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Atomkraft –
Energie ohne Zukunft
Seite 5
Versorgungsrisiko
Atomkraft
Seite 8
Ein Atomkraftwerk
in Betrieb
Seite 10
Bedrohung durch
Atomreaktoren
Seite 11
Radioaktive Stoffe
gefährden den Menschen
Seite 14
Karte:
Strahlendes Europa
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Risiko Terrorismus
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Risiko Atomtransporte
Seite 19
Atommüll:
Entsorgung ungelöst
Seite 22
Atomenergie – keine
Rettung für das Klima
Seite 24
Greenpeace-Aktionen
und Erfolge
Seite 26
Atomkraft – Energie ohne Zukunft 5
Greenpeace projiziert im
September 2006 seine Forde-
rung auf das Atomkraftwerk
Biblis, den ältesten Meiler
in Deutschland. Je länger
AKWs laufen, umso größer
ist die Gefahr eines Unfalls.
Es gibt mehr als genug ungelöste Probleme, dringend gebotene Energiewende zu be-
die gegen die Atomkraft sprechen: Reaktor- schleunigen.
unfälle, gefährliche Transporte, wachsende Greenpeace engagiert sich schon seit den
strahlende Müllberge, die Weiterverbreitung 1980er Jahren gegen die gefährliche Atom-
der Atombombentechnologie sowie die energie und weiß dabei die Mehrheit der
Gefahr terroristischer Anschläge. Die Atom- Bevölkerung hinter sich. Eine Emnid-Umfrage
konzerne setzen jedoch stur weiter auf die im August 2005 hat ergeben, dass 75 Prozent
veraltete Technik. der Bevölkerung kein Atomkraftwerk in
Technisch und wirtschaftlich ist die ihrer Nachbarschaft will, 70 Prozent sind
Atomenergie weltweit ein Auslaufmodell, sogar gegen Atomkraft unabhängig vom
Uran ein begrenzter Rohstoff wie Öl und Standort. Abschalten so schnell wie tech-
Gas. Wenn heute von einer Renaissance der nisch möglich ist die einzige verantwortliche
Atomkraft in einigen Ländern die Rede ist, Antwort auf die Expansionsgelüste der Ener-
wird gern verschwiegen, dass das nur mit giekonzerne und den zögerlichen Ausstiegs-
staatlicher Unterstützung in Märkten, in versuch der Politik.
denen kaum Wettbewerb herrscht, oder mit Die Liberalisierung des Strommarktes
Dumpingpreisen funktioniert. bietet heute den Vorteil, dass jeder Privat-
RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall betrei- haushalt und Betrieb seinen Stromanbieter
ben 17 Atomkraftwerke und die meisten frei wählen kann. Mit dem Wechsel zu einem
© Martin Storz/Greenpeace
Versorgungsrisiko Atomkraft
Die Atomkraft hält der Prüfung der Bundesregierung zur Versorgungssicherheit nicht
stand. Ganz im Gegenteil, der Betrieb von Atomkraftwerken birgt enorme Versorgungs-
risiken. Die Abhängigkeit Deutschlands vom Energieträger Uran ist extrem groß.
Uranerzbau in Tschechien:
Uran ist keine heimische
Ressource, sondern muss
importiert werden. Die Vor-
räte gehen weltweit langsam
zur Neige.
Versorgungssicherheit im
Uranreichweite Fazit Einklang mit der Natur bieten
Die heute bekannten Uranvorräte können Atomkraft bietet nicht nur keine Versor- vor allem die Erneuerbaren
einen steigenden Bedarf nicht decken. Nach gungssicherheit, sondern zementiert im Energien Wind und Sonne.
verschiedenen Szenarien zur weltweiten Ent- Gegenteil Deutschlands Abhängigkeit von
wicklung des Atomkraftwerkbestandes rei- Energieimporten und blockiert darüber hin-
chen die Uranvorräte noch 20 bis knapp 70 aus den Ausbau von Erneuerbaren Energien,
Jahre. Diese Prognose (nach OECD-Zahlen) denn das Stromnetz ist auf die riesigen,
beinhaltet bereits sekundäre Ressourcen wie schlecht regulierbaren Reaktorblöcke aus-
die vorhandenen Uranlagerbestände und gelegt, die sich mit den modernen und
den Einsatz von Mischoxydbrennelementen flexiblen Anlagen der Erneuerbaren Techno-
(MOX) aus Uran und Plutonium. Ausgehend logien nicht „vertragen“. Erneuerbare Ener-
davon, dass Atomkraft – von Ausbaubemü- giequellen wie Erdwärme, Sonne, Wind
hungen weniger Länder abgesehen – tenden- und Wasser sind unendlich vorhanden und
ziell rückläufig ist, werden die wirtschaftlich „heimische“ Ressourcen. Sie bieten als einzi-
erschließbaren Vorräte auch nach Einschät- ge eine nachhaltige Versorgungssicherheit.
zung der Bundesregierung nur noch 60 bis Deutschland wäre unabhängig von Energie-
70 Jahre reichen, also kaum länger als Erdöl. importen und die vier großen Atom- und
Durch diese Verknappung des Brenn- Kohlestromproduzenten könnten mit ihren
stoffs für Atomkraftwerke schießt der Uran- Gewinninteressen nicht mehr die deutsche
preis in die Höhe. Allein von Oktober 2001 Energiepolitik dominieren.
bis Oktober 2006 hat sich der Preis für Uran Mehr Informationen dazu unter www.green
© Paul Langrock/Zenit/Greenpeace
Hunderttausende Arbeiter
wurden in Tschernobyl bei
Aufräumarbeiten eingesetzt,
oft ohne ausreichende
Schutzkleidung.
Der Super-GAU von Tschernobyl 13
In Russland sind 1,5 Prozent der Landes- ten Frauen und Männer („Liquidatoren“), die
fläche kontaminiert. 50.000 Menschen wer- evakuierten Menschen aus der extrem ver-
den umgesiedelt. In ganz Europa werden seuchten 30-Kilometer-Zone um den Reaktor,
mehr als 45.000 Quadratkilometer kontami- die nicht evakuierten Bewohner der ebenfalls
niert. stark kontaminierten Gebiete außerhalb der
30-Kilometer-Zone und die Kinder aus Fami-
Was passierte? lien, die einer der drei vorgenannten Grup-
AKW Tschernobyl, Block 4, 26. April 1986, pen angehören.
1:23:58 Uhr: Bei einem Test zur Notfall-
beherrschung gerät die nukleare Kettenreak- Krebserkrankungen
tion außer Kontrolle. Heute ist klar, dass die von Tschernobyl aus-
Opfer der Katastrophe von
Zwei Explosionen zerstören den Reaktor gehende Kontamination tatsächlich einen Tschernobyl: Wadim Selicha-
und das Reaktorgebäude. sprunghaften Anstieg der Krebserkrankun- now (14) hat ein Prostata-
Teile des Kernbrennstoffs werden weit in gen verursacht hat, vor allem bei den oben Sarkom.
die Umgebung geschleudert. genannten stark radioaktiv belasteten Grup-
Durch den zehntägigen Brand gelangen pen. Beispielsweise ist infolge der massiven
radioaktive Stoffe in eine Höhe von bis zu Freisetzung von radioaktivem Jod in den
1000 Metern und verteilen sich großräumig betroffenen Gebieten die Zahl der Fälle von
über die ganze nördliche Erdhalbkugel. Schilddrüsenkrebs dramatisch angestiegen.
Der nach dem Unfall unter extremen Davon sind insbesondere Kinder betroffen,
Bedingungen hastig gebaute Sarkophag, der die zum Zeitpunkt der Explosion bis zu vier
den Unfallreaktor sicher einschließen sollte, Jahre alt waren.
ist undicht und einsturzgefährdet. Eine neue
Schutzhülle, die quasi über den zerstörten Andere Erkrankungen
Reaktor gefahren werden soll, wird in der Trotz der Schwierigkeiten bei der Ableitung
Planung immer teurer. Aber auch sie wäre absoluter Ursache/Wirkungsbeziehungen ist
wieder nur eine Übergangslösung. Die davon auszugehen, dass zahlreiche andere
Menschheit ist nicht in der Lage, mit den Fol- Krankheitsbilder durch die Reaktorkatastro-
gen eines Atomunfalls umzugehen. Allein phe vermehrt auftreten. Unter anderem geht
Galina Miroschnitschenko
darum gehören weltweit alle Atomreaktoren man davon aus, dass die radioaktive Belas- (34) leidet unter Schilddrüsen-
abgeschaltet. tung zu Erkrankungen von Atemwegs- und krebs.
Verdauungssystemen geführt hat. Darüber
Gesundheitsfolgen hinaus gibt es Auffälligkeiten bei Blutgefäß-
Die Geschichte von Tschernobyl ist eine erkrankungen, Beschwerden des Skelettmus-
Geschichte von Vertuschung, Geheimhaltung kelsystems, hormonelle Störungen, Anoma-
und gezielter Fehlinformation. Die Interna- lien des Immunsystems, genetische Anoma-
tionale Atomenergieorganisation (IAEO) zu- lien und Chromosomen-Mutationen. Hinzu
sammen mit der Weltgesundheitsorganisati- kommen vorzeitige Alterung und Schädigun-
on (WHO) verbreitete 2006, dass bislang gen der Sinnesorgane.
„nur“ 58 Menschen an den Folgen von Die globalen gesundheitlichen Auswir-
Tschernobyl gestorben und künftig höchs- kungen des Super-GAUs in Tschernobyl sind
tens 4000 Krebstote unter den am meisten bis heute nicht richtig verstanden und unter-
belasteten Menschengruppen zu befürchten sucht. Es ist aber notwendig, die Folgen zu
seien. Die Russische Akademie der Wissen- erfassen und zu verstehen, damit die Men-
schaften kommt zu anderen Zahlen: Sie geht schen in den betroffenen Gebieten endlich
© Robert Knoth/Greenpeace
Sie verbreiten sich über die Luft und natür- lichen Strahlenkrankheit. Bei geringeren
liche Stoffkreisläufe, sie wirken von außen Dosen macht sich die negative Wirkung oft
auf den Menschen ein und finden, eingeat- erst nach Jahren bemerkbar: Chronische Ent-
met oder mit Trinkwasser und Nahrung auf- zündungen, Krebs und genetische Schäden
genommen, ihren Weg in den menschlichen bei nachfolgenden Generationen können die
Körper. Folge sein.
Die beim radioaktiven Zerfall entstehen- Die Verbreitung unterschiedlicher Radio-
de, energiereiche Strahlung schädigt Zell- nuklide in der Umwelt und ihre Wirkung im
strukturen – wie stark, hängt von vielen Fak- Organismus ist ausgesprochen komplex, bei-
toren ab. des ist in den folgenden Grafiken beispiel-
Hohe Strahlendosen führen zu einer töd- haft und sehr vereinfacht dargestellt.
Risiko Terrorismus
Der Absturz eines Flugzeugs auf ein Atomkraftwerk galt vor dem 11. September 2001
als extrem unwahrscheinlich. Mit dem Anschlag auf das World Trade Center in New York
hat sich das über Nacht geändert. Experten und Verantwortliche stellen sich seitdem die
Frage, was passieren kann, wenn ein Flugzeug auf ein AKW stürzt – ob infolge eines
Unfalls oder eines Terrorangriffs.
Die Transporte der brisanten Fracht quer Grenzwert um das bis zu 3500-Fache über-
durch die europäischen Ballungsgebiete ist schritten. Daraufhin verhängte die damalige
unverantwortlich, denn das Risiko für die Umweltministerin Angela Merkel einen
Bevölkerung ist immens. Einige der bei sofortigen Transportstopp und versprach,
Transporten verwendeten Behältertypen vor der vollständigen Ursachenklärung keine
haben keine den gesetzlichen Anforderun- weiteren Transporte zu genehmigen.
gen entsprechenden Sicherheitstests durch- Im Januar 2000 gab die (rot-grüne) Bun-
laufen, oder die simulierten Unfallszenarien desregierung jedoch wieder grünes Licht für
entsprachen nicht der Realität: Der Feuertest Atomtransporte. Und das weiterhin ohne die
sieht beispielsweise vor, dass ein Atommüll- versprochene Klärung. Auch können die
behälter 30 Minuten lang einer Temperatur Betreiber der Atomkraftwerke weiterhin
von 800 Grad Celsius ausgesetzt wird. Bei nicht garantieren, dass die Behälter zukünf-
© Becker + Bredel/Greenpeace, Fred Dott/Greenpeace
Zugunfällen mit leicht entflammbaren Stof- tig frei von Strahlenspuren sind.
fen wie Benzin oder Propangas werden aller- Gern wird außer Acht gelassen, dass die
Castor-Transport 2006 ins
dings Temperaturen von bis zu 2000 Grad nicht ausreichend gesicherten Atomtrans- Zwischenlager Gorleben,
Celsius erreicht, außerdem lassen sich nicht porte in die Hände von Terroristen gelangen Wendland.
alle Brände innerhalb von 30 Minuten könnten. Sobald sich Atommüll auf Reisen
löschen. Zugunsten der Interessen der AKW- befindet, ist er ein relativ leichtes Ziel für
Betreiber wird die Sicherheit von Bahnarbei- Terrorattacken.
tern, Polizei und Anwohnern der Transport- Seit Juli 2005 gehen keine Atomtransporte
strecke leichtfertig aufs Spiel gesetzt. mehr in die Wiederaufarbeitungsanlagen
1998 fanden Behörden außen an einigen Sellafield (England) und La Hague (Frank-
Atommüllbehältern radioaktive Partikel. Die reich), ein Erfolg von Greenpeace und anderen
Behälter hatten jahrelang den zulässigen Umweltschützern.
Der Weg zur Atombombe
Atomkraft und Atombombe sind nicht voneinander zu trennen. Wer die Technologie
zur Urananreicherung besitzt, kann Uran sowohl für Atomkraftwerke als auch für Atom-
bomben anreichern. Die Technologie ist die gleiche, nur der Grad der Anreicherung
unterscheidet sich. Aber wer alleine schon AKWs betreibt, gelangt in den Besitz des
Bombenstoffs Plutonium.
der Fall Abdul Quadeer Khan. Der „Vater bau reicht er aber trotzdem aus.
technische Know-how und den Zugang zum Immer mehr Länder mit Atomwaffen Iranisches Propagandabild:
Bombenstoff. China, die USA, Großbritanni- Dass ihr das nicht gelingt, zeigt, dass seit der Studentin, die im Sommer
en, Russland und Frankreich gehören zu den Gründung der IAEO Pakistan, Indien, Israel, 2005 für die Atomkraft
Unterzeichnern des Atomwaffensperrver- Nordkorea und Südafrika zum exklusiven demonstriert.
trags (Non Proliferation Treaty, NPT) und Klub der Atommächte hinzugestoßen sind.
verfügen über Atomwaffen. Indien, Pakistan Einzig Südafrika hat seine Atombomben
und Israel haben den Vertrag nicht unter- wieder aufgegeben. Der Chef der IAEO,
zeichnet und verfügen heute ebenfalls über Dr. Mohammed El-Baradei, hat selbst kapitu-
Atomwaffen. Nordkorea ist dem Vertrag liert, als er 2006 verkündete, dass zusätzlich
1985 beigetreten, wollte 2003 wieder austre- zu den neun Atomwaffenstaaten bis zu 30
ten und verfügt heute nach eigenen Angaben Staaten in der Lage seien, in kürzester Zeit
ebenfalls über Atombomben. Atomwaffen zu bauen.
Die Unmöglichkeit der Trennung von Deshalb ist es an der Zeit, die Doppelrolle
ziviler und militärischer Nutzung von Atom- der IAEO zu beenden und ihr einen klaren
kraft macht auch das Dilemma der Interna- Auftrag für die Zukunft zu erteilen: die För-
tionalen Atomenergie-Organisation (IAEO) derung des weltweiten Ausstiegs aus der
aus. Einerseits soll die Organisation verhin- Atomtechnologie kritisch zu begleiten und
dern, dass mehr Staaten Atombomben bauen die atomare Abrüstung der Atomwaffenstaa-
können, andererseits soll sie die „friedliche“ ten zu überwachen.
Atomenergie weltweit fördern. Sie versucht
quasi, ein Feuer mit Benzin zu löschen.
© AP Photo/Vahid Salemi
22 Atommüll: Entsorgung ungelöst
Hauptverursacher für die Aufheizung des verlängern, hat das wenig mit Klimaschutz
Klimas, für schmelzende Gletscher, den zu tun. Besonders unglaubwürdig wirkt die
Anstieg des Meeresspiegels und immer häu- angebliche Sorge bei den RWE- und Vatten-
figer auftretende Dürren, Orkane und Über- fall-Managern: Beide Unternehmen erzeugen
schwemmungen sind die Treibhausgase, viel Strom in klimaschädlichen Braunkohle-
allen voran das Kohlendioxid (CO2). Wann kraftwerken.
immer der Mensch fossile Energieträger wie
Kohle, Öl und Gas verbrennt, wird CO2 in die Atomkraft – völlig CO2-frei?
Erdatmosphäre freigesetzt. Um das Klima zu Preist die Atomlobby ihre Reaktoren für den
schützen, hat sich die Bundesregierung im Klimaschutz an, führt sie meist eine Zahl von
Rahmen des Kyoto-Protokolls dazu verpflich- 170 Millionen Tonnen CO2-Ersparnis in
tet, bis 2012 den Ausstoß der wichtigsten Deutschland ins Feld, doch das ist eine
Treibhausgase gegenüber dem Stand von geschönte Rechnung. Sie basiert auf der
1990 um 21 Prozent zu reduzieren. Annahme, die AKWs würden nach ihrer
Abschaltung durch klimaschädliche Kohle-
Kann Atomkraft das Klimaproblem kraftwerke ersetzt. Wählt man bei Neubau-
langfristig lösen? ten in Europa aber die üblichen modernen
Was häufig verschwiegen wird: Die Atom- erdgasbefeuerten Gas- und Dampfturbinen-
kraft kann gar nicht dauerhaft aus der Klima- kraftwerke, reduziert sich die CO2-Vermei-
katastrophe helfen. Ebenso wie bei fossilen dung durch AKWs auf rund 70 Millionen
Energien geht auch hier der Brennstoff zur Tonnen. Spart man die Strommenge gar ein
Neige. Die IAEO schätzt, dass die Uranvor- oder ersetzt sie durch Erneuerbare Energien,
räte bei heutigen Marktbedingungen und sinkt der behauptete CO2-Vorteil der Atom-
Förderraten noch 65 Jahre reichen – und das kraft quasi auf null.
© Paul Langrock/Zenit/Greenpeace
ist eines der optimistischeren Szenarien. Außerdem wird auch bei der Nutzung der
Atomenergie Kohlendioxid freigesetzt: beim
Klimaschutz als Vorwand Bau von AKWs, bei der Förderung des Urans
Die vier großen Energiekonzerne RWE, und bei verschiedenen Arbeitsschritten
E.ON, Vattenfall und EnBW wollen an der während der Brennelementeherstellung. Ins-
aktuellen, für sie profitablen Struktur der gesamt liegt die Atomkraft mit ca. 31 Gramm
Stromversorgung festhalten. Wenn die Kon- CO2 /Kilowattstunde (kWh) über der Wind-
zerne fordern, die Laufzeit ihrer AKWs zu energie mit 19 Gramm CO2 /kWh.
Atomausstieg jetzt! 25
Atomausstieg jetzt!
Impressum: Herausgeber: Greenpeace e.V., Große Elbstraße 39, 22767 Hamburg, Tel. 040/306 18-0, Fax: 040/306 18-100, E-Mail: mail@greenpeace.de;
Politische Vertretung Berlin, Marienstr. 19–20, 10117 Berlin, Tel. 030/30 88 99-0; Internet: www.greenpeace.de; Autoren: Alexandra Boehlke, Thomas Breuer,
Anja Oeck, Heinz Smital; Redaktion: Kerstin Eitner, Anja Oeck; Bildredaktion: Conny Böttger; Produktion: Birgit Matyssek; Gestaltung: Johannes Groht
Kommunikationsdesign, Hamburg; Titelfoto: Daniel Rosenthal/Greenpeace; V.i.S.d.P. Thomas Breuer; Druck: Druckzentrum Harry Jung, Am Sophienhof 9,
24941 Flensburg; Auflage 20.000 Exemplare; Stand 1/2007. Gedruckt auf 100%-Recyclingpapier.
Zur Deckung der Herstellungskosten bitten wir um eine Spende: Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20, Konto-Nr. 97 338-207
26 Greenpeace-Aktionen und Erfolge Greenpeace-Aktionen und Erfolge 27
1997 2006
Greenpeace-Taucher nehmen Greenpeace nimmt in der
1983 Proben am Abflussrohr der Nähe von La Hague Wasser-
Aus Protest gegen Atom- französischen Wiederauf- proben, deren Tritiumwerte
tests in Ost und West über- arbeitungsanlage La Hague 2003 von 750 Becquerel pro Liter
queren zwei Aktivisten im und weisen eine radioaktive Greenpeace besetzt einen die europäischen Grenzwer-
August 1983 mit einem Verseuchung des Meeres nach. der Fördertürme im geplan- te um das Siebenfache über-
Ballon von Westberlin aus ten Endlager in Gorleben steigen.
die Mauer. Sie landen in der und fordert dazu auf, den
DDR, wo sie kurze Zeit fest- Standort aufzugeben, weil 2006
genommen werden. ansonsten das Trinkwasser Greenpeace fordert Georg
der Region gefährdet wird. W. Bush bei seinem Besuch
1986 in Stralsund auf, seinen
Sitzblockade an der geplanten 2004 geplanten Atom-Deal mit
Wiederaufarbeitungsanlage Greenpeace engagiert sich Indien fallen zu lassen.
Wackersdorf im November. 2001 gegen den geplanten Export
Nach dem Super-GAU von Aktivisten besetzen eine der Hanauer Plutoniumfabrik
Tschernobyl wird die Kritik an Eisenbahnbrücke über der nach China. Die Bundesregie-
der Atomkraft immer lauter. Jeetzel, um gegen einen rung legt die Pläne ad acta.
Atommülltransport ins
Zwischenlager Gorleben
zu protestieren. Über ein
Dutzend Schlauchboote
sind im Einsatz.
Greenpeace fordert:
Rückstellungen für den Rückbau von Atomkraftwerken und für die Entsorgung
von Atommüll sind in unabhängig verwaltete Fonds einzuzahlen.
Es muss eine Suche nach einem Endlager für Atommüll in Deutschland gestartet
werden. Diese muss nach wissenschaftlich nachvollziehbaren Kriterien erfolgen.
Greenpeace Österreich / Zentral- & Osteuropa, Siebenbrunnengasse 44, A –1050 Wien; E-Mail: office@greenpeace.at
H 029 1
Greenpeace e.V. 22745 Hamburg Tel. 040/306 18-0; Fax 040/306 18-100
E-Mail: mail @ greenpeace.de; Politische Vertretung Berlin, Marienstraße 19–20, 10117 Berlin,
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