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Institut für Mikrorechner und Automation MRT II

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3. Feldbusse

3.1 Überblick und Anwendungen

Hierarchische Struktur eines Automatisierungssystems, z.B. einer


vollautomatischen Produktionsanlage:

Diese Hierarchie erlaubt es, die extrem komplexen und vielfältigen


Aufgaben, die bei der Automation einer großen Produktionsanlage
anfallen, zu ordnen und in überschaubare Teile zu zerlegen

==> strukturierter und modularer Aufbau eines


Automatisierungssystems
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Wesentliche Ebenen und deren Aufgaben:

• Sensor/Aktor-Ebene
Ebene der Feldgeräte. Hier werden mittels Sensoren die
Prozeßgrößen gemessen und mittels Aktoren auf sie eingewirkt

• Prozeßebene
Ebene der Prozeßrechner. Hier werden die gemessenen Größen
überwacht und verarbeitet. Mittels Steuer- und Regelalgorithmen
werden die Stellgrößen ermittelt.
(operative Aufgaben)

• Systemebene
Ebene der Systemrechner. Hier werden alle Aufgaben zur Führung,
Planung und Koordination eines aus mehreren Prozessen
bestehenden technischen Systems (z.B. einer Fertigungszelle)
zusammengefaßt. Die Prozeßrechner werden von hieraus
koordiniert und synchronisiert, der Datenaustausch zwischen den
Prozeßrechnern gesteuert.
(teilweise operative und dispositive Aufgaben)

• Leitebene
Ebene der Leitrechner. Hier werden alle Aufgaben zur Führung,
Planung und Koordination eines aus mehreren Teilsystemen
bestehenden Automatisierungssystems (z.B. einer Fertigungsstraße)
durchgeführt. Es werden entsprechend die Systemrechner
koordiniert und synchronisiert.
(dispositive Aufgaben)
• Betriebsebene
Ebene der Unternehmensführung. Hier werden alle zur Führung
einer Fabrik oder eines Unternehmens notwendigen langfristigen
Planungen und Vorgaben erarbeitet und an die Leitebene
weitergeleitet
(dispositive Aufgaben)
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Zwischen den einzelnen Ebenen müssen Informationen ausgetauscht


werden

==> Nachrichtenverbindungen müssen vorhanden sein

Je nach Ebene wurden hierfür verschiedene Kommunikationsmedien


und -mechanismen definiert:

(Bonfig: Feldbus-Systeme, 1995)

Aufgabe von Feldbussen:

Verbindung von Feldgeräten, Sensoren, Aktoren etc. mit


übergeordneten Stationen wie z.B. Prozessrechner oder
speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS)
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Anforderungen an Feldbusse:

• geringer Verdrahtungsaufwand => serielles Bussystem

• bidirektionaler Informationsfluß zu oder von jedem


angeschlossenen Gerät, Sensor, Aktor, ...

• keine Rückwirkung von angeschlossnen Geräten auf andere Geräte


am Bus

• keine Beinträchtigung des Busses bei Ausfall eines Gerätes

• einheitliche Anschlußtechnik, genormte Busprotokolle => einfacher


Einsatz und Austausch von Geräten verschiedener Hersteller

• optional eigene Stromversorgung der Geräte oder Stromversorgung


über den Bus

• Erweiterbarkeit zur Ausdehnung der Kommunikation bis zur


Systembene
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Um Hard- und Softwareunabhängigkeit zu erreichen => Feldbusse


benutzen die genormten Protokollschnittstellen des ISO-OSI*
Referenzmodells

ISO-OSI 7-Schichten Modell


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*
International Standard Organisation - Open System Interconnect
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Schicht 1 - Physical Layer (Bitübertragungsschicht)


ist für die physikalische Datenübertragung verantwortlich, d.h.
elektrische Verbindung, elektrische Bitdarstellung (Bitkodierung),
Steckertyp, Anschlußbelegung, Leitungsart und -länge, ...
(z.B. RS 232, RS 485)
Schicht 2 - Data Link Layer (Sicherungsschicht)
ist für eine fehlerfreie Punkt-zu-Punkt Übertragung zwischen
benachbarten Systemen verantwortlich. Wesentliche Aufgaben:
Zugriffsmechanismen (Medium Access Control, z.B. Bus-
Zugriffsstrategien und -Kollisionsbehandlung) Datensicherung
(Logical Link Control, z.B. mittels Prüfsummen, CRC, ...)
Schicht 3 - Network Layer (Vermittlungsschicht)
ist für die Datenübertragung zwischen den Endsystemen
verantwortlich. Wesentliche Aufgaben: Wegwahl (Routing),
Multiplexen des Verbindungsmediums, Regelung der Datenflüsse
zwischen den Endsystemen, ...
Schicht 4 - Transport Layer (Transportschicht)
ist für eine Datenübertragung zwischen Endsystemen mit
symbolischen Transportadressen in definierter Dienstgüte
verantwortlich. Wählt je nach benötigter Dienstgüte
(Datendurchsatz, Übertragungsdauer, Restfehlerrate, ...) ein
Transportverfahren aus den unteren Schichten aus
Schicht 5 - Session Layer (Kommunikationssteuerschicht)
ist für die Verwaltung einer Kommunikationssitzung
verantwortlich. Wesentliche Aufgaben: Verbindungsauf- und
-abbau, Datensynchronisation
Schicht 6 - Presentation Layer (Darstellungschicht)
ist für die Datendarstellung verantwortlich, also z.B. für
netzeinheitliche Datenformate, Verschlüsselung, Kompression, ...
Schicht 7 - Application Layer (Anwendungsschicht)
stellt dem Anwendungsprogramm anwenderspezifische
Kommunikationsfunktionen und Protokolle zur Verfügung (z.B.
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verteilte Dateiverwaltung, verteilte Programmausführung,


Datenbankzugriffe, ...)
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Einige Feldbusse:

Profi-Bus (Process Field Bus)


in dem BMFT-Verbundprojekt 'Feldbus' in Deutschland von
verschiedenen Firmen und Hochschulen entwickelter Feldbus

P-NET-Bus
von der dänischen Firma PROCES-DATA entwickelter und dem
Anwender lizenzfrei zur Verfügung stehender Feldbus

Interbus S
von einem Verbund mehrere Firmen(z.B. Phönix Kontakt)
entwickelter Aktor/Sensor-Bus

ASI (Aktor Sensor Interface)


Verbundprojekt zur Entwicklung einer einfachen Schnittstelle für
binäre Feldgeräte

Bitbus
von Intel entwickelter Feldbus

CAN-Bus (Controller Area Network Bus)


von Bosch und Intel für die Zusammenschaltung von
Mikroprozessoren, Aktoren und Sensoren in Fahrzeugen entwickelter
Feldbus

DIN-Meßbus
von einem DIN-Ausschuß unter Mitarbeit von Messgeräteherstellern
und der phsysikalisch technischen Bundesanstalt genormter Bus zur
Datenübermittlung im Bereich Meß- und Prüftechnik

FIP-Bus (Flux Information Processus Bus)


französischer und italienischer Standard für einen Feldbus

FAIS-Bus (Factory Automation Interconnection System Bus)


japanischer Feldbus-Standard
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3.2 Der ProfiBus

Für die hohen Schichten der Automatisierungs-Hierarchie:

MAP-Protokoll (Manufactoring Automation Protocol)

Vernetzung von Verwaltungs- und Leitrechnern bis zur SPS

==> hohe Schnittstellenkosten

Für die Vernetzung von Feldgeräten sind jedoch


kostengünstige Schnittstellen erforderlich

==> Gründung des Verbundprojektes 'Feldbus' im Jahr 1987


Beteiligt: 13 Firmen und 5 Hochschulen

Anforderungen:
• einfache, kostengünstige Übertragungstechnik
• Verwendung bestehender Normen
• anwenderfreundliche Schnittstelle
• projektierbare Freiheitsgrade

Ergebnis: Din Norm 19245 Teil 1 und 2: PROFIBUS

Innerhalb der PROFIBUS-Norm finden verschiedene andere


Normen Verwendung, z.B. RS 485, IEC 955, DIN 19244, ...
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Durch wachsende Anforderungen: ständige Erweiterungen der


Profibus-Normen (z.B. Profi-Bus DP [Dezentrale Peripherie])
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Konfiguration des Profi-Bus

Bus-Topologie:

(Bonfig: Feldbus-Systeme, 1995)

Grundtopologie: Linie (Segment) mit über Stichleitungen


angekoppelten Komponenten

Linienlänge je nach Übertragungsgeschwindigkeit bis 1200 m

Segmente können über Leitungsverstärker (Repeater)


erweitert werden
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maximale Entfernungen in Abhängigkeit von Baudrate und


Repeateranzahl:

(Bonfig: Feldbus-Systeme, 1995)

Maximale Teilnehmeranzahl pro Segment: 32

Maximale Gesamtteilnehmerzahl : 127


(begrenzt durch Teilnehmeradressbereich 0 .. 126)

Bevor ein solches Profibus-Netz in Betrieb genommen wird,


müssen die einzelnen Teilnehmer konfiguriert werden

Hierbei werden die logischen Verbindungen


(Kommunikationsbeziehungen) und die zu übertragenden
Daten (Kommunikationsobjekte) festgelegt

==> die Kommunikation ist vor Inbetriebnahme projektierbar

Der Profi-Bus unterscheidet aktive Teilnehmer (Profi-Bus


Master) und passive Teilnehmer (Profi-Bus Slave). Er erlaubt
hierbei das Vorhandensein mehrerer Master (Multi-Master
System, näheres hierzu später)
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Kommunikationsbeziehungen:
legen fest, welcher Teilnehmer mit wem Daten austauscht
Die Kommunikationsbeziehungen werden in der
Kommunikationsbeziehungsliste (KBL) abgelegt
Jedes Gerät besitzt eine KBL, in der seine möglichen
Kommunikationspartner aufgeführt sind
Beispiel einer KBL für zwei Geräte:

Gerät A Gerät B
Kommunikationsreferenz #1 #6
eigener Dienstzugangspunkt 17 20
Teilnehmeradresse des Partners 22 21
Dienstzugangspunkt des Partners 20 17
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=> eine Nachricht, die unter Kommunikationsreferenz #1


von Gerät A abgeschickt wurde, wird von Gerät B unter
Kommunikationsreferenz #6 empfangen
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Grundsätzlich wird beim Profi-Bus zwischen zwei


verschiedenen Kommunikationstypen unterschieden:

• verbindungsorientierte Kommunikation

Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern


(wie in obigem Beispiel)

Zwei Varianten:

− Kommunikation Master - Master


Kommunikation zwischen zwei aktiven Profi-Bus-
Teilnehmern

− Kommunikation Master - Slave


Kommunikation zwischen einem aktiven und einem
passiven Profi-Bus-Teilnehmer

• verbindungslose Kommunikation

Hiebei sendet ein Teilnehmer an viele andere. Es erfolgt


keine Rückantwort

Zwei Varianten:

− Broadcast
Nachricht an alle Teilnehmer

− Multicast
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Nachricht an eine Gruppe von Teilnehmern


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Kommunikationsobjekte:

Wollen zwei Teilnehmer Daten über das Netz austauschen, so


muß zwischen ihnen vereinbart sein, um welche Daten es sich
handelt

==> Kommunikationsobjekte

Jeder Teilnehmer hält ein Objektverzeichnis (OV), welches


die von ihm benötigten Kommunikationsobjekte beschreibt

Informationen des OV über ein Kommunikationsobjekt:

• Objekttyp: einfache Variable, Array, ...


• Startadresse: interne Adresse des Objekts
• Anzahl: Länge des belegten Speicherbereichs
• Datentyp: Integer 8, Integer 16, Unsigned 8, ...
• Paßwort: optional, wenn Zugriffschutz erforderlich
• Zugriffsrechte: Festlegung der zulässigen Operationen

Ein Teilnehmer, der Daten anfordert oder schickt, muß dem


Partner zunächst eine Kennung senden, welche die zu
übermittelnden Kommunikationsobjekte identifiziert (z.B
Index oder symbolischer Name des Kommunikationsobjekts)
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Der Aufbau des Objektverzeichnis kann statisch oder


dynamisch erfolgen:

statischer Aufbau:

das Objektverzeichnis wird fest projektiert, alle


Kommunikationsobjekte werden in der Projektierungsphase
definiert

Jeder Teilnehmer besitzt bereits beim Systemstart alle


Kommunikationsobjekte, die er benötigt, in seinem OV

Vorteil: kein Kommunikationaufwand zur Bekannt-


machung von Kommunikationsobjekten
erforderlich
Nachteil: starre Konstruktion, Konfigurationsänderungen
erforden viel Aufwand

dynamischer Aufbau

Die Objektbeschreibungen existieren bei dem Teilnehmer,


bei dem die Objekte real existieren. Ein Teilnehmer, der auf
ein Objekt zugreifen will, fordert vorher die
Objektbeschreibung an

Vorteil: Flexibilität zur Laufzeit


Nachteil: zusätzlicher Kommunikationsaufwand
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Einordnung des Profi-Bus in das ISO-OSI Modell

(Bonfig: Feldbus-Systeme, 1995)

Um den Protokoll-Verwaltungsaufwand zu minimieren und


eine kostengünstige, schnelle Netzverbindung zu schaffen:

==> Nur die Schichten 1, 2 und 7 sind beim Profi-Bus


implementiert

Die restlichen Schichten sind leer und werden durch den


unteren Teil der Schicht 7 (LLI - Lower Layer Interface)
substituiert
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Schicht 1 - physikalische Übertragungstechnik

physikalische Definition eines Segments:


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Schicht 2 - Buszugriff und Datensicherung


Buszugriffsverfahren (Medium Access Control - MAC)
hybrides Multi-Master/Token-Ring Verfahren

Token

2 4 6
Master

1 3 5 7

Slaves

Unterscheidung zwischen Master- und Slave-Teilnehmer:


Nur ein Master darf selbstständig Nachrichten über den Bus
senden, Slave-Teilnehmer dürfen nur auf Anforderung von
Mastern antworten

Koordinierung mehrerer Master (Multi-Master System)


mittels Token-Passing-Verfahren:
Nur der Master, welcher das Token gerade besitzt, darf am
Bus aktiv werden, nach Abschluß Weitergabe des Tokens

Vorteile des hybriden Verfahrens:


• mehrere intelligente Feldgeräte mit Eigeninitiative möglich
(Token Passing)
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• schneller Echtzeit-Datenaustausch zwischen intelligenten


Feldgeräten und einfacher Prozeßperipherie (Master/Slave)
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Gesicherte Verbindung (Fieldbus Data Link - FDL)

Anforderungen:
• geringer Protokolloverhead für hohe Nettodatenrate
• hohe Datenübertragungssicherheit

Telegrammaufbau:
Es existieren verschiedene Telegrammvarianten, die durch
unterschiedliche Start- und Steuerbytes gekennzeichnet sind

Beispiel:

(Bonfig: Feldbus-Systeme, 1995)

a,b: feste Telegrammlänge (SD3), Vorhandensein von 8


Byte Daten wird durch unterschiedliches FC angezeigt
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c: variable Telegrammlänge (SD2), Längenangabe wird


zur Sicherheit wiederholt (LE, LEr)
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Dienste, Dienstzugangspunkte und Dienstprimitive

Die Funktionalität einer Schicht wird der darüberliegenden


Schicht in Form von Diensten zur Verfügung gestellt

Die logischen Schnittstellen, über die solche Dienste


erreichbar sind, heissen Dienstzugangspunkte (Service
Access Points - SAP). Über einen Dienstzugangspunkt wird
auch eine Implementierung einer Schicht (Instanz)
identifiziert

Alle wesentlichen Dienste im Profi-Bus werden durch vier


Dienstprimitive gesteuert:

Dienstprimitive

Dienst.Request
(Anforderung)
Dienst.Indication
(Anzeige)

Dienst.Confirm Dienst.Response
(Bestätigung) (Antwort)
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Basisdienste der Schicht 2

2 wesentliche Basisdienste:

• SDA (Send Data with Acknowledge)

Erlaubt einem Teilnehmer A, Daten an einen Teilnehmer B


zu senden. Teilnehmer A erhält eine Bestätigung. Im
Fehlerfall wiederholt der Dienst die Datenübertragung

Dienstablauf:

SDA.Request Telegramme

Teilnehmer A SDA.Indication Teilnehmer B


SDA.Confirm

• SDN (Send Data with no Acknowledge)

Erlaubt einem Teilnehmer A, Daten an einen, mehrere


(Multicast) oder alle (Broadcast) anderen Teilnehmer zu
senden. Teilnehmer A erhält eine Bestätigung über das
Ende der Übertragung, jedoch nicht über den korrekten
Empfang

Dienstablauf:
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SDN.Request Telegramme

Teilnehmer A SDN.Indication Teilnehmer B,C, ...


SDN.Confirm
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Schicht 7 - Anwendungen

Schicht 7a: LLI (Lower Layer Interface) - Dienste

Enthält die für Profi-Bus notwendigen Funktionen der


Schichten 3 - 6

Stellt eine von Schicht 2 unabhängige Dienstschnittstelle zur


Schicht 7b (FMS) und somit zu Anwendungsdiensten zur
Verfügung

Basisdienste der Schicht 7a:

• ASS (Associate)
Einrichtung einer Verbindung für die spätere Nutzung zur
Datenübertragung

• DTU (Data Transfer Unconfirmed)


unbestätigte Datenübertragung für verbindungslose
Kommunikation (Multicast, Broadcast)

• DTC (Data Transfer Confirmed)


bestätigte Datenübertragung für verbindungsorientierte
Kommunikation

• ABT (Abort)
Auflösung einer Verbindung
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Schicht 7b: FMS (Fieldbus Message Specification) -


Dienste

Hier werden dem Anwender eine Vielzahl von Diensten zur


Verfügung gestellt, die sich in Klassen und Gruppen teilen
lassen:

Basisdienste der Klasse Anwendungsdienste

Gruppe Variable Access

• Read, Write
Übertragung von Variablen (einfache und
zusammengesetzte Variablen)

Gruppe Domain Access

• Domain Upload, Domain Download


Übertragung von zusammenhängenden Speicherbereichen

Gruppe Program Invocation

• Start, Stop, Resume, Kill, Reset


Ausführen von Programmen in Feldbus-Teilnehmern

Gruppe Event Management

• Event Notification
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Ereignisgesteuerte Übertragung wichtiger Meldungen (z.B.


Alarm)
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Basisdienste der Klasse Verwaltungsdienste

Gruppe VFD-Support

• Status, Identify
Übertragung der Kommunikationsdaten eines Feldgerätes
an andere Teilnehmer (aktueller Betriebszustand,
herstellerspezifische Angaben). Diese Daten stehen in
einem gesonderten Speicherbereich, der sich den anderen
Teilnehmern als ‘virtuelles Feldgerät’ (Virtual Field Device
- VFD) darstellt

Gruppe OV-Management

• Get-OV, Put-OV
Übertragung der Objektverzeichnisse zwischen
verschiedenen Teilnehmern

Gruppe Context-Management

• Initiate, Abort, Reject


Aufbau (Initiate) und Abbau (Abort) einer Verbindung,
Ablehnung (Reject) einer Verbindung (z.B. wenn ein
angesprochener Teilnehmer den von ihm geforderten Dienst
nicht erbringen kann)
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Basisdienste der Klasse Netzmanagementdienste

Gruppe Context-Management

• FMA7-Initiate, FMA7-Abort
Auf- und Abbau einer Verbindung zum
Netzwerkmanagement

Gruppe Configuration-Management

• Status-Lokal/Remote, Set/Read-Value, Live-List


Verschiedene Funktionen zur Konfigurationsverwaltung,
z.B. zum Laden und Lesen der Kommunikationsbeziehungs-
liste (KBL), Zugriff auf Statistikdaten, aktuelle
Busteilnehmererfassung

Gruppe Fault-Management

• FMA7-Reset, FMA7-Event
Funktionen zur Fehlerverwaltung, Anzeige von
Fehlerereignissen und Rücksetzen von Busteilnehmern
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Beispiel: Dienstablauf des Read-Dienstes


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Telegrammschachtelung: Jedes Telegramm der Schicht n+1 wir in ein


Telegramm der Schicht n gepackt und in
umgekehrter Richtung wieder ausgepackt
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Projektierung eines Profi-Bus Systems

Übliche Vorgehensweise bei der Projektierung

1. Übersicht

Mit Hilfe eines Übersichtsbildes werden alle notwendigen


Automatisierungsgeräte erfaßt, die an der Kommunikation
beteiligt sind. Weiterhin werden die Segmente innerhalb der
Netzhierarchie festgelegt

2. Festlegung der Topologie

Festlegung allgemeiner Konfigurationsparameter wir


Baudrate, Teilnehmeradressen, etc. Wird durch
Konfigurationssoftware unterstützt

3. Festlegung der Kommunikationsbeziehungen

Definition aller Kommunikationsbeziehungen durch Eintrag


in der Kommunikationsbeziehungsliste. Wird ebenfalls
durch Konfigurationssoftware unterstützt

4. Erstellen der Objektverzeichnisse

Eintragung aller Daten, die über das Netz ausgetauscht


werden, in das Objektverzeichnis. Dieser Schritt beendet die
Konfiguration, alle Telnehmer, Verbindungen und
auszutauschende Daten sind hiermit bekannt

5. Programmierung der Kommunikationsaufgabe


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Erstellung der Anwendersoftware, welche die Profi-Bus


Dienste benutzt
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6. Montage und Installation

Eigentliche Montage der Busverdrahtung, Geräte, etc.

7. Übertragung der Anwenderprogramme

Übertragung der Anwendersoftware in die einzelnen


Busteilnehmer (Feldgeräte, Prozeßrechner, ...)

8. Übertragung der Konfiguration

Die Konfigurationsdaten werden zu den einzelnen Geräten


transferiert (über den Profi-Bus selbst oder über seperate
Schnittstellen)

9. Inbetriebnahme

Aufbau und Prüfung der Verbindungen, Test und


Inbetriebnahme der Anwendersoftware

==> durch umfangreiche Planung im Vorfeld kann die


kostenintensive Inbetriebnahmephase verkürzt werden
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Prinzipieller Aufbau einer Profibus-Karte

(vgl. MRT I)

Entlastet die CPU des übergeordneten Mikrorechnersystems von


den Protokollverwaltungs-Aufgaben der unteren Profi-Bus
Schichten

Eine Watchdog- und Reset-Schaltung übernimmt die


Systemüberwachung
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Indirekte Busankopplung an das übergeordnete


Mikrorechnersystem mittels Zwei-Tor-Speicher

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