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Außenpolitik
Der Begriff der Außenpolitik umfasst die Summe aller Handlungen, Absichten und Erklärungen eines Staates, die
auf andere, außerhalb seines Territoriums verankerten , politische Akteure gerichteten ist. Eine Außenpolitik
erstreckt sich dabei auf unterschiedliche Bereiche wie z.
B. Sicherheitspolitik, die Außenwirtschaftspolitik oder die
Auswärtige Kulturpolitik.
Inhaltsverzeichnis
4 Zitate
5 Siehe auch
6 Literatur
7 Weblinks
„Die Außenpolitik im gebräuchlichen Sinne bezeichnet die Handlungen eines Staates, die auf Adressaten in anderen
[2]
Staaten oder in internationalen Organisationen zielen.“
In der Praxis erfolgt dieses Handeln eines Staates (oder auch eines Staatenbundes) vorrangig durch seine
politischen Repräsentanten , z.
B. durch seine Exekutive (vertreten u.
a. durch den Außenminister). Die
tagespolitische und administrative Vertretung der Außenpolitik eines Landes in einem anderen übernimmt
üblicherweise ein Botschafter.
Dabei greift es zu kurz, die Ziele des außenpolitischen Handelns mit dem Interesse der jeweiligen Staaten
gleichzusetzen, da dieses Handeln auch durch Werturteile und innenpolitische Nutzenkalküle der Akteure sowie
durch Regeln und Institutionen des internationalen Systems bestimmt wird. Ein „Staatsinteresse“ deTiniert sich nicht
von selbst, sondern wird durch die relevanten Akteure bestimmt (vgl. Diskussion zwischen Realismus und
Konstruktivismus). Die Außenpolitik beTindet sich daher meist in einem Spannungsfeld zwischen ideellen und
materiellen Interessen.
In der Politikwissenschaftbeschäftigt sich vor allem der Teilbereich der Internationalen Beziehungen mit der
Außenpolitik verschiedener Staaten sowie mit dem hierdurch geprägten Interaktionssystem.
Aktuellere Ansätze (z.
B. Konstruktivismus) gehen davon aus, dass die Außenpolitik elementar von den agierenden
Personen und Personenkonstellationen geprägt ist. Die Interessenslage und die Handlungsspielräume dieser
Personen ist 1. individuell sehr unterschiedlich und 2. innenpolitisch geprägt. Da also vereinfachend gesagt ein
Außenpolitiker als Teil der Regierung (in einer Demokratie) das elementare Interesse „Wiederwahl“ hat, wird er
sich außenpolitisch nicht für Ziele engagieren, die seine Wiederwahl offenkundig gefährden würden, auch wenn er
diesen Zielen persönlich nahestände. Zudem hätte ein solches Engagement nicht nur das Risiko persönlicher
Nachteile, sondern würde auch kaum ratiTiziert werden, hätte also keine Wirkung. (vgl. Robert Putnams Two-‐Level-‐
Games). Demnach ergibt sich die häuTig vorhandene Stabilität der Außenpolitik auch über wechselnde Regierungen
hinweg aus der sich langsamer verändernden Gesamtausrichtung und Stimmungslage in einem Staat.
Seit Beginn der Industrialisierung hat die Energiepolitik entscheidenden EinTluss auf die Außenpolitik. Energieträger
sind für die Entwicklung von Staaten von entscheidender Bedeutung. Armut ist oft auch durch fehlenden Zugang zu
Energie verursacht. Aufgrund dieser entscheidenden Bedeutung der Energiefrage hat die Energiepolitik großen
EinTluss auf die Außenpolitik. Da fossile Energierohstoffe ungleich auf der Welt verteilt sind, ist die Sicherung des
EinTlusses auf die Transportwege und die Lagerstätten von fossilen Rohstoffen ein wichtiges Motiv der Energie-‐ und
damit der Außenpolitik.
Die Außenpolitik der meisten Staaten ist von einer gewissen längerfristigen Kontinuität (außenpolitischer
Interessen) geprägt. Die Gründe dafür sind vielfältig:
1. Konstante Leitziele wie Stabilität, Kontinuität und Berechenbarkeit bleiben ebenso bestehen wie die Systeme,
2. Grundprobleme, welche die Weltlage und damit außenpolitische Aktivitäten beeinTlussen, behalten häuTig
3. Objektive Inlandsfaktoren (z. B. ein demokratisches Regierungssystem) bleiben bestehen, auch veränderbare
4. Revolutionäre außenpolitische Konzepte sind aufgrund des hohen internationalen VerTlechtungsgrades nicht
oder nur kaum durchsetzbar. Auch der Krieg zwischen Staaten als ultima ratio scheidet immer mehr aus.
Aus diesen Gründen ändert sich auch bei einem Regierungswechsel – zumindest beim Aufeinanderfolgen
demokratisch legitimierter Regierungen – die Außenpolitik zunächst meist nur in Nuancen, allenfalls
Akzentverschiebungen sind möglich. (Gerade weil die Außenpolitik von Staaten oft von längerfristiger Kontinuität
und einem verhältnismäßig geringen Grad an politischer Kontroversität geprägt ist, wurde sie von früheren Autoren
dieses Artikels als „eine zähe, langwierige Angelegenheit“ bezeichnet.) In der Regel Tinden sich auch wenig
außenpolitische Zielsetzungen in Wahlprogrammen . Dies liegt aber auch daran, dass in diesen meist zugespitzte
Positionen zu Themenkomplexen formuliert werden, die in der innerstaatlichen Öffentlichkeit kontrovers diskutiert
werden. Dabei handelt es sich oft um wirtschafts-‐, sozial-‐ oder im weiteren Sinne gesellschaftspolitische, aber eben
selten um außenpolitische Fragen . Eine interessante Ausnahme von dieser Regel – die für eine Vielzahl von Ländern
gilt – ist die deutsche Haltung im sich zuspitzenden KonTlikt zwischen den USA und dem Irak im Sommer 2002, die
eine maßgebliche Rolle im Bundestagswahlkampf und wohl auch für den knappen Ausgang der Wahl gespielt hat.
Zitate
„Die großen Nationen sind nicht von innen gemacht, sondern nach außen; nur eine geschickte
Außenpolitik, eine Politik bedeutender Unternehmungen, ermöglicht eine fruchtbare Innenpolitik, die
letzten Endes immer von geringerem Tiefgang ist.“
– CHARLES DE GAULLE
Siehe auch
Außenpolitik Aserbaidschans
Außenpolitik Armeniens
Außenpolitik Deutschlands:
Außenpolitik Georgiens
Außenpolitik Japans
Außenpolitik Österreichs
Außenpolitik Polens
Diplomatie
Literatur
Einführungen:
1509). 3., durchgesehene und erweiterte AuTlage. Beck, München 2007, ISBN 978-‐3-‐406-‐49428-‐4.
Gunther Hellmann: Deutsche Außenpolitik. Eine Einführung (= Grundwissen Politik. Bd. 39). VS – Verlag für
Kay Möller: Die Außenpolitik der Volksrepublik China von 1949–2004. Eine Einführung. VS – Verlag für
Paul Widmer: Schweizer Aussenpolitik und Diplomatie. Von Pictet de Rochemont bis Edouard Brunner . Ammann,
Andreas Wilhelm: Außenpolitik. Grundlagen, Strukturen und Prozesse. Oldenbourg, München u. a. 2006, ISBN
3-‐486-‐58073-‐6.
Wichard Woyke: Die Außenpolitik Frankreichs. Eine Einführung. VS – Verlag für Sozialwissenschaften,
Siegmar Schmidt, Gunther Hellmann, Reinhard Wolf (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Außenpolitik. VS – Verlag
Zeitschriften
Foreign Affairs
Le monde diplomatique
politique étrangère
Weblinks
Außenpolitik-‐Projekt der Uni Trier unter Leitung von Hanns W. Maull (http://www.deutsche-‐
aussenpolitik.de/)
politischen Bildung
Einzelnachweise
2. Jürgen Hartmann: Internationale Beziehungen (= UTB für Wissenschaft 2222 Politikwissenschaft). Leske +
Budrich, Opladen 2001, ISBN 3-‐8252-‐2222-‐5, S. 9, zitiert nach: Reimund Seidelmann: Außenpolitik. In: Dieter
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