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Schlafende Riesen im Kommunikationsprozess?
Best Practice: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für wissenschaftliche
Fachgesellschaften
Thomas Nesseler
Gliederung Seite
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F 7.1 Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige?
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Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige? F 7.1
sundheit zu werben. Dies mögen nur einige wenige Beispiele sein, die
zeigen, dass wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaften weit
über ihr Fachgebiet hinaus wahrgenommen werden, wenn sie es ver-
mögen, fachwissenschaftliche Inhalte in Kontexte zu überführen, die
auch von Nichtexperten, den sogenannten Laien, verstanden werden.
Wenn man bedenkt, dass wir alle in den meisten Wissensgebieten Komplexes für den
i. d. R. keine Experten sind, dann wird man dem Gedanken mit etwas Einzelnen verstehbar
weniger Affekt begegnen können und das „Über-setzen“ im wahrsten machen
Sinne des Wortes für den Königsweg halten, um komplexe Inhalte und
Zusammenhänge verstehbar werden zu lassen. Nur in der Translation
von wissenschaftlichen Inhalten wird dem damit verbundenen „Be-
greifen“ als einem kognitiven Vorgang, der sich im Verstehen von
Welterfahrung vollendet, eine Tür geöffnet, so dass Wissen nachhaltig
für jeden Einzelnen nutzbar wird. Im Prinzip verfügen wir alle über
diese Erfahrungen, denn seit den ersten Schritten in unserer Sozialisa-
tion, als wir im Kindsein die Gegenstände, die uns interessierten, er-
griffen, um diese zu begreifen, wiederholen wir diesen Vorgang immer
wieder aufs Neue, um uns die Welt und deren Objekte anzueignen.
Es dauerte jedoch noch bis Ende der Neunzigerjahre, bis die Fachge- Kongresse für die
sellschaft allmählich Kommunikationsansätze entwickelte, die den Außendarstellung
Maßstäben einer modernen, integrierten Kommunikation entsprechen.
Eine wichtige Funktion in der Außendarstellung hatten – und hier ist
die DGPPN im Vergleich zu vielen anderen wissenschaftlichen Fach-
gesellschaften keine Ausnahme – die ein- oder zweijährlich stattfin-
denden Jahrestagungen bzw. Kongresse. Gerade diese „Events“ hatten
oftmals einen Anteil daran, dass die Arbeit einer wissenschaftlichen
Fachgesellschaft auch von anderen Publika wahrgenommen wurde.
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Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige? F 7.1
Dr. Thomas Nesseler, Jahrgang 1959, ist seit 2005 Hauptgeschäftsführer und Pressesprecher der
Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
(DGKJP) in Berlin. Er studierte Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität
Freiburg. Nach einer journalistischen Ausbildung war er zwischen 1989 und 2005 Pressesprecher
von Universität und Universitätsklinikum Freiburg sowie in Personalunion zwischen 2000 bis 2005
Gründungsgeschäftsführer von kongress & kommunikation gemeinnützige GmbH von Universität
und Universitätsklinikum Freiburg. Ziel der GmbH-Gründung war die bessere organisatorische und
kommunikative Vermarktung von wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen in der Wirtschafts-
region Freiburg/Südbaden. In dieser Zeit Entwicklung des „Freiburger Modells der Kongresskom-
munikation“.
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