
kein Beenden des Programms beim Beenden der man den Job ja mit at -d entfernen. Fazit
Verbindung, steht. Meldet man sich ab, wird der
Prozess automatisch ein Kind des init-Prozesses Alternativ kann man sleep verwenden. Der pas- Mit diesen Beispielen schließt der Artikel zu at
und lebt weiter. sende Befehl wäre dann in etwa: ab. Seine Struktur und Bedienung wurden erklärt
und Beispiele für seinen Einsatz im Alltag eines
Alternativ zu nohup kann das gleiche Verhalten $ sleep <ANZAHL>m && sudo /sbin/halt Unix-Benutzers gegeben. Ziel war es, at mal aus
auch mit at now erreicht werden. Ob hier at seinem Schattendasein herauszuholen und ins
Das && statt ; dient dazu, dass man den Timer
sinnvoll eingesetzt wird oder ob nohup, dtach Rampenlicht zu rücken.
noch abbrechen kann. Wird sleep mit Strg + C
oder screen besser geeignet sind, soll nicht be-
urteilt werden. Darüber zu wissen ist aber sicher
beendet, dann gibt es einen Wert ungleich Null L INKS
zurück und das nachfolgende Kommando wird [1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
nicht schlecht.
nicht ausgeführt – genau das, was man in die- 2008-10
sem Fall will. [2] http://www.roaringpenguin.com/products/
Den Computer beenden
remind
Das letztes Beispiel beschreibt das automatische Statt sleep kann man auch einfach seinen Mu- [3] http://www.ncftp.com/ncftp/
Herunterfahren des Rechners. Manch einer hört sikplayer vor das Shutdown-Kommando span-
gerne Abends im Bett noch ein bisschen Musik. nen. Ein Beispiel hierfür wäre:
Wenn diese vom Computer kommt, dann sollte Autoreninformation
$ mpg321 *.mp3 && sudo /sbin/halt
sich dieser aber auch automatisch ausschalten,
Markus Schnalke ist ein über-
wenn die Musik geendet hat. Hierfür gibt es auch Das Gute daran ist, dass der Shutdown eben ge- zeugter Fan der Unix-Philosophie
wieder mehrere Ansätze, und auch wenn dieser rade dann eingeleitet wird, wenn die Lieder vor- und interessiert sich somit stark für
Artikel at beschreibt, werden auch die anderen bei sind. Das Problem ist aber, dass mpg321 Programme, die nach ihren „Geboten“
kurz vorgestellt. Es ist entscheidend, die Alterna- nicht mit einem Fehlercode endet, wenn er ab- programmiert wurden. Dies sind in
tiven zu kennen, um eine vernünftige Wahl treffen gebrochen wird. Man kann sich also nicht mehr erster Linie die alten Unix-Tools, die
zu können. umentscheiden, wenn der Befehl einmal gestar- auf nahezu jedem System verfügbar
tet ist. Denn der Rechner wird auch herunterge- sind. So auch at, das Inhalt dieses
Zuerst die at-Variante: Man startet den Player,
fahren, wenn der Player abgebrochen wird. Ein Artikels ist.
schaut, wie lange die Musik noch läuft, addiert
anderer Player reagiert an dieser Stelle vielleicht
eine „Toleranzminute“ hinzu und ruft dann
anders. Man sollte sich dieses Verhaltens be-
wusst sein!

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O PEN S TREET M AP
OpenStreetMap – GoogleMaps-Klon oder doch mehr? von Florian Schweikert

ozu noch ein Kartenanbieter, es kehrt herum in eine Einbahnstraße gelotst wird. derländischen Firma zur besseren Abdeckung

„W gibt doch GoogleMaps?“ könn-


te man zuerst denken. Eine be-
rechtigte Frage, doch wer eine Karte von
Auch Fußgänger- und Radfahrerrouting, welches
viele kommerzielle Kartenanbieter aus Kosten-
gründen nicht anbieten, wird in Zukunft nutz-
von den Niederlanden, Indien und Teilen Chinas.
Doch wie sieht es in deutschsprachigen Ländern
aus? Stellenweise erstaunlich komplett und de-
GoogleMaps beispielsweise auf Werbeflyer bar sein (siehe unten „Gibt es schon Anwendun- tailreich, Karlsruhe und Hamburg sollen bereits
drucken will, riskiert eine teure Abmahnung gen?“). Noch dazu ist OSM gratis verwendbar komplett sein [6]. Auch in Städten wie Berlin,
oder muss sich zuvor eine kostenpflichti- und zwar alle Daten – nicht nur die fertigen Bil- Hannover und vielen weiteren Städten sind die
ge Lizenz besorgen. Das will OpenStreetMap der. meisten Bereiche schon vollständig. Allerdings
(OSM) [1] ändern, indem es eine Karte un- ist es äußerst schwierig festzustellen, ob eine
ter der Creative-Commons-Lizenz [2] anbie- Stadt komplett ist, da es meist an freien Stra-
tet, an der jeder mitmachen kann. ßenverzeichnissen fehlt. An anderen Stellen ent-
hält die Karte noch einige weiße Flecken, be-
Gründer und Beweggründe sonders im ländlichen Bereich, da es dort an
Mappern (so bezeichnen sich viele der Hobby-
2004 wurde das Projekt von Steve Coast [3] ge-
Kartografen) fehlt.
startet, da er die Qualität von kommerziellen Kar-
ten unzureichend fand. Es dauerte zwei Jahre, Gibt es schon Anwendungen?
bis die Software und Infrastruktur so weit fort- Es gibt inzwischen einige Projekte, die auf
geschritten war, dass große Flächen kartogra- OpenStreetMap-Daten zugreifen. Das Projekt
fiert werden konnten. Danach fing das rasan- OpenRouteService der Uni Bonn bietet Routing
te Wachstum der Daten an; innerhalb von weni- auf Basis der OSM-Daten an. Es werden so-
ger als zwei Jahren wurden aus weißen Flecken gar schon teilweise Baustellen angezeigt und ge-
Städte mit Parks, Zoos (besonders der Berliner gebenenfalls umfahren. Auch an Radfahrer (und
Zoo ist sehr detailliert) und Sehenswürdigkeiten. Fußgänger) wurde gedacht. Neben Fahrradrou-
ting durch oben genanntes Projekt bietet Open-
Das Ziel
CycleMap eine speziell für Fahrräder optimierte
OpenStreetMap hat sich als Ziel gesetzt, eine Der Berliner Zoo hat Vorzeigecharakter.
Karte – inklusive Höheninformationen. Naviga-
freie Weltkarte zu schaffen, die im Gegensatz © OpenStreetMap (CC-BY-SA 2.0)
tionsprogramme wie gpsdrive und Navit greifen
zu GoogleMaps und Konsorten von jedem mitge-
genauso auf OSM-Daten zurück, wie die Karten-
staltet werden können. Das ermöglicht es (genü- Stand der Dinge software TangoGPS. Einige mobile GPS-Geräte
gend Helfer vorausgesetzt), auf geänderte Stra-
Durch den Import der TIGER-Daten [4] ist die können ebenfalls OSM-Karten anzeigen, aller-
ßenverhältnisse schnell zu reagieren und so zu
USA inzwischen nahezu komplett abgedeckt. Au- dings wird meist noch für die Navigation auf die
verhindern, dass man vom Navigationsgerät ver-
ßerdem verhalfen Datenspenden [5] einer nie- Daten des Herstellers zurückgegriffen.

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O PEN S TREET M AP
Aber Achtung! Man sollte sich am Anfang auf eingezeichnet, da sich verständlicherweise in
kleine Erweiterungen beschränken und vorhan- Bagdad momentan keine Freiwilligen finden, die
dene Daten nur dann verändern, wenn man wirk- mit GPS in der Stadt umherfahren. Ähnlich ver-
lich weiß, was man tut. Ich persönlich habe das hält es sich in Ländern wie China oder den meis-
Programm nur selten verwendet, da es nicht mit ten afrikanischen Ländern. Der Gedanke, auch
freien Flashplugins funktioniert. Außerdem wird den Bewohnern ärmerer Länder die Möglich-
für umfangreichere Änderungen das plattform- keit zu bieten, brauchbares Kartenmaterial zu
unabhängige Java-Programm JOSM empfohlen. verwenden, ist ein wichtiger Punkt der OSM-
JOSM kann man entweder über die Paketverwal- Philosophie und ähnelt Projekten wie OLPC.
tung installieren oder die aktuelle Version [7] von
der Webseite [8] herunterladen und direkt star- Da in einer Stadt sehr viele Gebäude exis-
ten. tieren, die man einzeichnen könnte, gibt es
immer genug zum Abzeichnen. Um dies zu
Die Hausnummern werden bereits gerendert. Wo sind die Hausnummern? bewerkstelligen, eignet sich sowohl Potlatch,
© OpenStreetMap (CC-BY-SA 2.0) Hausnummern sind in OSM noch eine Sel- als auch JOSM (wobei man bei JOSM zu-
tenheit und obwohl es bereits ein brauch- erst das benötigte Plugin installieren muss,
Und wie mache ich mit? bares Schema [9] zum Erfassen gibt, was aber mit wenigen Klicks erledigt ist).
hat es sich noch nicht durchge-
Es gibt einige Möglichkeiten wie man sich
setzt. Am einfachsten trägt man
an OpenStreetMap beteiligen kann, auch ohne
Hausnummern ein, indem man
GPS-Empfänger. Zuerst sollte man sich die Ge-
sich die Nummern an Straßen-
gend in der man wohnt bzw. arbeitet auf der Kar-
ecken notiert und mittels Interpo-
te ansehen, um einen ersten Eindruck zu erhal-
lation einträgt (JOSM hat da be-
ten wie der aktuelle Stand ist. Danach kann man
reits Vorlagen). Praktisch ist hier
sich für eine oder mehrere der folgenden Unter-
die Verwendung der Yahoo-Bilder.
stützungsarten entscheiden.
Yahoo, wir haben Satelliten-
POI
bilder
Wenn bereits viele Straßen vorhanden sind, kann
Yahoo unterstützt OpenStreet-
man als Einstieg POIs (Point of intrest), also
Map, indem die Firma die Nut-
Punkte wie Supermärkte, Telefonzellen etc. set-
zung der Satellitenbilder erlaubt,
zen. Dafür ist es notwendig, ein Konto auf der
um zum Beispiel Flüsse, Wälder
OSM-Seite anzulegen. Anschließend kann man
oder Gebäude abzuzeichnen. Oh-
in einem beliebigen Kartenabschnitt „Edit“ aus-
ne diese Bilder würde OSM heute
wählen, um die Karte über ein Flash-Programm
nicht da sein, wo es ist. Bagdad
(Potlatch) direkt im Browser zu erweitern. Bagdad wurde mit Hilfe der Yahoo Daten eingezeichnet.
wurde anhand der Yahoo-Karten
© OpenStreetMap (CC-BY-SA 2.0)
© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 33
O PEN S TREET M AP
Aktuell gibt es leider das Pro- Server geholt werden und danach kann man be-
blem, dass das JOSM-Plugin reits loslegen, die Karte zu verbessern.
Firefox 2 benötigt. Wenn die
eigene Distribution nur die Ich habe keine Zeit, mich einzuarbeiten, habe
neue Version 3.0 anbietet (in aber einen Fehler gefunden
Ubuntu 8.04 kann man bei- Das OpenStreetBugs-Projekt [11] bietet jedem
de gleichzeitig über die Paket- die Möglichkeit, einen Fehler auf der Karte zu
verwaltung installieren), kann melden. Dazu markiert man einfach auf der Pro-
man sich die alte Version [10] jektseite die betreffende Stelle und fügt eine Be-
als tar.gz (im Falle von Linux) schreibung des Fehlers hinzu. Danach können
herunterladen und an einem erfahrenere OSM-Helfer den Fehler überprüfen
beliebigen Ort entpacken. Da- und beheben. Es ist zu empfehlen, hin und wie-
nach nur noch in der Konfigu- der seine Marker zu überprüfen, falls jemandem
ration des YWMS (das Yahoo- die Beschreibung unklar war und er nachfragt.
Plugin) den Pfad zum Firefox
ändern.

Wenn alles noch weiß ist


Meine Heimatstadt Wien am 25.5.2008. Wenn der eigene Heimatort
© OpenStreetMap (CC-BY-SA 2.0) nur aus dem Namen und mög-
licherweise der Hauptstraße
besteht, verspricht das viel Arbeit, aber auch eine
Menge Spaß und Bewegung. Einen Ort zu erfas-
sen, der bis jetzt gar nicht auf der Karte existier-
te, ist weitaus spannender, als die letzten Müll-
tonnen in einer gut erfassten Stadt zu taggen
(eintragen/markieren – in OSM-Kreisen weit ver-
breiteter Ausdruck) oder nach geänderten Stra-
ßen zu suchen. Hierfür ist allerdings ein GPS-
Empfänger zwingend erforderlich. Die erfassten
gpx-Daten (gängiges GPS-Format) können an-
schließend in JOSM importiert oder alternativ für
Potlatch hochgeladen werden. Nun sollte der mit-
protokollierte Weg angezeigt werden. In JOSM
Wien, zwei Jahre früher am 17.5.2006. müssen dann die nötigen Rohdaten vom OSM- Karlsruhe auf OpenStreetBugs.
© OpenStreetMap (CC-BY-SA 2.0) © OpenStreetMap (CC-BY-SA 2.0)

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 34


O PEN S TREET M AP
Kann ich sonst noch was tun? Redaktioneller Hinweis: Der Copyright-Hinweis [9] http://wiki.openstreetmap.org/index.php/
Auch wenn man noch soviel in der Gegend her- auf das OpenStreetMap-Projekt ist formal nicht Proposed_features/House_numbers/
umläuft und alles mappt, was nicht davonlaufen korrekt, da laut Creative-Commons-Lizenz alle Karlsruhe_Schema
kann, ist es niemandem alleine möglich, die Welt Autoren genannt werden müssten, die an ei- [10] http://www.mozilla.com/en-US/firefox/all-
zu kartografieren. Deshalb sollte man sich über- ner Karte mitgearbeitet haben. Dies ist technisch older.html
legen, ein wenig Energie in die Werbung neuer aber meist nicht machbar; das OSM-Projekt ist [11] http://openstreetbugs.appspot.com/
Mitglieder oder Partner [12] zu stecken. Wie oben sich diesem Problem bewusst [14] und sucht seit [12] http://wiki.openstreetmap.org/index.php/
bereits erwähnt sind beispielsweise Straßenver- längerem nach Alternativen [15]. Cooperation
zeichnisse von Städten eine wertvolle Hilfe, um [13] http://wiki.openstreetmap.org/index.php/
die Abdeckung einzuschätzen. Nicht alle Anfra-
L INKS Vienna_OSM_Coverage
gen bringen das gewünschte Ergebnis, wie die [1] http://www.openstreetmap.org/ [14] http://www.opengeodata.org/?p=262
Anfrage an die Deutsche Post zeigte. Einen Ver- [2] http://creativecommons.org/licenses/by- [15] http://wiki.openstreetmap.org/index.php/
such ist es aber immer wert. sa/2.0/ Open_Data_License
[3] http://wiki.openstreetmap.org/index.php/User:
Es wird immer wieder kritisiert, dass es kaum Steve
Autoreninformation
deutsche Übersetzungen im OSM-Wiki gibt. Wer [4] http://wiki.openstreetmap.org/index.php/
also der englischen Sprache mächtig ist, kann Tiger Florian Schweikert benutzt seit zwei
hier jederzeit Beschäftigung finden. Auch Wiki- [5] http://wiki.openstreetmap.org/index.php/AND_ Jahren Linux (Debian und Ubuntu).
seiten, die die Abdeckung eines Gebietes be- Data Durch das OpenMoko-Projekt ist
schreiben, bedürfen immer wieder Aktualisierun- [6] http://www.pro-linux.de/news/2008/13377.html er auf OpenStreetMap aufmerksam
gen und Erweiterungen. Eine Tabelle aller Parks [7] http://josm.openstreetmap.de/download/josm- geworden und hilft seit knapp einem
in einer Stadt, kann möglicherweise zu einem latest.jar Jahr mit. Vor allem sein Neo Free-
Schub der Mapping-Aktivitäten von Parks führen [8] http://josm.openstreetmap.de/ runner hilft beim Kartografieren der
(in Wien [13] hatte ich zumindest dieses Gefühl). Umgebung.

„Starwatching“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/428

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U BUNTU
Ubuntu Mobile – Erste Eindrücke und Unterschiede zu Netbook Remix von Flo Wooge

achdem Anfang Juni Ubuntu Netbook Forum in Peking begründete den Namen

N Remix das Licht der Welt erblickte,


folgte Ende Juni ein nur in einer Vir-
tuellen Maschine laufendes Developers’ Re-
und brachte auch erste von Intel entwor-
fene Spezifikationen zur Hardware her-
vor.
lease von Ubuntu Mobile, welches auf „Hardy
Heron“ basierte. Nun ist ein erstes Image Daneben gibt es auch noch den Be-
in einer Entwicklerversion veröffentlicht wor- griff UMPC, der Ultra-Mobile-PC [7] be-
den, welches auf „Intrepid Ibex“ aufbaut. deutet. Beide Begriffe bezeichneten ur-
Es ist geplant, dass Ende des Jahres auch sprünglich Prototypen eines software-
Endbenutzer in den Genuss von Canonicals und herstellerübergreifenden Zusam-
neuestem Ableger kommen sollen. Doch was menschlusses. Mittlerweile haben sich
genau verbirgt sich hinter Ubuntu Mobile? die Begriffe aber verselbstständigt und
werden im Allgemeinen für internetfähi-
Es ist wichtig, zuerst zwischen Ubuntu Mobile [1] Ubuntu Netbook Remix. ge Kleinstcomputer, PDAs und Handys
und Ubuntu Netbook Remix [2] zu unterscheiden. © BehELOh (CC-NC-SA 2.0) gebraucht.
Ubuntu Netbook Remix Moblin
Begriffserklärung Ubuntu Netbook Remix stellt ein angepasstes Intel hat für diese Zwecke ein Open-Source-
Ubuntu Mobile Ubuntu speziell für die mittlerweile von fast allen Projekt namens Moblin [8] gegründet. Moblin
Ubuntu Mobile zielt nicht auf Netbooks und damit Herstellern erhältlichen Netbooks dar. Es baut steht für „Mobile Linux Internet Project“ und ent-
die klassischen Laptops ab, sondern auf inter- auf Ubuntu auf, enthält jedoch im Unterschied wickelt Software für MIDs, UMPCs und Net-
netfähige Handys und PDAs – neudeutsch Mo- dazu ein für kleine Displays angepasstes Inter- books. Die Webseite enthält Tools für Entwick-
bile Internet Devices (MIDs) oder Ultra-Mobile- face, welches schnell und intuitiv zu bedienen ist ler, den Sourcecode, die Dokumentation und al-
PCs (UMPCs) genannt. Dabei wird versucht, die und die am häufigsten genutzten Anwendungen le Komponenten der Moblin-Plattform. Canoni-
aus Ubuntu Netbook Remix bekannte Oberflä- übersichtlich bereitstellt. Es befindet sich noch in cal, die Firma hinter Ubuntu, ist dabei ein Partner
che auf diese Geräte zu portieren. Der große der Entwicklung und ist als so genanntes Per- Intels.
Unterschied besteht darin, dass Ubuntu Mobile sonal Package Archiv über Launchpad erhält-
in der Lage ist, per Touchscreen bedient zu wer- lich [5].
Ubuntu Mobile – Details
den. Bestes Beispiel für diese Art der Bedienung
ist das iPhone. Das nun veröffentlichte Ubuntu MID & UMPC Ubuntu Mobile selbst kommt mit der Standard-
Mobile [3] basiert auf „Intrepid Ibex“, der seit En- Hinter MID, das für Mobile Internet Device [6] software, die jeder Ubuntu-Nutzer kennt: Thun-
de Oktober erhältlichen neuen Ubuntu-Version steht, was direkt übersetzt „Mobiles Internetge- derbird für E-Mails, Pidgin zum Chatten, Open-
8.10 [4]. rät“ bedeutet, steckt eigentlich Intel. Deren Ini- Office.org als Bürosuite, Totem für Filme und
tiative im Jahre 2007 auf dem Intel Developer

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 36


U BUNTU
Videos sowie Rhythmbox zum Musikhören. So- im oberen Panel (ähnlich dem von GNOME) ein Achtung: Sowohl Ubuntu Mobile als auch
gar an einen CD-Ripper und ein Brennprogramm großes „X“, welches die gerade offene Anwen- Ubuntu Netbook Remix sind nur als Entwick-
wurde gedacht, auch wenn das auf den ohne dung schließt. Über ein Icon in diesem Panel lungsversionen erhältlich und somit nur für Tester
optische Laufwerke erhältlichen Geräten wenig kann man auch eine Tastatur sichtbar werden und Entwickler gedacht. Beide sollten daher nicht
Sinn zu machen scheint. lassen, mit deren Hilfe man mit den Fingern Texte zum produktiven Einsatz verwendet werden!
eingeben kann. Dies funktioniert ähnlich komfor-
Die aus softwareseitiger Sicht größte Ände- tabel wie bei Apples iPhone.
L INKS
rung gibt es beim Browser: Nicht der Standard- [1] http://www.ubuntu.com/products/mobile
Ubuntu-Browser Firefox kommt hier ins Spiel, Fazit [2] http://www.canonical.com/projects/ubuntu/
sondern der von Moblin und Mozilla gemeinsam Ubuntu Netbook Remix enthält Anpassungen nbr
entwickelte MIDbrowser [9] ist das Maß der Din- und Aufsätze, die es einfacher machen, Anwen- [3] http://people.ubuntu.com/~ogra/mobile/
ge. Diese Entscheidung ist sinnvoll, denn das dungen auf einem Gerät zu starten, welches nur [4] http://wiki.ubuntuusers.de/Intrepid_Ibex
Display der UMPCs und MIDs ist zu klein, um ein kleines Display hat. Durch die angepasste [5] https://launchpad.net/netbook-remix
die Menü-, Lesezeichen- und Adressleiste anzei- Oberfläche hat man eine bessere Übersicht. [6] http://en.wikipedia.org/wiki/Mobile_Internet_
gen zu können. Dafür gibt es eine sehr einfach Devices
zu bedienende Zoomfunktion. Auch hat man kei- Ubuntu Mobile dagegen geht viel weiter, indem [7] http://en.wikipedia.org/wiki/Ultra-Mobile_
ne Maus, sondern steuert den Browser mit den es die Interaktion mit dem Desktop ersetzt und PC
Fingern. MIDbrowser befindet sich noch im Ent- austauscht. So wurde die GNOME-Oberfläche [8] http://v1.moblin.org/index.php
wicklungsstadium und baut zurzeit auf dem Code von Grund auf neu gestaltet. Gemeinsam ha- [9] http://v1.moblin.org/projects/projects_browser.
der Firefox-Version 2.0.0.4 auf. Selbstverständ- ben beide, dass sie das Arbeiten an Geräten mit php
lich ist auch MIDbrowser in der Lage, die im kleineren Displaygrößen wesentlich angenehmer [10] http://www.mozdev.org/projects/applications/
Firefox genutzten Lesezeichen zu ver- und komfortabler machen. Midbrowser.html
wenden. Auch die wichtigsten und
beliebtesten Erweiterungen, wie Ad-
Autoreninformation
block und NoScript, sind schon erhält-
lich [10]. Flo Wooge probierte diverse
Linux-Distributionen aus, bevor er
Alles ist auf die im Vergleich zu den
im Oktober 2005 bei Ubuntu lan-
bisherigen Auflösungen nur 800x480
dete. Seit kurzem unterstützt er
oder 1024x600 Pixel großen Displays
das ubuntuusers-Team als Ikhaya-
abgestimmt: So starten alle Anwen-
Mitglied.
dungen im so genannten Vollbildmo-
dus – sogar der Taschenrechner. Auch
die Leiste, mit der man Programme
minimieren, maximieren und schließen
kann, ist entfallen. Stattdessen gibt es Die Oberfläche von Ubuntu Mobile. © Oliver Grawert

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 37


V ERANSTALTUNG
Bericht von der Ubucon von Dominik Wagenführ

om 17. bis 18. Oktober fand dieses Freitag ten kann. Hierzu trafen sich neun Zuhörer bzw.

V Jahr in Göttingen die zweite Ubu-


con [1] statt. Nach dem etwas west-
lich gelegenem Krefeld, wo die Ubucon
Die Ubucon begann am Freitag, dem 17. Oktober
2008, offiziell um 14 Uhr [4]. Eine Eröffnungsrede
gab es nicht, dafür konnte man sich im Vortrag
Wiki-Autoren ein, die ein paar Artikel bearbei-
ten wollten und dafür in drei Gruppen eingeteilt
wurden. Für die Betreuung stand neben Adrian
2007 [2] stattfand, entschied man sich dies- Böhmichen auch Marc Köstner bereit, die bei-
„Qualitätssicherung im Wiki“ von Adrian Böhmi-
mal, die Veranstaltung etwas zentraler in de Wiki-Moderatoren im ubuntuusers-Wiki sind.
chen erklären lassen, wie das deutschsprachige
Deutschland zu veranstalten. Die Georg- Als ehemaliges ubuntuusers-Wiki-Teammitglied
ubuntuusers-Wiki [5] aufgebaut ist. In dem et-
August-Universität [3] stellte für die Ubuntu- stand ich der dritten Gruppe mit Rat, Tat und Lap-
was schnellen Vortrag lernte man die Baustel-
Konferenz die Räumlichkeiten – und vor allem top zur Seite.
le kennen, in der neue Wiki-Artikel grundsätz-
das WLAN – zur Verfügung.
lich erstellt werden, um dann, wenn die Qua- Zur gleichen Zeit fand ab 16.30 Uhr eine Stadt-
lität gut genug ist, ins offene Wiki verschoben führung durch Göttingen statt, die am Abend
zu werden. Laut Böhmichen ein Novum bei der dann im Lokal „Sambesi“ ausklang, zu dem aber
Wiki-Nutzung, welches auch schon Nachahmer auch alle anderen Teilnehmer der Ubucon einge-
fand. Mit über 2000 Seiten ist das ubuntuusers- laden waren.
Wiki extrem ausführlich, hat ein hohes Quali-
tätsniveau und richtet sich sowohl an Einsteiger
Samstag
als auch Fortgeschrittene. Mit Hilfe eines kleines
Din-A4-Notizzettels lernten die Hörer die Wiki- Am Samstag gegen 9 Uhr ging es bereits weiter.
Syntax kennen, mit der man zum Beispiel einzel- Der Workshop „Wir erstellen eine 3-D-Animation
ne Wörter kursiv, fett oder dicktengleich forma- mit dem Softwarepaket Blender“ von Frank Stim-
tieren kann. Ein wichtiger Punkt war dabei auch mel sollte anschaulich am eigenen Laptop zei-
der Aufruf zum Mitmachen, wobei besonders auf gen, was man mit dem Render- und Animations-
die Tests bestehender Artikel mit neuen Ubuntu- programm Blender [6] alles machen kann. Leider
Versionen hingewiesen wurde. Mit zirka 10 Teil- ging der Redner von einer Zielgruppe aus, die
nehmern war die Veranstaltung aber nur spärlich sich mit Blender bereits auskennt, sodass seine
besucht, dem Aufruf konnten also nicht viele fol- Erklärungen viel zu schnell waren. Da das Pro-
gen. gramm hauptsächlich über Tastenkürzel funktio-
niert und diese in einem Rutsch schnell vorge-
Im anschließenden zweistündigen Workshop ab macht wurden, kamen die wenigstens der knapp
16 Uhr wurde detailliert erklärt, wie man vorhan- 30 Teilnehmer mit. Die Folge war, dass jeder
Mit diesem Plakat lud man zur Ubucon.
dene Artikel auf die neue, Ende Oktober erschie- Abschnitt meist dreimal erklärt werden musste,
© Susanne Vestner-Ludwig
nene Ubuntu-Version 8.10 „Intrepid Ibex“ tes- ehe wirklich alle einigermaßen auf dem gleichen
(CC-BY-NC-SA 3.0)

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 38


V ERANSTALTUNG
Stand waren. Immerhin ging Stimmel durch die Mit etwas Verspätung begann gegen 11.15 Uhr so oft Mehrfachübersetzungen gibt oder Überset-
Reihen und schaute den Anwendern über die ein Beitrag zur Übersetzungsarbeit in Ubuntu, zungen komplett brach liegen, da sie niemand
Schulter, ob sie Hilfe brauchten. Positiv erwäh- deren Ergebnis aber für die gerade einmal bestätigt. Die anderen Nachteile von Rosetta,
nen muss man dabei auch die mitgebrachten sieben Zuhörer recht ernüchternd war. Sebas- die Heinlein danach aufzählte, stellten in Frage,
CDs, die für die Leute ohne WLAN-Zugang zur tian Heinlein stellte im ersten Teil des Vor- ob „die Arbeit an den Übersetzungen überhaupt
Verfügung standen. Insgesamt waren die zwei trags „Ubuntu-Übersetzung“ das Übersetzungs- Spaß machen kann“, wie ein Hörer am Ende
Stunden für einen Workshop, in dem ein Krake programm Rosetta („Launchpad Translation“) [8] des Vortrags fragte. Auf der Liste standen unter
erstellt, mit Texturen und Knochen versehen und vor. Mit diesem werden die Programme aus anderem:
animiert werden sollte, einfach zu knapp bemes- dem main-Zweig von Ubuntu übersetzt bzw.
sen. Der Vortrag und die Blenderdateien können die bestehende Übersetzung eines Programmes ã schlechte Kommunikation (sowohl zu den
auf Frank Stimmels Webseite [7] abgerufen wer- übernommen und gegebenenfalls ausgebes- Übersetzern als auch im Übersetzer-Team
den. sert. Die daraus entstehenden Sprachdateien selbst),
werden danach ge-
packt und stehen als ã fehlende Versionsverwaltung, wie sie zum
einzelnes Paket in Beispiel Red Hats Übersetzungsprogramm
Ubuntu zur Verfü- „transiflex“ besitzt,
gung, sodass kein
Programm seine ei- ã fehlende Dokumentation zu Rosetta, was die
gene Übersetzung Einarbeitung neuer Übersetzer nicht gerade
mitbringt. Durch die einfach macht, und
Weboberfläche ist
auch ein leichter Ein- ã die höhere Priorität der Rosetta-Übersetzung.
stieg für neue Über-
setzer gegeben, wo- Der letzte Punkt wirkt sich vor allem dann nega-
bei diese grund- tiv aus, wenn in Rosetta eine bestehende Pro-
sätzlich nur Über- grammübersetzung geändert wurde, das Pro-
setzungsvorschläge gramm dann aber eine neuere Übersetzung mit-
einreichen können, bringt. In dem Fall wird immer die Rosetta-
die erst von ei- Übersetzung bevorzugt, was natürlich beim Ein-
nem Übersetzer- bau neuer Funktionen dafür sorgt, dass diese
Teammitglied bestä- nicht übersetzt sind. Alles in allem war der Vor-
tigt werden müssen. trag ein sehr ernüchternder Einblick in die Über-
Dies ist auch einer setzungsarbeit, wie Heinlein nachträglich auch
der großen Nachtei- feststellte [9]. In seinem Blog findet man seinen
Die Vorträge waren teilweise gut besucht. Vortrag und den von Jochen Skulj, der aufgrund
le von Rosetta, da es
© Martin Kaufmann (CC-BY-SA 3.0) Zeitmangels leider ausfiel.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 39


V ERANSTALTUNG
könnte es laut Grawert Unterschiede zu Netbook Remix“ auf Seite 36.
irgendwann einmal ge- Wer sich am Projekt beteiligen möchte, kann
ben, aber eine genaue jeden Donnerstag ab 14 Uhr im IRC-Channel
Aussage wollte er nicht #ubuntu-meeting auf irc.freenode.net an den
treffen. Ubuntu MID [10] Besprechungen teilnehmen. In Oliver Grawerts
ist für Geräte mit einem Blog [13] findet man immer wieder interessante
Bildschirm von 4,5 bis Informationen zu Thema mobiles Ubuntu.
7 Zoll gedacht. Über
den Hildon-Desktop [11] Lustig am Vortrag war eine Frage von Sebasti-
werden große Symbole an Heinlein (siehe oben) zur Übersetzung des
dargestellt, die man auf Hildon-Desktops, die Grawert mit einem Verweis
dem Touchscreen auch auf das Übersetzer-Team, in welchem Heinlein
leicht mit den Fingern bis kurzem noch der Teamleiter war, beantwor-
anwählen kann. Die Dis- tete. Dies zeigt, dass sich die Ubuntu-Entwickler
tribution bringt viele In- auch untereinander nicht zwingend kennen müs-
ternetprogramme oder sen.
zum Beispiel eBook-
Den ersten Abschluss des Tages bildete ein
Reader mit; Anwen-
Vortrag des deutschen Kubuntu-Teams, welches
dungen, die man mobil
durch Arthur Schiwon von kubuntu-de.org [14]
meistens nutzt. Ubuntu
vetreten wurde. Im mit zirka 25 Teilnehmern gut
Mobile [12] dagegen
Oliver Grawert von Ubuntu Mobile. besuchten Vortrag berichtete er zum einen über
zielt auf Geräte von 7
© Ubuciko (CC-BY-NC-SA 3.0) Kubuntu [15] im Allgemeinen und speziell über
bis 9 Zoll ab und besteht
das in Kubuntu 8.10 „Intrepid Ibex“ enthaltene
Ab 12 Uhr gab es einen sehr interessanten Vor- aus einem herkömmlichen Ubuntu-Desktop. Die-
KDE 4.1.2. Intrepid ist damit die erste Kubuntu-
trag von Ubuntu-Entwickler Oliver Grawert, der ser soll bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 9.04
Version, die KDE4 offiziell einsetzt und vor al-
zurzeit für die Mobil-Sparte von Canonical, der „Jaunty Jackalope“ im April 2009 so angepasst
lem die erste Linux-Distribution, die nur KDE4 mit
Firma hinter Ubuntu, zuständig ist. Gut 30 Teil- sein, dass der Touchscreen-Support korrekt
ausliefert. Die Vorteile dieser neuen KDE-Version
nehmer interessierten sich für die neuen Ein- funktioniert, die Standard-Ubuntu-Komponenten
liegen auf der Hand: Man ist innovativ und zu-
sichten bei den beiden Versionen Ubuntu MID wie der Ubuntu-Installer Ubiquity gut integriert
kunftsorientiert, denn KDE3 wird nicht ewig vom
und Ubuntu Mobile. Beide sind aus Moblin ent- sind und vor allem, dass die Programmfens-
KDE-Projekt unterstützt. Auf der anderen Sei-
standen und hauptsächlich für Intel-Atom-CPUs ter alle an die geringe Bildschirmgröße und
te geht diese Innovation natürlich zu Lasten der
ausgelegt, die vorrangig in Netbooks, langsam Auflösung der Mobilgeräte angepasst sind. Ei-
Stabilität und Benutzbarkeit einzelner Funktio-
aber auch in Mobile Internet Devices (MIDs) ne genaue Aufschlüsselung der Funktionen für
nen, sodass noch nicht jede Anwendung, die
zum Einsatz kommen. Eine ARM-Unterstützung Ubuntu Mobile und Ubuntu MID findet man im
aus KDE3 bekannt ist, nach KDE4 portiert wur-
– vor allem für Geräte ohne Touchscreen – Artikel „Ubuntu Mobile – Erste Eindrücke und
de. Für die Mithilfe an der Kubuntu-Distribution

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 40


V ERANSTALTUNG
wurde auch geworben, sodass reine Anwender
vor allem mit dem Testen neuer Versionen hel-
fen können, in dem sie gefundene Fehler ent-
weder in der Plattform Launchpad [16] eintragen
oder bereits vorhandene Fehler bestätigen oder
sichten (Triaging). Daneben kann man natürlich
auch Programmieren oder vorhandene Program-
me paketieren.

Im zweiten Abschnitt folgte dann eine Einführung


in die Struktur der deutschsprachigen Kubuntu-
Community-Seite kubuntu-de.org. Hier bat man
auch um Mithilfe, sodass man Support im Fo-
rum oder im IRC #kubuntu-de.org leisten kann.
Auch engagieren kann man sich im Wiki [17]
oder, indem man Nachrichten schreibt. Hier wur-
de als Beispiel sogar freiesMagazin erwähnt,
was uns natürlich gefreut hat. Für Kubuntu
8.10 „Intrepid Ibex“ ist darüber hinaus ein Wiki-
Schreibwettbewerb zu KDE 4 geplant, wobei die Der Ubucon-Stand mit viel Werbematerial.
besten drei Artikel prämiert werden sollen. Nä- © Hans-Peter Brügger (CC-BY-SA 3.0)
heres dazu findet man auf der kubuntu-de.org-
Seite [18]. Zum Schluss des Vortrages gab es Sonntag Desktopmanager und gmc als Dateimanager.
noch eine kleine, ungeplante Präsentation von Der Sonntag startete mit einem Vortrag von Die Systeme arbeiten ähnlich wie Thin-Clients
KDE 4.1 aus Kubuntu 8.04 „Hardy Heron“. Unter Niels Ippensen zum Thema „Linux-Client-System und werden per PXE und TFTP von einem Ser-
anderem wurden die Plasmoids, Dolphin als Da- (LCS)“, welches an der Georg-August-Universität ver gestartet, besitzen aber eine lokale Festplat-
teimanager und natürlich die Composite-Effekte Göttingen entwickelt und eingesetzt wird. Das te, auf der das System dann ausgeführt wird.
aus KDE4 gezeigt (siehe auch „Plasma, der neue unter dem Begriff „studIT“ [20] von Studieren- Für den Start kommen diverse Skripte zum Ein-
KDE-Desktop“, freiesMagazin 09/2008 [19]). den seit 2008 entwickelte Projekt sorgt dafür, satz, die auch auf Launchpad eingesehen wer-
dass andere Studierende an 250 bis 300 Linux- den können [21]. Bei der Neuanmeldung ei-
Der richtige Abschluss des Abends war ein zwei-
Rechnern arbeiten können. Von den 25 Hilfs- nes Studierenden werden die Anwendungen wie
tes Treffen der Ubuntu-Gemeinde im Paulaner in
kräften sind vier abgestellt, die die Hardware Firefox, Thunderbird oder der Desktop vollauto-
Göttingen, in der sich ungefähr 50 bis 60 Teilneh-
pflegen und die Administration der 20.000 Be- matisch konfiguriert. Aufgrund des Alters und der
mer einfanden und bis spät in die Nacht feierten.
nutzer übernehmen. Das aktuelle LCS basiert Wartbarkeit plant man aber in Zukunft auf Ubuntu
auf Debian Sarge mit IceWM als schnellem zu setzen. Hierbei kommt auf den Clients im-

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 41


V ERANSTALTUNG
mer die aktuelle Version, die jedes halbe Jahr er- was nun vor allem eine übergreifende Suche Teilnehmern aber über die Hälfte dem
scheint, zum Einsatz. Als Desktop soll Xfce oder über alle ubuntuusers-Bereiche zulässt. Insge- ubuntuusers-Team selbst angehörten, hielten
LXDE („Lightweight X11 Desktop Environment“) samt ist Inyoka mit circa 38.000 Codezeilen sehr sich die Fragen leider in Grenzen.
benutzt werden. Die Vorteile von Ubuntu sind ei- schlank, aber bisher leider nicht Open Source.
ne bessere USB- und Xserver-Unterstützung, vor Zu dem Schritt entschied sich das ubuntuusers- Da nach dem Mittagessen der zweite Wiki-Sprint
allem lassen sich die Konfigurationsdateien mit- Webteam aufgrund der schlechten Erfahrungen aufgrund fehlender Teilnehmer ausfiel, konnte
tels eigenem Repository und Deb-Paketen leicht mit Pocoo. Zusätzlich gibt es noch einige grobeich mir noch den Vortrag zu „Ubuntu-DE-Loco“
einspielen. Weiterhin sind für die Zukunft eine Fehler und spezielle ubuntuusers-Anpassungen, anhören. Julius Bloch sammelte hier zuerst die
sichere Authorisierung und Authentifizierung mit die vor einer Code-Veröffentlichung erst noch Vorschläge der Teilnehmer, wie die deutsche
Windows-AD als Kerberos- und LDAP-Server ge- entfernt werden müssen. LoCo („Local Community“) aufgebaut sei. Als
plant sowie eine Remote-Unterstützung für Nut- Bild ergab sich ein Wust von eigenständigen Pro-
zer per iTALC („Intelligent Teaching And Learning Da während des Vortrages leider keine Fra- jekten, Foren, Anwendergruppen, Mailinglisten,
with Computers“) [22], sodass bei Problemen di- gen erlaubt waren, gab es anschließend unter IRC-Kanälen und anderen Dingen, die man nur
rekt auf dem Client des Nutzers geholfen werden der Leitung von Rainer Unkenstein eine klei- schwer unter einen Hut bringen kann. Als Ziel
kann. Weitere Informationen zum Thema „Dis- ne Fragerunde an das Team. Da von den 30 hat man sich gesetzt, die Organisation etwas
kless Linux System“ findet man im Blog [23]. aufzuräumen. Dies soll zum
einen in einer zentralen
Den restlichen Vormittag nahm das ubuntuusers- LoCo-Portalseite münden,
Team [24] der deutschsprachigen Ubuntu- auf der neue Anwender ge-
Community ein. Im ersten Teil stellte Rainer Un- nau informiert werden, an
kenstein das ubuntuusers-Team und deren Be- wen Sie sich bei einem
reiche kurz vor. Danach berichtete Christopher Problem oder bei Fragen
Grebs über die Eigenentwicklung Inyoka [25], wenden können. Zum an-
die bei ubuntuusers seit Juli 2008 zum Einsatz deren sollen alle deutschen
kommt und alle Bereiche (Portal, Forum, Wiki, LoCo-Projekte einen Mo-
Ikhaya-News und Planet) vereinigt. Davor gab natsbericht an eine Mai-
es laut Grebs einen „Mix des Grauens“, der aus lingliste schicken, sodass
phpBB, MoinMoin und Django bestand. Neben die anderen Projekte über
der schweren Wartbarkeit und Skalierbarkeit war das Tun informiert sind und
auch die verschiedene Syntax ein Kritierum da- man sich gegebenenfalls
für, dass ein eigenes globales System entwickelt absprechen kann. Ob die-
werden sollte. Zum Einsatz in Inyoka kommt das ses Vorhaben umgesetzt
auf Django basierende Template-System Jinja werden kann, wird sich auf
[26], welches aus Pocoo [27], dem ersten Ver- der nächsten Ubucon 2009
such eines eigenen Forums, entstanden ist. Da- Die Ubuntu-Deutschland-Local-Community, gezeichnet von Julius zeigen.
neben wird Xapian [28] für die Suche genutzt, Bloch. © Hans-Peter Brügger (CC-BY-SA 3.0)

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V ERANSTALTUNG
Ingesamt war es eine sehr schöne, interessan- [6] http://www.blender.org/
te und angenehme Veranstaltung. Göttingen als [7] http://flubby.frank-stimmel.de/
Veranstaltungsort ist zentral in Deutschland ge- [8] https://translations.launchpad.net/
legen und von überall aus gut erreichbar, so- [9] http://www.glatzor.de/blog/blog-details/select_
dass auch Ubuntu-Nutzer aus der Schweiz und category/1/article/ubuntu-l10n-de-talks/
Österreich anreisen konnten. Daher haben sich [10] http://www.ubuntu.com/products/mobile
dann auch über 200 Interessenten ein Herz ge- [11] http://en.wikipedia.org/wiki/Hildon
fasst und sind zur Ubucon 2008 erschienen [30]. [12] https://wiki.ubuntu.com/MobileTeam/
Auch die zentrale Lage in Göttingen selbst und Mobile
die Nähe zu Bahnhof, Hotel und Innenstadt ist [13] http://ograblog.wordpress.com/
positiv anzurechnen. Die Organisation war dem- [14] http://www.kubuntu-de.org/
nach auch klasse, neben Postern, Kulis, Tassen [15] http://www.kubuntu.org/
und T-Shirts, die es gegen eine kleine Spende [16] https://launchpad.net/
gab, wurden auch kostenlos belegte Brötchen [17] http://wiki.kubuntu-de.org/
und Trinken bereitgestellt. Daneben gab es viele [18] http://www.kubuntu-de.org/nachrichten/
interessante Gespräche mit Ubuntu-Anwendern kubuntu/kubuntu-de-org/mach-das-wiki-fit-
und vor allem mit dem ubuntuusers-Team, das fuer-kubuntu-8-10-intrepid-ibex-und-kde-4
zahlreich vertreten war. Die Anwender waren da- [19] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
bei in keine Sparte zu stecken, so war von groß 2008-09
bis klein, jung und alt, männlich und weiblich (die- [20] http://www.uni-goettingen.de/de/sh/79396.
se aber zugegeben etwas in der Unterzahl) al- html
les vertreten, was irgendwie nur in Kontakt mit [21] https://launchpad.net/studit-dxssystem
Gruppenbild am Sonntag Nachmittag. Ubuntu gekommen ist. Herzlichen Glückwunsch [22] http://de.wikipedia.org/wiki/ITALC
© Susanne Vestner-Ludwig an die Veranstalter für die gelungene Ubucon [23] http://www.gruppenkasper.net/
(CC-BY-NC-SA 3.0) 2008. [24] http://ubuntuusers.de/
[25] http://ubuntuusers.de/inyoka/
Neben all diesen Veranstaltungen gab es auch Auf der Ubucon-Webseite findet man weitere In- [26] http://jinja.pocoo.org/
noch an zwei Tagen einen Tux-Bastelkurs, bei formationen und Vorträge [31] sowie viele Bilder
[27] http://dev.pocoo.org/
dem Jessica Schäckermann und Barbara Gör- der Veranstaltung [32].
[28] http://xapian.org/
ner begeisterte Bastler dazu einluden, einen 3-D-
L INKS [29] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-
Papiertux oder Origami-Pinguine zu basteln (sie- 2008-04
[1] http://www.ubucon.de/
he dazu auch „Tux-Bastelstunde“, freiesMagazin [30] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/10/22/
04/2008 [29]). Neben den teilweise doch an- [2] http://2007.ubucon.de/
ubucon-rueckblick/
spruchsvollen Vorträgen und Workshops war das [3] http://www.uni-goettingen.de/
[31] http://www.ubucon.de/index.php/vortrags-
eine angenehme und entspannende Abwechs- [4] http://www.ubucon.de/index.php/programm
download
lung für Groß und Klein. [5] http://wiki.ubuntuusers.de/
[32] http://ubucon.juliux.de/

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 43


M AGAZIN
Magazinerstellung mit LATEX von Dominik Wagenführ

LTEX
it A lassen sich viele Dokumen- natürlich wegen der Offenheit für LATEX, denn \hyperlink{MARKE}{TITEL} && y

M te umsetzen. Voran natürlich wissen-


schaftliche Arbeiten, aber auch Brie-
fe oder Präsentationen sind damit kein Pro-
freiesMagazin setzt bei der Erstellung wie auch
bei den Inhalten auf Freie Software.
\hyperlink{MARKE}{\textbfy
{S.~\pageref*{MARKE}}}

blem. Dass sich auch ein PDF-Magazin damit Entwicklung Auf dieser Art wurde weitergemacht, bis im Mai
erstellen lässt, soll dieser Artikel zeigen und 2007 die Übersichtlichkeit in den einzelnen Arti-
Für die erste LATEX-Ausgabe von freiesMagazin keln immer mehr verloren ging. Vor lauter LATEX-
vor allem, wie man einige auftretende Proble-
wurde auf das Beispieldokument von Bob Ker- Befehlen und -Formatierungen sah man den ei-
me lösen kann.
stetter [1] zurückgegriffen. Die einzelnen Arti- gentlichen Text kaum noch. Daher wurde be-
kel wurden zwei- oder dreispaltig mithilfe des gonnen, sich für immer wiederkehrende Befehle
Werdegang multicols-Paketes gesetzt. Im Laufe der Mona- neue Kommandos zu definieren. Anfangs nur für
Die erste Ausgabe von freiesMagazin entstand te hat sich vor allem am Design des Magazins Bilder konnte man so leicht über
im März 2006 noch als Newsletter in Open- einiges geändert, die Basis – der LATEX-Code
Office.org. Obwohl das Layout ziemlich einfach – aber blieb größtenteils identisch. Es gab ein \bild{BILD}{UNTERTITEL}{BREITE}
gehalten war und auch nur wenige Bilder ein- Hauptdokument, welches alle LATEX-Pakete lud,
gebunden wurden, gab es sehr häufig Probleme das Layout einstellte und dann alle Unterseiten ein Bild im Text einbinden und man musste nicht
mit dem Satz. Vor allem die Platzierung der Bil- per \include einband. Dies führte unter ande- immer den gesamten Codeblock samt figure-
der und der korrekte Umbruch führten ab und an rem zu einer hohen Redundanz. So mussten für und minipage-Umgebung kopieren. Neben der
zum Fluchen. Ein weiterer Nachteil des dama- alle Artikel, obwohl deren Kopf stets gleich auf- Code-Optimierung und Übersichtlichkeit hatten
ligen OpenOffice-Formates: In heutigen Versio- gebaut war, immer die Angaben diese Befehlsdefinitionen aber weitere Vorteile:
nen der Büro-Suite sind die Seiten falsch umge- Die Artikel wurde gleichförmiger und leichter er-
brochen und die Bilder nicht korrekt gesetzt. Eine \begin{multicols}{2} weiterbar. Passierte es vorher immer einmal,
„Rekompilierung“ der Ausgabe von damals ist al- [\textbf{{\Large{\hypertargety dass man beim Kopieren vielleicht eine Zeile
so nicht ohne weitere Arbeit möglich. {MARKE}{TITEL}\label{MARKE}}} y oder eine Zahl vergaß, kann das nun nicht mehr
\hspace*{4mm}von AUTOR\\} so leicht passieren. Zum anderen war es davor
Aus diesem Grund hat die Redakteurin Eva Drud \color{orange} nur mit viel Aufwand möglich, z. B. alle Bildun-
auf das Textsatzsystem LATEX umgestellt, wel- \leftline{\rule{.33\linewidth}{2pt}} terschriften kursiv zu formatieren. Nach der obi-
ches ihr bereits von der Diplomarbeit bekannt \color{black}] gen Änderung muss man nur eine Zeile anpas-
war. So konnte sie sich mehr auf den Inhalt des sen und es wird auf alle Bilder angewandt.
Magazins konzentrieren und der Textsatz wurde manuell eingefügt werden. Und auch die Anga-
von LATEX übernommen. Des Weiteren entschied ben im Inhaltsverzeichnis waren nicht sonderlich Das Konzept der Makros wurde auch auf den
man sich auch aufgrund der Stabilität, die aus übersichtlich (als Teil einer Tabelle): Beginn eines Artikels (siehe oben) erweitert, der
der sehr langen Entwicklungszeit resultiert, und dann nur noch aus dem Aufruf

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 44


M AGAZIN
\Artikelstart{TITEL}{AUTOR}{MARKE} Probleme und Lösungen \emph{#3}
Textumflossene Bilder \end{minipage}}}
bestand. Der Nachteil war, dass im September
Eines der größeren Probleme in LATEX sind text-
2007 die Hauptdatei zum Großteil aus Makrode- % erzeugt einen eingerueckten Absatz
umflossene Bilder. Hierzu eignet sich meiner
finitionen bestand, an denen der Redakteur nicht \newcommand{\Bildabsatz}[3]
Meinung nach das wrapfig-Paket [4] am besten.
sonderlich interessiert war. Für die Oktoberaus- {\begin{wrapfigure}[#1]{#2}{#3}
Über
gabe wurde die Hauptdatei aufgespalten und drei \vfill
neue Dateien (pakete.tex, befehle.tex und \begin{wrapfigure}[ZEILEN]y \end{wrapfigure}}
layout.tex) erstellt, die sich jeweils nur mit ih- {AUSRICHTUNG}{BREITE}
rem Gebiet beschäftigen. Dieses Vorgehen wur- INHALT % erzeugt einen kompletten Absatz
de bis heute beibehalten; die drei Dateien, die \end{wrapfigure} \newcommand{\BildabsatzVoll}[1]
die Basis des Magazins bilden, stehen jeden Mo- {\linebreak[4] \vspace*{#1}
nat auf der Homepage von freiesMagazin [2] kann man ein textumflossenes Gebiet aus-
zum Download bereit und können unter der GNU schneiden, wobei INHALT in dem Fall das Bild }
Free Documentation License (GFDL) [3] weiter- wäre, ZEILEN gibt die Anzahl der Zeilen und
verwendet werden. BREITE die Breite der Aussparung an und die % erzeugt einen eingerueckten Absatz
AUSRICHTUNG kann mit „l“ (links) oder „r“ (rechts) % mit Bild
Die Befehlsdefinitionen wurden im Laufe des bestimmt werden. \newcommand{\BildabsatzMitBild}[4]
Jahres bis zum Oktober 2008 immer mehr er-
{\begin{wrapfigure}[#1]{#2}{#3}
weitert und verbessert, sodass auch einige neue Etwas komplizierter sind textumflossene Grafi- #4
LATEX-Umgebungen hinzu gekommen sind. Die ken bei mehrspaltigem Satz. Es geht meines \end{wrapfigure}}
anfangs 200 Zeilen der befehle.tex sind in- Wissens bis heute nicht vollautomatisch, aber
zwischen auf fast 800 angewachsen, wobei die mithilfe der Anleitung auf der Webseite [5] konn- Möchte man ein Bild beispielsweise zweispaltig
Dokumentation der Datei aber sicherlich fünfzig ten immerhin verschiedene Befehle definiert wer- einfügen, benutzt man
Prozent einnimmt. den, die bei der Ausrichtung helfen.
\Bild[2.0]{bild.png}{Untertitel.}
Im Folgenden sollen einige Probleme der Ma- Zuerst die wichtigen Befehlsdefinitionen:
gazinerstellung und deren (hoffentlich sinnvol- Auf diese Art ragt das Bild aber in den Text der
le) LATEX-Lösung genauer betrachtet werden. Es % stellt das Bild dar (Standard- zweiten Spalte hinein. Daher sucht man sich in
sei aber dazu gesagt, dass einige Umsetzungen % groesse: eine Spaltenbreite) dieser zweiten Spalte die Zeile aus, an der man
nicht ganz sauber sind und zum Beispiel einige \newcommand{\Bild}[3][1] umbrechen will und fügt direkt im Text (also ohne
Warnungen bei der Kompilierung mit pdflatex {{\centering Leerzeilen davor und danach) ein
erzeugen. Es wurde in diesen Fällen bisher kei- \begin{minipage}[t]{#1\linewidth}
ne bessere Lösung gefunden. \centering \BildabsatzVoll{5cm}
\includegraphics[width=\textwidth]y
{#2}\\

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M AGAZIN
ein, wobei die Höhe natürlich je nach Bild ange- he und Breite muss man natürlich wieder selbst {[\arabic{quellcounter}]y
passt werden muss. Der Text wird an der Stelle anpassen). \refstepcounter{quellcounter} & y
einfach um 5 cm nach unten geschoben. Sollte \url{#1} \\
das Bild am unteren Bildrand ausgerichtet sein, Trickreich ist die Angabe der Bildgröße. Die-
empfiehlt sich ein se richtet sich nämlich immer nach der Um- Es gibt zwei Zähler: linkcounter und
gebung, in der sie eingebettet ist, welche nun quellcounter. Der linkcounter zählt dabei
\BildabsatzVoll{1cm} \columnbreak \wrapfigure mit halber Spaltenbreite ist. Daher die Links im Text, die über
muss das Bild in etwa um den Faktor 3.1 der ak-
Dies lässt etwas Platz und bricht dann in die tuellen Breite angezeigt werden, damit es über \Link{http://www.ziel-adresse.de}
nächste Spalte um. Den Umbruch nur über anderhalb Spalten geht. In der zweiten Spalte
\vspace zu regeln, ist mir nicht möglich gewe- angegeben werden. Es wird dabei aber immer
muss wie oben per \BildabsatzVoll noch ein
sen. nur die Zahl [X] verlinkt. Die Quellen werden am
Leerraum gelassen werden.
Ende eines Artikels aufgelistet. Es war mir dabei
In vielen Fällen sehen textumflossene Grafiken Link- und Quellzähler leider nicht möglich, beide Zähler zu verbinden,
aber schöner aus. Will man zum Beispiel ein Bild Für ein PDF-Magazin, welches im Internet er- so dass nur anhand der Links die Quellen auto-
über anderthalb Spalten einfügen, benutzt man scheint, sind Links unumgänglich. Diese kann matisch erstellt werden. Das ist aber auch nicht
man natürlich per Hand nummerieren, nur soll- immer gewünscht, da es ggf. zweimal den selben
\Bild[1.5]{bild.png}{Untertitel.} Link gibt, der aber natürlich nur einmal als Quelle
te man einmal einen Absatz nach vorne setzen,
darf man gegebenenfalls sehr viele Zeilen än- auftauchen soll.
sucht sich erneut die Zeile in der zweiten Spalte,
an der man umbrechen will und fügt ein dern. Aus diesem Grund wurde für die Links und
Aus diesem Grund muss man die Quelllinks ma-
die Quellen in freiesMagazin eine automatische
nuell am Ende nochmals einbinden, sodass jeder
\Bildabsatz{10}{l}{4cm} Zählweise eingeführt:
eindeutige (!) \Link sein \Quellen-Gegenstück
ein, wobei die Anzahl der Zeilen (10) und die % neue Zaehler hat:
Breite der Spalte (4 cm) vom Bild bzw. Layout ab- \newcounter{linkcounter} \begin{Quellen}
hängen. \newcounter{quellcounter} \Quelle{http://www.ziel-adresse.de}
\end{Quellen}
Das ganze geht natürlich auch so, dass der Text % Link im Text
links umflossen wird. Das Bild wird dann an der \newcommand{\Link}[2] Für die korrekte Trennung der URLs wird das Pa-
gewünschten Stelle mittels [\arabic{linkcounter}y ket url benutzt.
\refstepcounter{linkcounter}]
\BildabsatzMitBild{10}{r}{4cm} {\href{#2}{[#1]}} Achtung: Diese Umsetzung ist nicht ganz sau-
{\Bild[3.1]{bild.png}{Untertitel.}} ber. Zum einen sollte man nicht vergessen, die
% Quelle Zähler zu Beginn jedes Artikels auf 1 zu set-
eingebunden. Anstelle des \vfill beim
\newcommand{\Quelle}[1] zen. Zum anderen passiert es dann aber, dass
\Bildabsatz wird also das Bild angezeigt (Hö-
pdfTeX die doppelten Zähler moniert („pdfTeX

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M AGAZIN
warning (ext4): destination with the same identi- Autorenboxen \setlength{\BoxHoehe}{-0.7y
fier (namequellcounter.7) has been already used, Eine recht neue Entwicklung sind die Autoren- \baselinestretch\baselineskip+y
duplicate ignored“ ), die dann eben pro Artikel boxen, die man unter den meisten Artikeln in 1.1mm*\real{#3}+\baselinestretchy
eindeutig sind, aber eben nicht über das gesam- freiesMagazin findet. Diese geben eine kurze \baselineskip*\real{#3}*\real{0.8}}
te Magazin gesehen. Auskunft über den Autor an und wie dieser zum \setlength{\AbsGrafik}{5.6mm+y
Beispiel zu der Software steht, die er gerade vor- \BoxHoehe*\real{0.004}}
Artikelumgebungen gestellt hat. Die eigentliche Definition der Auto- \setlength{\AbsText}{#4+\BoxHoehe*y
Am Anfang des Artikels hatte ich einen Aus- renbox ist sehr einfach: \real{0.993}}
zug des damaligen Artikelanfangs gegeben. Dies % Hintergrundgrafiken einfuegen
wird inzwischen über die Umgebung % Autorenbox \centering
\newenvironment{Autorenbox}[3][3.3mm] \begin{minipage}{#5\linewidth}
% Artikel mit Titel, Autor und {\begin{fmBox}[#1] \includegraphics[width=\textwidth]y
% PDF-Marke {\textbf{Autoreninformation}} {kopf.png}
\newenvironment{Artikel}[3] {#2}{19.2mm}{0.75}{0.65} \vspace*{-\AbsGrafik}
{\begin{multicols}{3}y \textbf{#3} }
[\Headline{#1}{#2}{#3}]} {\end{fmBox}} \includegraphics[width=\textwidth,y
{\end{multicols}} height=\BoxHoehe]{mitte.png}
und kann dann über
\vspace*{-\AbsGrafik}
gehandhabt, sodass der Artikelkopf per
\begin{Autorenbox}{4}{Dominik y
\begin{Artikel}{Magazinerstellung y Wagenführ} \includegraphics[width=\textwidth]y
mit \latex}{Dominik Wagenführ}y ist Redakteur bei \fm{} und freut {fuss.png}
{2008_11_magazinerstellung} sich, in der TeXnische Komödie \end{minipage}
TEXT auftreten zu dürfen. \vspace*{-\AbsText}
\end{Artikel} \end{Autoreninfo}
% Text schreiben
eingebunden werden kann. Die \Headline ist eingebunden werden, wobei die 4 die Anzahl der \begin{minipage}{#6\linewidth}
dabei als Zeilen für den Text angibt. Etwas komplizierter ist \hspace*{3.5mm}\textcolor{hpgrey}y
die Definition der \fmbox: {#2}\\[#1]
% Kopfzeile für Artikel \begin{footnotesize}}
\newcommand{\Headline}[3] % neue Laengen {\\[0mm]
{\pdfbookmark[2]{#1}{#3}\textbf{{y \newlength{\AbsGrafik} \end{footnotesize}
\Large \hypertarget{#3}{#1}y \newlength{\AbsText} \end{minipage}
\label{#3}}\hspace*{4mm}von #2}\\} \newlength{\BoxHoehe} \vfill
\newenvironment{fmBox}[6][3.3mm]
definiert und erzeugt dabei PDF-Marke und La- {% Laengen setzen }
bel und zeigt den Titel und den Autor an.

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M AGAZIN
Es werden dabei zuerst drei Abstände definiert, Programm ist zwar sehr mächtig, konnte aber \tableofcontents wäre traumhaft, konnte bis-
die sich nach der Anzahl der Zeilen richten, die dennoch nicht mit allen LATEX-Befehlen etwas her aber nicht realisiert werden.
man beim Aufruf von \Autoreninfo angibt. Die anfangen. Aber auch hier halfen die Befehlsdefi-
eigentliche Box besteht aus drei Bildern: einem nitionen in der befehle.tex weiter, denn es wur- Zusammenfassung
Kopf, in dem die Überschrift steht, einer Mitte, de einfach eine zweite Version der befehle.tex,
Ich hoffe, dass der Artikel aufschlussreich war
die den Hintergrund für den Text bildet und zum die befehle-mobil.tex, erstellt, die für die Er-
und gezeigt hat, wie man ein komplettes PDF-
Schluss einen Fuß, der die Box abschließt. Die stellung der HTML-Ausgabe benutzt wird. Die-
Magazin Monat für Monat mit LATEX umset-
definierten Abstände sind dabei wichtig, um die se Mobilversion enthält keine komplizierten Um-
zen kann, ohne auf Komfort oder ein gutes
Grafiken und den enthaltenen Text korrekt aus- gebungen oder Tabellen, sondern versucht fast
alles mit „LATEX-Standardbefehlen“ zu verwirkli-
Layout verzichten zu müssen. Inzwischen kann
zurichten. Es wird also zuerst die Box als Grafik
man eigentlich sagen, dass die Setzer von
gezeichnet, dann mittels \vspace wieder im Text chen.
freiesMagazin im Endeffekt kaum noch LATEX
nach oben gesprungen und der eigentliche Text
Als Beispiel: Aus der obigen \fmbox wurde diese beherrschen müssen – schließlich gibt es für
gedruckt.
Definition: (fast) alles eine Befehlsdefinition.
Das ganze Konstrukt ist durch die \vspace- L INKS
Benutzung und der empirischen Berechnung der \newenvironment{fmBox}[6][3.3mm]
{\begin{Tabelle}{1}{|l|}{#2}} [1] http://www.tug.org/texshowcase/
Abstände etwas wackelig, sodass es ein paar
{\\ [2] http://www.freiesmagazin.de/extras/
Nebeneffekte gibt. Es ist z. B. nicht möglich, ei-
\end{Tabelle}} [3] http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html
ne Box mit nur einer Zeile zu erstellen, weil die
\BoxHoehe dann zu klein wird im Vergleich zu [4] http://www.tex.ac.uk/tex-archive/help/
Wesentlich kompakter, nicht wahr? Diese Verein- Catalogue/entries/wrapfig.html
den eingebundenen Grafiken. An der Entwick-
fachung hilft aber dabei, die HTML-Version oh- [5] http://www.tex.ac.uk/tex-archive/macros/latex/
lung dieser Box wird aber noch gearbeitet. ;)
ne jegliche Anpassung der eigentlichen Artikel zu contrib/wrapfig/multiple-span.txt
Mobilversion erstellen. [6] http://hutchinson.belmont.ma.us/tth/
freiesMagazin wurde als PDF-Magazin konzi-
Ausblick
piert und wird auch dementsprechend geschrie-
Natürlich steht die Entwicklung der Befehlsdefini- Autoreninformation
ben. Dennoch gab es einige Anfragen nach einer
tionen nicht still. Ein offenes Problem ist zum Bei-
Version für Mobilgeräte, da das PDF darauf nur Dominik Wagenführ ist Redakteur
spiel die Erstellung des Inhaltsverzeichnisses.
schlecht zu lesen ist. Aus diesem Grund hat man bei freiesMagazin und zusätzlich
Dies geschieht aktuell zwar automatisch, aber
sich für eine Mobilversion in HTML entschieden,
leider ohne LATEX-Hilfe. Es wurde für die Umset-
auch für den Satz und das Layout
Voraussetzung allerdings war, dass dafür das zuständig. Im privaten Bereich setzt
zung ein C++-Programm geschrieben, welches
Magazin nicht komplett neu geschrieben werden
die Hauptdatei des Magazins durchgeht, aus den
er auch verstärkt auf LATEX, sodass
musste. ihm dieses Wissen für die Gestaltung
eingebundenen Artikeln die Titel extrahiert und
das alles in eine neue LATEX-Datei ausgibt. Ei-
des Magazins zu Gute kommt.
Auf der Suche nach einer Lösung stieß ich auf
TTH, den „TEX to HTML translator“ [6]. Das C- ne vollautomatische LATEX-Lösung im Stile eines

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R EZENSION
Rezension: Xen 3.2 – aufsetzen, konfigurieren, betreiben von Christoph Langner

ährend VMware Workstation, Dem Buch ist eine CD mit der eisXen [1] Linux-

W VirtualBox und Microsoft Virtual


PC sich als „die“ Lösung auf dem
Desktop für Virtualisierung im kleinen Stil
Distribution beigelegt. Mit ihr lässt sich in we-
nigen Minuten ein Server mit einer lauffähigen
Xen-Installation ausstatten und erste Erfahrun-
durchgesetzt haben, ist Xen der Standard zur gen machen. eisXen basiert auf der für schlanke
Virtualisierung im professionellen Umfeld ge- Server gedachten Linux-Distribution eisFair [2],
worden. Das Buch „Xen 3.2 – aufsetzen, kon- die von einem der Autoren des Buches gegrün-
figurieren, betreiben“ von Andrej Radonic, det wurde.
Frank Meyer sowie Thomas Halinka aus dem
Franzis-Verlag bietet zum Thema Xen von Das Buch bietet einen sehr guten Einstieg in
Grundlagenwissen bis hin zu detaillierten Lö- Xen. Alle wichtigen Themen von der Installation
sungen vieles, was man zum Thema wissen bis zur Optimierung werden behandelt. Die Auto-
kann und muss. ren richten sich mit vielen Bildern, Screenshots
und Erklärungen sowohl an Einsteiger als auch
„Xen 3.2 – aufsetzen, konfigurieren, betreiben“.
In den ersten Kapiteln wenden sich die Autoren mit vielen Tipps und viel Know-How an fortge-
© Franzis Verlag.
an die Einsteiger in die Welt der Virtualisierung. schritte Anwender von Xen. Dank vieler Beispie-
Ausführlich werden die Themen „Was ist Virtua- Auch die Kapitel zum Einrichten des Xen-Wirtes le ist „Xen 3.2 – aufsetzen, konfigurieren, betrei-
lisierung?“, „Warum überhaupt Virtualisierung?“, und der Xen-Gäste sind detailliert. Mit vielen Bil- ben“ ein kurzweiliges Fachbuch mit vielen wert-
„Welchen Nutzen habe ich von virtuellen Syste- dern und Beispielen wird es dem Leser leicht ge- vollen Informationen.
men?“ erklärt und dabei der Bezug zu Xen her- macht, die Informationen zu verstehen und nach-
gestellt. Viele Schaubilder und Tabellen verdeut- Buchinformationen
zuvollziehen. Dabei machen die Autoren nicht
lichen und veranschaulichen die Erklärungen. Im Titel Xen 3.2 – aufsetzen, konfigurieren,
den Fehler, sich nur an Einsteiger zu wenden.
betreiben
Hauptteil des Buches wird die Installation von Man findet immer wieder Tipps zu Problemlö-
Autor Andrej Radonic, Frank Meyer,
Xen, das Einrichten des Xen-Wirtes, der Xen- sungen oder Hinweise zu Optimierungen, die Thomas Halinka
Gäste und deren Steuerung beschrieben. Sehr auch fortgeschrittene Anwender interessieren. Verlag Franzis Verlag, 2008
ausführlich schildern die Autoren die Installation Das Ende des Buches wendet sich dann direkt Umfang 499 Seiten, Hardcover
auf allen gängigen Linux-Distributionen. Leider an Xen-Kenner. Umfassend werden die Themen ISBN 978-3-7723-7247-6
sind die Versionen bereits zur Veröffentlichung Integration von Xen-Wirten im Netzwerk, Opti- Preis 39,95 EUR
des Buches im Mai 2008 veraltet gewesen. In An- mierung von Massenspeichern unter Xen sowie
betracht der sicherlich langen Vorlaufzeit solch Planungshilfen und Einsatzszenarien zu Xen be- L INKS
eines Buches ist das jedoch verständlich. Die In- handelt. Gerade das Thema „Massenspeicher- [1] http://www.eisxen.org/
formationen sollten sich auf aktuelle Distributio- Techniken“ für Xen birgt viel Know-How in sich. [2] http://www.eisfair.org/
nen übertragen lassen.

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 49


V ERANSTALTUNGEN
Veranstaltungskalender

Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassen
Sie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Anwendertreffen
Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Link
03.11.08, 18:00 Uhr Dresden theklus http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Dresden
03.11.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei http://lug-owl.de/Events/
04.11.08, 19:00 Uhr Köln ZAIK http://www.uni-koeln.de/themen/linux
04.11.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal http://www.mr-lug.de/
04.11.08, 20:00 Uhr Münster Afrisa http://www.mueslihq.de
05.11.08, 19:00 Uhr Berlin c-base http://www.ubuntu-berlin.de
06.11.08, 18:00 Uhr Zürich Hochschule der Künste http://gnupingu.ch
06.11.08, 19:00 Uhr Dortmund Kronenstübchen http://ubuntu-do.de/
07.11.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter http://www.linuxtreff.ch
10.11.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein http://lug-owl.de/Events
11.11.08, 19:00 Uhr Lüneburg RZ Uni http://luene-lug.org/wp/
11.11.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal http://uzwil.linuxtreff.ch
12.11.08, 19:00 Uhr Langen Naturfreundehaus http://www.lalug.net
12.11.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
12.11.08, 19:30 Uhr Eisenach Haus der Gewerkschaft http://lug-eisenach.de/
13.11.08, 19:00 Uhr Wolfburg IfI http://www.lug.wolfsburg.de
13.11.08, 20:00 Uhr Bremen Maschinenraum http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bremen
14.11.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter http://www.linuxtreff.ch
14.11.08, 19:30 Uhr Stuttgart Sophies Brauhaus http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Stuttgart
17.11.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax http://lug-owl.de/Events/
17.11.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
19.11.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda http://lug.rhoen.de
19.11.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse http://lug-owl.de/Events
19.11.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim http://lug-owl.de/Events
20.11.08, 19:30 Uhr Achern-Bühl-BadenBaden C’est la vie http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Achern-Bühl-BadenBaden
20.11.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal http://www.mr-lug.de/
21.11.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter http://www.linuxtreff.ch
24.11.08, 20:00 Uhr Detmold Zum Neuen Krug http://lug-owl.de/Events/

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 50


V ERANSTALTUNGEN
Anwendertreffen (Fortsetzung)
Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Link
25.11.08, 19:00 Uhr Lüneburg RZ Uni http://luene-lug.org/wp/
25.11.08, 19:00 Uhr Uzwil Schöntal http://uzwil.linuxtreff.ch
26.11.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
26.11.08, 19:30 Uhr Eisenach Haus der Gewerkschaft http://lug-eisenach.de/
26.11.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube http://www.lug-ottobrunn.de
28.11.08, 19:00 Uhr Flensburg Treffpunkt Mürwik http://www.lugfl.de
28.11.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter http://www.linuxtreff.ch
29.11.08, 20:00 Uhr Rendsburg Hauptwache http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Rendsburg
01.12.08, 20:00 Uhr Gütersloh Zur Weberei http://lug-owl.de/Events/
02.12.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal http://www.mr-lug.de/
02.12.08, 20:00 Uhr Münster Afrisa http://www.mueslihq.de
03.12.08, 19:00 Uhr Berlin c-base http://www.ubuntu-berlin.de
03.12.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse http://lug-owl.de/Events
04.12.08, 19:00 Uhr Dortmund Kronenstübchen http://ubuntu-do.de/
05.12.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter http://www.linuxtreff.ch
(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!

Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an rfischer@freiesmagazin.de.

Messen
Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link
World Plone Day München 07.11.08 frei http://www.worldploneday.de
Linux Infotag Dresden 08.11.08 - http://www.linux-info-tag.de
LinuxWorld Conference & Expo NL Utrecht 12.-13.11.08 - http://www.linux-world.nl
World Usability Day weltweit 13.11.08 frei http://www.worldusabilityday.org/en/events/2008/country
Linux Informationstag Oldenburg 15.11.08 frei http://www.lit-ol.de
come2linux Essen 15.-16.11.08 frei http://www.come2linux.org/psp
LinuxDay Dornbirn 29.11.08 frei http://www.lugv.eu
(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an
rfischer@freiesmagazin.de.

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I NTERNA
Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
$: Shell-Prompt
#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen.
y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.
~: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME
: Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt.
: Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

Vorschau

freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die Dezember-Ausgabe wird voraussichtlich am 7. Dezember unter anderem mit
folgenden Themen veröffentlicht:

ã Die Ports-Sammlung unter FreeBSD/PC-BSD schnell und effektiv nutzen


ã Warum man Linpus Linux nicht sinnvoll nutzen kann
ã Das Synchronisationstalent Dropbox

Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

„xkcd Goes to the Airport“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/434

© freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 11/2008 52


Impressum
freiesMagazin erscheint als PDF und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 2. November 2008
Redaktionsschluss für die Dezember-Ausgabe: 26. November 2008

Redaktion Autoren dieser Ausgabe


Eva Drud (ViSdP) edrud@freiesmagazin.de Bernd Essl info@freiesmagazin.de S.28
Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de Christoph Langner clangner@freiesmagazin.de S.49
Julian Matern info@freiesmagazin.de S.21
Kontakt Markus Schnalke info@freiesmagazin.de S.29
E-Mail redaktion@freiesmagazin.de Florian Schweikert info@freiesmagazin.de S.32
Postanschrift freiesMagazin Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de S.19, S.24
c/o Eva Drud S.38, S.44
Rübenkamp 88 Flo Wooge info@freiesmagazin.de S.36
22307 Hamburg
Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de Nachrichtenschreiber dieser Ausgabe
Christian Imhorst (cim) cimhorst@freiesmagazin.de
Satz und Layout Mathias Menzer (mme) mmenzer@freiesmagazin.de
Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de Thorsten Schmidt (tsc) tschmidt@freiesmagazin.de
Carsten Wünsch cwuensch@freiesmagazin.de Dominik Wagenführ (dwa) dwagenfuehr@freiesmagazin.de

Korrektorat Logo-Design
Mathias Menzer mmenzer@freiesmagazin.de Arne Weinberg aweinberg@freiesmagazin.de
Thorsten Schmidt tschmidt@freiesmagazin.de Lizenz GNU FDL
Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de

Veranstaltungen
Ronny Fischer rfischer@freiesmagazin.de

Dieses Magazin wurde mit LATEX erstellt. Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie
freiesMagazin ausdrucken möchten, dann denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die Bäume werden es Ihnen danken. ;-)

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