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Bozen
Die Schützen
in der Kritik
Die Schützen stehen in Süd-Tirol
ganz besonders im Lichte der Öf-
fentlichkeit. Sie werden nicht immer
nur geschätzt, sondern von manchen
Seiten auch angefeindet. Sofern dies
von italienischer Seite geschieht,
mag es nicht weiter verwundern. Es
gibt in Süd-Tirol noch genug itali-
enische Nationalisten, denen es ein
Dorn im Auge ist, dass sich die Tiro-
ler südlich des Brenners noch immer
nicht haben assimilieren lassen. Sie
wissen auch, dass die Schützen mit
ihrem Festhalten an tirolerischen
Traditionen und mit ihrem entschie-
denen Eintreten für ein geeintes Ti-
rol wohl das größte Hindernis für
die „Endlösung“ der Süd-Tirolfrage
im Sinne der Nationalisten sind.
26. April 2008
Kritik kommt aber auch aus den Rei-
hen der eigenen Tiroler Landsleute, Bozen - Waltherplatz
und mit dieser Kritik muss man sich
Kaiser Maximilian I. hat 1511 mit dem „Landlibell“, das er mit dem Landtag ausgehan-
delt hatte, die Wehrfreiheit, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hatte, bestätigt und
eine Verteidigungsordnung geschaffen, die in großen Zügen bis 1918 in Kraft blieb.
Das Schützenwesen bewies vor allem in den napoleonischen Kriegen seine Stärke ge-
gen eine gewaltige Übermacht. In Frankreich war eben erst nach der Revolution ein
Volksheer gebildet worden, das dann zu Eroberungen in ganz Europa antrat, während
Tirol schon seit Jahrhunderten ein Volksheer hatte, das ausschließlich seine Heimat
verteidigte, mit militärischen Erfolgen, die ganz Europa verwunderten.
Trotz der letzten Endes unvermeidbaren militärischen Niederlage war 1809 ein Fanal
für den Freiheitswillen in ganz Europa, der schließlich zum Sturz des Tyrannen führ-
te. Die Erinnerung daran war und ist für Tirol prägend. „Tirol 1809“ wurde zum Sym-
bol für Freiheitswillen und Wehrhaftigkeit. Wie stark diese Erinnerung auch nach
100 Jahren war, spürte man bei den Jubiläumsfeiern 1909. Im großen Festumzug im
September 1909 in Innsbruck marschierten allein aus Südtirol über 10.000 Schützen
mit. Ein letztes Mal wurde das Schützenwesen im Ersten Weltkrieg auf eine harte mi-
litärische Probe gestellt. Nach der Kriegserklärung Italiens vom Pfingstsonntag 1915
hielten die Standschützen, unterstützt nur durch ganz wenig reguläres Militär und
durch das bayerische Alpenkorps, den italienischen Angriff auf, bis Kaiserjäger- und
Landesschützenregimenter von der Ostfront nach Tirol verlegt werden konnten.
Im südlichen Teil Tirols bedeutete das Ende des Ersten Weltkrieges hingegen ein
vorläufiges Aus für das Schützenwesen. Die Schützen wurden verboten, die Schieß-
stände enteignet, ganz gleich, ob sie den Kompanien oder den Gemeinden gehörten,
die sie mit den Geldern der Bevölkerung gebaut hatten. Die Faschisten veranstalte-
ten eine regelrechte Jagd auf historische Waffen, Fahnen, Trachten, Schützenschei-
ben usw., die sie entweder rücksichtslos vernichteten oder in irgendwelchen Mu-
seen verschwinden ließen. Nur wenige Exemplare überlebten diese Zeit. Auch viele
schriftliche Aufzeichnungen, Mitgliederlisten, Urkunden, Versammlungsprotokolle
usw. wurden zerstört. Option und Auswanderung bedeuteten dann einen weiteren
empfindlichen Aderlass.
Die deutsche Besetzung 1943 –1945 wurde vom Großteil der Südtiroler Bevölkerung
zunächst als Befreiung begrüßt, da sie das Ende der Unterdrückung durch das fa-
schistische Italien bedeutete. Erst allmählich wurde klar, dass der Nationalsozialismus
– global gesehen – sogar noch schlimmer als der Faschismus war. Das frühere, zutiefst
demokratische Schützenwesen, bei dem die freie Wahl der Offiziere selbstverständ-
lich war, wurde auch von den Nazis nicht geduldet. Wohl aber versuchten die Nati-
onalsozialisten, Trachtenträger für ihre Zwecke einzuspannen und mit ihnen Feste zu
veranstalten, wobei alles von oben diktiert wurde.
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Dr.-Streiter-Gasse in Bozen ein. Rund 200 Männer aus dem ganzen Land kamen zu-
sammen, darunter auch 30 Mitglieder der zehn bereits bestehenden Schützengrup-
pen in Passeier, im Eisacktal und im Wipptal. Anwesend waren auch weitere Süd-
tiroler Politiker sowie die gesamte Bundesleitung der Nordtiroler Schützen. Georg
Klotz erläuterte den Zweck des geplanten Südtiroler Schützenbundes. Einstimmig
genehmigte die Versammlung das Statut, in dem als Zweck des Bundes die Pflege und
Erhaltung des Schützenwesens, die Erhaltung und Förderung der Trachten, die Pflege
des Schießwesens und die Vertretung gemeinsamer Ziele im Interesse der Heimat
genannt werden. Zum ersten Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes
wurde einstimmig Landeshauptmann Alois Pupp gewählt. Georg Klotz aus Walten
wurde sein erster Stellvertreter, Josef Badstuber aus Trens zweiter. August Pardatscher
aus Kaltern wurde Bundesgeschäftsführer (später Bundesmajor), Dr. Albrecht Lutz
aus Bozen Bundeskassier und Dr. Norbert Mumelter aus Bozen Bundesreferent für
Brauchtum und Veranstaltungen.
Schwieriger Wiederaufbau
Von den über 10.000 Schützen, die es in Südtirol vor dem Ersten Weltkrieg gegeben
hatte, waren noch etwa 200 übriggeblieben. Der neu gegründete Südtiroler Schüt-
zenbund setzte daher alles daran, schnell wieder möglichst viele Kompanien auf die
Beine zu stellen und nach einheitlichen Richtlinien zu organisieren. Dies war auch
deswegen schwierig, weil viele Trachten verloren gegangen waren und die Neuan-
schaffung trotz der vom Land gewährten Beiträge ein großes finanzielles Opfer für
die Schützen bedeutete. Zudem beobachteten die italienischen Behörden die Neu-
gründungen sehr argwöhnisch, so dass immer mit Schikanen zu rechnen war. Trotz-
dem war die Begeisterung groß, und überall im Lande regte sich der Wunsch, wieder
Schützenkompanien zu gründen. Dazu muss man auch erwähnen, dass die Südti-
roler damals weitgehend rechtlos waren, wie auch der Prozess gegen die Pfunderer
Burschen vom Jahr 1956 gezeigt hatte, bei dem aus einem Unglücksfall ein Mord
Dieses Bild wurde bei einer Ausrückung konstruiert worden war. Für Südtiroler gab es keine Staatsstellen und keine der vie-
gleich nach der Gründung des Bundes len Sozialwohnungen, die nur zur Förderung der italienischen Zuwanderung gebaut
aufgenommen. Links der spätere
wurden. Allein in den 50er-Jahren mussten etwa 20.000 Südtiroler auswandern, weil
2. Landeskommandantstellvertreter
Jörg Pircher jun. - Hofmann sie im eigenen Land keine Arbeit fanden, während zugleich Tausende von Italienern
zuwanderten. Diskriminierungen aller Art bei Behörden und Polizei waren an der
Tagesordnung. Wer Schütze wurde, bewies damit Zivilcourage im ungleichen Kampf
um Gerechtigkeit.
Danach war es endgültig aus. In Südtirol herrschte für einige Jahre praktisch Ausnah-
mezustand. Hotels wurden beschlagnahmt, um tausende zusätzliche Polizisten un-
terzubringen, es gab wahllos Hausdurchsuchungen, Massenverhaftungen und Folte-
rungen. An den Sprengaktionen, die die Weltöffentlichkeit auf das im südlichen Tirol
herrschende Unrecht aufmerksam machen sollten, hatten sich Südtiroler aller Gesell-
schaftsschichten, darunter selbstverständlich auch Schützen beteiligt. Der Schützen-
bund als Organisation war aber vollkommen unbeteiligt gewesen. Trotzdem richtete
sich die Wut der im Dunkeln tappenden Ermittler, die von der Eigenart des Landes
und seiner Geschichte meist überhaupt keine Ahnung hatten, hauptsächlich gegen
die Schützen, die man wegen ihres offen bekannten Tirolertums pauschal verdäch-
tigte. Zu den Verboten für die Tätigkeiten der Kompanien kamen noch Schikanen
gegen einzelne Schützen hinzu, so dass manche aus Angst um ihre Existenz und aus
Rücksicht auf ihre Familie die Kompanien verließen. Einige Kompanien stellten die
Tätigkeit vollkommen ein, andere versuchten den Zusammenhalt zu bewahren und
mit Sondergenehmigung zumindest bei kirchlichen Veranstaltungen auszurücken.
(v.r.) Jörg Klotz, der spätere Landeskom-
mandant Dr. Karl Mitterdorfer und Josef
Zivilcourage zeigten jene Schützen, die an den Beerdigungen der an den Folterungen
Badstuber in Trens, Ende der 50er Jahre. verstorbenen Freiheitskämpfer Franz Höfler in Lana (29. November 1961), Anton
Gostner in St. Andrä (14. Jänner 1962) und Luis Kerschbaumer in St. Pauls (13. De-
zember 1964) oder an der Beerdigung des vom italienischen Geheimdienst ermorde-
ten Luis Amplatz in Bozen (10. September 1964) teilnahmen.
Da Pius Leitner 1993 für den Landtag kandidierte, trat er als Landeskommandant
zurück. Das Amt wurde ein Jahr lang nicht besetzt, sondern von seinen Stellvertre-
tern Prof. Dr. Luis Ploner und Wolfram Klotz ausgeübt. Danach wurde der Durst-
Manager Dr. Richard Piock zum Landeskommandanten gewählt. Auch unter ihm
gab es spektakuläre Aktionen zu den Themen Ortsnamenfrage und faschistische
Denkmäler. 1995 wurde zudem der „Gesamttiroler Schützenbund“ als Dachverband
der Schützenbünde des historischen Tirol gegründet. Die Landeshauptleute der drei
Landesteile und die Äbte der fünf Hochstifte unterstrichen durch ihre Teilnahme die
Bedeutung dieses Aktes.
ihre Gewehre und können nach intensiver Ausbildung und nach strengen Richtli-
nien Ehrensalven schießen. Es kann nicht genug betont werden, dass das Salven-
schießen kein aggressiver Akt ist. „Salve“ bedeutet auf Latein „heil“ bzw. „unversehrt“.
Eine Salve schießt man zu Ehren Gottes, dem verstorbenen Kameraden oder dem
Landesfürsten und Staatsgästen, indem die Mitglieder der betreffenden Formation
ihre nach oben gerichteten Gewehre zugleich entladen (man spricht daher auch von
Generaldecharge) und so dem Geehrten beweisen, dass sie keine Kugel mehr im Lauf
haben und ihm in friedlicher Absicht entgegentreten. Nicht zufällig ist „salve“ auch
ein Friedensgruß.
50 Jahre Schützenbund
Die statutarischen
Aufgaben der
Schützen
Der Südtiroler Schützenbund ist ein Verein, der, aufbauend chen gesellschaftspolitischen Einsatz hatten Schützen auch
auf die Tradition der Landes- und Zuzugsordnungen der Ti- in der Vergangenheit.
roler Geschichte, die Aufgabe hat, die Heimat und die Iden-
tität des Tiroler Volkes gegen innere und äußere Feinde und Beispielsweise entsandten 1813/14 die Schützen einen eige-
Bedrohungen zu schützen und diese Tiroler Identität, ange- nen Delegierten nach Wien, um die Wiederherstellung der
passt an die moderne Zeit, der Jugend weiterzuvererben. alten Landesverfassung zu fordern, 1862 erzwangen Tiroler
Schützen, dass der von Herzog Ernst II. von Sachsen-Co-
Die Aufgabe der Schützen in den früheren Jahrhunderten burg-Gotha zum 1. Allgemeinen Schützenfest in Frankfurt
war die bewaffnete Verteidigung des Landes gegen militä- eingeladene Garibaldi und seine Mannen wieder ausgeladen
rische Feinde, welche die Selbstständigkeit und die besonde- wurden, ansonsten sich die Tiroler Schützen geweigert hät-
ren Freiheiten des Erbkronlandes Tirol bedrohten. ten, daran teilzunehmen.
Angelobung in einer Schützenkompanie: Die Neueintritte bekunden dabei feierlich, zu den Satzungen des Schützenbundes und der eigenen Kompanie zu stehen.
Gastkommentar
Mut zur
Wahrheit
wäre angebracht!
Günther Andergassen ist am 17. April 1930 Ich gehöre jenen Generationen an,
in Margreid in Süd-Tirol geboren und lebt in die in den 30er-Jahren Volksschüler
Innsbruck. Er ist Musikpädagoge und -wissen- waren und vom Kindergarten an bis
schaftler. Vor seiner Pensionierung war er Di- 1939 ausschließlich italienischen Un-
rektor des Vorarlbergers Landeskonservatoriums terricht über sich ergehen lassen muss-
in Feldkirch. Für sein vielseitiges Schaffen wurde ten. Deutsch war verboten! Das Glück,
ihm von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger in der deutschen Sprache unterrichtet
1981 der Titel Professor verliehen. 1989 erhielt zu werden, verdanke ich der „Kata-
er das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um kombenschule“ und meinen mutigen
die Republik Österreich, 1991 zeichnete ihn das Eltern. Dazu ging ich von Quirein aus
Land Tirol mit dem Verdienstkreuz des Landes einmal in der Woche – mit einem Heft
aus. Im Jahre 1940 wanderte Günther Ander- unter dem Hemd versteckt – an jenem
gassen, damals ein 10-jähriger Bub, mit seiner so genannten „Siegesdenkmal“ vorbei
Familie aus, wie eben 70.000 andere Süd-Ti- in die Grieser Fagenstraße, wo meine
roler auch, die sich im Zuge der Option für die Deutschlehrerin, Frau Kurzmaneck,
Günther Andergassen, Musikwissenschaftler
mit Süd-Tiroler Wurzeln.
Auswanderung entschieden hatten. wohnte.
Als nach der Herz-Jesu-Nacht 1961 durch Vi- Einmal mussten wir Buben mit über-
sumspflicht und „Schwarze Listen“ Nordtiroler gestülpten Schwarzhemden, die Mäd-
Teilnehmer an Aktionen die Grenze versperrt chen in weißen Blusen, so Aufstellung
blieb, übernahm Günther Andergassen die Ver- nehmen, dass sich das Luftbild „DUCE“
antwortung im BAS. Wunderbarerweise wurde ergab. Auf dem Siegesdenkmal steht
Andergassen erst ab Herbst 1963 beschattet. – von Liktorenbündeln gerahmt – jener
Schließlich wurde er auf einer Fahrt mit seinen menschenverachtende und alle Süd-
Salzburger Kulturkunde-Studenten am 2. April Tiroler verletzende Spruch „hinc cete-
1964 in Venedig verhaftet. Das Urteil lautete im ros excoluimus lingua legibus artibus“
II. Mailänder Prozess „30 Jahre Gefängnis“. (frei übersetzt: „Wir haben „denen da“
Nach 7 Jahren Haft wurde Günther Andergas- Sprache, Gesetz, Künste (Kultur) bei-
sen auf Intervention vieler Menschen, darunter gebracht!“) Es ist anzunehmen, dass der
Politiker wie Bundeskanzler Bruno Kreisky Oberste Denkmalschützer soviel La-
oder Kardinal König, aus der Haft entlassen. tein kann, dass er die Arroganz dieser
LH Wallnöfer empfing Prof. Andergassen am Inschrift erfasst hat.
23. Dezember 1970 im Innsbrucker Landhaus
mit den Worten: „Wenn ös net g’wesen wart’s, Denn: Süd-Tirol hatte vorher und
hatt’n mer net amol a Paket“. durch Jahrhunderte seine eigene Spra-
Zum 50. Geburtstag des Südtiroler Schützen- che (Deutsch und Ladinisch) kultiviert,
bundes fordert Prof. Andergassen zum Mut zur seine eigene gültige Gesetzgebung
Wahrheit auf. (der mussolinianische Codice Rocco
15
Wenig Mut zur Wahrheit: Keine italienische Nachkriegsregierung hat sich bislang für die von Mussolini an den Süd-Tirolern begangenen Untaten nach 1922 entschuldigt. Im
Gegenteil. Faschistische Denkmäler wurden aufwändig restauriert und – wie hier am Finanzgebäude in Bozen – teilweise sogar erst nach dem Krieg fertiggestellt.
aus dem Jahr 1929 hatte uns gerade dem Gericht!), das bedauerlicherweise Da stehen – zum „Beweis“ für die „Gül-
noch gefehlt!), hatte seine eigenen von der Hand des Süd-Tirolers Hans tigkeit“ der Grenzen nach Norden
Künste und Kultur. Dieses provokante Piffrader stammt, worauf noch einge- jene „Friedhöfe“, die solche keine sind!
Denkmal steht immer noch da in seiner gangen werden müsste, will man die- Man hat die armen Knochen von itali-
protzigen Überheblichkeit! Wer aber ser tragischen Künstlergestalt gerecht enischen Gefallenen des Ersten Welt-
dieses und die anderen faschistischen werden. kriegs, die ihren Tod im Süden und
Denkmäler aufbewahren will, muss nicht auf Süd-Tiroler Boden gefunden
entweder von faschistischer Einstellung Auf diesem Relief ist ein protziger hatten, dort beigesetzt. In Mals ruhen
geprägt oder ein Faschistenfreund oder Mussolini dargestellt, womöglich eins- so auch 54 österreichische Soldaten,
gar selber Faschist sein, selbst wenn es tens sogar „denkmalgeschützt“, wie er die zu „soldati italiani“ gemacht wur-
der oberste Denkmalschützer in Süd- – gerahmt vom „credere obbedire com- den, um der „Befreiung Süd-Tirols wil-
Tirol ist. battere“ und dem „PNF“ (Partito Nazio- len“ – was für ein Hohn!
nale Fascista) hoch zu Ross nach Äthi-
Dieses und die anderen faschistischen opien reitet; jener Kriegsverbrecher Den Faschisten war das Grab am Ison-
Denkmäler sind weder aus historischen, Mussolini, der – ohne Kriegserklärung zo nicht „heilig“ genug: Die Gebeine
noch aus politischen, oder aus kunst- 1935 das unbewaffnete Land überfällt, kamen ihnen für eine „Geschichtsfäl-
historischen Gründen aufzubewahren! mit seinen Giftgasbombern unter der schung“ gerade recht! Sie schreckten
Denn, wenn das „Kunst“ ist, dann ist Zivilbevölkerung Hunderttausende vor einem Transfer in „fremde“ Erde
Michelangelo und Leonardo und Ma- hinmorden lässt, unter anderen auch nicht zurück und nicht vor dem Recht
saccio und Ghirlandaio und Vivaldi koptische Mönche, alles unter dem auf „friedliche Grabesruhe“!
und Verdi und Mozart und Schubert Motto „Missionierung“ von „Barbaren“,
und Beethoven und Bach und Händel Lazarette, Frauen und Kinder nicht Alle Straßennamen in Bozen, die zu-
nicht „Kunst“! verschonend, Flüsse verseuchend, gan- dem Kriegsverbrecher aus dem Abes-
ze Landwirtschaften, Viehherden mit sinienkrieg verewigen sollten, gehören
Diese Denkmäler gehören allesamt Giftgas zerstörend. abgeschafft, Alpini-Denkmäler, z.B.
schärfstens geächtet. Wenn das nicht jenes in Bruneck (genannt „Kapuziner
geschieht, so abgebaut und weit weg Objektive Dokumentationen – auch Wastl“), gehören geschleift, wobei man
von einem öffentlichen Platz (nicht von italienischen Historikern getragen, nur auf jenen Alpini-General Pirzio Bi-
in Bozen!) auf einem „Friedhof“ aufge- – bezeugen das! Man sollte an alle ver- roli verweisen muss und dessen Appell
stellt, wo der „Kitsch der Geschichte“ nunftbegabten Italiener die Aufforde- an seine Soldaten zur Ausrottung der
aufbewahrt wird und die „Ewiggestri- rung zur Einsicht richten, endlich zu äthiopischen Eliten („Hier könnt ihr
gen“ ihre Kränze niederlegen mögen. verstehen, dass alle diese menschenver- gar nicht genug Räuber, Mörder und
achtenden und die Süd-Tiroler Volks- Vergewaltiger sein!“).
Wenn überhaupt möglich, ist noch un- gruppe verletzenden Denkmäler von
erträglicher für uns Süd-Tiroler jenes einer deklarierten Mehrheit mit uns Nirgends im deutschsprachigen Raum
an faschistischer Überheblichkeit nicht geächtet werden müssen: In einem de- gibt es auf einem öffentlichen Platz ein
zu überbietende monströse Riesenrelief mokratischen Land darf es keinen Platz Nazi- Denkmal mehr, geschweige denn
am Bozner Finanzgebäude (gegenüber für sie geben! ein Hitler-Portrait. Und hätte da einer
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Keiner ist für dieses Land gefallen. Im April einmal Hitler als „größten Staatsmann vorgeworfen: Keine, ich betone noch-
1938 wurden im staatlichen Auftrag am des 0. Jahrhunderts“ bezeichnet, wie mals: Keine hat sich bislang für die von
Soldatenfriedhof in St. Jakob die Gebeine das noch vor 15 Jahren Gianfranco Fini Mussolini an der Süd-Tiroler Volks-
exhumiert und in dieses Mausoleum in
Burgeis überführt. Auch am Reschenpass
mit Benito Mussolini getan hat, er wäre gruppe begangenen Untaten nach
soll so der Eindruck einer rechtmäßigen, wegen „Wiederbetätigung“ mit vielen 19 bis 193 entschuldigt. Keine hat
tapfer erkämpften Grenze erweckt werden. Jahren Gefängnis verurteilt worden. sich für die von Mussolini noch 1938
Der Reisende erkennt nicht, dass diese Sol- herausgegebenen italienischen Rassen-
daten weit weg von hier und zum Großteil Und all das in einem europäischen gesetze entschuldigend zu Wort ge-
erst nach dem Krieg verstorben sind.
Land demokratischen Anstrichs? Jeder meldet! Noch hat keine Regierung den
„anständige“ Italiener muss sich dafür Mut zur Wahrheit aufgebracht!
wohl zu Recht schämen! Zusammen-
fassend möchte ich festhalten: Alle Keine italienische Regierung hat bis-
angesprochenen faschistischen Denk- lang die innere Kraft und Größe an
mäler und Erinnerungen an diese un- den Tag gelegt, sich der faschistischen
heilvolle Zeit sind eine Schande nicht Vergangenheit und ihrer Aufarbeitung
nur für Italien, sondern für das ganze zu stellen. Das gleiche gilt auch für das
demokratische Europa! „Faschisten“ Verhältnis Italiens zur deutschen Volks-
oder Personen mit „faschistoider“ Ein- gruppe in Süd-Tirol. Diese Vergangen-
stellung sollen sich ihre „Helden“ aus heitsbewältigung steht ebenfalls aus.
Geschichtsbüchern holen, die heute
sogar in Italien mit der Vergangenheit
aufgeräumt haben und in denen Benito Veranstaltungshinweis
Mussolini als Kriegsverbrecher entlarvt
ist, der er war. Frieden und Versöhnung TAG DER
TIROLER
zwischen den Volksgruppen?
50 Jahre Schützenbund
po
sten Samstag, 6. April, mit Schwerpunkt am Bozner Walther-
platz. Von 13 bis etwa 17 Uhr werden sich elf Kompanien
des Südtiroler Schützenbundes im Herzen von Bozen an
diesem Wettbewerb beteiligen und dabei die Zuschauer er-
ahnen lassen, welche Menge an Arbeit und Idealismus hinter
dem anscheinend mühelosen Auftreten, Marschieren und
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Salveschießen der Schützen steckt.
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sten Der Marschwettbewerb beginnt um 13 Uhr am Musterplatz.
Antreten Dort muss jede der elf teilnehmenden Kompanien zunächst
einmal Meldung machen, wobei die Genauigkeit der Mel-
Ehrentribüne
po
sten eine Generaldecharge abgeben. Mit der Generaldecharge
rt u (wörtlich „Generalentladung“) ist die Ehrensalve gemeint,
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2 die nach ganz strengen Regeln und natürlich möglichst
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gleichzeitig erfolgen muss. Es handelt sich um eine alte mili-
tärische Ehrenbezeugung, die zutiefst friedlichen Charakter
hat; das Entladen der Gewehre soll nämlich beweisen, dass
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man keine Kugel mehr im Lauf hat und dem zu Ehrenden in
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friedlicher Absicht entgegentritt. Unter Begleitung der Mu-
sikkapelle Zwölfmalgreien – auch dies ein weiterer Grund,
sich den Wettbewerb nicht entgehen zu lassen – müssen die
Kompanien dann am Waltherplatz beim Marschieren und
bei den Wendungen Präzision beweisen. Ein eigener Pro-
grammpunkt ist die Defilierung vor der Ehrentribüne.
Die Bewertungsposten und ihre Kriterien:
Vom Waltherplatz ziehen die Kompanien weiter zum Korn-
Punkt 1: Antreten und Meldung der Kompanie, Sauberkeit platz, wo der Fahnenaustritt bewertet wird und die Gewehr-
und Einheit der Tracht, Unterladen (Sicherheit), visitierung stattfindet. Am Wettbewerb beteiligen sich die
Doppelreihenspringen und Abmarsch Schützenkompanien Völser Aicha, Kurtatsch, Göflan, Kal-
Punkt : Links Front, Generaldecharge tern, Platt, Laas, Ehrenburg, Lana, Pfalzen, Lüsen und St.
Punkt 3: Marschieren und Wendungen Andrä.
Punkt : Defilierung
Punkt 5: Fahnenaustritt und Gewehrvisitierung
18
50 Jahre Schützenbund
Was
geschieht bei den
Schützen?
Rund 5.000 Schützen und Marketen- werden restauriert und gepflegt, und
derinnen, 138 Mitgliedskompanien, 2 es wird bewusst überliefertes Brauch-
Schützenkapellen – das ist der Südti- tum gefördert und weitergegeben.
roler Schützenbund im 50. Jahr seines
Bestehens. Ein Verein, dem die Erhal- Fit, nicht nur in Landeskun-
tung der Heimat, die Traditionspflege
und der Väterglaube am Herzen liegt, de und Geschichte
wie kaum einem anderen.
Der Südtiroler Schützenbund bietet
Überparteilich, aber einem seinen Mitgliedern jedes Jahr ein
reichhaltiges Fortbildungsprogramm
klaren volkstumspoli- an: Es reicht vom Wissen über die Ge-
tischen Auftrag folgend schichte der Heimat über Redeschu-
lungen bis zu Seminaren über Stil und
Die Aufgaben des Schützenbundes Etikette. Außerdem sind auf der stets
leiten sich grundsätzlich nicht aus po- aktualisierten Homepage des Südtiro-
litischen Vorgaben ab. Überparteilich ler Schützenbundes: www.schuetzen.
und trotzdem einem klaren volkstums- com rund um die Uhr Informationen
politischen Auftrag folgend, erarbeiten zu verschiedensten Themen zugäng-
die höchsten Gremien, die Bundesver- lich.
sammlung und der Bundesausschuss,
Vorgaben, nach denen die ausführen- Heimat leben und gestalten
den Organe auf Bundes-, Bezirks- und
Kompanieebene auf demokratische Es gibt viele Wege, auf denen Men-
Art und Weise ihrem Schützenauftrag schen im ganzen Land zu den Schüt-
gerecht werden. zen finden. Manch einen bringt die
Familientradition schon in frühester
Kultur nicht nur pflegen, Jugend als Jungschütze in die örtliche
Kompanie, andere finden im Pflicht-
sondern vor allem leben und Oberschulalter bei den Schützen
in der Kameradschaft von Gleichge-
Dieser Leitspruch bestätigt sich im sinnten ihren Platz. Letztendlich tritt
konsequenten Einsatz der Schützen auch eine nicht unerhebliche Anzahl
Klares Bekenntnis für Tirol, klare Absage
an totalitäre Staatsformen. Süd-Tiroler
in verschiedenen Bereichen: So wird als Erwachsene den Schützen bei, um
Schützen in Innsbruck im Juni 2007. die heimische Trachtenlandschaft gemeinsam mit jüngeren und älteren
lebendig und natürlich erhalten, hei- Kameraden Heimat zu erleben und zu
mische Bau- und Kulturdenkmäler wie gestalten.
Kapellen, Bildstöckln oder Wegkreuze
19
Gemeinsam Tirol erleben. Alt und Jung sind gleich viel wert.
Gegen Ungerechtigkeit und Rolle, ob man als Schütze unter Ge- in den Gemeinden macht sie zum
gegen Verherrlichung wehr ausrückt oder als Marketenderin wichtigen Träger des in Tirol seit
neben dem Hauptmann in der ersten Jahrhunderten ausgeprägten Gemein-
von totalitären Staats- Reihe steht. Allen gemeinsam sind die schaftssinns.
formen Ziele, die Freude an der Traditions-
pflege und die Bereitschaft, sich für die
Sich gesellschaftspolitisch einzu- Heimat einzusetzen.
setzen, klar die eigene Meinung zu
vertreten und als Gewissen des Landes
zu wirken, wo immer es notwendig Liebe zur Heimat
erscheint, sehen die Schützen wohl als Auftrag
seit jeher als ihren Auftrag an. Aus
diesem Selbstverständnis heraus lässt Die Liebe zur Heimat bedeutet für
sich leicht erkennen, warum sich die Schützen vor allem auch die Liebe zu
Schützen gegen Ungerechtigkeit und ihren Menschen. Spontane Nachbar-
die Verherrlichung von totalitären schaftshilfe und solidarische Aufgaben
Staatsformen auflehnen. Unsere
Heimat ist einzigartig und darf nicht
schlechten Ideologien zum Opfer
fallen. Die Landeseinheit und das Va-
terland Österreich sollen dabei nicht
nur leere Worthülsen bleiben.
Hartmuth Staffler
Peter Mayr, der Held der Wahrheit. Anführer des Aufstandes von 1809. Als er in Gefangenschaft geriet, erhielt Peter Mayr die Möglichkeit, sich zu retten, indem er öffentlich
erklärte, nicht gewusst zu haben, dass das Tragen von Waffen bei Todesstrafe verboten war. Doch er wollte sein Leben nicht durch eine Lüge erkaufen. Und wurde hingerichtet.
ihnen verbündeten Bayern daher, un- bringen können. Aber nein, er hat sich seine Mitmenschen und sein Land
terwarfen im Namen ihrer Freiheit das beim Loaterer wenig oberhalb seines liebte und der sich dafür aufgeopfert
Land, führten eine allgemeine Wehr- Mahrwirtshauses versteckt, fast als ob hat. Erweisen wir ihm unsere Ehre und
pflicht ein, erhöhten die Steuern und er auf seine Festnahme warten wollte, versuchen wir, in seinem Geiste für
verboten eine Reihe von altvertrauten, und er hat dann auf einen möglichen unser Land Tirol zu arbeiten.
liebgewordenen Bräuchen. Freispruch verzichtet, weil er sich das
Leben nicht mit einer Lüge erkaufen
Sich dagegen aufzulehnen, wie es wollte. Es war wohl nicht nur die
unsere Männer von 1809 getan haben, sicher vorhandene große Wahrheits-
war also keineswegs reaktionär, son- liebe, die Peter Mayr dazu getrieben
dern es war eine aus dem Volke kom- hat. Es war auch eine große Liebe zu
mende Aktion der Selbstbehauptung seinem Land und zu seinen Landsleu-
und der Selbstbestimmung. Angesichts ten. Er war bereit, die Verantwortung
der Übermacht der Feinde und ihrer auf sich zu nehmen und sein Leben
Brutalität gegenüber der Zivilbevölke- zu opfern, um damit vielleicht andere
rung war der Kampf auf Dauer nicht Landsleute zu retten. Diese Haltung
zu gewinnen. Gerade in ihrer Nieder- macht ihn zum Helden, den wir zu
lage sind aber unsere Männer vom Jahr Recht verehren. Dieser Geist von
1809 zu Helden geworden. Wir ver- Peter Mayr und den anderen Männern
ehren sie nicht wegen ihrer erstaun- von 1809 ist zum Glück auch heute
lichen militärischen Erfolge, sondern noch zu spüren in vielen Menschen
vor allem wegen ihrer menschlichen im Lande, die sich selbstlos für andere
Größe auch in schweren Stunden. einsetzen.
Peter Mayr hatte sich, nachdem der
Kampf der Tiroler Landesverteidiger Peter Mayr ist ein wunderbares Bei-
gegen den übermächtigen Gegner spiel für diese Verbundenheit mit dem
bereits aussichtslos geworden war, Land und seinen Leuten, das heißt für
noch einmal zum letzten Widerstand die Heimatliebe, die wir heute mehr
in der Brixner Gegend hinreißen denn je brauchen, gerade in dieser
lassen. Die Folgen waren schreck- Zeit der Globalisierung.
lich. Die Franzosen brannten zur
Peter Sigmair, der Held der Vaterliebe.
Vergeltung rund 200 Bauernhöfe und Es gibt in unserem Lande leider noch
Peter Sigmair, geb. 1775 in Olang,
beinahe 30 Ansitze um Brixen nieder Denkmäler, die die menschenver- Freiheitskämpfer 1809. Als die Franzosen,
und stürzten damit unzählige Familien achtende faschistische Ideologie und an seiner statt, den Vater verhaften wollten,
in bittere Not. Peter Mayr hat dieses ihre brutale Aggressionspolitik gegen stellte er sich und wurde am 14. Jänner
Elend schwer getroffen, weil er sich andere Völker verherrlichen. In der 1810 in Olang hingerichtet.
dafür mit verantwortlich fühlte. Er Mahr aber stehen wir vor einem
hätte sich durch Flucht in Sicherheit Denkmal für einen Menschen, der
22
Jungschützen
Jugendarbeit
im Südtiroler
Schützenbund
Jungschützen waren im Statut des terung mit. Regelmäßig stattfindende
Südtiroler Schützenbundes ursprüng- Sitzungen garantierten gute freund-
lich gar nicht vorgesehen; in einigen schaftliche Kontakte und es wurde ein
Kompanien des Landes war man Schwerpunktprogramm erstellt.
trotzdem bereit, begeisterte Buben Ziel der Jugendarbeit ist laut der Sat-
einzukleiden und mitmarschieren zu zung die religiöse und charakterliche
lassen, auch wenn sie jünger als 16 Bildung und Festigung, die Förderung
Jahre alt waren. Es wurden ihrer aber der Tiroler Gesinnung, Kameradschaft
immer mehr, so dass die Bundesleitung zwischen den Jungschützen und
Ende der 70er-Jahre beschloss, ein -marketenderinnen ganz Tirols unter-
Referat für die Jüngsten im Bund zu einander sowie das aktive Interesse für
schaffen. Ebenso wurden in Kom- das Tiroler Schützenwesen, so dass die
panien, Bezirken und Bundesleitung Jungschützen und -marketenderinnen
Betreuer ernannt. Das war der Beginn als aktive Mitglieder in die jeweilige
gezielter Jugendarbeit im Südtiroler Schützenkompanie übertreten können,
Schützenbund. Die ersten Bundesbe- wenn sie es möchten.
treuer hatten es allerdings nicht leicht,
da sie zum einen absolutes Neuland In diesem Sinn wurden mehrere Pro-
betraten, zum anderen auch auf keinen jekte erfolgreich umgesetzt:
Mitarbeiterstab als Unterstützung
zurückgreifen konnten. • Aus der Erkenntnis heraus, dass
Kinder mit einem chronologischen
1996 beschloss die Bundesleitung, Bogen über 1000 Jahre Geschichte
der Jugendarbeit mehr Gewicht zu voller Daten und Namen überfordert
geben. Da in den Kompanien immer sind, wurde angeregt, das Konzept für
mehr Mädchen aufgenommen wurden, das Jungschützen-Leistungsabzeichen
wurde zusätzlich eine Bundesjugendre- zu ändern. In der Folge wurden vier
ferentin ernannt. Broschüren unter dem Titel „Tirol anno
. . .“ mit jeweils wechselnden Schwer-
Die beiden Referenten gingen als punktthemen verfasst. Mit deren Hilfe
erstes daran, eine Jugendleitung, bereiten sich die Jungschützen darauf
Die Flagge, welche bei den Zeltlagern der
bestehend aus den Bezirksbetreuern vor, zwölf Fragen zu beantworten und
Jungschützen über dem Lager weht: „Wir
Jungschützen bauen Tirol!“ und den Bezirksmarketenderinnen das Leistungsabzeichen in Bronze,
aufzubauen, da nur im Team effizi- Silber oder Gold – je nach Alter und
ente und kontinuierliche Jugendarbeit Schwierigkeit – zu erwerben. Das
gewährleistet werden konnte. Die Hauptziel dieser Initiative ist, die
Betreuer und Marketenderinnen aus Neugier der Jungschützen auf die Ge-
den Bezirken machten mit viel Begeis- schichte unserer Heimat zu wecken.
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• Jungschützenschießwettbewerbe und bekommen die Möglichkeit, sich ferat des Schützenbundes verwirklicht:
in allen Bezirken sollen die Freude über Sinn und Inhalt der Gelöbnisfor- In Erinnerung an die 158.000 Süd-Ti-
am Schießsport wecken, außerdem mel Gedanken zu machen. roler Unterschriften für eine Rückkehr
werden die fünf besten Jungschützen Süd-Tirols zu Österreich, die 1946
ermittelt, die dann am jährlich stattfin- • Schon seit längerem war der dem damaligen Bundeskanzler Vigl
denden Tiroler Jungschützenschießen Wunsch nach einer eigenen Jung- übergeben wurden, überreichten Jung-
teilnehmen. schützenflagge vorhanden, ein junger schützen dem Nationalratspräsidenten
Betreuer steuerte das Motto bei: „Wir Andreas Khol im Wiener Parlament
• Alle drei Jahre findet ein Tiroler Jungschützen bauen Tirol.“ Seitdem eine Arbeitsmappe mit ihren Vorstel-
Jungschützentreffen statt, es wird weht diese Flagge über jedem Zeltla- lungen über die Zukunft Süd-Tirols.
abwechselnd von den Jungschützenbe- ger.
treuern des Südtiroler Schützenbundes Die Zahl der Jungschützen hat sich
und des Bundes der Tiroler Schüt- • Im Jahr 1999 wurde das Jungschüt- im letzten Jahrzehnt verdreifacht,
zenkompanien (Nord- und Osttirol) zenstatut neu formuliert und den obwohl die 16-Jährigen laut Statut zu
veranstaltet. Bedingungen des Jugendförderungsge- den Schützen und Marketenderinnen
setzes angepasst. übertreten. Dies bestätigt, dass die
• Das Jungschützenzeltlager findet Jugendleitung mit ihrer Arbeit auf dem
seit dem Jahr 2000 unter dem Motto Eine besondere Initiative wurde 2006 richtigen Weg ist.
„Abenteuer Heimat“ jährlich statt, und in Zusammenarbeit mit dem Kulturre-
zwar jeweils in einem anderen Tal. Es
bietet den Jungschützen Gelegenheit,
sich gegenseitig kennen zu lernen Impressum:
und mit allen Ecken unserer Heimat Sondernummer der Tiroler Schützenzeitung 3-2008
vertraut zu werden. Eigentümer und Herausgeber: Südtiroler Schützenbund, Schlernstraße 1, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen 6/77.
• Die Bundesleitung gewann die
Verantwortlicher Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes: Hartmuth Staffler.
Überzeugung, dass auch die 16-Jäh- Die Tiroler Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützen-
rigen – obwohl nun schon aktive bundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien
Schützen – als Jugendliche eine ihnen und der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien.
gemäße Aufmerksamkeit benötigen.
Die Veranstaltungen zur 50-Jahr-Feier und diese Sondernummer konnten Dank der
So entstand 2004 das Grundsemi-
freundlichen Unterstützung der Autonomen Region Trentino-Südtirol, der Autonomen
nar „Schützen – fit für den Alltag“, Provinz Bozen - Abteilung Familie und Kultur, sowie der Stiftung Südtiroler Sparkasse
das seitdem jährlich veranstaltet durchgeführt werden. Die Veranstaltung am Waltherplatz steht unter dem Ehrenschutz
wird. Übertretende Jungschützen der Stadt Bozen.
und Neumitglieder werden über die
Geschichte des Tiroler Wehrwesens, Schriftleiter SSB: Martin Huber, Schlernstraße 1, 39100 Bozen
Geschichte, Struktur und Aufbau des
Druck: Athesiadruck, Bozen
Südtiroler Schützenbundes informiert
Festprogramm
17. April 2008, Bozen: Waltherhaus, 4. Stock
10 Uhr: Pressekonferenz und Buchvorstellung
50 Jahre Südtiroler Schützenbund
Die Veranstaltung am Waltherplatz steht unter dem Ehrenschutz der Stadt Bozen