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Fakultät Mathematik-Naturwissenschaften, Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie,

Professur für Lebensmittelchemie

Kosmetische Mittel

Chemie, Analytik, Herstellung

Dr. Anne Hellwig


Vorlesung 2015/2016
Warum diese Vorlesung?

Studienordnung Lebensmittelchemie 3 SWS

Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB):

§ 1 Zweck des Gesetzes


(1) Zweck des Gesetzes ist es,
1. vorbehaltlich des Absatzes 2 bei Lebensmitteln, Futtermitteln, kosmetischen
Mitteln und Bedarfsgegenständen den Schutz der Verbraucherinnen und
Verbraucher durch Vorbeugung gegen eine oder Abwehr einer Gefahr für die
menschliche Gesundheit sicherzustellen,
2. beim Verkehr mit Lebensmitteln, Futtermitteln, kosmetischen Mitteln und
Bedarfsgegenständen vor Täuschung zu schützen,

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Kosmetikexperten

Dermatologe = Mediziner: Behandlung von erkrankter Haut

Apotheker = Pharmazeut: Beratung zu Kosmetik und Arzneimitteln

Lebensmittelchemiker: Entwicklung und Analytik von Kosmetika

Chemiker: Entwicklung und Analytik von Kosmetika

Lebensmitteltechnologe: Entwicklung, Herstellung von Kosmetika

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Markt für kosmetische Mittel

Umsatz zu Endverbraucherpreisen, Deutschland, 2013

157 €/Jahr/Verbraucher in Deutschland (EU: 116 €)


Quelle: IKW-Verband, http://www.ikw.org/ikw/wer-wir-sind/fakten-zahlen/marktzahlen/
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Fakten und Zahlen zur Kosmetikindustrie*

12,9 Mrd € Marktvolumen in Deutschland

45.000 Beschäftigte in Deutschland bei Herstellern

8..9 % der „Chemieproduktion“

2,5..5 % des Umsatzes als Ausgaben für Forschung/Entwicklung

12 % des Umsatzes als Werbeausgaben (8,4 % aller dt. Werbeausgaben)

→ 79 % Herstellermarken, 21 % Handelsmarken

> 40 % exportiert

* Quelle: IKW-Verband, 2011


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Geschichte der Kosmetik
kosmein (griech) = Ordnen, Schmücken

Prähistorisch Rotfärbung Gesicht (♀)

vorderer Verbrennung aromatischer Stoffe


Orient
Altes Ägypten Färbung Augen, Lippen, Wangen, Haare
(♀,♂)
Antike Kosmetik als Teilgebiet der Medizin
Kleopatra
Frühes Kosmetik verbannt Quelle: merakname.com
Christentum
Europa vor Parfum und Körperpuder
350 Jahren „Kosmetik“
Seit 100 industrialisierte Chemie
Jahren → moderne Kosmetik

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Soziale Rolle von kosmetischen Mitteln

Gesunderhaltung/Hygiene: Pflege + Schutz

Verschönerung

 psychisches und körperliches Wohlbefinden

 positive Beurteilung durch andere

 Leistungsfähigkeit
Quelle: stylen.de

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Definition „kosmetisches Mittel“
EU-Kosmetik-Verordnung: VO (EG) Nr. 1223/2009 des EP und des ER über
kosmetische Mittel. Amtsblatt L 342/59-209 vom 22.12.2009
Artikel 2, Absatz 1, Buchstabe a:
„kosmetisches Mittel“: Stoffe oder Gemische, die dazu bestimmt sind, äußerlich
mit den Teilen des menschlichen Körpers (Haut, Behaarungssystem, Nägel,
Lippen und äußere intime Regionen) oder mit den Zähnen und den
Schleimhäuten der Mundhöhle in Berührung zu kommen, und zwar zu dem
ausschließlichen oder überwiegenden Zweck, diese zu reinigen, zu
parfümieren, ihr Aussehen zu verändern, sie zu schützen, sie in gutem
Zustand zu halten oder den Körpergeruch zu beeinflussen;

Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch LFGB, § 2, Absatz 5:


Kosmetische Mittel sind Stoffe oder Gemische aus Stoffen, die ausschließlich oder
überwiegend dazu bestimmt sind, äußerlich am Körper des Menschen oder in
seiner Mundhöhle zur Reinigung, zum Schutz, zur Erhaltung eines guten
Zustandes, zur Parfümierung, zur Veränderung des Aussehens oder dazu
angewendet zu werden, den Körpergeruch zu beeinflussen. Als kosmetische
Mittel gelten nicht Stoffe oder Gemische aus Stoffen, die zur Beeinflussung
der Körperformen bestimmt sind.

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Definition – Abgrenzungen
Arzneimittel
- überwiegend heilend, mit systemischer Aufnahme über die Haut und
physiologischer Wirkung

Biozide
- zur Bekämpfung schädlicher Organismen bestimmt

Lebensmittel
- zur Ernährung bestimmt (zum Verschlucken)

Tätowiermittel: seit 2006 im LFGB, eigene Verordnung seit 2008

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rechtliche Prinzipien, VO (EG) 1223/2009
Kosmetika müssen sicher sein.

Sicherheitsbewertung durch Sachverständige (Art. 10)

Verbot von Tierversuchen (Art. 18)

Wirkungsnachweis (Art. 11)

„Es darf alles rein, was nicht verboten ist.“ (Art. 14)
Positivlisten für
Farbstoffe (Anh. IV)
Konservierungsstoffe (Anh. V)
UV-Filter (Anh. VI)

Gute Herstellungspraxis – Normen beachten

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rechtliche Prinzipien 2

Kennzeichnungsvorschriften (Art. 19)

Liste der Bestandteile mit INCI-Bezeichnung (international nomenclature of


cosmetic ingredients) – (Glossar Art. 33)

Haltbarkeit

Werbeaussagen müssen zutreffen (Art. 20)

Überwachung durch Lebensmittelbehörden (Art. 22)


amtliche Sammlung von Untersuchungsmethoden nach §64 LFGB

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Einteilung von Kosmetika
1. nach Anwendungsort*
Haar, Gesicht, Mundhöhle, Hand, Nagel, Körper, Fuß

2. nach Wirkungsweise
färbend, desodorierend, parfümierend, bleichend, reinigend, kühlend …

3. nach Zubereitungsart (Technologie)


Emulsion (Creme, Lotion, Friktion), Gel, Paste, Wasser, Aerosol, Schaum,
Puder, Stift …

4. nach analytischen Aspekten (Hauptbestandteil)


auf Ölbasis, Tensidbasis, Emulsionsbasis, wässrig-alkoholisch, …

* medizinische Begriffe für Applikationsarten


cutan/dermal: auf der gesunden/geschädigten Haut
nasal: durch die Nase
okular: am Auge
oral/per os: durch den Mund
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Gliederung der Vorlesung
1. Biologie der Anwendungsgebiete
Haut, Haare, Zähne, Nägel

2. Wirkstoffe und Wirkungsweisen


Waschen, Färben, Parfümieren, Hautpflege, Sonnenschutz, Zahnpflege, …

3. Formulierung kosmetischer Präparate


Konservierung und Stabilisierung
Beduftung und Färbung
Basismischungen (Gele, Pasten, Emulsionen …)
Naturkosmetik

4. Wirksamkeitsnachweise und Sicherheitsbewertung

5. Analytik kosmetischer Mittel

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Literatur
1. IKW-Broschüren www.ikw.org
„Kosmetika – Inhaltsstoffe – Funktionen“
„Schulbuch Offener Unterricht Chemie/Biologie: Körperpflegemittel“
2003. Klett-Verlag, Stuttgart. ISBN 3-12-043161-3

2. Umbach, Wilfried: Kosmetik und Hygiene von Kopf bis Fuß. 3. Vollständig
überarbeitete Auflage, 2004. Wiley-VCH Verlag, Weinheim. ISBN 978-
3527309962

3. Schrader, Karlheinz: Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika. 2. Auflage


1989, Hüthig Buch Verlag Heidelberg, ISBN 3-7785-1491-1

4. Fey, H.; Otte, I.: Wörterbuch der Kosmetik. 4. Auflage, wissenschaftliche


Verlagsgesellschaft Stuttgart. ISBN 978-3804714649

5. Raab, W; Kindl, U: Pflegekosmetik – Ein Leitfaden. 5. Auflage, 2012.


wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart. ISBN 978-3804727618

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Literatur 2
6. Bauer, KH, Frömmig K-H, Führer, C: Lehrbuch der Pharmazeutischen
Technologie. 9. Auflage, 2012. wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Stuttgart. ISBN 978-3804725522

7. Nowak, GA; Domsch, A: Die kosmetischen Präparate Bd 1-3. 4. Auflage,


1990,92,94. Verlag für die Chemische Industrie. ISBN 978-3878461371, 978-
3878461388, 978-3878461395

8. Fiedler, HP: Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende
Gebiete. Bd 1-2. 5. Aufl, 2001. Editio Cantor, Aulendorf. ISBN 978-
3871932304

9. Lehmann,G; Binkle, B: Identifizierung von Farbstoffen in Kosmetika. Mitteilung


XVII der DFG Farbstoffkommission. 1997. Wiley-VCH. ISBN 978-3527273461

10. DFG Farbstoffkommission: Kosmetische Färbemittel. 3. Auflage, 1991. Wiley-


VCH. ISBN 978-3527270200

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Literatur 3
11. Gottschalck, TE, Bailey, JE (The Personal Care Products Council).
International Cosmetic Ingredient Dictionary. 13. Aufl., 2010. ISBN 978-
1882621477

12. Carle, Reinhold: Ätherische Öle – Anspruch und Wirklichkeit. 1993.


wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart. ISBN 978-3804712935

13. Wichtl, Max (Hrsg): Teedrogen und Phytopharmaka – ein Handbuch für die
Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage. 5. Auflage, 2008. wissenschaftliche
Verlagsgesellschaft Stuttgart. ISBN 978-3804723696

14. Kerscher, Martina: Dermatokosmetik. 2. Auflage, 2009. Steinkopff Verlag.


ISBN 978-3-7985-1546-8

15. Heymann, Eberhard: Haut, Haar und Kosmetik. 2. Auflage, 2003. Verlag Hans
Huber, Bern. ISBN 3-456-83876-X

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Informationsquellen Internet
Rund um die Haut:
www.haut.de

Epidemiologie von Kontaktallergien:


www.ivdk.org/de

Rund um Kosmetika:
Europäischer Dachverband der Kosmetikindustrie (ex. COLIPA)
www.cosmeticseurope.de

Deutscher Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel, IKW e.V.


www.ikw.org

Amerikanischer Verband der Kosmetikindustrie, Personal Care Products Council


www.ctfa.org, www.cosmeticsinfo.org

International Fragrance Association


www.ifraorg.org
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Informationsquellen Internet 2
Beratungsstellen der Gesetzgeber:
Bundesinstitut für Risikobewertung BfR, Kosmetik-Kommission
http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/kosmetik_kommission-4896.html

Europäische Kommission, Generaldirektion Gesundheit und


Lebensmittelsicherheit (DG SANTE),
Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS)
http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/index_en.htm

EU-Verbraucherinformationen zu Kosmetika
http://ec.europa.eu/consumers/consumers_safety/cosmetics/index_en.htm

Lebensmittelchemische Gesellschaft der GDCh, Arbeitsgruppe Kosmetische Mittel


https://www.gdch.de/netzwerk-
strukturen/fachstrukturen/lebensmittelchemische-
gesellschaft/arbeitsgruppen/kosmetische-mittel.html

Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche und angewandte Kosmetik


www.dgk-ev.de Folie 18

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