Es war mir, als würden sich in der Tasche auf meinen Schultern Steine befinden, so schwer schleppte ich an dieser Last. Meine Schritte wurden immer langsamer umso mehr ich mich unserem Haus näherte. Auf dem Rücken Steine in den Füßen Blei.
Es war mir, als würden sich in der Tasche auf meinen Schultern Steine befinden, so schwer schleppte ich an dieser Last. Meine Schritte wurden immer langsamer umso mehr ich mich unserem Haus näherte. Auf dem Rücken Steine in den Füßen Blei.
Es war mir, als würden sich in der Tasche auf meinen Schultern Steine befinden, so schwer schleppte ich an dieser Last. Meine Schritte wurden immer langsamer umso mehr ich mich unserem Haus näherte. Auf dem Rücken Steine in den Füßen Blei.
mit uns vorwärts und wir müssen einfach mit ihr reisen, ob wir wollen oder nicht. Wir können sie nicht anhalten und auch nicht in ihr zurück gehen. Und mancher Mensch wird am Ende seines Lebens den Eindruck haben, dass die Zeit für ihn viel zu schnell abgelaufen ist. Bemühten wir ein Lexikon, um mehr über die Zeit zu erfahren, würden wir darin wahrscheinlich lesen, das die Zeit von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft führt, eine physikalische Größe ist und in Sekunden gemessen wird. Vielleicht auch, wenn es ein gutes Lexikon ist, wird die Relativitätstheorie erwähnt und das die Zeit zusammen mit dem Raum eine Dimension bildet. Um solche einfachen theoretischen Erkenntnisse geht es mir aber hier gar nicht. Meine Fragen, auf die ich wahrscheinlich nie eine passende Antwort finden werde, sind eher:
Seit wann gibt es Zeit?
Wird es Zeit ewig geben? Warum empfinden wir Zeit? Gibt es überhaupt eine Zeit?
Natürlich wissen wir Menschen, auf diese
oder ähnliche Fragen nicht wirklich eine Antwort. Dazu haben wir einfach zu wenig Kenntnis über das Universum und das Leben überhaupt. Ich bin mir absolut sicher, dass ich die vorstehenden Fragen nicht beantworten kann. Ich kann jedoch über sie nachdenken, und das kann manchmal auch ganz schön spannend sein. Ich werde Sie in diesem und anderen Artikeln, die zum Thema Zeit noch folgen werden, an meinen Gedanken teilhaben lassen.
Ich denke über die Zeit nach, seit mir
bewusst ist, dass ich in ihr lebe. Das sie praktisch immer weiter läuft, ob ich nun will oder nicht, ist mir zum ersten Mal wirklich klar geworden, als ich als etwa 10jähriger Schüler eine Mathearbeit mit der Note 5 nach Hause trug. Es war mir, als würden sich in der Tasche auf meinen Schultern Steine befinden, so schwer schleppte ich an dieser Last. Meine Schritte wurden immer langsamer umso mehr ich mich unserem Haus näherte. Auf dem Rücken Steine in den Füßen Blei. Mir war zum Heulen, ich konnte Mathe, ich hätte jede Aufgabe fehlerfrei lösen können. Damals wurden die Aufgaben nicht ausgedruckt, sondern sozusagen live vom Klassenlehrer an der Tafel angeschrieben. Obwohl ich ziemlich weit vorne saß, konnte ich sie einfach nicht lesen, so sehr ich auch die Augen zusammen kniff. Ich habe es natürlich gleich meinem Lehrer gesagt, aber der wollte mir nicht glauben. So saß ich da und versuchte die Aufgaben zu entziffern und erst ein neuer Klassenlehrer bemerkte Jahre später, dass ich kurzsichtig war und eine Brille benötigte. Heute weiß ich natürlich, nicht ich bin der Versager, sondern mein damaliger Lehrer, der mich einfach nicht ernst nehmen wollte. Schade, dass ich die Zeit nicht zurück drehen kann, um die Sache wirklich klar zu stellen. Würde ich heute zu ihm gehen, um mit ihm darüber zu sprechen, wahrscheinlich könnte er sich gar nicht mehr daran erinnern. Bei diesen Gedanken wird mir die Vergänglichkeit der Zeit bewusst.
Aber noch immer bin ich als etwa
10jähriger Schüler auf dem Weg nach Hause. Ich konnte unser Haus nun sehen. Ich blieb stehen, aber schnell wurde mir bewusst, dass ich auch damit die Zeit nicht anhalten konnte. Die Zeit läuft einfach und sie läuft nicht immer im Gleichklang mit mir. Sie geht vorwärts, auch wenn ich stehen bleiben will.
So ist das nun mal, unser Leben,
Gefangene der Zeit sind wir...
Als ich mich immer langsamer meinem zu
Hause nähere, erblicke ich meinen Großvater, der irgendetwas im Garten arbeitet. Er sieht mich, lässt seine Arbeit liegen, kommt auf mich zu und fragt: „Was ist los, Junge?“ „Ich habe eine fünf, in Mathe!“ Er wischt sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, legt mir seinen schweren Arm um meine Schulter und meint: „Das ist nicht so schlimm, komm mit rein, ich mach uns was zu essen!“
Und für diesen Tag war die Welt wieder in
Ordnung.
So ist das nun mal mit unserer
menschlichen Zeit, wir erleben Freude und Leid, Gesundheit und Krankheit, Kinder werden geboren, Menschen, die ihre Lebenszeit erreicht haben, sterben.
Wir können nichts daran ändern, es geht
immer vorwärts, niemals können wir das Rad der Zeit zurückdrehen, auch nicht einen Millimeter.
Und so stellte ich mir schon ziemlich früh
die Frage, woher kommt die Zeit und warum kann sie unser Leben so sehr bestimmen?
(Sammlung Tusculum) Gemelli Marciano, Laura - Die Vorsokratiker. Band 1 - Thales, Anaximander, Anaximenes, Pythagoras Und Die Pythagoreer, Xenophanes, Heraklit (2007, Artemis & Winkler Verlag) PDF