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Unbestritten bringt die vegetarische Ernährung – nach dem Stand der
heutigen Forschung – mehrere günstige Wirkungen in der Prävention
und Therapie einiger Erkrankungen mit sich. Bisher war jedoch noch
nicht bekannt, wie sich die vegetarische Ernährung auf die mentale
Gesundheit des Menschen auswirkt. Diese Frage ist vor allem vor dem
Hintergrund wichtig, dass in einigen Studien der
Fischkonsum bzw. die Zufuhr langkettiger Omega3Fettsäuren einen
günstigen Effekt auf die psychische Befindlichkeit ausübten.
In einer Studie der Arizona State University wurde untersucht, wie sich die
vegetarische Ernährung auf die Gemütslage des Menschen auswirkt. An der
Untersuchung nahmen 138 gesunde Probanden aus der Religionsgemeinschaft
der Siebentage-Adventisten teil, davon ernährten sich 60 vegetarisch, 78 waren
Mischköstler. Neben der Erfassung der Ernährungsgewohnheiten mussten die
Studienteilnehmer auch zwei psychometrische Fragebogen ausfüllen: die
„Depression Anxiety Stress Scale“ (DASS) und das „Profile of Mood States“
(POMS). Die Vegetarier berichteten in beiden Testverfahren über bedeutend
weniger negative Emotionen im Vergleich zu den Mischköstlern, hatten also ein
deutlich besseres Testergebnis.
Die Zufuhr von Alpha-Linolensäure und von Linolsäure war bei den
Vegetariern signifikant höher als bei den Mischköstlern, die Aufnahme von EPA
und DHA hingegen war signifikant niedriger. EPA und DHA sind die typischen
Omega-3-Fettsäuren, wie sie im Fischöl vorkommen. Trotz der niedrigen
Zufuhr von EPA und DHA schnitten die Vegetarier bei den beiden
psychometrischen Tests deutlich besser ab als die Mischköstler, was eigentlich
den herrschenden wissenschaftlichen Vorstellungen widerspricht.
Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die geringe Aufnahme der
Arachidonsäure und die hohe Zufuhr der Alpha-Linolensäure ganz
offensichtlich einen günstigen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit hatten.
Bereits vor einiger Zeit konnte nachgewiesen werden, dass die
Plasmakonzentrationen von EPA und DHA bei Vegetariern ausreichend sind,
solange eine hohe Aufnahme von Alpha-Lionolensäure gewährleistet ist.
Referenz:
Bonnie L Beezhold et al: Vegetarian diets are associated with healthy mood states: a cross-sectional
study in Seventh Day Adventist adults; Nutrition
Vegetarier haben mehr Mitgefühl gegenüber Tierleid
Ende Mai erschien in dem wissenschaftlichen Internetfachmagazin „PloS
one“ ein von italienischen Wissenschaftlern verfasster Artikel. Die
Hypothese, die hinter der Studie stand, basierte auf der Beobachtung,
dass Vegetarier und Veganer häufig aus ethischen Gründen tierische
Produkte meiden. Man könnte also vermuten, dass Vegetarier und
Veganer ein größeres Mitgefühl gegenüber Tierleid aufweisen. Dies
wurde bei 20 Mischköstlern, 19 Vegetariern und 21 Veganern in einer
KernspintomographieStudie untersucht.
Die Abbildung der Hirnaktivität mittels Kernspintomographie ist
inzwischen ein weit verbreitetes Verfahren in der psychologischen
Grundlagenforschung. Den Versuchsteilnehmern wurden verschiedene
Bilder über das Leid von Tieren, das Leid von Menschen und so genannte
neutrale Bilder, z.B. Landschaften, gezeigt. Während des Betrachtens der
Bilder wurde die Hirnaktivität abgebildet. Die erste Haupterkenntnis
dieser Studie war, dass Veganer und Vegetarier eine höhere Aktivierung
von MitgefühlHirnzentren zeigten, wenn sie mit dem Leid von Tieren
und Menschen konfrontiert wurden. Beim Betrachten von Tierleid
wurden bei Veganern und Vegetariern, im Gegensatz zu Mischköstlern,
auch zusätzliche Hirnregionen aktiviert. Diese Hirnregionen könnte man
vorsichtig mit dem Selbstwertgefühl in Verbindung setzen.
Referenzen:
Massimo Filippi et al: The brain functional networks associated to human
and animal suffering difer among omnivores, vegetarians and vegans; PloS
One. 2010
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Omega3Fettsäuren wirken nicht fürs Gehirn
Immer wieder wird behauptet, dass
Omega3Fettsäuren gut für das Gehirn
seien und einem Gedächtnisschwund
entgegenwirken könnten. In einer Studie
in Großbritannien erhielten 867
Teilnehmer zwischen 70 und 80 Jahren
Bild: Ute Kawik, pixelio.de hochdosiert Omega3Fettsäuren in Form
von Fischölkapseln, eine Kontrollgruppe
ein entsprechendes Placebopräparat.
Zu Beginn und am Ende der zwei Jahre dauernden Studie wurde die
kognitive Leistungsfähigkeit aller Teilnehmer mit einer Reihe von
standardisierten Gedächtnis und Konzentrationstests geprüft.
Nach zwei Jahren hatten die Teilnehmer in der Fischölgruppe deutlich
höhere Konzentrationen von Omega3Fettsäuren als die Placebogruppe.
Die kognitiven Leistungen wurden dadurch allerdings nicht beeinflusst.
Es gab keine Unterschiede zwischen der Fischöl und der Placebogruppe
und auch kein Anzeichen für eine Verbesserung der Leistungen bei den
Omega3Probanden.
Referenz:
Scinexx.de: Omega3Fettsäuren wirken nicht fürs Gedächtnis;
23.04.2010
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Viel Quecksilber im ThunfischSushi
Bei einer Untersuchung von rohem
Thunfisch in SushiHäppchen fanden
Wissenschaftler sehr hohe
Konzentrationen an Quecksilber. Für die
Erhebung hatten die Wissenschaftler
hundert SushiProben mit Thunfisch aus
Bild: Susi Brandmarke, Restaurants und Supermärkten in den US
pixelio.de Bundesstaaten New York, New Jersey und
Colorado ausgewertet.
Bei manchen Thunfischarten überstieg der Quecksilbergehalt die von der
USUmweltbehörde EPA festgesetzte Obergrenze um mehr als das
Dreifache.
Referenz:
Weltonline: ThunfischSushi ist voller Quecksilber; 21. April 2010
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Scharf bebratenes Fleisch erhöht BlasenkrebsRisiko
Wissenschaftler der Universität von Texas
verglichen die Ernährungsgewohnheiten
von 884 Patienten mit Blasentumoren mit
einer entsprechenden Kontrollgruppe. In
der Gruppe mit dem höchsten Verzehr an
rotem Fleisch lag das Risiko für die
Entstehung einer Blasenkrebserkrankung
um 50 Prozent über dem der Personen,
die selten rotes Fleisch aßen.
Vor allem die Ernährung mit Steaks, Koteletts und mit gebratenem Speck
erwies sich als kritisch, aber auch der Verzehr von scharf erhitztem
Hühnerfleisch und Fisch. Die Wissenschafter vermuten, dass für die
Erhöhung des Blasenkrebsrisikos die heterozyklischen aromatischen
Amine verantwortlich sind. Diese Substanzen bilden sich ab einer
Temperatur von 220 Grad verstärkt bei der Zubereitung von
Muskelfleisch.
Referenz:
Spiegelonline: Scharf gebratenes Fleisch unter TumorVerdacht; 20. April
2010
Nierenfunktion und Ernährung
Amerikanische Wissenschaftler
untersuchten einen möglichen
Zusammenhang zwischen der
Nierenfunktion und den
Ernährungsgewohnheiten. Dazu wurden
Daten von 3348 Frauen der Nurses Health
Study ausgewertet. Das Kriterium für die
Nierenfunktion war die Ausscheidung von
Eiweiß (Mikroalbuminurie).
Eine höhere Zufuhr von tierischen Fetten und von zwei bis drei Gerichten
mit rotem Fleisch pro Woche erhöhte das Risiko für eine
Mikroalbuminurie. Eine niedrige Natrium und eine hohe BetaCarotin
Aufnahme bewirkten hingegen einen protektiven Effekt.
Referenz:
Lin J et al: Associations of diet with albuminuria and kidney function
decline; Clin J Am Soc Neprol. 2010 Mar 18
Vegetarische Ernährung vermindert oxidativen Stress und Belastung mit
AntibiotikaMetaboliten
In einer Studie aus Korea wurde
untersucht, inwieweit sich eine
Veränderung der
Ernährungsgewohnheiten auf die
Ausscheidung verschiedener Metabolite
auswirkt.
Bild: Ernst Rose, pixelio.de
Die Studie mit einem FünftageProgramm
wurde in einer buddhistischen Einrichtung
an 25 Personen durchgeführt. Teil dieses
FünftageProgramms war auch eine
vegetarische Ernährung. Bei den Studienteilnehmern wurden die Urin
Konzentrationen von drei Antibiotika, verschiedenen Phthalaten und von
Malondialdehyd bestimmt. Während der Phase der vegetarischen
Ernährung verminderten sich deutlich die Spiegel der Antibiotika und
Phthalate; auch die Konzentration von Malondialdehyd im Urin war
signifikant niedriger als zu Beginn des Programms.
Die Ergebnisse dieser Studien lassen den Schluss zu, dass selbst eine kurzzeitige Veränderung im
Ernährungsverhalten tdie Belastung mit Antibiotika und Phthalaten signifikant senken kann und den
oxidativen Stress vermindert.
Referenz:
Ji K et al: Influence of a five-day vegetarian diet on urinary levels of antibiotics and phthalate
metabolites: A pilot study with «Temple Stay» participants; Environ Res 2010
Fleischkonsum und Darmkrebs
Schon länger ist ein Zusammenhang
Bild: Rainer Rosenwald, zwischen dem colorectalen Carcinom und
pixelio.de dem Konsum von rotem Fleisch bzw.
verarbeitetem Fleisch nachgewiesen
worden. In einer großen Studie gingen
jetzt USForscher der Frage nach, welche
Komponenten als die Hauptverursacher
des Tumors anzusehen sind. Sie fanden
drei hauptsächliche Verursacher:
Hämeisen, Nitrat/ Nitrit und
heterozyklische Amine.
In der Studie wurden über 300.000 Frauen über einen Zeitraum von
sieben Jahren beobachtet. Nach dieser Zeit wurden 2.719 Fälle von
colorectalem Carcinom in dieser Gruppe festgestellt. Das obere Fünftel
mit dem größten Fleischkonsum zeigte gegenüber dem Fünftel mit dem
kleinsten Fleischkonsum ein signifikant höheres Darmkrebsrisiko. Bei
rotem Fleisch war das Risiko 24 Prozent höher und bei verarbeitetem
Fleisch 16 Prozent. Hierfür war die Aufnahme von Hämeisen, von
Nitraten aus verarbeitetem Fleisch und von heterozyklischen Aminen
signifikant verantwortlich.
Referenz:
Cross AJ et al: A large prospective study of meat consumption and colorectal
cancer risk: An investigation of potential mechanisms underlying this
association: Cancer Res. 2010 mar 9
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Vegetarische Ernährung und Prävention von Übergewicht bei Kindern
Wissenschaftler der Loma Linda University
Bild: Rainer Sturm, pixelio.de nahmen zu der Frage Stellung, ob eine
vegetarische Ernährung zur Prävention
des Übergewichts bei Kindern
empfehlenswert ist. Eine Metaanalyse von
VegetarierStudien bei Erwachsenen hatte
gezeigt, dass vegetarisch lebende Männer
und Frauen durchschnittlich einen
deutlich niedrigeren BMI aufweisen als
Mischköstler.
Auch vegetarisch lebende Kinder sind schlanker als gleichaltrige
Mischköstler. Studien über den Zusammenhang zwischen Übergewicht
und Nahrungsmittelpräferenzen zeigen, dass eine pflanzenbetonte
Ernährungsweise zur Prävention des Übergewichts bei Kindern einen
sehr günstiger Ansatz darstellt.
Referenz:
Sabaté J, Wien M: Vegetarian diets and childhood obesity prevention; Am M
Clin Nutr. 2010 Mar 17
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Fischkonsum erhöht Schadstoffbelastung
Wissenschaflter aus China haben die
Schadstoffbelastungen bei Patientinnen
untersucht, denen Leiomyome des Uterus
entfernt worden waren. Ziel der Studie war
zu untersuchen, ob die Aufnahme von
Umweltgiften mit dem Auftreten dieser
Tumorart zusammenhängt. Dazu wurden bei
Patientinen mit Leiomyomen sowohl sub-
cutanes wie auch viszerales Fett entnom-
men. Bei einer Kontrollgruppe nur subcuta-
nes Fett im Rahmen einer Fettabsaugung.
Es wurden verschiedene Umweltgifte bestimmt, darunter die Schwermetalle
Arsen, Cadmium, Blei und Quecksilber sowie Kohlenwasserstoff-
Verbindungen (wie DDTs, HCHs, PCBs). Viele Umweltgifte haben einen
östrogenartigen Effekt und stehen deshalb in Verdacht, östrogenabhängige
Tumore zu fördern. Bei den Patienten mit Leiomyomen wurde eine höhere
Konzentration von vielen der gemessenen Schadstoffe nachgewiesen als bei
den Kontroll-Personen. Die Anreicherung von Schadstoffen im Organismus
korreliert positiv mit dem Verzehr von Seafood, d.h. von Nahrungsmitteln, die
aus dem Meer stammen, z.B. Fische, Meeresfrüchte, Algen etc.
Die Autoren der Studie empfehlen, dass Frauen die Aufnahme von
Umweltgiften so gut wie möglich vermindern sollten. Insbesondere sollten
bestimmte Fischarten selten verzehrt werden, z.B. Thunfisch, Schwertfisch
und Schalentiere, die dafür bekannt sind, Kohlenwasserstoffe und
Schwermetalle anzureichern.
Referenz:
Yan Yan Quin et al.: Persistent organic pollutants and heavy metals in adipose tissues of
patients with uterine leiomyomas and the association for these pollutants with seafood diet,
BMI, and age; Environmental Science and Pollution Resarch.