E DITORIAL

Liebe Israelfreunde
Vor dem Kommen des verheissenen Messias gehörten diejenigen, die
noch auf den Erlöser warteten, zu einer kleinen Minderheit im Volk Israel.
Die Mehrheit sehnte sich zwar nach einem militärisch-politischen Befreier,
aber nicht nach Dem, der nach der Schrift in Bethlehem geboren wurde und
im abgelegenen Galiläa, im Lande Sebulon und Naphtali, zum grossen Licht
werden sollte.
Wenn wir uns am Ende dieses Jahres an die Menschwerdung Jesu erinnern,
müssen wir uns fragen: Wie sieht es heute bei den Christen aus? Warten sie
noch auf die verheissene Wiederkunft des Herrn? Aus Daniel 9,24-26 konnten
die Juden damals entnehmen, dass die Zeit für die Ankunft des Messias nun
gekommen war. Trotzdem haben Ihn nur wenige erkannt und an Ihn geglaubt.
Als dann später der Tempel zerstört wurde, beklagten viele diesen Schlag,
aber noch mehr trauerten sie über das Ausbleiben des Messias. Ihre eigenen
Vorstellungen machten sie blind gegenüber dem verheissenen Erlöser. Im
Zusammenhang mit Seiner Rückkehr warnt Jesus davor, dass die Menschen
die Vorzeichen Seines Kommens nicht erkennen. In Markus 13,29 sagt Er:
«So sollt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, erkennen, dass es nahe
vor der Tür ist.» Jesus hatte die religiösen Führer Seiner Zeit getadelt, weil
sie zwar die Vorboten des Wetters beurteilen konnten, aber nicht die Zeichen
der Zeiten (vgl. Mt 16,2-3).
«So sollt auch ihr, Geht es uns heute etwa auch so? Der Herr hat zwar gesagt, dass wir den
Tag oder die Stunde nicht wissen (vgl. Mk 13,32), aber sehr wohl die Zei-
wenn ihr dies ge- chen der Zeit erkennen können. Die Geschehnisse in der Welt sprechen eine
schehen seht, erken- immer deutlichere Sprache: Die Zeit ist nahe gekommen. Damals, im ersten
nen, dass es nahe Jahrhundert n.Chr., brach eine grosse Tragödie über das Volk Israel herein,
weil es die «angenehme Zeit» (2.Kor 6,2) nicht erkannt hatte. So fordert der
vor der Tür ist.» Herr uns auf: «So erkennt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, dass das
(Mk 13,29) Reich Gottes nahe ist» (Lk 21,31).
Die Weihnachtstage sollen für uns eine Zeit der Besinnung sein. Nutzen
wir die Feiertage, um uns diese wichtigen Lehren in Gottes Wort erneut
bewusst zu machen – damit wir die Zeichen der Zeit wachsam beobachten
können! Doch genau das will der Feind Gottes verhindern. Auch deshalb
ist das Weihnachtsfest durch Kommerz und Rummel seines wahren Sinnes
beraubt worden. Dennoch bietet es für uns eine gute Gelegenheit, das Wort
Gottes weiterzugeben. Denn in diesen Tagen sind viele Menschen offen für
die Botschaft des Erlösers, der in Bethlehem in unsere Welt geboren wurde
und von dem der Prophet Micha gesagt hat: «… seine Ursprünge sind von
der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her» (Mi 5,1).

In der Freude über unseren Erlöser mit Ihnen verbunden, grüsst Sie mit
einem herzlichen Shalom

Ihr Fredi Winkler

3
I N H A LT D E Z E M B E R 2 0 0 6
Nachrichten aus Israel • 12/2006

Nachrichten aus Israel® BBC macht endlich Eingeständnis. Seit

Jahren wird dem britischen Sender
Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf
BBC parteiliche Berichterstattung vor-
Abteilung Beth-Shalom geworfen. Um der Kritik entgegenzu-
Ringwiesenstrasse 12a
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wirken, sollte ein Bericht das Gegen-
Tel. 0041 (0)44 952 14 17
®
teil belegen. Da dieser Bericht für die
Fax 0041 (0)44 952 14 19
E-Mail: beth-shalom@mnr.ch
BBC äusserst peinlich ist, wollte man
Deutschland:
ihn jedoch unter Verschluss halten.
Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V. Seite 12
Abteilung Beth-Shalom
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DE 79807 Lottstetten
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«Nachrichten aus Israel»
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Deutschland:
französischen Hauptstadt ist nach wie
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom vor der Eiffelturm, der jährlich von
«Nachrichten aus Israel»
Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten
rund sechs Millionen Menschen be-
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nunmehr über den Turm und seine
Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in
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Besucher. Seite 15
rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache.
Erscheinungsweise monatlich.
Abonnementspreise jährlich:
Schweiz CHF 18.–; Deutschland EUR 12.–; Europa und
Mittelmeerländer EUR 18.–; Übersee EUR 24.–. Abonnemen-
te laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden
automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht
einen Monat vor Jahresende gekündigt werden.
Einzahlungen Schweiz:
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oder Zürcher Kantonalbank, CH 8330 Pfäffikon ZH
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Druck: EKM-Nyomda, Palóc utca 2, HU 1135 Budapest
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Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis 14 US-Unternehmer spendet 100 Millionen Dollar für israelische Forschung
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigen-
verantwortlich ihre persönliche Sicht dar.
15 Israelische Technik bewacht Eiffelturm
Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser Ausgabe:
15 Neue Koalition in Israel
ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; AN = Antje Naujoks; 16 Aufstand gegen «Pride Parade»
US = Ulrich Sahm
17 Die 800. Rakete von Sderot
18 Faszinierende Tempelberg-Funde
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die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist. SOFORTH I LFE FÜ R ISRAE L
22 An alle Beth-Shalom-Freunde

4

Gottes grösster
Liebesbeweis
in der Menschheitsgeschichte
In Seinem heiligen Eifer tat Gott das Grösste, was Er tun konnte: Er gab uns Seinen
eingeborenen Sohn!
Wim Malgo (1922-1992)
Nachdem sie trockenen Fusses mit-
ten durch das Rote Meer gezogen wa-
ren, haben Mose und die Israeliten
den Herrn mit den Worten besungen:
«Er hat eine herrliche Tat getan» (2.Mo
15,1). Der Psalmist lobpreist Gott mit
der indirekten Aufforderung: «… dass
man soll sagen von deinen herrlichen
Taten» (Ps 145,6). Jeremia spricht
voller Ehrfurcht vom Herrn als von
Dem, der «gross von Rat und mächtig
von Tat» ist (Jer 32,19). Und Jesaja
schaute prophetisch in klaren Umris-
sen den grössten Liebesbeweis Gottes
und rief aus: «Denn uns ist ein Kind
geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und
die Herrschaft ruht auf seiner Schulter;
denn er heisst Wunder-Rat, Gott-Held,
Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine
Herrschaft gross werde und des Friedens
kein Ende auf dem Thron Davids und in
seinem Königreich, dass er’s stärke und
stütze durch Recht und Gerechtigkeit
von nun an bis in Ewigkeit. Solches
wir tun der Eifer des Herrn Zebaoth»
(Jes 9,5-6). In Seinem heiligen Eifer
tat Gott das Grösste:
Er gab uns Seinen eingeborenen
Sohn. Der Prophet Micha verkündig-
te schon etwa 800 Jahre im Voraus,
wo Jesus geboren werden sollte: «Und
du, Bethlehem Efrata, die du klein bist
unter den Städten in Juda, aus dir soll
mir der kommen, der in Israel Herr sei,
BI BLISC H E BOTSC HAFT
dessen Ausgang von Anfang und von cher ist Christus, der Herr, in der Stadt
Ewigkeit her gewesen ist» (Mi 5,1). Davids» (Lk 2,10-11). Das erkannten
In diesem Zusammenhang möch- sogar die Repräsentanten der Natio-
te ich betonen, dass der Herr zunächst nen, die nach Jerusalem kamen um
für Israel kam, denn wer anders als Ihn anzubeten, denn sie erkundigten
dieses Volk ist gemeint, wenn es sich: «Wo ist der neugeborene König der
heisst: «Das Volk, das im Finstern Juden?» (Mt 2,2).
wandelt, sieht ein
grosses Licht, und
über die da woh-
nen im finstern
Lande, scheint es
hell. Du machst
des Volkes viel,
du machst gross
seine Freude» (Jes
Trockenen Fusses sind Mose und die Israeliten
durch das Rote Meer gezogen und haben danach
den Herrn besungen
9,1-2)? Dass es
Israel ist, beweist
Matthäus 2,6:
«… denn aus dir
wird kommen
der Fürst, der mein Volk Israel weiden Schon das Alte Testament wies auf
soll.» Den hin, der kommen sollte: Jesus,
Das meinte auch der Engel, als er den Sohn Gottes. Die Propheten
den erschreckten jüdischen Hirten ahnten Sein Kommen, ja sie schau-
verkündigte: «Fürchtet euch nicht! Sie- ten es von ferne. Sogar Bileam, der
he, ich verkündige euch grosse Freude, heidnische Wahrsager, rief aus: «Ich
die allem Volk widerfahren wird; denn sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn,
euch ist heute der Heiland geboren, wel- aber nicht von nahem. Es wird ein Stern
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BI BLISC H E BOTSC HAFT
Nachrichten aus Israel • 12/2006
aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus
Israel aufkommen …» (4.Mo 24,17).
Und von Abraham heisst es, dass er
Seinen Tag sah und sich freute (Joh
8,56). In Bezug auf die Persönlich-
keit des Kommenden ging Agur am
weitesten, als er fragte: «Wie heisst
er? Und wie heisst sein Sohn?» (Spr
30.4).
Als die Zeit erfüllt war, sandte
Gott Seinen Sohn (Gal 4,4). Er wur-
de von einer Jungfrau in Bethlehem
geboren. Mit Jubel und Frohlocken
himmlischer Heerscharen wurde das
Evangelium zum Schauplatz der irdi-
schen Welt gebracht. «Ehre sei Gott in
der Höhe und Friede auf Erden bei den
Menschen seines Wohlgefallens» (Lk
2,14), so klang es zur nächtlichen
Stunde auf den Feldern Bethlehems.
Er, auf den die Väter geharrt hatten,
trat als die Hoffnung und der Trost
Israels in die Mitte Seines Volkes ein.
Gott offenbarte sich im Fleisch – ein
Geheimnis der Gottseligkeit! Zwar
kam Er in Knechtsgestalt, in bet-
telarmer Niedrigkeit, aber dieses
Äussere war lediglich das Zelt Seiner
innewohnenden Göttlichkeit. Auch
im Land des Todes blieb Er der Fürst
des Lebens, denn «in ihm war das
Leben, und das Leben war das Licht der
Menschen» (Joh 1,4).
Christi Erscheinen für die
Menschheit ist der innerste Kern der
Heilsgeschichte. Was davor geschah,
6
kam lediglich im Hinblick auf Ihn zu- in das menschliche Fleisch einging.
stande. Was sich danach ereignete, Sein Leben ist deshalb das Höchste
wurde und wird in Seinem Namen und Heiligste.
vollbracht. Wie sich in Christus Unser Herr Jesus betrat die
Gottheit und Menschheit vereinigen, Menschheitsgeschichte durch die
vermag niemand zu erklären. Das Ge- Jungfrau Maria, also gleichsam
heimnis Seiner Selbsterniedrigung ist durch die niedrigste Tür (Lk 1,48).
und bleibt für uns Menschen auf die- Und genauso wie Er in die menschli-
ser Erde unergründlich. che Geschichte von aussen einging,
so ist es auch mit Seinem In-uns-
Der Messias tat nicht nur Sein. Bethlehem ist klein, der Stall
Wunder – Er war selbst ein Wun- Aufenthaltsort von Tieren und somit
der. Wenn wir schon die Zeit nicht unrein: ein Bild des menschlichen
begreifen, wie viel weniger dann die Herzens. Es ist nicht Weihnachten,
wenn der Herr Jesus noch nicht in
dein Herz einziehen konnte! Aber Er
will jetzt in deinem «Stall» Einzug
halten und ihn in einen königlichen
Palast verwandeln! Das ist ein Bild für
die Wiedergeburt
(vgl. Joh 3,3-6):
Mit Jubel und Frohlocken himmlischer Heerscha- Jesus zieht in ein
ren wurde das Evangelium zum Schauplatz der
Herz ein, um al-
irdischen Welt gebracht
les auszuräumen
und neu zu ma-
chen. Jetzt stellt sich die Frage: Hast
du es zugelassen, dass dein persönli-
ches Leben ein «Bethlehem» für den
Sohn Gottes wird?
O welch ein Tag war das, als Gott
der Menschheit Seinen einzigen,
geliebten Sohn schenkte. Vielleicht
denken wir nicht jeden Tag daran,
aber die bevorstehende Weihnachts-
zeit will uns ganz besonders an dieses
gewaltige Geschehen erinnern. Lasst
uns in kindlicher Freude der Geburt
unseres Erlösers gedenken! Im Grun-
Ewigkeit! Sie ist ein unerforschliches de genommen sollten Gotteskinder
Rätsel. Die Verbindung von Unend- jeden Tag den Geburtstag ihres Hei-
lichkeit und Endlichkeit, von Gottheit landes feiern.
und Menschheit in der Person von
Jesus von Nazareth, dem Kindlein Die Geburt des Messias:
von Bethlehem, können wir niemals Jahrhunderte zuvor angekün-
begreifen! Das vermögen wir nur im digt. Inmitten aller demütigenden
Glauben zu fassen. Und wenn wir Umstände bei der Geburt unseres
das tun, treibt es uns dazu, Ihn an- hoch gelobten Immanuel findet
zubeten. O dass du jetzt über dieses sich auch unvergleichliche Ehre und
wunderbare Geheimnis nachdenken Herrlichkeit. Denn: Wessen Geburt
möchtest! Jesus Christus wurde von ist je Jahrhunderte zuvor durch
oben her in diese Welt hineingebo- eine lange Reihe von Weissagungen
ren – nicht aus der Welt heraus. Er angekündigt worden? Nach wessen
kam von ausserhalb der Geschichte in Erscheinen sehnten sich je so viele
die Menschheitsgeschichte hinein. Menschen? Wer anders als Jesus
Jesus Christus war nicht etwa hätte sich eines Vorläufers rühmen
bloss «der beste Mensch», den es je können, der Ihn als Den bezeichne-
gab. Er lässt sich vom Menschsein te, der kommen soll? Wann haben je
her überhaupt nicht erfassen, denn Engel mit mitternächtlichem Lobpreis
Er war Gott in Menschengestalt. Er eines Menschen Geburt verkündigt?
war nicht ein Mensch, der Gott wur- Zu wessen Krippe sind je Reich und
de – sondern Gott, der von aussen her Arm so Anteil nehmend gepilgert und

haben so unerwartete und herzliche
Huldigungen gebracht?
«Jauchzet, ihr Himmel; freue dich,
Erde …» (Jes 49,13). Alle Menschen
sollen den Geburtstag Jesu festlich
begehen und ihre Arbeit ruhen las-
sen. O Bethlehem, in dir sind alle
Hoffnungen erfüllt! Du bist, wie es
dein Name besagt, im wahrsten Sinne
des Wortes ein Brothaus. Denn der
längst Verheissene ist das Brot des
Lebens. Möge eine tiefe Freude und
grosse Dankbarkeit unsere Herzen
durchströmen.
Immanuel – Gott mit uns! Der
Name «Immanuel» ist unaussprech-
lich köstlich. Cherubim mögen sich
seiner bedient haben, um die Gnade
Gottes voller Majestät zu verkündi-
gen. Zugleich aber deutet dieser wun-
derbare Name auch das gnadenvolle
Herabneigen Gottes zu den Menschen
an: «Immanuel … Gott mit uns» (Mt
1,23). Er ist mit uns! Es ist Realität:
Gott ist mit uns, in unserem Sein,
unseren Leiden, unseren Sorgen,
unserer Arbeit, unserer Züchtigung
und unserem Grab. Und umgekehrt:
Wir sind mit Ihm in Seiner Aufer-
stehung, Seiner Himmelfahrt, Seiner
Herrlichkeit und dem Glanz Seiner
zweiten Ankunft, bei Seinem baldigen
Wiederkommen!
Das Kindlein von Bethlehem ist
uns gleich geworden in Schwachheit
und Armut. Wir wollen darüber aber
nicht vergessen, dass Jesus uns in
Seiner Herrlichkeit und Ehre ebenso
nahe ist. Der Glaube nimmt das Kind
auf seine Arme und die Liebe küsst es
«mit dem Kusse seines Mundes» (Hld
1,2). Ach, dass du doch heute eine
wahre, innige geistliche Gemein-
schaft mit unserem teuren Immanuel
geniessen dürftest!
Im Messias Jesus gab sich Gott
selbst. Obwohl Jesus Christus selbst
das grösste Wunder ist, so wurde Er
uns doch in allen Dingen gleich: «Er,
der in göttlicher Gestalt war, hielt es
nicht für einen Raub, Gott gleich zu
sein, sondern entäusserte sich selbst
und nahm Knechtsgestalt an, ward den
Menschen gleich und der Erscheinung
nach als Mensch erkannt» (Phil 2,6-7).
Stelle Jesus Christus nie als ein wun-
derbares Wesen dar, das vom Himmel
herabkam und Wunder tat – und
nicht ebenso mitten im Leben drin
BI BLISC H E BOTSC HAFT
gestanden hätte wie wir! Denn so ist Gewissheit, dass wir Gott angenehm
der Christus des Evangeliums nicht. sind, ist köstlich, und wir können mit
Vielmehr kam Er als Person auf die freudigem Herzen singen: «Christi
Erde herab und lebte unser Leben un- Blut und Gerechtigkeit, das ist mein
ter denselben Bedingungen wie wir. Er Schmuck und Ehrenkleid; damit will
wurde Mensch, um zu zeigen, in wel- ich vor Gott bestehn, wenn ich zum
cher Beziehung der Mensch zu Gott Himmel werd’ eingehn.»
stehen soll. Durch Seinen Tod und Gemeinschaft mit dem gekreu-
Seine Auferstehung kann und will Er zigten und auferstandenen Herrn zu
jeden Menschen in diese Beziehung haben, ist ein Trost von unverwüstli-
hineinbringen. Das Kommen Jesu cher, ewiger Dauer. Wenn Krankheit
Christi in Armut war keine Offenba- uns aufs Lager wirft, müssen wir nicht
rung der Allmacht Gottes. Er zeigte verzagen, haben wir doch unzählige
uns vielmehr durch Seine Allmacht, Gläubige gesehen, die mitten im
dass das innerste Wesen der Gottheit, Schmerz der Leiden ebenso glückselig
Seine unaussprechliche Demut und waren, wie wenn sie es in der Fülle der
Reinheit, unserer
Ehrerbietung und
Huldigung in je-
der Lebenslage
würdig ist. In der
Sphäre, in der
Lasst uns in kindlicher Freude der Geburt
unseres Erlösers gedenken!
wir leben, erweist
Gott sich in Sei-
ner Menschwer-
dung als der sich
selbst Schenken-
de. Gott gab sich
selbst, und mit
Ihm hat Er uns
alles gegeben:
Hoffnung, Kraft,
ewiges Leben. In
Ihm sind uns
göttliche Schätze
gegeben, die von
der irdischen
Welt völlig un-
abhängig sind.
«Er aber, unser
Herr Jesus Chris-
tus, und Gott,
unser Vater, der
uns geliebt und
uns einen ewigen
Trost gegeben
hat» (2.Thess
2,16), schenkte
uns durch Beth-
lehem und Gol-
gatha Seinen Geist: die bleibende Kraft und in blühender Gesundheit
Kindschaft in Christus Jesus. gewesen wären. Weshalb? Weil es
in ihrem Herzen Weihnachten ge-
Der wiedergeborene Gläubige worden war! Wenn auch des Todes
weiss, dass Gott ihn als einen Ange- Pfeile unsere Herzen durchgraben, so
hörigen Seines Sohnes ansieht. Die stirbt doch unser Trost nicht! Denn
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BI BLISC H E BOTSC HAFT
Nachrichten aus Israel • 12/2006
immer wieder dringt der Gesang der wiedergeborene Gläubige dieses Leben
Heiligen, die sich der lebendigen Lie- haben und es ewig nicht mehr verlie-
be ihres Gottes erfreuen, an unsere ren können, ist ihr unverwüstlicher
Ohren. Diese Liebe versiegt auch im Trost!
Sterben nicht! Weihnachten ist eine wunderbare
Realität! Willst du diesen Trost nun
Gott hat verspochen, alle zu verschmähen und verwerfen? Muss
erretten, die auf Seinen Sohn Jesus solcher Trost nicht vielmehr das Ver-
Christus vertrauen. Der wahre Gläu- langen in dir wecken, Jesus Christus
bige vertraut auf Ihn und glaubt, dass kennen zu lernen? Wenn Jesus ewi-
Gott ebenso gütig ist wie Sein Wort gen Trost schenkt, ist es Sünde zu
und ihn errettet. Er fühlt – was immer resignieren und zu trauern! Gottes
ihm auch widerfahren mag und wel- grösste Liebestat gilt auch dir ganz
ches innerliche Verderben ihm auch persönlich!
noch anhaftet –, dass er geborgen
ist kraft seiner Vereinigung mit der Warum wurde der Sohn Gottes
arm? Das historische Weihnachtsge-
schehen nur als etwas Vergangenes
zu sehen und zu feiern hat keinen
Wert. Dann haben wir nur einige
romantische Tage und sonst nichts.
Das Weihnachtsgeschehen ist jetzt
und heute lebendige Wirklichkeit!
Gott wurde tatsächlich Mensch, wie
Paulus es sagt: «… anerkannt gross ist
das Geheimnis der Gottseligkeit: Gott
ist geoffenbart worden im Fleisch, ge-
rechtfertigt im Geist …» (1.Tim 3,16).
Wenn es verstandesmässig auch ein
unerklärliches Geheimnis bleibt, so
wissen wir doch, was Weihnachten
für jedes Kind
Gottes und all
Bei irdischem Reichtum geht es nur um jene Menschen
materielle Sicherheit
bedeutet, die
noch zum Glau-
ben an den Sohn Gottes kommen:
«Denn ihr kennt die Gnade unseres
Herrn Jesus Christus: obwohl er reich
ist, wurde er doch arm um euretwil-
len, damit ihr durch seine Armut reich
würdet» (2.Kor 8,9). So war und ist
das Weihnachtsgeschehen die Ver-
Person und dem Werk Jesu Christi. mittlung der ewigen Reichtümer des
Ist das nicht eine überströmende Herrn – gleichsam im Austauschver-
und wonnevolle Quelle des Trostes? fahren.
Die Erlösung begann in Bethlehem, Jesus wurde nicht reich, nein, Er
geschah am Kreuz von Golgatha und ist reich! Was wir so allgemein unter
wurde bestätigt durch das leere Grab Reichtum verstehen, ist ein verzerr-
am Auferstehungsmorgen. Die ange- tes Bild. Irdischer Reichtum bedeutet
sehensten und reichsten Menschen zumeist eine Anhäufung von Dingen,
würden gerne ihren Augapfel hinge- die man besitzt und die man durch
ben, wenn sie nur wüssten, dass sie immer neuen Besitz, durch neue An-
gerettet würden. Ihr Verlust des Auges häufung, vor dem Dahinschwinden
würde ihr Vorteil sein. Ja, es wäre ein schützen muss. Es geht dabei nur
grosser Gewinn für diese Menschen, um eine materielle Sicherheit. Der
denn es heisst: «Es ist besser für dich, Sohn Gottes aber ist reich an ewiger
dass du lahm oder verkrüppelt zum Güte. Wer an Ihn glaubt, ist geseg-
Leben eingehst, als dass du zwei Hände net «mit jeder geistlichen Segnung in
oder zwei Füsse hast und wirst in das der Himmelswelt in Christus» (Eph
ewige Feuer geworfen» (Mt 18,8). Dass 1,3). Und all das legte Er ab und zog
8
unsere grenzenlose innere Armut an,
sichtbar an Seinem Äusseren. Das ist
Weihnachten, Gottes grösste Liebes-
tat in der Menschheitsgeschichte:
das Kind in der Krippe im Stall zu
Bethlehem.
Bist du persönlich auf dieses
Austauschverfahren eingegan-
gen? O wie hat Er auch dich so teuer
erkauft, als Er – ein Mann geworden –
Sein Leben in Seinem Blut am Kreuz
von Golgatha ausschüttete: «Denn ihr
wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem
Silber oder Gold erlöst seid von eurem
nichtigen Wandel nach der Väter Wei-
se, sondern mit dem teuren Blut Christi
als eines unschuldigen und unbefleckten
Lammes» (1.Petr 1,18-19).
Gott hat in Seiner Liebe durch die
Dahingabe Seines einzigen Sohnes
den teuersten Preis bezahlt. Darum:
Geh auf das Austauschangebot Jesu
ein, denn Er wurde tatsächlich arm,
damit du ewig reich würdest! Sein
irdisches Leben, Seine Entäusserung
war so vollständig, dass jeder, der es
erkennt, niederkniet und ausruft:
«Herr Jesus, ich nehme Dein Ange-
bot an!»
Weisst du, was so unsagbar
tragisch ist? Nicht nur, dass Weih-
nachten von seelisch-romantischen
Gefühlen überlagert ist. Und auch
nicht, dass Weihnachten disqualifi-
ziert wird, indem moderne Theologen
sagen, es sei eine Legende, in der man
die Botschaft Gottes suchen müsse.
Nein, unsagbar tragisch ist vielmehr,
dass die Tiefe der Offenbarung der
Liebe Gottes in dem Kinde von Beth-
lehem nicht mehr verstanden wird!
Dadurch bleibt die Tiefe der Seele
beim Anhören von allerlei Weih-
nachtsphrasen oder Weihnachtsan-
sprachen leer, ohne wahren Inhalt.
Aber es gibt für die menschliche
Seele eine Botschaft, die herrlicher
und wunderbarer ist als alle Philoso-
phie der Welt. Sie lautet: Weihnach-
ten ist auch für dich ganz persönlich
geschehen. Darum knie doch jetzt
im Geiste bei der Krippe im Stall zu
Bethlehem nieder und sage: «Herr
Jesus, ich danke Dir, dass Du auch
um meinetwillen arm geworden bist,
damit ich reich werden darf in Dir.
Bitte nimm mich an als Dein Kind
und sei Du mein Erlöser und Herr. Ich
danke Dir, dass Du diese Bitte erhört
hast und ich nun Dir gehöre.» 
 YESHUA UND ISRAEL
EIN MESSIANISCHES PANORAMA AUS JERUSALEM

Die Zeiten des dritten Elia – der Geist und die Kraft
Elias vor der Rückkehr von Yeshua
Die endzeitliche Elia-Figur, der dritte Elia, der nach Elia dem Tisbiter und dem zweiten, nämlich
Johannes dem Täufer, erscheint, ist als Parallele zu seinen beiden prophetischen Vorläufern zu sehen,
gleichzeitig jedoch als Träger einer zusätzlichen, weltumspannenden Botschaft.

DR. GERSHON NEREL – TEIL 5

In dieser Studie sollen uns die wo diese Bewegung ihren Ursprung pe aus messianischen Gläubigen be-
nachfolgend aufgeführten drei Bibel- hatte. Innerhalb dieser messianischen reits ein deutlicher Hinweis auf die
abschnitte als Rahmen dienen: Bewegung entsteht heute ein neuer, geistliche Wiederbelebung Israels in
- Maleachi 3,23-24: «Siehe, ich Hebräisch sprechender Überrest mit Yeshua.
sende euch den Propheten Elia, ehe der einer umfassenden Lehre über das Wie seine beiden Vorläufer oder
grosse und furchtbare Tag des Herrn Reich Gottes. Diese Entwicklung ge- Prototypen ist der dritte, der messi-
kommt; und er wird das Herz der Väter schieht so schnell, dass man sie ohne anische Elia kein «von aussen kom-
den Kindern und das Herz der Kinder mender Engel»,
wieder ihren Vätern zuwenden ...» sondern eine
- Matthäus 17,10-12: «Und seine reale Person,
Jünger fragten ihn und sprachen: Wa- ein Mensch aus
rum sagen denn die Schriftgelehrten, Fleisch und Blut.
dass zuvor Elia kommen müsse? Jesus Auch er tritt
aber antwortete und sprach zu ihnen: hauptsächlich
Elia kommt freilich zuvor und wird allein auf. Wir
alles wiederherstellen. Ich sage euch können davon
aber, dass Elia schon gekommen ist; und ausgehen, dass
sie haben ihn nicht anerkannt, sondern er sicher ein paar
mit ihm gemacht, was sie wollten …» Anhänger haben
- Römer 11,2-5: «Gott hat sein wird, die wir als
Volk nicht verstossen, das er zuvor die «Elia-Grup-
ersehen hat! Oder wisst ihr nicht, was pe» oder «Elias
die Schrift bei Elia sagt, wie er vor Gott prophe tische
gegen Israel auftritt und spricht: ‹Herr, Stamm-Mann-
sie haben deine Propheten getötet … schaft» bezeich-
und ich bin allein übrig geblieben, und nen können. Wie
sie trachten mir nach dem Leben!› Aber Elia der Tisbiter
was sagt ihm die göttliche Antwort? ‹Ich und Johannes
habe mir 7 000 Männer übrig bleiben der Täufer wird
lassen, die ihr Knie nicht gebeugt haben dieser endzeit-
vor Baal.› So ist nun auch in der jetzigen liche Elia eben-
Zeit ein Überrest vorhanden aufgrund falls von Gott
der Gnaden- direkt erwählt,
wahl.» ausserhalb eines
Diese drei 1948 – in den Jerusalemer Hügeln umarmen sich formal-religiösen
Israelis, als der Staat Israel ausgerufen wurde
Abschnitte ha- Systems und so-
ben in einem mit ohne offiziel-
prophetischen Gesamtbild eine tiefe le Anerkennung.
Bedeutung. Gott hat Sein Volk Israel Der räumliche
tatsächlich nicht verstossen. Das kön- eine Einsicht in biblisch-prophetische Umkreis seines Dienstes befindet sich
nen wir heute bezeugen. Im letzten Zusammenhänge leicht unterschät- hauptsächlich im Land Israel, aber es
Jahrhundert hat der Herr in Seiner zen kann. Ausserdem findet sie kurz findet auch ein reger Austausch mit
Treue Israel in das verheissene Land vor der Rückkehr von Yeshua und anderen Ländern statt. Wie die beiden
zurückgeführt. Seit der Gründung des dem Wiederaufbau des dritten Tem- ersten Elia-Figuren liegt auch bei der
Staates Israel im Jahr 1948 ist auch pels statt. Deshalb ist die heutige, sich dritten der Schwerpunkt ihres Diens-
die messianische Bewegung im Land innerhalb einer jüdischen Mehrheit in tes unter den Juden, aber ihr Einfluss
der Väter wieder entstanden, dort, Israel dynamisch entwickelnde Grup- erstreckt sich weltweit auf alle Gläubi-

9
YESHUA UND ISRAEL
Nachrichten aus Israel • 12/2006
gen an Yeshua, sowohl Juden als auch
Nichtjuden.
Auch der dritte, moderne Elia ist
wie seine beiden Vorbilder eine kon-
servative und gleichzeitig radikale oder
eifernde («biblisch-fundamentalisti-
sche») Stimme. Diese «Stimme» geht
keine Kompromisse ein, wenn es um
die absolute Wahrheit geht. Sie sagt
entschieden «Nein» zur Diktatur
eines «Mittelwegs», und sie ist auch
bereit, für die Wahrheit in den Tod zu
gehen. Das Motto dieses
Elia-Dienstes lautet:
«Kommt zurück
zu YESHUA, dem
einzig wahren
LEHRER.» Die-
ser Dienst im
Geist und der
Die Aufforderung Gottes an alle Menschen aus
allen Völkern lautet, umzukehren und zu werden
wie kleine Kinder, die sich ihrem liebevollen Va-
ter zuwenden
Kraft des dritten Elia muss kei-
ne neue Theologie erfinden, sondern
er wiederholt die Schlüsselworte oder
den wichtigsten Grundsatz Yeshuas:
«Wenn ihr nicht umkehrt und werdet
wie die Kinder, so werdet ihr nicht in
das Reich der Himmel kommen!» (Mt
18,3). Diese Botschaft verbreitet sich
heute über die ganze Erde.
10
Eine prophetische Botschaft
der Wiederherstellung. Nach 2 000
Jahren der Zerstreuung und der Ab-
wesenheit einer messianisch gläubigen
Gruppe und deren Sprachrohr im jü-
dischen Volk ist jetzt ein neues Kapitel
der Geschichte aufgeschlagen worden.
Die Erstlingsfrüchte einer nationalen
und geistlichen Wiederherstellung Is-
raels im verheissenen Land zeigen ihre
Auswirkungen sowohl auf die Kirche
als auch auf die Synagoge. Durch die
messianische Bewegung wird erneut
die Notwendigkeit einer geistlichen
Kehrtwende verkündigt, einer Rück-
kehr zu den Fundamenten des Reiches
Gottes und des Himmelreiches, wobei
diese beiden Begriffe nicht immer
identisch sind.
Anders ausgedrückt geht es hier
nicht um die Botschaft über die Wie-
derherstellung des irdischen Reiches
für Israel. Es geht NICHT um eine
politische Struktur oder um ein mit
Waffen und militärischen Mitteln
aufzurichtendes Reich. Vielmehr
geht es bei der Botschaft dieses drit-
ten Elia um eine Instandsetzung,
Korrektur oder Reform (hebr.:
TIKUN), um einen entschei-
denden Plan über Leben und
Tod, Zeit und Ewigkeit.
Das Herz dieser Wieder-
herstellung durch den dritten
Elia schlägt im Land Israel, der
«Ebene», in der die «vertrockne-
ten Gebeine» Israels in unserer
heutigen Zeit wiederbelebt werden
(vgl. Hes 37,1-14). Im Einklang
mit dem Dienst
im Geist und der
Kraft der dritten
Elia-Bewegung
wird das Herz-
stück des messi-
anischen Reiches
im Land Israel geprägt und auch
von dort aus verbreitet.
Umkehr bei einigen. Im hebrä-
ischen Text des Propheten Maleachi
(3,24) steht nicht, dass «… er (Elia)
das Herz der Väter den Kindern und
das Herz der Kinder wieder ihren Vä-
tern zuwenden» wird, wie es in eng-
lischen und anderen Übersetzungen
wiedergegeben ist, sondern dass «… er
(Elia) die Herzen von Vätern Kindern
zuwenden wird, und die Herzen von
Kindern ihren Vätern.» Der Prophet
Maleachi spricht nicht von der ganzen
Menschheit, sondern nur von einigen
Menschen, von denjenigen, die «Oh-
ren haben» und offene Herzen, die be-
reit sind zum Hören, und denjenigen,
die «sehende Augen» haben und die
Bereitschaft, auf die Einladung Gottes
zu reagieren. Diese Einladung gilt allen
Menschen, sowohl Gläubigen als auch
Ungläubigen, Juden und Nichtjuden.
Alle sind dazu aufgefordert, ihr Den-
ken und Verhalten zu ändern. Die
Aufforderung Gottes an alle Menschen
aus allen Völkern lautet, umzukehren
und zu werden wie kleine Kinder, die
sich ihrem liebevollen Vater zuwen-
den, schlicht und einfach zu werden,
unschuldig, belehrbar, gehorsam,
nicht kindisch, sondern sich auf ganz
natürliche Weise für die Liebe Gottes
zu öffnen, wie es der Herr selbst sagt:
«Wenn ihr nicht umkehrt und werdet
wie die Kinder, so werdet ihr nicht in
das Reich der Himmel kommen!» (Mt
18,3).
Es sieht so aus, als ob diejenigen,
die der Lehre des dritten Elia aufmerk-
sam zuhören, zu einem Überrest unter
den Gläubigen an Yeshua gehören,
und zwar weltweit. Nach dem Gleich-
nis Yeshuas von den zehn Jungfrauen
(vgl. Mt 25) ist nur eine Hälfte dieser
Gruppe klug und bereit, dem Herrn,
dem Bräutigam, zu begegnen. Die an-
dere Hälfte jedoch ist töricht und un-
vorbereitet. Sie hat nicht genug «Öl».
Diese Gruppe der Törichten erkennt
nicht den Dienst des dritten Elia und
ist nicht bereit, eine vollständige und
heilige Kehrtwende zu Gott hin zu
vollziehen.
Wiederherstellung «aller Din-
ge». Die endzeitliche Elia-Gruppe der
messianischen Juden betont erneut das
menschliche Problem mit der Sünde
und dessen einzige Lösung innerhalb
des Reiches Gottes, nämlich die Auf-
forderung, dass alle Menschen zur Um-
kehr kommen (hebr. TESHUVA) und
die Liebe zur Welt gegen eine biblisch
orientierte Beziehung zu Gott eintau-
schen müssen. Eng damit verbunden
ist eine Rückkehr zu den Grundlagen
des Glaubens durch ein bedingungslo-
ses Festhalten an biblischer Lehre und
Zurechtweisung im Heiligen Geist,
unabhängig von menschlichen oder
nationalen Überlieferungen. Diese
dritte Elia-Bewegung hat sich von kon-
fessionellen Bindungen oder religiösen
Institutionen gelöst. Sie will keine neue

Theologie einführen, sondern wieder-
holt lediglich die Worte von Yeshua,
die Aufforderung an Menschen aus
allen Völkern, ihre Herzen zu öffnen
und wie Kinder zu werden. Damit
betont sie den Grundsatz Yeshuas,
nach dem erwachsene Menschen eine
Wiedergeburt erleben und sich ihrem
himmlischen Vater zuwenden sollen,
ganz so wie kleine Kinder, die ihren
Vätern gehorsam sind (vgl. Mt 18,3;
Mk 10,15).
Der Schwerpunkt im Dienst des
dritten Elia liegt auf der Einführung
alt-neuer Prioritäten, nämlich auf
Yeshua, Seinem Geist und Seinen
Lehren. Im Leben eines Gläubigen
sollte «neuer Wein» fliessen und das
richtige Verständnis der endgültigen
Autorität von Yeshua im Neuen Tes-
tament und den alttestamentlichen
Wurzeln vorhanden sein. Die Stimme
des endzeitlichen Elia kennt die richti-
ge Reihenfolge bei der Bibelauslegung,
und zwar geschieht diese zuerst durch
die Worte von Yeshua selbst und mit
Hilfe des Heiligen Geistes durch die
gesamten Evangelien und die Offen-
barung. Dann folgen die Briefe der
Apostel, und schliesslich wird auch
das Alte Testament berücksichtigt.
Die letzte Elia-Bewegung bewirkt
auch eine Neubewertung der Bezie-
hung zwischen Kirche und Synagoge,
eine Gleichwertigkeit zwischen Juden
und Nichtjuden, weil es in Yeshua
nur den einen neuen Menschen gibt
(vgl. Eph 2,15). Es gibt keine Überle-
genheit oder Unterlegenheit der einen
oder anderen Seite. Die messianische
Elia-Gruppe weist vielleicht mehr als
andere Christen hin auf die einzig-
artige Position Israels im göttlichen
Heilsplan und dessen besondere Rolle
in der Endzeit. Das ist der wiederbe-
lebte, authentische Ölbaum nach dem
Ratschluss Gottes, mit dem göttlichen
Bund und den prophetischen Verheis-
sungen für Israel (vgl. Röm 11). Des-
halb gibt es heutzutage einen wahren
jüdischen Überrest, der die «jüdische
Lunge» im weltweiten Leib Yeshuas
wieder funktionsfähig macht.
Darüber hinaus schlägt die Stim-
me des dritten und letzten Elia Alarm
über den heutigen weltweiten Abfall
von Gott, das Neuheidentum, die Glo-
balisierung des säkularen Liberalismus
und falsche theologische Ansätze. Sie
erinnert auch an die bevorstehenden
apokalyptischen Geschehnisse, deren
YESHUA
Höhepunkt die baldige Rückkehr
Yeshuas sein wird.
Der Geist und die Kraft Isebels.
In der Zeit, in der die Stimme des drit-
ten Elia ertönt, gibt es auch eine Ge-
genbewegung, sinnbildlich dargestellt
in der Person der einflussreichen Köni-
gin Isebel, der entschiedenen Gegnerin
des ersten Elia. Im Zusammenhang mit
Elia steht Isebel stellvertretend für den
alten Drachen, den Teufel und seine
Dämonen, die ebenfalls ihre Wirkung
entfalten. Das ist der gegen Elia gerich-
tete Geist der fehlenden Bereitschaft
zur Umkehr (hebr.: TESHUVA) und
des Todes, so wie Königin Isebel damals
Elia den Tisbiter ausschalten wollte
(vgl. 1.Kön 19,2). Deshalb kann man,
wie im ersten Jahrhundert n.Chr., in
dieser Endzeit des 21. Jahrhunderts
die Irrlehren dieser «Frau Isebel, die
sich eine Prophetin nennt» (Offb
2,20-21), nicht ausser Acht lassen.
Sie verbreitet noch immer ihre Lehren
innerhalb und ausserhalb der christ-
lichen Gemeinden. Wie die damalige
Rivalin des ersten Elia verführen ihre
heutigen Anhänger die Diener Yeshuas,
«Unzucht zu treiben und Götzenopfer
zu essen». Diese zeitgenössischen Ver-
treter der Isebel haben sich aus freien
Stücken entschieden, dem Satan zu
folgen. Sie sind nicht bereit, umzu-
kehren und Yeshua die Ehre zu geben
(vgl. Offb 16,8-11).
Zusammenfassung. Der Geist,
die Kraft und die Berufung der drei
in der Bibel erwähnten Elia-Figuren
weisen ein bestimmtes Muster auf,
mit einem gemeinsamen Ziel. Es
handelt sich in allen drei Fällen um
ein göttliches S.O.S., einen Warn-
ruf zur inneren Veränderung, zum
Gehorsam Gott gegenüber. Alle drei
sind direkt vom allmächtigen Gott
für ihren Dienst erwählt worden,
um im göttlichen Erlösungsplan für
die Menschheit ein grundlegendes
Kapitel aufzuschlagen. Die Mission
der drei Elia-Figuren ist propheti-
scher Natur. Alle drei wenden sich
gegen Formen der Anpassung, wie
sie im religiösen «Establishment»
häufig zu finden sind. Die kühne
und souveräne, direkt von Gott be-
stätigte Lehre der drei Elia-Gestalten
stellt eine besondere Herausforderung
dar – für alle Menschen, aber auch für
die Mächtigen und die Vertreter eines
UND ISRAEL
institutionalisierten Glaubens. Der
herausfordernde Dienst der drei Elias
wird in ihrer jeweiligen Zeit de facto
auch von einem winzigen Überrest
anderer Gläubiger mitgetragen, von
Minderheiten, die vom Geist und
der Kraft Yeshuas angetrieben wer-
den. Ihre radikale Botschaft und ihre
überraschenden Handlungen führen
zu einer Wiederentdeckung der abso-
luten, göttlichen Wahrheit. In ihrem
Dienst lässt sich eine fortschreitende
Entwicklung feststellen. Elia der Tisbi-
ter wandte sich hauptsächlich an die
Juden in Israel. Johannes der Täufer,
der zweite Elia, wandte sich an Juden
und Nichtjuden gleichermassen. Der
Dienst des letzten Elia ist globaler
Natur. Gleichzeitig befinden sich alle
drei Elia-Figuren in einem ständigen
Kampf gegen den bösen Geist der
Isebel oder des Feindes. Alle drei sind
Vorreiter ihrer Generation, weil sie
eine neue Phase in der Heilsgeschichte
ankündigen.
Bei Elia dem Tisbiter im Alten Tes-
tament, bei Johannes dem Täufer im
Neuen Testament und beim prophe-
tischen Endzeitdienst des «dienenden
Jüngers» wird ein Prozess erkennbar,
der sich über mehrere Jahre erstreckt.
Es handelt sich dabei um einen ziem-
lich langwierigen Prozess des Verkün-
dens, des Lehrens und der Vorberei-
tung. Dieser Zeitraum beschränkt
sich nicht auf wenige Tage, Wochen
oder Monate, aber der Dienst der
drei Elia-Figuren ist dennoch zeitlich
begrenzt.
Diejenigen, die «Ohren haben zu
hören», fordert der Herr auch heute
dazu auf, die geistliche und prophe-
tische Autorität des dritten Elia zu
erkennen. Dessen Lehre, d.h. eine
messianische Bibelauslegung, die
von Gläubigen aus den Nationen
unterstützt und gefördert wird, muss
einzigartig sein und eine Verbindung
schaffen zwischen allen Aspekten der
göttlichen Wahrheit, wobei Yeshua
und Sein Geist im Mittelpunkt stehen.
Heute geht es vor allem darum, den
Geist, die Kraft und die Lehre Yeshuas
zu erkennen, denn Er ist in unserer
Welt bereits wirksam. Wir sind dazu
aufgefordert, uns ebenfalls in diese
Richtung zu bewegen. Schliesslich ist
der Dienst des letzten Elia ein Auf-
takt zur Rückkehr Yeshuas und zur
Errichtung Seines Tausendjährigen
Reiches. 
11
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 12/2006
AUS ISRAEL

BBC MACHT ENDLICH EINGESTÄNDNIS

«Ja, wir berichten einseitig ...»

Seit Jahren wird dem britischen Sender BBC parteiliche Berichterstattung vorgeworfen. Um der
Kritik entgegenzuwirken, sollte ein Bericht das Gegenteil belegen. Da dieser Bericht für die BBC
äusserst peinlich ist, wollte man ihn jedoch unter Verschluss halten.

Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt BBC hat enorm viel bzw. unterschlagenen Fakten vor allem auch in Zusammenhang mit
Steuergelder in ein Gerichtsverfahren investiert, um die Veröffent- dem israelisch-palästinensischen Konflikt.
lichung eines Berichtes zur Evaluierung der sendereigenen Nah- Der Staat Israel drohte der BBC schon vor mehreren Jahren, den
ost-Berichterstattung zu unterbinden. Jetzt entschied ein britisches Sender aus dem Kabelprogramm des Landes zu nehmen, da die
Gericht, dass die BBC den Bericht veröffentlichen muss, da er unter Berichterstatter palästinensische Selbstmordattentäter als Märtyrer
das Gesetz zum Recht auf freien Informationsfluss fällt und deshalb und Freiheitskämpfer, jedoch nicht als Terroristen bezeichnet hatten.
nicht zurückgehalten werden darf. Eine BBC-Reporterin beispielsweise verkündete die Nachricht von
Furore hatte der unter Verschluss gehaltene Bericht gemacht, weil Jassir Arafats Tod tränenüberströmt in einer Live-Sendung. In den
die Untersuchungsergebnisse, die der BBC in keiner Weise schmei- letzten Jahren hatte die BBC den israelischen Vorwurf eines «tief
cheln, dennoch durchgesickert waren. Der 20 000 Worte umfassende verwurzelten Antisemitismus» strikt zurückgewiesen. Jetzt gestand
Bericht bestätigt nämlich anhand zahlloser konkreter Beispiele, dass man zumindest ein, in der Berichterstattung «Fehler gemacht zu
die BBC eine parteiliche Berichterstattung verfolgt und somit gegen haben.» AN 
den Ethos des Journalismus verstösst, der zwischen ausgewogener
objektiver Berichterstattung und klar meinungsorientierten Kom-
mentaren unterscheidet.
Inzwischen hat die BBC ihre Taktik im Umgang mit dem für sie
peinlichen Bericht geändert. Anscheinend ist man zu der Erkenntnis
gekommen, dass Offensive die beste Verteidigung ist. Die Leitung der
BBC gestand nämlich: «Ja, einige unserer Berichte sind tatsächlich
parteilich gewesen …»
Dabei geht es vor allem um eine eindeutig subjektive Berichter-
stattung in Form von sprachlichen Redewendungen und angeführten

WER MAG DEN JUDENSTAAT AM MEISTEN?

Erstaunliche Ergebnisse einer Umfrage

Umfragen sind in Israel heutzutage sehr häufig. Zumeist soll ergründet werden, was die Befragten
über Israel denken. Nun wurden Israelis danach befragt, welche Meinung wohl andere Nationen
über ihr Land haben.

Die repräsentative Umfrage ergab, dass 34 Prozent der isra-
elischen Bürger Grossbritannien für das Israel am freundlichsten
gesinnte Land Europas halten. Mit 19 Prozent folgt Deutschland. 18
Prozent der Israelis glauben, dass gar kein europäisches Land Israel
freundlich gesinnt sei. Nach Holland, Italien, Frankreich und Spanien
folgt die Schweiz nach Meinung der Israelis an siebter Stelle. Vor
Österreich an neunter Stelle liegt noch Dänemark. Das Schlusslicht
der zehn erwähnten Länder bildet Belgien.
Unter den beliebtesten Politikern Europas erhielt Tony Blair mit 64
Punkten das höchste Votum als «echter Freund Israels».
Gefragt, welche Assoziationen sie mit England verbinden würden,
erwähnten die meisten die Königsfamilie, Fussball und bekannte Se-
henswürdigkeiten. Ein Zehntel der Befragten nannte die britische
Mandatszeit in Palästina und den israelischen Unabhängigkeitskrieg
von 1948, der mit dem Abzug der britischen Mandatsbehörden
einsetzte. US
Kommentar: Es spricht für sich, dass Israel immer wieder nach
Freunden Ausschau hält. Aber dennoch wird es regelmässig enttäuscht.
Wenn es darauf ankommt, kann man die Freunde Israels in der Völker-
welt an einer Hand abzählen. Die einzigen echten Freunde, die Israel in
dieser Welt noch hat, sind die wahren Christen. Mehr und mehr Israelis
erkennen das. Wir Christen sind durch Jesus Christus aufs Engste mit
Israel verbunden! Es ist äusserst wichtig, dass wir Israel auch zeigen,
dass wir es lieben – z.B. durch einen Israelbesuch, eine Spende oder
eine Kundgebung für Israel usw. Müssen wir angesichts der heutigen Ent-
wicklung nicht an Jesus denken, der Ähnliches erlebt hatte und an Seine
Jünger die Frage richtete: «Wollt ihr auch weggehen?» (Joh 6,67).
Echte Christen sind keine Philosemiten, gehen aber niemals weg von
Israel! Gemäss der Schrift wird Israel am Ende der Endzeit immer mehr
allein gelassen, bis es die Hilfe bei Dem sucht, Der nie enttäuscht und
Der auch für Israel gesagt hat: «… wer zu mir kommt, den werde ich
nicht hinausstossen.» (Joh 6,37). CM 

12
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
MOSSAD UND KGB
Doppelagent für die Sache Israels
Irgendwo in einem der Moskauer Panzerschränke wartet ein Orden darauf, endlich übergeben zu
werden. Dieser Lenin-Orden ist für einen israelischen Bürger vorgesehen.
Dem heute 81 Jahre alten
Pensionär Viktor Grayevsky wurde
nach dem Sechstagekrieg von 1967
der Lenin-Orden zugesprochen: Am
Vorabend des Krieges spielte er den
Russen wichtige militärische Pläne
der israelischen Armee zu. Der KGB
hatte ihn bereits 1957, kurz nach
seiner Einwanderung nach Israel,
angeworben.
Da Grayevsky für das israelische
Aussenministerium arbeitete, nahm
er zusammen mit ausländischen
Diplomaten an einem Hebräisch-
kurs teil. Mit dabei war auch der
zweite Sekretär
der russischen
Botschaft in Tel
Aviv. Ihm ge-
genüber äusserte
sich Grayevsky
wiederholt posi-
tiv über das sow-
jetische Regime,
wobei er beton-
te, dass er der UdSSR zu tiefem Dank
verpflichtet sei. Er war nämlich im
polnischen Krakau aufgewachsen und
überlebte die NS-Zeit nur, weil er in
Russland Zuflucht gefunden hatte.
Irgendwann schlug ihm sein neuer
russischer Freund vor, seine Dank-
barkeit zu zeigen, indem er Moskau
«über politische Tendenzen in Israel»
unterrichtet.
Von seiner Einwanderung an
bis 1961 war Grayevsky für das is-
raelische Aussenministerium tätig.
Danach arbeitete er für die staatlich-
rechtliche Rundfunkanstalt «Kol Is-
rael» (Stimme Israels), die ihn 1965
zum Leiter der «Stimme Zions in der
Diaspora» ernannte.
Zwischen 1957 und 1971 traf er
regelmässig KGB-Spione, die offiziell
als Diplomaten in der sowjetischen
Botschaft in Tel Aviv amteten. Ihre ge-
heimen Treffen fanden in allen Regi-
onen Israels statt. Manchmal nutzten
sie dafür russische Klöster, darunter
auch die weissrussisch-orthodoxe
Kirche in West-Jerusalem. Gegen-
über der israelischen Tageszeitung
«Ha´aretz» bezeichnete Grayevsky
die Kirche als Hauptbefehlsstand der
KGB-Aktivitäten in Israel: «Wenn ich
eine wichtige Nachricht durchgeben
wollte, stellte ich
mich an eine der
öffentlichen Te-
lefonzellen nahe
der Kirche und gab ein verabredetes
Zeichen. Dann wurde ich dort ange-
rufen und bekam Zeit und Ort des
Treffens mitgeteilt.»
Die Spionageaktivitäten Grayevs-
kys erreichten vor dem Sechstagekrieg
ihren Höhepunkt. Wenige Tage vor
Ausbruch des Krieges hatte Grayevsky
für seinen russischen Kontaktmann
eine wichtige Mitteilung: Israel plane
in wenigen Tagen einen Luftangriff
auf ägyptische Militärflughäfen. In
der Tat flog dann Israel am 5. Juni
1967 einen Überraschungsangriff
gegen die ägyptische Luftwaffe. Die
Russen waren mit ihrem Spion äus-
serst zufrieden. Bei einem Treffen be-
zeichneten sie Grayevsky als Helden
und teilten ihm mit: «Der Oberste
Sowjet möchte Ihnen den Lenin-
Orden verleihen. Sie werden ihn in
Moskau verliehen bekommen, wann
immer Sie wollen.» Doch die Russen
hatten keine Ahnung, dass sie es mit
einem Doppelspion zu tun hatten, der
im Auftrag des israelischen Inlands-
geheimdienstes «Shabak» handelte.
«Noch am selben Tag, als mich mein
AUS ISRAEL
russischer Sprachkurs-Kollege zur
Spionage für die UdSSR anwarb,
informierte ich das Aussenministe-
rium darüber», erzählte Grayevsky.
5. Juni 1967: Mit einem Überraschungsangriff
macht die israelische Airforce (IAF) ägyptische
Kampfflugzeuge unschädlich
«Prompt erschienen israelische
Agenten und fragten mich, ob ich mit
ihnen zusammenarbeiten und mich
den Russen gegenüber als jemand aus-
geben würde, der zugunsten des KGB
spioniert. Die klassische Geschichte
eines Doppelagenten. Natürlich habe
ich zugestimmt. Jede Information
wurde ausschliesslich im Auftrag des
israelischen Geheimdienstes weiter-
gegeben; der fälschte Dokumente,
um den KGB mit Desinformationen
zu füttern.»
Selbstverständlich wurde Grayevs-
ky von den Sowjets für seine Dienste
bezahlt. Bei jedem Treffen erhielt er
ein Kuvert mit Geld. «Das war jedes
Mal eine ansehnliche Summe, deren
Erhalt ich quittieren musste.» Das
Geld übergab er seinen israelischen
Auftraggebern, mit denen er sich im
Anschluss traf, um haarklein über
alles zu berichten. Auch der Mossad
schätzte seine Dienste und entlohn-
te ihn. Trotzdem liess der israelische
Geheimdienst Grayevsky wissen, dass
man sich unter keinen Umständen
täuschen lasse. «Ich nehme an, dass
mein israelischer Kontaktmann mir
13
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 12/2006
einen der Zettel, auf denen ich den
Russen den Erhalt des Geldes quittiert
hatte, nur zeigte, um mich wissen zu
lassen, dass ich nicht der einzige
Kontakt zu den Russen bin. Es war
ein Wink mit dem Zaunpfahl. Sie
wollten, dass ich weiss, dass sie alles
wissen und ich sie nicht hereinlegen
kann», meinte Grayevsky.
Bis auf den heutigen Tag wundert
sich Grayevsky allerdings über eine
Sache: Warum übergab ihm sein is-
raelischer Kontaktmann – Re´uven
Merhav, der später stellvertretender
Leiter des israelischen Inlandsge-
heimdienstes und von 1988 bis 1991
Generaldirektor des israelischen Aus-
senministeriums war – am Vorabend
des Sechstagekriegs eine unfingierte
Information? Verwunderlich ist da-
bei, dass es sich um ein derart kri-
tisches Detail wie die Offenbarung
des geplanten israelischen Überra-
schungsangriffs handelte. Merhav,
der heute als Pensionär in Jerusalem
AUS ISRAEL
lebt, ist noch immer Vollblutdiplomat
und lehnte eine Stellungnahme höf-
lich, aber bestimmt ab: «Dazu kann
ich nur sagen, dass Grayevsky dem
Staat Israel gegenüber loyal und treu
gedient hat und die Russen wissen
liess, dass die Israelis einen Angriff
auf ihr Land nicht so einfach hinneh-
men werden.»
Schon lange ruht sich Grayevsky
auf seinen Lorbeeren aus, zu denen
noch eine andere Leistung zählt:
Nachdem er nach dem Zweiten
Weltkrieg in seine polnische Hei-
mat zurückgekehrt war, arbeitete
er als Journalist. Dabei gelangte
1956 per Zufall die Abschrift einer
geheimen Rede Nikita Chrustschows
in seine Hände, die dieser auf dem
20. Parteitag der Kommunistischen
Partei gehalten und in der er alle
Verbrechen Stalins offen gelegt hatte.
Schon damals informierte Grayevs-
ky die israelischen Behörden. «Ich
bin nur ein einfacher Soldat der
Geschichte», meinte Grayevsky be-
scheiden. «Ich bin schlichtweg zum
richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort
gewesen, weshalb ich in Angelegen-
heiten involviert wurde, die für den
Staat Israel von grösster Bedeutung
waren.» ZL
Infos zu den israelischen Geheimdiensten:
www.geheimdienste.org/israel.html
Kommentar: Man kann über die
Nachrichtendienste denken, wie man
will. Tatsache ist, dass die israelischen
Geheimdienste «Shabak» und inbe-
sondere «Mossad», der zu den besten
der Welt gehört, Glanzleistungen in
der Geschichte des modernen Staates
Israel vorweisen können. Nebst weni-
ger erfreulichen Dingen gibt es auch
sehr viel Positives, das man erzählen
könnte. Sicher hat der Herr auch die-
se Organisationen gebraucht, damit
Sein Volk Israel überleben und alle
Kriege gewinnen konnte. CM 

GROSSSPENDE FÜR BIOMEDIZINISCHE FORSCHUNG

US-Unternehmer spendet 100 Millionen Dollar

für israelische Forschung
Alfred Mann, ein US-amerikanischer Unternehmer und Philanthrop, hat kürzlich einen Vertrag
mit der Technischen Hochschule Haifa (Technion) unterzeichnet. Mit seiner Spende von 100 Mil-
lionen US-Dollar soll ein Institut für biomedizinische Forschung eingerichtet werden.

Alfred Mann auf dem Gebiet der Forschung zwar gross-

selbst gab die artige Leistungen vollbringen, es aber nicht
Auskunft, dass er verstehen, sie für sich zu nutzen, indem sie
mehrere Jahre lang beispielsweise Pa-
Erkundigungen ein- tente anmelden und
geholt habe, um zu Das Technion in Haifa andere Institute mit
entscheiden, in der Weiterentwick-
welche Art Projekt lung zwecks prakti-
er eine grössere scher Anwendung bzw. mit der Vermarktung
Summe Geld in- beauftragen.
vestieren möchte. «Die meisten Entdeckungen und Erfin-
Er habe dabei sowohl als Unternehmer als auch als Philanthrop dungen schaffen es überhaupt nicht auf den Markt. Die Initiatoren
nicht nur nach Israel geschaut, sondern Universitäten in der ganzen leisten zwar gute Arbeit, scheitern dann aber am nächsten Schritt, der
Welt unter die Lupe genommen. nicht mehr in ihre Expertise fällt: die Umsetzung und die Vermark-
Inzwischen wurde die Einrichtung dieses Forschungsinstituts für tung. Im Hinblick auf die Erfindungen des neuen Instituts soll das
Biomedizin vertraglich geregelt. Wichtig war Mann vor allem, dass die grundlegend anders werden. Ich habe Erfahrung auf diesem Gebiet
Entdeckungen und Innovationen dieses Instituts wirtschaftlich umgesetzt und weiss, wovon ich rede. Deshalb möchte ich meine Erkenntnisse
werden, d.h. eine umfangreiche und effektive Vermarktung erfolgt. unbedingt an andere weiterreichen», sagte Mann im Rahmen einer
Alfred Mann ist 81 Jahre alt. Sein Vermögen machte er mit der Ver- feierlichen Zeremonie am Technion. ZL 
marktung von medizinischen Innovationen. Er hat sich zur Einrichtung
dieses Instituts entschlossen, da seiner Ansicht nach die Universitäten Mehr Informationen dazu unter: www.ats.org/news.php?id=150

14
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
SCHUTZ DES WAHRZEICHENS VON PARIS

Israelische Technik bewacht Eiffelturm

Eine der grossen Touristenattraktionen der französischen Hauptstadt ist nach wie vor der Eiffelturm,
der jährlich von rund sechs Millionen Menschen bestiegen wird. Israelische Technik wacht nunmehr
über den Turm und seine Besucher.

Es handelt Das System sowie aller Besucher. Der Eiffelturm

sich dabei um wurde von der steht auf vier Pfeilern und ist 320
eine eigens für israelischen Fir- Meter hoch. Er wiegt über 10 000
diesen Zweck ma «NICE», die Tonnen. Sein Anstrich wird alle
entworfene weltweit als eine sieben Jahre erneuert; dafür fallen
Sicherheitstech- der führenden weit über 50 000 Arbeitstunden an
nik. Eingesetzt Unternehmen und werden fast 50 Tonnen Farbe
werden optisch- ihres Bereichs verbraucht. Der aus mehr als 18 000
elektronische gilt, zur Über- Einzelteilen gefertigte Eiffelturm
Melder und wachung des wird von ca. 2,5 Millionen Nieten
Sensoren sowie Eiffelturms zusammengehalten.
ein Videoüber- massgeschnei- Laut Israel Livnat, dem Leiter
wachungssystem, dert. der Sicherheitsabteilung, gewähren
das mit einem Die Tech- die technischen Innovationen von
for tschrittli- nologie erlaubt «NICE» den Bürgern einen guten
chen digitalen eine lückenlose Schutz und sind deshalb weltweit
Entschlüsse- Kontrolle aller immer mehr gefragt. ZL 
lungsprogramm Vorgänge rund
gekoppelt ist. um den Turm Website von «NICE»: www.nice.com

OLMERT WIRD STÄRKER

Neue Koalition in Israel

Noch vor einigen Wochen schien der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert angeschlagen zu
sein. Jetzt hat er sich einen entscheidenden Vorteil gesichert.

Olmert machte als Ministerprä- scheinigten eini-

sident des Staates Israel in den Wo- ge Beobachter der
chen nach dem Libanon-Krieg keinen Regierungskoali-
guten Eindruck. Die Kritik, die auf
die Militärs niederprasselte, betraf
letztlich auch ihn. Darüber hinaus Ehud Olmert
laufen gegen Olmert Ermittlungen
der Generalstaatsanwaltschaft wegen
dubioser Hauskäufe und Missbrauchs tion von Olmert
seiner öffentlichen Position bei Ak- bereits in Kürze
tienverkäufen. Sein Stuhl schien zu das Aus. Doch
wackeln. dann fanden
Doch auch in Olmerts Koalition dramatische Ent-
kriselte es während der Herbstmonate wicklungen statt,
2006. Vor allem in der Arbeitspartei dank der Olmert
unter der Leitung von Verteidi- ein neues Kapi-
gungsminister Amir Peretz kam es tel aufschlagen
zu Tumulten. Der Parteivorsitzende konnte. Durch
Peretz – als Verteidigungsminister einen politischen
ebenfalls in den Brennpunkt der Schachzug kann er mit einer Koali- Regierung konnte sich nur auf eine
Kritik geraten – schaffte es nicht, tion von 78 Stimmen regieren, was geringe Mehrheit der insgesamt 120
seine Parteigenossen zur Raison zu der Wunschtraum eines jeden Politi- Parlamentarierstimmen stützen. So-
rufen. Vor diesem Hintergrund be- kers in Israel ist. Fast jede israelische mit kann sich Olmert sicher sein, fast

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Nachrichten aus Israel • 12/2006
jedes gewünschte Thema erfolgreich
durch die Knesset zu bringen. Das ist
nicht nur im Hinblick auf die Ende
2006 anstehende Verabschiedung
des Staatshaushaltes, sondern für die
gesamte verbleibende Regierungszeit
Olmerts wichtig.
Olmert hat diesen Zustand einem
einzigen Mann zu verdanken: Avig-
dor Liberman von der Russen-Partei
«Israel Bete´inu» (Israel ist unser
Zuhause). Libermann bot an, sich
mit den elf Abgeordneten seiner Par-
tei der Koalition anzuschliessen und
forderte dafür eine ziemlich beschei-
dene Gegenleistung: einen einzigen
Ministerposten.
Avigdor Liberman, der auch nur
Yvette genannt wird, stammt aus
Russland. Er lebt in den jüdischen
Siedlungen beim Berg Hebron und
gilt politisch als rechtsgerichteter
Hardliner. Er ist insbesondere unter
STRASSENSCHLACHTEN IN JERUSALEM
Aufstand gegen «Pride Parade»
Die eine Seite wies darauf hin, dass Jerusalem mehreren Religionen heilig ist. Die andere Seite unter-
strich, dass es die Hauptstadt Israels und Sitz von Knesset und Oberstem Gerichtshof ist. Die Folge:
Strassenschlachten und «Happening».
Im Rückblick betrachtet waren
die ersten Tage des Monats Novem-
ber sehr turbulent. Viele Jerusalemer
hatten das Gefühl, in einer Stadt
im Ausnahmezustand zu leben: Im
Zentrum, im ultraorthodoxen «Mea
Shearim» und in vielen anderen re-
ligiösen Vierteln sowie in angrenzen-
den säkularen Wohngegenden waren
unzählige Polizis-
ten auf Patrouil-
le. Skandierende «Pride Parade» 2006
Menschenmas-
sen waren bis in
die frühen Morgenstunden auf den
Beinen. Staus nicht nur zur Stosszeit
des Berufsverkehrs. Es hagelte Steine.
Strassen wurden mit zwischen Am-
pelpfählen gespannten Eisenketten
verbarrikadiert. Müllcontainer und
Autos gingen in Flammen auf. Er-
innerungen an die Bilder der Stras-
senschlachten in Frankreich vom
vergangenen Jahr kamen hoch.
In Jerusalem waren aber weder
frustrierte Ausländer noch wütende
Studenten und Azubis am Werk. Die
16
AUS ISRAEL
den russischen Einwanderern beliebt.
Dieser Wählerschaft hat er auch sei-
nen durchschlagenden Erfolg bei
den letzten Parlamentswahlen zu
verdanken. Kürzlich durchgeführte
Meinungsumfragen erbrachten zu-
dem, dass seine Partei im Falle von
Wahlen in naher Zukunft sogar mit
20 und mehr Mandaten in die Knesset
einziehen würde.
Liberman wanderte vor rund
zwei Jahrzehnten nach Israel ein.
Zunächst verdiente er seinen Le-
bensunterhalt als Türsteher einiger
Jerusalemer Nachtklubs. Dann ging
er in die Politik. Er trat dem Likud bei
und stieg steil auf. Unter Benjamin
Netanyahu, der zwischen 1996 und
1999 Regierungschef war, amtierte er
u.a. als Generaldirektor des Minister-
präsidentenamtes. Doch dann kam es
zu Zwistigkeiten zwischen den beiden.
Sie gelten bis heute als Erzfeinde. Das
Randalierer boten einen einheitlichen
Anblick: Schwarze Hüte, Mäntel und
Hosen, wallende Bärte und Schläfen-
locken. Die ultraorthodoxe Bevölke-
rung der Stadt lieferte sich tagelang
erbitterte Konfrontationen mit den
Sicherheitskräften, die um mehrere
Mannschaften verstärkt werden
mussten, um eine Eskalation zu ver-
hindern. Ihr Protest richtete sich
gegen die Durchführung der «Pri-
de Parade» – gegen den jährlichen
Umzug von Schwulen und Lesben
hatte zur Folge, dass Liberman aus
dem Likud ausschied und 1999 sei-
ne eigene Partei ins Leben rief. Dass
Libermans Partei inzwischen an der
Regierungskoalition von Ehud Olmert
beteiligt ist, schwächt die Position von
Netanyahu noch mehr, der nach den
letzten Wahlen ohnehin schon als
grosser Verlierer bezeichnet wurde.
Liberman gab als Grund für sein
Interesse an einer Beteiligung an Ol-
merts Regierung ausschliesslich nati-
onalistisch orientierte Beweggründe
an: «Ich möchte den Staat Israel vor
allen drohenden Gefahren retten.»
Er wurde dann zum stellvertretenden
Ministerpräsidenten ernannt und soll
sich um alle strategischen und natio-
nalen Bedrohungen des Staates Israel
kümmern. Liberman selbst sagte, dass
er sich in erster Linie mit der atoma-
ren Bedrohung beschäftigen will, die
vom Iran ausgeht. ZL 
in der heiligen Stadt. Doch nicht
nur die Stadt war im Ausnahmezu-
stand. Auch in den Medien wurde
das Thema hit-
zig diskutiert.
Befürworter wie
Gegner brachten
jedes erdenkli-
che Argument
und Gegenargu-
ment vor, ohne
dass sich eine
Annäherung
abzeichne te.
Die Kluft schien
unüberbrückbar.
Wie in solchen
Fällen üblich, wurde der Oberste
Gerichtshof angerufen. Bei der
Entscheidung, die Parade zu geneh-
migen, spielten letztlich gerade die
Ausschreitungen eine wichtige Rol-
le. «Einerseits sagen die Gegner der
Parade, dass durch den Umzug die
öffentliche Ordnung gestört würde,
andererseits sind sie es, die momen-
tan gewalttätig sind.» Letztlich wur-
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
de ein Kompromiss ausgehandelt:
Die Parade sollte stattfinden, jedoch
in kleinerem Umfang. Zudem soll-
ten die Paradeteilnehmer im Regie-
rungsviertel marschieren und nicht
im Stadtzentrum unter den Augen
der breiten Öffentlichkeit.
Am Abend vor der Parade spitzte
sich die Situation dann noch einmal
zu. Allerdings nicht wegen weiterer
Strassenschlachten, sondern auf-
grund der akuten Sicherheitslage.
Heftige Gefechte mit vielen toten
Palästinensern im Gazastreifen. Zu-
gleich liefen in Judäa und Samaria
Verhaftungsaktionen gegen mehrere
Dutzend gesuchte palästinensische
Terroristen an. Wegen konkreter
Hinweise auf Selbstmordattentate
als «Vergeltung» wurde höchste
Sicherheitsstufe ausgelöst. Die Po-
lizei brauchte jeden Mann. Anstatt
12 000 Polizisten konnte man ledig-
lich 3 000 für die Wahrung der Ruhe
in Jerusalem bereitstellen, wo zum
Zeitpunkt der Parade auch noch für
Ordnung unter den Tausenden von
Muslimen gesorgt werden musste,
die zum Freitagsgebet auf den Tem-
pelberg strömten. Deshalb wurde
aus der Parade eine Party in einem
Stadion. Aus dem Umzug wurde
eine kontrollierbare Veranstaltung,
gegen die die Ultraorthodoxen
nicht zu protestieren versprachen.
Die Jerusalemer atmeten nach der
ereignisreichen Woche auf, jedoch
nicht, weil die Strassenschlachten
aufgehört und die Parade nicht im
Stadtzentrum stattgefunden hat-
te, sondern weil es nicht zu dem
befürchteten Selbstmordattentat
gekommen war. AN
Kommentar: Dass eine Homo-
Parade in Jerusalem möglich ist, führt
AUS ISRAEL
uns die Gottlosigkeit von Teilen der
israelischen Bevölkerung plastisch
vor Augen. Da ist kein Unterschied
zwischen Juden oder Nichtjuden. In
Offenbarung 11 lesen wir, dass dieser
Prozess der Gottlosigkeit weitergehen
wird. Es ist die Rede von den beiden
Zeugen, die während der grossen
Trübsal in Jerusalem vor der ganzen
Welt ihren Zeugnisdienst tun, darauf-
hin vom Antichristen getötet werden
und nach dreieinhalb Tagen wieder
auferstehen. In diesem Zusammen-
hang wird die Stadt Jerusalem mit
Sodom und Ägypten verglichen, «wo
auch ihr Herr gekreuzigt wurde» (V 8).
Mit andern Worten: Die Gottlosig-
keit in Jerusalem wird dann ein nie
da gewesenes Ausmass erreicht haben.
Aber das wird nicht das Ende sein,
denn der ganze Überrest Israels wird
sich bekehren. So lesen wir es in der
Schrift. CM 

ISRAELISCHE STADT LEIDET UNTER TÄGLICHEN KASSAM-RAKETENANGRIFFEN

Die 800. Rakete von Sderot

Sderot liegt nicht unmittelbar an der Grenze zum Gazastreifen und dennoch führen die Einwohner
ein Leben wie an der Front. Täglich gehen hier Kassam-Raketen nieder, die aus dem mehrere Kilo-
meter entfernten Gazastreifen abgeschossen werden. Nicht nur der Sachschaden wächst, sondern
auch die Angst.
In diesem Jahr schlug im Herbst bereits tägliches Brot!» Die
die 800. Kassam-Rakete in Sderot ein. Bis Menschen in Sde-
Ende des Jahres wird die Stadt einen trauri- rot führen einen
gen Rekord verzeichnen müssen, denn man Alltag, der durch
rechnet trotz Militäreinsatz im Gazastreifen den Beschuss von
damit, dass bis Ende des Jahres noch über Kassam-Raketen
1 000 Kassam-Raketen in dieser Wüsten- bestimmt wird. Fast
stadt eingeschlagen sein werden. jeden Tag schlagen
Die 800. Rakete machte Schlagzeilen, weil hier zwischen zwei
sie direkt vor dem Haus des Bürgermeisters bis vier Raketen
Eli Moyal einschlug. Wie durch ein Wunder ein. Obwohl es ein
wurde niemand getötet. Sieben Menschen
erlitten einen Schock und mussten notärzt-
lich versorgt werden. In Sderot: Ein israelischer Rettungssanitäter
wischt Blut von der Strasse
«Ich sass gerade in meinem Sessel und las
die Zeitung. Plötzlich hörte ich einen lauten
Knall. Im gleichen Moment wurde ich auch Frühwarnsystem
schon aus meinem Sessel geschleudert», gibt, verschafft es
berichtete Bürgermeister Moyal, in dessen den Menschen
Haus alle Fensterschreiben zersprungen sind. Auch er kennt die dennoch nur wenige Sekunden Zeit, um in Deckung zu gehen. Zu-
weiteren Begleiterscheinungen nur zu gut: ein schrilles Klingeln in meist kann man sich gerade noch bücken und die Arme über dem
den Ohren und ein Zittern am ganzen Körper. Kopf verschränken, mehr nicht. AN 
«Als ich nach draussen ging, sah ich Chaos. Es herrschte ein
grosses Durcheinander. Überall lagen Glassplitter herum. Viele Grundlegende Informationen zu Sderot:
Menschen schrien, andere waren in Ohnmacht gefallen. Das ist unser http://de.wikipedia.org/wiki/Sderot

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Nachrichten aus Israel • 12/2006
WERTVOLLSTER BAUSCHUTT DER WELT
Faszinierende Tempelberg-Funde
Vor rund sieben Jahren wurde mit dem Bau einer neuen Moschee auf dem Tempelberg begonnen. Der
Bauschutt wurde zerstreut, um Relikte, die auf eine jüdische Geschichte des Tempelbergs hinweisen
könnten, aus dem Weg zu räumen. Dennoch gaben israelische Wissenschaftler nicht auf und mach-
ten sensationelle Funde.
Vor rund 100 Jahren versuch-
te der britische Archäologe Richard
Parker die osmanischen Wachen
des Jerusalemer Tempelbergs zu
täuschen und im Schutz der Dun-
kelheit Grabungen auf dem Gelände
durchzuführen. Er war auf der Suche
nach dem sagenhaften Schatz des
jüdischen Tempels. Ein muslimi-
scher Wächter
durchschaute
jedoch Parkers
Plan und schlug
Alarm. Der Ar-
chäologe musste
bei Nacht und
Nebel fliehen.
Wegen der «Ent-
weihung eines
muslimischen
Heiligtums»
drohte ihm im
gesamten Os-
manischen Reich
die Todesstrafe.
Seither hat
es kein westli-
cher Archäologe
mehr gewagt,
einen derartigen
Versuch zu un-
ternehmen. Ausgrabungen auf dem
Tempelberg, der nicht nur in der
Geschichte des Judentums, sondern
auch im Hinblick auf die Anfänge
des Christentums eine zentrale Rolle
spielt, waren nicht nur vor 100 Jah-
ren ein Wunsch, der am Widerstand
der Muslime scheiterte. Auch heute
noch unterbinden die muslimischen
Behörden jegliche archäologische Er-
forschung des Geländes. Der Wakf,
die muslimische Oberaufsicht über
die heiligen Stätten des Islam, wacht
mit Argusaugen über «seinen Berg».
Wissenschaftlern – Archäologen
wie Historikern – ist es untersagt,
in diesem historisch bedeutenden
Areal Feldforschungen durchzufüh-
ren. Vor einigen Jahren machten
18
AUS ISRAEL
sich die Muslime an Ausgrabungen, können. Auf diese Weise fanden sie
die jedoch keineswegs archäologi- im Laufe der Zeit viele kleinere Ar-
schen Forschungen galten. Durch tefakte aus unterschiedlichen Perio-
umfangreiche Bauarbeiten auf dem den, darunter Scherben, Schmuck-
Gelände sollte Platz für eine unterir- stücke und einzigartige Münzen.
dische Moschee geschaffen werden. Eigentlich ist der Fund eines Sie-
Aus einem Gebiet, das unter der Be- gels in Jerusalem nichts Besonderes.
zeichnung «Salomos Ställe» bekannt Doch das recht gut erhaltene Siegel,
ist, wurden tonnenweise Schutt und das nunmehr besonderes Aufsehen
erregt hat, zeigt antike hebräische
Schriftzeichen; das Fundstück kann
einer prominenten jüdischen Pries-
terfamilie zugeschrieben werden, die
im Buch Jeremia erwähnt wird: «Als
aber Paschhur, der Sohn Immers, der
Priester (er war Oberaufseher im Haus
des HERRN) ... » (Jer 20,1). Daher
sind sich die Archäologen sicher,
dass es sich um ein Siegel aus der
Zeit des Ersten Tempels handelt, d.h.
einer Zeit zwischen 957 v.Chr. – dem
Beginn des
Tempelbaus
Der Wakf, die muslimische Oberaufsicht über die unter König Sa-
heiligen Stätten des Islam, wacht mit Argusaugen
lomo – und der
über «seinen Berg»
Zerstörung des
Tempels durch
Nebukadnezar im Jahre 586 v.Chr.
Und genau von dieser Epoche exis-
tieren noch kaum archäologische
Funde.
Gestein weggeschafft und in mög- Gegenwärtig werden die ver-
lichst vielen Wadis zerstreut, um schiedenen Gegenstände katalo-
alle zukünftigen Forschungen zu gisiert, um sie anschliessend der
torpedieren. Öffentlichkeit vorzustellen. ZL
Obwohl der Staat Israel protes-
tierte, konnte er dennoch wenig da- Interessante Informationen zu israelischer
gegen ausrichten. Nichtsdestotrotz Archäologie unter: www.antiquities.org.il/
waren israelische Archäologen – da- home_eng.asp
runter vor allem Dr. Gabriel Barkai
und Tzachi Zweig – nicht gewillt, die Kommentar: Auch wenn die
zerstörerischen Machenschaften des Muslims, die Feinde Israels, es nicht
Wakf einfach hinzunehmen. Barkai wollten, kam doch ans Licht, was sie
und Zweig initiierten ein Grosspro- selber ausgegraben hatten. Ja noch
jekt: Sie verfolgten mit Hilfe anderer mehr: Diese Ausgrabungen beweisen,
Archäologen, wohin der Wakf den dass die Bibel wahr ist. Wieder einmal
Bauschutt transportieren liess. An- bestätigt sich das Sprichwort: «Der
schliessend konzentrierten sie das Mensch denkt, aber Gott lenkt!»
Material wieder an einem anderen Und: «Die Bibel hat doch Recht!»
Ort, wo sie es ungestört untersuchen CM 
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

50 MIO. US-DOLLAR, UM FREILASSUNG VON ISRAELI ZU VERHINDERN

Iran zeigt sich spendabel

Der Iran lässt sich seine ideologisch-politischen und militärischen Ziele etwas kosten. Kürzlich
wurde bekannt, dass der Iran der Hamas-Führung in Damaskus 50 Millionen US-Dollar bezahlt
hatte, um die Freilassung des israelischen Soldaten Gilead Shalit zu vereiteln.

Wie die israelische Tageszeitung «Yediot Acharonot» berichtete,
haben arabische Quellen, die die Geiselnahmen der israelischen
Soldaten verfolgen, Einzelheiten über eine iranische Geldzahlung
zur Vereitelung der Freilassung des in den
Gazastreifen entführten israelischen Soldaten
Gilead Shalit in Erfahrung bringen können.
Mitte August war man anscheinend ganz
nahe an einem Abkommen zur Freilassung
der Geisel. Nachdem Israel sich zu einer
sukzessiven Freilassung von Hunderten
von palästinensischen Gefangenen bereit
erklärt hatte, war ein Datum für die Über-
gabe Shalits an die Ägypter oder an Ange-
hörige des Internationalen Roten Kreuzes
ausgehandelt worden. Der Austausch sollte
jedoch erst nach Ende des muslimischen
Fastenmonats Ramadan (22. Oktober)
erfolgen. Inzwischen ist dank der erwähnten arabischen Quellen
bekannt, dass wenige Tage nach der erzielten Vereinbarung eine
iranische Delegation ins syrische Damaskus reiste. Dort wurden dem
Generalsekretär der Hamas, Khaled Mashal, 50 Millionen US-Dollar
übergeben. Die Iraner verbanden diese Zahlung mit der Bedingung,
dass er den Austausch unter allen Umständen verhindern muss.
Was Mashal genau mit dem Geld machte, ist
unklar. Fakt ist, dass Gilead Shalit zum ver-
einbarten Termin
nicht auf freien Fuss
Topterrorist Khaled Mashal, Generalsekretär der gesetzt wurde.
Hamas
Kurz vor Re-
daktionsschluss
konnten wir in Erfahrung bringen, dass die
palästinensischen Entführer sich endlich
in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet
hatten. Der Sprecher der Entführer betonte
ausdrücklich, dass er im Namen der drei
Organisationen – Volkswiderstandskomitee,
Hamas und Islamischer Jihad – spreche, die
den Soldaten entführt haben und ihn gemeinsam gefangen halten.
Die Mitteilung war schlicht und einfach: «Gilead Shalit lebt.» AN


SCHMUGGLERTUNNEL IM GAZASTREIFEN

Waffenschmuggel ohne Ende

Die Mehrzahl der palästinensischen Familien im Gazastreifen leidet Not. Es gibt keine Arbeit und
somit fehlt es an Geld, um Lebensmittel kaufen zu können. Kürzlich wurden wieder Schmugg-
lertunnel entdeckt. Diese dienen jedoch nicht dem Lebensmitteltransport, sondern dem Waffen-
schmuggel.

Entlang der sogenannten Phi-
ladelphia-Route – einem schmalen
Streifen zwischen dem Gazastreifen
und Ägypten, der inzwischen nicht
mehr unter israelischer Kontrolle
steht – entdeckten israelische Solda-
ten in einem recht kleinen Abschnitt
insgesamt 13 Tunnel, die von radi-
kalen Palästinensern zum Schmuggel
von Waffen und Munition genutzt
werden, um damit den Kampf gegen
Israel fortzusetzen.
Die Tunnel haben durchschnitt-
lich eine Länge von 300 Metern, wie
die Pressesprecherin der israelischen
Armee bekannt gab. Oberstleutnant
Drory erklärte dazu weiter: «Die Tun-
neleingänge befinden sich oftmals in
Häusern oder in landwirtschaftlich
genutzten Gebieten. Die Bewohner
behaupten im Allgemeinen, nichts
von der Existenz der Tunnel zu wissen,
die unsere Streitkräfte jetzt umgehend
zerstören werden.»
Die Tunnel wurden im Zuge
der Ende Oktober angelaufenen
Operation der israelischen Armee
im Gazastreifen entdeckt, die den
Kodenamen «Ausgepresstes Obst»
erhielt. Die israelische Armee arbei-
tet sich langsam, aber unaufhörlich
unter anderem entlang der so ge-
nannten Philadelphia-Route vor, die
ein wahres Schmugglerparadies ist.
Verteidigungsminister Amir Peretz
führte dazu in der Knesset aus, dass
Israel keineswegs die Absicht habe,
den Gazastreifen erneut zu besetzen.
Die Existenz solcher Tunnel – über
die auch die Ägypter sehr genau Be-
scheid wissen – könne jedoch nicht
mehr hingenommen werden.
Schon früher stiessen die israe-
lischen Soldaten immer wieder auf
ausgedehnte Tunnelsysteme. Auch die
gegenwärtig entdeckten Schmuggler-
tunnel sind nach dem gleichen Sche-
ma angelegt und werden von Palästi-
nensern zum Transport von Waffen
in den Gazastreifen benutzt. Das
verstösst gegen alle internationalen
Vereinbarungen, die von der Palästi-
nensischen Autonomiebehörde (PA)
unterzeichnet wurden. AN 
Weitere Informationen zum Thema auf der
Website der israelischen Armee: www1.idf.il

19
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 12/2006
EINZIGARTIGE KOOPERATION
MIT MUSLIMISCHEN STAATEN
Israel
exportiert
Agrarwissen
Im Sommer 2006 schloss sich
Israel der Organisation für
Landwirtschaftsforschung
der Weltbank an, die 15
Institute für Agrarforschung
unterstützt. Diese fördern
vor allem in landwirtschaft-
lich weniger fortschrittlichen
Ländern bahnbrechende
Projekte.
Im Rahmen der Mitgliedschaft in
dieser Organisation wird der Staat Isra-
el Wissen im Bereich der Landwirtschaft
weitergeben und Agrarforschungsstudi-
en im Umfang von einer halben Million
US-Dollar fördern. Bisher wurden vier
Forschungsprojekte ausgewählt, die
Israel mit seinem Wissen und seinen
Erfahrungen unterstützen soll: a) Hilfe
im Bereich der Fischzucht für Malaysia,
das als streng muslimisches Land keine
offiziellen Beziehungen mit Israel un-
terhält, b) Durchführung von Bewässe-
rungsprojekten in Sri Lanka – mit dem
gegenwärtig erstmals diplomatische
Vorgespräche über die Aufnahme von
offiziellen Beziehungen geführt werden,
c) Hilfe im Bereich der indonesischen
Forstwirtschaft, also einem weiteren
muslimischen Land, das keine diplo-
matischen Kontakte zu Israel pflegt,
und d) Feldanbau in den subtropischen
Regionen Indiens.
Für jedes Projekt wurden bereits
Durchführungspläne ausgearbeitet und
darüber hinaus die Zielsetzungen und
Zeitpläne festgelegt. Ferner wurden die
israelischen Wissenschaftler ernannt,
die diese Kooperationsprojekte leiten
werden. Bekannt wurde bisher, dass
Israel in Indien den Anbau von beson-
ders widerstandsfähigen Kichererbsen
plant. AN 
Website der Weltbank:
www.worldbank.org
20
AUS ISRAEL
KONTAKTE ISRAELS ZU INDONESIEN
Verkauf israelischer Drohnen
Israel gilt als weltweit führend in der Entwicklung von Droh-
nen – unbemannten Kleinflugzeugen, die vor allem für Aufklä-
rungszwecke eingesetzt werden. Nunmehr interessiert sich sogar
einer der bevölkerungsreichsten muslimischen Staaten für die
israelische Technologie.
Die äquatoriale Inselkette ist bezüglich dass Israel und Indonesien seit den Neun-
ihrer Fläche und ihrer Einwohnerzahl der zigerjahren geheime Kontakte unterhielten.
grösste Staat Südostasiens, der weltgrösste 1993 sei denn auch der zwei Jahre später
Inselstaat sowie mit etwa 280 Millionen Ein- ermordete israelische Ministerpräsident
wohnern die viertgrösste Nation der Welt. Yitzhak Rabin nach Jakarta gereist, um mit
86 Prozent der Indonesier sind Muslime. Präsident Suharto zusammenzutreffen – mit
Dieses Land, das keine diplomatischen von der Partie der damalige Direktor des
Kontakte zu Israel unterhält, beabsichtigt israelischen Auslandsgeheimdienstes
nun Drohnen zu kaufen, die von der isra- «Mossad», Shabtai Shavit. ZL
elischen Behörde für die Entwicklung von
Kriegsmitteln, «Rafael», produziert werden. Website von «Rafael»: www.rafael.co.il
Die entsprechende Pressemeldung, die in
Indonesien für Aufsehen sorgte, wurde Kommentar: Immer wieder tauchen
vom Armee-Pressesprecher General Joko solche Berichte auf. Das zeigt: Israel liefert
Suyanto offiziell bestätigt. weltweit beste Produkte, sodass sogar die
Auf Wunsch des indonesischen Vertei- muslimischen Länder bei ihrem Todfeind
digungsministers stellte Suyanto öffentlich eine Bestellung aufgeben. Wiederholt
klar, dass es sich hierbei um eine Initiative finden auch schwerkranke Menschen aus
der Armee handle, mit der die Politiker arabischen Ländern, z.B. Syrien, den Weg
nichts zu tun hätten. Der General machte nach Israel und genesen hier. Israel ist auf
darauf aufmerksam, dass die indonesischen vielen Gebieten führend und heute schon
Streitkräfte dringend auf den Einsatz der ein Segen für viele Nationen. Wie wird das
Drohnen zu Aufklärungszwecken angewie- erst sein, wenn Jesus im Tausendjährigen
sen seien. Indonesien habe versucht, solche Reich von Jerusalem aus über die ganze
Drohnen selber zu bauen, die Erfolge seien Welt regieren und Israel ein Segen mitten
jedoch sehr bescheiden gewesen. auf Erden sein wird (vgl. Jes 19,24-25)? Auch
Ausländische Medien wiesen in Zusam- die nachfolgenden Berichte passen in diesen
menhang mit dieser Meldung darauf hin, Zusammenhang. CM 
ISRAELISCHER NANO-ROBOTER
Hightech-Wanderung durch den
Körper
Die nachfolgende Meldung klingt fantastisch. Dennoch wird es
zur Realität, was wir israelischen Forschern zu verdanken haben.
Der Wissenschaftler und Autor Roboter, der sich schwimmend durch
Isaac Asimov beschrieb es schon den menschlichen Körper fortbewe-
vor rund 30 Jahren in seinen welt- gen wird.
berühmten Sciencefiction-Werken. Wissenschaftler der Fakultät
Mittlerweile haben die modernen für mechanisches Ingenieurwesen
Wissenschaften enorme Fortschritte der Technischen Hochschule Haifa
gemacht. Es handelt sich keineswegs (Technion) haben einen Nano-Ro-
mehr um eine Fantasterei, sondern boter, also Winzig-Roboter, erfunden,
um eine handfeste Innovation: ein der nach Abschluss der Entwick-
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
lungsphase durch den menschlichen Schwimmmechanismus im Rahmen und Tiefe angibt, in die das Endoskop
Körper schwimmen kann. Gekoppelt einer Kooperationsstudie mit der EU, ins Rückenmark eingeführt wurde.
mit einer Kamera ist er sogar in der die auf die Entwicklung eines Glasfi- Zugleich wird dem Chirurgen dadurch
Lage Aufnahmen zu senden. Darüber ber-Endoskops ausgerichtet war, das ein genaues Bild geliefert, wie es im
hinaus soll er Rückenmark aussieht.» Weiterfüh-
zukünftig auch rend hiess es dazu, dass nunmehr an
Biopsien durch- der nächsten, noch leistungsstärkeren
führen und Generation gearbeitet werde. Dabei
Medikamente habe man sich zum Ziel gesetzt, dass
freisetzen. sich ein eingeführtes Endoskop auf
Die eigent- Anweisung ei-
liche Errun- genständig fort-
genschaft stellt In Zukunft könnten mikroskopisch kleine Roboter bewegen kann.
dauerhaft im menschlichen Körper installiert
ein neuartiger Die Innovati-
werden
Schwimmme- on wurde bereits
chanismus dar: auf internationa-
zwei Drähte, die len Fachkonferenzen vorgestellt und
Schwänzen bzw. stiess an den medizinischen Fakultä-
Tentakeln glei- ten der Hochschulen in aller Welt auf
chen und durch grosses Interesse. Der Pressesprecher
eine Rotations- des Technion, Amos Levav, wies da-
bewegung das rauf hin, dass die Wissenschaftler
winzige Vehikel noch einige Jahre brauchen würden,
antreiben. An um den Roboter-Mechanismus zu
der Entwicklung verfeinern. «Ich glaube fest daran»,
waren mehrere meinte Prof. Shoham, «dass mikros-
Wissenschaftler kopisch kleine Roboter – vermutlich
beteiligt: Prof. Moshe Shoham (er unter die Spinnengewebshaut (Arach- schon in naher Zukunft – auf Dauer
hatte in der Vergangenheit einen noidea) des Rückenmarks eingeführt im menschlichen Körper installiert
Roboter konstruiert, der bei Rücken- werden kann. werden, um gesundheitliche Prob-
operationen eingesetzt wird; siehe Dr. Kosha führte dazu aus: «Im leme frühzeitig erkennen und somit
dazu: www.ats.org/news.php?id=9), Rahmen der EU-Kooperationsstudie besser behandeln zu können.» ZL
Dr. Gabi Kosha sowie Dr. Menas- haben wir einen Ortungssensor ent-
he Zarroor. Sie erarbeiteten den wickelt, der uns die genaue Position Website des Technion: www.technion.ac.il

FÜHREND IN DER BIOTECHNOLOGIE

Hebräische Universität glänzt erneut

Im Jahr 2005 wies die Hebräische Universität Jerusalem im Vergleich zu anderen Hochschulen
weltweit am meisten Patentanmeldungen und Veröffentlichungen im Bereich der Biotechnologie
ausserhalb der USA und England vor.

Dieses ausgezeichnete Lob erhielt die Hebräische Universität

Jerusalem aufgrund einer Studie, die das Milken Institut im US-ameri-
kanischen Los Angeles durchführte. Von den
424 untersuchten Institutionen der höheren
Bildung in aller Welt belegt die Hebräische Die Hebräische Universität in Jerusalem
Universität Jerusalem den ansehnlichen 12.
Platz.
Die ersten Plätze im Bereich der biotechnologischen Studien belegten
US-amerikanische Hochschulen: die Universitäten von Texas und Kalifor-
nien sowie die John Hopkins Universität. Dennoch rangiert die Hebräische
Universität Jerusalem vor anderen namhaften Bildungseinrichtungen wie
beispielsweise der Universität Yale, die Platz 18 belegte, und der britischen
Universität Oxford, die es auf den 24. Platz brachte. AN 

Mehr zu dieser Studie unter: www.milkeninstitute.org

21
SOFORTH I LFE FÜR ISRAEL
Nachrichten aus Israel • 12/2006
PERSÖNLICHES SCHREIBEN VON DR. M. WARON
An alle Beth-Shalom-Freunde
«Wir benötigen dringend wichtige medizinische Ausrüstung! Bedauerlicherweise konnten wir noch
immer keinen neuen Computer-Tomographen anschaffen. Auch unsere Herzangiographie-Appa-
ratur – als Lebensretter aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken – muss unbedingt
ersetzt werden.»
Liebe Beth-Shalom-Freunde
Shalom und herzliche Grüsse aus Israel! Es ist noch gar nicht lange
her, seit ich mich das letzte Mal an Sie gewandt habe. Und doch ist in der
Zwischenzeit so viel geschehen: das Regierungsvakuum nach Sharons
Schlaganfall, die Wahlen, die Soldatenentführungen, der schreckliche
Libanon-Krieg, der nicht endende Krieg im Irak, die Bedrohung aus
dem Iran, der Raketenterror usw. Dabei geht es nicht etwa um Territo-
rien oder wirtschaftliche Belange, sondern um das nackte Überleben.
Niemals in den vergangenen Jahrzehnten forderten die Länder um uns
herum derart fanatisch und lauthals die Vernichtung Israels.
Nebst den politischen und militärischen Ereignissen erfüllt uns
aber noch eine weitere Sache mit tiefer Trauer und Sorge: Das stetige
Vorgehen der israelischen Armee gegen den (Raketen-)Terror hat zahl-
reichen, unschuldigen Palästinensern das Leben gekostet. Darunter sind
auch viele Frauen und Kinder, weil die Terrorgruppen ihre Angriffe von
dicht bevölkerten Regionen aus lancieren und die Zivilisten als lebende
Schutzschilder missbrauchen. Niemand weint mehr als ein Jude, der
Frauen und Kinder sterben sieht. Zugegeben: Es gibt in Israel eine
kleine Minderheit von rechtsgerichteten, sogenannten ultrareligiösen
Extremisten, die keine Gefühle gegenüber der arabischen Bevölkerung
hegen. Doch die grosse Mehrheit der Israelis ist durchaus sehr besorgt
über dieses humanitäre Problem. Wir können nur beten, dass dieser
Wahnsinn endlich aufhört.
Der Gedanke, der Krieg in Gaza könne innert fünf Minuten beendet
werden und die Palästinenser müssten dafür lediglich den Abschuss
ihrer Kassam-Raketen einstellen, ist geradezu lächerlich. Schliesslich
erklärt die Hamas doch öffentlich, dass sie Israels Existenzrecht ablehnt.
Darüber hinaus interessiert sie die tragische Situation im Gazastreifen
und die zahlreichen Opfer auf beiden Seiten schlicht nicht. Wie auch
immer, die Lage im und um den Gazastreifen, der ja freiwillig und
nach einer dramatischen Evakuierung von 7 000 Menschen an die
Palästinenser abgetreten wurde, verursacht gewiss enorme Probleme.
Allerdings sind diese Schwierigkeiten ziemlich klein im Vergleich zu den
Entwicklungen an der Nordgrenze (Libanon und Syrien).
Die libanesische Hisbollah-Miliz – faktisch eine regelrechte Armee –
kooperiert eng mit den Syrern. Denn Syrien möchte die Kontrolle über
den Libanon zurückgewinnen. Ausserdem soll verhindert werden, dass
ein internationales Tribunal ins Leben gerufen wird, das die Mörder
des früheren libanesischen Premierministers Hariri zur Verantwortung
ziehen soll. Dies wurde ja von der UNO bereits versucht.
So steht der Libanon am Rande eines Bürgerkriegs. Und Geheim-
dienstberichten zufolge wird die Hisbollah mit syrischer und iranischer
Unterstützung einen neuen Krieg zwischen Israel und dem Libanon
anzetteln: Damit hätte dann Syrien einen Vorwand, um erneut in den
Libanon einzumarschieren.
Kaum hat also Israel angefangen, den vom letzten Krieg zerstör-
ten Norden wieder aufzubauen und die hohen Kosten zu bezahlen,
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müssen wir uns auf eine weitere militärische Auseinandersetzung
einstellen. Und am nächsten Krieg werden sich wohl auch Syrien und
Iran aktiv beteiligen, wie diese das offen ankündigen.
Entsprechend bescheiden sind denn auch die Mittel, die für die
Medizin und andere soziale Dienste in Israel noch übrig bleiben. Die
Qualität des medizinischen Angebots in unserem Krankenhaus ist
deshalb mehr denn je von auswärtiger Hilfe abhängig. Wir haben
leider keine andere Wahl als an Sie zu appellieren:
Meine lieben Freunde, bitte helfen Sie uns! Wir benötigen
dringend wichtige medizinische Ausrüstung! Bedauerlicherweise
konnten wir noch immer keinen neuen Computer-Tomographen
anschaffen (siehe unseren Aufruf in der NAI-Ausgabe 03/2006).
Auch unsere Herzangiographie-Apparatur (Röntgenuntersuchung
der Herz-Blutgefässe) – als Lebensretter aus der modernen Medizin
nicht mehr wegzudenken – muss unbedingt ersetzt werden. Jede
finanzielle Hilfe, sei sie noch so klein, leistet einen äusserst wichtigen
Beitrag und wird von uns überaus geschätzt!
Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Freundschaft und Unter-
stützung über all die Jahre hinweg! Und wir hoffen, Sie bald in einem
friedlichen Israel willkommen zu heissen. Möge Gott Sie segnen!
Herzliche Grüsse, Dr. M. Waron
Assaf Harofeh Medical Center
Kommentar: Helfen Sie uns Israel zu helfen! Israel bzw. das
Assaf Harofeh-Krankenhaus braucht die tatkräftige Unterstützung
von Gliedern der Gemeinde Jesu. Wenn Sie für diesen Zweck etwas
spenden möchten, können Sie das mit beiliegendem Zahlschein tun
(bitte mit Vermerk «Assaf Harofeh»). Jeder Euro und jeder Franken geht
ohne den geringsten Abzug nach Israel weiter. Wer Israel hilft, wird von
Gott gesegnet! CM 
Bitte beachten Sie,
• dass unsere Abonnementsrechnungen für das Jahr 2007 in
den nächsten Tagen mit separater Post verschickt werden.
Bitte verwenden Sie dann diesen Zahlschein, um die Rech-
nung zu begleichen. Sie erleichtern uns damit die Arbeit.
• dass unsere Büros zwischen Weihnachten und Neujahr
geschlossen sind.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete
Advents- und Weihnachtszeit!
Ihr Beth-Shalom