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sich auch bereits des Raumes und der nis zur ZWEI hat die i-Gruppe (links im bi (= BEI), li (= PARALLEL, NEBEN-
Zeit bewusst. Das beweisen die neuen obigen Kasten): EINANDER) und gi (= ZUSAMMEN,
Wörter her = HER und u -her her
her, was War i aus thi durch kindlich einfa- GEMEINSAM). Sie alle beschreiben
VON URZEITEN HER oder VON AN- ches Weglassen von th hervorgegan- das Verhältnis zwischen zwei Objekten.
FANG AN bedeutet. gen, so entstehen jetzt mit voller Ab- in entstand durch Umstellung (Metathe-
ger könnte den Stock oder Speer sicht neue Wörter durch Austausch ge- se) aus ni und bedeutet genau das glei-
bezeichnet haben. Wir sagen heute noch gen andere Laute: mi ni, bi
mi, ni bi, li
li, gi
gi! che wie heute, nämlich: in
in. Das Lautzei-
Gerte oder Ger. Ein eindeutiges Verhält- mi (= MIR, MICH), ni (= HINEIN), chen isss steckt in vielen Wörtern, die
HEISS, KALT, WEISS oder SCHMERZ digungsmittel in ihren Sprachschatz keine anderen und sie haben sich auf
bedeuten. Gefühle, die es auch schon übernommen. Ähnlich wie bei thi und ganz einfache Art und Weise ergeben.
vor der Sprache gab. Es ist daher nahe- i hat hal im Einklang mit seiner Entste- Jedes dieser ersten Lautzeichen be-
zu identisch mit dem Urlaut sss sss. hung mehrere Vorstellungen im jung- stätigt bereits die modernen sprachthe-
Die Lautfolge mu- drückt auch sol- fräulichen Sprachzentrum der Früh- oretischen Erkenntnisse. In der Spra-
che Urgefühle aus. Sie ist eine Ursilbe, menschen besetzt: che herrscht immer Mehrdeutigkeit. der
die etwas aus diesem i-Gruppenrahmen 1. hal mit einer räumlichen Vorstellung = DER bezeichnet im Grunde alles. der-
fällt, aber auch mit mi verwandt zu sein (= HÖHLE, HOHL, VOLL, ALLE) o = BAUM beschreibt keinen bestimm-
scheint. Sie wird meist als Präfix ver- und ten, sondern ruft nur die allgemeine
wendet und signalisiert Gefühle wie 2. hal mit einer akustischen Vorstellung Vorstellung eines Baumes hervor.
WEICH, ANGENEHM. (= HALL, SCHALL). Ebenso das wichtige Wort gi gi, das ein
Das Urwort für Feuer erhält man nicht näher definiertes Gefühl von Ge-
durch Anblasen eines glimmenden Hol- Auf dieses Urwort hal gehen alle die meinsamkeit oder des Zusammenseins
zes: ffff
ffff, ffff
ffff, ffff
ffff: fir (= FEUER) ist das unterschiedlichen Wörter der vorhin wiederspiegelt. Auch das Urwort ah
Ergebnis. Blasgeräusch ffff + das be- gezeigten Beispielgruppe zurück. gibt lediglich die Idee einer sonst nicht
kannte i + das feindliche rrr rrr, fertig ist hal ist ein gutes Beispiel für die bei fassbaren Erscheinung, nämlich des
das heiße Wort. fir fir, ganz einfach! den Linguisten bekannte Metathese. So GEISTES wieder. Ganze Lautzeichen-
Das Urwort ah ah, das die a -Gruppe wurde aus hal | lah
lah. Solch eine Umstel- gruppen werden bereits mit einem ein-
(rechts im Bild) anführt, ist dem eigenen lung ist offenbar nicht so selten. Mög- zigen Urwort ausgedrückt (heute Abs-
Atemgeräusch abgelauscht: aahhh. licherweise spielt uns das Gehirn da ei- traktion genannt). ah + rrr + ooo = ahr-
Aber nicht nur im Atem sondern überall nen Streich. Mit lah ergeben sich wei- o = GEIST BÖSE GROSS = Adler.
in der belebten Natur (sogar im Wasser) tere Kombinationen von hal hal:: Warum klingen die Urwörter so ver-
ist die unbegreifliche Lebenskraft zu 1. lah mit einer räumlichen Vorstellung traut? Es ist nicht meine Schuld. Der
spüren! ah steht für den allumfassen- 2. lah mit einer akustischen Vorstellung Grund dafür ist wohl, dass die deutsche
den GEIST, den Lebensatem und auch (siehe nebenstehenden Kasten) Sprache die Elemente der Ursprache
für die Gedanken. In der a- Gruppe befindet sich noch besonders gut bewahrt hat. Zur Zeit
Mit dem feindlichen Urlaut rrr wird das Urwort ssal
ssal. ssal ist mit hal und dem glaube ich allerdings, dass die Urspra-
daraus das Sprachlautzeichen ahr ahr, das Urlaut für extreme Erlebnisse sss ver- che in Südfrankreich entstanden sein
BÖSER GEIST bedeutet. ahr-o = BÖ- wandt. ssal ist eine Sensation. ssal mar- könnte.
SER GEIST GROSS ist das neue Laut- kiert einen Wendepunkt der Evolution. Wie geht die Geschichte weiter?
zeichen für Adler. ssal ist das erste Lautzeichen, dem nach Ganz einfach, aus den Urwörtern wer-
ah könnte die Urzeitler zu den neu- vier Mia Jahren irdischer Entwicklung den neue Wörter gebildet. Dafür ein paar
en wichtigen Wortkreationen man (= das erste Schriftzeichen (nämlich der Beispiele im nebenstehenden Kasten.
MENSCH), han (= HABEN), i-han (= PUNKT) zugeordnet wird. ssal = Was kann man mit den Urwörtern
ICH HABEN = JA) und tan (= TUN) PUNKT. noch tun? Man kann zeigen, dass die
angeregt haben. an bedeutet auch heu- Wenn ich nun als Zwischenbilanz sogenannten Urwörter der Vergleichen-
te noch AN. Die nächsten Urwörter das Gesamtbild der Urwörter betrach- den Sprachwissenschaft falsch sind
sind sal und hal hal. Zuerst zu hal
hal: te, so ergibt sich ein verblüffend einfa- (vgl. ersten Kasten):
Das ist das Urwort, das der vorhin ches und logisches System aus drei grö- * ngni ist eindeutig kein Urwort.
gezeigten Wortgruppe zu Grunde liegt. ßeren Gruppen. Einige Urwörter sind Lat. ignis kommt von in gi ni
gi-ni tan (= IN
ni-tan
hal ist mit Sicherheit in einer Höhle ent- aus nachvollziehbaren menschlichen ZUSAMMEN HINEIN TUN). gi ni tan
standen. Da hat einer aus Angst oder Urlauten (zum Beispiel dem Atemge- hat sich im (ahd.) kniten = reiben erhal-
Übermut in einer Höhle seiner Atemluft räusch) oder aber aus einem natürli- ten. Es ist verwandt mit dem Verb kne-
freien Lauf gelassen und HA HA ge- chen Geräusch entstanden. Die meisten in
ten. »in kniten
inkniten
kniten« bedeutet demnach so-
schrieen. Das Echo haben die Beteilig- jedoch durch Abwandeln aus den weni- viel wie hineinreiben, das heißt »Feuer
ten offenkundig als die Lautfolge hal gen bereits bekannten Urwörtern. Alle durch Reibung erzeugen«. Aus dem Alt-
wahr genommen und als neues Verstän- sind echte Urwörter. Vor ihnen gab es hochdeutschen hätte eigentlich ein Fun-
gewölbt; Gewölbe;
walzan = wälzen; walken; whla = Rad; engl. wheele; Well-
holz; Antriebswelle; Wasserwelle;
wald = Wald;
worolt, werlde = Welt; Wall
hal = Hall; Hallodri; Lachen, die Laute, laut, läuten, Lärm, Lallen, labern, froh-
hël = laut; locken, loben
mahalen = sprechen; Schall; hallen; heulen;
galan = singen;
gal = Gesang;
gjallarhorn; gellan = tönen;
geil = fröhlich;
geili = Übermut;
gelph = Lärm;
gël = laut, hell;
gral = Schrei; bollern; bellen;
bellon = schreien; kollern; Gockel; Guller; Nachtigall (ahd.
die Nachtsängerin); glucksen; Glocke; Glucke; grollen;
gellen; Schallgrollen; gellen,