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Die Geburt der neuen Naturwissenschaft im Mittelalter: Gedanken beim Lesen eines Buches
Author(s): P. Hoenen
Source: Gregorianum, Vol. 28, No. 1 (1947), pp. 164-172
Published by: GBPress- Gregorian Biblical Press
Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23569643
Accessed: 27-06-2016 06:00 UTC
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Gregorianum
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Die Geburt der neuen Naturwissenschaft
im Mittelalter
Gedanken beim Lesen eines Buche?1
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DIE GEBURT DER NEUEN NATURWISSENSCHAFT IN MITTELALTER 165
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l65 P. HOENEN S. I.
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DIE GEBURT DER NEUEN NATURWISSENSCHAFT IN MITTELALTER 107
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l68 P. HOENEN S. I.
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DIE GEBURT DER NEUEN NATURWISSENSCHAFT IN MITTELALTER IÔÇ
gen untersucht fiir die Zeit zwischen Bayle und Kant. Und
Bayle fusst noch ganz auf scholastischen Boden ; er beschreibt so
gar, skeptisch natiirlich und witzig, scholastiscbe Disputationen
iiber diese Problème, aber nur um zu seinen eigenen skeptischen
Folgerungen zu kommen. Auch Leibniz, wenn das Kontinuum zur
Sprache kommt, nennt es gewôhnlich ein Labyrinth, was ein Worl:
is, das aus scholastischem Kreise stammt. Mit den Antinomien
steht «in natùrlicher Verkniipfung das Problem des Infinitesima
len ». Die Sammlungen der physikalischen Sophismata sollen « eine
fast erschôpfende, in ihrer Erkenntnisfulle oft ùberraschende Be
handlung der Antinomien geben ». Wir mochten hier fragen : kom
men hier (und in den « logiscehn Sophismata ») auch nicht die
Problème zur Sprache, die heute in der Mengenlehre auftauchen,
und die ihre Lôsung noch bei weitem nicht gefunden haben? Die
aristotelischen Begriffe von Potenz und Akt miissen hier ohne
Zweifel eingefuhrt werden ; es wiirde intéressant sein, wenn das
Mittelalter auch hier in dieser modernen Problematik das ihrige
z.u sagen hâtte.
Die Méthode von Oresme wird weitgehend analysiert. Durch
gehends in polemischer Haltung gegen Duhem ; vielleicht ein wenig
zu viel in dieser Haltung. Dasz Duhem korrigiert werden muss,
werden wir nicht leugnen ; wir hàben selbst gegen Duhem Beden
ken erhoben, und u. E. schwerwiegendcre Bedenken ; so gegen seine
Geschichte der Impetustheorie. seine Darstellung und Wiirdigung
der Minimalehre; so auch in der Frage der intensio und remissio
qualitatum und deren Messung, hier scheinen uns sogar seine, histo
rischen Betrachtungen in Konflikt zu geraten mit den systematischen
seiner Théorie physique; auch in diesem Bûche selbst scheint nicht
ailes zu stimmen. Die Verfasserin erhebt also Einspruch gegen Du
hems Auffassung der Méthode Oresmes. Nicht wie friiher Wie
leitner, der Duhem die Meinung zuschrieb, dass Oresme die ana
lytische Geometrie im strengen Sinn gefunden hatte; sondern Du
hem hatte nur sagen wolîen, dasz Oresme « den Grundgedanken
der analytischen Geometrie vorweggenommen habe ». Aber auch
dies trifft nach der Verfasserin nicht zu. Wir glauben wohl, dasz
sie im Grossen und Ganzen Recht hat, aber doch betrachten wir
ihre Haltung (besonders S. 298-300) als zu negativ gegeniiber
Oresme, der iibrigens auch fur sie « der zweifellos genialste Natur
philosoph des 14. Jahrhunderts » ist. Wir mochten den Einflusz der
Oresme ' schen mathematischen Méthode auf das Entstehen der
analytischen Geometrie, den die Verfasserin nicht leugnet, doch ein
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170 P. HOENEN S. I.
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DIE GEIÎURT DER NF.UEN NATURWISSF.NSCHAFT IN MITTELALTER 171
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172 P. HOENEN S. I.
neue, feste Phalanx entsteht ; das ist das Aufleuchten eines Prin
zips, dann kommt der Geist zur Ruhe in der Anschauung dieses
Prinzips. AVer hat das nicht empfunden, wenn es sich um die
Geburt eines neuen Gedanken handelt. Genau so scheint es zu
gehen bei den Entdeckungen der Wissenschaft, die nachher so
einfach zu sein scheinen, in der menschlichen Gesellschaft. Das
ist jedenfalls der Eindruck der uns aus der Lesung dieses Bûches
geblieben ist, iiber die Geburt der neueren Naturwissenschaft im
Mittelalter.
P. Hoenen S. I.
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