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der
elektronischen
Musik
Herbert Eimert
Hans Ulrich Humpert
Das Lexikon
der
elektronischen
Musik
1973
Gustav Bosse Verlag
Regensburg
Copyright 1973 by Gustav Bosse Verlag Regensburg
2. ergänzte Auflage 1977
Printed in Germany - Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Geneh
migung des Verlages.
Reprographie: Foto-Satz & Repro, Regensburg
Druck: Franz A nt.Niedermayr, Regensburg
Stichwörterverzeichnis
Dual Falschhören
Durchlaßbereich Falsett
Dynamik Farbe
Dynamophon Farbenhören
Dynaphone Farbgeräusche
Farbiges Rauschen
Feedback
Echo Fernbedienung
Eichton Fernsehen
Eingang und Ausgang Fern- und Nahfeld
Einpegeln Fibonacci-Reihe
Einsatz Filmmusik
Einschwingvorgänge Filter
Einschwingzeit Fistelstimme
Einschwingzeit des Ohres Flachbahnregler
ekmelisch Flankensteilheit
Electronde Flatterecho
elektrisch / elektronisch Fletcher -Munson-Kurven
Elektrizität Flüstern
Elektroakustik Folklore
Elektroakustische Musik Form
Elektroakustische Wandler Formanten
Elek trochord Formantfilter
Elektronenröhre Formanttonhöhe
Elektronik Formenlehre
Elektronische Musik FORTRAN
Elektronische Musikinstrumente Fourier-Analyse
Elektrophone Freie und erzwungene Schwingungen
Elongation Freitragende Wickel
Empfänger Frequency Shifter
Empfindlichkeit des Ohres Frequenz
Empfindung Frequenzanalyse
EMS Frequenzband
Endloses Band Frequenzberechnungen
Endstufe Frequenzbeschneidung
Energietransformatoren Frequenzbestimmung
Entfernungswahrnehmung Frequenzdemodulator
Entmagnetisierung Frequenzfaktor
En tropie Frequenzgang
Entzerrer Frequenzkonstanz
Envelope Follower Frequenzmodulation
Envelope Generator Frequenzordnungen
Environment Frequenzspektrum
Erzwungene Schwingungen Frequenztabellen
Etüde Frequenzmn.fang
Experimentelle Musik Frequenzumsetzer
Explosivlaute Frequenzvibrato
Exposition Frequenzzähler
Frischband
X
Futurismus Harmonische
Harmonische Teilung
Hauchen
Gehörphysiologie Hertz
Gehörpsychologie Heultöne
Generator Hinterbandkontrolle
Gerätezusammenschaltung Hochfrequenztechnik
Geräusch Hochpaß
Geräuschhöhe Hochschulen
Geräuschkomposition Hörer
Geräuschpegel Hörfeld
Geräuschspektrum Hörgewohnheiten
Gesang Hörgrenzen
Geschwindigkeit Hörpartitur
Gestalttheorie Hörpsychologie
GHz Hörsamkeit
Glissapdo Hörspiel
Glocken Hörspielverzerrer
Gong Hüllkurve
Grammophonmusik Hundert-(100-)Hz-Ton
Große Zahl
Grundbegriffe
Grundton Idiophone
gyrophonisch Imitation
Impedanzwandler
Improvisation
Häufigkeitsverteilung Impulsbreite
Halaphon Impulse
Halbvokale Impulsgenerator
Hall inch
Hallanteil Induktion
La utgedichte Melochord
La utheit Melodram
Lautsprecher Membran
Lautsprecheranordnung Meßtechnik
Lautsprecherleistung Metrik
Lautstärke Metronom
La utstärkestufen geringster In- MHz
tensität Mikrobar
Leerband Mikroharmonik
Leistungsverstärker Mikrointervalle
Lesepartitur Mikromelodik
Leslie Mikrophon
Lettrismus Mikrophonaufnahmen E.r M.
Lichtzeigerinstrument Mikropolyphonie
Lineare Verzerrungen Mikrosekunden
Lingu istik Mikrozeit
Linienspektrum Millioktave
Links-Rechts-Stereophonie Millisekunde
Lissajous-Figuren Mini Moog
live Mischformen
Live Electronic Mischpu lt
Lochk arten und Lochstre ifen Mitte-Seite-Stereophonie
Löschdrossel Mixturtrautonium
Löschen Modelle
Löschkopf Modul
Löwengebrüll Modulation
Logarithmen Modulator
Logatome l'bment
Luftschall monaura l
Monochord
Moog-Synth esizer
Machinamata ms
Magnetband Multimedia
Magnetbandgerät Multiplay
Magnethall ·Multiplex-Aufnahmen
Magnetofon Multiplikative Mischung
Magnetophon Multivibrator
Magnettontechnik Mund und Nase
Makrokomposition Music for Tape
Makrozeit - Mikrozeit Musika lische Graphik
Manipulation Musika utomaten
Maschinenmusik Musikinstrumente
Materialproduktion Musikpsychologie
MAZ Musikthe orie
µb Musik und Sprache
Mechanische Musik Mu sik und Technik
XIII
Obertöne Phrasierung
Ohr Pick-up
Oktave piezoelektrisch
Oper Plagiat
Ostinato Playback
Oszillator Playback-Verfahren
Oszillogramm Plotter
Oszillograph Polymikrophonie
Oszilloskop polymodal
Output Poly rhy thmik
XIV
Polytonalität Realisationspartitur
Popmusik Realzeit
Portamento Rechteckgenerator
Potentiometer Rechteckimpulse
Präpariertes Klavier Rechteckschwingungen
Präsenzfilter Redundanz
Präsenzzeit Regelung
Pressung Regie- oder Reglertisch
Prinzipschaltbild Register
Produktion Regler
Profilscheiben Reibelaute
Programmieren Reihe
Programmusik Reihenformen
Promenieren Reine Stimmung
Proportion Relais
Prosa Relatives Gehör
Prozent Reparatur
Prüffrequenz Repeat
Pseudostereophonische Wirkung Repertoire
Psychophysische Grenzscheide Reprise
Pulse Re5idualton
Pulse Width Resonanz
Pulsfolgen Resonatoren
punktuell Rhythmen und Frequenzen
Rhythmicon
Rhythmisch-musikalische Erziehung
Quadrophonie Rhythmus
quadrophonisch und vierkanalig Richtcharakteristik
Quantisierung Richtungsbestimmung
Richtungshören
Richtwirkung
Ringmodulator
R Robinson-Dadson-Kurven
radiophonisch Rosa Rauschen
Raffung Rotation von Klängen
Random Voltage Source Rotierende Lautsprecher
Rauhigkeit Rückkopplung
Raum Rückkopplung beim Sprechen
Raumakustik Rumpeln
Raumklang Rundfunk
Raumkugel Rundfunkempfangsgerät
Raumton Rundfunkpausenzeichen
Rauschband Rundfunk-Stereophonie
Rauschen
Rauschgenerator
Rauschspannungen s
Rauschsprung Sägezahnschwingungen
Rauschuntergrund Schall
RC-Generator Schallabsorption
Schallabstrahlung Spannungssteuerung
Schallanalyse Spannungsverstärker
Schallaufzeichnung Speicher
Schalldruck Spetralanalyse
Schallempfänger Spektrale Modulation
Schallereignis Spektrogramme
Schallkunst Spektrum
Schallplatte Sperrbereich
Schallplattenabspielgerät Sphärenharmonie
Schallspeicher Sphärophon
Scljalltoter Raum Spielinstrumente
Schallwandler Sprache und Musik
Schaltbild Sprachklänge
Schaltgestell Sprachkomposition
Schere Sprachlaute
Schicht Sprechgeschwindigkeit
Schlagklang Sprechkopf
Schlagzeug Sprechtonhöhe
Schleifenbrett Spreizung/Pressung
Schlupf Spur
Schluß Stationärer Klang
Schmerzschwe lle Statistische Formkriterien
Schwankungen Stauchung
Schwebungen Steckfeld
Schwebungssummer Stehendes Glissando
Schwingungen Stereobasis
Schwingungsbilder Stereophonie
Schwingungsformen stereophon und zweikanalig
Sekunde Steuerspannung
Selektivverstärker Steuerung
Semantik Stil
Sender und Empfänger Stimmgabel
Sequencer Stimmung
Serielle Technik Stochastische Musiktechnik
Sichtbare Musik Störabstand
Signal Stoppuhr
Singen String Drum
Sinuston Stroboskop
Sinuston als musikalischer Ton Struktur
Sinustonkomposition Studie
Sirene Studioausrüstung
Skalen Studio für E.M.
Sonagraph Studiotechniker
Sone Subharchord
Sonagramme Subharmonische oder Unterton-
Sound-Spektrograph Reihe
Soziologie der Musik Suchtonverfahren
Spannungskontrolle Summationstöne
Spannungsquelle Summenregler
XVI
Sustain Tonfrequenzgenerator
Symbol Tonfrequenztechnik
Symme trie Tongemisch
Synästhesie Tonhöhe
synchron Tonhöhenschreiber
Synchronisierung Tonhöhenunterschiede i n klein-
Synthesizer stem Maße
Synthesizer-Musik Tonigkeit
Synthe tische Musik Toningenieur
Synthetischer Aufbau Tonkennzeit
SYNTHI 100 Tonkopf
Tonleiter
Tonmeister
Takt Tonort
Taktspur Tonpsychologie
Taktstriche Tonskalen gleicher Abstände
Tamtam Tonstudios
Tape Music Tonstud iotechnik
Tastenmanual Tonsystem
Tausend-(1000-)Hz-Ton Tonträger
Techniker Ton und Klang
Technische Phantasie Tonverschmelzung
Teil töne Touch Controlled Voltage Source
Teiltonsrektrum
Trafo
Telephon Transformationsgeräte
Telharmonium Transformation von Steuerspannun-
Temperatur und Reine Stimmung gen
Temperierte Frequenz tabelle Transformator
Tempo Transistor
Tempophon Translation
Terminologie Transport
Te traphonie Transposition
Theoretische Gru ndbegriffe Trautonium
Theremingerät Trigger Impuls
Threshold Triode
Tiefpaß Trittschall
Tieftonlautsprecher Trübungen
Titel Tuner
Ton
Tonabnehmer
Tonalität Überlagerung
Tonband Übersprechdämpfung
Tonbandmosaik Übersteuerung
Tonbandmusik Übertragung
Tonbestimmungstabe lle Übertragungsweg
Toncharakter Uhr
Tonexistenz Ultraschall
Tonfarbe Umformungen
tonfrequent Umlenkrollen
XVII
Zwi tschern
Zwölftel töne
Zwölftontechnik
Abkürzmgen
Abb. Abbildung
Aqk. Abkürzung
AfMf Archiv für Musikforschung
AfMN Archiv für Musikwissenschaft
Art. Artikel
Bd, Bde Band, Bände
Bei tr. Bei trag
Bln Berlin
bzw. beziehungsweise
ca. circa
dB Dezibel
d.h. das heißt
DGG Deutsche Grammo phongesellschaft
Darmst.B. Darmstädter Beiträge zur Neuen Musik
Diss. Dissertation
E.M. Elektronische Musik
engl. englisch
evtl. eventuell
f. für
frz. französisch
Ff m Frankfurt/Main
griech. griechisch
H. Heft
Habil.sehr. Habilitationsschrift
Hbg Hamburg
Hrsg. Herausgeber
Hz Hertz
JASA Journal of the Acoustical Society of America
Jh. Jahrhundert
kHz KilohE!rtz
lat. lateinisch
Lpz Leipzig
MGG Die Musik in Geschichte und Gegenwart
ms Millisekunde
NWDR Nordwestdeutscher Rundfunk
NY New York
o.J. ohne Jahr
sog. sogenannt
u. und
u.a. und andere(s)
u.ä. und ähnlich (es)
V Volt
vgl. vergleiche
WDR Westdeutscher Rundfunk
wörtl. wörtlich
z.B. zum Beispiel
Ztschr. Zeitschrift
z.T. zum Teil
A Abmischung
steuern. Jede der acht Spuren ist ma fast immer mit absoluter Si
dann unabhängig von den anderen cherheit erkannt, so kommen bei
dynamisch regelbar; die acht Spu der Beurteilung der Oktavlagen
ren können auf die in der späte gelegentlich Täuschungen vor.Bei
ren Mehrkanalkomposition dafür sehr tiefen Frequenzen und ober
vorgesehenen Spuren durch - Pa halb von etwa 4500 Hz besteht
noramaregler abgemischt werden. kein Unterschied mehr zwischen
Individuen mit und ohne A.m G.Die
Abschirmung von - Übertragungs Zahl der mit dem A.n G. Begabten
wegen ist unerläßlich, um elek ist außerordentlich klein; sie
trische oder magnetische Ein wird von dem amerikanischen Aku
streuungen zu verhindern, die stiker A.Bachem (1955) auf weni
Brummen oder andere Stör geräu ger als 1/100 % geschätzt (9).
sche hervorrufen. Auch das soge Elektronischen Klängen, insbe
nannte Übersprechen von mehreren sondere Sinustönen steht das A.G.
parallel laufenden Leitungen muß ziemlich hilflos gegenüber. Ohne
durch A. unterdrückt werden. Nie hin wird ein sinusförmiger Ton,
derfrequenz- und Hochfrequenzlei der im Farbcharakter am meisten
tungen schirmt man durch sehr Ähnlichkeit mit Vokalen oder mit
leitfähige, geerdete Edelmetalle neutralen Orgeltönen hat, wegen
oder geeignete Legierungen ab, in seiner Obertonfreiheit und sei
die die Modulationsträger einge ner ausladenden, gleichsam ver
sponnen sind. Die A. von magneti schwimmenden Ränder weniger prä
schen Feldern wird dadurch be zis gehört als ein obertonrei
wirkt, daß man Spulen oder Netz cher Instrumentalton. Niemand
transformatoren in einen Eisen kann vom Hören her sagen, ob ein
kasten einschließt ( „Faraday'scher Sinuston die Frequenz 440 Hz hat.
Käfig"); der Hörkopf der Studio 438 oder 439 Hz lassen sich eben
Magnetbandgeräte wird durch eine sowenig unterscheiden wie 441
Abschirmkappe aus weichmagneti oder 442 Hz. Auch die Intervall
schem Mu-Metall vor magnetischen beurteilung ist bei Sinoidaltö
Störfeldern geschützt. nen sehr erschwert. Bei einem
Vergleichston von 440 Hz = al
Absolutes Gehör heißt das perma hat die große Terz (cis2) 552 Hz.
nente akustische oder musikali Als große Terz empfindet das Ohr
sche - Gedächtnis für die „abso den Frequenzbereich von etwa 530
lute" Tonhöhe. übergangen werden bis 560 Hz. Das sind, unabhängig
kann hier ebenso die viel debat von den vier oder fünf verschie
tierte Frage über den Wert des denen und verschieden benannten
angeblich „erbbedingten" A.n G.s großen Terzen der Tonbestimmungs
wie jene kaum sinnvolle Typologi tabellen rund 30 große Terzen,
sierung, die das A.G., bei geo die das Ohr als solche kaum ein
graphischer Bindung an „Norden" zuordnen, geschweige denn „abso
und ,1Süden", als 11analytisch11 und lut" zu hören vermag. Oder: man
„synthetisch" unterscheiden möch teile die Intervallstrecke von
te. Der Absoluthörende benennt al = 440 Hz bis hl = 492 Hz (ge
die Tonhöhenvalenzen sowohl mit nau: 493,9 Hz, - Temperierte
dem Tonnamen (dem 1Chroma 11) wie Frequenztabelle) in 10, 12 oder
1
mit der Oktavlage. Wird das Chro- 15 gleiche Teile und lasse dann
3 Abstimmbarer Anzeigeverstärker
Abstimnung ist der Ausdruck für Adaption ist in der Akustik das
das genaue Einstellen eines tech Anpassungsverhalten des Ohres,
nischen Gerätes auf einen gegebe das Töne gleicher Intensität oft
nen Wert. In der Hochfrequenz als verschieden laut wahrnimmt.
technik etwa müssen Empfangsteile Das gilt insbesondere für elek
von Radiogeräten oder Sendeanla trisch erzeugte Dauertöne, deren
gen genau auf die Sendefrequenz Lautstärke objektiv festliegt,
abgestimmt werden. Die meisten für das Lautheitsempfinden aber
der in elektronischen Studios be Schwankungen unterworfen ist.
nutzten - Oszillatoren werden auf Ein sehr lauter Dauerton kann
einen geeichten - Tonfrequenzge eine Reihe nachfolgender weniger
nerator abgestimmt, damit sie die lauter Töne dem Gehör anders er
gewünschten Frequenzen exakt er scheinen lassen, als wenn diese
zeugen. für sich allein stünden (146).
Die A., vergleichbar der Hellig
Abstrahlung - Schallabstrahlung keitsanpassung des Auges durch
Pupillenweite, kann bewirken,
Abtastung ist der technische daß nach einem pp ein ff lauter
Ausdruck für die Rückgewinnung empfunden wird, als nach einem f,
eines gespeicherten Signals, ei Das Ohr paßt sich dem mittleren
ner - Aufzeichnung. In der Mag Reizniveau an, bei Dauertönen
nettontechnik dient der - Hörkopf auch dadurch, daß es einer mögli
zur A. eines Schallereignisses. chen Ermüdung entgegenwirkt und
Auftretende Abtastverluste (- Am „mi ttlere" Ausgleiche schafft
plitudenverluste) werden durch (220).
sogenannte Entzerrer-Vorverstär
ker zum � roßen Teil wieder aus�e Ästhetik der E.n M, gehört, wie
glichen. Erst durch den Abtast jede Musikästhetik, zwei wesens
vorgang konkretisiert sich das verschiedenen Gebieten an, der Ä.,
Original einer elektronischen die nichts anderes ist als Philo
Komposition; es wird durch den sophie der Musik, und dem Kunst
Lautsprecher hörbar. gebiet der Musik. Aus den alten
ästhetischen Kategorien Gewinn
Adapter sind mechanische und für die Betrachtung der E.n M.
elektrische Bauelemente,mit deren zu ziehen, würde sich heute dem
Hilfe nicht zueinander passende Verdacht aussetzen, überflüssige
Übergänge und Anschlüsse verbun ·spekulation zu sein. Die jüngeren
den werden. Unterschiedliche Aus Musiker und insbesondere die jun
führungen von Gewinden, Buchsen, gen Komponisten E.r M. stehen
Anschlußverdrahtungen, hauptsäch den Fragen der bürgerlich-ideali
lich aber von Steckverbindungen stischen Ä. so fremd gegenüber,
5 Ästhetik
daß sie keine konkreten Vorstel gumente müssen für den Beweis her
lungen mehr damit verbinden. Da halten, die E.M.sei 11keine Musik11,
bei wird vieles in der gehörten, sie sei nicht 11apperzipierbar'1,
ausgeübten oder beurteilten Musik weil sie nicht meh r auf dem sog.
unverändert von ästhetischen Vor Naturklang der Instrumente be
aussetzungen getragen, die,selbst ruhe, sondern willkürlich herge
wenn man sie ablehnt oder kriti stellte 11deformierte" Klänge ver
schen Abstand von ihnen hält,auch wende (- Sinuston als musikali
unter den musikalisch und gesell scher Ton). Wer so argumentiert,
schaftlich veränderten Verhält hat freilich das Wesentliche der
nissen der Gegenwart diskussions E.n M. nicht verstanden, nämlich
wert bleiben. Eine eigentümliche ihre einzigartige Möglichkeit der
Stellung nimmt hier die Musik autonomen Klangbildung, die es
theorie ein. In der neueren Musik dem Komponisten gestattet, zum
Ä., etwa seit E.Hanslick, zeigt erstenmal den Klang selbst zu kom
sich deutlich die Tendenz, die ponieren (wogegen auch die gele
starre Trennung der Ä. von der gentlich herangezogenen Einwände
Musiktheorie aufzuheben (ohne sie nichts besagen, die sich auf über
gleich zur angewandten Musiktheo holte, völlig in der Tonalität be
rie zu degradieren) und die aku fangene Klangvorstellungen J.Hand
stischen, formalen, kompositi schins berufen).
onstechnischen und kommunikativen Sinustöne, Geräusche und Impulse
Mittel der Musik in die Musik- bilden das Grundmaterial der E.n
Ä. einzubeziehen - das scheint in M. Der GeräuschfatPe ist e� nicht
der Tat der einzig sinnvolle Weg, besser ergangen als dem einfachen
über die alten verbrauchten Kate Ton: auch sie soll angeblich ein
gorien der Formal- und Inhalts außermusikalischer Vorgang sein.
Ä. hinauszukommen. Im musikali Man spricht den Farbgeräuschen
schen Bereich will die E.M., ob wie den 11deformierten 11 Tongemi
wohl sie in manchen Zügen heute schen die Eigenschaften des „Na
dem schwindenden Geschichtsbe turklangs" ab, obwohl die Klänge
wußtsein entgegenzukommen scheint, der Natur zum ganz überwiegenden
keine Sonderexistenz führen und Teil aus ihnen bestehen. Es ist
beanspruchen. Sie soll ästhetisch allerdings ein Irrtum· zu glauben,
so bewertet und aufgenommen wer solche dichten Klänge (oder auch
den wie Musik überhaupt;· und da weniger dichten Töne) , wenn sie
mit fügt sie sich dem Entwick in ihren Dichtegraden verändert
lungsprozess ein, der für die werden, könnten kein kompositori
jüngste Entwicklung der Musik scher Gegenstand sein, weil sie
charakteristisch ist. Gewisse vom Gehör nicht analysiert werden
Kritiker, die sich mit der E.n M. könnten und deshalb als kompo
nicht befreunden können, setzen nierte Struktur nicht wahrnehm
die Musik in Anführungszeichen, bar seien. In der E.n M. kann ein
wenn sie die elektronische mei Unterschied zwischen komponierba
nen; aber das tun sie auch bei rem Ton und nur klangfärbendem
der seriellen, dodekaphonischen Teilton nicht mehr gemacht werden.
und atonalen Musik. Die verschie Denn in ihr ist der Teilton, d.h.
densten wissenschaftlichen,richti der Sinuston ein selbständiges
ger pseudowissenschaftlichen Ar- musikalisches und deshalb kompo-
Xsthetik 6
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11 Akustik
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sind sogleich auch Fragen der
Physiologie und Psychologie des erer
Klangs. Nur mit ihnen kann die e
Verbindung zu ·dem entscheidend ai.ircli. den Lauts p rech e r das origi
wichtigen Gebiet hergestellt nal. Solche Konkretionen der Mu
werden, das die zusammenhänge sik kann das akustische Material
zwischen physikalisch objektiven allein nicht gewähren. Wer Kla
Untersuchungen und Erfahrungen vier spielt, braucht keine A.,
subjektiver Wahrnehmungen kri und wer für Klavier komponiert,
tisch zu klären unternimmt. An bedarf ihrer ebenfalls nicht.
dererseits können viele physio Aber in die E.M. ragt die A. wie
logische und psychologische Pro ein gewaltiger Materialblock hin
bleme nur verstanden und geklärt ein, nicht form- und ausdrucks
werden, wenn Methoden und Er bestimmend, sondern von der Ma
kenntnisse der physikalischen terie her fundierend. Da Musik
Akustik angemessen berücksich und Musiker sich bisher um die
tigt werden. Damit ist das Feld A. nicht gekümmert haben, und da
abgesteckt, auf dem Akustisches sie nun, im elektronisch-musika
zur Klärung von musikalischen lischen Bereich, sich darum küm
Vorgängen herangezogen werden mern müssen, scheint die erste
kann. Neue Gesichtspunkte haben Reaktion eine Art Angst vor der
sich aus der Anwendung der - In A. zu sein. Sie äußert sich vor
formationstheorie auf akustische nehmlich in jenen bekannten Über
Verhältnisse ergeben. Damit ist legungen, daß der in der E.n M.
noch nichts über das weit umfas betriebene Rekurs auf den nack
sendere, gleichsam ganzheitliche ten Ton die Intentionen des Sub
Zusammenspiel zwischen der Musik jekts ausradiere. Wenig helfen
und dem hörenden Menschen gesagt, hier die ästhetisch-philosophi
das sich, mag es ins Weltanschau schen Reflexionen weiter, noch
liche oder Gesellschaftskriti- weniger die psychologischen, die
sehe hinüberspielen, zum guten auf den sowohl bei Ernst Kurth
Teil der rationalen Erfaßbarkeit (112) wie bei Theodor W.Adorno
versagt. (4) zu findenden Satz hinauslau
In der E.n M. vermitteln akusti fen: daß Musik nicht aus Tönen
sche Einsichten unerläßliche besteht, sondern aus Verhältnis
Kenntnisse der materialen Grund sen zwischen ihnen.
lagen, die auf andere Weise Solchen hochromantischen Rückfäl
nicht erworben werden können. len gegenüber erscheint es be
Dennoch wird dabei die E.M. deutsam, daß die serielle und die
nicht der „Physik" ausgeliefert, E.M. sich theoretisch auf die -
vielmehr soll und muß sie sich Tonexistenz, auf den reduzierten
der physikalischen Akustik be Ton und seine Bestimmungsmerkmale
dienen, um von der gegenständ der Höhe, Dauer, Lautstärke und
lichen Physis des „Schalls" zur Klangfarbe besonnen haben - eine
Musik zu kommen. Die E.M., so geschichtlich und sachlich not
weit sie nicht auf Lochstreifen wendige Besinnung, ohne die es
oder durch Computer gespeichert keine neue Musik nach 1950 gege
wird, existiert nur auf Tonband. ben hätte. Der um solche Tondaten
Zwar wird das Tonband „wiederge- besorgte Komponist hat es im
13 Akustik
schon ärgerlich genug. Verworren noch sehr indirekt auf die Musik
sind auch die Angaben über den bezogenen Disziplinen entwickel
Altersabbau des Gehörs. Einer der ten, und dieses fast beziehungs
Fachautoren billigt den Sechzig lose Nebeneinander von A.u.M.
jährigen noch 5000 Hz zu, das hat zu dem bekannten Zustand ge
entspricht etwa der Frequenzkurve führt, daß jemand, der Musik
eines Telephons aus dem Jahre lehrt oder lernt, nichts von Aku
1920. Ob man dann für die 80- urrl stik zu wissen braucht.
über 80jährigen Dirigenten und Unerläßlich dagegen sind akusti
Pianisten, deren es doch eine sche Kenntnisse, wenigstens in
Reihe sehr bedeutender gibt, die den Grundlinien, für den Kompo
Kapazität des leise krächzenden nisten E.r M., der im Anfangs
Reis'schen Urtelephons von 1861 stadium elektronischer Übung zum
in Rechnung stellen muß? Noch un erstenmal erfährt, daß die klas
verständlicher sind die um 400 % sische Trennungslinie zwischen
schwankenden Daten für das Unter A.u.M. in vielen Punkten proble
scheidungsvermögen von - Tonhöhen- matisch geworden ist, daß beide
unterschieden. Sphären sich in einfachen Fragen
der Tonhöhe, der Lautstärke, Dau
Akustik und Musik gehören einer er und Klangfarbe unvermutet na
klanglichen Erscheinungswelt an, hestehen, ja sich durchdringen
die sich in verschiedenen Seins und zu überdecken beginnen wie
schichten aufbaut. Soweit heute die sich überschneidenden Kreise
(-=:::1
: 6 Hz).
aleatorisch (von lat. alea, der zwei andern verknüpft werden, oh
Würfel, - Würfelmusik) ist ein ne daß der logische Zusammenhang
musiktheoretisch kaum gesicher des Klanggeschehens beeinträch
ter Begriff, der zu manchen Ver tigt würde. Da man mit jeder be
wechslungen geführt hat und von liebigen Sektion beginnen und en
dem heute nicht mehr korrigier den kann, ergibt sich eine große
11
baren Mißverständnis lebt, es Zahl von möglichen Anordnungen •
würden damit musikalische Zu Die verschiedenen Fassungen der
fallsformen bezeichnet. P.Boulez Scambi ( 1957) stammen von Henri
hat in seinem Darmstädter Vor Pousseur, L.Berio und M.Wilkins:>n
trag „Alea" (1957) nicht von mu (-Zufall).
sikalischen Formen, sondern von
der kompositionstechnischen Funk ALGOL (ALGOrithmic Language) ist
tion des lenkbaren und gelenkten eine algorithmische Sprache, die
Zufalls gesprochen. In einem Abkürzungen der englischen Spra
ganz andern Sinne, zunächst näm che zur Bezeichnung mathemati
lich bezogen auf das starre, un scher und logischer Begriffe ver
aleatorische Vibrato der Kinoor wendet. Die nicht-ökonomisch ori
gel, hatte w.Meyer-Eppler in se� entierten Sprachen sind als Ma
nem Aufsatz in der 11Reihe" H.1 schinensprachen für die Lösung
(1955) den Begriff a. in die technisch-wissenschaftlicher (al
Klanganalyse eingeführt. Durch so auch neuer musikalischer Auf
den vielzitierten ersten, gar gaben) geeignet. Im Bereich der
nicht von Meyer-Eppler stammen Programmierung elektronischer Re
den Satz dieses Aufsatzes(124), chenmaschinen, die in der E.n M.
a. bezeichne 11Vorgänge, deren noch in den Anfängen steckt, deu
Verlauf im groben festliegt, im ten sich jedoch bereits die Kon
einzelnen aber vorn Zufall ab turen einer kommenden Entwicklung
hängt", ist der verbreitete Irr an (-Algorithmische Sprachen).
tum entstanden, diesem Prinzip
folgten die 3.Klaviersonate von Algorithmische Sprachen sind for
Boulez und das Klavierstück XI malisierte Sprachen, die der Dar
von Stockhausen. Das Umgekehrte stellung von automatischen Grund
ist der Fall und besonders bei operationen und ihrer Weiterfüh
Stockhausen leicht abzulesen:daß rung zu einem Maschinenprogramm
die Notation im kleinen genau dienen. Bekannte Typen solcher
festliegt, während die Aneinan Sprachen sind - ALGOL, FORTRAN
derreihung der Formteile dem und COBOL. In Europa hat das von
Spieler überlassen bleibt, also G.M.Koenig geleitete elektroni
vorn Zufall abhängt. In der E.n M. sche Studio in Utrecht solche
wurde das a.e Prinzip zuerst von Sprachtypen zur Ausarbeitung elek
H.Pousseur in seinem Stück Scambi tronischer Stücke herangezogen.
(Austausch) realisiert. Die Koenig hat auch eine eingehende
Scambi sind ,1nicht so sehr ein Analyse zu einem elektronischen
definitiv geformtes Stück als ein Stück veröffentlicht, das die al
,Bereich der Möglichkeiten', d.h. gorithmische Sprache FORTRAN
eine Kombination nach freier Wahl. (FORmula TRANslation System) nach
Sie bestehen aus 16 Sektionen. festgelegter Zuordnungsvorschrift
Jede dieser Sektionen kann mit in binär codierter Maschinenspra-
19 Amplitude
sondern daß eine optisch vermit nisse (z. B. aus einer laufenden
telte, unmittelbar wirkende und Rundfunksendung) zugespielt wer
omnipräsente Wirklichkeit eine den können, oder als die ver
neue Konformität ohne persönlidle schiedenen Spuren einer Mehrka
Bekanntschaft hervorzubringen nal-Komposition, die auf Einzel
droht. (s. S. 428) bändern vorliegen, willkürlich
gestartet werden können. Solche
Audition coloree - Farbenhören Abweichungen vom 11 fertigen Band"
verändern jedoch kaum die „eige
Aufbau von Klängen - Abbau und ne" Erscheinungsform der A. elek
Aufbau der Klänge tronischer Kompositionen; diese
wandelt sich erst dann, wenn
Aufführung E.r M. erfolgt meist elektronische Klänge als - Live
durch mehrere Lautsprecher, die Electronic, etwa durch einen Syn
zum erstenmal nicht Mittel der thesizer, während der A. und für
Reportage, sondern selbst 11In den Zuhörer sichtbar erzeugt wer
strumente" sind. Die Musik auf den.
dem Tonband wird über den Laut
sprecher abgespielt. Sie exi Aufführungspartitur (auch: Spiel
stiert in der Regel nur in dieser partitur) wird dann gebraucht,
fertigen Bandform und dem vermit wenn zu einem Tonband mit E.r M.
telnden Lautsprecherinstrument. instrumentale oder vokale Kompo
Es fehlt der Spielraum der Inter sitions-Teile oder -Aktionen hin
pretation. Nur die Dynamik kann zutreten, oder wenn der Ablauf
insofern noch interpretiert wer der elektronischen Klänge nicht
den, als sie während der A. den definitiv festliegt und während
akustischen Verhältnissen des einer - Aufführung noch beein
A.s-Raumes durch ein in seiner flußt werden soll. In dem einen
MittG bQfindliches und vom Rom Fall erscheinen über oder unter
ponisten oder seinem Vertreter der instrumentalen oder vokalen
bedientes - Mischpult angepaßt Textur Symbole für die gleich
werden kann. Was das Tonband als zeitig mitlaufenden elektroni
E. M. vermittelt, gehört nicht schen Klänge, wobei diese gra
nur zu den von Ort und Zeit unab phischen Symbole ganz unverbind
hängigen Fernmedien der Musik, lich sind und dem Mitspieler
wie sie Schallplatte und Rund assoziative Gedächtnisstützen
funk als Zwischenträger darbie bieten sollen (s.Abb. S.9); im
ten; sie ist im A.s-Raum selbst anderen Fall besteht eine A. aus
Medium ohne Zwischenträger und Angaben zur Synchronisation der
damit zum erstenmal nicht repro verschiedenen elektronischen
duzierte ureigene Lautsprecher Schallquellen.
musik. Bei Aufführungen von - Live Elec
In dem Bestreben, sog. „offene tronic z.B. durch - Synthesizer
·F orm11 auch bei E.r M. zu prakti besteht die A. aus Schaltplänen
zieren, gibt es in neuester Zeit und genauen Angaben zur Verände
Kompositionen, bei denen während rung und Entwicklung der Schal
der A. insofern eingegriffen wer tungen - ganz wie bei den übli
den kann, als an bestimmten Stel chen schriftlichen Produktions
len unvorhersehbare Schallereig- anweisungen -, allerdings nicht
31 Aufspaltung der Klangmaterie
beschränken sich heute nicht auf zung des Interpreten seien nota
gesprochene und gesungene Worte, tions- und papiergetreu unbe
auf Wortteile, auf Silben, Vokale grenzt variabel, während in Wahr
und Konsonanten, sie umfassen al heit und jederzeit auf auszumes
les, was im Schallfeld akustisch senden Tonbändern nachprüfbar
vor sich geht, Flüstern und nur ein pauschales Ungefähr dabei.
Schreien, Instrumentalklänge mit herauskommen kann. Dabei geht es
allen denkbaren Verfremdungen, fast nur um die aufgesplitterten
Klänge von selbstgebauten Instru Dauern (und Lautstärken) , jeden
menten und schließlich Geräusch falls nicht um die Tonhöhen, die
A.n jeglicher Art. Solche Ge erst durch die elektronisch er
räuschkumulierungen, wie sie heu zeugten Frequenzen an dem Auf
te von manchen Komponisten bevor spaltungsprozeß teilnehmen kön
zugt werden, gleichen chaotisch nen.
monströsen Schallanhäufungen,
Aufsprechkopf 32
Auf der Skala des Lichtzeigerin teter Pläne mechanisch oder elek
strumentes beginnt bei ± O dB tronisch selbsttätig produziert
ein rot markiertes Feld, das vor werden kann. Dazu gehören die
- Übersteuerung warnt. kompositorischen Computer-Pro
gramme sowie die Automationsein
Authentische Musik war ein 1951 richtungen der Synthesizer, die
vom W.Meyer-Eppler eingeführter es etwa erlauben, - Hüllkurven
Begriff(121), der das Wesen E.r
mit mathematischer, im Regler
M. als 11authentische, vom Kompo
Handbetrieb nie erreichbarer
nisten in verbindlicher Form wie
Kurvengenauigkeit herzustellen,
dergabefertig vorgelegte Musik" oder die eine zweioktavige Ta
erfassen sollte. Die Möglichkei
statur im eigenen Intervallmaß
ten authentischer Komposition
stab nahezu beliebig erweitern
wurden auf der Detmolder Tonmei
oder zusammenziehen können. Dazu
stertagung 1951 erö rtert (120) . gehören aber auch die ersten Stu
Den aus dem englischen Sprachge
dioerfahrungen mit automatisch
brauch übernommenen Begriff E.M. übereinander geschichteten Ton
wandte Meyer-Eppler seit 1949 bändern - wer Sinn und Organ da
auf die elektronischen Spielin
für hat, kann hier, an den ex
strumente an. Nach einem Melos
tremen Gegenpolen von Mechanik
Bericht von 1953 führte Meyer und Willkür, von A. und Zufall,
Eppler im Rogowski-Institut der
die ganze Faszination des elek
Technischen Hochschule Aachen un
tronischen Musikphänomens an zwei
ter dem Vortragstitel „Authenti
wesentlichen Vorgängen erleben.
sche Kompositionen" elektroni
sche Klangbeispiele vor, von de Autcrnatisi erung bestimmt seit
nen er sagte, daß sie „mit ge einigen Jahren die 11Richtung",
stalteter Musik genau so viel in der sich allerorten die kom
und so wenig zu tun haben wie positorischen und realisations
der Malkasten mit einem Bild". technischen Entwicklungen der
Der Begriff A.M. hat sich nicht E.n M. bewegen. Am Beginn dieses
durchgesetzt (- Anfänge der E.n A.s-Prozesses stand die Einfüh
M.; über andere Benennungsvor rung der - Synthesizer in die
schläge - Terminologie). Meyer elektronischen Studios; bei der
Eppler spricht 1954 in seinem Arbeit mit ihnen wurde schnell
Aufsatz „zur Terminologie der deutlich, in welchem Ausmaß die
E.n M. " ( 122) von möglichen Miß automatisierten Produktionsme
Abb. Bandschleifen
- - ��� - - -
'--"�
besteht nur aus den Zahlen 0 und eine dazugehörte Quint zum
1; es resultiert aus der Überle Dur-Dreiklang, eine Quart zum
gung, daß sich letztlich alle Quartsextakkord vervollständigt.
Entscheidungen in bezug auf den So scheinen einfache konsonante
Informationsgehalt auf eine bi Verhältnisse durch das Phänomen
näre Wahl reduzieren lassen, auf der B. physiologisch zu entsteren.
11ja11 oder 11nein11, in der Musik
z.B. ganz allgemein auf „Klang" Binomialreihe - Reihenformen
oder 11nicht Klang". In den For
meln, mit denen sich informa bit ist die allgemein übliche
tionstheoretische Größen berech Abk. für - Binary Digit.
nen lassen, hat daher der log2
gleich 3, 322 log 10 (2.llgemeiner Bit, groß geschrieben, wird als
Logarithmus) zentrale Bedeutung. Codierungsbegriff verwendet.
Aufgrund eines solchen Zahlen
systems, das von digitalen Com Blockschaltbild (auch: Prinzip
putern verarbeitet werden kann, schaltbild) stellt den Plan der
ist es möglich, - Analysen von in einem - Übertragungsweg hin
Musik, schließlich auch Komposi tereinander geschalteten Über
tionsprogramme auszuarbeiten. tragungs glieder �ildlich dar.
vielfach fehlt eine einheitliche
Binaurales Hören beruht, im Gegen symbolische Zeichenregelung; man
satz zum normalen Hören, auf der hilft sich durch Blockschemata,
durch bestimmte Versuchsanord in deren Felder man Art und Ein
nungen erreichbaren Verteilung stellungen der verwendeten Gerä
von zwei Tönen eines Int
. ervalls te einträgt. Einige Symbole für
getrennt auf jedes Ohr. Dichoti häufig gebrauchte Geräte haben
sches (getrenntohriges) Hören, sich allerdings eingebürgert und
das in der Praxis nicht vorkommt, sind in einem Muster-B. darge
ist eine Untersuchungsmethode der stellt (s.Abb. a, S.45).
Tonpsychologie, mit akustischer Solche B.er sind bei der oft
Darstellung durch Kopfhörer oder langwierigen Realisierung E.r M.
bildlicher durch Oszillographen. vor allem Gedächtnishilfen, da
Filtert man durch B.H. der bei die Reihenfolge der einzelnen
den Intervalltöne die Obertöne Geräte in der Übertragungskette
weg, so verliert man jede Orien für das klangliche Ergebnis von
tierung. B.H. läßt den Schluß zu, großer Bedeutung sein kann. So
daß alle Teile eines Klangs aus ist es z.B. wichtig, ob ein Fil
einanderfallen mit Ausnahme der ter vor oder nach einer Hallplat
durch die Gemeinsamkeit der Ober te zwischengeschaltet ist, also
töne konstituierten Konsonanz. das direkte Signal filtert oder
den Hallanteil des Signals.
Binauraltöne nennt H.-P.Reinecke Besondere Bedeutung kommt dem B.
(148) jene Klangeindrücke, die beim - Synthesizer zu. Da es
von akustischen Versuchspersonen sich hier meist um ein in sich
beim - Binauralen Hören zu den geschlossenes System handelt, das
ursprünglichen Tönen wahrgenom zudem auch räumlich in einem Ka
mem werden. Durch B. wird bei binett zusammengefügt ist, kann
spielsweise eine große Terz durch man alle Schaltungen und Einstel -
Abb.a) Blockschaltbild einer Mi
krophonaufnahme mit Mikrophon -
Mikrophon-Verstärker - Regler -
Zusatzgerä t - Meßinstrument -
Regler - Magnetbandgerät - Wie
dergabe-Verstärker - Regler -
ARP
Lautsprecher .
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J " :X _,.
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Abb.b) Schal tplan eines ARP-Syn- �l. �-;:;:
::Ji: �
thesizers (Ausschnitt): Oben und
.A
-
-unten Kreuzschienenfelder (an "
r-
�
Ste lle von Kabelverbindungen), .,. ::lR: J>
" "
in der Mitte schema tisierte Ab- lJJ -".:::a: �
bildungen der verschiedenen Mo- mx J.
l: -;;: _,il_ ::1IL
Bule, in die jeweils die Ein- c( -0
stellungen e ingezeichnet sind.
:-;;: :::ili: w:
Z
t
�u...,f üll
Bobbin 46
Cent (C) ist das Intervall zwi Charakterstück ist eiae histori
schen zwei Tönen, deren Frequenz- sche, in der E.n M. nicht ge
Collage (frz. , Klebeb ild) ist ein fälle bei einer Notlandung, 1966;
aus der modernen Malerei (Braque, B. Madernas Von A bis z, 1970, und
Picasso, 1910/11) übernommener viele andere). Seit der um 1955
Begriff, der die Einführung fran einsetzenden Materialerweiterung
der Materialien in eine Bildkom durch Geräusche aller Art und
position bezeichnet. Eine der er durch gesprochene Worte, Silben
sten Bühnen-C.n, mit Picassos oder Buchstaben haben sich die
Bilddekorationen, war Eric Saties Grenzen zwischen Zitat und C.
Parade, 1917, eine buntscheckige fast völlig verwischt, so etwa in
Mixtur aus Schreibmaschinenge K.Stockhausens Hymnen, in denen
klapper, Händeklatschen, Pisto sich beide zu decken scheinen.
lenknall, Choral und Music-Hall Die E.M. macht reichen Gebrauch
Ekzentrik. In der serie llen Mu von c.-Effekten - um nur weniges
sik h at sich der Begriff C. noch zu nennen: H.U.Humpert in Synesis
nicht so eindeutig durchgesetzt für Synthesizer (live) und Orgel
wie der des - Aleatorischen, ob mit zwei „Extempore" vom Band,
wohl die damit bezeichnete Kom die die :Musique concrete und die
positionstechnik, nicht ohne Zu frühe E.M. symbolisieren; R.Mo
sammenhang mit der aleatorischen ser in Stilleben mit Glas mit
Zufallssteuerung, weithin prak dem Geräusch von zerbrechendem
tiziert wird. Zufall und C. ge Glas genau in der Mitte des Stük
hören zu den Hauptmitteln einer kes; D.Johnson in Ton Antiton
Auflockerung des starren seriel mit den Stimmen und der Mugik von
len Systems, die C. nicht selten Komponisten, die Einfluß auf das
mit humoristischem oder kabaret Schicksal der E.n M. gehabt ha
tistischem Einschlag. In der In ben; J.G.Fritsch in Modulation IV
strumentalmusik seit der Jahrhun mit Beethoven-, Wagner- und ta
dertmitte nehmen c.n einen brei gesaktueller Schlagermusik .....
ten Raum ein. Am konsequentesten
hat Bernd Alois Zimmermann das Ccrnputer sind elektronische Da
zunächst noch gar nicht so be tenverarbeitungsanlagen, die ein
nannte c.-Prinzip von Anfang an gespeiste Informationen (Daten)
in seinen Instrumentalwerken ver in vorprogrammierter Weise ver
treten. Von der C. nur schwer zu arbeiten und wieder abgeben. Das
unterscheiden sind Zitat und Par kann durch digitale, analoge und
odie. Zitate können eigene (Mo andere Systeme ausgeführt werden.
zart, Wagner, R.Strauss) oder Der Analog-C. „übersetzt" die
fremde Zitate (Strawinsky) sein. verschiedenen Größen einer ,,Auf
Ebenfalls der C. nahe steht das gabe" in physikalische (z.B. elek
verfahren, zwei unabhängig von tronische) Quantitäten und gibt
einander komponierte Stücke zu die Lösungen durch entsprechende
gleich erklingen zu lassen (Cage, Geräte wie Oszillographen (Schwin
Kagel) . Kaum noch übersehbar sind gungsschreiber) oder - Plotter
die präparierten collageartigen (Kurvenschreiber) ab (- Auf
Verfremdungseffekte, die vom Ton zeichnung von Steuerspannungen)
band zu vorhandenem musikalischem Als wesentlich nützlicher, weil
oder dramatischem Vorgang abge universeller, hat sich der digi
spielt werden (Nonos Intolleran tale c. erwiesen, dessen Arbeits
za, 1961; B.Blachers Zwischen- weise der des Menschen entspricht
51 Computermusik
kann die von der Zähl2eit be f rei sich beim D. infolge Ermüdung
te D. sogar als Teil einer Sekun der Sinneszellen eine Abnahme
denzeitstrecke gemessen werden der Lautheitsempfindung ein.
(Cage) . Wird die D. immer kürzer, Durch das Anpassungsverhalten des
so gerät sie - in verschiedenen Ohres (- Adaption) werden gewis
Frequenzbereichen verschieden - se „mittlere" Ausgleiche geschaf
an die Grenzen der - Tonkennzeit; fen. In der E.n M. treten, zumal
wird sie immer länger, so setzt bei Sinustönen, die mit dem D.
bei etwa 8 sec die Fähigkeit des verbundenen Gehörsschwankungen
Vergleichs in der Zeitschätzung oft deutlicher hervor als in der
aus. Instrumentalmusik(220).
winnung eines modulierten Si sches Maß für die Lautstärke ein
gnals am jeweiligen Empfangsort. geführt. Phon gilt für den im
Im Bereich der Spannungssteue Dezibelmaßstab ausgedrückten
rung dienen Demodulatoren als Schalldruck des gleich lauten
Spannungsquellen, wobei sich - Schalls. Ausgangspunkt solcher
wie bei der - Modulation - die D. Untersuchungen ist ein Ton von
auf alle physikalischen Bestim 1000 Hz, bei dem die Dezibelzahl
mungsgrößen einer Schwingung be immer der Phonzahl entspricht.
zieht. So liefert z.B. ein Fre Zwischen der Lautstärke in Phon,
quenzdemodulator eine Spannung, deren Maßstab von der subjekti
die der Frequenz des angelegten ven Hörempfindung erheblich ab
Signals proportional ist, ein weichen kann, und der wahren Emp
Amplitudendemodulator eine Span findung der - Lautheit bestehen
nung, die proportional zur - Abweichungen. Für die Lautheit
Hüllkurve des Signals verläuft. wurde die (willkürliche) Einheit
Durch diese Technik werden neu - Sone gewählt ( 1 Sone 40 Phon). =
wie bei den Tonhöhen und Dauern, von 70 dB und mehr verständlich.
ein vollständiges, in sich abge In der Praxis werden bei der täg
stimmtes Bezugssystem ergibt. lichen Arbeit solch große Abhör
Wenn ein(guter) Pianist für eine lautstärken nicht verwendet; man
Tonbandaufnahme Mozart spielt, begnügt sich, schon aus Gesund
werden auf dem Aussteuerungsan heitsgründen, mit einem Spitzen
zeiger nicht nur die drei, vier wert von ca. 80 Phon.
Stärkegrade erscheinen, die Mo
zart notiert hat, sondern deren diagnostisch ist, ähnlich wie se
15, 20 und mehr. Was der Pianist mantisch, ein älterer, von der
mit Anschlag und Gewichtsdruck - Informationstheorie wieder her
instinktiv richtig macht, das vorgeholter und erweiterter Be
kann in der E.n M. rational orga griff, immer noch gebraucht im
nisiert und musikalisch geordnet Sinne eines genauen Unterschei
werden. dens und Erkennens, nunmehr aber
bezogen auf das gesprochene Wort
Dezibel urrl Phon bezeichnen in und auf die persönliche Prägung
der Akustik verschiedene Größen durch den, der es spricht. Läßt
im Bereich der - Dynamik: Die man ein besprochenes Tonband
Schallintensitätsunterschiede rückwärts laufen, so ist kein
werden in - Dezibel (dB), die Wort mehr zu verstehen, wohl aber
Lautstärken in - Phon gemessen; bleibt die den Sprech- und Wort
im Bereich der maximalen - Emp formungszustand anzeigende d.e
findlichkeit des Ohres, dem Fre Sphäre vollständig erhalten, und
quenzbereich um 1000 Hz, sindi zwar so eindeutig, daß der Spre
die Zahlen beider Maßeinheiten cher an seinem unverwechselbaren
identisch. Einige Verwirrung stif Tonfall sofort und intuitiv er
tet gelegentlich die Skala am - kannt wird.
Aussti;marungsmasser im Tonstudio,
die ebenfalls die Einheit dB ver Diagramm ist ein Entwurf oder ein
wendet, und zwar von ! o dB bis geometrisches Schaubild mit der
-40 dB. Dieser Minimalwert be zeichnerischen Darstellung von
zieht sich nur auf den unteren mehreren Größen, die in sich von
Pegel, der von der Rundfunksende einander abhängig und funktional
technik noch übertragen wird. In geordnet sind. Ein typisches D.
Wirklichkeit liegt diese Grenze ist der fünfzeilige Notenplan,
weit tiefer; das wird deutlich, für den sich diese Bezeichnung
wenn man das Verhältnis von D.u. nicht eingebürgert hat, weil er
Ph. klar sieht: Die dB-Minuswer im Symbolgehalt der Notation weit
te der Studioskala haben ihren über bloße Diagrammfakten hinaus
Bezugspunkt bei ±o dB = 100 Phon, geht. Unentbehrl ich sind D . e in
wobei dann der Punkt -10 dB eben der E.n M. mit schematischen Ein
1110 Phon weniger" anzeigt. Man zeichnungen von Tonhöhen, Dauern
würde die angezeigte Dynamik erst und Lautstärken. Solche D.e wer
analog hören, wenn die Abhörlaut den häufig und ziemlich mißver
sprecher bei ±o dB auch 100 Phon ständlich als - Partituren be
abstrahlen. So wird auch der in zeichnet. Mehr oder weniger kom
der heutigen Magnettontechnik plexe Schwingungsformen eines
angegebene - Aussteuerungsbereich Tons (Klangs) werden ebenfalls
Dichte 62
1.
Basis ninunt ode r ein einfaches
ist, was aber das Komponieren
ganzzahliges Verhä ltnis wie 4:3
nicht leichter, eher schwerer
in 4,2:3,1 abwandelt. Die so en1' macht. Denn auch in der E.n M.
stehenden Skalen stellen einen gilt der Grundsatz der Instrumen
Materialvorrat dar, mit dem dann, tation, eine endliche und für
nach einer ähnlichen Erfassung das ganze Stück verbindliche An-
Didaktik 64
(unmoderne) Räume können eine op - Computer, die auf der Basis
timale Diffusion des Schalls be von ziffernmäßig codierten Daten
wirken (- Raumakustik). Ein gu und Instruktionen rechnen und
ter hörsamer und echofreier Raum die Ergebnisse codiert wieder al:r
muß die D. aufweisen, die den geben, Digitalcomputer genannt
Höreindruck an jedem Platz unge (Gegensatz: Analogcomputer). Als
fähr gleich erscheinen läßt. Die d. werden beispielsweise auch
diffuse Reflexion an kassettier moderne - Frequenzzähler bezeich
ten oder mit nachhallschlucken net, die das Meßergebnis einer
dem Kunstmaterial verkleideten Frequenzbestimmung in Ziffern
Wänden und Decken führt zu einer anzeigen.
brauchbaren Durchmischung der aus
verschiedenen Richtungen einfal Dimension bezeichnet in der -
lenden Schallwellen. Informationstheorie das Bestim
Komplizierter sind die klangli mungsstück eines Zeichens, das
chen Streuungsverhältnisse, wenn sich als Einzelton, als Ton im
die Wiedergabe E.r M. über ver Zusammenhang einer Gruppe von
schiedene Lautsprecher an ver Tönen und als Klangfarbe charak
schiedenen Stellen des Raums er terisieren läßt. Dementsprechend
folgt. Meist wird eine Zurück werden diese drei D.en in einem
nahme der Lautstärke klanglich geometrischen Koordinatensystem
klärend wirken. So wie der er dargestellt, mit Angabe der Fre
fahrene Konzertsolist sich beim quenz als absolute Tonhöhe in der
Spielen oder Singen auf die D. ersten D., als Stufe innerhalb
eines Raumes durch instinktive der Gruppe als zweite D. und als
Änderung der Intensität, des An variable Klangfarbe .in der drit
schlags oder der Mund- und Zun ten D. Nicht berücksichtigt ist
genstellung einzustellen vermag, dabei die vierte D., die als
so muß auch bei E.r M . der meist Dauer den Zeitverlauf bestimmt.
in der Mitte des Raumes befindli
che Aussteuerer über eine Art DIMI, ein 1971 von Digelius Elec
von akustischer Raumintuition tronics Finland Oy vorgestelltes
verfügen, die ihm die urichtige" Instrument, vereinigt in sich
Steuerung der Verteilung und Funktionen de s - Computers und
Streuung von Klängen eingibt. des - Synthesizers. Das Gerät
Auch eine automatische Steuerung verfügt über Ton- und Impulsge
wäre denkbar, doch ist die mensch neratoren, über Filter und Modu
liche, unautomatische, von der latoren, daneben aber auch über
Hand betätigte Steuerung wegen einen Arbeitsspeicher (engl. me
ihrer unmittelbaren Variations mory) . Die Konstruktion von DIMI
breite und -vielfalt vorzuziehen. macht es beispielsweise möglich,
die digital steuerbaren Tongene
digital (lat.) ist in der - Elek ratoren manuell von einer Tasta
tronik die präzisierende Zusatz tur oder durch Instruktionen vom
bezeichnung für Geräte, die auf Speicher aus zu bedienen. Jede
Grund ziffernmäßiger Vorlagen manuelle Steuerung kann durch
arbeiten und (oder) die Resulta einfachen Tastgndruck vom 9pei
te des Arbeitsprozesses zif fern cher aufgenommen und später wie
mäßig anzeigen. So werden solche der abgerufen werden. Ungefähr
diminuendo 66
Echo ist in der Natur der Schall, nommen und miteinander verbunden
crer-als Widerhall an Hindernissen werden.
zurückgeworfen und mit einer ge
wissen zeitlichen Verzögerung, Einpegeln - Pegeln
die nicht weniger als l/20 sec
betragen darf, wahrgenommen wird. Einsatz
----
ist ein von der seriellen
Bei geschlossenen Räumen, auch und E.n M.-Technik übernommener
bei Kirchen, spricht man nicht Begriff der punktuellen Musik
von Echo, sondern von - Nachhall. vorstellung, der die Zeitsitua
Bei gut zu hörenden E.s sind tion des eben einsetzenden Tons,
Schallquelle und E.-„wand" mehr also des Tonraumpunkts definiert.
als 50 m voneinander entfernt. Nimmt man in theoretischer Ver
Wird der Schall mehr als einmal einfachung Einheitsdauern an, et
reflektiert, spricht man, im Ge wa Achtel, so ist die Zeitstrecke
gensatz zum Einfach-E., von einen t (die Dauer) um ein Achtel grö
Mehrfach-E. E.-Effekte sind in ßer als die Einsatzstrecke E:
der Musik seit dem 16. Jahrhun
E------�
dert nachgeahmt worden. Im Raum t - -�1
1
werden rasch aufeinanderfolgende Die Strecke von Zeitschritt zu
E.s, die in der Intensität ab Zeitschritt umfaßt zwei Einheiten,
nehmen, als Nachhall empfunden. die von Tonpunkt (Einsatz) zu
Akustisch und musikalisch kann Tonpunkt eine. Dazu ist anzumer
das E. erwünscht oder unerwünscht ken, daß die punktuelle Vorstel
sein. In der E.n M. wird das er lung, ob, wann und daß ein Ton
wünschte E. mit einer - Hallplat einsetzt, dem natürlichen Musik
te erzeugt, deren Nachhallergeb empfinden offenPQt QUf einfache
nis für sich allein stehen kann Weise entgegenkommt. Dem ent
oder dem verhallten Klang beige spricht im Tonhöhenbereich die
mischt wird. Eine andere E.-Me ebenso eigentümliche Tatsache,
thode ist die durch Rückkopplung daß die Intervallnamen nicht die
bewirkte - Iteration, die sich Zahl der Zwischenräume, sondern
dem Charakter eines - Flatter die der Töne bezeichnen. Drei
echos nähert. Töne in Stufenfolgen c, d, e sind
zuerst die drei Töne c, d, e und
Eichton - Tausend-(1000-)Hz-Ton nicht die zwei Intervalle c - d,
d - e. Auf diese Verhältnisse hat
Eingang und Ausgang (engl. input zuerst Moritz Hauptmann(77J hin-
und output) sind wesentliche Be gewiesen.
standteile der meisten Tonstudio
geräte; sie dienen der Verbindung Einschwingvorgänge sind die mit
dieser Geräte untereinander. dem einsetzenden Ton oder Klang
Sämtliche Eingänge und Ausgänge entstehenden unregelmäßigen
der Geräte eines Studios laufen Schwingungsbewegungen, die im we
auf einem - Steckfeld zusammen, sentlichen den Klangcharakter be
wo sie mit unterschiedlichen Sym stimmen und bei Instrumenten von
bolen als Eingangs- und Ausgangs entscheidender Bedeutung für die
buchsen gekennzeichnet sind; dort Erkennbarkeit von Klängen sind.
können die Apparaturen unabhängig Eindringlich hat C. Stumpf auf
von ihrem Standort in Betrieb ge- die Bedeutung der E. im Hinblick
EinRchwingvorgänge 72
J
Empfänger 80
-0-
im - Synthesizer, das Steuer
SHORT LONG spannungen in variablen Abläufen
produziert, mit denen andere Mo
20
4
dule des Synthesizers (Verstär
ker, Filter) gesteuert werden
Primäre
.,�TYJ:--�
-..- �
Einschwingzeit Ausschwingzeit Dauerpegel
'""'hwi""""
85 Experimentelle Musik
Das Mi�chen elektronischer Kläng@ t@, @twa von Jan Bark oder J�n
von mehreren Einzelbändern hat Morthenson, deren Kompositionen
sich durch die F. der Bandmaschi von vornherein durch die fernseh
nen erheblich vereinfacht. Auch eigenen Produktionsmethoden be
das Ansteuern von spannungsge stimmt waren. Die E.M. und ihre
steuerten Systemen durch externe technischen Mittel aber haben in
Spannungsquellen stel lt eine ge fast ail diesen Produkti onen eher
wisse F. dieser Apparaturen dar akzidentellen Charakter; sie die
(- Spannungssteuerung) . nen vor allem der Transformation
vorgefertigten Materials, ganz
Fernsehen und eigenständige Musik ähnlich wie in amerikanischer -
btrrühr'en sich, gemessen am Gesant Music for Tape. Stellvertretend
piogramm, in recht geringem Maß. für andere seien an E.r M. im F.
Das Schwergew icht wird bei die genannt: Film Score von Luening
sem Massenkommunikationsmedium und Ussachewsky (USA 1957), das
wohl immer auf dem Gebiet des Fersehspiel Orphee von z.wisz
leichten Musikgenre liegen. Für niewski (Polen 1958), die Fern
geglückte und weniger überzeugen sehoper Salto Mortale von H.Ba
de Opern-, Ballett- und Konzert dings (Niederlande 1959), der
aufzeichnungen i m F. stellen sidl Fernsehfilm Margaree von Gnazzo
ständig die gleichen Probleme, und Ciamaga (Kanada 1966). Im
die sich auf die Synchronisation übrigen scheint sich das Vorkom
der Darstellung; die Bildführung men E.r M. im F. immer noch - wie
und den Klang des Orchesters, in der Hörspielproduktion der
gegebenenfalls auch der Singstim fünfziger Jahre - hauptsächlich
men im Verhältnis zum Bildein auf ihren Gebrauch als assozia
druck beziehen ( „Substanzdichte"). tive elektronische Klangkulisse
Das Unbehagen über diese Rezep zu beschränken, obwohl auf dem
tion von Musik im F. artikuliert optischen Parallelsektor in jürg-
Fern- und Nahfeld (akustisch) 92
ll.V
,..---
,_ 1-o
- f--
00
90 ·��
d!I c. dB
oo
0 tkHt 1,5 kHz f
Bandsperre 0
!::i..V
-6dB
'
'
'
'
....
- 42dB��������..._�-'-������-' --''I-�
1 kHz 2kHz !OkHz
Vokale stützt sich das Fl. im we daß das Volkslied keine „nähren
sentlichen nur auf die - F orman de Kraft" darstelle, daß es sich
ten. Die Geräuschbildung der im engen Rahmen variieren, aber
Zischlaute b leibt an den Einen thematisch nicht entwickeln las
gungsstellen des Luftstroms er se. Indessen ist die Entwicklung
halten. Bei stimmlosen Vokalen nicht in intellektuell-artisti
und bei stimmhaften Konsonanten scher Einseitigkeit verlaufen.
treten die Stim mbänder nicht in In Mittelmeerländern und fernöst
Tätigkeit. Schallerzeugend wir lichen Gebieten haben sich moder
ken die Hohl- und Resonanzräume ne Musiker mit den wesentlichen
sowie anderes, was funktional Komponiermethoden vertraut ge
zu m Sprachorgan gehört (Zunge, macht, ohne die Verbindung zu ih
Zäpfchen, Zähne) (126). Tonloses ren eigenen uralten Traditionen
S prechen ist nicht erst seit aufzugeben; um einige Komponist01
Schönberg und Alban Berg ein le zu nennen: O.Partos (mit einem
gitimes Mittel, den besonderen Quintett „Maqamat"), A.Ehrlich
Charakter von affektiven und (mit Maqam-Kompositionen), B.AreL
dramatischen Rezitationspartien R.Haubenstock-Ramati, Cr.Halff
hervorzuheben. Bei Ligeti (Aven ter (mit dem Ziel, „serielle Mu
tures) wird Fl, sehr intensiv sik zu latinisieren"), Y.Matsu
ausgeführt ( „stage whisper") , wo daira, M.Moroi, I.Yun). In die
bei sich die dynamischen Bezeich sem Zusammenhang ist auch an me
nungen f ff oder ff nicht auf di@ diterrane und Östliche Tendenzen
Lautgebung, sondern auf die In bei Debussy, Messiaen und Boulez
tensität des Atemstroms beziehen. zu erinnern. G rundlage der neuen
In der E.n M. lassen sich mit Folkloristik ist nicht mehr das
Flüstersprache eindringliche Wir vordergründig auftrumpfende F.
kun gen hervorbringen, etwa durch Motiv, sondern die Besinnung auf
Transponierung zwei oder drei die alten melodischen Gestalt
Oktaven tiefer oder durch Über typen, die aus formelhaften Ton
lagerung von mehreren Flüsterbän reihen gebildet sind. Die mittel
dern in hoher Frequenzlage. meerländischen Melodiefloskeln
mögen ursprünglich Nomoi, Modi
Folklore, aus dem Englischen stan- oder Maqamat heißen, sie mögen
mende Bezeichnung für Volksüber aus 5, 7 oder 12 Tönen bestehen -
tionelle Formprin�ipien 5ind Kon darüber gibt, daß mit der Anw�n
trast und Wiederholung; sie fin dung der seriellen Satztechnik
den sich auch in der E.n M., bil alle Formen und Formbildungen im
den aber für ihre tragenden For traditionellen Sinne ausgeschlos
men keine grundlegenden Voraus sen sind. Es gehört durchaus-zur
setzungen mehr. Die in den An Formerkenntnis, daß man keine
fangsjahren der seriellen und seriellen Fugen, Sonaten oder
E.n M. sich einstellende Aver Rondos komponieren kann.
sion gegen Wiederholungen, ange Ähnlich verhält es sich mit der
regt durch die auf „halbierte" Reihe, der Ton- und Elementenrei
Themen reduzierte Thematik im he, die in der E.n M. nicht mehr
Spätwerk Debussys(55) und durch an die 12Zahl gebunden ist, son
die punktuelle, punktbezogene dern über Reihen mit beliebig
J.Sch illi nger, der die Diagramm gestalt verhalten, ob sie neben
aufzeichnung E.r M. vorwe ggenom einander gestellt, addiert, ver
men hat, führte den mathemati arbeitet oder entwickelt werden,
schen Begriff des Parameters in das ist keine Frage abstrakter
die M usiktheorie ein(178), der Überleg ungen, sondern wird sich
allerdings bis heute nicht näher stets, sozusagen von Fall zu
nachgeprüft worden ist. Es hat Fall aus der kompositorischen Si
einige Zeit gedauert, bis den tuation und ihren Verteilungs
11seriellen" Komponisten die Ein und Bewegungstypen ergeben. Struk
sicht aufging, daß die sog. Para tur und Klanggestalt im ganzen
meter der Tonhöhe, Dauer, Laut 11ergänzen" sich - kein Komponist
stärke, Klangf arbe und Akzentu wird darum verlegen sein, wie
ierungsart keineswegs gleichbe und mit welchen kompositorischen
rechtigt nebeneinanderstehen; sie Mitteln er die 0werkgerechten"
sind so wenig gleichberechtigt Beziehungen zwischen beiden S)?hä
wie die bis heute in populären ren herstellt. - Wie satztechni
Darstellungen immer noch als sche Bestimmungen erst auf dem
„g leichberechtigt" deklarierten Weg zur Form sind, so besagt auch
12 Töne kompositorisch je gleich der kompositionstechnische Pro
berecht�gt gewesen sind, Eine zeß dE'r „Formung" noch nichti;;
andere Frage ist die, ob im pa endgültiges über die Form. Die
rametrischen Repräsentationsraum zuweilen in einer Arbeitsteilung
auch die Klangfarbe ihren Platz gewonnene serielle Formung be
hat. Dieser Aspekt hat sich rührt sich mit dem Problem der
gründlich gewandelt, seitdem es - Offenen Form. Als „zweiter Kom
E.M. gibt, die das „Komponieren" ponist", wie G.Ligeti sagt(115),
von Klangfarben als eine ihrer tritt dabei der Interpret hervor,
wesentlichen Auf gaben ansieht. der gewissermaßen fertigkompo
Im variablen, dem kompositori niert, was vom 11eigentlichen Kom
schen Eingriff zugänglichen ponieren" als nivellierte, indif
Klang-Geräusch Kontinuum gewinnt ferente Struktur übrig gelassen
diese Frage eine Bedeutung, der wird. Doch gehört dies mehr zu
mit tonalen Klangvorstellungen den Vorspielen der Form, die dem
nicht beizukommen ist. Hörer nicht als struktureller
Immer noch nicht „Form", aber Komponierprozeß, sondern immer
Formkategorien gleichsam stimmig und in jedem Fall als die abge
kontrapunktierend sind die ele schlossene Form erscheint. Daran
mentaren Bestimmungen von Tönen knüpft sich die verschieden be
und Tonvorgängen: langsam - antwortete Frage, ob die E.M.
schnell, kurz - lang, hoch - tief, überhaupt Raum für Aleatorisches
hell - dunkel, spitz - stumpf, läßt oder ob sie Zufallskriterien
dicht - verstreut, betont - un ohne Verlust des kompositorischen
betont, farbig - monochrom. Eben Zusammenhangs in ihre St ruk turen
so wichtig in ihrer formbilden hineinziehen kann.
den Tendenz sind in der E.n M . Fonnanten sind im Aufbau des
die Übergänge: langsamer - schnel Klangs bestimmte Frequenzabschnit
ler, kürzer - länger, höher - tie te, die verstärkt sind und u n
fer usw. Wie solche Strukturen abhängig vom Grundton die Bildung
sich zur übergeordneten Klang- der Klangfarbe mitbestimmen. Die
99 Formenlehre
lehre' und ,Satztechnik' verste gar nicht größer sein kann". Der
hen sich als Materialordnung, Fouriersche Satz, daß jede perio
aus denen der Komponist ein für dische Schwingungsform aus einer
sich geltendes System von Regeln Summe von einfachen Schwingungen
entwickeln kann; - ,Exposition' zusammengesetzt ist, gilt zu
kann sich als Vorstellung eines nächst für harmonische, d.h. aus
Materials oder eines bestimmten harmonischen Teiltönen zusammen
Kompositionsverfahrens darstellen; gesetzte Klänge, darüber hinaus
die Kunst der ,Verarbeitung' ist aber auch in gewissen Grenzen
weitgehend identisch mit der dif für kompliziertere klangliche
ferenzierten Handhabung der elek Vorgänge. Daß das Ohr nach Art
tronischen Transformationsmittel, eines Fourier -Analysators arbei
ähnlich wie , Überleitung' auf tet, wurde 1843 von G.S.Ohm ausge
die spezifisch elektronische Vor sprochen (- Ohmsches Gesetz) .
stellung vom Kontinuum hinweist;
auch das alte Prinzip der ,Varicr Freie un::l. erzwungene Schwingungen
tion' (als Form) findet sich in sind im Ablauf der - Ausgleichs
den verschiedensten Modulationen vorgänge unterschiedliche Schwin
ganzer Strukturen. Diese und an gungsformen. Ein elastischer Kör
dere Bestandteile der F . sind in per, von irgend einem Impuls an
der Didaktik der E.n M. nicht gestoßen, gerät in Schwingungen,
mehr genau fixierte, objektiv deren Amplituden von Schwingung
vermittelbare Größen, sondern zu Schwingung abnehmen, bis sich
müssen von den Komponisten in der Körper wieder in Ruhelage be
freier Sinnfüllung neu bestimmt findet (gedämpfte Schwingung) •
gnale auf welch en Eingang gele gt der Pikkoloflöte und des Flügels).
wird. Der Pege l am Programmein Die darüber liegenden Töne können
gang, der eine Spannung darstell' als hörbare Einzeltöne nur mit
die den gesamten Ringmodulation·s .elektrischen - Tonfrequenzgene
vorgang steuert, wird wie beim - ratoren erzeugt werden. Von den
Envelope Follower durch einen rund 20 000 Fr.en, die als Tonfre
Threshold-Regler auf den gewüns:::h quenzbereich bezeichnet werden,
ten Wert eingestellt. Diese ist dem Musiker im all gemeinen
Squelch-Funktion (Unte rdrückung) nur eine einzige bekannt: der
kann die kontinuierliche Ringmo Normstimmton, früher Kammerton
dulation unterbrechen und erzeugt genannt, mit der Fr. 440 Hz. In
bei entsprechend hoch eingestell der traditionellen Musik ist der
ter Spannung hart artikulierende Halbton die kleinste Tonhöhenein
1
Einschwingvorgänge. heit; zwischen a (=440 Hz) und
Frequenzanalyse 102
Verhältnis der
Schwingungszahlen
1 Frequenzen
(Hz)
gibt es einige Einbußen bei den
Zischlauten. Bei der sogenannten
zur Prim Telefonsprache, von 300 bis etwa
3000 Hz, kann ein p von einem t
cl 1,00000 261,625 isoliert, das heißt ohne Wortzu
cis/des 1 ,05947 277' 182 sammenhang, nicht mehr unterschie·
d 1,12246 293 '664 den werden. Werden die Frequen
dis/es 1,18921 311,126 zen über 1000 Hz weggeschnitten,
e 1,25992 329,627 so sind die Explosivlaute nur
f 1,33484 349,228 noch als dumpfe Impulse wahrnehm
f is/ges 1,41421 369,994 bar. Was indessen in der Akustik
g 1,49831 391 '995 und Informationstheorie als nega
gis/as 1,58740 415,304 tiver Grenzfall des Noch-Erkenn
a 1,6817928 440 (439,999) baren und Nicht-mehr-Erkennbaren
ais/b 1, 78180 466,163 gilt, kann in der E.n M. die po
h 1,88775 493,883 sitive Wendung zur Erschließung
2
c 2,00000 523,250 neuer Klangbezirke durch Fr. nen
men.
Die Frequenzen weichen etwas von
denen der - Temperierten Frequenz Frequenzbestillrnung ist ein Ver
tabelle ab, die mit den komposi gleichsverfahren bei der Abstim
torisch-praktischen Gegebenheiten mung von - Tonfrequenzgeneratoren.
der ganzzahligen Frequenzen rech- Bei einem - Schwebungssummer mit
�� � �� ��
n m ( = c = 130 Hz, gleitender Drehscheibenskala
�f =
·
O z u . können Einzelfrequenzen nicht ge
nau eingestellt werden. Um eine
Frequenzbeschneidung durch Filter Frequenz zu bestimmen, muß sie
ist in der E.n M. ein vorzügli mit der exakten Einzelfrequenz
ches Mittel, Klänge und Klangfar skala eines :entsprechend geeich
ben zu verändern. Für den Wieder ten Generators (Re-Generator)
gabebereich hochwertiger elektro verglichen werden. Die dabei ent
akustischer U b er tragung seinr i c h stehenden - Schwebungen werden
tungen werden heute Frequenzwerte so lange ausgeglichen, bis sie
zwischen 20 und 20 000 Hz angege verschwunden sind und beide Töne
ben (mit einem Klirrfaktor von zu einem einzigen zusammenfallen.
1%). Bei guten Hi-Fi-Anlagen sind Auch das - Stroboskop kann zur
es 40 bis 12 000 Hz (mit einem Fr. benutzt werden. Ein neueres
Klirrfaktor von 4%) , bei mittel Verfahren der Fr. verwendet im
großen Radioapparaten 90 bis pulsgesteuerte dekadische Zählap
6000 Hz (K 10%) Die Klangspek
• paraturen. Nicht zu umgehen ist
tren von Sprach lauten und Instru die Fr. in Studios, die über meh
mentalklängen gehen nur in selte rere kleine (billige) Schwebungs
nen Fällen (scharf gesprochenes summer und nur über einen großen
,ß', Becken, Triangel) über (teuren) Frequenzgenerator verfü
10 ooo Hz hinaus. Werden die ho gen.
hen Frequenzen über 8000 Hz weg
geschnitten, so sind Vokale und Freqt:enzderrodulator - Pitch-to
Konsonanten einwandfrei erkenn Voltage Converter
bar; liegt die Grenze bei 4000Hz,
Frequenzfaktor 104
IIIIIIl11,1111,1111,,'
0
1 \''
1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 Hz
Oboe (h )
(nach E.Meyer und G.B uchmann)
Glocke
(nach M.Grüt zmacher)
Intervalle zu C
0 100 200 300 400 500
in Cents
1
c 261,625 277,182 293,664 311,126 329,627 349,228
2
c 523,251 554'365 587 '329 622,253 659,255 698,456
3
c 1046,502 1108,730 1174,059 1244,507 1318,510 1396,912
4
c 2093,004 2217,460 2344,318 2489,014 2637,020 2793,824
5
c 4186,008 4434,920 4698,636 4978,028 5274,040 5587,648
6
c 8372,016 8869,840 9397,272 9956,056 10548,080 11175,296
Q
"'
....
Q
"'
Fis Gis Ais
G A H
Ges As B
�2 �2 2
rv:s �2
�2 2
12.DT
V'"°'"°'""' '" C
1
fis 369,994 391,9 95 415,304 440,000 466,163 493 ,883
2
fis 739,988 783,9 91 830,609 880,000 932,327 987,766
3
fis 1479,976 1567,9 82 1661,218 1760,000 1864,654 1975,532
4
fis 2959,952 3135 ,9�4 3322 ,436 3520,000 3729,308 3951,064
�
5 l1l
fis 5919,904 6271,928 6644 ,872 7040,000 7458,616 7902,128 .q
"
6 §
fis 11839,808 12543,856 13289, 744 14080,000 14917,232 15804,256 N
rt-
�
l1l
.....
.....
§
Frequenzumsetzer 110
/
das nachträgliche Reproduzieren Schwingungsamplitude, ständig ge-
von gehörter Musik in der Erin dämpft, nimmt dadurch von Schwin
nerung. Ein schwer erklärbarer gung zu Schwingung ab und die Mae
Sonderfall sind leicht eingäng se nähert sich asymptotisch ihrer
liche, fast das Populäre streifen Ruhelage (212). Eine Klaviersaite
de Melodien, die selbst gute Mu schwingt bei niedergedrückt ge
siker nicht fehlerlos nachsingen haltener Taste in G.n Schw., eben
können wie das Air von Bach, die so die gezupfte Saite eines
Bolero-Melodie von Ravel, das Streichinstruments (- Freie und
Buffonenthema aus der Ariadne von erzwungene Schwingungen)
Strauss u.a. Dem G. prägen sich
nicht nur Töne, Tonfolgen, Har Gehör - Ohr
monien und Rhythmen ein, sondern
auch die teils vordergründigen, GehörphysiolCXJie ist die Wissen
teils unwägbaren Elemente, die schaft von den physischen Voraus
einen 1 1Stil 11 ausmachen, den die setzungen des durch die beiden
sammelnde, zusammenfassende Er Ohren vermittelten Hörens. Ge
innerung sogleich als Barock, hörseindrücke entstehen durch
Klassik oder Romantik diagnosti periodische Druckschwankungen,
ziert. Ebenso reagiert das G. im die sich in der musikalischen Ma
Sinne eines atmosphärischen Auf terie als Schwingungen in der Iuft
nehmens auf das stilistische Kli fortpflanzen und dabei rhythmi
ma von Arnold Schönbergs früher sche Stöße durch regelmäßige Ver
Atonalität oder auf die weiten dichtungen und Verdünnungen der
Vokalintervallsprünge bei Anton Luft ausüben. Ähnlich wie beim
Webern, die zuvor als Muster der Sehen von Licht nur ein Ausschnitt
Unsanglichkeit und der intellek des elektromagnetischen Wellen
tuellen Verstiegenheit galten und spektrums angesprochen wird, so
sich der Generation von 1950 als stellt de r h ö rb are Schall nur
etwas völlig Neues im Sinne von einen begrenzten Teil des Schall
Stil, Stilklima und, sehr ba l d spektrums dar. Theoretisch hat
schon, in der Erweiterung zum der Gesamtbereich des hörbaren
gleichsam epochalen G. als „Wel t Schalls seine untere Grenze bei
stil" darboten. Es scheint kein 16 Hz, seine obere bei 20 000 Hz.
Zweifel, daß das speichernde, Das aus dem äußeren, Mittel- und
sammelnde, aber auch sondierende Innenohr bestehende Hörorgan diert
G. im Falle der E.n M. zusammen der Aufnahme und Weiterleitung
hänge zwischen Wahrnehmung und akustischer Vorgänge, die in der
Erfahrung herstellt und die E.M. Helmholtzschen (dem Mitschwingen
adäquat der technischen Welt zu von Klaviersaiten vergleichbaren)
ordnet, von der wir umstellt sird. Resonanzhypothese eine vereinfach
te, Jah rzehnte geltende Erklärung
Ge::lämpfte Schwingungen entstehen, fand, dann aber als unzureichend
wenn ein elastischer Körper nach erkannt und von neuen, kompli
einem Anstoß sich selbst zum Aue zierten, noch immer nicht völlig
schwingen überlassen bleibt. Bei klargestellten Hörtheorien abge
jeder Schwingungsphase wird du rch lös t w urde (- Basilarmembran). lln
Reibung ein gewisser Energiebe Einvernehmen mit anderen Sinnes
trag dem System entzogen, die organen fallen dem Gehör im All-
115 Gerätezusammenschaltung
zur Wahrung der Urheberrechte von die ton frequente, für den Menschen
G. ist eine Anweisung für Spie war gefordert, daß der Synthesi
ler. In der E.n M. spricht man zer durch die Lautsprecher (hier
deshalb nicht von G. ; wohl aber vom Typ O 81) 1, 3, 5, 7 und die
ierende Zeit gar nicht mehr „ru erst populär geworden, nachdem
bato" genannt werden kann(55). es in einer verkitschten Trans
In der E.n M. ist die freigesetz ponierung von der höchsten auf
te Zeit mit ihrem Verzicht auf d�i tiefste Violinsaite durchaus
Regelmäßigkeit die durchgehende eine andere Gestältqualität ange
Regel (- Zeitmaß) . nommen hatte? Zusammengepreßte
oder gespreizte Rhythmik kann die
Gestalttheorie ist eine 1890 von Gestalt so wandeln, daß ein hoch
dem österreichischen Psychologen transponierter Choral als Marsch
Christian von Ehrenfels in einer erscheint und umgekehrt ein tief
kleinen, berühmt gewordenen Ab transponierter Marsch als Choral.
handlung „Über Gestaltqualitäten"
(47) eingeführte Betrachtungswei GHz, Abkürzung für Gigahertz;
se, die davon a us geht, daß in den 1 GHz L000.000.000 Hz (- Hoch
=
rung seiner Komposition explosan fenheit des Raums wie von den
te/fixe ... zeitlich sich verzögernden Schall
reflexionen des sich an den Be
Halbvokale sind die in der Sprach grenzungswänden brechenden Schalls
lehre als Liquidae bezeichneten ab. Die über reflektierende Be
stimmhaften Konsonanten L M N R, grenzungsflächen zurückgelegte
bei denen die Schallerzeugung Laufzeit vermittelt den Eindruck
ähnlich wie bei den Vokalen statt der Raumgröße. Dadurch ist das
findet, nämlich durch die Stimm Ohr imstande, bei annähernd glei
bänder, allerdings mit dem Zusatz cher H. „die große Halle vom ge
von Geräuschbildungen an den Ein kachelten Badezimmer" zu unter
engungsstellen des Luftstroms. scheiden(220).
Die Lautdauer der stimmhaften H.
beträgt im Bereich der deutschen Hallplatte ist ein Schallwandler,
Sprache zwischen 0,04 und 0,5 sec der die älteren Verhallungsmetho
(- Konsonanten). den - Wiedergabe und Aufnahme in
einem eigenen Hallraum - abgelöst
Hall - Nac hhall hat. Im Gegensatz zu den in der
Studiotechnik fast ausschließlich
Hallanteil ist die in den Stu verwendeten Luftschallwandlern
dios übliche, jedoch etwas un ( z.B. Lautsprecher) beruht die H.
genaue Bezeichnung für die Stär- für nachträgliche Verhallung auf
Hallradius 128
In der Praxis der E.n M. hat sich send-Hz-) Ton. 1000 Hz werden
gezeigt, daß die skalenartige auch als 1 Kilohertz (Abk.kHz)
Ordnung solcher Mischklänge - im bezeichnet. Außerhalb des deut
Gegensatz etwa zu J.Handschins schen Sprachbereichs gilt die Be
traditionellen Klangtheorien - zeichnung cycle per second (- cps)
ein System von Klang-Tonleitern oder einfach cycle (c) . 1 c ist
begründen kann, mit dem sich kom gleich 1 Hz.
positorisch so gut wie mit jeg
licher Art von Tonleitern arbei Heultöne, ein Begriff aus der
ten läßt. Meßtechnik, beruhen nicht auf dis
kreten, sondern auf „gewobbelten"
Helligkeitswerte von Vokalen be Frequenzen. Unter Wobbeln ver
ruhen auf der charakteristischen steht man eine Frequenzmodulation
Färbung durch Resonanzgebiete, von steigenden und fallenden Tö
die als Formanten bezeichnet wer nen, die in der Tonhöhe etwa 9
den. Bestimmend für die H.v.V. bis 15mal pro sec auf und ab
ist die Frequenzlage der Forman schwanken. Auch im Orgelbau wer
ten, die nach F.Trendelenburgs den Wobbelz usätze verwendet. Die
Aufstellung für die fünf Hauptvo langperiodisch frequenzmodulier
kale einen Bereich zwischen 200 ten H. oder Wobbeltöne erweisen
Hz und 3500 Hz umfassen (- For sich bei raumakustischen Messun
manten) . Ausgefilterte Teile der gen von Nutzen, wenn es darum
Formanten verändern und verf är geht, die das Meßergebnis ver
ben den Vokal oder verwandeln fälschenden stehenden Wellen von
ihn so, daß er nicht mehr erkannt konstanten Sinustönen zu vermei
wird. Der Vokal U k ann von der den.
tiefen Männerstimme nicht aufge
hellt, von einer sehr hohen Frau Hf-Vormagnetisierung - Vormagne
enstimme überhaupt nicht gesun gen tisierung
werden.
High Fidelity (engl., Abk. HiFi,
Helmholtzsche Vokaltheorie Hohe Klangtre ue) ist ein für die
Vokaltheorie optimale 11Naturtreue" von Lang
spielplatten eingeführter Be
� (Hz) ist die nach dem Phy griff, d�r vorwiegend in der Wer
siker Heinrich Hertz (1857-1894) bung gebraucht wird. H.F.-Quali
benannte Einheit der - Frequenz. tät wird mit den Mitteln der -
Die Versuche und Berechnungen von Stereophonie erreicht. Die teil
H.Hertz haben 1886 zum erstenmal weise beträchtlichen Wiedergabe
die langwelligen elektromagneti verbesserungen beziehen sich nur
schen Wellen (Rundfunkwellen) auf die klanglichen Verhältnisse1
Wortbildungen „vorband" und „Hin fügbar sind. We�en der Dichte der
terband" beziehen sich auf das Nachrichtenübermittlung und des
Verhältnis zum Aufnahmezeitpunkt: entsprechend hohen Bedarfs an
„vorband" bezeichnet das Klang Bandbreiten werden die Frequenz
bild, das die Maschine aufnehmen bereiche durch inte rnationale
soll, 0Hinterband" jenes, das sie Vereinbarungen zugeteilt. zur
wirklich aufgenommen hat. Im Ide. Nachrichtenübermittlung werden
alfall sollen die Pegel vor- und in der H. Signalerzeuger (z.B.
hinterband übereinstimmen. Die Oszillatoren), Verstärker, Um
technische und künstlerische Qua wandler (wie Lautsprecher oder
lität einer Aufnahme läßt sich Bildröhren), Netzwerke und Fil
durch die H. sofort ermessen; ter benutzt. Der Sender hat die
bei Mängeln erspart das sofortige Aufgabe, die Nachricht in eine
Abbrechen viel Zeit. Jedes Ton für die Übertragung geeignete
studio benutzt die H. als eine Form umzuwandeln (Modulation mit
selbstverständliche Überwachungs der sogenannten Trägerfrequenz)
einrichtung; unter den Heimton und diese hochfrequente Energie
bandgeräten ist sie nur bei teu durch Antennen abzustrahlen, der
ren .Ausführungen zu finden. Empfänger besorgt die Rückwand
lung (Demodulation) . Besondere
Hochfrequenztechnik befaßt sich Sende-Empfangs-Stationen im Über
mit dem Verhalten und der Anwen tragungsweg (Relaisstationen)
dung der elektromagnetischen Wel können zwischenverstärken, ver
len im Frequenzbereich zwischen teilen oder Richtungswechsel her
etwa 15 kHz, der oberen menschli beiführen.
chen Hörgrenze, und 1 GHz (1 Gi Bestimmte Hochfrequenzverfahren
gahertz = 1000 MHz; 1 Megahertz werden in der - Magnettontechnik
132
Hochpaß
120
dB II ] [ l
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Sprache
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2 3 4 56789102 3 4 56 789103 3 4 5 67 89104 3 4 56789106
(nach M.Adam)
135 Hörpartitur
der Musik, und diese wieder grös ist im allgemeinen genau so auf
ser als der Tonhöhen- und Laut gebaut wie der Sprechkopf. Das
stärkeumfang der Sprache. Seit am Spalt des H.es vorüberziehende
der Einführung der elektroakusti Band induziert Spannungen, die
schen Mittel in die Musik und den Richtungs- und Dichteänderun
Musikwiedergabe müssen diese Vor gen der bei der magnetischen Auf
stellungen allerdings erheblich zeichnung entstandenen Flußlinien
korrigiert werden. proportional sind. Diese Spannun
gen werden Verstärkern zugeführt,
Hörgewohnheiten - zurechthören die sie ihrerseits den Lautspre
chern zuleiten, wo sie in Schall
Hörgrenzen im Tonhöhenbereich umgewandelt werden. Der H. ist
sind, bei starken individuellen besonders empfindlich gegenüber
Schwankungen, die Eckwerte 16 Hz - Brummeinstreuungen; sie werden
und rund 16 000 Hz. Die als obe durch spezielle Abschirmungen
re H. oft angegebenen 20 000 Hz vermieden.
gelten nur für Kinder. Der Zehn
jährige, der 20 000 Hz hört,wird Hörpartitur stellt einen Versuch
in zehn Jahren, wenn er zwanzig dar, Kompositionen, von denen im
ist, vielleicht nur noch 18 ooo herkömmlichen Sin� keine Partitu
Hz hören. Dieser,,Altersprozess1' ren existieren, mittels graphi
geht bei jedem Menschen unauf scher Symbole und verbaler Erläu
hörlich weiter, wird aber als terungen 11nach11zuzeichnen. Die
solcher von der Umwelt erst be auch als Lesepartitur bezeichnete
merkt, wenn der Alternde, sei es H. dient dem pädagogischen Zweck,
mit 60, 65 oder 70 Jahren Schwie beispielsweise E.M. beim Hören
rigkeiten im Verstehen gesproche visuell verfolgen zu können, wo
ner Worte hat. Über den Zusammen bei die H. den Höreindruck oder
hang von Alter und der durch Si die Hörweise wiederspiegelt.
nustöne ermittelten oberen H. Assoziative Zeichen (etwa Punkt
werden stark schwankende Angaben = Impuls, Linie = Sinuston, Flä
gemacht. Für 50 Jahre werden che = R auschen) , die rein optisch
12 000 bis 13 000 Hz angegeben. Rückschlüsse auf das verwendete
Die den 70jährigen im Höchstfall Material zulassen und deshalb in
zugebilligten 5000 Hz (164) be nahezu allen H.en zu finden sind,
ruhen dagegen auf einem Irrtum. zwingen zu vereinfachender Dar
Der volle Obertonglanz eines Or stellung der bisweilen sehr dich
chesters, vorwiegend bis weit ten Texturen, da verschiedene
unter 10 000 Hz, wird auch von Formungen dieser Zeichen auch
älteren Hörern wahrgenommen. Eine noch Elemente wie Hüllkurven, Ver
entscheidende Rolle spielt die hallungen und Dauernverhältnisse
Fähigkeit des Ohres, - Tonhöhen in der horizontal gleichmäßig
unterschiede und - Lautstärkestu fortschreitenden Zeitachse anzei
fen zu unterscheiden. gen sollen.
(s.Abb.S.136)
Hörkopf(auch Wiedergabekopf)dient
in der - Magnettontechnik der Ab Parameter wie innerklanglicher
tastung und damit Rückgewinnung Aufbau oder Bewegungen der Klänge
eines gespeicherten Signals; er im Raum bei mehrkanaligen Kornpo-
Hörparti tur
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137 Hörschwelle
gang vom Unhörbaren zum Hörbaren gehen und die mit literarischen
bezeichnet. Eine entsprechende Mitteln und von literarischen
Gegenkurve informiert über die Autoren allein nicht gelöst wer
Schallwerte der - Schmerzschwelle. den können.
Der Bereich zwischen H. und
Schmerzschwelle wird als - Hör Hörspielverzerrer sind zur norma
feld bezeichnet. len Tonstudioausrüstung gehörende
Filter mit gleitender Bewegung
Hörspiel ist e ine eigene litera der tiefen und hohen Frequenzen
rische Rundfunkgattung, die 1924 über mehrere (meist vier) Oktaven
aus dem im Rundfunk übertragenen hinweg, aus denen jeweils eine
Theaterstück hervorging. Das den gewünschte Oktave hervorgehoben
Hörbedingungen des Rundfunks an werden kann. Mit einem H., mit
gepaßte H. wurde als eigengesetz dem sich stark ausgeprägte Fre
liche dramatische Form erkannt quenzgänge erzeugen l assen, kön
und ließ bald das Stadium des nen Töne und Klänge erheblich
„Films ohne Bild" hinter sich. verändert werden. Seinen Namen
Von Anfang an gehörten Musik und hat der H. von de r Hörspielpraxis
Begleitgeräusche zum H. Einen imitierter Telefongespräche, un
starken Aufschwung nahm das H. definierbar magischer Stimmen , un
,
nach dgm Kri�q mit Autoren wie terdrückter Rufe aus weiter abge
H.Böll, G.Eich, W.Hildesheimer, legenen Räumen, Geistergesprächen
Ingeborg Bachmann, F.Dürrerunatt, usw. (- Verzerrer).
M.Frisch, G.Weisenborn u.a. Zu
einem Hörspielkomplex im Rundfunk Hüllkurve ist die das Schwingungs
gehören heute komplizierte tech bild eines Klanges einhüllende
nische und räumliche Einrichtun Kurve, die den zeitlichen Druck
gen. In welchem Umfang dabei elek verlauf der Schwingungen in Form
tronische Klangmittel eingesetzt von - Oszillogrammen wiedergibt .
werden, zeigt die jüngste, durch Wird eine Saite angeschlagen oder
literarische Ex perimente angereg gezupft, so baut sich der Ton zu
te Entwicklung zum Neuen H. (mit nächst gemäß dem - Einschwingvor
großem N, wie einst die Neue Mu gang auf, gewinnt sodann seine
sik). Die Autoren des seit 1970 musikalische Klangcharakteristik
propagierten Neuen H.s (J.Becker, als „Ton" und klingt mit der Ab
L.Harig, H.Heißenbüttel, F.Mon, nahme der Schwingungsamplitude
P.Handke, G.Rühm, W.Wondratschek allmählich ab nach Maßgabe der
u.a.) stimmen mehr oder weniger „Abklingkonstante"(212), die frü
darin überein, daß sie die vom her „Dämpfungskonstante" genannt
Begrifflichen gelöste Sprache wurde. Die Kurve, die im Umriß
Z\Jm abstrakten „akustischen Ereig jeden Punkt der Schwingungskurven
nis" umwandeln wollen. Der einzige berührt, heißt Hüllkurve.
Komponist, der sich mit diesen
Tendenzen berührt, ist Mauricio
Kagel (in Ein Aufnahmezustand und
Außen). Die Umwandlung des lite
rarischen H.s in eine rein musi
kalische Gattung wirft Fragen
auf, die urunittelbar die E.M. an-
139 Hundert-(100-)Hz-Ton
��
0
e
0
> 2 3 4 5 6 7 8
ur- El
doch bei der Arbeit im elektro
nischen Studio eine größere Rolle
als man gewöhnlich annimmt. Da
man die unter der Hand entstehen
jen Klänge genau beobachten, kon
trollieren, fortgesetzt beein t 3
flussen und ändern kann, läßt
sich eine ungeahnte Mannigfaltig
keit und Elastizität erzielen.
Die Instrumental-I. zu gleich Die I. kann minimal annähernd 0%
zeitig vom Tonband gespielter E.r und maximal annähernd 100% betra
M. gewann in der zweite n Hälfte gen, diese Werte jedoch nie ganz
der 1960er Jahre eine gewisse erreichen, da sich sonst anstatt
Bedeutung (etwa in Stockhausens des impulsförmigen Spannungsver
Hymnen). Es handelt sich hier um laufes eine Gleichspannung erge
mehr oder weniger spontanes Rea ben würde. Dieses frequenzbezo
gieren auf eine fertige elektro gene rel�tive Maß wird gelegent
nische Komposition; die instrumen lich durch das a bsolute Zeitmaß
tale Besetzung ist meist variabel ersetzt. In diesem Fall werden
und reicht von drei- bis vier die Bestimmungsgrößen von Impuls
köpfigen Ensembles bis zum großen schwingungen in Sekunden oder
Orchester. Eine Anzahl von Grup ihren Bruchteilen ausgedrückt.
pen und I.s-Ensembles fand sich Man spricht dann anstelle von
zusammen, die z.T. auch elektro Frequenz von 11Irnpulsfolge11 und
nische Transformationen in ihre statt I. von „Impulsdauer". Je
I.en einbauten, Gruppe 8
wie die der Impuls kann zu Spannungssteue
Köln, New Phonic Art Paris, Neue rungen und Schaltfunktionen her
Horizonte Bern, Musica elettroni angezogen werden. Die Länge bei
ca viva Rom, um nur einige zu spielsweise eines - Gate Impulses
nennen. Ein gewisses Gegenstück entspricht der I. des benutzten
zur Instrumental-I. erbrachten Impulses. In manchen Synthesizern
im Bereich der E.n M, erst die ist die I. eine selbständige stai
Synthesizer in der sog. - Live erbare Größe, die jedoch immer
Electronic. Jedoch sind gerade von der Frequenz der Impulsschwin
hier genaue Absprachen notwendig, gung abhängt, da die eingestell
in denen die Schaltungspläne fes1' ten I.n prozentual zwar gleich
gelegt werden, welche die impro bleiben, die absoluten I.n sich
visatorischen Freiheiten erheb jedoch mit jeder Frequenzänderung
lich einschränken können. ebenfalls ändern. Der „k lassi
sche" - Impulsgenerator gestattet
dagegen absolut una bhängige Ein
stellungen beider Bestimmungs
Impulsbreite (auch Impulsdauer) größen.
wird als prozentualer Anteil an
der Periodenlänge der Rechteck lhlpulse sind kurze definierte
impulsschwingung a usgedrückt. Schallsignale oder E nergiest öße,
143 Impulse
deren akustische Form und Wahr Musik haben diese Probleme, als
liegen demnach unter den in Milli gegründet" (1852) ( 135), haben Theo
ter, können I. sehr deutlich vom zeugten Tönen zu klären. was für
monstriert, wenn man bei rasch voller ist der Vorgang, wenn man
aufeinanderfolgenden I.n sowohl auf dem Tonband pro sec 3,4 und
ihre eigene Dauer wie die Dauer 5 I. zugleich aufnimmt und dieses
die von einem zum andern Partner der I. eng zusammen: - Entropie
gesendete Nachricht informativ und - Redundanz. Innerhalb eines
werden soll, setzt das einen ge Kommunikations vorgangs kann die
meinsamen, beiden Partnern ver Informationsmenge nie vermehrt
ständlichen Zeichenvorrat (- Re werden; im Gegenteil, zwischen
pertoire) voraus. Die Zeichen Sender und Empfänger treten fast
eines Kommunikationssystems kön immer mehr oder weniger erhebli
nen nicht als beziehungslos ne che Informationsverluste ein, die
beneinandergestellte Elemente, physikalisch meßbar sind oder die,
sondern nur in ihrem funktionalen wie notwendig im Fall der Musik,
Verhältnis zueinander verstanden den verschiedenen ektosemanti
werden. Wieweit es sich dabei schen (nicht-sprachlichen) Sphä
um wirkliche, zusammenhängend ren zugeordnet werden und sich
funktionierende Kommunikations deshalb einer exakten rechneri
ketten handelt oder nur um die schen Festlegung entziehen. Ein
disparaten Elemente von Beobach ergiebiges Beobachtungsfeld für
tungsketten, denen fälschlicher die musikalische I. ist die E.M.,
weise summarisch auch die Geräu in der sich mit drastischer Deut
sche oft zugerechnet werden, wird lichkeit die Fragen häufen, die
sich nur von Fall zu Fall ent von der überlieferten Musiktheo
scheiden lassen. rie nicht gelöst, sondern nur in
Aus diesen Andeutungen mag klar informationstheoretischen zusam
geworden sein, daß die musikali menhängen sinnvoll behandelt wer
sche I. den Zugang zu fundieren den können. Dazu gehören alle
den Erscheinungen öffnet, die Probleme der von der E.n M. auf
auf bloß musiktheoretisc hem Wege gedeckten musikalischen Mikrowelt
nicht erschlossen werden können. der Intervalle, Skalen, Tongemi
In der Musik hat man es mit sehr sche, Geräusche und im großen
hohen und komplexen Kommunikatiora die Frage, wie sich die elektro
formen zu tun, und für das Infor nische Komponisten-Musik und die
mativwerden musikalischer ,Nach elektronische Hörermusik im Sinne
richten' sind zahlreiche außer eines gemeinsamen Zeichenvorrats
musikalische Gegebenheiten ver zusammenfinden können.
antwortlich, psychologische, lo
gisch-syntaktische und vor allem Informationsvermögen des Gehörs
semantische, das heißt solche, bezieht sich auf das Unterschei
die sich durch Zeichen und Merk dungsvermögen von - Tonhöhenun
male auf die Bedeutung beziehen. terschieden in kleinstem Maße,
Gefragt wird allerdings nicht nach ebenso auf - Lautstärkestufen ge
den Bedeutungsinhalten, die den ringster Intensität. Eine Untersu
akustischen Reizen zugeordnet chung(228) hat anschaulich darge
sind, sondern nach der Menge, stellt, daß Aufteilungen des -
nach der Auswahl und Anordnung Hörfeldes nach Unterscheidungs
solcher Elemente und der ihnen kriterien einmal für farbiges
entsprechenden Empfindungen. Die Rauschen mit einer Bandbreite von
se zahlenmäßig angebbare Informa 2 kHz, ein andermal für Sinustöne
tionsmenge bildet den Kern der I. Unterscheidungswerte in der Wahr
Mit dieser Informationsmenge hän nehmung von Geräuschen und reinen
gen zwei weitere Hauptbegriffe Tönen ergab, die einen auffallend
Informationsverlust 148
Raumakustik über ein Mischpult (3�9 Cent mehr als c-d = 200 Cent
„nachgeregelt" werden kann. Oktave). S?lche Abstände,
;
12
=
den. Nimmt man noch den Dreiklang Schönbergs vor sich. Für diese
hinzu, so versteht man J.Hand Entwicklung vorn dichten, gespann
schins ironische Bemerkung: 11Das ten Espressivo zum noch dichteren
arme Wort 1Klang'". Die einzig Expressionismus kann eine angeb
präzise, von Helmholtz eingeführ lich physikalische Musikkonzep
te Unterscheidung ist die zwi tion in keinem Augenblick heran
schen Ton und Kl. Die Schwingungs gezogen werden. D asselbe gilt '-'=ln
form des Tons charakterisiert dem als physiologisches Hörver
Helrnholtz als „einfache oder pen suchsobjekt mißverstandenen Sinus
delartige Schwingung". Das Wort ton, der in der E.n M. zu einem
Sinuston kommt bei Helrnholtz musikalischen Begriff geworden
nicht vor; ein einziges Mal spricht ist.
er in einer Fußnote von 11Sinus
schwingungen". Klangbündelung kommt bei der Ab
Der Kl. dagegen setzt sich aus strahlung vom Lautsprecher da
Grundton und harmonischen Teil durch zustande, daß im Wiedergabe
oder Oberschwingungen zusammen, raum die ma ximale, schalltrichter
bezeichnet also das, was in der artig konzentrierte Bündelungs
Musik Ton, Instrumental- oder Vo schärfe in der Achsrichtung der
für die -Musique concrete rekla tung gewonnen. Die Kl. resultiert
mieren wollen und als eine „bril zu einem guten Teil aus der Zu
lante Synthese von elektronischer sammensetzung von Einzeltönen.
und konkreter Musik" bezeichnet Daß sich Kl.n als selbständige,
(171), doch widerspricht das ein nicht a uf einander reduzierbare
deutig dem minuziös durchgeführ Qualitäten gegenüberstünden, ist
ten Kompositionsverfahren, das eine von J.Handschins tonalem
Klänge und Laute durch die der Denken geprägte Vorstellung, die
Musique concrete ursprünglich sich nicht auf die jüngste Ent
völlig fremde integrale Reihen wicklung der M usik und am wenig
technik zu einem organischen sten auf die E.M. übertragen
Klangfarbenkontinuum zusammenfügt. läßt.
Das gilt im wesentlichen auch
für die erweiterte Kl. durch Mi Klangfarbenkanposition ist ein
krophonaufnahmen, wie sie heute der E.n M. angemessenes Gestal
in vielen Werken der E.n M. prak tungsverfahren, das davon aus
tiziert wird, ohne daß dafür geht, daß die Kl. kcmponierbare
„konkrete" Klänge bemüht zu wer Elemente einsetzen kann, wie sie
den brauchen. Allen Vorgängen der ähnlich beim Ton und seinen Ei
Kl. gemeinsam ist die Umformung genschaften vorkommen, Problema
elektrischer Schwingungen durch tisch und psychologisch falsch
das elektroakustische Zwischen bleibt es, dabei einen Unterschied
glied des Lautsprechers. zwischen Hörbarem und Nichthör
barem zu machen, denn hörbar oder
Klangfarbe ist ein wesentliches nichthörbar kann sich nur auf das
und durchaus nicht bloß „peri Hören, aber nicht auf die im No
pheres" Element der Musik, die tenbild ablesbare Struktur be
sich in ihren Kulturen und ge ziehen. Wenn man aus einem nicht
schichtlichen Epochen durch je potpourrihaften, sondern einheit
weils unverwechselbare Kl.n-Vor lichen Klangmaterial 60 oder 70
stellungen unterscheidet, - sie verschiedene Klangfarben bildet,
sind in dieser Hinsicht unver unterschieden nach Klanghöhe,
gleichlich wichtiger als andere, Farbtönung und Dichte, und wenn
sonst mit der Kl. zusammen ge man sie nach solchen hörbaren
nannte Toneigenschaften wie Ton Merkmalen skalenartig ordnet
höhe, Dauer und Lautstärke. Wenn (einschließlich der ·wenigen strit
die·E.M. in allgemeiner Charak tigen, in eine Skala nicht ein
terisierung oft als Kl.n-Musik deutig einzuordnenden Fälle) , da'JD
bezeichnet wird, so trifft 'das kann man mit 60 oder 70 verschie
insofern zu, als in ihr Töne und denen Klangfarben komponieren wie
Klänge im Sinne eines elastischen mit 60 oder 70 verschiede nen Tö
Kl.n-Wechsels behandelt und ge nen. Aus ihrem Verhältnis zuein
formt werden können; aus solcher ander ergibt sich in jedem Falle
Biegsamkeit des Klangs und seiner komponierbare, hörbare Struktur,
Farbe kann die E.M. ein ihr al die nicht gegen analysierbare,
lein eigenes Spiel von Kl.n ent weil in Notenschrift vorliegende
wickeln. In der E.n M. hat die Akkorde ausgespielt werden kann.
Kl., anaiog der Farbe in der Ma Die Annahme, elektronische Klänge
lerei, eine funktionelle Bedeu- müßten zlllll Erweis ihrer Oberton-
,161 Klangfarbenmodulation
der Tonhöhen und Lautstärken so Klangkonserve ist ein aus den
sowie die Kl. sind keine unabhän Anfangsjahren des Rundfunks stam
gigen Bestimmungsstücke des mender Begriff, mit dem die ver
Klangs: eine Änderung der Schwin zerrte, im Frequenzumfang begrenz
gungsamplituden einer zusammenge te, fast telefonartig reduzierte
setzten Schwingung bewirkt nicht und hohl klingende Wiedergabe ein
nur eine Änderung der Lautstärke, stiger Radiogeräte negativ ge
sondern auch der Klangfarbe(119) kennzeichnet werden s ollte. In
(- Harmonie Generator) . Bei ver zwischen sind auf dem Gebiet der
zerrungsfreier Verstärkung eines technisch vermittelten Musik nicht
Klangs wird die Klangfarbe dunk nur entscheidende Verbesserungen
ler, die gleiche Erscheinung bis unmittelbar an die Grenze
zeigt sich für den Hörer in der einer Fast-Identität von Origi
Nähe des Lautsprechers; in größe nal und Reproduktion erzielt wor
rer Entfernung hellt sich der den, sondern es sind auch sozio
Klang auf. logische Änderungen des Hörens
eingetreten, die den abwertenden
Klangfarbenordnung bezeichnet im Begriff der Kl. als antiquiert
Bereich der E.n M. die Einteill.ll"g erscheinen lassen. Durch die
von Klängen nach Analogie skalen Massenmedien wird Musik heute für
artiger Tonfolgen, die nach den den überwiegenden Teil musikhören
Gesichtspunkten von hoch und tief, der Menschen nur noch technisch
von höher und tiefer, von heller vermittelt, aber zum erstenmal
und dunkler geordnet werden. Das hat die E.M. ihren adäquaten Aus
gilt nicht nur für Töne und Klän druck darin gefunden, daß sie
ge, sondern vor allem auch für nicht technisch vermittelt wird,
Tongemische und ihre Charakteri sondern legitime Lautsprechermu
sierung durch neuartige Versclmel sik ist. Daß dies zuweilen miß
zungsgrade (- Klangerzeugung) . verstanden wird, zeigt Th.W.Ador
nos Bemerkung, die E.M. produzie
Klanggenisch ist nach den akusti re nur monotone Klangfarben, „ana
schen Richtlinien des Deutschen log dem vom Radio her bekannten
Normenausschusses (DIN 1320) ein Phänomen des musikalischen Kon
„aus Klängen mit Grundtönen beli� servenbüch:>engeschmacks", und er
biger Frequenz zusammengesetzter vergißt nicht hinzuzufügen: „nur
Schall". Es handelt sich demnach weit extremer" als das Radio(J).
um wenigstens zwei zugleich er Auch sonst taucht der antiquierte
klingende Töne, die bei bestimm Begriff der Kl. noch in der jüng
ten Frequenzverhältnissen auch sten Zeit in wissenschaftlichen
Differenz- und Summentöne bilden. Darstellungen auf. Dagegen wies
Techniker und Akustiker bezeich H.-P.Reinecke in einem Vortrag
nen Kl.e auch als Doppeltöne - 1970 auf die Rolle der technisch
beide Termini sind in der Studio vermittelten Musik im kulturel
praxis der E.n M. nicht gebräuch len Prozess hin und plädierte da
lich. für, daß wenigstens Akzente zu
einer eigenständigen Soziologie
Klanghöhe - Klangfar benmelodie elektronischer Musikvermittlung
einschließlich praktischer musik
politischer Konsequenzen gesetzt
163 Klangtreue
stim mt.) Die ständig kontrollier spricht. Wird ein K. mit dem Mi
ten Apparaturen in den Tonstudic:s krophon aufgenommen, so treten
arbeiten mit Kl.-Werten unter in jedem Fall Ausb reitungs- und
1, 5% (- High Fideli ty) . Nachhallwirkungen ein. Bei der
elektronischen Produktion eines
Klirrverzerrungen sind nichtli K.s kann jeder beliebige Schall
neare - Verzerrungen in Gestalt vorgang, vom Impuls bis zum wei
unerwünschter Oberwellen, die ßen Rauschen, verwendet werden,
durch 11 unsauber", nicht linear da die Kürze des Vorgangs eine
arbeitende elektrische Übertra Tonhöhenunterscheidung nicht zu
gungsglieder wie Röhren, Transi läßt. In der Dif ferenziertheit
storen, Dioden erzeugt werden. der Klangfärbungen dagegen weisen
Das Maß für Kl. ist der - Klirr K.e eine große Vielfalt auf.
faktor.
Kölner Schule 166
die von der Instrumental- K. weit Maschinen und Geräten erfüllt wa
sehe K. setzt Vertrautheit mit könnte man sagen, daß es, weit
technischen Mitteln voraus, die über alles bloß handwerkliche
sich wesentlich von dem unter Geschick hinaus, der in die Ma
1
scheiden, was man in der tradi terie eindringende 1Geist 1 ist,
1
tionellen Musik als Technik im der a us ihr Gestalt, Zuschnitt
der Studiopraxis auf der Kenntnis „Das Komponieren ist ein Arbeiten
und Handhabung von Maschinen und des Geistes in geistf ähigem Ma
Apparaten, von Schaltanordnungen, terial".
Aufnahme- und Wiedergabegeräten. Von der E.n M. sind neue, nicht
Zu den überlieferten handwerk mehr tilgbare Hörformen geprägt
die freilich alles andere als gen verglichen werden, die ein
bloß Zugabe und Beiwerk sind, Komponist im Umgang mit der in
die vielmehr von sich aus den strumentalen Musik gesammelt hat.
Prozeß des Kompanierens von der Denn nun sieht er sich einem Be
elektronischen Klangherstellung reich von elementaren Gegebenhei
bis zur ausgearbeiteten Form ent ten unvergleichlich anderer Art
die K.s-Lehren mit jenen Ausnah bei Vokalen und die Verdeckung
men, welche die schöpferische schwächerer Laute ausgeglichen
Regel sind, hinreichend bezeugen. werden. Weitere Klangumformungen
Das Schöpferische - und das ist werden bei gleichzeitiger Verwen
wohl die augenblickliche Situa dung von K. und - Begrenzer mög
tion der E.n M. - kann durchaus lich.
schon in der Präsentation neuer
Hörprozesse liegen. Denn die elek Kondensator, eines der wichtig
tronische Materialbewertung hat sten Bauelemente der Elektrotech
weitgehend den alten kategorialen nik, besteht aus zwei Metallplat
Unterschied zwischen den G egeben ten oder -folien, die durch ein
heiten des Klangs und den sie sogenanntes Dielektrikum vonein
tragenden Strukturen nivelliert. ander isoliert sind und - in ge
So sind K.en der E.n M. vielfach ladenem Zustand - Elektronen Epei
zu etwas geworden, was sie ihrer chern. Die wichtigste Kenngröße
konservierenden Bandnatur nach des K.s ist sein Fassungsvermö
gar nicht sein sollten: zu un gen, technisch ausgedrückt seine
sichtbaren Aktionsprogrammen, die Kapazität (C). Diese ist von den
ein latentes Klangpotential frei Al::messungen des K.s und vom Iso
setzen, oft mit der Tendenz des liermaterial abhängig, ihre Maß
klanglichen Einhüllens, Überwäl einheit ist das Farad (F), be
tigens, Über rollens, hervorgegan nannt nach dem englischen Physiker
gen aus zahlreichen Proben und M.Faraday. Ein K. ist für Gleich
durchprobierten Kombinationen strom undurchlässig; wird jedoch
und, nunmehr auf Band fixiert, eine Wechselspannung angelegt,
zwischen Prozeß und Resultat so erfolgt ständig eine Umladung
gleichsam gegen den eigenen Ak des K.s, indem die Spannung am K.
tionsentwurf zum 11Werk11 geronnen. sich der Wechselspannung anpaßt,
und infolge der Umladungen fließt
Kompressor, ein unentbehrliches ein Wechselstrom. Bei einem be
Gerät der Tonstudiotechnik, re stimmten Wert des Wechselstroms
gelt die Dynamikeinengung und da und einer gegebenen Spannung
mit die Verdichtung einer Ton stellt der K. einen kapazitiven
bandaufzeichnung. Je nach Ein Widerstand (Re) dar, der in Ohm
stellung des K.s werden die mitt- gemessen wird. Er ist um so klei
leren und kleineren Pegelwerte ner, je höher die Frequenz und
gegenüber dem Maximalpegel ange je größer die Kapazität ist.
hoben (oder sinngemäß umgekehrt) •
der Kopfhohlräume, die als mit man (zur Sicherheit) in der Regel
schwingende dle 110 ffenen" Töne einen Kopier-K. in Zweispur-Aus
begünstigen. Sonderfälle des führung.
männlichen Kopfregisters sind
Fistelstimme und Falsett. Gespro Kopfversatz ist im - Kopfträger
chene oder gesungene Wörter kön eines Studio-Magnetbandgerätes
nen als „Material" zu einer der der Abstand der einzelnen Tonköp
ergiebigsten Klangquellen E.r M . fe voneinander (ca. 8 cm). Der K.
werden. Der Au swertbarkeit der läßt verschiedene tontechnische
menschlichen Stimmregister ent Besonderheiten zu, etwa die Er
spricht der klanglich unausschöpf zeugung von - Magnethall oder die
bare Modulationsbereich zwischen - Hinterbandkontrolle.
harmonischem Klang und farbigem
Rauschen. Kopie, das Resultat des Überspie
lens von Bandauf nahmen auf ein
Kopfträger ist in der Magnetton anderes Tonband, gewinnt im elek
technik eine me chanische, leicht tronischen Studio grundlegende
auswechselbare Vorrichtung zur Bedeutung zur Herstellung von
Befestigung der Tonköpfe und eines Zwischen- und Endspeicherungen.
Teiles der Bandführ ung. Der K. Vor der Einführung des - Dolby
ist elektrisch durch eine Stecker Stretchers in die Tonstudiotech-·
leiste mit dem Magnetbandgerät nik waren h ä ufige Zwischen-K.n
verbunden. In der Tonstudiotech� sehr problematisch, da mit jeder
nik sind - Lösch-, - Sprech- und neuen K. das - Bandrauschen stark
- Hörkopf (in der Reihenfolge der wuchs und eine Beeinträchtigung
Benennung), durch den sogenannten der tontechnischen Qualität ent
- Kopfversatz voneinander ge stand. Inzwischen ist das Kopie
trennt, am K. angebracht. ren weniger heikel geworden: die
zehnte Kopie, über den Stretcher
175 Kreuzschienenfeld
11gezogen", weist etwa das Maß an Weise. Wird das Tonband kurz n ach
Bandrauschen auf wie die erste der Fertigstellung abgespielt, so
ohne das Gerät. Heute wird häufig brauchen noch keine K.e aufzutre
das Original einer elektronischen ten, aber nach einer gewissen
Komposition in 11gestretchtem11 Zu Lagerungszeit, schon von Tagen,
stand als Vor-Original archiviert; von Stunden und selbst von Minu
:s kann nur über Stretcher abge ten, ist es möglich, daß Klänge
spielt werden. Eine sogenannte 11durchgeschlagen" sind. Dieser
Sicherheits-K., eine „entstretch Gefahr kann man entgehen, wenn
te" Überspielung, steht als Origi man das Magnetband oder kopierge
nal im Archiv. Fyr Sendungen und f ährdete Teile des Bandes sofort
Aufführungen elektronischer Kom nach der Fertigstellung mit ein
positionen werden grundsätzlich laufendem Weißband absichert, das
nur K.n des Originals verwendet keinen K. mehr durchläßt. Es emp
(-Kopiereffekt). fiehlt sich; empfindliche Origi
nalbänder mit elek tronischer Mu
Kopiereffekt nennt man beim Ab sik grundsätzlich mit dieser Si
spielen eines Tonbandes die echo ch erung gegen K.e durch nichtma
artigen Wiederholungen eines gnetisiertes Band aufb ewah ren.
tet" und werden durch Knopfdruck allen Richtungen von Klängen umge
oder Kreuzschienenstecker (soge ben.-' würden. Der Problematik der
nannte Kurzschlußstecker) mitein Raumakustik einer solchen Kugel -
ander verbunden. Diese Methode Schal lbrennpu:nktbildungen durch
bedeutet bei der Arbeit mit vie R eflexionen, Echos, ungleiche
len gleichartigen Bauelementen Schallverteilung im Raum - ist
und Leitungen eine gewisse Bedie nur durch eine akustische Aus
nungserleichterung, da durch die schaltung des gewölbten Innen
Anordnung von Drucktasten bzw. raums beizukommen, indem man durch
Steckern eine optische Kontrolle Verkleidungen jegliche Reflexion
sofort möglich ist, Bei der Ar= verhindert und auf diese Weise
beit am - Mischpult jedoch hat einen annähernd schalltoten Raum
sich zur Verbindung der einzelnen erhält. Die Lautsprecher strahlen
Übertragungswege das gewohnte bei Aufführungen elektronischer
Steckfeld als sehr praktisch er Kompositionen dann nicht mehr nur
wiesen, das vorn K. nicht verdrängt die Original-Musik ab, sondern
werden konnte. müssen auch die Funktion künstli
Eine ähnliche Entwicklung hat es cher Raumreflexionen übernehmen.
auch auf dem Gebiet der - Synthe Derartig elektroakustisch „behan
sizer gegeben: Während die V er delte" Räume sind allerdings für
bindungen an den älteren Modellen Aufführungen von Instrumentalmu
noch durch Leitungen erfolgten, sik nicht mehr oder nur noch be
die vom Ausgang eines Moduls in dingt tauglich. Der deutsche Bei
den Eingang eines anderen gesteckt trag zur Weltausstellung 1970 in
werden mußten (bei komplizierten Osaka wurde als K. zur Vo rführung
Schaltungen also ein ganzer E.r M. konzipiert und errichtet.
11
11Dschungel von Kabeln vor dem Trotz einiger Ungereimtheiten -
Synthesizer entstand) , laufen bei so wurde die Publikumsebene nicht
neueren Konstruktionen sämtliche in Höhe des Äquators, sondern et
Module auf einem K. zusammen, so wa 3 m ·tiefer angebracht, wodurch
daß keine Leitungen mehr benutzt der Schall „von unten", im Ganzen
werden müssen. ohnehin zu schwach abgestrahlt,
auch noch stark absorbiert wurde
Kugelraum, der aus Kuppelräumen - ergaben sich eindrucksvolle mu
und Halbkugeln entwickelte all sikalische Wirkungen, vor allem
seitig gekrümmte Raum (die Idee, das Erlebnis, als Zuhörer „im
ein Bauwerk in Form einer Kugel Klang zu sitzen". Ähnliche Vor
zu errichten, stammt von den frz. stellungen einer „gewissermaßen
Revolutionsarchitekten Claude kugelförmigen" Raum-Zeitgestalt
Nicolas Ledoux (1736 - 1806) realisierte B.A.Zimmermann im
und Etienne Louis Boullee (1728 - Schlußakt seiner Oper Die Solda
1799), wurde erstmals 1958 von ten, in welchem sich der akusti
K. Stockhausen als Auditorium für sche Halbkreis der Bühne durch
die Wiedergabe E.r M. vorgeschla im Zuschauerraum postierte Laut
gen(193J. In der Mitte des rundun sprechergruppen zum Kreis erwei
mit Lautsprechern bestückten K.s tert: das Publikum wird vollkom
sollte eine schalldurchlässige mem in den musikalischen Prozeß
Plattform für die Hörer vorgese miteinbezogen.
hen sein, die auf diese Weise aus
177 Kurven gleicher Lautstärke
zeit werden Teile des Bandes dop zu meist kurzen Versgebilden zu
pelt wiedergegeben, bei einer Ver sammengefügt sind. Als imaginäre
kürzung werden sie ausgelassen. Sprache sind sie vorwiegend fürs
läuft das Band mit normaler Ge beim Sprechen neue, auch musika
köpfe vorbei. Kommt der Rotierkop: gen. Die Tradition der L. reicht
pelt so schnell oder doppelt so brauch der Sprache aus der Taufe
Lautheit ist die subjektive Laut len sollte, einen in der Studio
stärkeempfindung. Beträgt die Zu praxis nicht realisierbaren Durd1-
liche Einheit „Sone" mit dem Be die durch besondere Anordnungen
den ( 188 J. Deshalb ist eine Unter sind. Solche 11Hochtöner" umfassen
scheidung zwischen Lautstärke· und je nach L.- und Frequenzweichen
L. 11wenig sinnvoll"(161). konstruktion einen Frequenzbereich
zwischen 400 und 20 000 Hz, den
Lautsprecher ist das eigentliche der unmittelbar darunter oder da
11 der E.n M., die nur neben angebrachte Tiefton-L. für
11Instrument
auf dem Tonband existiert und den Bereich zwischen 20 und 400
nur durch L. wiedergegeben werden Hz ergänzt. Um evtl. entstehende
kann. Da sich der gesamte Tonfre - Interferenzen zu vermeiden, wer
quenzbereich mit einem einzigen den Hochton- und Tieftonsysteme
L. nicht optimal erfassen läßt, möglichst nah beieinander in
werden heute für verschiedene einem einzigen Gehäuse unterge
1
Frequenzbereiche meist verschie bracht. Was der Laie als ,1einen1
dene L. unabhängig voneinander L. zu bezeichnen pflegt, ist in
Energiezufuhr; zudem ist die Wie gehen die Komponisten ganz gewiß
1 ungen. Daher (und wegen der nied der venezianischen Musik des 16.
rigeren Produktionskosten) sind Jahrhunde rts und bei verschiede
Der auf die Tieftontruhe aufge setzt, die Bewegungen der Klänge
Kasten- und Schrankform des L.s i n den Ecken des Raumes (gelegent
im Raum als neue Hör- und Erleb nach Analogie der - Stereophonie
traditionellen Musik kaum kennt. daß man sie beim Vergleich mit
konstruktionen ist die früher üb die Frage weder musikalisch noch
Der L. berührt sich unmittelbar reich der E.n M. werden diese von
1863 mit seinem „Vibrationsmikro L.-F. auch heute noch ein unent
skop" an Schwingungen von recht behrliches Arbeits- und Prüfmit
winklig zueinander schwingenden, tel der akustischen Meßtechnik.
an einem mitvibrierenden Spiegel
zu beobachtenden Stimmga beln. Die live (engl., unmittelbar, d irekt;
L.-F. geben Auskunft über das Fre r;-;inigen Publikationen (226)
quenzverhältnis und die Phasenla fälschlicherweise life geschrie
ge zweier Schwingungen, aber ben) setzt sich als Begriff zur
nicht über de ren Tonhöhe. Verhal Charakterisierung des früher
ten sich die Perioden der Schwin selbstverständlichen Musikmachens
gungen wie kleine ganze Zahlen, in der Realzeit immer mehr durch,
seit die Schallspeicherung durch
Tonband und Schallplatten als Kon
schwindigkeit 76 auf 9,5 cm/s), 4:3, Große Terz = 4:5 usw.); viel
als hoher Pfeifton von 10 kHz mehr war es notwendig, die Oktave
hörbar wird. Die Transposition in 12 gleich große Tonintervalle
kann also nicht direkt, sondern zu teilen. Diese als Temperatur
muß über eine Zwischenkopie durch (zwölfstufige gleichschwebende
geführt werden. Temperatur) bezeichnete Einstim
mung auf brauchbare Mittelwerte
Löschkopf dient in der Magnetton für al le zwölf Halbtöne erfolgt
technik zum - Löschen bespielter
Tonbänder. In der Regel ist der
nach der Forme1 .!l.J2. In der E.n
M. sind die L.-Rechnungen nicht
L. bei einer Aufnahme automatisch
zu umgehen, wenn zur komposito
mit eingeschaltet; jedes Band
rischen Materialgewinnung Ton
wird also grundsätzlich erst ein
skalen gleicher Abstände gewon
mal gelöscht, Durch das Vorbei
nen werden sollen, also nicht
laufen des Tonbandes am Spalt des
L.es (dessen Spaltbreite etwa mehr J:.l:.J2, sondern etwa 1.lJi,
0,3 mm beträgt), an dem ein star
kes Wechselmagnetfeld erzeugt
�. l2_f3 usw. Die früher ge
legentlich anzutreffende Annahme,
wird, baut sich nach einer maxi
es handele sich hier um 11eigene
11
stimmten (temperaturabhängigen)
Schallgeschwindigkeit das Ohr er
reicht. „Fast könnte man sagen,
die schädlichen und lästigen
Schallwellen pflanzen sich durch
feste Körper fort" (Körperschall) ,
„die nützlichen und angenehmen
durch die Luft" ( 1). Diese aus der
Sicht der Tontechnik zutreffende
Beurteilung orientiert sich vor
allem an der Sach l age, daß Musik
beinahe ausschließlich durch L.
entsteht, Störungen dagegen sich
meist durch Körperschall ergeben,
etwa durch - Trittschall. Die be
stimmenden Größen des L. s - Schall
druck, Schallschnelle und Schall
geschwindigkeit - haben wesent
lichen Einfluß auf die Konstruk
tion von Mikrophonen mit 1.111ter
schiedlicher - Richtcharakteri
stik.
195 M Magnetbandgerät
ßen und kleinen Tavernen von Ma bandgeräten voraus. Durch M.W.
drid". Instrumentiert w urde die gewinnen elektronische K omposi
Studie später in die „Quatre tionen, die sich häufig als sehr
etudes pour orchestre" aufgenom- dicht strukturierte Musik erwei
. men. Möglicherweise entstand fer sen, einen hohen Grad plastischer
ner die 11Espagnola" der auch auf Klanggestaltung (- Richtungshöre�.
Rollen für mechanisches Klavier Da die M.W. in den weitaus mei
vorliegenden Cinq pieces facil es sten Fällen durch - Vierspurma
(1916) als Erinnerung an diese gnetbandgeräte erfolgt, werden
Reise. Helmut Kirchmeyers Werk Konzeptionen, die im Original
verzeichnis(lOO) zählt nicht we mehr als vier Kanäle verlangen
niger als 16 zwischen 1908 und (etwa Stockhausens Gesang der
1924 entstandene Werke auf, die Jünglinge, der ursprünglich fünf
von der Pariser Klavierfirma Pley kanalig komponiert wurde) , meist
el auf Rollen für mechanisches auf vier Spuren, noch häufiger
Klavier vertrieben wurden, darun auf zwei Spuren (stereo) redu
ter die drei großen Ballette mit ziert. An dieser Praxis wird sich
dem vollständigen, von Strawin in absehbarer Zeit auch durch das
sky selbst gespielten Feuervogel. allmähliche Vordringen von 8-,
Die E.M. hat die Idee der „objek 12- oder 16-s�ur-Maschinen ·in
tivi;,n11 Wiedergabe weitergeführt. einzelne Studios wohl wenig än
Allerdings können die mechanischen dern (auch 32 Spuren wurden schon
Musikapparate nicht als Vorläufer in eine r Maschine angeordnet) .
der E.n M. angesprochen werden. Diese sehr teuren Apparaturen ste
Denn ihre Herstellung, wie auch hen nur selten, etwa bei reprä
die der zahlreichen - Elektroni sentativen Veranstaltungen wie
schen Musikinstru mente nach 1920, Weltausstellungen, zur V erfügung.
lief darauf hinaus, vorhandene Im Alltag der Aufführungspraxis
Musik nachzuahmen. E .r M. fehlen häufig genug schon
Vierspurmaschinen (- Lautsprecher
Mehrfachkopf heißt der Sprech-, anordnung) .
Hör- oder L öschkopf eines Mehr
spurmagnetbandgerä tes; er setzt mel ist eine Maßzahl für die Be
sich aus der gleichen Anzahl se ;:;;;=-tung der Tonhöhenskala. Im nor
parater, übereinander angeordne malen F requenzbereich der Musik
ter Ei nz elspuren zusammen wie decken sich die mel-Werte so weit
Kanäle in dem Gerät vorgesehen mit der subjektiven Tonhöhenwahr
sind (bei - Vierspurmagnetbandge nehmung, daß die mel-Skala nicht
r ä ten: Vierfachkopf). F ür das beachtet zu werden braucht. Der
exakte Fu nktionieren solcher Kopf Eichpunkt der mel-Skala liegt
aggregate ist es wichtig, daß bei 1000 Hz (ungefähr c3J : 1000
alle Spalte in genau gleich e r Hz = 1000 mel. Von 2500 Hz (etwa
Richtung liegen. dis4) an aufwärts verläuft die
Tonhöhenwahrnehmung nicht mehr
M:h:r:kanalige Wiedergabe E.r M. proportional der physikalischen
setzt beim Komponisten das Mitkom Frequenz. Eine Frequenzverdoppe
ponieren von Klangbewegungen im lung führt dann nicht mehr zur
Raum, im Bereich der Technik das Oktave, sondern zu einem kleine
Vorhandensein von Mehrspurmagnet- ren Wert: die subjektive Wahrneh-
201 Meßtechnik
1
als 11Partituren1 bezeichnet, die
nen heute nur noch als Arbeits Mikrozeit - Makrozeit - Mikrozeit
aufzeiehnungen. Grundsätzlich
existiert E.M. nur auf Tonbändern, Millioktave (Abk. mo) ist ein 1834
Lochstreifen oder Schallplatten von F.W.Opelt eingeführtes Inter
und kann n ur von solchen wieder vallmaß, das den 1000sten Teil
gegeben werden. Das sonst bei einer Oktave als kleinste Inter
instrumentalen oder vokalen Musik vallteilungseinhei t verwendet.
aufnahmen unentbehr liche Mikrophon Als brauchbarer hat sich das 1885
ist für die Aufnahme elektroni von A.J.Ellis eingeführte und
scher Schwingungen ungeeignet seitdem allein geltende Maß -
(- Nachhall) . Cent mit der Oktaveinteilung in
1200 Teile erwiesen.
Mikropolyphonie ist eine von
György Ligeti gebrauchte Bezeich Millisekunde (Abk. ms) ist der
nung zur Charakterisierung eines lOOOste Teil einer sec. Bei hohen
unmerklich feinen polyphonen Ge Frequenzen wird die Schwingungs
webes, in dem sich das musikali dauer nicht in sec, sondern in ms
sche Geschehen „nicht mehr auf gemessen. Auch extrem kurze Ton-
205 Mischpult
das Mischen von Klängen und dem sten E .r M. weder technisch noch
nach die Tätigkeit am M. eine künstlerisch maßgebend sind.
Studio&
Multiplikative Mischung 210
aber auch elektrische Musik- und E.M. hat ihrem Wesen nach kaum
Musizierinstrumente als Klang einen Bezug zur Idee der M.n G.
quellen verwertet. Zu den drei
New Yorker Komponistengruppen die M..lsikautcrraten mechanischer Art
ser M.f.T. gehörten Vladimir Ussa sind Apparate, die, um Tonstücke
chevsky, Otto Luening, Louis und wiedergeben zu können, vermittels
Bebe Barren. Die Musik der Bar Gewichten, Drehkurbeln oder Feder
rens zu abstrakten Filmen verwen kraft in Bewegung gesetzt werden.
det Schwebungssummer und Rück Von den neueren Bemühungen um
kopplungseffekte. Auf anderem Weg eine „objektive" - Mechanische Mu
zu ähnlichen Wirkungen kam die sik (Donaueschingen 1926) unter
„gezeichnete" Filmmusik des Kana scheiden sich die älteren M. durch
diers Norman McLaren (Zeichenfil den reinen Spiel- und Wiedergabe
me mit synthetischem, gezeichne charakter. Mit der Einführung der
tem Ton) . Zu den Versuchen dieser mechanischen Klaviere des Welte
Art gehörten auch John Cages Auf Mignon-Systems 1904 trat das sub
nahmen von Rückkopplungs-Pfeiftö jektive Moment der künstlerischen
nen. Im Werkverzeichnis Cages Reproduktion (durch Debussy, Ra
sind einige Bänder, darunter Fon vel, Skrjabin, Mahler, Busoni und
tana Mix (1958), unter der Rubrik viele andere) in den Vordergrund.
11Magnet tape" verzeichnet. Die während der 11Aufnahme" zu Pa
pier gebrachte Notierung des Ge
Musikalische Grapl1ik ist eng ver spielten mit Druckluftschlitzen
wandt mit der - Aktionsschrift, im Notenblatt gleicht im Prinzip
manchmal mit ihr identisch. Das bereits der - Zeitstreckenschrift,
Musikalische solcher Graphiken wie sie zuerst J.Cage (1952) an
soll darin bestehen, daß die gewandt hat. Was die Automation
Zeichnung zu musikalischen Aktio angeht, so weisen die längst hi
nen animiert und daß die Kriteri storisch gewordenen mechanischen
en der Graphik sowohl im visuel M. auf die jetzt in der E.n M.
len Bereich wie im Ergebnis der aktuell gewordenen elektronischen
musikalischen Umsetzung in einer M. hin, auf die halbautomatischen
Interpretation gelten. Verfechter - Synthesizer und die vollautoma
der M.n G. wie R.Haubenstock-Ra tischen - Computer, denen in der
mati oder A.Logothetis argumentie weiteren, heute erst in den An
ren, eine wirklich musikalische fängen stehenden Entwicklung eine
Graphik würde sich von einer an noch nicht abschätzbare Bedeutung
deren gerade dadurch unterschei zukommen wird.
den, daß sie musikalische Assozia
tionen hervorrufe; das Maß, wie Musikinstrumente als Klangerzeu
eindeutig ein Bild Musik assozi ger werden nach den Aufstellungen
ieren lasse, sei ein Kriterium von F.A.Gevaert, 1863, und C.
für seine Nähe zur Musik, frei Sachs, 1913, in folgende Klassen
lich nicht das einzige Kriterium eingeteilt: Id iophone (Selbst
seiner Qualität, denn selbstver klinger, Glocke, Becken, Xylophon,
ständlich bilden die rein graphi Celesta) ; Membranophone (Fellin
schen Qualitäten auch Kriterien strumente, Pauken, Trommeln, Mir
au5(96J, Die nicht spontan in liton, Ging angegprochene oder
endgültiger Gestalt herstellbare angesummte Membranröhre mit
Musikpsychologie 212
Grad der Notwendigkeit, weil sie sich von diesen seriellen Metho
die gleichsam eingefaltete Musik den dadurch, daß sie die fragwür
in sich bergen. Aus den Gesetzen digen seriellen Thesen vom Paral
lassen sich die Regeln ableiten, lelismus der Parameter nicht neu
die man als verbindliche Empfeh zu durchdenken braucht, und daß
lungen im Bereich jener „mögli sie sich an einfache erfahrbare
chen" Musik bezeichnen kann. Be Befunde und Regeln hält, die
sonders die Anweisungen für die gleichsam praktizierte Theorie
zwölf Töne konnten sich zunutze darstellen, verläßliche theore
machen, daß in dieser Technik der tische Griffe an der Außenseite,
theoretische Ansatz in geradezu hinter der sich der musikgesetz
drastischer Weise mit dem musika liche Kern verbirgt. Zur Theorie
lischen identisch ist - ein weit der E.n M. gehören auch die in
in der Geschichte verborgenes struktiven Lehr-, Lern- und Hör
Verhältnis, in dem die Züge des materialien, wie sie auf Schall
ersten Schauens (·fü.wpca. , da-s platte vorliegen (62), mit vielen
Schauen) und des Hantierens be Hinweisen auf musikalisch gestalt
wahrt sind. bare Töne, Klänge, Tongemische,
Vergleichbares an theoretisch Ein Geräusche, auf musikalische Vor
leuchtendem hat die serielle Tech gänge im Parameterbereich der
nik nicht zutage gefördert; sie Tonhöhen, Dauern, Akzente, Klang
bestätigt die nicht neue Erkennt farben und Dichtegrade, - das ist
nis, daß 'Iheoriemängel und musika an Breite, Vielfalt und Greii,ar
lische Werkqualität verbindungs keit des theoretischen Gegenstan
los nebeneinander herlaufen kön des schon ein gehöriges Stück M.
nen. charakteristisch, daß die auf dem Weg zu einem geschlosse
serielle Technik sich nicht (was nen System.
doch überaus nahegelegen hätte)
für M. in Lehr- und Lehrbuchform Musik und 8prache ist ein in der
eignet. Das liegt ebenso an ihren neuen Musik gebräuchliches Be
eigenen Unklarheiten, Widersprüch griffspaar, das die ältere von
lichkeiten und Verdunkelungen wie Hermann A bert geprägte Bestim
an ihrem Unvermögen, die entschei mung ,wert und Ton' abgelöst hat.
dend wichtige Position, neben der Daß ,Wort und Ton' gegenüber M.u.
Musik lmd Technik stehen in einem etwa der, daß die Ingenieure im
nicht eindeutig bestimmbaren Ver Klanglabor mit Hebeln, Schaltern,
hältnis zueinander, das sich so• Drucktasten und einem ganzen Ar
wohl auf handwerkliche Tätigkei senal von Apparaturen dabei sind,
ten beim neuen, alten und älte eine Art musikalischer Kernphysik
st en Instrumentenbau wie auf Kom zu betreiben, oder der, daß dem
positionstechnik oder spieltechni Komponisten, um dem Verruf als
sche Fragen, neuerdings auch auf bloßer Konstrukteur und Ingenieur
die in den Dienst der Musik ge zu entgehen, ein Anschluß an Au
stellte Elektrotechnik beziehen ßermusikalisches zuzubilligen seL
kann. Technik im Sinne von Toner Obwohl wir mit der E.n M. nun
zeugungstechnik ist für viele et wirklich im „ technischen Zeital
was voraussetzungslos Funktionie ter" sind, und obwohl das zu al
rendes, über das man nicht spricht. len Zeiten gültige Verhältnis
In so künstlerhaft romantischer M.u.T. s.ich als neue Realität der
Perspektive bloß seelischen Enga Klangproduktion und des Musikma
gements erscheinen M.u.T. vielen chens enthüllt, hat die elektroni
Musikern auch heute noch als un sche Technik das Ko mponieren
vereinbare Dinge, als Welten, die nicht erleichtert, sondern eher
sich gegenseitig ausschließen(11�. erschwert, ungeachtet der nutz
Wenn ein Pianist Chopin spielt, bringenden Hilfsstellung durch d:ie
fragt niemand nach der Mechanik halbautomatischen Synthesizer,
des Instruments; erst wenn sie, mit denen eine Menge umständli
was selten vorkommt, versagt, cher Vorarbeit beim Komponieren
steht plötzlich Technisches in eingespa·rt werden kann, abgesehen
einem primitiven, f undierenden auch von den manchenorts als letz
und eigentlich nie debattierten te Novität befürworteten Compu
Sinn zur Verhandlung. In der E.n tern, die nach entsprechender Da
M. ist das anders. Hier rückt der tenfütterung kompositorisch fün
Musiker, in diesem Fall der Kom dig werden sollen. In dieser Hin
ponist so nahe mit dem zu bedie sicht allerdings hat die Allianz
nenden Elektrogerät zusammen, daß von M.u.T. noch viele Fragen auf
es mit der Selbstverständlichkeit dem weiten Feld zwischen komposi
des technischen Funktionierens torischer Teilhaberschaft und
nicht getan ist, denn er will und industriellem Schablonendrang
kann garnicht spielen, er befaßt offengelassenl31J. (s S 4 2 1 f.)
. .
sche Energietechnik und die elek lern durch die Darmstädter Ferien
trische N. wurden früher nach dem kurse, die junge Generation in
Gesichtspunkt der sogenannten den Gesichtskreis der aktuellen
Stark- und Schwachstromtechnik un Entwicklung.
terschieden. Diese Trennung ist Das Musikalische N. des Kölner
heute überholt und dadurch über Rundfunks, von H.Eimert begründet
wunden, daß viele Lösungen nur und am 21. Oktober 1948 mit einer
durch die Verwendung von Hilfs- Sendung über Thomas Manns Doktor
221 Naturklang
ganz genau, mit einem 1,Nf11 -Zusatz NoisEx (engl. noise, Geräusch,
versehen werden. - Die Hochfre Rauschen) nannte sich Mitte der
quenztechnik besorgt hauptsäch sechziger Jahre ein system zur
lich die drahtlose Übermittlung Reduzierung verschiedener Störfak
der durch die N. hergestellten toren vor allem bei Tonbandauf
Informationen, etwa durch Rund nahmen. Die Entwicklung des N.-Mo
funk und Fernsehen. Entsprechend dulationssystems, das auf einer
werden in den Rundfunkanstalten Kombination eines Kompressors mit
die Abteilungen Hoch- und N. un einem Expander („Kompander-System")
terschieden. beruhte, zeigte das Bemühen, den
durch häufiges Kapieren und Trans
Nie:J.erfrequenzverstärker sind im formieren entstehenden - Geräusch
Gegensatz zu Fernsehbild-Verstär pegel möglichst niedrig zu halten.
kern oder Antennenverstärkern al Das N.-System wird heute allgeme:in
le Tonstudio- oder Heimverstärker, als Vorläufer des - Dolby-Stret
da sie der Verstärkung tonfrequen chers gesehen.
ter Spannungen dienen (- Verstär
ker).
Normen im Bereich der Tonfrequenz
Niere ist die umgangssprachliche t;ct;;;ik , aber auch der Film- und
�zung für ein Mikrophon mit FernsehtechniK1 dienen der natio
Nierencharakteristik. Der Aus nalen und internationalen Verein
druck bezeichnet ausschließlich heitlichung technischer Daten;
die Art der - Richtcharakteristik sie werden nach System- und Ein
des Mikrophons, nicht aber seine zel-N. unterschieden. Für die Ma
Bauweise (dynamisches, Kondensa gnettontechnik beispielsweise leg
tormikrophon usw.). Die N. ist te das CCIF (Comite Consultatif
in der Aufnahmetechnik der meist International Telefonique) 1953
benutzte Mikrophontyp. N. fest, die im wesentlichen mit
den DIN-(Deutsche Industrie Nor
Noise/Random Voltage Generator men) Normblättern identisch sind.
ist ein Modul des ARP-Synthesi So gibt etwa DIN 45512 (Blatt 2)
zer-Programms, das zwei gleiche, Auskunft über die geforderten
voneinander unabhängige Rauschge elektroakustischen Eigenschaften
neratoren sowie Zufallsspannungs von Magnetbändern. Selbst die
generatoren enthält. Die Rausch Beschaffenheit von scheinbar so
generatoren produzieren - Weißes untergeordneten Dingen wie Spulen
Rauschen, aus dem durch sukzessi oder Wickelkernen ist nach DIN
ve Filterung das - Pink Noise festgelegt. Ohne diese internatio
(rosa Rauschen) gewonnen wird. nalen N. wäre eine universelle
Die langsame Zufallsspannung Austauschbarkeit ausgeschlossen.
(engl. Slow Random Voltage) ent Auf manchen Gebieten (z.B. bei
steht aus dem Rauschen, das so Steckern) hat sich allerdings eine
weit gefiltert wird, bis keine höchst unpraktikable Vielfalt
Audiofrequenzen mehr vorh anden von Typen erhalten.
sind (1 - 10 Hz). Diese Infra
schall-Frequenzen können zur kon Nonnpegel - Pegel
tinuierlich-zufälligen Steuerung
von Tonhöhen, Klangfarben oder No rmreihen von Frequenzen finden
Lautstärken benutzt werden. sich in der Tonstudiotechnik an
225 Notation
- Filtern; sie bestimmen die je rer Lage im Klangraum als h och
weiligen Grenzfrequenzen der und tief (richtiger: als höher
Durchlaß- bzw. Sperrbereiche. In und tiefer) oder nach ihrer Fär
Deutschland richtet man sich nach bung als hell und d unkel oder
DIN (Deutsche Industrie Normen) , nach Dichtegraden und anderen psy
die durch den Deutschen Normen chischen Merkmalen der Klangemp
ausschuß (DNA) bestimmt werden. findung gekennzeichnet werden kön
Eine Festlegung von N. ist des nen. Aber die Klangfarbe selbst,
wegen erforderlich, um eine ob jene in der Instrumentalmusik so
jektive Vergleichbarkeit von Meß einfache Hörfeststellung ,Das ist
werten zu gewährleisten. Die heu eine Trompete, eine Flöte, eine
te gebräuchliche Normreihe bei Violine' usw. läßt sich im elek
Filtern entspricht DIN 45654. Die tronischen Bereich nicht exakt
Frequenzreihe dieser Norm in Hz: festlegen, bleibt meist im Unge
31,5' 45, 63, 90, 125, 180, 250, fähr eines Instrumentalverglei
355, 500, 710, 1000, 1400, 2000, ches stecken oder erschließt die
2800, 4000, 5600, 8000 , 11 200, neue namenlose Zone zwischen
16 000, 22 400. Die E.M. verwen Klang Gemisch und farbigem Ge
det Filter nicht als Meß-, son räusch, für deren Aufzeichnung
detn alo Tran5forrnationsgeräte. ma� allenfalls symbolische Sche
Die N. erweisen sich somit bei mata verwenden kann. Daraus geht
der Realisation E.r M. gelegent hervor, daß die Vielfalt musika
lich als hinderlich, weil die lisch-elektronischer Gestaltele
Möglichkeit kontinuierlich-glei mente nicht mehr in 11Noten11 erfol
tender Veränderungen nicht gege gen kann, sondern eigene graphi
ben ist. sche Darstellungsmethoden erfor
dert, deren Gesamtordnung in
Normstinmton - A einer - Partitur die Verhältnisse
der Tonhöhen (bei komplexen Klän
Notation der E.n M. bedient sich gen der Tonlagen) , der auf der
keiner Notenschrift, sondern eina: Zeitachse verteilten Dauern und
technischen Darstellung für die der oft in einem eigenen System
Aufzeichnung von Frequenzen (Ton untergebrachten Lautstärken er
höhen), von Dauern (in Zeitstrek kennen läßt. Sinustonpartituren
kenschrift) , von Lautstärkern beruhen auf einer einfachen, ver
(in dB) , von Hüllkurven (in auf hältnismäßig leicht faßbaren Um
und absteigenden Linien oder Kur wandlung der traditionellen
ven) , von fallenden Nachhall-Li Schriftzeichen in eine Diagramm
nien (meist r-------) und von partitur mit den Koordinaten Fre
Zeitangaben (in sec oder cm/mm quenz, Zeit und Pegel (Lautstärke).
Länge des Tonbandes). Dazu kom In anderen elektronischen Partitu
men Angaben über einzuschaltende ren ohne genaue Frequenzangaben
Filter, Frequenzumsetzer und ande bleibt als exakte Dimension in
re Modulatoren. Ein visuell kaum jedem Fall die Zeit-N. in sec oder
löbares (allenfalls „farbig" zu cm/mm-Bandlängen erhalten.
lösendes)N.s-Problem liegt in der In einem 1954 erschienenen, in
Charakterisierung der Klangfarben. der einschlägigen Literatur bis
Wohl können Klangfarben kompo her unbeachtet gebliebenen Auf
niert werden, sofern sie nach ih- satz von Herbert Eimert, F ritz
Notation 226
90 -12
100
80 ----- -.mii
70
Frequenz 60
(Hz) 50
40 ...
---
30
-� 1
• 75 -3
----- -1
20
12 -6
----- �
10
-10 _, .....::
Pegel (dB) 7
7
�""'-=
-20
IZ
-30
�'
Zeit M: -4o
76 cm/sec
Notation 228
gz
Sinustönen zusammengestellt, so-
E* PP „
4
wohl in ihrer realen wie in ihrer Dx
harmoni sch-idealen (bei wirkli-
chen Glocken nicht vorkommenden) A* f-®- =====--
Form. Die Zusammensetzung jedes
>,
Klangs aus 9 Einzeltönen war ein :r
vorher abgeschlossener Prozeß, so ---
7
"'P� �
daß es die N. nur noch mit den mf �ff
auf acht verschiedene Stufen
transponierten Glockenklängen zu
"--1- �'l;
tun hatte. Ebenso wurden vorher,
Klang für Klang, die - Hüllkurven
fest gelegt. Die N, zeigt acht ver- Da s Bandschema des Beispiels
schiedene glockenartige Schlag- (Abb.b) enthält folgende Daten:
klänge von verschiedener Klanghö- Große Buchstaben = Klänge, Zahlen
he , abgestuft etw a vom tie f en = cm, eingekreiste Zahlen = Zen
Gong bis zum hohen metallischen timeterlänge der Pausen, Minus
Schlag. Für die acht Klänge (A,B, Zahlen = dB, Klammer = Zeichen
C. ..H) sind acht Part iturlinien für zwei übereinanderzuspielen
notwendig, auf denen die Klänge de Bänder. - Zur weiteren Ver
nach Dauern (cm) und Schallstärke anschaulichung wurde dieses Bei
c±o, -5, -10, -15 ... dB) einge- spiel mit ungefährer Tonhöhenmar
tragen sinct ([Wl;i,il,) 1 lcisrung in Notgm�chrift „!!ui-üc::k
übersetzt" (Abb. c). Daß solche
a)
40 Rückübersetzungen in eine fremde
H
-20 15 Schrift nicht dem Wesen der E.n M.
G
20 :!:o entsprechen, braucht nicht gesagt
F
-10 7 5 zu werden. Die kompositorische
E
20 -15 Aufgabe besteht in der Herstel
D
-5 7 5 lung der den elektronischen Mit
c
-15 60 teln adäquaten Partituren. Für
B
80 -30 die technische Realisierung wer
A
5 den im allgemeinen die Angaben
des Bandschemas (Abb.b) genügen.
� 285 cm = 5,75 sec �
1 1-B, Blatt l
1
. Klang 6) lr•n9pOnieren l :2 . Aue-• AuBlchnitte herauekopieren:mlt Hilfe eine , 4 Schichten produz ieren!
, An 5 Schnitt1tellen, naeh \8;4.4;5Jl ;9�;10,3 8,
• TM, A-Steuedrequenz 21Ji Hz • Mit W49, jewcila an den SSt be11:in....,nd,mOgllcha1 und echlleaael'l,möglichat kunc,eber deutliche HK, W49:3000-10000 Hz
1500- 5000
W- in32 a naeh folgendem ku!"zeK.langfa!"bengliss ach.<en: OdB max
a�m 1000- 3000
Sehema variieren: 800- 1500
Kopierkopf
2.6.58.
H . Klang 7) traneponh1ren 1:4, a),h!khllle Freq.1<140 Hz . Wie �a. TeUung- und �ngfarbengl.issandl: .Aue-!>wie4b: , Wle4c:
"
1:8, b), 2880Hz
WO: 1500-SOOOH�
.a)undb)transponieren43:36,a ).b ) 1000-3000
1 1
800-1500
. a ) mit Sinuston modulieren (Riniirnodulator);SS-Fre 3000-10000
1
quenz in 16 enaeh!olgendem Schemaver.lndern:
TM, Steuerfrequenz:
elfektiveFreqwntffl
i6: �s---
S /------
--- �;::
r�\t\ N ! _____
1�� ':a�
s 0 t6 XJ �6�� IQJ ltiO '0 $5' 141 11$1�1 /�
3� SI :;: L/z/'s:z
...
. b )wie a J,jedoeh modulierende Sin usfrequenz l
1 (Das er11te GliB1&ndo beginnt
1
flg -:;::::::.
Oktav höher,naeh gleichemScherna das zweiteGli11ando heglnnt ,{,� -;:::::.
· a1 rnod und b1 mod aynchronieleren
, Ergebnie autoeynchronieieren; Dauer 16 a
91 c) = Endstellung von 91 b)
@rd
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:
'
;,{„ '1.aL //
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' ' 1
) ,,, scl•„(:u(1:u111-�3�t""'"f3}e: 1:]11 ü„"Ye�-iP1VJi...":Jt
�1.J.r��\.tt rifh ka'i:o/e•j:ui..lol _:!
:
141.28 3.1 cm
3.5
4.0 Quotient: 9/8
4,4
5.0 Reihenfolge:
4 1 3 7 8 2 5 6
5.6 S e que nce :
6.3
7.1
39.0 cm
.29 9.9 cm
1 2. 4
15.6 Quotient: 5/4
19.4
24.3 lleihenfolge:
5 2 4 8 1 3 6 7
30. 4 Sequeoce;
38.0
47.5
197.5 cm
Ambitua:
insgesamt 2 Oktaven
davon a) 1 OktaT
(400-1600 Ilz),
(800-1600 Ilz)
Ambit:
altogether 2 octave•
of whlch a) 1 octave 800-1600 cp•
�
�400-1600 cp1 ,
OJ::ertöne sind die über einem absehen kann, der die akademisch
Grundton mitschwingenden Teiltö festgefahrenen Begriffe der Form
ne, die auch als Harmonische der und Formenlehre hinter sich las-
Grundschwingung bezeichnet wer 3en will. Bei solchen S chwierig
den. Der 1. Teilton ist der Grund keiten der Auffassung und Defini
ton; der 2. (die Oktave) wird als tion von musikalischer Form wird
1. Oberton gezählt, der 3. (die man das, was O.F. sein soll, zu
Quinte) als 2., der 4. (die näch nächst auf die Beschreibung äuße
ste Oktave) als 3. Oberton usw. rer Merkmale beschränken müssen.
Diese Doppelzählung nach Teiltö O.F. kann vorliegen, wenn Form
nen und O.n führt leicht zu Ver teile vom Interpreten ausgetausdlt
wechslungen. Deshalb hat der werden ( wovon der Hörer freilich
Akustische Normenausschuß (DIN nichts merkt), oder wenn mobile
1311) im Interesse klarer Ver Prinzipien ein nicht mehr kontrol
hältnisse vorgeschlagen, die mit liertes oder kontrollierbares Ele
Ober • . • beginnenden Ton-, Schwin ment des Unbestimmbaren in die
gungs- und Wellenbegriffe nicht sich 9amit auflösende Form hin
zu verwenden (- Teiltöne) . Unver eintragen, oder wenn die Form
ändert in Geltung aber bleibt der durch aleatorische Einschübe von
Begriff o. in akustisch-physiolo Zufallspartien ausgehöhlt wird.
gischen Untersuchungen (Konsonanz, Wie und wo hier die E.M. einzu
Subjektive O., Binaurales Hören gliedern ist, darüber gehen die
u.a.). Meinungen auseinander. Auf un�
kenntnis beruht die Vorstellung,
Offene Fbrm ist heute ein viel die E.M. sei als auf dem Tonband
gebrauchter Terminus, der schon endgültig fixierte einer darüber
deshalb unbestimmt und vieldeutig hinausgehenden Formöffnung nicht
bleibt, weil das damit Bezeichne zugänglich, denn technisch ist es
te - was am nächsten läge - nicht heute möglich, mit elektronischen
als Gegenstück zu einer „geschlos Mitteln mobile Kompositionen, al
senen" Form charakterisiert wer so solche der O.F., zu produzie
den kann. Von geschlossener Form ren. Auf der anderen Seite läßt
ist zum mindesten seit der seri sich vom Hören aus begründen, daß,
ellen und E.n M. nicht mehr die wie Konrad Boehmer ausführt(26),
Rede, und auch die jüngere, sich „der Grenzbereich zwischen Struk
vom Seriellen lösende Musik ver tur- und Klang-Wahrnehmung zum
steht unter Form alles andere als wesentlichen Element der Form"
eine geschlossene Konzeption. Für wird, und daß darüber hinaus die
th eoretische Vorstellungen reicht E.M. das Prinzip der Transposi
heute auch nicht mehr die erprob tio n in ein solches der Transfor
te Formulier ung aus, Form sei das mation verwandelt: 11Eine auskompo
Verhältnis der Teile zueinander nierte Struktur, die in sich
und zum G anzen, denn Formteile schon formale Prozesse birgt, kann
sind nicht nur gliedernde und ge also auf diese Weise wieder zum -
glieder te Abschnitte der Form, in sich reflektierten - Material"
sie funktionieren auch als „Struk werden; ein Vorgang, den G.M.Koe
tu ren" eines Formprozesses, der nig im Vorwort zu seinem ele�tro
zwar nicht identisch mit der Form nischen Stück Essay beschrieben
ist, von dem aber niemand mehr hat(107). - Mit der Einführung
Ohmsches Gesetz 236
des - Zufalls wurde das Prinzip chenreihe und werden zur Schnecke
der O.n F. aktuell. Mehrere Jahre mit ner Innenohrflüssigkeit ge
bevor das 11Aleatorische11 in Euro leitet. Das akustisch-mechanische
pa Eingang fand, haben die Ameri Endglied ist die - Basilarmembran
kaner John Cage, Morton Feldman mit dem Cortischen Organ, dem An
und Earle Brown, jeder auf ver fangsglied der Verbindung zwischffi
schiedene Weise, in den Jahren Innenohr und Hirnrinde. Auf der
1951 bis 1953 die O.F. komposito Hörbahn zum Gehirn befinden sich
risch praktiziert(JO). mannigfach funktionierende Schalt
stellen Wld Kreuzungen(86). Das
Ohnsches Gesetz (nach dem Physi spektrale Bild eines Klangs wird
ker Georg Simon Ohm, 1789-1854) durch die auf der ganzen Basilar
gilt als eins der akustischen membran verteilten 25 000 Nerven
GrWldgesetze. Es geht davon aus, fasern dem Gehirn übermittelt.
daß das Ohr beim Hören periodisch Nach der Vorstellung von Helmholt2
zusammengesetzter Schallvorgänge sind die Fasern der Basilarmem
eine Art von - F ourier-Analyse bran wie die Saiten eines Klaviers
verrichtet. Helmholtz(BO) hat das auf die verschiedenen Tonhöhen
O.G. in folgendem Satz zusammen abgestimmt. Nach neueren Erkennt
gefaßt: „Das menschliche Ohr emp nissen genügt aber diese einfache
findat nur �in� pendelartige �esonanztheorie nicht. Der ganze
Schwingung der Luft als einfachen Hörvorgang vollzieht sich in einer
Ton, jede andere periodische noch nicht geklärten Fülle von
LuftbewegWlg zerlegt es in eine verschiedensten Transformations
Reihe von pendelartigen Schwin stufen. Die dabei ins Hör-Spiel
gWlgen und empfindet die diesen kommenden physiologischen Appara
entsprechende Reihe von Tönen.,, turen akustischer, mechanischer,
Ergänzend ist noch der Helmholtz hydraulischer und elektrischer Art
sche Satz hinzuzufügen, daß „eine sind bisher vielfach mit psycho
gegebene regelmäßig periodische logischen Phänomenen des Musik
Bewegung nur in einer einzigen hörens verwechselt worden(220).
Weise Wld in keiner andern darge Der Gesamtbereich hörbaren
stellt werden kann als Summe Schalls, bei sehr unterschiedli
einer gewissen Anzahl pendelarti cher Empfindlichkeit des O.es,
ger Schwingungen". Die Phasenlage wird als - Hörfeld bezeichnet.
der einzelnen Teiltöne ist nach In starkem Maße hängt die Empfind
Helmholtz ohne Einfluß auf die lichkeit des O.es von der Laut
Klangempfindung. Die Fourier-Dar stärke und Tonhöhe ab. Im Bereich
stellung, die Ohm in die Akustik zwischen 1000 Hz und 4000 Hz ist
eingeführt hat, ist nur begrenzt das o. am empfindlichsten. Es ist
auf Geräuschvorgänge anwendbar. der 11günstigste" Hörbereich für
das O. Der ungeschulte Leser aku
Ohr, das menschliche Hörorgan, stischer Literatur fühlt sich
�arbeitet den Schall in drei hier von den Akustikern und aku
Bereichen: im äußeren, mittleren stischen Lehrbüchern fast immer
und inneren Ohr. Die auf das 'Irom im Stich gelassen; er rätselt nun
melfell auftreffenden Druckschwan musikalisch an diesen höchsten
kungen übertragen sich als Kör Tonhöhenzonen vom dreigestriche
perschall auf die Gehörknöchel- nen c bis oben ans Ende der Kla-
237 Oktave
viatur herum und vermag sich kei und hörtheoretische Annahme, daß
nen Reim auf diesen günstigsten alle Oktavlagen in der Tonquali
Hörbereich zu machen. Es wird ihm tät identisch seien, widerspricht
nicht gesagt, daß es sich hier vielfach der musikalischen Erfah
um rein akustische Daten handelt, rung. Keinem Musiker käme es je
gewonnen aus isolierten Versuchen in den Sinn, die berühmten Nonen
mit Sinustönen und ohne sinnvolle sprünge im ersten Satz von Brahms'
Beziehung zur Musik, die sich Violinkonzert als 11identische Ton
zum überwiegenden Teil oder sogar qualitäten" zu bewerten. In der
vollständig (wie das gesamte wohl E.n M. kann die o. ein Mittel der
temperierte Klavier von Bach) im Klangfärbung sein. Oder: bei Ver
Grundtonbereich zwischen 100 und änderungen der Lautstärke können
1000 Hz bewegt und die hohen Fre dynami sehe Klangfarbenbrech ungen
quenzanteile bis zu 10 000 oder zwischen Grundton und 0. (oder
12 000 Hz nur als Klangfarbenan mehreren o.n) ins Spiel gebracht
teil kennt. Nach den tiefen Fre werden. Aber das sind nur Neben
quenzen hin macht sich ein star wirkungen. Im allgemeinen hat die
ker Empfindungsabfall des O.es be o. in der E.n M. keine konstitu
merkbar, so daß die Erschütterun ierende Bedeutung mehr; sie be
gen des Kopfes beim Gehen nicht gründet keine identischen Tonqua
als Schall wahrgenommen werden litäten. Baut man ein der E.n M.
( 12). angemessenes Tonsystem auf, so
Das O. hört nicht Frequenz und kann die Ausschaltung der O. ent
Schalldruck, obwohl diese in der scheidend dazu beitragen, ein in
Notation E.r M. als Aufzeichnungs sich logisch und musikalisch stim
daten dienen, es hört in der In mendes Skalen-System gleichabstän
ne Richtigkeit haben. Aber wo die wenigen aus jenen Jahren, die bis
O. schon nicht mehr dazu dient, heute im Konzertsaal wie im Thea
die moderne Zwölfteilung des Ton ter in Gebrauch sind. Das mehrfach
raums zu begründen oder zu recht verbesserte, in Serienproduktion
fertigen, ist sie nicht mehr in hergestellte Instrument, das mit
der Lage, ihre eigenen Systeman der rech ten Hand gespielt, mit der
sprüche selbst zu vertrete n . linken dynamisch und im Sinne
einer Klangfarbenregistrierung
Oktavfilter ist ein - Bandpaß mit geregelt wird, wird an französi
einem Durchlaßbereich von einer schen Theatern für Bühnenmusik
Oktave (auch Oktavbandpaß) . Unte verwendet. Nach einer Aufstellung
re und obere Grenzfrequenz stehen von F.K.Prieberg haben sich in
immer im Verhältnis 1:2, sind je den Jahren von 1928 bis 1957 rund
doch nach bestimmten - Normreihen fünfzig Komponisten in etwa sech
über den ganzen Hörbereich „ver zig Werken der O.M. bedient, dar
schiebbar" . Zwei extreme 0. -Ein unter Milhaud, Honegger, Jolivet,
stellungen wären 45 - 90 Hz und Messiaen, Martinon, Dutilleux,
8000 - 16 000 Hz; im ersten Fall Koechlin, Wyschnegradsky und Va
würden nur noch die tiefsten Bäs rese ( 144). Nach Mitteilung des
von gebundenen und frsign P.n vor r�) i�t das notenschrirtliche Ge
allem der noch unübersehbare Be samt der übereinander (oder unter
reich der geräuschhaften Farbva einander) geschriebenen, zugleich
lenzen erschlossen(129). erklingenden Stimmen eines Ensem
Als zeitliche Merkmale der Schwin bles oder Orchesters. Ihrem Wesen
gungsverläufe können die akustisch nach ist die P. ein musikalisches
fundierenden P. bezeichnet werden; Koordinatensystem von Raum und
sie sind im einzelnen charakteri Zeit - das gilt unverändert für
siert durch Frequenz, Amplitude, die Aufzeichnungssysteme elektro
Phase und Dauer sowie durch die nischer P.en. Die traditionelle
- Ausgleichsvorgänge, die bei ih P. dient dem Komponisten zur Nie
rer überragenden Bedeutung für derschrift, dem Dirigenten oder
die Musik als eigener P. gewertet Ensemble zur Wiedergabe und dem
werden müssen(103J. Die akusti Leser zum Studium der Komposition.
schen P. sind insofern von Bedeu Leicht einzusehen ist, daß die P.
tung, als sich in ihnen im be nicht identisch mit dem Musikwerk
sonderen Maße die Zeitlichkeit ist, das zur Beurteilung und äs
der Musik konstituiert. So läßt thetischen Erfassung nicht auf
sich schon von den P.n her be die Aufzeichnung, sondern auf das
gründen, daß die Zeit", die ver Hören angewiesen ist. Zwischen
p
meintlich philoso hische oder on der P. und dem Werk besteht keine
tologische, als Substrat der Mu eindeutige Zuordnung. Die P. ist
sik erst auf die praktischen Be in Zeichen aufgespeicherte Musik,
ziehungsmodi der „ Zeitlichkeit" aber sie wird nicht wiedergegeben
umgepolt werden muß, wenn ihr wie ein unabänderlich fixiertes
lineares Fließen im Sinne der Tonband, sondern stellt ein Reser
akustisch fundierenden P. ein voir von möglichen A ufführungen
sichtig gemacht werden soll. dar, die einen erheblichen Spiel
raum der Wiedergabe übrig lassen,
245 Partitur
A
beispielsweise auf zwei Eingänge
aufgeteilt wird, kann ein einzi
ges Signal so verarbeitet werden,
daß es von einem Übertragungsweg
unverändert durchgelassen, in : --�-- '
einem anderen Weg jedoch gleich
zeitig verändert wird, - etwa
durch Hall, Filter und andere
Transformationsgeräte. Man spricht
bei diesem Verfahren vom „Auf
peitschen11 eines Signals in einen
modulierten und einen unmodulier
ten (direkten) Weg. Der Komponist
T
hat es durch die Regler buchstäb A
lich in der Hand, in welchem Ver
hältnis die beiden völlig synchro
nen Anteile das neue Signal bil
den sollen. Vor allem bei der Ar
beit mit Sprache wird diese Rea
lisationsmethode häufig benutzt,
und zwar dann, wenn ein modulier
ter Text seine Verständlichkeit
249 Permeabilität
multane Stimmen, durch eindeutig zahl der P.en ist demnach gleich
gefaßte Gesetze reguliert, anein dem Produkt der ganzen Zahlen:
anderschmiegen mußten: die große 1·2·3 = 6. Bei 4 Elementen sind
Fixiertheit der intervallischen es 1·2·3·4 = 24 P.s-Möglichkeiten,
Kombinationsmöglichkeiten duldete bei 5 120, bei 6 720 usw.Im engen
nicht die geringste Verwischung motivischen Bereich, etwa von 3
innerhalb der Strukturabläufe; Tönen, werden die Töne vertauscht
folglich waren in jenem Stil die sie permutieren. Wer von der Vor
Beziehungen zwischen Konsonanz stellung kreisender Tonordnungen
und Dissonanz aufs empfindlichste ausgeht, könnte auch sagen: sie
behandelt". rotieren. In der Tat sind die
Der mit der P. einsetzende Nivel beiden Begriffe hier nivelliert
lierungsprozeß hat schließlich wor den, und man braucht nicht, um
die ganze Fo rm durchsetzt und sie sie wieder richtigzustellen, Jo
den extremen Gegensätzen von zu seph Schillingers an variablen
fall und Aut omatik ausgeliefert.Da Skalenmustern demonstrierten Per
bei werden die nicht mehr auf die mutationsbegriff gegen einen un
Schichtverläufe bezogenen Inter verbindlichen Sprachgebrauch ins
valle zu Bestandteilen statisti Feld zu führen. Bei dreitönigen
scher Ordnung, zu füllenden Bau Motiven kommen P . und Rotation
steinen für Feldgrößen, in denen zu gleichen Ergebnissen. Darauf
die Intervalle nicht mehr fix�ett beruht @s wohl, dctß bgid@ irrtüm�
sind, sondern innerhalb eines lieh gleichgesetzt oder miteinan
bestimmten Feldes zusammengehal der verwechselt worden sind, ob
ten werden. Die E.M. kennt P. als wohl die variablen Elemente der
ständige Gegenwärtigkeit von P. gänzlich andere sind als die
Klangereignissen, obwohl sie hier der Rotation(57J. In der E.n M.
meist nach den verschiedenen können auch andere Elementschich
klanglichen Überlagerungsformen ten (-Parameter) dem P.s-Pro
bezeichnet werden. 11In der elek zeß unterworfen werden, Klänge,
tronischen Komposition ", sagt Klangfarben, Dauern, Akzentuie
Ligeti, „ist eine solche Konstruk rungen.
tion schon von technischen Gege
benheiten des Realisationspro Phantasie in musikalisch-techni
zesses inspiriert, vom notwendi scher Hinsicht gehört zu den for
gen Verfahren, verschiedene Kon mal und konstruktiv wesentlich
texte zuerst einzeln herzustellen mitgestaltenden Kräften der kom
und später zu sync hron is ieren." positorischen Betätigung. Diese
mit dem komposito�ischen Material
Permutation ist im Bereich der mitarbeitende Ph. hat nichts mit
seriellen und E.n M. das Vertau Artismus und Formalismus zu tun,
schen von musikalischen Elemen sie ist seit Schönbergs musikali
ten. Die Zahl der möglichen An scher Raumerkenntnis ein wichti
ordnungen einer endlichen Anzahl ger Bestandteil schöpferischen
von Elementen wird die Zahl ihrer Musikdenkens, der äußerste Gegen
P.en genannt.Die drei Elemente 1, satz zu E.Kurths romantischer
2, 3 lassen sich auf sechs ver Vorstellung, der Blick in die Mu
schiedene Arten anordnen: 12 3, sik sei 11durch Klänge verhängt
11
132, 213, 231, 312, 321. Die An- (110). Mit der Einführung des
251 Phasenverschiebungen
Reihenprinzips gewann die Ph. den Phase, wie Amplitude oder Frequenz
einheitlich perzipierten Opera �Bestimmungsgröße von -
tionsraum, in dem sich, bei Auf Schwingungen, bezeichnet den
hebung der tonalen Schwerkraft augenblicklichen Zustand eines
und absoluten Ortsbestimmungen, Punktes der Wellenbewegung bezo
alles auf alles bezieht. Schön gen auf den Nullpunkt der Zeit
berg hat dieser, seiner Raumkon achse; die Ph.n-Lage wird in Win
zeption(185J hinzugefügt, die keln von Obis 360° gemessen.
Schwierigkeiten, solche Raumstrlk Zwei Schwingungsverläufe, deren
turen kompositorisch zu bewälti positive Höchstwerte sich zum
gen, seien so groß, daß 11sie sich gleichen Zeitpunkt überlagern,
nur durch eine Ph. überwinden sind ,phasengleich". werden die
lassen, die eine große Zahl von Höchstwerte jedoch zu verschie
Abenteuern bestanden hat". Die denen Zeiten erreicht, spricht
ser jedem Komponisten vertraute man von - Phasenverschiebungen
Ton-Raum ist etwas musikalisch (-Abb. Sinuston).
Gegebenes, ja vorgegebenes und
nicht eine nachträgliche visuelle Phasensprung ist die durch einen
Beimischung(57). In der E.n M. leisen - Knack oder eine ähnliche
zwingt schon das Mitmachen, das Geräuschempfindung hervorgerufene
Mitdenken mit den Maschinen und Spektralverbreiterung beim schnitt
Geräten zu einer Aktivierung der eines Tonbandes. wird aus einem
Ph., der sich damit ein so bald Band mit einer Sinusschwingung
nicht ausschöpfbares Operations ein Stückchen herausgeschnitten,
feld öffnet und die den Komponi so wird die reguläre - Phase ge
sten davor bewahrt, sich dem wissermaßen zerschnitten. Klebt
Zwang des Maschinellen auszulie man nach dem Schnitt die beiden
fern. Schnittenden wieder zusammen, ent
steht in der Regel ein mit dem
Phantan-Schallquelle ist der tech genannten Geräuscheffekt verbun
nische Fachausdruck für den Ef dener Ph.
fekt, Musik aus einer Richtung
zu hören, in der kein Lautspre Phasenverschiebungen (auch Pha
cher steht. Eine solche Ph.-Sch. senmodulationen) von Schwingun
ist beispielsweise die sogenannte gen bewirken Intensitätsunter
Mitteninformation bei stereopho schiede, die bei Oberlagerungen
ner Wiedergabe, die dadurch zu zweier tonfrequenter Schwingungen
hören und genau in der Mitte zwi mit gleicher Frequenz und Ampli
schen zwei Lautsprechern zu orten tude von der Amplitudenverdoppe
ist, daß die beiden Lautsprecher lung (bei gleicher Phasenlage)
rechts und links mit genau glei bis zur - Auslöschung (bei einem
cher Intensität und Phasenlage Phasenunterschied von 180°) füh
a bstrahlen. Ein solcher Eindruck ren können. Das sogenannte -
ist nur dann gewährleistet, wenn Phasing nützt diesen Sachverhalt
sich der Hörer im Abhörraum genau zur Umformung von Klängen und
auf der Symmetrieachse zwischen Klangfolgen aus. Eine „Phasen-Ver
den beiden Lautsprechern befindet. schiebun9s-Theorie" macht auße;i;
Die mehrkan alige E.M. macht rei dem auf dem Gebiet des - Rich
chen Gebrauch von Ph.-Sch.n. tungshörens die auf beide Ohren
Phase Shifter 252
wurde empfohlen, auch die E.M. meter der seriellen Technik erho
als 11Sprache11 zu betrachten( 174). ben. Das zu H.Riemanns Zeiten
n ert das von L.Berio 1955 beim selten erörterte Phr. s-Verfahren
Italienischen Rundfunk in Mailand umfaßt die Probleme der Sinnglie
gegründete elektronische Studio, derung beim musikalischen Vortrag
des, das sonst nur passiver Trä Empfindlichkeit des Ohres zu se
ger von aufgenommenen Schallvor hen, wie sie sich in den - Kurven
gängen ist. Seitdem es E.M. gibt, gleicher Lautstärke darstellt.
hat die Bandverarbeitung als kom Moderne Verstärker (auch für Heim
positorisches Mittel neue Gestal anlagen) verfügen über eine auto
tungsmöglichkeiten der Musik er matische Ph.L., die beispielswei
schlossen. se mit einer Taste 11Contour11 bzw.
11Loudness" eingeschaltet werden
Phrasierung (griech.) ist die kann und dann die hohen und tie
Gliederung musikalischer Abläufe .fen Frequenzbereiche angepaßt und
durch die Mittel der Dynamik, Ago bevo rzugt wiedergibt(150).
gik und Artikulation. Die mit der
Phr. verwandte, aber nicht iden- Pianola - Mechanische Musik
255 Pink Noise
Pick-up ist die engl. Bezeichnung p.en Effekt ausnutzen, der darin
für die Tonabnehmer etwa an elek besteht, daß bei bestimmten Kri
trischen Gitarren, die mechanisch stallen durch Druckschwankungen
erzeugte Schwingungen in elektri elektrische Ladungen entstehen.
sche Spannungen umwandeln. Im Diese Mikrophone (auch Kristall
Unterschied zum normalen - Mikro mikrophone genannt) können ver
phon wird eine direkte Schallab hältnismäßig preiswert hergestellt
nahme dadurch erreicht, daß die werden, sind aber gegenüber Tem
auf elektromagnetischer Grundlage peraturänderungen und Feuchtig
arbeitenden P.s mechanisch fest keitseinflüssen sehr empfindlich;
mit dem Instrument verbunden sind. daher werden sie im Tonstudio
Nach ihrer raschen Verbreitung kaum verwendet (- Kontaktmikro
vor allem in der amerikanischen phone) .
Popmusik haben die P.s im Bereich
der - Live Electronic eine gewis Pink Noise (engl., rosa Rauschen),
se Bedeutung erlangt, seit sie in der Meßtechnik seit langem be
von den verschiedensten Ensembles kannt, wurde in elektronischen
zur Verstärkung mechanischer Mu Studios erst durch das Aufkommen
sikinstrumente (z.B. Bratsche, der - Synthesizer als Begriff
Flöte) benutzt werden. Durch P.s eingeführt. Im Gegensatz zum -
werden leiseste Klangfarbenverän Weißen Rauschen, bei dem die
derungen hörbar gemacht, zudem Schallenergie auf lineare Fre
ist der abgenommene Klang sofort quenzverhältnisse ( „Frequenzinter
elektronisch transformierbar. Als valle") bezogen ist, bezieht sich
weiterer Vorteil gegenüber der Mi die Schallenergie beim P.N. auf
krophonverstärkung hat sich der musikalische Intervallverhältnis
relativ hohe Spannungswert erwie se. Als Beispiel seien zwei Berei
sen, den solche P.s erzeugen, bei che miteinander verglichen: zwi
denen ein Teil des Instruments, schen 100 Hz und 200 Hz (Diffe
etwa die Metallsaite der Gitarre, renz: 100 Hz) liegt eine Oktave;
Bratsche oder Violine, gleichsam zwischen 2000 Hz und 2100 Hz(Dif
als Mikrophonmembran benutzt ferenz: ebenfalls 100 Hz) liegt
wird. Diese Spannungen, die im jedoch nur 1/20 einer Oktave.
Durchschnitt 3 - 4 V betragen, Beim weißen Rauschen sind diese
reichen aus, um die Module im - wie alle anderen 100-Hz-Bereiche
Synthesizer anzusteuern. Die von immer gleich stark; die Oktave
normalen Mikrophonen gelieferten zwischen 2000 Hz und 4000 Hz hat
Spannungen (im Durchschnitt 200 also die 20fache Energie wie die
mV) sind für eine Steuerung zu Oktave zwischen 100 Hz und 200 Hz.
niedrig. Als P.-Ersatz werden P.N. entsteht aus dem weißen Rau
häufig - Kontaktmikrophone be schen, indem die tiefen Frequen
nutzt, die jedoch den Instrumen zen angehoben und die höheren be
talklang erheblich verzerren, da dämpft werden. P.N. hat für jede
sie so unempfindlich sind, daß Oktave die gleiche Schallenergie,
sie nur eine Körperschallabnahm@ die Oktav@n 100 Hz - 200 Hz und
gestatten. 2000 Hz - 4000 Hz sind also gleich
stark, - wie überhaupt alle Fre
piezoelektrisch nennt man die quenzen des Hörbereichs als glelch
Mikrophone, die den sogenannten laut erscheinen.
Pi tch-to-Voltage Converter 256
9erät1 das die Resultate von Com stär�e und der gleichen llnschlags
puteroperationen auf Papier dar art erscheint. Diese starre p.e
stellt. H.Brün hat sich eines Technik wurde von K.Goeyvaerts
solchen Pl.s zur graphischen Dar ( So nate für zwei. Klaviere, 1950)
stellung seiner Drei Stücke für und P.Boulez (Polyphonie X, 1951)
Schlagzeug Solo (1967) bedient, in den Bereich der daraus ent
indem ein Progranun die Komposi wickelten - Seriellen Technik und
tionen und auch die Instruktio frühen E.n M. übertragen. Mes
nen für den Pl. generierte, so siaens Rhythmuslehre fand ihren
daß, anstatt gedruckter Data, Niederschlag in einem Werk der
spezifizierte Partituren resul Musique concrete mit dem.Titel
tierten(Jl). Timbre-Duree (Klangfa rben-Zeit
(s.Abb. s. 258-260) dauern), das die „Zeitfarben" der
Chronochromie (1960) vorweggenom
Polymikrophonie ist die das Klang men hat.
bild verändernde, selbst verfäl
schende Technik, bei der Musik
aufnahme mehrere Mikrophone im
Orchester aufzustellen, um den Polyrhythmik ist im 19.Jh. die
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TIME "'
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Seite 1 der Partitur von TOUCH AND GO (aus Drei Stücke für Schlagzeug Solo von Herbert Brün;
Abb. der Seiten 2 und 3 auf den folgenden Seiten 259 und 260).
259 Abb.Plotter
Abb.Plotter 260
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ten Saite sind alle zur Verwen passung an die ve ränderten akusti
dung kommenden Laute, selbst die schen Normen (-Makrokomposition).
Prop orti on 266
sung von Spannungen ist, deut- ein Begriff aus der Psychologie,
lieh) bezeichnet den Einschnitt im Über
gang vom Physischen zum Psychi
dB: -40 -35 -3 0 -25 -20
schen bei der Betrachtung der
Pr.: 2 5 10 Vorgänge des musikalischen Hö
rens. 11Dieser Begriff zeigt an,
+ daß man die physischen Vor gä nge
dB: -15 -10 -8 -6 - 0
bei der Reizübertragung so genau
Pr,: 20 30 40 50 100
betrachten kann, wie man will, da
mit aber niemals d as Erlebnis
dB: +5
selbst charakterisiert" (150). Die
Pr. : 180 verschiedenen Ausgangspunkte, ein
mal die physikalische Ermittlung
Prüffrequenz dient der Kontrolle sog. objektiver zusammenhänge und
radiophonisch ist ein um 1950 auf gen mehr im Sinne von Lautstärke
gekommener, heute in Deutschland schwankungen wahrgenommen, viel
teil des Rundfunks an der - Funk gen mehr als zwei Teilschwingun
oper bezeichnet wurde. Der 1924 gen innerhalb oder außerhalb des
entstandenen Gattung Hörspiel 20 Hz-Bereichs überlage rn, ist
folgte 1929 die Funkoper, die das Ergebnis, bei nicht genauem
bandtechnik, mit Hall- und Echo ter annehmen kann. Solche spek
effekten und mit akustischen Raum traldichten, auf potenzierter R.
Welt (1953) nach dem Text von halb erübrigt es sich auch, die
W.Hildesheimer führte die Gat musikalisch relevante R., wie es
tungsbezeichnung „Radiophonisches bisher üblich war, als „akusti
Musikspiel". Eine r.e Anweisung sche R. " zu bezeichnen.
Po
-
r [Ln
t � oLJ u
Ctj gis ch-kulturellen Situation eines
Individuums gewertet werden,
Schlagermusik hat, bei höchster
Verständlichkeit und gleichzeiti
4P
Aus ihrer Funktion - P(t) 0 ger Banalität, maximale R. E.M.
1{ dagegen kann Höchstwerte an In
(sinwt + � sin3wt + � sin5wt + . • • ) formation vermitteln, zugleich
aber, bei minimaler R., an der
- geht hervor, daß R, neben dem
Grenze des erfahrungsgemäß Unvor
Grundton nur ungerade Teiltöne
hersehbaren liegen. Die Frage der
enthalten, deren Amplituden im
Vorhersehbarkeit, eigentlich Vor
gleichen Verhältnis, in der sie
herhörbarkeit von musikalischen
zum Grundton stehen, abnehmen.
Vorgängen spielt in der populären
Die Vielfalt der Partialtöne je
Musik wie auch in gewissen Bezir
doch läßt eine volle, der Säge
ken der Musikpädagogik eine be
zahnschwingung ähnliche, „strah
sondere Rolle. Redundantes Höchst
lende" 1 aller<;l;i,ngs härter wirken
maß und zugleich völlige Banali
de Klangfarbe entstehen. R. wer
tät wäre bei einem unverändert
den durch eine Multivibrator
und unendlich lange fortgesetzten
Schaltung erzeugt. In den Oszil
Ton erreicht(74). Das Gegenteil
latoren der Synthesizer werden davon: gänzlich unvoraushörbare
häufig R. und - Rechteckimpulse
Musikvorgänge wären wegen der Un
unterschieden; beide können zur
ersetzbarkeit der Einzelelemente
Spannungssteuerung herangezogen
nicht nur einer ständigen Störung
werden.
ausgesetzt, sondern auch, über
sehr kurze Zeitstrecken hinaus,
Redundanz (lat. redundantia, Über
nicht aufnehmbar. Einer redundan
fülle, Weitschweifigkeit), ein
t en Sinnfälligkeit widersetzt
Begriff der - Informationstheorie,
sich die E.M. vor allem durch das
meint allgemein das der Erfassung
Fehlen metrischen Gleichmaßes und
eines Sinnzusammenhangs förderli
rhythmischer Nachvollziehbarkeit.
che 11vorauseilende Verstehen"
(127); im gleichen Sinne wird R.,
Regelung, die dynamische Aussteue
auf die Musik übertragen, als
rung von auf Tonband zu speichern�
psychologisc hes Maß für die Ver
den Schallereignissen am - Misch
ständlichkeit musikalischer Vor
pult oder - Re gietisch, hat sich
gänge betrachtet.Die Verständlich
an den technischen Beschränkungen
keit wächst proportional zur R.
der Aufnahme- und Wiedergabeappa
Auch - Statistische Formkriterien,
ratur zu orientieren (- Pegel) .
- Dichtegrade und - Häufigkeits
Dabei stellt sich vor allem die
verteilung der Töne können als
Frage, wie ein Schallereignis,
redundante Eigenschaften Bedeu
dessen Originaldynamik den zuläs
tung gewinnen. Darüber hinaus um
sigen technischen Spitzenwert
schließt der Begriff der R. im
überschreiten würde und das des
weitesten Sinne Fragen des Ge
halb herabgeregelt werden muß,
schmacks, der Bildung und der
278
Regelung
seine Gestalt trotz des korrigie Klänge ein großes Maß an Studio
renden Eingreifens nicht einbüßt. erfahrung und manuellem Geschick,
Es hat sich gezeigt, daß dies da da die Augen ständig den - Aus
durch möglich ist, daß man in Er steuerungsmesser, die - Regler
wartung eines Fortissimo den Pe und die schriftlichen Komposi
gel schon vorher kaum merklich tionsaufzeichnungen überblicken
langsam soweit herabgeregelt, daß und die Ohren gleichzeitig das
das crescendo möglichst unver klangliche Ergebnis kritisch prü
fälscht erhalten bleibt(216), das fen müssen. Dieses Regeln am
Fortissimo also seine Wirkung Mischpult zählt zu den grundlegen
nicht einbüßt. den Vora ussetzungen elektroni
scher Klangproduktion und Kompo
sition. Auch bei der - Aufführung
E.r M. ist häufig noch eine ge
wisse R. notwendig, welche die
Dynamik den akustischen Ver hält
nissen des Aufführungsraumes an
paßt; dabei führt fehlende Erfah
rung m anchmal dazu, daß Komponi
sten ihre elektronischen Komposi
tionen viel zu laut aussteuern.
untere Pegelgrenze Manche dieser Schwierigkeiten
bei der R. entfallen, wenn man
Kurve 1 : ungeregelter Pegel sich automatisch gesteuerter Reg
Kurve 2: korrigierte Pegelre ler bedienen kann. Durch sie las
gelung (nach J.Webers) sen sich prinzipiell alle Regel
vorgänge am Mischpult reproduzier
Als besonders schwierig erweist bar machen. Außerdem kann man
sich häufig die R. bei der - Ab sich in der - Live Electronic
mischung von fertig vorproduzier auf ein fertiges Regelprogramm
ten Schichten, deren dynamische verlassen, sodaß die Aussteuerong
Verläufe aber noch nicht a usge nicht den vielen Imponderabi-
steuert sind: denn bei E.r M. lien einer Aufführung ausgesetzt
sind nicht nur wie bei Aufnahmen ist.
instrumentaler Musik die Spitzen
und Minimalwerte zu regeln; viel Regie- oder Reglertisch (auch -
mehr muß der q��amte von Natur Mischpult oder Regiepult genannt)
aus nicht artikulierte Dynamik ist im Studio der mit - Reglern
bereich gestaltet werden. Häufig zur - Aussteuerung und zum
müssen daher - beispielsweise Pegeln, mit - Aussteuerungsmes
bei mehr als zwei oder drei gleich sern, - Begrenzern, - Filtern
zeitig abgemischten Schichten - und - Entzerrern, mit - Fernbe
weitere Zwischenmischungen ange dienung der Magnetba ndgeräte, mit
fertigt werden. Eine mehrkanalige optischen und akustischen Prü
Komposition verlangt weitere R., fungseinrichtungen versehene zen
um die dynamischen Verhältnisse trale Kontrollort für alles, was
der einzelnen Kanäle zueinander auf dem Weg von den Klangerzeu
zu bestimmen. Ganz allgemein er gern (Mikrophonen, Generatoren)
fordert die R. elektronischer zum Magnetbandgerät und vom Ton-
2� Regler
2 1
1 3 3
1 4 6 4 1
1 5 10 10 5 1
s 1 '::;: 4 23 12 3 7 20 45 28
35 1 1 3 6 14 44 2 7 3
10 52 18 43 26 2 34
41 17 49 25 33 9
16 48 24 7 32 8 40
47 23 6 31 14 39 15
22 5 30 13 3 6 21 46
s A T 0 R 1-2- 3 -4-5
A R E p 0 2 5 6 7 4
T E N E T 3- 6 - 8-6-3
0 p E R A 4 7 6 5 2
R 0 T A s 5-4-3-2-1
283 Reparatur
nur zum Teil die Bedingungen des wohl in horizontaler Folge als
reihen und die mittlere Zahl und Festlegung auf bestimmte Hörtypen
Spalte sind (wie Binomialreihen) oder gar auf die Typologie „völ
symmetrisch alternierend angelegt: kischer" Musikbegabungen. In der
2 7 6
Reparatur von schadhaften Geräten
9 5 1
geht in elektronischen Studios
Relais ist ein elektromagneti dem man durch eine ständige Über
nik übliche Festhalten an der sug und hinter dem Mikrophon, es ist
durch eine Vielzahl elektroni es, daß die Richtung des von vorn,
scher Kompositionen widerlegt. von der Seite oder von hinten ein
Die alte Vorstellung vom Tonart - fallenden Schalls ausgemacht wer
hier Ton, dort Hörer -, die schon den kann. Beim Hären ist der Kopf,
bei der Darbi.etung von Instrumen wenn auch in geringem Maße, stän
Richtungshören ist eine Funktion das Ohr nicht mehr gerichtete Ab
des räum lichen Hörens und hat für strahlungen vernimmt, sondern von
den Gesamteindruck beim Hären die der neugewonnenen Plastik der
Bedeutung einer sich orientieren Klangvorgänge gefesselt wird. Bei
den Konzentration. Die RichtW1gs mehrkanaliger Wiedergabe E.r M.
wahrnehmung erfolgt in einer über neigt das Ohr dazu, Klangbilder
aus subtilen, dem Hörer kaum be nicht nach Art stereophonischer
wußt werdenden Abweichung der Übertragung zu lokalisieren, son
Kopfhaltung von der frontalen dern im Sinne jener außerordent
Richtung des ankommenden Schalls. lich erhöhten Plastik umzuordnen.
beruhendes Gerät, das die „multi wenn der Ton nicht im Frequenz
sich bewährten Prinzips kann der wahrt. Der Schwingun gskreis steu
durch Öffnen bzw. Schließen von trische Verlauf kann durch Induk
und das geht über die ursprüng Zusammenbruch führen. In der E.n
hinaus, ist eine freie Wahl der bei allzu häufiger Anwendung oft
p
11 °(sinwt + ? in2wt + Js in3wt + • • • ) -;
Sch. getrennte Systeme für ver Sch. kommt in der E.n M. wegen
werden die Systeme oft so ange ist es möglich geworden, den Plan
Schallempfänger sind die Geräte, Schallkunst ist eine aus der Phi
mit deren Hilfe Schallschwingun losophie und Ästhetik der Musik
gen in Schwingungen anderer Ener nicht herleitbare Be griffsbildung,
gieform, insbesondere in mechani die aus der journalistischen Ta
sche oder elektrische Schwingun gespolemik stammt. Ebenso könnte,
gen umgesetzt werden können. Die um untere, vorkünstlerische Schich -
se Sch. sind in der Tonstudio ten zu charakterisieren, die Ar
technik die - Mikrophone, die chitektur als Steinkunst , die Ma
zusammen mit den Lautsprechern lerei als Ölfarbenkunst bezeich
allgemein unter dem Begriff - net werden. Begünstigt wird eine
Elektroakustische Wandler zusam ne gativ gemeinte Begriffsbildung
mengefaßt werden, wobei sowohl wie Sch. vor allem dadurch, daß
Sch. als auch Schallabstrahler die musikalische Kunst heute viel
zur Energieumsetzung eine Membran fach schon in neu gefunde nen und
benutzen. Je nach der Art des me neu funktionierenden Materialbe
chanisch-elektrischen Umsetzungs reichen des Elektronischen an
prinzips unterscheidet man haupt setzt.
sächlich elektrostatische (Kon-
Schallplatte 298
der Klang von Instrumenten wie Zugkraft auf das Band. Bei Nicht
- Tamtam, - Gong oder - Glocken übereinstimmung dieser beiden
den Tcngemischen. All diesen Größen (Zugkraft z u groß bzw. An
Schl.-Instrumenten genügt häufig druck z u klein) wird die Reibung
eine einfache Verstärkung, um sie an der Andruckrolle überwunden
ihres instrumentalen Charakters und das Band zu schnell transpor
weitgehend zu entkleiden. Sonst tiert: der nie ganz vermeidbare
verborgene klangliche Mikroele Schl. macht sich als technischer
mente werden hörbar, die durch Fehler bemerkbar mit dem Ergeb
weitere elektronische Transfor nis, daß das Band zu 11jaulen" be
mationen als neue Klangschichten ginnt und die Bandgeschwindigkeit
Gestalt annehmen können(35J. Wer im Verhältnis zu ihrem Nennwert
ke wie J.Cages Variation II in zu hoch wird.
der Version von D.Tudor, der mit
diversen Gegenständen im Flügel Schluß im Sinne musikalisch un
spielt und den Klavierklang ver mittelbarer Endwirkung, formal
stärken und durch Rückkopplungen und psychologisch jeglicher zu
und Übersteuerungen als Parallel Ende geführter Musik zugehörig,
schicht verfremden läßt, müssen ist in der E.n M. keine Grundka
ebenfalls i n diesem Zusammenhang tegorie der musikalischen For
gesehen werden; anders dagegen mung. In der tonalen Musik haben
die vielleicht bekannteste elek harmonische Kadenzführungen aus
tronische Komposition, in der gesprochene Schlußwirkung. Die
dem Schl. entscheidende Bedeutung Geschichte des Schließens in der
zukommt: K.Stockhausens Kontakte, Musik ist „noch nicht geschrie
in denen Schl.- und Klavierklänge ben"; eini.g e we5entliche Anmerk un
nicht verstärkt oder elektronisch gen dazu, vom Mittelalter bis zur
verarbeitet werden; die Klangver, Gegenwart, hat H.H.Eggebrecht ge
wandtschaften, die 11Kontakte" geben(l 67). Der rein E.n M. feh
zwischen den vom vierkanaligen len alle Voraussetzungen, Final
Tcnband ablaufenden elektroni wirkungen hervorzubringen. Sie
schen und den (live) dazu gespiel bricht ab, hört auf, endet, sie
ten instrumentalen Klängen beru kann 11work in progress" sein,
hen hier auf einer vorgegebenen mehr oder weniger vage der Idee
Skala von Klangkategorien (metal des Unendlichen verpflichtet, aus
lisch, fellähnlich, holzähnlich), dem ein Ausschnitt dargeboten
die der Welt des Schl.s entlehnt wird. Wenn Fonn, nach H.Riemann,
sind. „Einheit im Verschiedenen11 ist,
so wird jeder Formaugenblick, al
Schleifenbrett - Bandschleifen so auch der Schl. , von d i eser Ein
heit durchdrungen; mangels fehlen�
Schlupf entsteht bei - Magnetband der Schlußwirkung läßt s.ich sol
geräten zwischen dem Tonband und cher Momentcharakter als Teil,
dem Bandantrieb. Durch den Druck der das Ganze in sich enthält und
der Andruckrolle an die sich dre entweder aufhören oder unbegrenzt
hende Tonwelle (Capstan-Welle) weiter gehen kann, ohne Schwie
entsteht der eigentliche Bandvor rigkeit begründen. Allerdings
trieb; vom Aufwickelteller her gibt es historisch auch den Fall
wirkt jedoch noch eine weitere des Nicht-fertig-Gewordenen, das
301 Schwankungen
auch in der Tradition weithin als auch von der Bandbreite des
geäußert hat( 197) : „Die Komposi wie sie schon zu Bachs Zeiten be
mit einer festgelegten Dauer ge zen erfolgten, durch die Fäh ig
plant; im Verlauf der Arbeit stell keit des - Zure.chthörens ausge
te sich jedoch heraus, daß die glichen werden. Die heutige all
Form ganz offen wurde und kein gemeine Tendenz zur 11Perfektion"
Werke wollte ich zu einem bestimm Problematik der Schw., wenn nicht
beiden habe ich die Arbeit unmit gebracht. Man erkennt das schon
telbar vor der Aufführung abge daran, daß statt Schw. auch der
brochen • . • Und doch betrachte ich Terminus Trübungen verwendet wird
Fragmente; sie lassen ahnen, wie das kann ja nur der Wortsinn sein,
es hätte weiter gehen können, oh erst wieder gereinigt werden müs
ne Ende: sich ständig und unvor se. Das ist nicht de r Fall, denn
von etwa 130 Phon und einem die zulässige Grenze überschrit
Das Ohr ist über die Schm. hin interpretatorischen Schw. kennt
aus nicht mehr in der Lage, noch die auf Band exakt festgelegte
nicht (abgesehen von dem Sonder rechnet werden. Auch hier gibt es
fall einer dynamischen Regelung Toleranzgrenzen, wenn auch wesent
während der Bandvorführung) • Aber lich kleinere als bei den Inter
abwegig wäre es, nun die „lebendi pretations-Schw. Technische Unge
ge" Musik gegen die an interpre nauigkeiten der Bandführungen
tatorischen Schw. nicht teilneh sind im Normalfall glücklicher
mende E.M. auszuspielen. Denn so weise so gering, daß sie nicht
kommen immer wieder jene falschen bemerkt werden. Das gilt sowohl
Vergleiche zustande, die E.M. sei für den sog. - Schlupf des Ton
eine schlechte mechanische Imita bandes und die nicht immer mit
1
tion 11lebendiger1 Musik, während konstanter Umlaufgeschwindigkeit
sie i n Wirklichkeit nicht die ge laufende Antriebs- und Tonrolle
ringste Mühe h ätte, jene irratio des Magnetbandgeräts wie für die
nalen Schwankungsmomente nachzu Synchronschaltung einer Bandma
ahmen, etwa im Sinne einer ange schine oder für die nur auf zwei
messenen Streuung von vorher abge oder mehr Maschinen durchführbare
zirkelten Werten. Es kann aber - Synchronisierung von zwei oder
nicht der Sinn der E.n M. sein, mehreren Tonbändern.
solche Zeit-Schw. auf dem Tonband
millimeter- oder zentimetergetreu
nachzuahmQn, noch weniger, sie Sch�btmgen entstehen durch Über
allein ist den Problemen der E.n mehr getrennt gehört werden, son
das Wesen E.r M. völlig verkennen, kenden An- und Abschwellen, ver
M. müssen auch die der bewegten bungsfrequenz ist gleich dem Un
�
Maschinenteile bei der Aufnahme terschied der Stammfrequenzen"
'--- und Wiedergabe von Tonbändern ge- (213). Beträgt die eine Frequenz
15�
1 Hz Schwebung
16Hz
303 Schwebungssummer
440 Hz, die andere 441, und er nicht nur für das Stimmen von Mu
len sich je nach dem definierten Klanges unabhängig von der spek
Teiltonaufbau als Superposition tralen Umgebung verstärkt; in
von einfachen (sinusförmigen) den elektronischen Studios wird
Schwingungen beispielsweise in meist ein - Abstimmbarer Anzeige
Dreieck-, Rechteck- oder Sägezahn verstärker als s. verwendet. Auch
form dar, um einige einfache, in die spannungsgesteuerten Filter
der Praxis h äufiger benutzte der Synthesizer können als S. ein
Schw. zu nennen; ihnen entspricht gesetzt werden, da die Filterein
eine bestimmte klangliche Er satzfrequenz häufig durch eine
scheinungsform. Eine dieser Schw., als 11Resonance11 oder 11Regenera
die - Rechteckschwingung, hat tion" bezeichnete Einrichtung
schon in den Anfängen der E. n M. separat verstärkt werden kann.
in Gestalt des durch den Impuls Die - Präsenzfilter zählen eben
generator erzeugten (Rechtec k-) f alls zu den S.n.
- Impulses große Bedeutung er
langt. Mit dem Aufkommen der Syn Semantik (griech.), die Lehre von
thesizer, deren Klangerzeuger, der Bedeutung der Au sdrücke und
die Oszillatoren, von ihrem tech Zeichen, ist ein Begriff der
nischen Aufbau her verschiedene Sprachwissenschaft und der mathe
Schw. zur Verfügi.mg �tellen, tra mati5chen Logik. In d@r Sprach
ten auch - Dreieck- und - Säge forschung gibt die s. im besonde
zahnschwingungen mehr in den Vor ren Auskunft über die Bedeutung
dergrund, vor allem dadurch, daß der Wörter, indem sie von der
ihre Schw. den Verlauf spannungs Erkenntnis ausgeht, daß diese
gesteuerter Modulationen bestim nicht die Dinge benennen, um sie
men und außerdem auf einfache mitzuteilen, daß die Wörter viel
Weise - wiederum durch Superpo mehr selbst die sprachlichen Zei
sition - neue komplexe Schw. bil chen sind, in denen die Dinge
den können. Unharmonisch zusam erscheinen. Die Benennungspro
mengesetzte Tongemische und Ge bleme wurden von amerikanischen
räusche lassen sich nicht auf so Wissenschaftlern in eine synthe
einfache Weise charakterisier en tisch orientierte allgemeine S.
und herstellen. (general semantics) übergeführt.
In jüngster Zeit wurden semanti
Sekunde (Abk. s oder sec) ist mit sche Methoden auch von anderen
ihren Unterteilungen (etwa - Wissenschaften aufgegriffen, von
Millisekunde) das Maß für die der Sozialpsychologie, von der
Zeitmessung in der E.n M.; das Kulturanthropologie und vor allem
Meßinstrument ist die - Stoppuhr. - sich nun auch mit der Musik be
Auch die Bandmessung in cm oder rührend - von der Informations
mm leitet sich her von der sec, theorie( 127). Semantische Züge
denn die Bezugsgröße ist die zeigen die verschiedenen Ver-
Strecke, die das Tonband auf dem s tändlichkeitsgrade gesungener
Magnetbandgerät in 1 sec zurück und gesprochener Worte, die in
legt,- 38,1 cm/s, 19,05 cm/s oder solchen Abstufungen auch in der
9,5 cm/s usw. E.n M. eine erhebliche Rolle
spielen. Von der semantischen
Selektivverstärker ist ein Gerät, Sphäre zu unterscheiden ist die
das wählbare Frequenzen eines - diagnostische, in der, auch bei
Sender und Empfänger 306
Die „klass ische" Zwöl ftontechnik hat die E.M. mit einem Schlag das
befaßt sich mit der Ordnung der Tor zur Welt der musikalischen
Tonhöhen; in der seriellen Tech Mikroelemente aufgestoßen. Es
nik werden nun auch die anderen führen keine allmählichen Über
Schichten, oder, wie man auch gänge zu diesen neuen Mikrostruk
sagt: die anderen - Parameter der turen des Klangs, weder von den
Musik dieser seriellen Proportio zwölf Tönen noch von den seriel
nierung unterworfen, die Tondau len Daten her. Der hier vollführ
ern, die Lautstärken, die Klang te „Sprung" ins unendlich Verviel
farben, die jeweilige Klangdich fachte der freigesetzten Materie
te sowie manche Spiel- und An führt sich umweglos au f die
schlagsarten. Es ist kein Zufall, Sprengaktion des Elektronischen
daß die Gründung des ersten Stu zurück. Dagegen will es wenig be
dios für E.M. im Kölner Rundfunk, sagen, daß um 1960 eine gewisse
1951, mit den Anfängen der damals neoimpressionistische Spielart
noch nicht so benannten seriellen der Orchestermusik im geräusch
Technik zusammenfällt. Die jun haften Klangergebnis die E.M.
gen Komponisten, die H.Eimert 11eingeholt11 hat, - es ist jene
1953 zur Mitarbeit im Kölner Rund scheinbar ereignislose Statik
funkstudio heranzog (Sto��hausen, des Klangs, der unmgrklich 0�2il
Goey vaerts, Pousseur, Gredinger, lierende Webmuster und Farbf elder
Koenig, Klebe, der sich nur orien aus sich entläßt, mit der Wirkung
tierende Boulez, bald darauf auch einer versteckten Polyphonie der
Ligeti, Kagel, Nilsson u.a.) wa feinsten Valeurs, die György Li
ren ausnahmslos auch Instrumen geti „Mikropolyphonie" genannt
talkomponisten. In diesen ent hat. Auch dies, wenn nicht mehr
scheidenden Anfangsjahren hat seriell, hat noch seine seriellen
sich die in keinem Augenblick mit Bezüge. So hält Ulrich Dibelius
Ausschließlichkeitsansprüchen auf (45) fest: „Selbst eine Komposi
· ende E. M. immer als ein Teil
tret tion, in der Reihen oder Reihen
der seriellen verstanden, ja so manipulationen strengerer Obser
gar als die eigentlich serielle, vanz nicht mehr festzustellen
deren Verknüpfungsgesetze in der sind (es gab dies schon sehr früh),
Instrumentalmusik, wie sich bald die vielleicht nur noch sehr weit
herausstellte, auf unlösbare Wi läufig einige E rfahr ungen aus dem
derstände stießen. Als reine Kri P arameter- und Reihendenken ein
stallisation des Seriellen ent bezieht, gehört dennoch in den
hüllte sich die „Reihe" mit ihrem Bereich der seriellen Musik
11 •
Sichtbare Musik wird in der jüng die sich wieder der Schauwirkung
sten Entwicklung eine Musik mit versichernde - Live Electronic
ungewohnten optischen Ansprüchen sowie das in Deutschland zuerst
und Wirkungen genannt. Anwendungs von H.U.Humpert auf das Konzert
gebiete der S.n M. sind Fernsehen, podium verlegte 11Musizieren" mit
Film, 'nleater und das visuell ak einem transportablen Synthesizer.
tivierte Konzertritual, aber auch
die in Graphik verwandelte musi Signal ist ein Grundbegriff der
kalische Schrift mit der Konse - Informationstheorie. Die von
quenz reiner Lesepartituren, etwa einem Sender ausgehenden S.e wer
in Dieter Sehnebels Lesemusik den als „Nachrichten" vom hören
Mo-No, 1969(179), oder die mit den Menschen aufgenommen, der, im
den elektroakustischen Methoden Gegensatz zum Sender, die Funk
des - Visible Speech-Verfahrens tion des Empfängers ausübt. Nach
in den Bereich des Optischen richtenübertragungsketten verwen
transponierte gesehene Musik. Die den S.e auch als Nachrichtenträ
traditionelle Notenschrift ist ger, denen aus einem endlich gro
keine S.M., wie ein naiver Stand ßen Vorrat bestimmte physikali
punkt annehmen könnte. Denn in sche Größen aufgeprägt werden kön
den Noten wird nicht Musik sicht nen. In der musikalischen Infor
bar, sondern umgekehrt: aus ihnen mationstheorie (die es nur in be
soll Musik hörbar werden. Über scheidenen Ansätzen gibt) ist ein
das amerikanische Klan gschrift Ton kein Ton mehr, sondern ein S.
verfahren und die Möglichkeit, übertrieben wirkt die Anwendung
E. M. sozusagen klang- „photogra des Terminus S., wenn ein informa
phisch" aufzunehmen, hat H.Eimert tionsbeflisse ner Autor Noten oder
in einem 1956 in der Deutschen Motive von Bach, Beethoven oder
Werkbundzeitung erschienenen Auf Wagner bringt und sie nur noch
satz „Musik - sichtbar gemacht" s.e nennt.
berichtet( 54).
Die um 1950 von John Cage inaugu Singen - Gesang
rierte „Aktions"-Musik hat den
Sinn für optisches Bei- oder Sinustcn (lat, sinu�, Rundung,
Hauptwerk geweckt. systematisch Bogen) ist im übertragenen Sinne
hat M.Kagel diese neu mobilisier die Bezeichnung für einen Ton,
ten musikalischen Bildelemente der Schwingungen von einfachsten
szenisch und theatralisch auf dem periodischen Schwingungsvorgängen
Podium, auf der Bühne und im Film erzeugt. Die wissenschaftliche
zu unterhaltsamer oder kritisch Akustik spricht nicht vom S.,
enthüllender Wirkung gebracht sondern von einer Schallschwin
(181). Ähnliche Tendenzen vertre gung mit sinusförmigem Verlauf.
ten Stücke von D.Schnebel, der Der S. , vereinfachender Begriff
auch den Terminus S.M. beigesteu in der elektroakustischen Meß
ert hat(180), G.Ligeti, L.Berio, technik wie vor allem in der Stu
S.Busotti, F.Evangelisti, H.G diopraxis der E.n M., ist der ein
Helms, H.Otte, F.Donatoni, L. fachste Ton, den das Ohr kennt.
Ferrari sowie elektronisch reali In der Akustik seit langem be
sierte Filme von J.A.Riedl. In kannt, ist der s., bevor es E.M.
diesen Zusammenhang gehören auch gab, für die Musikpraxis ohne
Sinuston 310
Bedeutung gewesen; selbst als aku Sekunde die Frequenz angibt, und
stischer Begriff war er dem Musi der Amplitude, der die Lautstärke
ker kaum geläufig. Gr aphisch kann anzeigenden, größten Auslenkung
die Sinusschwingung auf verschie aus der Ruhelage (mit dem Sonder
dene Weise dargestellt werden: fall der Elongation, der Auslen
durch die Schwingungen eines - kung in einem beliebigen Augen
Pendels, durch die Schwingungen blick). Die Schwingungsdauer wird
einer elastisch aufgehängten M as mit T bezeichnet, die Amplitude
se und durch die Rotationsbewe mit A, die Frequenz mit f, die
gung, die von der Vorstellung den Kehrwert der leriodenzeit
ausgeht, ein Punkt bewege sich T darstellt (f ) und mit der
T
=
Obertöne sind nur sehr schwach, Argumente, mit denen nichts anzu
kann durch eine Vielzahl von ver nehmen, und auf diese Weise (ana
schied enen Geräten in der Ausrü log zur raschen Bildfolge des
stung eines elektronischen Stu Films) neue Klänge entstehen (
verändert sich linear nach oben, Über die Erzeugung von separaten
fällt plötzlich auf ihren ur Klängen hinaus können vollständi
sprünglichen Wert zurück, steigt ge und autonome musikalische Ab
wieder an usw. Die Häufigkeit läufe durch Sp.en realisiert oder
dieses Vorgangs, bezogen auf die in bestimmter Weise bearbeitet
Zeiteinheit 1 sec, heißt Wechsel werden. Soll beispielsweise eine
frequenz; sie ist abhängig von vorprodu zierte Struktur mit einer
319
Spektrale Modulation
wird.
Spektrogramme 320
hen auf den Frequenzspektren der gleich aber auch über den Anteil
werden. Ein weiteres, noch wenig schen C harakter hat. Die 1932 ver
bekanntes Feld der Sp. öffnet öffentlichte Sonate in Urlauten
sich bei eigener Klangfärbung der von Schwitters steht in der Mitte
Laute durch Veränderung des Mund zwischen Lautgedicht und neuer
höhlenraumes und analoger Betei phonetischer Sprachform. Vorbild
ligung der Sprechorgane. Man hau einer musikalisch konzipierten,
che im zusanunenhängenden Atem zu Tonmalerei und Onomatopöie nei
strom nacheinander verschiedene genden Dichtung sind James Joy-
Vokale, etwa A E I 0 U. Auf Ton ce 's Ulysses und Finnegans Wake,
band genommen und entsprechend an deren organisierten Kla�gauf
(Omaggio a Joyce, 1958) won Lucia den Sp. aufgedeckt wird. Grundle
no Berio und das ganz dem Sprach gend wichtig sind dabei die phy
bereich angehörende, in H.Eimerts siologischen Momente. Die Erzeu
WDR-Studio produzierte Werk Fa:m' gung der Sp. erfo lgt durch die
Ahniesgwow (1959) von Hans G Lunge, die Bronchi en, Stimmbänder,
Helms anknüpfen. In Eimerts den K ehlk opf , den Rachen und das
Epitaph werden die Verse von der „Ansatzrohr" (-Mund und Nase).
Mitte des Werkes an Zeile für An den Schwingungsvorgängen kön
Zeile umgestellt, die erste Zeile nen Zunge und Zäpfchen beteiligt
wird vom Sprecher selbst (nicht sein, ebenso Gaumen, Zähne und
auf Tonband) rückwärts gespro Lippen. Die Klangfarbe beim Spre
chen; aus der Höhe accelerando chen wird im wesentlic he n von
und glissando herabstürzende Wor den Resonanzen des Ansatzrohres
te entrollen sich zu normalem bestimmt. Die Sp. werden als
Sprechtempc. Zahlreiche Vokal stimmhafte und stimmlose unter
partien bei Stockhausen wahren schieden. Träger der Sprache sind
einen nichtsemantischen Wortzu überwiegend die stimmhaften Voka
sammenhang, allerdings nur in le A E I 0 U sowie die Diphtonge
nichtelektronischen, instrumen Au Ei Ai Eu. Bei der Erzeugung
tal-vokalen oder rein vokalen dieser Vokale ist die Stimmband
Verbindungen. I n zahlreichen Wer schwingung di e e igentli che Schall
ken verwendet Kagel Elemente der qu e ll e ; es sind periodisch aufge
Sp. , zuerst in dem Werk Anagrama baute Klänge. Bei den stimmhaften
(1957/58), das in den vier Spra Konsonanten L M N R wirken mehre
chen Deutsch, Französisch, Ita re Schallquellen zusammen: Stimm
lienisch und Spanisch phonetische bänder, Ansatzrohrresonanzen und
und semantische Umwandlungen Geräuschbildungen an Stellen des
bringt, um neuartige Farbklänge eingeengten Luftstroms. Die Klang
zu gewinnen. Der junge deutsche bilder der stimmhaften Konsonan
Komponist L.Rink erzielte in sei ten sind nicht rein periodisch.
ner halbstündigen Sp. Eigentum Auf einer Amplitudenmodulation
und Recht und Freiheit (1973) des Stimmbandklangs durch die me
neue Wirkungen im Verhältnis von ch anischen Schwingungen der Zunge
klanglichen und semantischen beruht der - Zitterlaut R. Bei
Strukturen durch die konsequente stimmlosen Konsonanten sind die
Anwendung der modernen spannungs Stimmbänder nicht in Funktion; es
gesteuerten Apparaturen des Köl werden, bei fehlenden Grundtönen,
ner Hochschulstudios. (s.S .427 f.) nur die Formantgebiete erregt.
Die Reibe- oder Zischlaute s F
8prachlaute sind für die E.M. von und S ch sind komplizierte Bildun
Bedeutung, weil s ie die Grundele gen unter Beteiligung von Zungen
mente der musikalisch verwert spitze, Schneidezähnen, Oberzäh
baren - Spra chklänge enthalten. nen und Unterlippe. Das H konsti
Wie Sprachklänge beschaffen sind, t uiert sich als Strömungsgeräusch
wie sie als ausgefilterte Fre in der Stimmritze. Die Schaller
quenzspektren tönende Gestalt zeugung der explosiven Konsonan
annehmen, wie sie ,klingen', kann ten erfolgt durch Eigenschwingun
analytisch nur erfaßt werden, gen des Ansatzrohres bei Veren
wenn der Unterbau der fundieren- gung (B D G ) oder Erweiterung
323 Spreizung/Pressung
ten eine bestimmte, durch die Re rätes dient der Aufzeichnung von
ne Klangfärbung, bei der gewisse, ten ist er mit dem - Lösch- und
Es geht dabei um die Frage, mit me bei etwa 210 Hz (ungefähr as) •
welcher Schnelligkeit die Sprach Die Spr. ist nicht linear festge
laute aufeinanderfolgen müssen, legt; sie schwankt in ständig be
wenn sie noch getrennt als Vokale lebender Modulation nach o ben und
und Konsonanten wahrgenommen wer unten. Der Umfang der Spr. der
den sollen. Man kann sich diese männlichen Stimme umfaßt unge
oder Verlangsamung des Bandes für die Färbung der Vokale sind
nicht beeinträchtigt, o bwohl hier Die Spr. kann nicht über dem
bereits eine Klangfarbenmodulation u-Formantbereich liegen. In der
geht. D agegen tritt bei verlän mung, die bei langsamer oder
zogener Spr. ein Effekt des Ver steht und die Zeitstruktur, die
wischens auf, der den Zusammen Tonlage und die Klangfarbe verän
hang der dumpf gewordenen Artiku- dert. Sp./Pr. ist identisch mit
Spur 324
die Linie zwischen den beiden reicht dadurch ein hohes Maß an
des Klang- 11Panoramas ,, , wenn er Die St. entstand aus dem Wunsch,
sich im Abhörraum genau auf der dem Hörer den technisch optimalen
<:J
„natürlichen Eindrucks1 über die
�\ I
akustischen Medien nachzukommen.
Aus der Idee, z.B. Orchestermusik
/
\ durch mehrere Mikrophone aufzu
/ nehmen (um benachteiligte Instru
\
/
\ mente 11präsenter 11 z u machen) und
\ /
durch zwei Lautsprecher wiederge
alpunkt, der durch ein gedachtes sich für n ur ein Mikrophon kaum
gleichseitiges Dreieck entsteht; ein idealer Aufnahmeplatz finden
auf ihm gewinnt der Hörer einen läßt; die Mikrophone werden aller
optimalen Klangeindruck. Neuere dings ins „Panorama" eingeordnet.
nik, deren Vorläufer bis vor die ihr werden die Mikrophone wie Oh
Jahrhundertwende zurückdatieren. ren an einem künstlichen Kopf an
Die St. verwendet im Gegensatz gebracht; ein Orchester beispiels
zur monauralen (einkanaligen) weise 11sitzt11 dann, wie man den
Übertragung zwei oder mehrere Ka Kopf auch dreht, immer auf der
näle (nach allgemeinem Sprachge Achse der Ohren. Für die raumbe
brauch iITllle
l r nur zwei) und er- zogene St. (über Lautsprecher)
327 Steuerspannung
und er gestattete die halbautoma und viele andere lassen sich auf
als erster eine Methode zur Steue portieren. Von den drei Grundty
11Regelung von Hand" kann selbst ein Modul wie der - Noise/Random
und Spezialgeräten (etwa bei CBS, der obere und untere Grenzwert
zu den Apparaturen der 11klassi durch ihre Ein- und Ausgänge mit
schen" Studiotechnik sind die einander zu koppeln. Dadurch er
eines S.s, der Module. Sie werden ten, die entweder durch Leitungs
häufig mit dem Zusatz „VC" be verbindungen oder (in neueren
wird ein Modul, das durch die Kla Einführung des S.s in die Stu
viatur gesteuert wird, als 11auf diotechnik nicht nur die Reali
die Tastatur gelegt" bezeichnet. sationsarbei t bedeutend erleich
parate Klaviaturen vor dem S. weitern. Denn nach einem gewissen
folgenden Modulaufbau haben (ge rung und deren Handhabung bei den
machen, da alle Firmen, die s. gängen gilt (er muß etwa lernen,
dem sich der Käufer nach eigenen öffnet sich ihm ein Vorrat von
11
Gesicht" einer Musik aus. An Synthetischer Aufbau bezeichnet
ders wäre die Phantasie des Kom als Gegensatz zum - Analytischen
ponisten dem technischen Drang Abbau das Zusammensetzen von
zur Schablone erlegen (- Musik Klängen, Tongemischen und Geräu
und Technik) . schen aus einzelnen - Teiltönen,
die sich als diskrete Schwingun
Synthetische Musik oder Klanger gen von sinusförmigem Verlauf
zeugung ist eine mißverständli durch genaue Frequenzzahlen ange
che, früher oft in polemischer ben und nach der Konzeption des
Absicht gebrauchte Bezeichnung, Komponisten „übereinanderschich
die den elektronischen Klang im ten" lassen. Da der Komponist im
abwertenden Sinne als „künstlich elektronischen Studio weder an
gemacht" ausgeben wollte. Das ,,natürliche 11 Proportionen, noch
Wort ,Synthese' kann die Zusam an eine gegebene Verteilung oder
Tastenmanual (lat. manus, die nehmen ist, daß das Ohr in die
Hand) ist im Gegensatz zur Fuß ser Hinsicht von 1000 Hz an -
klaviatur des Orgelpedals die bis 3000 Hz und darüber hinaus -
mit den Händen zu spielende - besonders hörempfindlich ist.
Klaviatur. Mit elektronischen Nicht nur in populären Darstellun
T.en, die ·steuerspannungen abge gen wurde gesagt, dies sei musi
ben, sind die - Synthesizer aus kalisch der günstigste Hörbereich.
gerüstet. Für den mit diesen Pro blemen
nicht vertrauten Musiker und Le
Tausend-(lOCO-)Hz-Ton ist in der ser sind solche Feststellungen
Elektroakustik und Gehörphysiolo irreführend; denn er sagt sich
gie eine allgemeingültige Bezugs mit Recht, daß der ebenfalls in
größe, die nicht auf das tempe Frequenzen darstellbare Grundton
rierte Tonhöh ensystem bezogen bereich der Musik zum ganz über
werden kann. Zur Orientierung an wiegenden Teil unter 1000 Hz
diesem genügt es zu wissen, daß bleibt. Demnach ist der Meß- und
1000 Hz ungefähr der Tonhöhe des Eichton 1000 Hz nur ein für ob
dreigestrichenen c, das ist das jektiven Scha lldruck und subjek
sog. hohe c der Frauenstimme, tives Lautstärkeempfinden gülti
3 ges Maß, das bloß in diesem aku
entsprechen. c hat die Frequenz
zahl 1046,5; der 1000 Hz-Ton stisch-physiologischen Bezirk
liegt demnach etwas mehr als ein als eine genormte Bezugsgröße
3 für andere Prüffrequenzen Gel
Viertelton unter c . Seine Vor
zugsstellung als akustische Meß tung hat, Klangmat@rial für die
und Eichgröße verdankt er der se wissenschaftlichen Untersu
Tatsache, daß das frequenzab chungen sind fast nur Sinustöne.
hängige - Hörfeld zwischen dem - In der Studiopraxis ist der
eben noch hörbaren, die - Hör 1000 Hz-Ton bei Bandaufnahmen
schwelle bezeichnenden und dem ein häufig verwendetes Tonsignal;
denkbar lautesten, die - Schmerz es dient, als eine Art Einstimm
schwelle bestimmenden Ton, sein ton, dem Einpegeln der Magnetband
Maximum bei einer Frequenz von geräte und ist für den Techniker
1000 Hz hat. Zwischen Hör- und ein Kontrollvorgang von wenigen
Schmerzschwelle verarbeitet das Sekunden Dauer (- Pegeln).
Ohr bei 1000 Hz einen Leistungs
bereich von rund 1013,1 oder von Techniker - Toningenieur
130 dB. Im Hörfeld ist das Laut
stärkeempfinden sehr verschieden Technische Phantasie - Phantasie
abgestuft; ungefähre Übereinstim
mung besteht nur bei einer Fre Teiltöne, auch Partialtöne, seit
quenz von 1000 Hz. zahlreiche dem 17.Jh, bekannt, sind die
akustische und physiologische beim Erklingen eines musikali
Untersuchungen haben Kurvendia schen Tons fast unmerklich mit
gramme für Laustärkeempfinden schw ingenden Töne, deren Schwin
und für die Bereiche von Druck gungszahlen einfache Vielfache
und Intensität des Schalls aufge der Schwingungszahl des Grundtons
stellt. Das bekannteste K urven sind. Der 1.Teilton ist der Grund
bild ist das der - Kurven glei ton, der 2. die Oktave, der 3.
cher Lautstärke, denen zu ent- die Quinte usw. Wird nach - Ober-
345 Telephon
tönen gezählt, so wird der Grund Die Auswahl der mit dem Grundton
ton nicht mitgezählt. mitschwingenden Obertöne ( wie
der in diesem Punkt neuerdings
fast immer negativ beurteilte
H . v.Helmholtz durchaus richtig
erkannte) sowie gewisse dichte,
als - Formanten bezeichnete Re
sonanzzentren bestimmen die
�
0 Klangfarbe eines Tons. Das Ohr
0
-- hört nicht die Zusammensetzung
2 3 4 5 6 7 8 der T. , sondern die charak teri
„ stische instrumentale oder voka
„
le Klangfarbe. Gewissermaßen ima
-e-
ginäre Instrumentalfarben entste
-
!k;:;. .u_ hen, wenn die Zusammensetzung
oder Laustärke der T. geändert
wird, was nur mit elektronischen
9 10 11 12 13 14 15 16 Mitteln möglich ist. In der E.n
M. können Töne, akustisch 11Klän
ge 11, aus harmonischen T . n zusam
mengesetzt werden. Umgekehrt kön
+ +
nen elektronische Klänge jeder
Art durch Filter in ihre klang
Teiltonspektrum - Frequenzspek
........................... trum
140,625, 7 : 5 140.
reale Töne können sie nur durch
=
260 276 292 308 328 348 368 392 416 440 464 492 �
Cll
.....
.....
� Cll
-.y
=tr --- �--- l!�
-- ..0...
_II_ _n_ __lo_ JL---
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w
�
520 552 584 616 656 696 784 880 928 984
..il... -- 1! --
..il.. -0- gva.--
- #� - #....o_ - -
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1040 1104 1168 12 32 1312 1392 1472 1568 4 1760 1856 1968
gva-- -- --- ...Q_ -- --
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# - #...a... - #...Q_ �
#- 16ta
---- ...Q_
j _
___
ti
2080 2208 2336 2464 2624 2784 2944 3136 3328 3520 3712 3936
4160 4416 4&72 492 8 5248 5568 5888 6272 6656 7040 7424 7872
w
"'
0
8320 8832 9344 9856 10496 11136 11776 12544 13312 14080 14848 15744
351 Terminologie
11schneller" und 11l angsamer11 als Lehre der auf sie bezogenen tech
Stufengrade der Schnelligkeit nisch-musikalischen Fachwörter.
zuzulassen. Die E.M. kennt we�· Die heute vor allem von H.H.Egge
der T.- noch Metronombezeichnun brecht zu einer wissenschaftli
gen, dokumentiert aber ihre Ver chen Grundforderung erhobene ter
bundenheit mit dem Zeitphänomen minologische Erfassung der Sach
durch die exaktesten Zeitangaben, und Fachbezeichnungen verzweigt
die in der Musik überhaupt zu sich in der E.n M. nicht unüber
finden sind. sehbar in die Geschichte, muß da
T. ist ein spezifisch musikali für aber eine Fülle von anderen,
scher Zeitbegriff, dessen psychi selbst außermusikalischen Diszi
scher Spielraum das subjektive plinen wie Akustik, Physiologie,
Zeiterlebnis ist, in dem dersel Elektrotechnik, Maschinentechnik,
be Prozeß ,1schneller" oder 11lang Meßtechnik, Informationstheorie,
samer" ablaufen kann, ohne mit Kybernetik, Linguistik u.a. her
der realen Zeit in Konflikt zu anziehen. Viele Sachbezeichnungen
kommen. Die reale Zeit kennt kein ergeben sich aus den Sachgebieten
langsamer oder schneller. Nur das selbst. Wo sie sich mit der Musik
in sie eingepaßte, willkürlich berühren, treten oft Termini tech
gewählte Zeitmaß kann kürzer oder nici mit ungewohnt naturwissen
·
länger, schneller oder langsamer schaftlicher Akzentuierung her
sein. T.-Freiheit setzt im all vor. Das braucht, so wie die
gemeinen voraus, daß eine exakte Dinge heute liegen, kein Nachteil
Zeiteinteilung zum Vergleich oder Fehler zu sein. Nur besteht
vorhanden sein muß. Aber in der die Gefahr, daß hier nun die Kom
E.n M. kann die freie, stockungs ponisten und musikalischen Theo
lose Bewegung nicht als T.-Varian retiker einen begrifflichen Pri
te eines abstrakten Zeitschemas vatbezirk in der Maske des all
aufgefaßt werden. Vielmehr ist wissenden, allesvermögenden Mu
darin die subjektive Anpassungs sikingenieurs erschließen möch
fähigkeit an die musikalischen ten.
11Kurven11 der 2elt so groß und T. geht nicht nur das Fachwörter
ausgeprägt, daß diese mit ihrem wissen an, sie kann auch, unbe
metrischen Netzwerk und chrono rechenbar und wider besseres
metrischen Einteilungsschema Wissen, dem Zufall ausgeliefert
nicht zu Vergleichen herangezogen sein. Wer nach 1950 erlebt hat,
werden kann. Typisch ist, daß bei wie neue, falsch akzentuierte
der Kombination von instrumenta- Termini sich hartnäckig behaupte-
Tetraphonie 352
nur ohne Zwang auf die Richtig Frequenzen der Teiltöne nicht
keit der Sache vertrauen un d sei harmonisch zum Grundton; sie las
nen Weg geradeaus gehen. Das gilt sen sich nicht durch ganze Zahlen
insbesondere für die von Anfang verhältnisse ausdrücken. Gemische
an keineswegs feststehende Be sind immer Sinustongemische und
zeichnung E.M. 1 für die nach dem also nicht identisch mit Akkor
ersten Konzert mit elektronischen den. Sie haben einen höheren Ver
Werken 1953 zahlreiche Benennungs schmelzungsgrad als Zusammenklän
vorschläge gemacht wurden: auto ge und sind weit einheitlicher
nome, autochtone, authentische, „Klang" als Instrumentalakkorde,
autodynamische, elektrogene, 4. - Geräusche sind durch ihren
elektrophone, synthetische Musik, spezifischen Charakter und durch
Elektronenmusik, Elektronienmusik, ihre Lage im Tonhöhenraum be
Elektromusik, Tonbandmusik u.a. stimmt. Die Höhen von Farbgeräu
schen haben der Wert ungefährer
1
Die E. M. hat neue Hörtatsachen im Arten benutzt: das 11normale1 1/4-
Sinne einer Klangfarben- und Ge� Zoll-Band zur monauralen u n d
räuschfarbenmusik geschaffen, de: stereophonen Aufzeichnung dient
ren eigengesetzliche Zentrierung der Realisation einzelner Schich
nicht die einer T. sein kann. ten und Zwischenmischungen (das
„Senkel"-T. gestattet leichte und
Tonband (Magnettonband, Magnet schnelle schneide- und Klebearbei
band) ist der - Tonträger der ten); mit dem 1-Zoll-Vierspurband
E.n M.; das T. besteht aus einem werden Synchronisierungsvorgänge
magnetisch neutralen Träger, auf und Schlußmischungen vorgenommen.
den die Magnetschicht (das Fer Die Rückseite der Studio-T.er,
romagnetikum) aufgetragen wird. die auf - Freitragende Wickel
Die Stärke von T.ern, die Art aufgespult werden, sind zur bes
des verwendeten Bandmaterials seren Haftung a uf dem Bobbin mat
und die unterschiedliche Aussteu tiert.
erbarkeit machen die verschiede
nen - Bandtypen aus. Allgemein Tonbandmosaik - Weißband
müssen von jedem T. bestimmte
elektromagnetische Eigenschaften Tonbandmusik - Music for Tape
verlangt werden, welche vor al
lem die - Vormagnetisierung (zur Tonbestinmungstabelle - Temperier
Erreichung der maximalen Empfind te Frequenztabelle
lichkeit), den - F requenzgang,
die Kopierdämpfung (zur Unterdrül< Toncharakter, ein Begriff aus der
k ung des - Kopiereffekts) und Tonpsychologie, stellt die Summe
den Rauschspannungsabstand (von der Eigenschaften dar, die ein
dem der - Aussteuerungsbereich Ton haben kann. Der T. wird we
abhängt) betreffen. In jüngster sentlich mitbestimmt durch die
Zeit ist es gelungen, das stö Tonhöhe, die Dauer, die Intensi
rende - Bandrauschen durch Her tät und die Klangfarbe, vor al
stellung von besonders feinteili lem und darüber hinaus aber durch
gen und homogenen Eisenoxidteil seine Stellung im Verband von
chen erheblich zu reduzieren. Tongruppen („Tongesellschaft"),
Die rauscharmen (low noise) T.er die in der neueren Musik auf dem
brachten eine Verringerung des Quintensystem beruhen(75). Diese
Rauschens bis zu 8 dB. LH-T.er musikalische Tonqualität wurde
(low noise, high output) erfül auch als - 11Tonigkeit" bezeichnet.
-
l;n auch bei einer Bandgeschwin Beim Fehlen tonaler Bezüge muß
digkeit von 9,5 cm/s und bei - sich der Begriff T. in der E.n M.
Viertelspurtechnik bestimmte auf allgemein charakterisierende
(HiFi-) Bedingungen. Da schon Eigenschaften beschränken (- Ton
einmaliges Löschen auf dem T. ein existenz).
gewisses Rauschen erzeugt, wer
den noch nie bespielte Frischbän Tonexistenz, nicht auf Akustik
der von Leerbändern, die bereits und Physiologie, sondern auf das
mindestens einem Löschvorgang un musikalische Materi�l �e�ogen1
terworfen waren, unterschieden ist begründet in den fun damenta
Im elektronischen Studio werden len Eigenschaften des Tons: in
meist nur zwei verschiedene T.- seiner Höhe, Lautstärke, Dauer
Tonfarbe 356
ment". Die Frequenzzahl wird ver Teiltöne aus dem harmonischen Na
mittels Drehscheiben für die turklanggleis heraus. T.e sind
Einer, Zehner, Hunderter und nicht identisch mit Akkorden. In
Tausender bestimmt. der Instrumentalmusik existieren
T.e nur mit den Merkmalen des
Anschlags und Verklingens (Glok
ken, Röhren, Platten, Stäbe).
p:= �
Elektronisch dagegen können T.e
23ö
1 1098 200310000ö700900800 2010300709080
den. Ihr Klan gcharakter wird
durch die Anzahl und den Abstand
30
·5 „ M/%0 bestimmt. In „weiter Lage", bei
21 98 0
mehr als 100 Hz Abstand zwischen
oder wenn aus dem Verhältnis der torischen Praxis. Die Wahrneh
Schwingungszahlen zur Prime un mungsschwelle für Tonhöhenände
mittelbar die Frequenz und damit rungen ist ebenso von der Fre
die T. abgelesen werden kann quenzlage wie von der Intensität
(- Hundert- ( 100-) Hz-Ton). abhängig. Dieses Tonhöhenunter
In der E.n M. rücken die akusti scheidungsvermögen sieht sich vor
schen und musikalischen Daten die scheinbar einfache und doch
des Tones so nahe zusammen, daß unlösbare Frage gestellt, wievie
sie zwar nicht identisch werden, le verschiedene Tonhöhenstufen
aber sich doch als zwei aufein das Ohr im gesamten Hörbereich
ander angewiesene Momente der unterscheiden kann. Wie immer
selben Sache zu erkennen geben, bei solchen Beobachtungen müssen
deren Resultat so beschaffen ist, die sehr tiefen und sehr hohen
daß die Art der Meß methodik da Frequenzen gesondert betrachtet
rin unvermeidlich aufbewahrt, werden. Bei mittlerer Lautstärke
„aufgehoben" wird. Das gilt nicht und unter Ausschaltung der Grenz
nur für einzelne Tonqualitäten, fälle werden in der Fachliteratur
sondern auch für das nunmehr für die kleinsten wahrnehmbaren
nicht mehr trennbare Verhältnis Tonhöhenunterschiede Zahlen zwi
von Frequenz und T. schen 850 und 4000 genannt. In
Mit dem Hineinnehmen der Meßmetho ihren unverständlichen Abweichun
dik in die Ton-·und Klangergebnis gen sind diese Angaben praktisch
se zeichnen sich neue Maßsysteme nicht brauchbar. Das mag ebenso
ab, ohne welche die heute stark an der Unterschiedlichkeit der
zunehmende Tendenz, instrumenta Meßmethoden wie an den sehr un
le, vokale und elektronische terschiedlich ansprechenden Ver
Klänge zu verbinden, nicht ver suchspersonen liegen. Nicht ganz
standen werden kann. so groß sind die abweichenden
Angaben über die verschiedenen
Tonhöhenschreiber ist ein elek - Lautstärkestufen. Im mittleren
troakustisches Gerät zur Regi Tonhöhenbereich rechnet die E.M.
strierung und Aufzeichnung von mit rund 100 wahrnehmbaren Ton
Tonhöhenverläufen. Der T. wird höhenunterschieden pro Oktav9.
vor allem zur phonetischen Be-
s tirrunung der ständigen Tonhöhen Tonigl<eit ist in der - Hörpsycho
änderungen bei gesprochenen Tex logie eine von E.M.v.Hornbostel
ten verwendet. Analytische Zerle (83) 1926 eingeführte, zur „auf
gungen solcher Schallvorgänge gespalteten" Tonhöhe gehörende
sind auch durch gewisse Verfah Bestimmungsgröße des Tons, die
ren mittels - Pegelschreiber, auch als 11Toneigenart" oder
,1Ton
vor allem aber durch das - Visi charakter" gekennzeichnet wird
ble Speech-Verfahren durchführ und im Optischen dem 11Farbton ,,
bar. entspricht. In der Theorie der
E.n M. werden solche Begriffe
Tonhöhenunterschiede in klein nicht verwendet, nicht weil es
stem Maße sind in der E.n M. sie hier nicht gibt, sondern weil
1
nicht Gegenstand wissenschaftli es nichts 11darüber 1 gibt, da sie
cher Analyse, sondern Grundfra gänzlich außerhalb tonpsychologi
gen des Hörens und der komposi- scher Interessen liegen.
359
Tonleiter
Tonkennzeit ist die Mindestzeit, Tonleiter ist die Folge von Ton
die notwendig ist, um eine be schritten, die im Normalfall ska
stimmte Tonhöhe zu erkennen. Sie lenartig nach Tonhöhen geordnet
ist weniger a bhängig von der sind. Von dem geläufigen tonalen
Einschwingzeit des Ohres als von Begriff der T.n weichen gewisse
den physikalischen Eigenschaften historische und exotische Skalen
der Töne. Die Mindestzeit des bildungen ab, bei denen auch die
Erkennens liegt für Sinustöne bei gewohnte Rahmenbegrenzung durch
4 ms-.': Bei noch kürzerer Dauer die Oktave nicht immer gegeben
wird kein Ton mehr, sondern ein ist. In der zwölfstufigen gleich
- Knack wahrgenommen, worunter schwebenden Temperatur wird die
man sich weniger etwas scharf Oktave, zur Gewinnung brauchbarer
Geräuschhaftes als ein sanftes, Mittelwerte, nach der Formel
dumpfes Blubs, so als wenn man
leise auf eine Tischplatte klopft,
� in 12 gleiche Halbtöne ge
teilt. Nichts steht im Wege, sie
vorstellen muß - das ist die
Kennzeit „bei abgerundetem Ein in der E.n M. in 13 (ll.J2) oder
schaltstoß 11, während bei „sprung
haftem Einschaltstoß" das unmit
in 11 gleiche Töne (�) zu tei
len, an deren T.-Charakter kein
telbar Geräuschhafte stärker her
Zweifel sein kann. Ungezählt e
vortritt. Aus den nicht stets
andere T.n im Sinne gleichabstän
übereinstimmenden Angaben und
diger Skalenbildungen sind (mit
Kurvenbildern für die T. geht
und ohne Rahmenbegrenzung durch
hervor, daß die erforderliche
Tonmeister 360
ist, von dem aus Einzeltönen zu ständlich, sondern eine höchst
sammengesetzten „Klang" (Instru merkwürdige Tatsache ist. Diesel
mental- oder Vokalton) zu unter be Eigenschaft kehrt aber in abge
scheiden. Die verwirrende Viel schwächter Weise auch bei Qu inten
deutigkeit des Wortes „Klang" und Quarten, ja bei Terzen und
läßt es geraten erscheinen, den Sexten wieder" ( 204) • Durch die
obertonlosen Ton als - Sinuston E.M. und ihre neuartigen Misch
und den aus Obertönen zusammen formen von Tönen und Klängen wur
gesetzten Ton (Klang) als Instru de der Begriff der Verschmelzung
mental- oder Vokalton zu bezeich wesentlich erweitert.
nen. Als physikalische Größen
sind T.u.Kl. der Akustik zugehö Touch Controlled Voltage Source
rig, aber sie können heute nicht (engl., wörtl. „druckges teuerte
mehr gegen die ihnen innewohnen Spannungsquelle") , eine techni
den musikalischen Bedingungen sche Besonderheit der „Buchla
ausgespielt werden. Die Komponi Box" von - CBS, produziert -
sten E.r M., die in reichem Maße Triggerimpulse und - Steuerspan
Sinustöne als musikalische Töne nungen durch besondere Kontakta
verwenden, stehen einer solchen sten, die im Gegensatz zu den
betriebsam in G ang gehaltenen üblichen Synthesizer-Tastaturen
Abgrenzung der Akustik gegen die auf Fingerdruck reagieren (etwa
Musik verständnislos gegenüber, vergleichbar dem Verhältnis zwi
da der akustische Ton hier und schen mechanischen und elektri
der musika�ische dort keiner Rea schen Schreibmaschinen) . Die Grö
lität des Hörens und des Kompo ße der erzeugten Steuerspannung
sitorischen mehr entspricht. ist diesem Fingerdruck proportio
nal; damit sind für die Steuer
Tonversclunelzung ist ein von c. spannungen wichtige manuelle Ver
Stumpf(203) in die Tonpsychologie änderungsmöglichkeiten gegeben.
eingeführter Begriff, der besagt, Triggerimpulse werden, bei ent
daß zugleich erklingende Töne sprechender Schaltung, durch jeg
unter bestimmten Voraussetzungen liche Berührung der Kontakte ab
als ein einziger Ton gehört wer gegeben.
den. Dieser bekannte Vorgang hat
in der Tonpsychologie hauptsäch Trafo, Abk. für - Transformator
lich dazu gedient, die Merkmale
der - Konsonanz zu bestimmen. Im Transfornationsgeräte sind im
einzelnen wurde schon um die elektronischen Studio alle Appa
Jahrhundertwende versucht, die rate, die nicht der unmittelba
Verschmelzungsgrade von Interval ren Produktion der Klänge und de
len zu ermitteln, wie sie später ren Aufzeichnung dienen, sondern
in E.KJ:eneks Aufstellung von Kon von Generatoren und anderen Klang
sonanzen, milden und scharfen erzeugern produzierte Schaller
Dissonanzen zum Ausdruck kamen eignisse in ir 9endeiner Form ver
{109). �el C.Stumpf heißt es: ändern. Dazu zählen, um einige
„Daß die Oktave dem wirklichen zu nennen, - Filter und - Verzer
Unisono ähnlich klingt, ist alle rer, - Ringmodulatoren, - Lauf
zeit anerkannt worden, obschon zei tregler und - Hallplatten,
es nichts weniger als selbstver- aber auch die Geräte der Span-
363 Transformator
lation in der tonalen Musik, von ten (Hoch-, Tief- und Bandpaß so
einer Tonart in die andere zu mo wie Bandsperre), deren Bereiche
dulieren, so bewirkt die elektro an zwei Grenzfrequenzschaltern
nische Modul ation klanglich tief nach einer Normreihe eingestellt
greifende U. ; dazu gehören auch werden. Durch ein mechanisches
tlberlagerungen von Schwingungen zusammenkuppeln der beiden Schal
gleicher Frequenz und ungleicher ter wird aus dem variablen ein
Amplitude bzw. ungleicher Fre fixiertes Filter, etwa ein Halb
quenz und gleicher Amplitude oktavbandpaß. Außerdem gestattet
sowie klangliche U. durch Trans eine Frequenzweiche über zwei
position, darunter solche, bei separate Ausgänge die Trennung
denen wie bei der Ringmodulation eines Signals in zwei unterschied
nicht musikalis che Intervalle, liche Filtercharakteristiken (U.
sondern ganze Frequenzbereiche der Fa. Wandel und Goltermann).
transponiert werden.
369 Unterricht
Unvorhersehbarkeit - Redundanz
371 V Verbalpartit ur
hält (Unbegrenzt: „Spiele einen Ein Ton wird durch einen anderen
Ton mit der Gewißheit, daß Du verdeckt, weil er leiser ist oder
beliebig vie 1 Zeit und Raum hast") weil e r eine andere Klangfarbe
und bald Nachahmer fand. Sponta hat als d er andere. Man sagt auch:
nes instrumentales Reagieren auf ein Sänger wird vom Orchester
fertige, vom Band ablaufende E . zugedeckt. Im erweiterten Sinne
M . wurde ebenfalls i n verbaler könnte man sogar von psychischen
Form zu „lenken" versucht . Im V .n sprechen. Die mo derne Inter
weiteren Sinn kann auch die - pretation hat bis dahin verdeckt
Realisationspartitur einer elek gewesene Mittelstimmenstrukturen
tronischen Komposition als eine aufgedeckt, woraus besonders die
Art von V. aufgefaßt werden. Pianisten eine Spezialität ner
vöser klanglicher und agogischer
Verdeckung tritt durch Veränderun Belebung gemacht haben. Akust
. isch
gen im Bereich der Lautstärke ein. sind die V. im wesentliche n eine
Bei einem aus harmonischen Schwin Frage des Lautstärkeempfindens .
gungen zusammengesetzten Ton Treten zu einem Dauerton konstan
(Einzelton) ist die Lautstärke ter Intensität kurze, gleich lau
der Teiltöne von Schalldruck und te Schallimpulse hinzu, so werden
Frequenz abhängig. Bei einem in diese als weniget laut ernpfund@n,
stru mentalen Ton sind die Laut weil ihnen die Zeit zur vollen
stärken der Teiltöne unabänder Amplitudenentfaltung f ehlt. Vor
lich gegeben. Die Teiltonkompo allem kommen V. zustande, wenn
nenten können nur mit elektroni zwei Töne verschiedener Frequenz
schen Mitteln verändert werden. zugleich erklingen und einer von
Sind die Teiltöne gleich laut (bei ihnen an Lautstärke immer mehr
Instrumentaltönen nimmt die Laut zurückgenommen wird; dann treten
stärke nach der Höhe zu ab), so die von Frequenz und Intensität
läßt sich von ihrer Anzahl nicht abhängigen V. ein, die bei schwa
die Lautstärke des Tons ableiten. cher I ntensität des verdeckten
Die Gesamtlautstärke wird nur we Tons zu seiner Auslöschung füh
nig von der sich erhöhenden Zahl ren können . Das Maß der V. kann
der Teiltöne bestimmt. Bei 2 vermittels einer variablen Stör
gleich lauten Teiltönen ergibt frequenz u nd einer eben merkbaren
sich eine Lautstärkezunahme von veränderlichen Frequenz durch
3 Phon, bei 5 von 7 Phon, - das vergleiche nde Schalldruckmessung
entspricht der jedem Musiker be bestimmt werden. In der Studio
kannten Tatsache, daß 20 Violinen praxis der E .n M. gehören V. zu
nicht doppelt so laut klingen den gewohnten, nunmehr nicht blcß
wie 10. Wird ein Teilton über akustis chen, sondern auch musika
alle andern hinaus verstärkt, so lisch-kompositorisch auswertba
tritt, besonders bei tiefen Tö ren Erscheinungen.
nen, eine V. ein, die in der Stu
diopraxis nicht nur als V. , son Verdunkelte Hörräume sind bei mu
dern vor allem als Kl angfarben sikalischen Theaterdarbietungen
änderung registriert wird. die Regel, bei Aufführungen im
Konzertsaal heute nicht immer die
Verdeckungseffekte sind in der Ausnahme. Den Anfang mit V.n H.n
Musik eine allgemeine Erscheinung. haben wohl Kammerensembles in
Verstärker
373
chrone Bänder durch das Wi-Sy-V. Das Wi-Sy-V. ist bei der Synchro
synchron „gezogen" werden. Diese nisierung fertiger Teilstru kturen
schon in den ersten Jahren der oft sehr nützlich; unentbehrlich
E.n M. am damaligen NWDR Köln ist es bei der Realisation sehr
entwickelte Methode überwand die kurzer musikalischer oder sprach
technische Unvollkommenheit, daß licher Überlappungen von mehreren
zwei Magnetbandgeräte, selbst Schichten. In Ausnahmefällen kann
wenn sie vom gleichen Typ sind, ein Wi-Sy-V. auch für kurze Zeit
nie völlig synchron laufen. einmal über drei Magnetbandgeräte
laufen. Vierkanal ige Kompo sitio-
Wiener Schule (Schönberg, Webern, gen ist, waren auch für A .Webern
Berg) und E.M. berühren sich un in seiner späten Schaffensphase
ter gewissen ideellen Aspekten, Wissenschaft und Natur durch das
die man zum wenigsten als dem musikalische D enken miteinander
Fragenkreis der E.n M. zugehörig verbunden, und zwar am Gegenpol
bezeichnen kann. Zu den um 1930 des bloßen „Physikalismus", der
aktuell gewordenen Instrumental nicht denkt, sondern nur ver
methoden der elektrischen Klang gleicht, o b er mit der Physik
erzeugung liegen, soweit bekannt, übereinstimmt. 11Wenn man zu die
Äußerungen von Berg und Webern ser richtigen Auffassung der Kunst
nicht vor. Wohl aber soll Schön kommt, dann kann es keinen Unter
berg auf die künftigen Möglich schied mehr geben zwischen Wissen
keiten elektrisch produzierter schaft und inspiriertem Schaffen'1
Töne für gewisse Teile seiner - (215).
Oper Moses und Aaron hingewiesen
haben(202). Bemerkenswert auch WJbbeln - Heultöne
und unmittelbar ein 11elektroni
sches" Thema sind Schönbergs W:Jrk in progress (engl., Werk im
Äußerungen zur Ton- und Skalenbe Fortgang; im Werden begriffenes
stimmung (56) und zur Auftauung Werk) ist eine Bezeichnung für
11
unseres 11eingefrorenen tempe nicht abgeschlossene oder nicht
rierten Systems, das 11einen auf fertig gewordene Werke. Dabei
unbestimmte Frist geschlossenen wird das Unvollständige nicht als
Waffenstillstand darstell t". Eire Fragment aufgefaßt; vielmehr be
Musik, 11wie die heutige, da sie ruht W.i.p. auf der Idee, daß
das Wesen des Klangs nicht bis zu ein l'rnsschni tt aus einem Werk das
Ende ausgehört hat", wird, nach G anze repräsentieren und daß die
Schönberg, neuen tonlichen Diffe ser Teil beliebig aufhören, in
renzierungen weichen: „Nicht von manchen Fällen auch beliebig an
außen, sondern von innen wird es fangen könne. In der E.n M. haben
kommen; nicht durch Nachahmung harmonisch kadenzierende Final
irgendwelcher Vorbilder und nicht wirkungen im Sinne eines - Schlus
als technische Errungenschaft. ses keine Geltung; allenfalls
Denn weit weniger als eine Sache können solche Schlußwirkungen
des Materials ist es eine geisti durch rein dynamische Effekte
ge, und hierzu muß der Geist be hervorgebracht werden. Ein Werk
reit sein". Was bei Busoni als als W.i.p. zu begreifen, wirft
11
vorweggenonnnene 11e lektronische die umstrittenen und nicht leicht
Zukunftsphantasie erscheint, das zu klärenden Fragen der - Offenen
bietet sich der nüchternen hell Form auf.
sichtigen Rationalität Schönbergs,
wenn auch ohne Bezugnahme auf die W:lrt und Ton ist eine 1923 von
elektrische Klangerzeugung, als Hermann Abert(7) geprägte Formu
das gleiche Problem dar. - Seit lierung, die dazu diente, die
dem die bürgerliche Vorstellung historische und werkbedingte
von der 11Natur" der Tona lität Stellung des Komponisten zum ver
ihre Geltung verloren hat und die tonten Wort zu charakterisieren.
Naturwissenschaft auf ganz andere Für die kompositorische Situation
Weise in die neue Musik eingednm- der Gegenwart reicht der Terminus
Würfelmusik 390
XY-Stereophonie - Links-Rechts
stereophonie
395 z Zeichen
Zahl ist von altersher ein theo Zeit hätte erhellen können.
;etischer und symbolischer Be
griff der Musik. Das „ominöse Ge Zäpfchenklänge sind mit dem Mi
biet der Zahl" (Handschin) er krophon aufgenommene Mundhöhlen
scheint dort als problematisch, klänge, die durch kurze Luftstöße
wo die z. nur als Quantität beim Ausatmen durch das Zäpfchen
hervortritt und primitiven Ab erzeugt werden. Diese Mischklän
zählspielen dient, die als Ana ge, die im musikalischen Zusam
lysen auszugeben nicht weniger menhang Tonleitern oder Staccato-
primitiv ist. „Alles hat Formen, 00Melodien" bilden können, verwen
weil es Zahlen in sich hat", den das Zäpfchen als Klangkörper
sagt Augustin von der Kunst(16J. und die Mundhöhle als Resonanz
In der musikalischen Materie raum. Durch organisch gleitende
läßt sich ohne Z.en keine Ord Veränderungen des Mundhöhlen
nung herstellen. Das gilt für die raums, so etwa, als ob man die
Akustik so gut wie für die Musik im Atemstrom nacheinander gehauch
theorie, die schon bei einfach ten Vokale mit etwas übertreiben
sten Verhältnissen die Intervalle der Klangfarbe ineinander glei
als gezählte Tonschritte (Oktave, ten ließe, werden die z. in der
Quinte, Quarte, Terz) d�rstellt, Tonhöhe und Klangfarb@ so verän
Seit der Zwölftontechnik ist zur dert, daß sie als sehr variables,
Z. im komplettierenden Sin ne dem Bereich der - Farbgeräusche
noch das Zählen hinzugekommen; angehörendes Klangmaterial verwen
in manchen wissenschaftlichen det werden können (- Sprachklän
und theoretischen Darstellungen ge). Die ziemlich leisen Z. kön
dieser Technik hat das Zählen nen bei der klanglichen Verarbei
die didaktische oder naive Form tung beliebig verstärkt, trans
des Abzählens angenommen. Einen formiert oder trans poniert wer
neuen Zahleneinbruch von bisher den. Der Außenstehende, der mit
nicht gekannten Ausmaßen hat die solchen Methoden der Klangerzeu
E.M. mit sich gebracht, wo allein gung nicht vertraut ist, mag das
die Z. der verschiedenen Tonhöhen Verfahren der Z. vielleicht als
so groß ist, daß sie sich nicht sonderbar oder kurios empfinden.
mehr in T onname n , sondern nur in Der Klangproduzent aber, wenn er
Mit der seriellen und E.n M. hat mit dem betont „seriellen" Aspekt
sich die Zahl der z. außerordent der Pythagoreer: „Rhythmus und
lich vermehrt. Seit der Jahrhun Melos haben dasselbe Wesen"(75).
dertmitte sind Werke entstanden, Die immer rascher werdenden
denen z.-Erklärungen vorange makrozeitlichen Impulse einer
stellt sind. schließlich wurden auf eine Marmorplatte aufschla
für jedes neue Werk neue Z. er genden Stahlkugel gehen in den
funden. Ln der �ogenannten musi singenden Ton der Mikro-Z. über.
kalischen Graphik hat dieses Ver Noch viel eindrucksvoller läßt
fahren zu einer an Willkür gren sich dieser Beweis für die physi
zenden Vieldeutigkeit geführt. kalische, aber auch musikalische
Die E.M. wird nicht mehr in No Verbundenheit beider Sphären an
ten, sondern in Diagrammen oder elektronischen Impulsen demon
in Angaben über die Herstellungs strieren(62). Aus solchen zeit
methoden aufgezeichnet, - bei lichen Beschleunigun gsvorgängen
diesen sind die meisten ihrer z. können allerdings keine Schlüsse
gewissermaßen Handwerks-Z., die auf einen seriellen Proportions
das Aufgezeichnete im Sinne von zusammenhang zwischen musikali
praktischen Arbeitsanweisungen schen Rhythmen und in Frequenzen
für Schaltungen, Regelungen, Ge ausdrückbaren Schwingungsrhyth
räteverwendungen und Bandanord men gezogen werden.
nungen festhalten. Dazu kommen Die musikalische z. fließt und
in der Studiopraxis als optische ist 11nicht umkehrbar", denn in
Hinweise die vielen Licht- (mei der Musik ist alles vorwärtsbezo
stens Lämpchen-)Z., die das Funk gen im Sinn eines Ziels und rück
tionieren von Maschinen, Geräten wärts im Sinn der Erinnerung.
und von elektrischen Kontakten Wenn J.Handschin(75) im Anschluß
jeder Art anzeigen. daran bemerkt: „ ... einen Aus
tausch von Ziel und Erinnerung
Zeit ist in der jüngsten Entwick können wir uns nicht gut vorstel
lung der Musik zu einem t heore len 11, so könnte man, da das Hä
tischen Hauptbegriff geworden. ren von Musik auf einem solchen
Die musikalische z. wird an der ständigen Austausch beruht, ja
Oberfläche des z.-Phänomens ein geradezu in ihm besteht, mit
geteilt, gemessen oder e rlebt; Recht fragen, ob hier überhaupt
sie kann nicht von der Z. selbst, noch das Musikhören gemeint ist,
der allgemeinen, philosophischen, oder ob dabei eine romantisch
ontologischen Z. hergeleitet wer psychologische Hörmanier mögli
den, die wie alle wahren Urphäno cherweise den Blick für einfache
mene mit keiner Definition faß zusammenhänge getrübt ·hat. Um den
bar ist. Gegenüber dem neu auf Sprung zu wagen: Vielleicht bie
gedeckten musikalischen Z.-Be tet die E.M. für manche damit
griff, der im Übereifer der Ent nicht vertraute Hörer Anlaß z u
deckerfreude mitunter eine Art einem n u r vorwärts strömenden,
vernebelnder z.-Euphorie ausge von Rückwärts-Erinnerungen freien
löst hat, bleibt festzuhalten, Hören, - aber das gehört wohl
daß die zeitlichen Bestimmungen weniger ins Gebiet der Z. als in
der Musik sich bis ins Altertum das der Perzeption wühlender
zurückverfolgen lassen, ja sogar nachwagnerischer 11Kapellmeister-
397 Zeitbegriffe
musik", Aus der einseitig roman nicht gehabt hat; er wurde zeit.�
tischen, nicht nach außen auf weise zum zentralen Vorstellungs
die Musik, sondern emotional inhalt der Musik, von früheren,
nach innen gerichteten Sicht ist ähnlich absoluten Z.-Ansprüchen
die sich dem Musikstrom auslie dadurch unterschieden, daß er -
fernde Vorstellung vom absoluten seit K.Stockhausens Zeitanalyse
V orrang der z. entstanden, ver (1957) (192) - nic.ht mehr philoso
treten durch zahlreiche Anhänger phisch oder psychologisch, son
der energetischen Fließtheorien, dern detailliert musiktheoretisch
in denen die Musik kurzerhand abgehandelt wurde, In der Mikro
mit z. identifiziert oder das form des Rhythmischen, die aller
Musikhören als erlebte Erlebnis dings ihre Grenzen hat, über
z. ausgegeben wird(172). In der trifft die E.M. alle z.-Struktu
Musik wird Musik, nicht z. er rierungen der instrumentalen Mu
lebt. sik. In dieser Hinsicht kann sie
Kein Zweifel, daß die Musik „in auch unter dem Aspekt der nicht
der Zeit" ist. Daß sie auch mehr spielbaren, mit Instrumenten
11Zeit in sich'1 hat, betrifft nicht mehr darstellbaren Dauern
einen Spezialfall modernen phäno betrachtet werden. Die Tonband
menolo9ischen Denkens(87). Auf existenz der E.n M. kann nur mit
dem Weg etlicher dialektischer der notierten Musik verglichen
Umwege berührt sich damit der werden, mit dem Unterschied, daß
Satz der durch Lessing und Herder diese sehr verschieden realisiert
vertretenen klassischen Ästhetik, werden kann, jene aber, ungeach
1
daß die 11energischen 1 Künste so tet möglicher Zuf allsmanipulatio
1
_wohl 11in 1 der z. wie „durch" die nen, keinen Wiedergabe-Spielraum
z. sind. Übereinstimmung aber hat. Mit der Musik ist darin auch
herrscht in allen Lagern, daß die die Z. stillgelegt, die im Augen
1 blick der Bandwiedergabe sozusa
11in1 der Z. verlaufende Musik
nicht die Z. selbst ist (so wie gen in die reale z. entlassen
der Fisch im Wasser nicht das wird. - Gemessen wird sie bei der
Wasser ist). Es ist ein verbrei kompositorischen Arbeit mit der
tetes Mißverständnis, die musika Uhr oder in Längenmaßen des Ton
lische z. sei eine Art Unterab bandes.
teilung einer allgemeinen z.,
eines bodenlosen z.-Reservoirs, Zeitbegriffe in der Musik sind
aus dem der Künstler seine „Ge alle mit dem Terminus Zeit zusam
stalten" schöpfe. Aber dieses mengesetzten Wörter, die an be
Kokettieren mit der ontologi schen, stimmten temporalen Vorgängen
endlich als Produzentin von Musik die zeitliche Wesensart der Musik
entlarvten z. hat dann so frag charakterisieren. Das Wort Zeit
würdige Begriffe wie Zeitgestalt, gehört in der deutschen Sprache
Zeitfarben, Zeitgeräusch, Zeit zu jenen, die sich besonders
spektrum und ähnliche hervorge leicht mit beliebigen andern Wor
bracht. ten verbinden: Zeitachse, Zeit
Durch die neuen zeitlichen Diffe angst, Zeitanschauung, Zeitauf
renzierungen erlangte der musika teilung, Zeitelement, Zeitemp
lische Z.-Begriff eine Bedeutung, finden, Zeitstruktur, Zwischen
die er in der Geschichte noch zeit, Gleichzeitigkeit, Hauptzeit,
Zei tbewußtsein 398
heterogene Zeit usw., - das sind die M.Heidegger als das einzig
z. , die allein auf die Musik be Wesentliche bezeichnet hat, das
zogen sind. In einer angefügten die modernen Zeitanalysen über
Tabelle ihrer musikwissenschaft Aristoteles und Kant hin aus ge
lichen Arbeit über die musikali wonnen haben. Husserls Z.s-Analy
schen Z. seit M.Hauptmann hat sen orientieren sich oft an Vor
Marion Rothärmel(172) für die gängen des Musikhörens. Musik
Zeit von 1800 bis 1960 nicht we theoretisch sind differenzierte
niger als 431 zeitbezogene Ter Probleme des z.s erst mit der
mini genannt und historisch-sy seriellen und E.n M. ins Bewußt
stematisch geordnet, - C.Dahlhaus sein getreten. In der E.n M. wer
hat die mit „bewundernswürdiger den winzige Tonhöhenuntersc�iede,
Mühe" zusammengestellte Liste als wie sie die Instrumentalmusik
„eine bestürzende Vokabelserie" nicht kennt, vom Ohr einwandfrei
bezeichnet; M.Kagel vergl eicht registriert; dagegen gibt es für
die Lektüre der Tabelle mit der entsprechende Vorgänge bei den
„Spannung . • . eines Kriminalro Tondauern keinen entsprechend
mans" und fügt hinzu, daß ange ausgebildeten Zeitsinn, wozu P .
sichts der terminologischen Über Boule z angemerkt hat, e r sei „ bis
produktion an Z.n nunmehr „der lang noch keinem Menschen begeg
Begriff ,Zeit' ein zentrales net, der bezüglich der Dauer das
Thema von musikpoetischen Formu ,absolute Gehör' besessen hätte11
lial'ungen geworden ist"/��). (29).
Die in der E.n M. gebräuchlichen
Z. decken sich vielfach mit denen Zeitlaufregler - Laufzeitregler
der seriellen Musik, abgesehen
allerdings von den in der instru Zeitmaß im traditionellen Sinn
mentalen Musik nicht anwendbaren einer auf Zählzeiten beruhenden
Zeitangaben (-Zeitstrecken Maßeinheit des Tempos ist eine
schrift) in cm- und mm-Längen auf die E.M. nicht anwendbare Be
des Tonbandes. stimmung. In der Notat ion vorge
schriebene Z.e sind Spielanwei
Zeitbewußtsein ist eine Modali sungen für den Interpreten, der
tät des Zeiterfa ssens, die erst in der rein E.n M. ausgeschaltet
im 20.Jh. Bedeutung erlangt hat. ist. Aber selbst abs olute Metro
Zur Analyse des Z.s werden oft nomwerte für die Schnelligkeit
Beispiele aus dem musikalischen von Adagio, Andante, Moderato,
Bereich herangezogen. Die älte Allegro usw. wären den Z.-Modifi
ren Bestimmungen der musikali kationen der E.n M. nicht angemes
schen 11Zeitkunst", für die e s sen; die vom Interpreten abstra
seit Lessing, Herder, Schelling hierte Langsamkeit oder Schnellig
und Schlegel reiche Belege gibt, keit der Bewegungsvorgänge hätte
bef inden sich sozusagen noch im keine erkennbare Wirkung in einem
Stande der vorpsychologischen zwar fließenden, aber als regel
und vorphänomenologischen Un mäßiges Kontinuum des Zeitflusses
schuld und kennen noch nicht das nicht mehr vorhandenen Zusammen
von E.Husserl in die Zeitbetra ch hang. Kein Komponist E.r M. kann
tung eingeführte z. und die Be auf den Gedanken kommen, ein
dingthei ten der Zeiter fassung, Stück im Sinne von Zeitwert und
399 Zeitmessung
T 1
Spiegelsystem der 10 Zirkel in der 11-Tonreihe
405 Zufall
Das früheste Beispiel eines z.s beim gesungenen Wort weniger aus
ist das erste der Fünf Stücke schlaggebend war, und dem als
von H.Eimert ( 1956), in dem der verna chlässigende Abschleifung
K omponist einen von ihm 1923 ge geltenden Gaumen-R. Diese Forde
führen muß, um den Zusammenhang den, aber sie werden als „Ver
von Beliebigkeit und Zwang, von stimmung11 aufgefaßt, d.h. ,1als
Z. und Notwe ndigkeit zu erkennen. allotonische Varianten des abend
ländischen Tonsystems" ( 125). In
Zurechthören bezeichnet eine we der seriellen und E.n M. wird
nig ins Bewußtsein tretende, fast sich ein Z. kaum noch an den ni
immer absichtslos geübte Hörform � vellierten, einer gewissen - Per
die das Gehörte, wenn es nur we meabilität unterworfenen Inter
wünscht, auch wenn dem das aku oft ihre Her kunft erkennen läßt.
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418
le Entwicklung der neuen, und damit auch der E.n M. nach 1950,
wie die E.M., ist, zurninde5t teilweise und mit häufig sehr u11-
ristik, ja, man könne eine Komposition schon nach kurzem Hör-
eindruck als "auf Buchla", "auf Moog'1, 11auf ARP" oder anderen
kombiniert zu haben.)
auch das Wort von der - Synthesizer-Musik ging (und geht) wieder
von einem solchen System erwarten kann: Entweder ist ein Synthe
lichkeiten für sich allein nicht aus, E.M. in all ihrer (vom
nur noch von einem Ensemble von Musikern und Technikern zu be
mente wie Cello, Flöte u.a. wie auch elektronische Klänge vom
tet: Aus dem Free Jazz des vorigen Jahrzehnts hat sich allmäh
lich ein neuer Stil entwickelt, der vor allem in drei Bereichen
Der oben skizzierte Zustand der E.n M. resultiert zum einen aus
(und vor allem, was die Bedürfnisse der Live Electronic angeht)
haben die Komponisten immer noch zu tun, den von den Ingenieuren
ergibt sich die (wie zugegeben werden muß, auch vom Verfasser
nicht erwartete) Situation, daß die E.M. seit Anfang der 197üer
fähig. Damit soll nun nicht gesagt sein, daß in allen Bereichen
- Moog, - ARP und - CBS) gibt es seit kurzem Konkurrenz aus der
mit dem Ziel, gewisse Mängel der bis dahin bekannten Modelle
zern - sinnlos ist, "mit einem Computer einen Bereich von sechs
wenn der gesteuerte Generator nur eine von :!: 1% zuläßt" (231),
Die engl. Firma EMS, die bereits seit längerem vor allem für
wer) sowie zwei Bandmanualen, so daß das Gerät vor allem für
ansp ric ht . Das Buch leistet damit einen wichtigen Beitrag zur
E.n M. nicht anzutreffen war. Durch ein System von Analyse- und
genannt hat, wird durch den nun wieder zur Verfügung stehenden
Vocoder ohne zweifel neue Anregungen erhalten, und das vor al
lem auch deshalb, weil - nach allen Erfahrungen mit den Synthe
seien hier die Amerikaner Bill Era und Peter Crown genannt)
Obwohl etwa I. Xenakis schon recht früh (vor allem für seine
seitigkeit und den Anspruch von IRCAM seien zwei Projekte ge
nannt, die Boulez als erste '1an die Hand nehmen will": eine ge
Stereophonie
Überlegung, daß der Mensch mit seinen zwei Ohren sämtliche aku
ten tatsächlich dem Hörer ähnlich ist, vor allem also " die
teristik des Außenohres bis hin zur Reflexion der im Ohr ein
den; beim Hörer werden sodann die beiden Kanäle der Kunstkopf
keiten mit der Vorne-Ortung auf (man hört eher "hinter dem
bleibt das akustische Bild auf den Bereich zwischen den Laut
phonie auf absehbare Zeit nicht möglich sein wird) als Alterna
Hie weit die E .M. von dieser Technik Gebrauch machen wird, ist
Cobbing 183
Concone, G. 381 Faraday, M. 170
Doppler, C. 67 Gnazzo 91
Zacher, G. 239
Ussachewesky, V. 91, 93, Zadek, P. 92
133, 164, 211 Zaffiri, E. 133
Zappa, F. 261
valery, P. 86 Zarlino, G. 212
varese, E. 63, 86, 111, 118f, Zillig, W. 110
193, 199, 238, 261, 329, Zimmermann, B. A. SO, 87,
408 176, 221, 239, 329, 403,
Vierling, o. 75, 121, 222 40S
Vlad, R. 110 Zinovieff, P. S2, 341
Vogel, W. 110 Zipernowsky, K. 363
Vriesen, G. 316 Zwicker, E. 3S3
Kompositionen (Auswahl)
Elektronische Musik
Glockenspiel ( 1953)
Etüde über Tongemische (1953/54)
Fünf Stücke (1955/56)
Selektion I (1959/60)
Ep ita ph für Aikichi K ubo';Jama Komi;iosition für S precher und
,
Sprachklänge (1962)
Sechs Studien (1962)
Kompositionen (Auswahl)