Escolar Documentos
Profissional Documentos
Cultura Documentos
SCHIZOPHRENIE
Wie eine erfundene Massenkrankheit zum
Goldesel der Psychiatrie wurde
INHAL:
EINLEITUNG:
Wenn Hilfe nötig ist ........................ 2
KAPITEL EINS
Mit dem Drogenhammer
auf Wehrlose .................................. 5
KAPITEL ZWEI
Betrügerische Diagnostik .............. 11
KAPITEL DREI
Der Weg zu wirklicher
geistiger Gesundheit ...................... 17
EMPFEHLUNGEN .......................... 21
Die Citizens Commission on
Human Rights International .......... 22
®
EINLEITUNG
Wenn Hilfe nötig ist
D
as Leben kann manchmal wirklich hart schriebene Psychopharmaka nimmt, sofort damit auf-
sein. Eine Familie mit einem irrational han- hören sollte. Aufgrund ihrer gefährlichen Nebenwir-
delnden Angehörigen kann beim Versuch kungen und Entzugserscheinungen sollte niemand
verzweifeln, dieses Problem zu bewältigen. Psychopharmaka absetzen, ohne den Rat und die
An wen kann man sich in solchen Fällen wenden? Unterstützung eines kompetenten, nicht-psychiatri-
Psychiater behaupten, sie seien die Experten auf schen Arztes einzuholen.
dem Gebiet der geistigen Gesundheit. Die Wirklichkeit Wir möchten jedoch betonen, dass es für schwer-
sieht aber anders aus, wie viele Menschen erfahren wiegende seelische Störungen Lösungen gibt, mit
mussten. denen man die ernsthaften Risiken und Neben-
Dr. Megan Shields, seit über 25 Jahren tätig als wirkungen der Psychiatrie vermeiden kann.
Familienärztin mit eigener Praxis und Beiratsmitglied Jeder Psychiater oder Psychologe zeichnet ein
der Citizens Commission Trugbild, wenn er be-
on Human Rights, warnt: hauptet, dass „schwere
„Psychiater haben keine Geisteskrankheiten“ ge-
Ahnung von der Psyche.
„Psychiater haben keine Ahnung nauso medikamentös be-
Sie behandeln den Ein- von der Psyche. Sie behandeln handelbar seien wie Dia-
zelnen nur im Hinblick den Einzelnen nur im Hinblick auf betes, Wundbrand am
auf ein Organ im Kopf Bein oder eine gewöhnli-
(das Gehirn) und haben
ein Organ im Kopf (das Gehirn) und che Erkältung.
genauso viel Interesse an haben genauso viel Interesse an Dr. Thomas Szasz,
geistigen Dingen, an All- geistigen Dingen, an Allgemein- emeritierter Professor der
gemeinmedizin und an State University of Psy-
Heilung wie ein Henker medizin und an Heilung wie ein chiatry von Syracuse,
Interesse daran hat, Henker Interesse daran hat, New York, drückt es so
Leben zu retten.” Leben zu retten.” aus: „Wenn wir Geistes-
Im dem Film A Beau- krankheit für etwas hal-
tiful Mind wird der – Dr. Megan Shields, Praktische Ärztin, ten, das einer körper-
Nobelpreisträger John Beiratsmitglied von CCHR International lichen Beschwerde
Nash als jemand geschil- ähnlich ist, sollten wir
dert, der zu Psychophar- dafür biochemische oder
maka greift, um einen Rückfall in die „Schizophrenie“ pathologische Beweise haben. Und wenn eine ,Krank-
zu verhindern. Das ist jedoch nur ein Hollywood-Mär- heit’ wissenschaftlich von Bedeutung sein soll, muss es
chen. Nash selbst bestreitet die Darstellung im Film, irgendwie möglich sein, sie auf wissenschaftliche
nach der er zum Zeitpunkt der Verleihung des Nobel- Weise anzugehen, zu messen oder zu testen, beispiels-
preises auf „neuere Medikamente” zurückgegriffen weise mittels eines Bluttests oder eines EEGs [Auf-
hätte. Vierundzwanzig Jahre lang hatte er keinerlei zeichnung der Gehirnströme]. Wenn sie auf diese
Psychopharmaka mehr eingenommen und war auf Weise nicht erfasst werden kann – wie im Falle von
natürliche Weise von seinem Zustand genesen. ,Geisteskrankheit’ –, dann ist der Ausdruck ,Krank-
Das soll keinesfalls heißen, dass jeder, der ver- heit’ bestenfalls eine Worthülse, im schlimmsten Fall
EINLEITUNG
We n n H i l f e n ö t i g i s t
2
ein Fantasiegebäude und die ,Behandlung’ dieser
,Krankheiten’ ein ebenso ... unwissenschaftliches
Unterfangen.” 1
In der Praxis gibt es genügend Beweise dafür, dass
zugrunde liegende körperliche Beschwerden den Gei-
steszustand und das Verhalten einer Person nachhaltig
beeinflussen können. Die Psychiatrie ignoriert die
Bedeutung dieser wissenschaftlichen Belege völlig. Sie
zieht es vor, einem „chemischen Ungleichgewicht“ im
Gehirn, dessen Existenz niemals bewiesen wurde, die
Schuld zu geben. Konsequenterweise beschränkt sich
die gesamte Praxis auf brutale Behandlungsmethoden,
die nichts anderes erreichen als eine dauerhafte Schä-
digung des Gehirns.
Ohne Kenntnisse der Psyche, des Gehirns und der
Ursachen, die geistigen Störungen zugrunde liegen,
versengt die Psychiatrie noch immer das Gehirn mit
Elektroschocks, zerschneidet es mit psychochirurgi-
schen Mitteln und tötet es mit gefährlichen Drogen ab.
Ohne zu wissen, womit sie es zu tun haben, ziehen es
die Psychiater vor, „eine Handgranate in die Schalt-
zentrale zu werfen, um sie zu reparieren.“ Mit wortrei-
chen Begründungen zerstören sie die Persönlichkeit,
heilen nichts und kosten den Steuerzahler jedes Jahr
Milliarden.
Durch die Zerstörung von Teilen des Gehirns bilitieren und heilen. Gehen Sie der Psychiatrie aus
wird eine Person gefügig, apathisch und teilnahmslos dem Weg, denn sie zerstört die Seele.
gemacht. Die ursprüngliche geistige Störung bleibt
bestehen und wird einfach nur unterdrückt. Das ist Mit herzlichen Grüßen
das einzige Ergebnis, das die Psychiatrie jemals erziel-
te.
Die Informationen in dieser Broschüre sollen War-
nung und Hilfe für jene Menschen sein, die vielleicht
selbst ernste Schwierigkeiten im Leben durchmachen
oder die jemanden kennen, dem sie damit helfen
möchten. Jan Eastgate
Es gibt Alternativen zu psychiatrischer Behand- Präsidentin der
lung, die Sie aufsuchen und unterstützen sollten. Citizens Commission on
Diese erzielen wirkliche Ergebnisse, sie können reha- Human Rights International
EINLEITUNG
We n n H i l f e n ö t i g i s t
3
WICHTIGE FAKTEN
2
daher ist sie keine Krankheit.
4 In Entwicklungsländern, in
denen weniger Neuroleptika
verabreicht werden, ist die
Heilungsquote bei „Schizo-
phrenie“ deutlich höher als in
den Industrienationen.
B
ei jemandem ,Schizophrenie’ zu diagnostizie- unbekannt war: „Diese Patienten hatten einen seltsamen
ren, mag wissenschaftlich erscheinen, insbeson- Gang und litten an Zuckungen im Gesicht, Muskelkrämp-
dere wenn die Biopsychiatrie ständig behaup- fen und plötzlichen Schlafanfällen. Sie sabberten, hatten
tet, dass es sich um eine genetisch bedingte Schwierigkeiten mit dem Schlucken und waren unfähig,
Hirnkrankheit handelt. Wenn man aber einen körperliche Handlungen willentlich zu beenden.“ 3
Schritt zurücktritt, fragt man sich, wie sie ihre Arbeit Die Psychiatrie hat Kraepelins Unterlagen nicht
rechtfertigen können. ... Denn das ist keine Wissenschaft. genauer untersucht, um festzustellen, ob das, was er als
Das ist nur die mathematische Manipulation be- „Schizophrenie“ bezeichnete, lediglich ein nicht erkann-
deutungsloser Daten.” – tes und nicht behandel-
Dr. Ty C. Colbert, Bla- tes körperliches Leid
ming Our Genes, 2001 „Bei jemandem ,Schizophrenie’ zu war. „Die Existenz der
Die meisten Men- diagnostizieren, mag wissenschaftlich Schizophrenie war im
schen betrachten es als erscheinen, insbesondere wenn die Hinblick auf die medi-
Hauptaufgabe der Psy- zinischen Ansprüche
chiatrie, schwere oder
Biopsychiatrie ständig behauptet, dass es dieses Berufsstandes zu
gar lebensbedrohliche sich um eine genetisch bedingte wichtig. … Die körper-
geistige Beschwerden zu Hirnkrankheit handelt. Wenn man aber lichen Symptome der
behandeln. einen Schritt zurücktritt und aus einiger Krankheit ließ man
Die bekannteste ist Entfernung betrachtet, was diese Forscher getrost unter den Tisch
diejenige, die der deut- tatsächlich treiben, dann fragt man sich, fallen. ... Als sichtbarste
sche Psychiater Ernst wie sie ihre Arbeit rechtfertigen können. ... Merkmale verblieben
Kraepelin im späten 19. die geistigen Sympto-
Das ist keine Wissenschaft. Das ist nur die
Jahrhundert als Dementia me: Halluzinationen,
praecox bezeichnete und
mathematische Manipulation Sinnestäuschungen und
die der Schweizer Psy- bedeutungsloser Daten.” verwirrtes Denken“, so
chiater Eugen Bleuler im – Dr. phil. Ty C. Colbert, Blaming Our Genes, 2001 Whitaker.
Jahre 1908 „Schizophre- Psychiater bestehen
nie“ nannte. weiterhin auf „Schi-
Der Psychiater E. Fuller Torrey berichtet, dass Krae- zophrenie“ als einer Geisteskrankheit, obwohl sie auch
pelin dem „irrationalem Verhalten endgültig den medizi- nach einem Jahrhundert der Forschung nicht einen einzi-
nischen Stempel aufdrückte, indem er es benannte und gen objektiven Beweis erbringen konnten, dass sie als
systematisierte. … Sein Klassifikationssystem beherrscht physische Abnormalität des Gehirns überhaupt existiert.
die Psychiatrie bis zum heutigen Tage, … weil es irratio-
nalem Verhalten Eintritt in die Hallen der Medizin Kontrolle durch Drogen
gewährt.” 2 Die gegen die so genannte Schizophrenie verschrie-
Dem gegenüber meint Robert Whitaker, Autor von benen Neuroleptika (auch als Antipsychotika bezeichnet)
Mad in America, Kraepelin habe bei Patienten Dementia wurden zuerst in Frankreich entwickelt. Die Psychiater
praecox diagnostiziert, die in Wirklichkeit an Gehirnhaut- fanden sehr schnell heraus, dass Neuroleptika Symptome
entzündung litten, die den Ärzten der damaligen Zeit der Parkinsonschen Krankheit und der Enzephalitis
KAPITEL EINS
M i t d e m D r o g e n h a m m e r a u f We h r l o s e
5
des „malignen (d.h. bösartigen) neuroleptischen Syn-
droms“, einer potentiell tödlichen toxischen Reaktion mit
Fieberschüben, Verwirrtheit, Agitiertheit und extremer
Muskelstarre, die den Tod von schätzungsweise 100.000
US-Bürgern verursacht hat. 7
Als Reaktion auf ihren schlechten Ruf wurden regel-
mäßig Artikel über die neuen Medikamente in medizini-
schen Zeitschriften lanciert, in denen ihre positiven Wir-
kungen gepriesen und ihre Risiken verschleiert wurden.
Whitaker beschreibt die Informationen, die Ärzte und die
Öffentlichkeit in den 50er Jahren über diese Medikamen-
te erhielten, als maßgeschneiderte Propaganda: „Dieses
Prägen der öffentlichen Meinung spielte natürlich bei der
erneuten Präsentation der Neuroleptika als sichere, anti-
schizophrene Medikamente für Geisteskranke eine ent-
scheidende Rolle.” 8
Die Ergebnisse unabhängiger Studien waren jedoch
äußerst beunruhigend. In einer achtjährigen Untersu-
chung stellte die Weltgesundheitsorganisation fest, dass
sich Patienten in drei wirtschaftlich schwächeren Staaten
– „Indien, Nigeria und Kolumbien – sehr viel besser
erholten als Patienten in den USA und vier anderen
Industrienationen.“ Tatsächlich waren in den ärmeren
Ländern „64% der Patienten nach fünf Jahren frei von
PROFIT TROTZ lethargica verursachen, die Kraepelin verkannt und Symptomen und führten ein normales Leben.“ Im Ver-
SCHLECHTEM RUF: Dementia praecox genannt hatte. 4 gleich dazu erholten sich in den Industrieländern nur
Die Medikamente schädigen das extrapyramidale 18% der Patienten. 9
50er bis 70er Jahre: System (EPS) – das außerordentlich komplexe Netzwerk Westliche Psychiater erwiderten darauf, dass die
Der negativen Publicity von Nervenfasern, das die Muskelkontrolle steuert –, was Menschen in den ärmeren Ländern gar nicht unter Schi-
psychiatrischer Drogen zu Muskelstarre, Krämpfen und zu verschiedenen ande- zophrenie gelitten hätten. Eine Folgeuntersuchung mit
wurde mit Artikeln und ren unwillkürlichen Bewegungen führen kann. 5 einheitlichen diagnostischen Kriterien kam jedoch zu
Eine weitere Neuroleptika-Nebenwirkung ist die tar- demselben Ergebnis. 10 Während in den armen Ländern
Anzeigen in medizinischen dive Dyskinesie (tardiv = sich langsam entwickelnd und nur 16% der Patienten mit Neuroleptika versorgt wurden,
Fachzeitschriften begegnet, Dyskinesie = anormale Muskelbewegung), eine dauer- lag die Zahl in den wohlhabenden Ländern bei 61%. Neu-
in denen die Vorzüge hafte Beeinträchtigung der Fähigkeit zu willentlicher roleptika waren eindeutig ein Grund für die bedeutend
antipsychotischer Bewegung von Lippen, Zunge, Kiefer, Fingern, Zehen schlechteren Resultate im Westen. 11
und anderen Teilen des Körpers. Sie trat bei 5% der Trotz der bekannten Gefahren gab die American
Medikamente gepriesen, Patienten innerhalb des ersten Jahres nach Beginn der Psychiatric Association erst im Jahre 1985 eine Warnung
die zahlreichen Risiken Behandlung mit Neuroleptika auf. 6 an ihre Mitglieder heraus, und auch das erst nach mehre-
jedoch ignoriert wurden wie Forscher und Psychiater kannten auch die Gefahren ren Gerichtsfällen, über die in den Medien ausführlich
z.B. Parkinson, Schädigung
des Nervensystems
Der Psychiater E. Fuller Torrey berichtet, dass im 19. Jahrhundert
und Tod.
der deutsche Psychiater Emil Kraepelin „irrationalem Verhalten endgültig den
medizinischen Stempel aufgedrückt hat, indem er es benannte und
systematisierte. … Sein Klassifikationssystem beherrscht die Psychiatrie
bis zum heutigen Tage, … weil es irrationalem Verhalten Eintritt in die Hallen
der Medizin gewährt.”
KAPITEL EINS
M i t d e m D r o g e n h a m m e r a u f We h r l o s e
6
berichtet worden war. In einer Urteilsbegründung wurde Ein Ländervergleich
den angeklagten Psychiatern und ihren Einrichtungen Die Behandlung von „Schizophrenie“
Fahrlässigkeit vorgeworfen, „weil sie ihre Patienten über
die Risiken der Medikamente nicht aufgeklärt hatten, was
in einem Fall zu einer Verurteilung zu Schadensersatzzah- Zahlreiche Studien der
lungen in Höhe von 3 Millionen Dollar führte.“ Weltgesundheitsorgani- USA und drei Arme
Aufgrund des zunehmenden Bewusstseins in der sation haben gezeigt, wohlhabende Länder
Öffentlichkeit darüber, dass Neuroleptika „häufig unheil- dass die Genesungsrate Länder
bare Hirnschäden verursachen, wurden in den 90er bei „Schizophrenie“ in 64%
Jahren neue, so genannte „atypische“ Medikamente
Bei „Schizophrenie“
armen Ländern, in denen 61% ist die Genesungs-
gegen Schizophrenie eingeführt – mit angeblich weniger wesentlich weniger Psy-
Nebenwirkungen. rate in armen Län-
chopharmaka verabreicht dern, in denen
Tatsächlich ist die Liste der Nebenwirkungen der aty- werden, höher liegt als
pischen Mittel noch wesentlich ernster: Blindheit, tödliche WENIGER MEDIKA-
in reichen Ländern, die MENTE verabreicht
Blutgerinnsel, Herzrhythmusstörungen, Herzanfälle,
sich zum überwiegenden werden, HÖHER.
Impotenz und sexuelle Dysfunktion, Hautreizungen,
Teil auf Psychopharmaka
Anfälle, Geburtsschäden, Unruhe und Panik.
Eines dieser atypischen Mittel war in den 60er Jahren
verlassen.
untersucht worden und hatte damals nachweislich Anfäl-
le, starke Sedierung, übermäßige Speichelbildung, Ver-
stopfung, Blaseninkontinenz, Gewichtszunahme, Atem-
stillstand, Herzinfarkt und in einigen Fällen den
plötzlichen Tod zur Folge gehabt. Als es in den 70er Jahren 18% 16%
in Europa auf den Markt kam, zog man es wieder aus dem
Verkehr, weil es bei bis zu 2% der Patienten eine Agranu-
lozytose, einen lebensgefährlichen Mangel an weißen Blut-
körperchen, verursachte. 12 Bei 61% der Fälle Verbesse- Bei 16% der Fälle Verbesse-
werden Psycho- rungsrate werden Psycho- rungsrate
Am 20. Mai 2003 berichtete die New York Times, dass pharmaka bei Behand- pharmaka bei Behand-
die atypischen Neuroleptika Diabetes verursachen kön- verabreicht lung verabreicht lung
nen, was „in einigen Fällen zum Tode führt“. Dr. Joseph
Deveaugh-Geiss, beratender Professor für Psychiatrie an
der Duke University, sagte dazu, dass die Verbindung zu
$14.000
Diabetes „vergleichbar damit ist, was wir vor 25 Jahren $12,2 Milliarden
[mit der tardiven Dyskinesie] erlebt haben”. 13 Umsatzzahlen
Im Mai 2003 ergab eine Untersuchung in 17 Kranken- $12.000
für Antipsychotika
häusern über den Einsatz atypischer Neuroleptika bei (in Millionen US
Kriegsveteranen, dass eines dieser anti-psychotischen Dollar)
$10.000
Medikamente 3.000 bis 9.000 Dollar mehr pro Patient kos-
tete, als die früheren Psychopharmaka und sich kein posi-
tiver Einfluss auf die Symptome, die Nebenwirkungen $8.000
Der Umsatz für Neuroleptika betrug im Jahre 1999 ca. 5 Mrd. Dollar (ca. 4 Mrd.
Euro), im Jahre 2003 12,2 Mrd. Dollar (rd. 10 Mrd. Euro). Die untere Grafik zeigt die
Zahlen für die USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan
und Spanien.
DIE URSACHE DES BÖSEN
Durch Medikamente verursachte Gewalt
„Die Öffentlichkeit konnte kaum den Verdacht hegen, dass der Verrück-
te aus ihren Albträumen, der ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren
Grund tötet, nicht immer aus bösem Antrieb handelt, sondern eher als
Reaktion auf ein weit verbreitetes Medikament.“17
– Robert Whitaker, Autor von Mad in America: Bad Science, Bad
Medicine, and The Enduring Mistreatment of the Mentally Ill, 2002
P
sychiater behaupten, Gewaltverbrechen würden
dadurch verursacht, dass Patienten die ihnen verord-
neten Medikamente nicht regelmäßig einnehmen,
obwohl seit langem bekannt ist, dass extreme
Gewalttätigkeit eine dokumentierte Nebenwirkung sowohl der
Einnahme als auch des Entzugs von psychiatrischen Drogen ist.
❚ Am 20. Juni 2001 ließ Andrea Yates, Mutter und Haus-
frau aus Texas, die Badewanne voll Wasser laufen und ertränkte
darin ihre fünf Kinder – das jüngste sechs Monate, das älteste
sieben Jahre alt. Die 37-jährige Frau hatte viele Jahre in Anstal-
ten verbracht, die ihr verordneten Psychopharmaka eingenom-
men und einige Selbstmordversuche hinter sich. Am 12. März
2002 wies das Geschworenengericht ihre Verteidigung, bei der
sie auf Unzurechnungsfähig-
keit plädierte, zurück und ver-
Attentat auf den Präsidenten: urteilte sie wegen Mordes.
Für die Rechtssprechung
Am 30. März 1981 versuchte und die Medien war die
John Hinckley Jr. ein Attentat auf Geschichte abgeschlossen
Präsident Ronald Reagan zu begehen und der Fall erledigt. Die Aus-
flüchte der Psychiatrie waren
und verletzte dabei fünf Menschen. vorhersagbar: Mrs. Yates litt
Zum Zeitpunkt der Tat stand an einer schweren Geistes-
krankheit, die „behandlungs-
Hinckley unter dem Einfluss von resistent“ war, oder ihr wurde
Psychopharmaka. die „angemessene psychiatri-
sche Versorgung verweigert“.
Die CCHR gab sich
damit aber nicht zufrieden und ließ von unabhängigen Medi-
zinern Gutachten über die Krankheitsgeschichte von Mrs. Yates
anfertigen. Der wissenschaftliche Berater Dr. Edward G. Ezrail-
son studierte eingehend die Patientenakte und berichtete
dann, dass der Medikamenten-Cocktail, der Mrs. Yates ver-
schrieben worden war, eine unbeabsichtigte Vergiftung verur-
sacht hatte. Die „Überdosis“ eines Antidepressivums zusam-
men mit „der plötzlichen hohen Menge“ eines anderen
Antidepressivums „verschlimmerten ihre Symptome und führ-
ten zu den Morden.“18
❚ Die intensive Forschungsarbeit von Robert Whitaker
ergab, dass antipsychotische Medikamente zwar vorüberge-
hend Psychosen dämpfen, aber die Patienten langfristig anfälli-
ger dafür machen. Ein anderer paradoxer Effekt, der bei den
stärkeren Neuroleptika auftritt, ist eine Nebenwirkung namens
Akathisie [a - ohne; kathisia - sitzen; unstillbarer Bewegungs-
drang]. Akathisie wurde mit aggressivem, gewalttätigem Ver- Drogen könne sowohl die bisherigen Symptome einer
halten in Verbindung gebracht.19 „Krankheit“ verstärken als auch neue Symptome verursa-
❚ Im Jahre 1990 stellte eine Studie fest, dass 50% aller chen, die der Patient vorher nicht hatte.23
Fälle von Gewalttätigkeit auf einer psychiatrischen Station auf ❚ Dr. John Zajecka beschreibt im Journal of Clinical
Akathisie zurückzuführen war. Patienten beschrieben einen Psychiatry, wie die Agitiertheit und Gereiztheit, die von
„gewaltsamen Drang, jeden in ihrer Nähe anzugreifen.“ 20 den Patienten während des Entzugs von einem SSRI
❚ Im Jahre 1998 enthüllte ein wissenschaftlicher Bericht erlebt werden, „Aggressivität und Selbstmordimpulse“
aus England, dass mindestens 5% der Patienten, die sog. auslösen können.24
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI-Anti- ❚ In der britischen Fachzeitschrift Lancet berichtet Dr. Miki
depres- siva) einnahmen, unter „allgemein bekannten“ Bloch über Patienten, die nach der Absetzung eines Antide-
Neben- wirkungen wie Agi- pressivums Selbstmord- und
tiertheit, Angstzuständen und Mordabsichten entwickelten;
Nervosität litten.“ Etwa 5% Im Jahre 1995 berichteten australische einer dachte darüber nach, „.
der berichteten Nebenwir- Psychiater von Patienten, die sich selbst seine eigenen Kinder zu ver-
kungen beinhalteten Aggres- letzen.“25
sion, Halluzinationen,
heftige Schnittwunden beibrachten ❚ Am 25. Mai 2001
Unwohlsein und Depersona- oder von Gewalttätigkeit übermannt machte Richter Barry O’Keefe
lisierung.21 wurden, während sie unter der Wir- vom New South Wales
❚ Im Jahre 1995 berich- kung von SSRI-Antidepressiva standen. Supreme Court in Australien
teten neun australische Psy- ein Antidepressivum dafür
chiater, dass Patienten sich
„Ich wollte nicht sterben, ich hatte verantwortlich, dass David
selbst heftige Schnittwunden einfach nur den Drang, meinen Körper Hawkins, ein friedvoller,
beibrachten oder von einem in Stücke zu reißen,“ erzählte ein gesetzestreuer Mann, zum
Drang zur Gewalttätigkeit Patient den Psychiatern. gewalttätigen Mörder (seiner
übermannt wurden, wäh- Frau) wurde. „Hätte Haw-
rend sie unter der Wirkung kins das Antidepressivum
von SSRI-Antidepressiva standen. „Ich wollte nicht sterben, nicht genommen“, so der Richter, „wäre seine Frau mit großer
ich hatte einfach nur den Drang, meinen Körper in Stücke zu Wahrscheinlichkeit noch am Leben. ...“
reißen,“ erzählte ein Patient den Psychiatern.22 ❚ In Wyoming sprach im Juni 2001 ein Gericht den
Angehörigen von Donald Schell, der nach der Einnahme von
Entzugserscheinungen Antidepressiva eine wilde Schiesserei begonnen hatte, 8 Milli-
❚ In Neuseeland veröffentlichte das National Preferred Medi- onen Dollar (etwa 6,5 Millionen Euro) zu, weil das Medika-
cines Center Inc. einen Bericht über „Akuten Drogenentzug“, ment zu 80% für den tödlichen Amoklauf verantwortlich
in dem festgestellt wurde, der Entzug von psychoaktiven gewesen sei.26
PSYCHOPHARMAKA ALS
AUSLÖSER FÜR GEWALT:
1) David Hawkins (74), der vorher nie als
gewalttätig in Erscheinung getreten war, brachte
seine Frau um, nachdem er Antidepressiva
eingenommen hatte. Ein Richter machte ein von
Hawkins eingenommenes Medikament teilweise für
die Tat verantwortlich. 2) Im Jahre 2001 ertränkte
Andrea Yates ihre 5 Kinder. Mehrere Ärzte halten
die Überdosierung von Psychopharmaka für eine
Ursache der Gewalttat. 3) 1998 erschoss der 14-
jährige Kip Kinkel an seiner High School in Oregon
zwei Menschen und verletzte 22 weitere. Zum
Zeitpunkt der Tat stand er unter dem Einfluss von
psychiatrischen Drogen.
David Hawkins Andrea Yates Kip Kinkel
KAPITEL EINS
M i t d e m D r o g e n h a m m e r a u f We h r l o s e
9
WICHTIGE FAKTEN
2
gen behandelt werden könnte.
3 „Schizophrenie,“ „bipolar“
(manisch-depressiv) und alle ande-
ren psychiatrischen Etikettierungen
dienen nur einem einzigen Zweck:
Der Psychiatrie Millionenbeträge
zu sichern durch Zahlungen von
Versicherungen, von staatlichen
Subventionen und den Verkauf
von Medikamenten.
A
ls Ersatz für fehlende Ergebnisse in der dass sie eine ,physische Störung’ hätten, nehmen sie
Heilung der Psyche entwickelte die Ame- eher eine passive Rolle im Heilungsprozess ein und
rican Psychiatric Association (APA) das machen sich völlig von einer körperlichen Behand-
Diagnostische und Statistische Manual der lung abhängig, die ihren Zustand beheben soll.“27
Psychischen Störungen (DSM-IV), ein Werk, in dem
374 vermeintliche psychische Störungen aufgeführt Psychiater sind nicht in der Lage, den
sind. Seine diagnostischen Kriterien sind so vage, Begriff „Schizophrenie“ zu definieren
subjektiv und unverbindlich, dass auf ihrer Grund- Psychiater stimmen buchstäblich per Handzei-
lage jeder als geistesgestört bezeichnet werden chen darüber ab, was eine psychische Krankheit
könnte. Natürlich schafft sich die Psychiatrie damit oder Störung ist. Das erklärt, warum sie nicht in der
einen ständig wachsen- Lage sind, wissenschaft-
den Kundenkreis. lich zu definieren, was
Inzwischen geben sie behandeln. Im DSM-II
Psychiater nicht nur zu,
„Es gibt möglicherweise keinen sagen sie: „Selbst wenn
dass sie nicht wissen, schlechteren Begriff als ,psychi- das [APA]-Komitee den
wodurch diese ange- Versuch unternommen
blichen „Krankheiten“ sche Störung’, um die im DSM-IV hätte, hätte es keine Eini-
verursacht werden, son- gung darüber erzielen
dern auch dass es keinen klassifizierten Beschwerden können, was diese Stö-
einzigen wissenschaftlich rung [Schizophrenie]
fundierten Beweis dafür
zu beschreiben.“ ausmacht; es konnte sich
gibt, dass diese über- – Allen J. Frances, Professor für Psychiatrie am lediglich darüber eini-
haupt als eigenständige Medical Center der Duke University und Vorsitzender gen, wie sie benannt wer-
körperliche Krankheiten der DSM-IV-Arbeitsgruppe. den soll.“ 28
existieren. Allen J. Frances, Pro-
Thomas Szasz, eme- fessor für Psychiatrie am
ritierter Professor für Psychiatrie, erläutert: „Haupt- Duke University Medical Center und Leiter der
funktion und Hauptziel des DSMs ist es, der DSM-IV-Arbeitsgruppe, gab zu: „Es gibt möglicher-
Behauptung Glaubwürdigkeit zu verleihen, dass ein weise keinen schlechteren Begriff als ,psychische
bestimmtes Verhalten oder besser gesagt Fehlverhal- Störung’, um die im DSM-IV klassifizierten
ten eine psychische Störung ist und solche Störun- Beschwerden zu beschreiben.“ Im DSM-IV selbst
gen deshalb medizinische Erkrankungen sind. Also wird eingeräumt, dass der Begriff beibehalten wird,
hat krankhaftes Glücksspiel denselben Stellenwert „weil wir keinen geeigneten Ersatz dafür gefunden
wie ein Herzinfarkt.“ haben.“
Die Patienten werden betrogen, wenn ihnen Prof. Szasz sagt: „Schizophrenie ist so vage defi-
gesagt wird, dass ihre emotionalen Probleme geneti- niert, dass der Begriff für nahezu jede Verhaltens-
schen oder biologischen Ursprungs seien. Dr. phil. weise bemüht wird, die dem Sprecher missfällt.“
Elliot Valenstein bemerkt: „Auch wenn sich Patienten Neben Schizophrenie gibt es zahlreiche andere
vielleicht erleichtert fühlen, wenn ihnen gesagt wird, Zustände oder Verhaltensweisen, die von Psychia-
KAPITEL ZWEI
Betrügerische Diagnostik
11
tern zu Krankheiten ❚ Craig Newnes,
Eine geistige Störung umdefiniert wurden, Psychotherapeutischer
kann durch kein Rönt- um sich damit Millio- Leiter des Community
genbild, keinen Blut- nen von Dollar an Ver- and Mental Health Ser-
test und keine Gehirn- sicherungsgeldern, vice in Shropshire, Eng-
abbildung entdeckt staatlichen Subventio- land, berichtet die
nen und Gewinnen aus Geschichte dreier Psy-
werden. Auch die
dem Verkauf von Medi- chiater, die einer resolu-
Annahme, dass psy- kamenten zu sichern. ten Großmutter erzähl-
chische Beschwerden ten, ihr Enkel leide
von einem „biochemi- „Bipolare Störung“ unter einer bipolaren
schen Ungleichgewicht Die Psychiatrie Störung, die durch ein
im Gehirn“ verursacht „erhebt den unbewie- „biochemisches Un-
werden, wird durch senen Anspruch, dass gleichgewicht im Ge-
keinen wissenschaftlich Depression, bipolare hirn“ verursacht sei. Sie
haltbaren Beweis Störungen [manische fragte ruhig, aber
gestützt. Depression], Angst, bestimmt, welche Be-
Alkoholismus und eine weise sie dafür hätten,
Vielzahl anderer Stö- dass mit seinem Gehirn
rungen eine biologi- etwas nicht stimmt. Die
sche und wahrschein- Psychiater erwiderten,
lich eine genetische seine Stimmung und
Ursache haben. ... Diese sein Verhalten würden
Art von Vertrauen in auf ein ernstes Problem
Wissenschaftlichkeit hindeuten. Sie fragte,
und Fortschritt ist woher sie wüssten, dass
unerhört, um nicht zu es von der Hirnchemie
sagen naiv und viel- herrührt. Als sie keine
leicht irreführend“, kri- zufrieden stellende
tisiert der amerikani- „Für keine psychiatrische Störung wurde eine Antwort bekam, ließ sie
sche Psychiater David biologische Ursache nachgewiesen. ... ihren Enkel schnell in
Kaiser. eine Einrichtung über-
❚ Eine bipolare Stö-
Glauben Sie also das Märchen nicht, dass wir führen, die statt medi-
rung soll angeblich eine ,exakte Diagnose’ stellen können. … kamentöser Behand-
charakterisiert sein Ebenso wenig sollten Sie glauben, dass Ihre lung Gesprächstherapie
durch den Wechsel von Probleme ausschließlich aufgrund eines anwendete.
depressiven und mani- ,chemischen Ungleichgewichts’ bestehen.“ „Stellen Sie sich
schen Phasen – deshalb dieselbe Situation in der
„zwei Pole“ oder „bi- – Dr. med. Edward Drummond, Autor von Krebsheilkunde vor:
polar.“ Im Januar 2002 The Complete Guide to Psychiatric Drugs, 2000. Ohne Sie zu untersu-
berichtete das Medicine chen, erzählt man
Journal: „Die Entste- Ihnen, Sie sähen aus, als
hung und die Pathophysiologie (funktionelle Verän- hätten Sie Krebs. Sie bräuchten zwei Operationen,
derung) der bipolaren Störung (BPS) konnten noch danach eine Bestrahlungstherapie und natürlich
nicht bestimmt werden; es gibt keinerlei biologische eine Reihe von Medikamenten, die dazu führen,
Indikatoren, die eindeutig mit dem Krankheitszu- dass Ihnen die Haare ausfallen. Allein die Vorstel-
stand korrespondieren.“ Ebenso sind bislang keine lung ist grotesk. ... Das nächste Mal, wenn Ihnen
Gene „eindeutig als Ursache für die bipolaren Stö- jemand sagt, bei Ihnen liege ein psychisches Leiden
rung identifiziert worden“.29 aufgrund eines biochemischen Ungleichgewichts
KAPITEL ZWEI
Betrügerische Diagnostik
12
„Schizophrenie ist so vage definiert, dass der
Begriff für nahezu jede Verhaltensweise
bemüht wird, die dem Sprecher missfällt.“
– Dr. Thomas Szasz, emeritierter Prof. für Psychiatrie, 2002
im Gehirn vor, fragen Sie nach den Untersuchungs- keine Erkenntnisse über das Wesen psychiatrischer
ergebnissen,“ rät Newnes. Störungen bringen, sondern tatsächlich von der kli-
nischen Forschung ablenken. ...“33
Depression Prof. Szasz betont: „Wenn sich zum Beispiel her-
Motiviert vom Drang, als Mediziner zu gelten, ausstellen würde, dass es für die Schizophrenie eine
behaupten Psychiater, dass Depression ebenso eine biochemische Ursache und Heilmethode gäbe, würde
„Krankheit wie Herzinfarkt oder Asthma“ sei. sie nicht länger zu den Krankheiten gehören, die eine
Laut DSM müssen fünf von neun Kriterien zur zwangsweise Einweisung in eine Anstalt ermög-
Diagnostizierung einer Depression vorliegen, dar- lichen. Tatsächlich würde sie dann von Neurologen
unter tiefe Traurigkeit, Apathie, Erschöpfung, Agi- behandelt, und Psychiater hätten mit ihr nicht mehr
tiertheit, Schlafstörungen und Appetitverlust. Selbst zu tun als mit einem Glioblastom [bösartiger Gehirn-
Psychiater zeigen sich über derartige Versuche tumor], der Parkinsonschen Krankheit oder anderen
besorgt, „aus Dingen, die zum normalen Auf Hirnerkrankungen.“
und Ab des Lebens gehören, eine Krankheit zu
konstruieren.“30
Dr. Joseph Glenmullen von der Harvard Medical
School: „… Die Symptome [von Depression] sind
rein subjektive Gefühlszustände, was die Diagnose
äußerst vage macht.“31
Dr. Glenmullen weiter: Die oberflächlichen
Beurteilungsskalen, die zur Untersuchung einer
Depression verwendet werden, „wurden genau auf
die Wirkungen der Medikamente abgestimmt, indem
sie Nachdruck auf diejenigen körperlichen Sympto-
„Niemand hat die
me der Depression legen, die auf die Behandlung mit
Antidepressiva am besten ansprechen. ... Die Zuwei- leiseste Vorstellung
sung einer Nummer für die Depression eines Patien- von den chemischen
ten mag vielleicht wissenschaftlich erscheinen, aber Auswirkungen
bei genauerer Untersuchung der gestellten Fragen
und der verwendeten Skalen stellt man fest, dass es
psychotroper
sich um völlig subjektive Maßstäbe handelt, die auf Medikamente auf den
den Aussagen des Patienten oder den Eindrücken lebenden Menschen.“
des Beurteilers beruhen.“32 – Dr. Joseph
David Healy, Psychiater und Direktor des North
Wales Department of Psychological Medicine: „Bei Glenmullen, Havard
den klinischen Ärzten nimmt die Besorgnis zu, dass Medical School
neurowissenschaftliche Entwicklungen nicht nur
KAPITEL ZWEI
Betrügerische Diagnostik
13
PSEUDOWISSENSCHAFT
Sündenbock Gehirn
„Mehr und mehr Probleme wurden zu
,Störungen’ oder ,Krankheiten’ um-
definiert, die angeblich durch Erbanlagen
oder ein biochemisches Ungleichgewicht
verursacht werden. Belastende Lebens-
umstände werden als simple Auslöser
einer zugrunde liegenden biologischen
Zeitbombe eingestuft. Trauer wurde
zu einer ,Depressionsstörung’;
sich zu viele Sorgen zu machen stellt
eine ,Angststörung’ dar…
Listen von Verhaltensweisen aufzustellen
und den Leuten, die dieses Verhalten
zeigen, ein medizinisch klingendes Etikett
aufzudrücken und dann das Vorhanden-
sein dieser Verhaltensweisen als Beweis
dafür anzubringen, dass sie unter dieser
Krankheit leiden, ist wissenschaftlich
unhaltbar. “34
– John Read, Leitender Dozent für
Psychologie an der Auckland University,
Neuseeland 2004
G
rundstein des psychiatrischen
Krankheitsmodells ist die Vorstel-
lung, dass Gei-
steskrankheiten ein che-
misches Ungleichgewicht
im Gehirn zugrunde ERFUNDENE GEHIRNTHEORIEN
liegt.35 Auch wenn diese In zahllosen populären Magazinen wurden Berichte
Idee mit groß angelegten veröffentlicht, wie psychiatrische Forscher das Gehirn
Marketingkampagnen zerlegten, analysierten und die einzelnen Teile mit Namen
populär gemacht wird, ist versahen, während sie gleichzeitig die Öffentlichkeit mit
sie schlicht und einfach
der neuesten Theorie konfrontierten, was mit diesem
psychiatrisches Wunsch-
denken. Wie alle anderen Organ nicht in Ordnung ist. Was fehlt, ist – wie bei allen
psychiatrischen Krank- psychiatrischen Theorien – die wissenschaftliche Gültig-
heits- modelle wurde sie keit. Dr. Elliot Valenstein: „Es gibt keine Testverfahren,
von der Forschung gründ- mit denen man den chemischen Zustand des Gehirns
lich widerlegt. eines lebenden Menschen einschätzen kann.“
Elliot Valenstein
KAPITEL ZWEI
Betrügerische Diagnostik
14
❚ Dr. Valenstein äußerst stellen könnten. … Ebenso
sich unmissverständlich: „Es wenig sollten Sie glauben,
gibt keine Testverfahren, dass Ihre Probleme aus-
mit denen der chemische schließlich aufgrund eines
Zustand des Gehirns eines ,chemischen Ungleich-
lebenden Menschen ein- gewichts’ existieren.“ 39
geschätzt werden kann.“ 36 ❚ Ein Artikel der ameri-
Ebenso wenig wurden kanischen Zeitung The Mer-
„biochemische, anatomi- cury News vom Mai 2004
sche oder funktionale warnt davor, Brainscans als
Anzeichen gefunden, auf- zuverlässiges diagnos-
grund derer sich Gehirne tisches Mittel zur Feststel-
geisteskranker Patienten lung einer „Geistes-
zuverlässig charakterisie- krankheit“ zu betrachten:
ren lassen.“ 37 „Viele Ärzte warnen vor
❚ Dr. Colbert: „Wir Die Psychiatrie „erhebt den unbewiesenen dem Einsatz von SPECT* für
wissen, dass das Modell Anspruch, dass Depression, bipolare Gehirnabbildungen als Dia-
des chemischen Ungleich- Störungen [manische Depression], Angst, gnoseverfahren. Sie be-
gewichts bei Geisteskrank- zeichnen es als unethisch
heiten niemals wissen-
Alkoholismus und eine Vielzahl anderer und potentiell gefährlich,
schaftlich bewiesen wor- Störungen eine biologische und wenn Ärzte SPECT verwen-
den ist. Wir wissen auch, wahrscheinlich eine genetische Ursache den, um emotionale, psy-
dass stattdessen alles auf haben. ... Diese Art von Vertrauen in chische und Verhaltenspro-
die Unbrauchbarkeit des Wissenschaftlichkeit und Fortschritt ist bleme bei einem Patienten
Modells der psychiatri- festzustellen. Die 2.500 Dol-
unerhört, um nicht zu sagen naiv und
schen Medikation hindeu- lar (etwa 2.000 Euro) teure
tet. Darüber hinaus wissen vielleicht irreführend.“ Untersuchung liefere keine
wir auch, dass die For- – David Kaiser, Psychiater nützlichen oder genauen
schung hinsichtlich der Informationen.“ 40
Wirksamkeit von Medika- ❚ Im gleichen Artikel
menten nicht zuverlässig ist, weil Medikamententests die wird der Psychiater M. Douglas Mar zitiert: „Für diese
Wirksamkeit nur anhand der Symptomverminderung und Behauptung [Gehirnscans zur psychiatrischen Diagnose
nicht der Heilung messen.“38 verwenden zu können] gibt es keine wissenschaftliche
❚ Prof. Thomas Szasz, 2002: „Es gibt keinen Bluttest Grundlage. Den Patienten sollte zumindest gesagt werden,
oder irgendeinen anderen biologischen Test, um die Exis- dass SPECT höchst umstritten ist.” 41
tenz oder Nicht-Existenz einer Geisteskrankheit zu belegen, ❚ Dr. Michael D. Devous vom Nuclear Medicine Center
wie es bei den meisten körperlichen Beschwerden der Fall am University of Texas Southwestern Medical Center: „Eine
ist. Würde ein derartiger Test (für etwas, das bisher als Gei- genaue Diagnose aufgrund eines einzigen Scans ist einfach
steskrankheit betrachtet worden ist) entwickelt, wäre dieser nicht möglich.“ 42
Zustand keine Geisteskrankheit mehr und würde stattdes- Im Hinblick auf die Vielzahl biochemischer Erklärungen
sen als Symptom einer körperlichen Erkrankung klassifiziert für angebliche psychische Störungen erklärt Joseph Glen-
werden.“ mullen von der Harvard Medical School mit Nachdruck: „…
❚ Dr. med. Edward Drummond, stellvertretender keine einzige ist bewiesen. Ganz im Gegenteil. Jedes Mal
medizinischer Leiter am Seacoast Mental Health Center in wenn man angenommen hatte, dass ein solches Ungleich-
Portsmouth, New Hampshire, schreibt in seinem Buch The gewicht existiert, stellte es sich später als falsch heraus.” 43
Complete Guide to Psychiatric Drugs, 2000: „Trotz jahr- Laut Valenstein werden „die Theorien nicht nur des-
zehntelanger Forschung wurde für keine psychiatrische Stö- halb aufrecht erhalten, weil es für sie keinen Ersatz gibt,
rung eine biologische Ursache nachgewiesen. ... Glauben sondern auch weil sie bei der Werbung für die Behandlung
Sie also nicht das Märchen, dass wir eine ,exakte Diagnose’ mit Psychopharmaka nützlich sind.“44
KAPITEL ZWEI
Betrügerische Diagnostik
15
WICHTIGE FAKTEN
2
Heilung.
J
ohn Nash machte klar, dass er seine Gesundung und Achtung vor den Bedürfnissen und Rechten der
durch seine persönliche Willenskraft erreicht Menschen auszeichnet.
hatte. Warum hat man der Geschichte seines Le- Von einzelnen Menschen bis hin zu Regierungen ge-
bens ein erfundenes Ende à la Hollywood ver- hen zu viele Leute davon aus, dass die obigen Punkte
passt, wenn die Wahrheit – dass er fähig war, sei- heute die Grundzüge geistiger Heilung sind. Die raue
ne „Dämonen“ ohne Medikamente zu Wirklichkeit ist jedoch, dass die Analogie zwischen kör-
vertreiben – viel inspirierender ist? perlichen und psychischen Heilverfahren in dem Mo-
Psychiater werben für die Idee, dass geistige Ge- ment zusammenbricht, im dem man die Ergebnisse kör-
sundheit den gleichen Rang einnimmt wie körperliche perlicher Behandlungen mit den Resultaten der
Gesundheit. Würde man psychischen Heilbehand-
diese Analogie weiterspin- lungen vergleicht, die
nen, müsste – genauso wie heutzutage unter dem Ein-
körperliche Gesundheit „Die Mitarbeiter des psychiatrischen fluss der Psychiatrie als
die Folge effektiver körper- Systems sind dazu verpflichtet, solche akzeptiert werden.
licher Behandlung ist – gei- In einfachen Worten – es
stige Gesundheit die Folge körperliche Krankheiten bei ihren gibt medizinische Heilver-
wirksamer geistiger Be- Patienten zu erkennen. … Körper- fahren, aber keine psychia-
handlung sein. trischen.
Beachten Sie die fol- liche Krankheiten können bei Bei den gegenwärti-
genden grundlegenden Patienten psychische Störungen gen Methoden der Psychi-
Kriterien für das Schaffen atrie kann man nicht von
geistiger Gesundheit: verursachen oder verstärken … .“ geistiger Heilung sprechen.
1. Wirksame psy- Das bedeutet logischer-
chische Heilmethoden – aus dem Medical Evaluation Field Manual weise, dass die Psychiatrie
und Behandlungen, die der kalifornischen Behörde für psychische in Bezug auf die geistige
die Menschen und somit Gesundheit, 1991 Gesundheit insgesamt kei-
die Gesellschaft verbes- nerlei Verbesserung er-
sern und stärken, indem zielt.
sie beim Einzelnen persön- Es ist sehr wichtig zu
liche Stärke, Fähigkeit, Kompetenz, Selbstvertrauen, Sta- wissen, dass es zahlreiche einfühlsame und funktionie-
bilität, Verantwortung und geistiges Wohlergehen rende medizinische Behandlungsmethoden für schwer
wiederherstellen. gestörte Personen gibt, die sich nicht auf psychiatrische
2. Sehr gut ausgebildete und ethische Ärzte, die in Behandlung stützen. Das Soteria-House-Projekt von Dr.
erster Linie dem Wohlergehen ihrer Patienten und deren Loren Mosher und das Programm von Dr. Giorgio Anto-
Familien verpflichtet sind und die halten, was sie ver- nucci in Italien (wovon hier später noch die Rede sein
sprechen. wird) haben weitaus größere Erfolge erzielt als die un-
3. Psychische Behandlung, die in einer ruhigen menschlichen Verfahren und Psychopharmakabehand-
Umgebung stattfindet, die sich durch Toleranz, Sicherheit lungen der Psychiatrie – bei weitaus geringeren Kosten.
KAPITEL DREI
D e r We g z u w i rk l i ch e r g e i st i g e r G e s u n d h e i t
17
Diese und eine Reihe weiterer ähnlicher Projekte sind Be-
leg dafür, dass es für Menschen mit ernsten psychischen
Problemen wirkliche Lösungen und Hoffnung gibt.
Es ist eine belegte medizinische Tatsache, dass eine
nicht erkannte körperliche Krankheit oder Verletzung
emotionale Schwierigkeiten auslösen kann. In seinem
Buch Detecting Your Hidden Allergies schreibt Dr. Willi-
am Crook, dass Menschen, die unter Agitiertheit, De-
pression, Hyperaktivität, Erschöpfung und Angstzu-
ständen leiden, sofort eine gründliche medizinische
Untersuchung erhalten sollten, inklusive umfassender
Tests auf Nahrungsmittelallergien, die exakt diese psy-
chischen Veränderungen verursachen können.
❚ In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass
83% der Patienten, die von Krankenhäusern und Sozi-
alarbeitern in psychiatrische Behandlung überwiesen
worden waren, an nicht diagnostizierten, körperlichen
Beschwerden litten. Bei einer anderen Studie stellte sich
später heraus, dass 42% der Patienten mit der Diagnose
„Psychose“ in Wirklichkeit an einer medizinischen
Krankheit litten. Eine dritte Untersuchung ergab, dass
bei 48% der Patienten, für die Psychiater eine Behand-
lung angeordnet hatten, ein nicht diagnostiziertes, kör-
perliches Problem vorlag.45
❚ Einige Krankheiten kommen in ihrem Erschei-
nungsbild der Schizophrenie sehr nahe und können so-
wohl Arzt als auch Patient in die Irre führen. Dr. A. A.
Reid zählt 21 pathologische Zustände auf und nennt ei-
nen immer häufiger vorkommenden, nämlich den „der
vorübergehenden Psychose, die durch Amphetamine
hervorgerufen wird.” Er erläutert: „Die medikamentös
induzierte Psychose ist vollständig ausgeprägt inklusi-
ve Verfolgungswahn und Halluzinationen, und oft
nicht von einer akuten oder paranoiden schizophrenen
Erkrankung zu unterscheiden.”46
❚ Der Zustand von „Mrs. J.“, bei der Schizophrenie
diagnostiziert worden war, nachdem sie damit begon-
nen hatte, Stimmen in ihrem Kopf zu hören, verschlech-
terte sich so weit, dass sie zu sprechen aufhörte und oh-
ne Hilfe weder essen noch baden oder zur Toilette gehen
konnte. Im Rahmen einer gründlichen körperlichen
Untersuchung wurde festgestellt, dass ihr Organismus
die Glukose, die das Gehirn für den Stoffwechsel benö-
tigt, nicht richtig verarbeiten konnte. Nachdem das be-
handelt war, verbesserten sich ihre Beschwerden zuse-
hends. Sie gesundete vollkommen und zeigt nun
keinerlei Symptome ihres früheren geistigen Zustan-
KAPITEL DREI
D e r We g z u w i rk l i ch e r g e i st i g e r G e s u n d h e i t
19
WIRKLICHE HILFE
Behandlung, die hilft
Dr. Loren Mosher Dr. Giorgio Antonucci
D
er verstorbene Dr. Loren Mosher, Professor Dr. Giorgio Antonucci aus Italien glaubt an den Wert
für klinische Psychiatrie an der School of menschlichen Lebens und daran, dass nicht Zwangsver-
Medicine der University of California, San wahrung und unmenschliche, körperliche Behandlungen,
Diego, und ehemaliger Leiter des amerika- sondern einfühlsame Kommunikation sogar den verstör-
nischen National Institute of Mental Health’s Center testen Geist heilen kann.
for Studies of Schizophrenia, schrieb: Im Instituto di Osservanza in Imola behandelte Dr.
„I ch eröffnete das Soteria-House im Jahre 1971. Antonucci Dutzende so genannter „schizophrener“ Frau-
Dort lebten Menschen, bei denen ,Schizophrenie’ dia- en, von denen die meisten dauerhaft an ihren Betten fest-
gnostiziert worden war. Sie nahmen keinerlei Medika- gebunden oder in Zwangsjacken gehalten worden
mente zu sich und lebten waren. Alle „üblichen“
zusammen mit nicht- psychiatrischen Behand-
medizinischem Personal, lungen wurden abgesetzt.
das darin geschult war, Dr. Antonucci befreite die
sie zu verstehen und Frauen von ihren Fesseln
ihnen Hilfe, Sicherheit und verbrachte jeden Tag
und Bestätigung für ihre viele, viele Stunden damit,
Erfahrungen zuteil wer- mit ihnen zu sprechen, um
den zu lassen. Die grund- ihre „Delirien und Ängste
legende Idee war, dass nachempfinden zu kön-
Schizophrenie oft leichter nen“. Er hörte ihren Erzäh-
mit Hilfe verständnisvol- lungen über die Jahre der
len und menschlichen Verzweiflung und des Lei-
Miteinanders statt mit dens in den Anstalten zu.
Drogen überwunden Er sorgte dafür, dass
werden kann.“ 50 die Patienten verständnis-
Das Soteria-Projekt voll, mit Achtung und
verglich die eigene Be- ohne Einsatz von Medika-
handlung mit der „üb- menten behandelt wur-
lichen“ medikamentösen den. Tatsächlich wurde die
Behandlung der Psychia- Station unter seiner Lei-
trie bei Personen, bei Interessanterweise schnitten Patienten, die im tung von der gewalttätig-
denen kürzlich Schizoph- Soteria [House] ohne Einnahme von Neuro- sten zur ruhigsten der Ein-
renie diagnostiziert wor- leptika behandelt worden waren ... oder de- richtung. Ein paar Monate
den war. nen man die schlechtesten Prognosen gestellt später waren seine
Dr. Mosher kam zu „gefährlichen“ Patienten
hatte, im Vergleich zu Anstaltsinsassen oder
folgendem Ergebnis: „Das frei und gingen ruhig im
Experiment funktionierte medikamentös behandelten Patienten einer Anstaltsgarten spazieren.
besser als erwartet. Zwei Kontrollgruppe tatsächlich am besten ab.“ Schließlich waren sie stabil
Jahre nach ihrer Ein- und wurden aus dem
– Dr. Loren Mosher, ehemaliger Leiter der Abteilung
weisung arbeiteten die Schizophrenieforschung des amerikanischen National Krankenhaus entlassen,
Soteria-Patienten in we- Institute of Mental Health, 2002 nachdem viele von ihnen
sentlich besseren beruf- zum ersten Mal in ihrem
lichen Stellungen, lebten Leben gelernt hatten, wie
wesentlich häufiger unab- sie arbeiten und für sich
hängig oder zusammen mit Freunden und mussten selbst sorgen konnten.
weniger häufig wieder eingewiesen werden. Interessan- Die herausragenden Resultate Dr. Antonuccis waren
terweise schnitten Patienten, die im Soteria [House] ohne zudem viel weniger kostenintensiv als „übliche“ Behand-
Einnahme von Neuroleptika behandelt worden waren ... lungen.
oder denen man die schlechtesten Prognosen gestellt Projekte, wie sie von Dr. Mosher und Dr. Antonucci
hatte, im Vergleich zu Anstaltsinsassen oder medikamen- erfolgreich durchgeführt wurden sind Zeugnis dafür, dass
tös behandelten Patienten einer Kontrollgruppe tatsäch- es für Menschen mit ernsten psychischen Problemen wirk-
lich am besten ab.“ liche Lösungen und Hoffnung gibt.
EMPFEHLUNGEN
Empfehlungen
1 Menschen in verzweifelter Lage müssen geeignete und wirksame medizinische Hilfe erhalten.
Medizinische statt psychiatrische Betreuung, Zuwendung, gute Ernährung und eine sichere
Umgebung, die Zuversicht ausstrahlt, bewirken weitaus mehr als eine brutale Behandlung mit
psychiatrischen Drogen.
3 Jeder, der einem psychiatrischen Übergriff oder Betrug zum Opfer gefallen ist, zwangsmedika-
mentiert oder auf irgendeine andere Art misshandelt wurde, sollte Strafanzeige erstatten und
eine Kopie davon an die KVPM schicken. Danach sollten Beschwerden bei den entsprechenden
Aufsichtsbehörden wie etwa der Ärztekammer oder dem Psychologenverband erfolgen. Diese
Einrichtungen können Untersuchungen durchführen und die Praxiszulassung für Psychiater
oder Psychologen suspendieren oder aufheben. Darüber hinaus sollte man sich wegen eventuel-
ler Schadensersatzklagen rechtlich beraten lassen.
5 Durch den schädlichen Einfluss der Psychiatrie wurde bereits genügend Zerstörung in der
Gesellschaft angerichtet, insbesondere in Krankenhäusern, Schulen und im Strafvollzug. Bürger-
initiativen und verantwortliche Regierungsvertreter sollten gemeinsam daran arbeiten, die ver-
deckte Manipulation der Gesellschaft durch die Psychiatrie aufzudecken und Gegenmaßnahmen
zu ergreifen.
MY T H O S S C H I Z O P H R E N I E
Empfehlungen
21
Die Citizens Commission
on Human Rights International
D
ie Citizens Commission on Human Rights Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen
(CCHR) wurde 1969 von der Scientology und zwar insbesondere auf folgenden Punkten, die
Kirche gegründet, um Menschenrechtsver- durch Psychiater und psychiatrisches Personal immer
letzungen in der Psychiatrie zu untersu- wieder verletzt werden:
chen und aufzudecken und um das Gebiet der geisti- Artikel 3: Jeder Mensch hat das Recht auf Leben,
gen Gesundheit (Mental Health) zu reformieren. Heute Freiheit und Sicherheit der Person.
gibt es über 130 CCHR-Ortsgruppen in 31 Ländern. Artikel 5: Niemand darf der Folter oder grausa-
In Deutschland ist die Citizens Commission on mer, unmenschlicher oder erniedrigender Behand-
Human Rights unter dem Namen Kommission für lung oder Strafe unterworfen werden.
Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V. Artikel 7: Alle Menschen sind vor dem Gesetze
(KVPM) bekannt. Im Beirat der CCHR sitzen Ärzte, gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf
Rechtsanwälte, Pädagogen, Künstler, Geschäftsleute gleichen Schutz durch das Gesetz. (...)
und Repräsentanten von Bürgerrechts- und Men- Durch die falschen und stigmatisierenden Dia-
schenrechtsgruppen. gnosen der Psychiatrie, ihre weitreichenden Möglich-
Die CCHR selbst gibt keinen medizinischen oder keiten zur Zwangseinweisung von Menschen in psy-
rechtlichen Rat, arbeitet aber eng mit Anwälten und chiatrische Anstalten und durch ihre brutalen,
Ärzten zusammen und befürwortet reguläre medizi- persönlichkeitszerstörenden „Therapien“ werden
nische Verfahrensweisen. Ein Hauptaugenmerk der weltweit Millionen Menschen ihrer grundlegenden
CCHR gilt subjektiven psychiatrischen „Diagnosen“, Rechte beraubt. Das psychiatrische System ist nichts
die objektiven wissenschaftlichen oder medizinischen anderes als eine monströse Ansammlung von Men-
Kriterien keinesfalls genügen. Auf der Grundlage die- schenrechtsverletzungen.
ser falschen Diagnosen verordnen und rechtfertigen Die CCHR hat Hunderte von Reformen initiiert
Psychiater lebenszerstörende Therapien, einschließlich und in die Wege geleitet, beispielsweise mit Hilfe von
die Einnahme bewusstseinsverändernder Psychophar- Zeugenaussagen bei parlamentarischen Ausschüssen,
maka, welche die eigentliche Schwierigkeit einer Per- mit der Durchführung öffentlicher Anhörungen über
son überdecken und so eine wirkliche Genesung ver- psychiatrische Praktiken und durch die Zusammen-
hindern. arbeit mit Medien, Strafverfolgungsbehörden und
Die Arbeit der CCHR basiert auf der Allgemeinen Regierungsvertretern auf der ganzen Welt.
WEITERE INFORMATIONEN
CCHR International Kommission für Verstöße der Psychiatrie
6616 Sunset Blvd. gegen Menschenrechte e.V. (KVPM)
Los Angeles, CA, USA 90028 Amalienstraße 49a
Tel: (323) 467-4242, (800) 869-2247 80799 München
Fax: (323) 467-3720 Tel: (089) 273 03 54, Fax: (089) 289 86 704
www.cchr.org www.kvpm.de
E-Mail: humanrights@cchr.org E-Mail: kvpm@gmx.de
QUELLENANGABEN
Quellenangaben
1 Richard E. Fatz, Lee S. Weinberg und Thomas S. Szasz: 26 Jim Rosack: „SSRIs Called on Carpet Over Violence
„Why Does Television Grovel At the Altar of Psychia- Claims”, Psychiatric News, Bd. 36, Nr. 19, 5. Okt. 2001,
try?”, The Washington Post, 15. Sept. 1985, S. D1-2 S. 6
2 Dr. med. E. Fuller Torrey: Death of Psychiatry, Chilton 27 Dr. phil. Elliot S. Valenstein: Blaming the Brain (The Free
Publications, Pennsylvania, 1974, S. 10-11 Press, New York, 1998), S. 225
3 Robert Whitaker: Mad in America: Bad Science, Bad Medi- 28 Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders II
cine, and the Enduring Mistreatment of the Mentally Ill, (American Psychiatric Association, Washington, D.C.,
Perseus Publishing, New York, 2002, S. 166 1968), S. ix
4 Ebd., S. 203 29 Dr. med. Stephen Soreff und Dr. med. Lynne Alison
5 Ebd., S. 253-254; Ty C. Colbert: Rape of the Soul, How the McInnes: „Bipolar Affective Disorder,” Medicine Journal,
Chemical Imbalance Model of Modern Psychiatry has Failed Bd. 3, Nr. 1, 7. Jan. 2002
its Patients, Kevco Publishing, California, 2001, S. 106 30 Herb Kutchins und Stuart A Kirk: Making Us Crazy
6 George Crane: „Tardive Dyskinesia in Patients Treated (Simon & Schuster, Inc., New York, 1997), S. 36
with Major Neuroleptics: A Review of the Literature”, 31 Dr. med. Joseph Glenmullen, a.a.O., S. 205
American Journal of Psychiatry, Bd. 124, Supplement, 32 Ebd., S. 206
1968, S. 40-47 33 David Healy: The Anti-Depressant Era (Harvard Uni-
7 Robert Whitaker, a.a.O., S. 208 versity Press, 1999), S. 174
8 Ebd., S. 150 34 John Read: „Feeling Sad? It Doesn’t Mean You’re Sick”,
9 L. Jeff: „The International Pilot Study of Schizophrenia: New Zealand Herald, 23. Juni 2004
Five-Year Follow-Up Findings”, Psychological Medicine, 35 Dr. med. Joseph Glenmullen, a.a.O., S. 195
Bd. 22, 1992, S. 131-145; Assen Jablensky, „Schizophre- 36 Dr. phil. Elliot S. Valenstein, a.a.O., S. 4
nia: Manifestations, Incidence and Course in Different
37 Ebd., S. 125
Cultures, a World Health Organization Ten-Country
Study”, Psychological Medicine, Supplement, 1992, S. 1- 38 Ty C. Colbert, a.a.O., S. 97
95 39 Dr. med. Edward Drummond: The Complete Guide to
10 Robert Whitaker, a.a.O., S. 229 Psychiatric Drugs (John Wiley & Sons, Inc., New York,
2000), S. 15-16
11 Ebd., S. 182
40 Lisa M. Krieger: „Some Question Value of Brain Scan;
12 Ebd., S. 258
Untested Tool Belongs in Lab Only, Experts Say”, The
13 Erica Goode: „Leading Drugs for Psychosis Come Mercury News, 4. Mai 2004.
Under New Scrutiny”, The New York Times, 20. Mai.
41 Ebd.
2003
42 Ebd.
14 Ebd.
43 Dr. med. Joseph Glenmullen, a.a.O., S. 196
15 „IMS HEALTH Reports 14.9 Percent Dollar Growth in
U.S. Prescription Sales to $145 Billion in 2000”, 44 Dr. phil. Elliot S. Valenstein, a.a.O., S. 4
www.IMSHealth.com, 31. Mai 2001; „IMS Reports 11.5 45 Dr. med. David E. Sternberg: „Testing for Physical Ill-
Percent Dollar Growth in ‘03 U.S. Prescription Sales”, ness in Psychiatric Patients”, Journal of Clinical Psychia-
www.IMSHealth.com, 17. Febr. 2004 try, Bd. 47, Nr. 1, Jan. 1986, S. 5; Dr. med. Richard C.
16 Erica Goode, a.a.O. Hall, et al.: „Physical Illness Presenting as Psychiatric
Disease”, Archives of General Psychiatry, Bd. 35, Nr. 1978,
17 Robert Whitaker, a.a.O., S. 189
S. 1315-1320; Dr. med. van Fras, et al.: „Comparison of
18 Dr. phil. Edward G. Ezrailson: Report on Review of Psychiatric Symptoms in Carcinoma of the Pancreas
Andrea Yates Medical Records, 29. März 2002 with Those in Some Other Intra-abdominal Neo-
19 Robert Whitaker, a.a.O., S. 182 und 186 plasms”, American Journal of Psychiatry, Bd. 123, Nr. 12,
20 Ebd., S. 188 Juni 1967, S. 1553-1562
21 Charles Medawar: „Antidepressants Hooked on the 46 Patrick Holford und Dr. med. Hyla Cass: Natural Highs
Happy Drug”, What Doctors Don’t Tell You, Bd. 8, Nr. (Penguin Putnam, Inc., New York, 2002), S. 125-126
11, März 1998, S. 3 47 Leslie Goldman: „Finding Clues to Unmask Depres-
22 David Grounds, et al., „Antidepressants and Side sion”, Chicago Tribune, 22. Aug. 2001
Effects,” Australian and New Zealand Journal of Psychia- 48 „Alternatives for Bipolar Disorder”, Safe Harbor, Alter-
try, Bd. 29, Nr. 1, 1995 native On-Line. Internet: www.alternativementalhe-
23 „Acute Drug Withdrawal,” PreMec Medicines Informa- alth. com, 2003
tion Bulletin, Aug. 1996, geändert 6. Jan. 1997, Internet: 49 Thomas Dorman: „Toxic Psychiatry”, Internet:
www.premec.org.nz/profile.htm, besucht am: 18. www.dormanpub.com
März 1999 50 Loren Mosher: „Soteria and Other Alternatives to Acu-
24 Dr. med. Joseph Glenmullen: Prozac Backlash (Simon te Psychiatric Hospitalization: A Personal and Profes-
& Schuster, Inc., New York, 2000), S. 78 sional Review”, The Journal of Nervous and Mental Dise-
25 Ebd., S. 78 ase, Bd. 187, 1999, S. 142-149
Die Citizens Commission on Human Rights
INFORMIERT DIE ÖFFENTLICHKEIT
W
er heute eine Umkehr in einer gesellschaftlichen wohl etwas gegen diese Form von Menschenrechtsverletzung
Fehlentwicklung bewirken will, der muss aufklä- tun kann und tun sollte.
ren. Die CCHR nimmt diese Verantwortung sehr Die Publikationen der CCHR gibt es in 15 Sprachen. Sie
ernst. Über ihre Website und über Broschüren, Bücher, News- dokumentieren die schädigenden Auswirkungen der Psychia-
letters und andere Publikationen, die in hoher Auflage ver- trie in vielen gesellschaftlichen Bereichen, beispielsweise im
breitet werden, erfahren betroffene Patienten, deren Familien- Bildungswesen, im Rechtswesen, bei der Drogenrehabilitation,
angehörige, zuständige Fachleute, Abgeordnete und viele im Umgang mit älteren Menschen und im religiösen Leben.
andere die Wahrheit über die Psychiatrie – und dass man sehr Folgende CCHR-Broschüren sind erhältlich: