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Bernhard Riemann
[Annalen der Physik und Chemie. Bd. 131.]
Transcribed by D. R. Wilkins
1
Summen unendlich klein, wie cβ n , wenn f und ihre Derivirten bis zur (n − 1)-
ten Ordnung stetig sind, und unendlich klein wie e− β , wenn sie sämmtlich
c
stetig sind.
Erfahrungsmässiges Gesetz der elektrodynamischen Wirkungen.
Sind die specifischen Stromintensitäten nach mechanischem Mass zur
Zeit t im Punkte (x, y, z) parallel den drei Axen u, v, w, und im Punkte
(x0 , y 0, z 0 ) u0 , v 0 , w 0, und bezeichnet r die Entfernung beider Punkte, c die
von Kohlrausch und Weber bestimmte Constante, so ist der Erfahrung nach
das Potential der von S auf S 0 ausgeübten Kräfte
ZZ
2 uu0 + vv 0 + ww 0
− dS dS 0 ,
cc r
dieses Integral über sämmtliche Elemente dS und dS 0 der Leiter S und S 0
ausgedehnt. Führt man statt der specifischen Stromintensitäten die Producte
aus den Geschwindigkeiten in die specifischen Dichtigkeiten und dann für die
Producte aus diesen in die Volumelemente die in ihnen enthalten Massen ein,
so geht dieser Ausdruck über in
X X εε0 1 dd0 (r 2 )
,
cc r dt dt
wenn die Aenderung von r 2 während der Zeit dt, welche von der Bewegung
von ε herrührt, durch d, und die von der Bewegung von ε0 herrührende durch
d0 bezeichnet wird.
Dieser Ausdruck kann durch Hinwegnahme von
X X εε0 1 d0 (r 2 )
d
cc r dt ,
dt
welches durch die Summirung nach ε verschwindet, in
1
X X εε 0 d 0 2
− r d (r )
cc dt dt
und dieses wieder durch Addition von
1
X X εε 0 d
d0 rr r
cc dt ,
dt
welches durch die Summation nach ε0 Null wird, in
0 1
XX rr dd
εε0 r
cc dt dt
verwandelt werden.
2
Ableitung dieses Gesetzes aus der neuen Theorie.
Nach der bisherigen Annahme über die elektrostatische Wirkung wird
die Potentialfunction U beliebig vertheilter elektrischer Massen, wenn % ihre
Dichtigkeit im Punkte (x, y, z) bezeichnet, durch die Bedingung
f (t)
r
und diese Function bildet die von Punkte (x0 , y 0, z 0 ) aus erzeugte Potential-
function, wenn sich in demselben zur Zeit t die Masse −f (t) befindet.
Statt dessen nehme ich nun an, dass die Potentialfunction U durch die
Bedingung
!
∂2U ∂2U ∂2U ∂2U
− αα + + + αα 4π% = 0
∂t2 ∂x2 ∂y 2 ∂z 2
bestimmt wird, so dass die vom Punkte (x0 , y 0, z 0 ) aus erzeugte Potentialfunc-
tion, wenn sich in demselben zur Zeit t die Masse −f (t) befindet,
r
f t−
= α
r
wird.
Bezeichnet man die Coordinaten der Masse ε zur Zeit t durch xt , yt , zt ,
und die Masse ε0 zur Zeit t0 durch x0t0 , yt00 , zt00 , und setzt zur Abkürzung
− 1 1
(xt − x0t0 )2 + (yt − yt00 )2 + (zt − zt00 )2 2
= = F (t, t0 ),
r(t, t0 )
so wird nach dieser Annahme das Potential von ε auf ε0 zur Zeit t
r
= −εε0 F t − ,t .
α
3
Das Potential der von sämmtlichen Massen ε des Leiters S auf die Massen ε0
des Leiters S 0 von der Zeit 0 bis zur Zeit t ausgeübten Kräfte wird daher
Zt X X
0 r
P =− εε F t − , τ dτ,
α
0
oder wenn man die Ordnung der Integration umkehrt und τ + σ für τ setzt,
r
XX Zα Z
t−σ
0
P = εε dσ dτ F 0 (τ, τ + σ).
0 −σ
4
hinzugefügt, und an der untern Grenze der Werth dieses Ausdrucks für t = 0
hinweggenommen. Man hat also
r
Zt XX Zα
P = dτ εε0 dσ F 0 (τ, τ + σ) − H(t) + H(0).
0 0
Es ist leicht zu sehen, dass H(t) und H(0) vernachlässigt werden dürfen;
denn es ist
1 1 1
d d 2
dd0
F 0 (t + τ, t + τ + σ) = r + r τ+ r (τ + σ) + · · · ,
dt dt2 dt2
folglich:
1 2 1 0 1
XX rr d r 3 d
r 3 dd
H(t) = εε0 r − 3 r + 3 r + · · ·
2αα dt 6α dt2 6α dt dt .
Hierin aber ist nur das erste Glied des Factors von εε0 mit dem Factor in dem
ersten Bestandtheile von P von gleicher Ordnung, und dieses liefert wegen
der Summation nach ε0 nur einen zu vernachlässigenden Bruchtheil desselben.
5
Der Werth von P , welcher sich aus unserer Theorie ergiebt, stimmt mit
dem erfahrungsmässigen
0 1
Zt XX dd
rr r dτ
P = εε0
cc dτ dτ
0