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Adam - mit 13 begann ich zu kiffen...

Hallo mein Name ist Adam,


wenn du möchtest erzähle ich dir von dem bedeutendsten Ereignis,
das sich in meinem Leben ereignet hat.

Meine frühe Kindheit verlief ziemlich harmonisch. Ich war ein


lebendiges, kontaktfreudiges und abenteuerlustiges Kind. Auch als
ich in die Schule kam lief in den ersten Jahre noch alles gut. Als ich
jedoch ins Gymnasium wechselte, stieß ich nach und nach immer
mehr an meine Leistungsgrenzen. Während meine Mutter mir so
manchen schulischen Patzer nachsah, versuchte mein Vater mich zu
fördern. Meine Eltern verstanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht
besonders gut, und so fühlte ich mich oft zwischen zwei Fronten. Ich
empfand es so, dass ich es weder meinem Vater, noch meiner Mutter
recht machen konnte. Diese Spannung und mein Bedürfnis etwas
erleben zu wollen führte dazu, dass ich von zu Hause flüchtete und
mich von da an hauptsächlich bei meinen Freunden aufhielt. Mit
dreizehn lernte ich dann Leute kennen, die bereits Erfahrungen mit
Haschisch gemacht hatten. Ich wollte gerne dazu gehören und der
Rausch, den ich bis dahin mit Alkohol erfahren hatte, hatte mir
ziemlich gut gefallen. So überschritt ich die Grenze, die mir mein
Gewissen bis dahin gesetzt hatte und rauchte meinen ersten Joint.
Bald kiffte ich jedes Wochenende, und bald darauf auch unter der
Woche. Die neue Welt die sich mir auftat faszinierte mich. Musik
klang schöner, Farben wurden bunter, Gefühle wurden intensiver und
Gedanken schienen klarer. Doch nur so lange der Rausch andauerte.
Danach fühlte ich mich oft leer, antriebslos und meine Gedanken
waren alles andere als klar, sondern eher schleppend langsam.
Diese Denkblockaden wirkten sich auch auf meine schulischen
Leistungen aus, wodurch die Spannungen zu Hause eher noch
größer wurden und ich mich noch mehr in meine eigene Welt aus
Kiffen, Feiern, Fernsehen und Computerspielen flüchtete. Mit ca.
sechzehn gestand ich mir das erste Mal ein, dass ich
cannabisabhängig war, hatte aber weder die Motivation, noch die
Kraft damit aufzuhören. Mit Gedanken, wie "Ich komm ja auch so
ganz gut klar, es kifft doch eh fast jeder, so schlimm ist das Ganze ja
nun auch wieder nicht." beruhigte ich mein Gewissen und die Spirale
nach unten drehte sich weiter. Mit der Zeit stellte ich fest, dass sich
meine Persönlichkeit verändert hatte. Aus dem Kind von damals war
jemand geworden, der ich eigentlich nicht sein wollte. Es fiel mir
schwer auf Menschen offen zuzugehen, ich verlor mich oft in meiner
Gedankenwelt, kommunizierte meist nur oberflächlich mit meinen
Mitmenschen und entwickelte zunehmend eine Gleichgültigkeit mir
und meiner Umwelt gegenüber. All das führte dazu, dass ich mich
minderwertig und einsam fühlte. Hinzu kamen Fragen in mir auf, die
sich die meisten Menschen irgendwann einmal stellen. "Warum bin
ich überhaupt auf dieser Welt, was ist meine Aufgabe und wo gehe
ich nach dem Tod einmal hin?" Befriedigende Antworten fand ich
jedoch nicht. Mit achtzehn wurde meine seelische Not so groß, dass
ich den Entschluss fasste, mir von einem Psychotherapeuten helfen
zu lassen. Nach weiteren zwei Jahren war ich trotz Therapie am
bisher tiefsten Punkt in meinem Leben angelangt. Ich bekam eine
Psychose. Erst jetzt begriff ich nicht nur gedanklich, sondern tief in
meinem Herzen, dass sich mein Leben grundlegend ändern musste,
wenn ich nicht kaputt gehen wollte.

In dieser Zeit lernte ich einen überzeugten Christen kennen, der mir
von seiner persönlichen Beziehung zu Jesus Christus erzählte. Ich
merkte, dass er wirklich eine lebensverändernde Erfahrung gemacht
hatte und mir nicht nur irgendeine Lebensphilosophie vermitteln
wollte. Und das war genau das, was ich brauchte, eine
lebensverändernde Erfahrung. So begann ich damit, mich selber mit
der Bibel zu beschäftigen und ich war fasziniert. Dieses Buch schien
direkt in mein Leben hinein zu sprechen, es beschrieb meinen
Zustand so treffend, dass ich es selber nicht besser hätte ausdrücken
können.

"Müde bin ich durch mein Seufzen; die ganze Nacht schwemme ich
mein Bett, mache mit meinen Tränen mein Lager zerfließen.
Geschwächt von Gram ist mein Auge, gealtert wegen all meiner
Dränger. Weicht von mir, alle ihr Übeltäter, denn der HERR hat die
Stimme meines Weinens gehört.“ (Psalm 6, 7-9)

„Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse,
das ich nicht will, das tue ich.“ (Römer 7, 19)
Ich verstand, dass das Grundproblem meiner Not darin bestand, dass
ich durch meine Schuld von Gott getrennt war, und mir dadurch das
wichtigste im Leben fehlte, die Beziehung zu demjenigen, der mich
geschaffen hat und somit am besten weiß, wie mein Leben gelingen
kann.

„Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein
Ohr nicht zu schwer, um zu hören; sondern eure Vergehen sind es,
die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott,
und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er
nicht hört.“ (Jesaja 59, 1-2)

Ich erfuhr auch warum Jesus in diese Welt kam und an einem Kreuz
starb. Er tat das für mich. Er, der den Tod nicht verdient hatte starb
stellvertretend für mich, damit meine Schuld vor Gott beglichen, und
die Beziehung zu ihm somit wieder hergestellt werden konnte.

„Denn es hat auch Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte
für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, zwar getötet nach
dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.“ (1. Petrus 3,
18)

Und so traf ich die wichtigste Entscheidung meines Lebens. Ich


wandte mich das erste Mal in meinem Leben durch ein Gebet direkt
an Gott. Ich gestand meine Schuld vor ihm ein und bat ihn darum in
mein Leben zu kommen und mir von nun an zu zeigen, wie es
gelingen kann.

Mit dieser Entscheidung hat sich mein Leben grundlegend verändert.


Von da an hatte ich nie wieder das Bedürfnis Drogen zu
konsumieren. Die Sehnsucht in meinem Herzen nach Frieden, die
mich letztendlich überhaupt dazu bewegt hat Drogen zu nehmen, hat
Gott selber gestillt.

"Kommt her zu mir, alle die ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich
werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von
mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet
Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine
Last ist leicht." (Matthäus 11, 28-30)
Endlich war ich dort angekommen, wo ich immer hin wollte. In Gott
habe ich wahrhaftig einen Vater gefunden, der immer für mich da ist,
mich versteht und mich so annimmt, wie ich bin, mit allen Stärken
und Schwächen. Ich muss mich also nicht mehr einsam und
minderwertig fühlen.

"Und ich werde euch annehmen und werde euch Vater sein, und ihr
werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige"
(2. Korinther 6, 17-18)

In Gott habe ich jedoch auch den Sinn meines Daseins gefunden. Ich
weiß, dass ich von ihm ausgegangen bin, dass ich lebe, um ihn
kennen zu lernen und Gemeinschaft mit ihm zu haben, und dass ich
nach dem Tod einmal bei ihm sein werde. Diese Gewissheit gibt mir
die nötige Motivation und Kraft auch die schwierigen Seiten des
Lebens anzunehmen und sie zu durchleben, anstatt vor ihnen zu
fliehen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass auch du die Erfahrung
machst, Gott kennen zu lernen.

--

Salomé – das Steuer übergeben

Hallo, der Name den ich im Jahr 1982 bekam ist Salomé.

Meine Eltern sind Schweizer, nach ihrer Heirat gingen sie nach
Spanien um dort dem Volk, Gottes Wahrheit zu bringen. Ich wuchs in
einem Zuhause auf, wo sich ständig Leute aus verschiedensten
Hintergründen aufhielten, um Gottes Wort zu hören, um Trost zu
finden, Zeit zu verbringen … Immer war was los! Das gefiel mir sehr
und ich war stolz darauf, dass es nicht so langweilig war, wie bei den
meisten Familien, die ich kannte. Ich liebte mein Leben.

Auch wusste ich, dass meine Eltern vieles für Gott opferten. Ich sah
in ihrem Leben eine Abhängigkeit von Gott die aus Liebe zu Ihm
wuchs. Diese Abhängigkeit war nichts für mich! Ich dachte, ich sei
klug genug um mein Leben selbst zu managen, ohne dass jemand
mein Herr sein sollte. Das gab ich auch den anderen zu verstehen.
Einmal zeichnete mein Vater ein kleines Beispiel über eine große
Wahrheit:

Er erklärte mir, dass in das große Schiff alle Menschen reingeboren


werden, dieses Schiff jedoch zu einem tödlichen Ende führt. Jeder
auf diesem Schiff hat die Wahl, in ein kleines Boot rüberzuspringen
(der Rettungsreif und der Kapitän heißen Jesus), welches in die
richtige Richtung und zum richtigen Ziel fährt: Ein ewiges Leben mit
Gott. Leider glauben sehr wenige diese Wahrheit. Ich wusste, dass
es stimmte und dass ich mich im großen Schiff befand. Trotzdem
sagte ich mir, dass ich lieber da bleiben wollte und in die Hölle gehen,
als in das kleine Boot zu springen.

Dies änderte sich als ich etwa 13 Jahre alt war. In der Zwischenzeit
führte ich ein Doppelleben. Eines in meiner Familie und der
Gemeinde einerseits, als braves christliches Mädchen und das
andere in der Schule und auf der Straße. Zwar tat ich nichts
„besonders“ Böses, aber ich stiftete meine Freunde zum Stehlen und
anderen Dingen an. Gleichzeitig nahm ich sie in die Gemeinde mit
und diskutierte mit ihnen über Gott. Etwas stimmte da nicht!
„Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen
hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und
den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem
Mammon.“ (<>Matthäus 6,24)

Im Sommer 1995 machte ich eine lange Reise mit meinem Vater und
anderen Leuten. Da hatte ich mehr Zeit zum Nachdenken. Eines
Abends hatte ich einen Streit mit einem Mädchen. Ihre Familie
mischte sich ein und sonst war der Tag auch nicht besonders gut
gelaufen (hatte wohl nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die ich
wollte und verdient hätte, dachte ich). Da fing ich auf einmal an, über
mein Leben nachzudenken. So oft hatte ich den Name Jesus benutzt,
Ihn selbst aber aus meinem Leben ausgeschlossen. Ich sah mein
schmutziges Spiel, das ich allen vormachte. Ich hasste es und mir
wurde ein wenig bewusst was ich eigentlich tat – meine große Schuld
gegen Jesu Liebe und Heiligkeit, meine Ablehnung gegen sein
Angebot der Vergebung für meine Sünden.

Ich zitterte und wusste das ich eine endgültige Entscheidung treffen
musste, die für mein ganzes Leben galt. Entweder war ich vor allen
Menschen mein Herrscher oder ich übergab das Steuer Jesus und
nahm seine Vergebung an. „Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott
geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt
hat als eine Sühnung für unsere Sünden.“ (1. Johannes 4,10)<>

Die Pros und Kontras schossen mir durch den Kopf. Ich hatte sehr
vieles über Gott mitbekommen, Wunder erlebt, Menschen gesehen,
die mit Gott lebten und Menschen die ohne Gott lebten – kein
Vergleich! Mir wurde klar was sich lohnte. Denn der Sieger ist Gott,
nur er gibt den Sinn, ein erfülltes und wertvolles Leben zu haben. Ich
war bereit, meine eigene Herrschaft abzulegen (obwohl ich damals
sehr wenig davon verstand). Ich gab Ihm mein Leben, damit er es
füllen konnte und bat ihm um Vergebung meiner Schuld.

Ich wusste, jetzt begann das wirkliche Leben. Seit dieser


Entscheidung sind einige Jahre vergangen und in den letzten Jahren
durfte ich auch an Gottes Arbeit teilnehmen, nicht mehr als ein
Schauspieler, sondern als echtes Kind Gottes.

Bei jeder Sache, wo ich das Steuer wieder selbst in die Hand
genommen habe, ging alles schief, aber Gott hat mir immer wieder
seine Vergebung und Liebe geschenkt.

Eines weiß ich: Alles was du Gott gibst, verlierst du niemals, denn er
macht es neu, schön und viel spannender als du es dir jemals
träumen lassen würdest. Denn wer kann die Größe Gottes messen?
Gibt es etwas größeres, spannenderes und schöneres als Gott
kennen zu lernen und mit Ihm in einem Schiff auf das Ziel
zuzusteuern?

Es lohnt sich, wage den Sprung! Du verspielst dir sonst die Ewigkeit.
„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines
Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn
lieben.“ (1. Korinther 2,9)

Das wünsche ich dir auch.


--

Udo – ein Gothic findet Gott

Meine Geschichte ist schnell erzählt, und ich beginne sie da, wo es
Sinn macht, am Anfang. Ich wurde am 27.05.1977 in Halle geboren,
einer Großstadt in der damaligen DDR. Noch während ich klein war,
kamen durch eine neue Ehe meiner Mutter zwei Brüder mit in die
Familie. Mit denen bin ich aufgewachsen. Als diese Ehe nach etwa
vier Jahren zerbrach, zogen ihr damaliger Mann und die Brüder fort.
Dies war ein Verlust, der eine heile Welt für mich zusammenbrechen
ließ: Meine Brüder waren fort, der Vater war fort (wenngleich er auch
nicht mein leiblicher Vater war), und meiner Mutter ging es auch nicht
gerade bestens. So widersetzte ich mich ohne Vater den
vergeblichen Erziehungsbemühungen meiner Mutter, verwahrloste
innerlich, und rebellierte gegen sie. Ausbrüche von zu Hause, welche
die Polizei beendete, waren keine Seltenheit.

Dann ging es Schlag auf Schlag: Meine Mutter hatte einen Mann in
einem Dorf in Brandenburg kennen gelernt, und beschlossen dorthin
zu ziehen. Damit war es ganz aus, nun war die gewohnte Umgebung
auch fort. Man muss nebenbei erwähnen, dass ich damals recht
schmächtig war. Im Dorf waren wir die „Zugezogenen von der
Bonzenburg“, und ich war nur der Streber (nicht lange), der immer
schön Klassenkeile bekam. Ich wurde zu einem Magneten für
Aggressionen, und probte den Aufstand gegen meine Eltern, ich
wollte sie nicht respektieren. So gab es für mich nur zwei Sorten
Menschen: geduldete Feinde, und normale Feinde. Ich bekam Angst
vor Menschen, die ich versuchte mit einem Feindbild zu
kompensieren. Wie man sich leicht vorstellen kann, war ich
demzufolge ziemlich einsam. Später, nach Abschluss eines ziemlich
schlechten Abiturs (Schnitt 3,4) zog es mich von zuhause weg.

Die Suche nach Liebe jedoch blieb, und so stürzte ich mich von einer
unglücklichen Frauenbeziehung in die nächste. Das verschlimmerte
meinen seelischen Zustand nur noch, so dass ich gezwungen war,
mangels Disziplin und Geld mein Informatikstudium nach drei
Semestern abzubrechen. Dann verschlug es mich nach München.
Schon während des Studiums entdeckte ich meine Liebe zu dunkler,
melancholischer Musik. In München gab es nun die Möglichkeit dies
auszuleben, es gab nur für diese Musik Clubs, in welchen ich mich oft
einfand (Pulverturm, Loft, Feierwerk). Dort konnte ich alles in der
Musik wiederfinden: Sehnsucht, Schmerz, Hass und Wut. So hielt ich
mich in der Szene der landläufig Grufties genannten auf, die sich
selbst jedoch als Gothic bezeichnet. Mit Äußerlichkeiten nahm ich es
nie so genau, ich war nie weiß geschminkt, trug mäßig oft schwarze
Kleidung, aber meine Seele war bereits dunkler als alles was ich je
getragen hatte, und der Jähzorn, die Wut, die Enttäuschung über
mein Leben und die Menschen fraßen sich durch den Rest meiner
Seele. Und ganz allmählich dämmerte mir, dass etwas bei mir schief
läuft.

Durch die Bekanntschaft mit einem Mädchen aus der Gothicszene


ergab es sich, dass ich sie bei einer christlichen Veranstaltung (Feed-
Your-Soul-Café) abliefern musste. Sie war 16, und ihre Mutter war
dort. Ich hielt es nur für höflich, mir einmal anzuhören, was dort
gesagt wurde. Bernd Meier, Ex-Junkie, berichtete von seinem
veränderten Leben mit der Hilfe von Jesus Christus. Ich dachte nur
„Hoffentlich nicht eine dieser Ich-war-am-Ende-doch-dann-kam-Gott-
und-Hallelujah-ich-bin-geheilt-Geschichten“. Dem war
glücklicherweise nicht so. Dann sagte er in seinem Vortrag „Mein
Leben war ruiniert“, und ich dachte mir „Meins ist es nicht! Ich habe
einen Job, eine Wohnung …“. Doch dann fragte ich mich: „Wie sieht
es mit mir persönlich aus?“ Eine Stimme in mir sagte „Ist doch egal!“.
Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und ich sagte
mir: „Nein! Es war mir schon viel zu oft und viel zu lange egal
gewesen. Wenn du dein Leben ändern willst, dann hast du hier und
jetzt die Chance dazu. Und heule nicht später rum, wenn es schief
läuft, weil du es heute vergeigt hast! Im Anschluss an den Vortrag
ergaben sich Gespräche mit einigen Christen, die anders waren als
ich befürchtet hatte. Man akzeptierte, dass ich damals noch ohne
Gott lebte, diskutierte mich nicht in Grund und Boden und man zeigte
Interesse für mich. Auch der Umgang untereinander, die gesamte
Atmosphäre war freundlich und respektvoll, und als ich das merkte
dachte ich mir: „So muss es sein, nicht wie es im »normalen« Leben
läuft!“. So ließ mich das Thema Gott nicht locker, denn ich begriff,
dass er der Schlüssel zu Freundlichkeit, Respekt und Frieden war,
und ich war meiner Persönlichkeit überdrüssig.
Es ergab sich, dass ich bei einem Traugottesdienst aus der
Verwandtschaft in einer Kirche war, und genoss bereits das Umfeld
der Christen, und lauschte dem Chor. Bei dem Lied mit folgender
Passage: „Wenn wir Gott von ganzem Herzen suchen, dann wird er
sich finden lassen, er ist da!“, dachte ich mir mit geschlossenen
Augen und aller Kraft „Wenn es doch nur so wäre, wenn er da wäre!“
Er war da! Er hat sich mir ganz persönlich geoffenbart, und ich
wusste hinterher „Udo, ob es Gott gibt, oder nicht, die Frage stellt
sich nicht. Aber willst du damit umgehen oder nicht?“. Ich genoss
dieses Erlebnis, doch dann wurde alles wieder grau und dunkel, und
ich fragte mich: „Was ist los?“ und dann machte mir Gott klar, ich
muss mich entscheiden, mit Gott und Jesus als Herrn, Schöpfer und
Erretter zu leben, oder alleine.

Ca. drei Wochen nach dem Vortrag, traf ich meine Entscheidung für
Jesus, und sie hat mein Leben radikal verändert. Ich musste
einsehen, dass ich nicht das Opfer meiner Eltern war, sondern auch
ihnen viel Leid bewusst zugefügt hatte. Dass ich oft falsche Wege
eingeschlagen hatte, und dass die Aggression kein Mittel zur Macht
ist, sondern nur zu Verbitterung und Jähzorn führt. Jesus hat mich
davon schon teilweise befreit, und er hilft mir auch weiterhin dabei. Er
hilft, aus einem menschenhassenden Aggressionsbündel einen sich
selbst prüfenden, und lieben-wollenden Menschen zu machen. Er hilft
mir zu erkennen, dass Stolz unangebracht ist, dass ich nur durch
seine Hilfe geheilt, und was noch viel wichtiger ist, nur durch Ihn,
Jesus den Herrn, und das, was er getan hat, Errettung vor dem
Gericht Gottes finden kann. Er ist der Weg meines Lebens, er zeigt
mir, wofür es sich zu Leben lohnt, und er hat meinen Hass auf meine
Eltern in Liebe umgewandelt, und meinen Jähzorn in Langmut, und
dafür danke ich Jesus Christus, meinem Gott und Herrn!

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Vom Gangster zum Diener Gottes

Eine nachhaltige, vollständige Bekehrung

Hiroyuki Suzuki wirkt als sei er schon immer Prediger gewesen. Der
Prediger Suzuki, 1955 irgendwo in Japan geboren, jetzt Vorsteher
einer kleinen, protestantischen Gemeinde bei Tokio. Er war es nicht
immer. Er war Gangster, bevor er Prediger wurde. Den kleinen
Fingern an seinen Händen fehlt jeweils ein Glied –
Erkennungszeichen eines japanischen Gangsters (Yakuza), es ist
eine Geste der Unterwerfung gegenüber dem Boss, eine Sühne für
einen Fehler. Der Blick aus Hiroyukis dunkelbraunen Augen ist ruhig
und offen.

Wer bereit ist, seiner Wandlung, dieser fast bühnenreifen Umkehr


von Gut und Böse nachzugehen, wird vielleicht selbst getroffen von
einem Wort des lebendigen Gottes. Dem liest Hiroyuki vor: „Weil du
in meinen Augen so teuer und wertvoll bist und weil ich dich lieb
habe, gebe ich Menschen für dich und Völker für dein Leben.“ (Jesaja
43,4)

Ins Herz hinein habe ihn damals dieses Wort aus der Bibel getroffen,
sagt er. Damals, das war als er beim Pokern und Würfeln
Millionenschulden angehäuft hatte, als Schluss war mit den Parties,
den zehn Geliebten, der Ehefrau, der Herrschaft über illegale
Spielhöllen und einen eigenen Schlägertrupp. Auf der Flucht vor
seinen Gläubigern versteckte er sich in einer kleinen Kirche im
Zentrum Tokios und glaubte nicht mehr daran, für irgendwen
irgendetwas wert zu sein.

Verglichen damit ist die Beschreibung des Abtrennens der


Fingerglieder beinahe harmlos. Der Prediger führt es vor: Er setzt die
scharfe Klinge eines riesigen Meißels auf den kleinen Finger und
schlägt mit einem Hammer zu. Wenn es bei Leuten das Eis zu
brechen hilft, scheut er sich auch nicht, auf der Kanzel sein Shirt
auszuziehen und die Tätowierungen zu zeigen. Blauschwarze
Karpfen und Fabelwesen bedecken Brust und Schultern des
Predigers.

Neben den „ehrbaren“ Bürgern sitzen auch ganz andere vor ihm,
jene, die sich in den üblichen Kirchen kaum zu Hause fühlen:
Ehemalige Gangster, Prostituierte und Stripperinnen, all die kleinen
Straßengauner und Drogenabhängige kommen sonntags zum
Gottesdienst. „Diese Leute haben von mir gehört, und finden es ein
wenig einfacher, in unsere Gemeinde zu kommen als in eine andere“,
sagt Suzuki. „Ich kenne die Welt der Sünde, die voller Vergnügungen
ist, aber auch voller Angst. Die Sprache der Bibel klingt in meinen
Ohren sehr real.“ Seine Zuhörer sitzen andächtig vereint und
lauschen seinen so unorthodoxen und so von Herzen kommenden
Worten.

„Ich hatte schon einmal im Leben einen Boss, den »Oyabun« meiner
Yakuza-Bande“, predigt er. „Doch dieser Boss verlangte von mir,
dass ich ihm notfalls mein Leben schenke, um seines zu schützen.
Nun habe ich einen besseren Boss gefunden. Der opferte das Leben
seines eigenen Sohnes, um uns zu retten.“

Seine Erfahrungen helfen ihm heute bei der Arbeit. Er besucht die
Insassen japanischer Gefängnisse und die spüren sehr schnell, dass
er weiß, wovon er spricht. Suzuki saß selbst drei Jahre ein. Sieben
ehemalige Gangster-Kollegen hat er inzwischen zur Umkehr
geholfen. Gemeinsam gehen sie durch die Gefängnisse Japans, mit
beachtlichem Erfolg. Hunderte von Insassen halten auch nach der
Entlassung Kontakt und bitten bei Besuchen oder in Briefen um Rat.
„Ich erzähle ihnen gern von meiner Vergangenheit. Es ist sehr wichtig
für sie zu hören, dass sie noch einmal neu anfangen können“, meint
Suzuki. Das predigt er nicht nur, sondern er lebt es ihnen auch vor.

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