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Vegan leben – ja oder nein?

Die grüne Revolution : Von Küche bis Kosmetik – der Vegan-Boom erobert immer mehr Lebensbereiche.

Fleischskandale, Massentierhaltung und nicht zuletzt der Umweltgedanke – Fleischkonsum wird immer weniger
sexy. Fast jeder zehnte Österreicher hat Schnitzel, Wurst und Gulasch abgeschworen, zeigt eine IFES-Studie. Rund
80.000 unter ihnen gehen sogar einen Schritt weiter, sie lassen die Finger von jeglichen tierischen Produkten – Tendenz
stark steigend.
Von einem klischeehaften Öko-Trend kann längst keine Rede mehr sein, wenn sogar große Supermarktketten
wie Rewe und Spar wegen der großen Nachfrage laufend ihre vegetarische und vegane Produktpalette erweitern. Vom
Aufstrich über die Bratwurst bis hin zum Eis – wer auf diese Speisekarte setzt, muss nicht mehr verzichten. Im Gegenteil:
Die große Auswahl macht so manchen Fleischtiger neugierig. Fast wöchentlich sperren einschlägige Lokale auf, die
vegane Welle hat Konditoreien und Eissalons erreicht. Auch in kleinen Supermärkten am Land werden Veganer fündig.
Doch der bewusste Konsum endet nicht am Tellerrand, weiß Jasmin Schister, die mit ihrem Webshop "Muso
Koroni" mit Dependance in Wien-Josefstadt eine Marktlücke schließt. Hier gibt es alles von Tierprodukt-freien Schuhen
über stylishe Mode bis hin zu veganen Kondomen. "Veganismus geht über die Ernährung hinaus, das ist eine
Lebenseinstellung", sagt die erfolgreiche Jungunternehmerin.
Dank prominenter Vorbilder wie Bryan Adams, Ellen DeGeneres, Alanis Morissette oder Clint Eastwood ist
diese Lebensform nicht nur hip, sie revolutioniert auch das Konsumverhalten.

"Das neue Bio"


Davon ist der Obmann der Veganen Gesellschaft Österreich, Felix Hnat, überzeugt: "Vegan ist das neue Bio. Wir werden
in 15 Jahren mit Veganismus dort stehen, wo wir heute mit Bio sind." Stefan Maran, der mit seinem Biosupermarkt zu
den Pionieren in Österreich gehört, ist inzwischen auch auf den veganen Markt umgestiegen – er bietet 38.000 Artikel
an. Dazu gehören Nahrungsmittel ebenso wie Kosmetik, Wasch- und Putzutensilien. "Die Verbraucher haben erkannt,
dass sie beim Konsumieren zerstören. Jetzt beginnen sie entgegenzuwirken." Bei der Ernährung und Kleidung falle das
noch leichter als beim Auto oder bei Urlaubsflügen.

Bio-Kritik
Maran kritisiert jedoch den Qualitätsrückgang bei Bioprodukten. "Immer, wenn etwas zu einem Geschäft wird, nimmt
das Gewissen ab. Die Tiere bekommen besseres Futter und haben größere Flächen zur Verfügung, aber auch dieser
Bereich wird immer mehr zur Massentierhaltung." Wer heute Bio-Fleisch isst, könne kein so gutes Gewissen wie noch
vor einigen Jahren haben. Hnat ergänzt: "Auch ökologisch wird ein veganes Produkt immer besser abschneiden."
Quelle: http://kurier.at/lebensart/leben/die-gruene-revolution/58.230.718

CONTRA
Wer keine Lust auf Kochen hat, der wird sich mit der veganen Ernährung schwer tun. Um eine vollwertige
Nahrungsaufnahme zu gewährleisten kommt man als Veganer kaum ums eigene Kochen herum, es sei denn man wohnt
in Großstädten wie Berlin oder München, wo es bereits ein großes Angebot an veganen Restaurants gibt. Man muss sich
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vor allem in ländlichen Regionen an schräge Blicke gewöhnen, wenn man in einem deutschen Gasthof nach veganen
Speisen fragt. Man kann sich außerdem nur durch Nachfragen davon überzeugen, dass die Gerichte wirklich vegan sind,
denn selbst in Pizzaboden werden oftmals Milch oder Eier verarbeitet. Manchmal weiß nicht einmal der Koch selbst,
was alles im Essen ist.
Es gibt Gegner des veganen Lebensstils, die bemängeln, dass die vegane Ernährung teuer sei. Wer sich von
Mandelmus, Kakaobutter und Cashewkernen ernähren möchte, der wird seinen Geldbeutel schon ganz schön
beanspruchen. Doch wer ein bisschen auf Angebote schaut, kann sich durchaus preiswert und gleichzeitig vollwertig
ernähren.
Wer bei seiner veganen Ernährung nicht auf Tofu usw. verzichten möchte, muss schon öfters den Gang ins
Reformhaus oder einen Naturkostladen einplanen. Das ist in großen Städten nicht weiter problematisch, kann sich in
ländlichen Regionen jedoch schwieriger gestalten. Etwas mehr Zeit beim Besorgen der Lebensmittel muss also
eingeplant werden.

PRO
Es schmeckt! Wer sich ein bisschen Zeit fürs Kochen nimmt und experimentiert wird schnell merken, welch
Köstlichkeiten man auch ganz ohne Fleisch, Milch und Eier zaubern kann. Aussagen wie "Das schmeckt ja total gut,
obwohl es vegan ist.", bekommt man von Bekannten zu hören, die man zum Essen einlädt. Nein, nicht obwohl, sondern
gerade weil es vegan ist, schmeckt es so gut. Wir haben verlernt, den ursprünglichen Geschmack von Gemüse usw. zu
mögen. Stattdessen wird unser Geschmackssinn durch zu viel Salz, Zucker und Geschmacksverstärker abgestumpft.
Vegan und vollwertig bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, außerdem auch viel roh zu essen und das
schmeckt man ganz deutlich.
Es tut gut! Tierische Produkte fördern die Übersäuerung unseres Körpers. Dadurch reagieren wir mit ständiger
Müdigkeit, Lustlosigkeit und Völlegefühl. Eine rein pflanzliche Ernährung kann dem entgegensteuern und so ist es nicht
verwunderlich, dass viele Veganer von gesteigertem Bewegungsdrang, mehr Konzentrationsfähigkeit und besserer
Laune berichten. Außerdem kann man dadurch direkt den häufigsten Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck,
Diabetes oder einem hohen Cholesterinspiegel entgegenwirken.
Es besteht die Hoffnung, dass vegane Gerichte immer häufiger auf den Speisekarten der Lokale zu finden sind.
Und vegan kochen ist nicht komplizierter als das Kochen mit tierischen Produkten und kann auch von Kochmuffeln
erlernt werden.
Man tut nicht nur sich etwas Gutes. Auch unser Planet bedankt sich bei den Veganern, die einen deutlich
besseren ökologischen Fußabdruck hinterlassen als Fleischesser. Wenn alle Menschen ihr Auto stehen lassen würden,
würde es nicht so einen positiven Effekt auf unsere Umwelt haben, als wenn alle vegan leben würden.

Quelle: http://kurier.at/lebensart/leben/die-gruene-revolution/58.230.718

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