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„Die Staatswissenschaften an der Universität

Erfurt. Zu ihrer Gründung 1991-1992 und zu


Jürgen G. Backhaus‘ Beitrag dazu“

Wolfgang Drechsler

S. 363-376 in

Taking up the Challenge.


Festschrift for Jürgen G. Backhaus

Helge Peukert, Hg.

Marburg: Metropolis
2015
Die Staatswissenschaften an der
Universität Erfurt
Zu ihrer Gründung 1991-92 und zu
Jürgen G. Backhaus’ Beitrag dazu

Wolfgang Drechsler*

Jürgen G. Backhaus kam kurz nach Aufnahme des Lehrbetriebs der neuen
Staatswissenschaften an die Universität Erfurt; er gehört im allgemeinen
Bewusstsein daher nicht zu den ‚Gründervätern‘ dieser Fakultät, die bereits
kurz zuvor den Lehrbetrieb aufgenommen hatte. Das ist aber so nicht ganz
richtig, und die Festschrift zu Backhaus’ Emeritierung 2015, der der Univer-
sität und Fakultät treu geblieben ist, ist ein geeigneter Ort, diese Ansicht ein
wenig zu korrigieren.

I.

Quasi offiziell – so in dem 2012 erschienenen, von Arno Scherzberg heraus-


gegebenen Band 10 Jahre Staatswissenschaftliche Fakultät der Reihe „Er-
furter Beiträge zu den Staatswissenschaften“, und zumal im Vortrag des
Gründungsdekans und Mitglieds des Gründungsrektorats Wolfgang Schluch-
ter – werden Gebiet und Fakultät der Staatswissenschaften, nach einem Grün-
dungskonzept des Strukturausschusses einer Gründungskommission („Lüb-
be-Kommission“) und dem Gesetz zur Errichtung der Universität vom Januar
1994, auf eine eigentliche Gründung mehr als zwei Jahre später zurück-

*
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Drechsler ist Lehrstuhlinhaber für Staatswissenschaften am
Ragnar-Nurkse-Institut für Innovation und Staatswissenschaften der Technischen Uni-
versität Tallinn, Estland. wolfgang.j.m.drechsler@gmail.com
2 Wolfgang Drechsler

geführt.1 Dabei führt Schluchter aus, dass wegen dieser Verzögerung das
„alte Gründungskonzept … den veränderten Umständen angepasst und wei-
terentwickelt werden [musste], und zwar unter der vom Wissenschaftsrat aus-
gesprochenen Vorgabe, dass ein innovatives Konzept für die Geistes- und
Sozialwissenschaften in Lehre und Forschung umzusetzen sei.“2 Er be-
schreibt die Wahl eines interdisziplinären Ansatzes, und da all „dies auch
nach außen sichtbar sein [sollte, … ] wählten wir den aus der Mode gekom-
menen Begriff ‚Staatswissenschaften‘“.3
Auch wenn diese Ereignisse in der Tat die Grundlage der heute real exis-
tierenden Fakultät darstellen, ist es historisch gesehen nicht so, dass das Kon-
zept, in Erfurt an der neu- oder wiedergegründeten Universität eine Staats-
wissenschaftliche Fakultät zu errichten, hierauf zurückzuführen ist, aber auch
nicht auf die Ausführungen der früheren Gründungskommission, die in der
Tat ohne Konsequenzen geblieben sind. Nicht nur das Konzept, sondern auch
die (wissenschafts-) politische Entscheidung, stammen aus einer deutlich
früheren Phase der Entwicklung. Die Staatswissenschaftliche Fakultät geht
direkt auf eine „Stellungnahme“ des Wissenschaftsrats vom Januar 1992 zu-
rück, die die Konzentration auf die Staatswissenschaften eindeutig und recht
detailliert empfiehlt.
Empfehlungen des Wissenschaftsrats sind zwar nicht bindend, da sie aber
für die Bundesförderung von Hochschulbaumaßnahmen entscheidend sind
und durch die Zusammensetzung des Wissenschaftsrats selbst fast immer
einen Konsens zwischen betroffener Landesregierung, den anderen Ländern,
dem Bund, der Wissenschaft und den großen Wissenschaftsorganisationen
darstellen, sind sie von großer Bedeutung. Zu dieser Zeit war das a fortiori
so, da der Wissenschaftsrat in Art. 38 des Einigungsvertrags vom August
1990 die Aufgabe der Evaluierung und Restrukturierung der Forschungs- und
Hochschuleinrichtungen der neuen Länder übertragen bekommen hatte; die
Erfurt-Empfehlung entstammt diesem Kontext.4
In dieser „Stellungnahme zur Gründung einer Universität in Erfurt“ vom
Januar 1992 lautet Abschnitt III 3 c 2 wie folgt:

In Erfurt sollten die Staats- und Verwaltungswissenschaften, zu denen auch


Politik- und Sozialwissenschaften gehören, einen profilgebenden Schwer-

1
Schluchter (2012), S. 13; s. auch Scherzberg (2012b), (2012a) passim.
2
Schluchter (2012), S. 13.
3
Ibid., S. 14.
4
S. hierzu Drechsler (1991); aus der Retroperspektive z.B., wenn auch mit Vorsicht hin-
sichtlich der Interpretationen, Bartz (2007), S. 158-183.
Die Staatswissenschaften an der Universität Erfurt 3

punkt bilden. Die Staats- und Verwaltungswissenschaften sollen sich mit


nationalem und internationalem Planungs- und Verwaltungshandeln im
weitesten Sinne befassen und auf diesen Gebieten, ausgehend von einer
intensiven Forschung, Fachkräfte für nationale und internationale Tätig-
keiten ausbilden. Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sollten von
Anfang an auf die neuen Studiengänge ausgerichtet werden. Eine vor-
schnelle Festlegung auf die stark frequentierten Studiengänge Betriebswirt-
schaftslehre und Rechtswissenschaft sollte vermieden werden. Der Wis-
senschaftsrat empfiehlt dem Land, rechtzeitig dafür Sorge zu tragen, daß
die Absolventen rechts- und staatswissenschaftlicher Studiengänge der
Universität Erfurt nicht aufgrund von Einstellungsvorschriften Schwierig-
keiten bei der Ausübung von Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung
bekommen. Der Vorbereitungsdienst für die entsprechenden Laufbahnen in
der öffentlichen Verwaltung sollten für die Absolventen dieser Studien-
5
gänge geöffnet werden.

Ich selbst war in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates von 1990 bis
1991/92 als Referent innerhalb des Wiedervereinigungs-Projekts tätig und
dort auch zuständig für die Arbeitsgruppe Neugründung Universität Erfurt;
ebenso war ich – informell – Landeskoordinator für Thüringen. Referenten
waren zur hektischen, überlasteten Zeit der Wiedervereinigung sehr viel
autonomer und einflussreicher, als das schon üblicherweise der Fall ist,6 und
die Vorformulierung dieses Abschnitts und das ursprüngliche Konzept stam-
men von mir. Und letzteres war von Jürgen Backhaus’ Initiative der Heil-
bronner Symposien zu den Wirtschafts- und Staatswissenschaften mit-
inspiriert.
Was folgt, sind Erinnerungen; sie sind daher nie sicher oder eindeutig, und
in der Retrospektive werden viele Ereignisse uminterpretiert und -gestaltet.
Es sind aber, erstens, die Erinnerungen des zuständigen Referenten im Wis-
senschaftsrat, und die Stellungnahme selbst ist, zweitens, eine ganz eindeuti-
ge Quelle.7

5
Wissenschaftsrat (1992), S. 170.
6
„Unter höchster Anspannung arbeitete … auch die Kölner Geschäftsstelle des Wissen-
schaftsrates, in der die Lichter zu dieser Zeit kaum einmal ausgingen und Mitarbeiter
häufig genug übernachteten.“ (Bartz 2007, S. 165) Das ist zwar übertrieben, aber in der
Tendenz nicht falsch.
7
Unterlagen oder Akten der Zeit habe ich – abgesehen von meinem Taschenkalender –
nicht verwendet und die Inhalte auch nicht mit den anderen Beteiligten der Zeit be-
sprochen; dies wäre für eine weitere historischere Aufarbeitung der Geschehnisse natür-
lich notwendig.

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4 Wolfgang Drechsler

II.

Die Gründung oder Wiedergründung der Universität Erfurt nach dem Unter-
gang der DDR war, wie schon an den verschiedenen Termini zu sehen – recht
parallel zur Dichotomie Deutsche Einigung vs. Wiedervereinigung –, eine
höchst umstrittene Angelegenheit, und Wissenschaftsrat und Thüringer Lan-
desregierung waren eher dagegen. Dies lag daran, dass das kleine und relativ
arme Thüringen über sehr viel mehr Universitätskapazität verfügte, als es
brauchte und finanzieren konnte, und eine neue Universität Erfurt deswegen
mehr als nur überflüssig war – fast in Laufweite gab es die Friedrich-Schiller-
Universität Jena, die Technische Hochschule Ilmenau und das Bauhaus Wei-
mar; die beiden letzteren hatten zu dieser Zeit schon oder noch den Drang zur
Volluniversität, erstere war es bereits. In Erfurt gab es lediglich den örtlichen
Teil der Pädagogischen Hochschule Erfurt-Mühlhausen sowie kirchliche Stu-
dieneinrichtungen, katholisch wie evangelisch, wobei erstere, die Theologi-
sche Fakultät Erfurt mit Priesterseminar, außerordentlich relevant wurde.
Der Drang zur Universität war nämlich nicht nur in Erfurt selbst immens,
hauptsächlich aus landsmannschaftlich-konfessionellen Gründen. Es müsse,
so wurde argumentiert, auch in den Neuen Ländern eine quasi kulturell
katholische (also nicht rein kirchliche) Universität geben, und das alt-
Mainzer Land um Erfurt habe mit Sachsen-Weimar ja gar nichts zu tun, Jena
liege also quasi im inneren Ausland. (Das war auch die letztendlich erfolg-
reiche Begründung für zwei Volluniversitäten im noch ärmeren Mecklen-
burg-Vorpommern.) Außerdem bestanden wichtige Erfurter Lobbyisten, dass
eine Landeshauptstadt auch eine Universität haben sollte (obwohl etwa Wies-
baden im Schwesterland Hessen auch keine hat). Schließlich war die Neu-
gründung auf teilweiser Basis der PH eine Möglichkeit, diese in jene zu über-
führen und dadurch die „Abwicklung“, wie man damals sagte, der PH zu ver-
meiden. (Entgegen entsprechenden Empfehlungen auch des Wissenschafts-
rats und allen anderslautenden Beteuerungen kam es bald auch genau dazu.)
Es gab schon vor der Wiedervereinigung selbst, aber auch später, regio-
nale wie überregionale Initiativen, die sich für eine Neugründung der alten
Universität einsetzten; diese Stränge werde ich hier nicht entwirren, zumal
sie am Ende keine institutionellen Auswirkungen hatten.8 Die Gründung
einer Stiftungsuniversität, die eine Gruppe in Angriff genommen hatte,
scheiterte aber schon daran, dass es in Deutschland eben keine derartige

8
Vgl., wenn auch stark verkürzt und deutlich eine spezifische Perspektive betonend,
Raßloff (2014), S. 30-34.
Die Staatswissenschaften an der Universität Erfurt 5

philanthropische Tradition gibt; selbst wo das der Fall ist, ist es schwierig,
ohne bereits vorhandene Ehemalige oder Großspenden erfolgreich zu ein. So
kam denn auch nur eine Zusage zur Förderung eines einzigen betriebswirt-
schaftlichen Lehrstuhls über drei ganze Jahre zu Stande.
Jedenfalls gab es sicher in der Stadt Erfurt ein teilweise auch romantisches
Interesse an einer Wiedergründung, wobei es legitim ist zu fragen, ob fast
200 Jahre Nichtexistenz – die alte Universität war 1816 durch Preußen
geschlossen worden – die Rede von einer Kontinuität noch möglich machen.9
Günstig wirkte sich in dieser Beziehung aus, dass es in Erfurt noch Gebäude
der alten Universität gab, zumal das schöne Tor des alten Collegium Maius,
des 1945 durch Bomben zerstörten Hauptgebäudes. Die Universität wurde
am Ende in den Gebäuden und auf dem Grund der alten PH errichtet. Das
wiedererbaute Collegium Maius, Symbol der Wiedergründung, wurde 2008
an die Evangelische Landeskirche verkauft; es gehört also nicht zur heutigen
Universität, was nicht ganz ohne Symbolkraft ist.10
Gegen die Gründung sprachen die erwähnten übergeordneten Gründe – es
gab nur begrenzte Mittel, und Wissenschaftsrat wie auch Ministerium waren
der Meinung, lieber eine gute, gut ausgestattete Universität in Thüringen als
zwei unterfinanzierte. Ilmenau und Weimar – wo es auch eine Musikhoch-
schule gab – galten zudem als mit die besten Hochschuleinrichtungen in den
Neuen Ländern, wenn im Falle des Bauhauses eher als – historisch geschaf-
fenes – Potenzial denn als Realität.11 Besonders aber Jena galt als die ver-
gleichsweise noch intakteste, universitätshafteste, am wenigsten – wenn auch
erheblich – von Staat und Partei verformte und deswegen reformierbare Uni-
versität in den Neuen Ländern, und diese wollte man nicht durch eine Neu-
gründung in Erfurt gefährden.

9
S. z.B. Blaha und Metze (1992), S. 42-43. Diese sehr schön illustrierte, frühe, noch
vielfach im DDR-Jargon geschriebene Darstellung zeigt auch, dass die alte Erfurter
Universität nur bis etwa 1530 eine bedeutende Hochschule war. 1664-1812 war sie Kur-
mainzische Landesuniversität und mit Ausnahmen außerordentlich provinziell, also eine
Institution des Alten Reiches und etwa so gegenwartsrelevant, aber lange nicht so be-
deutend, wie etwa das Reichskammergericht in Wetzlar. Aber selbst wenn es sich um
eine Neugründung gehandelt haben sollte, war der Bezug auf die alte Universität außer-
ordentlich geschickt und erfolgreich, da er entscheidend zur Legitimierung der ersteren
beitrug.
10
S. Raßloff (2014), S. 14-15, 34-35.
11
Hier hatte der Wissenschaftsrat schon größeren Erfolg und trug zur Verhinderung
einer technischen „Universität des Bauens“ im von den damaligen Mitarbeitern an-
gestrebten Maße entscheidend bei; auch für die hier zuständige AG war ich der Referent.
S. Drechsler (1992), S. 29-31.

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6 Wolfgang Drechsler

Obwohl die fachlichen und ökonomischen Bedenken schwer wogen, sah


sich die noch nicht aus Westimporten bestehende CDU-FDP-Landesregie-
rung – die ja in Erfurt angesiedelt war – politisch nicht in der Lage, diese
Opposition aufrecht zu erhalten. Sie bat daher den Wissenschaftsrat, im Rah-
men seines Auftrags solch eine Option zu prüfen. Dieser setzte wie üblich
eine entsprechende Arbeitsgruppe ein, und ich wurde zu deren Referenten er-
nannt, d.h. ich war in der Geschäftsstelle in Köln koordinierend und adminis-
trativ für die AG und die Stellungnahme bis zur Entscheidung durch die Voll-
versammlung des Wissenschaftsrats zuständig.
Im Wissenschaftsrat selbst waren der Vorsitzende, der Frankfurter Max-
Planck-Direktor und Rechtsbyzantinist Dieter Simon, und der Referatsleiter
der Hochschulabteilung, zu der ich auch gehörte, Hans-Jürgen Block, eher
gegen die Neugründung – wie gegen Neugründungen generell. In dieser Fra-
ge aber setzten sich die Länder, unterstützt von den anderen Ländern, oft
durch.12 Der Generalsekretär Winfried Benz, später Vorsitzender des Kura-
toriums der Universität Erfurt, meinte zudem, nicht über ein ‚Handschreiben‘
des Bundespräsidenten Richard v. Weizsäcker, der die Wiedergründung der
Universität Erfurt als eine „wahrhaft glückliche Idee“ bezeichnet hatte, hin-
weggehen zu können. Der Bundespräsident hatte sein ‚Handschreiben‘ an die
später nicht zum Zuge gekommene lokale Wiedergründungs-Initiative ge-
richtet13, und er folgte wohl zuallererst der konfessionell-katholischen Logik.
Vorsitzender der AG Erfurt wurde wie üblich ein wissenschaftliches Mitglied
des Wissenschaftsrates, der Hamburger Ökonom Harald Scherf, Bruder des
damaligen Bürgermeisters der Hansestadt Bremen, der aber keine zentrale
Rolle einnahm. In der AG selbst war es der von mir für diese Position vor-
geschlagene Dean des Merton College Oxford, der Althistoriker T.F.G.R.
(Thomas) Braun, der immer wieder auf die jenseits aller Bedarfsanalysen
wesentliche Rolle von klassischen Universitäten und die Schönheit einer
solchen Wiedergründung hinwies, allerdings auch darauf, dass eine nicht-
staatliche Finanzierung unter den gegebenen Umständen illusorisch war.
In Thüringen selbst waren zwei der drei Personen, die für eine solche
Gründung zuständig waren, auch wirklich entscheidend: Der Minister für
Wissenschaft und Kunst Ulrich Fickel (FDP) und der Leiter der Hochschul-
abteilung Johann Komusiewicz. Der Staatssekretär, der aus Hessen kommen-
de Werner Brans, war nie Teil dieser Diskussionen, auch hinsichtlich anderer

12
S. auch Bartz (2007), S. 176-177.
13
Vgl. Raßloff (2014), S. 31. Der Bundespräsident ist der Dienstherr der Geschäftsstelle
des Wissenschaftsrates und der Generalsekretär ist beim Bundespräsidialamt ver-
beamtet; v. Weizsäckers allgemeine Reputation war damals auch außerordentlich hoch.
Die Staatswissenschaften an der Universität Erfurt 7

Thüringer Hochschulgespräche nicht.14 Fickel kam von Haus aus vom Mühl-
hausener Standort der PH, wo er Chemiedozent gewesen war; er war vor
seinem Ministeramt auch Vorsitzender der LDPD im Kreis Mühlhausen
gewesen. Komusiewicz war ebenfalls lokalpolitisch engagiert (CDU) und
später Staatssekretär in Brandenburg. Ich habe beide als zuständiger Landes-
referent häufig und durchaus gern getroffen und als außerordentlich engagiert
und an übergeordneten Thüringer Belangen orientiert kennengelernt, was
nicht nur in den Neuen Ländern nicht unbedingt die Regel war.

III.

Fickel und Komusiewicz sahen zwar die Problematik und bedarfsmäßige


Überflüssigkeit der Universität Erfurt, aber ebenso die politische Notwendig-
keit ihrer Schaffung; Widerstand war quasi zwecklos. Es ging nun also aus
der Sicht des Ministeriums ebenso wie aus der des Wissenschaftsrats um
damage control im allerbesten Sinne – darum, dass, wenn schon eine Uni-
versität in Erfurt errichtet werden musste, diese nicht nur den anderen Hoch-
schulen in Thüringen möglichst wenig wegnahm, sondern auch wirklich die
Chance hatte, etwas Besonderes zu werden; eine Universität, die interessant
gestaltet war, ohne zu teuer zu sein, wie es das spätere, durch den nach-
maligen Gründungsrektor Peter Glotz propagierte Konzept eines „Oxford“
oder „Harvard an der Gera“ gewesen wäre. Die Universität Erfurt musste also
anders, sinnvoll und preiswert sein.15 Die Gefahr der Übernahme der PH
stand schon deutlich an der Wand; die inhaltlich benachbarten und verbun-
denen Einrichtungen des Max-Weber-Kollegs und der nachmaligen „Willy
Brandt School of Public Policy“ waren noch überhaupt nicht auf der Agenda.
All dies war häufig Thema von Gesprächen von Fickel, Komusiewicz und
mir; wir waren wegen der verschiedenen Thüringer Themen, auch der Frage
des Bauhauses Weimar, der Lehrerbildung usw. oft zusammen. (Auch dies
zeigt, wie wichtig der Wissenschaftsrat zu dieser Zeit genommen wurde.) So
gab es solche Treffen laut meinem Kalender etwa am 26. Februar 1991, am
16. April im Elephanten in Weimar, am 3. Mai, am 13. September und am
28. oder 29. November. Meiner Erinnerung nach war es das Treffen am 13.
September 1991, auf dem die Staatswissenschaften in Erfurt abschließend
besprochen und für gut befunden wurden. Jedenfalls entstammt diesen Ge-

14
S. aber seinen Erinnerungsaufsatz zu diesem Thema, Brans (2007).
15
So auch Schluchter (2012), S. 13.

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8 Wolfgang Drechsler

sprächen die Idee der Etablierung der Staatswissenschaften an der Universität


Erfurt; vorher hatte es das auch als Konzept nicht gegeben.
Warum nun Staatswissenschaften? Hierfür sprach eben, dass es sie in
Deutschland nicht gab; Jena zu duplizieren, kam nicht in Frage. Ich war
immer schon ein Freund dieses Konzeptes, das ich – wie etwa Schuppert in
der erwähnten Festschrift16, aber überhaupt nicht auf dessen durchaus wichti-
gen vorherigen Überlegungen zum Thema beruhend – als Form von Gover-
nance verstehe, wie man heute sagen würde17, also weniger als historisch-
obsoletes Konzept denn als eine bewusste Antwort auf das Problem des
deutschen Öffentlichen Sektors, der zwar einerseits gerade in der Wiederver-
einigung gezeigt hatte, wozu er fähig war, andererseits aber aus seiner Be-
grenztheit und Abstellung auf Jura herausgeführt werden sollte, da Juristen
nun einmal fachlich nicht fürs Management ausgebildet werden.18
Es ging also im weiteren Sinne um eine Staats- als Verwaltungswissen-
schaft, d.h. Ziel war die Ausbildung und Bildung zukünftiger Beamter auf
zeitgemäßem Niveau. Daher auch die geforderte Verbindung zwischen Stu-
dium und Eintrittsmöglichkeit in den Öffentlichen Dienst zumindest Thürin-
gens, denn der deutsche Vergleich lehrt, dass eine Staats- und Verwaltungs-
wissenschaft, deren Abschluss das nicht ermöglicht, von vornherein ge-
scheitert ist.19 Hinzu kam, dass auch integrierte Sozialwissenschaften preis-
wert sind20 und dass in Erfurt der Bezug zur Landesregierung, aber auch zu
deren Ressourcen wie z.B. der Bibliothek, was damals noch ein wichtiges
Thema war, bereits gegeben war und ebenfalls Einsparungen versprach.
Wichtig war für den Zusammenhang aber auch, weg von zünftiger Rechts-
und Wirtschaftswissenschaft zu kommen, nicht nur wegen der potenziellen
Konkurrenz zu Jena, sondern auch, weil es für diese damals kaum noch wirk-
lich qualifizierten Lehrkörper (mehr) gab, aber (noch) viel zu viele Studieren-
de – man sprach sogar von einem „Juristenberg“. Dass die Wiedervereini-
gung diesen abtragen würde, war noch nicht abzusehen.

16
Schuppert (2012), bes. S. 35-36.
17
S. Drechsler (2004). Die Bedrohung der deutschen Verwaltung in ihrer erfolgreichen
Weberianischen Dimension durch das Konzept des New Public Management stellte sich
damals zumindest bei der Wiedervereinigung noch nicht in dem Maße dar, wie es aus
heutiger Sicht nahezuliegen scheint; vgl. Drechsler (2008).
18
Ich war im Wissenschaftsrat damals auch Referent für die AG Rechtswissenschaft.
19
Das war z.B. ein Problem in Konstanz und – hinsichtlich der Nichtjuristen-Ausbil-
dung – Speyer und heute auch in Potsdam und Berlin/Hertie, bei allen Entwicklungen,
die sich seitdem in dieser Hinsicht ergeben haben.
20
S. aber Brodersen (2012a), S. 7, der die staatswissenschaftlichen Studienplätze in Er-
furt für besonders teuer hält.
Die Staatswissenschaften an der Universität Erfurt 9

Und genau hier sind wir nun bei Jürgen Backhaus’ Beitrag. Zwar war ich
am Konzept der Staats- und Verwaltungswissenschaften mindestens seit
meinem eigenen Studium in Speyer (1989) und meiner Zeit als (Senior)
Legislative Analyst im United States Congress, House Administration Com-
mittee, als ASPA Congressional Fellow (1989-1990), besonders interes-
siert.21 Der Hauptgrund, warum mir dieses Thema auch und gerade im Hin-
blick auf die deutsche Tradition sehr präsent war (auch wenn später immer
einmal behauptet wurde, dass es darum in Erfurt gerade nicht ging)22, war
aber meine Teilnahme an einer Konferenzserie, die Backhaus von Maastricht
aus in Heilbronn – ebenfalls einer historischen Stadt ohne Universität, aber
einer sehr reichen, die sich das sponsoring solcher Veranstaltungen gut leis-
ten konnte – ab 1988 etabliert hatte: Die Heilbronner Symposien zu den Wirt-
schafts- und Staatswissenschaften (Heilbronn Symposia in Economics and
the Social Sciences).23
Hier wurden alljährlich um Johanni im Heilbronner Schießhaus mit
zeitgenössischen zumal ökonomischen Methoden die großen Leistungen
dieses Feldes mit besonderer Betonung der zu diesem Zeitpunkt völlig ver-
nachlässigten und auch heute noch radikal unterschätzten Deutschen Histo-
rischen Schule24 und ihrer Zeit überprüft und diskutiert, bewusst auf Englisch
und mit englischsprachigen Veröffentlichung, um eine Rezeption durch den
wirtschaftswissenschaftlichen mainstream wenigstens einigermaßen zu er-
möglichen.25 Gerade die Konferenzen der ersten Jahre waren außerordentlich
erfolgreich und zogen so gut wie alle Fachleute zu den entsprechenden
Themen an. Ich selbst war seit dem 2. Symposium 1989 zum Thema Fried-
rich Althoff dabei, in dem es auch um die zentrale und kreative Rolle einer
kompetenten Verwaltung in der Wissenschaftspolitik ging26; auch das war im
und durch den Wissenschaftsrat zu Zeiten der Wiedervereinigung ganz offen-
sichtlich. Anfang Juli 1991 war dann das 3. Symposium, zu Werner Sombart,

21
In Speyer war ich unter anderen mit Klaus König in Kontakt gekommen, dem Doyen
der deutschen Verwaltungswissenschaft, der sich mit dem Zusammenhang Staats- und
Verwaltungswissenschaften sowie Jura bereits in seiner Habilitation über ein Viertel-
jahrhundert zuvor grundlegend beschäftigt hatte; s. König (1970), S. 11-19.
22
S. etwa Selbstdokumentation der Universität Erfurt aus dem Jahre 2004, zit. in
Schuppert (2012), S. 28.
23
S. Drechsler (1998), S. v-vii.
24
S. zusammenfassend Drechsler (2015).
25
S. etwa Backhaus (1997).
26
S. Backhaus (1993).

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10 Wolfgang Drechsler

dem Haupt der sog. Jüngsten Historischen Schule.27 Und wenn man sich mit
dieser Zeit und diesem Thema unter diesen Voraussetzungen beschäftigt,
werden die Logik der Staatswissenschaften als einer Objekt- und nicht Me-
thode-zentrierten Wissenschaft und die Notwendigkeit einer nicht nur inter-
oder transdisziplinären, sondern integrierten Lehre und Forschung zu einem
der Hauptthemen unserer verwalteten Welt, damals – und damals auf allen
Ebenen sehr erfolgreich – wie heute, im nationalen wie internationalen Kon-
text, in der Beziehung zu Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch den Staat
selbst betreffend, mehr als deutlich.28
Nun ist es nicht so, dass auch der stärkste Referent Entscheidungen wie
die Stellungnahmen des Wissenschaftsrates selbst treffen oder auch nur her-
beiführen kann; auch beeinflussen kann er sie nur, wenn die Umstände das
nahelegen und er sozusagen mit dem Strom schwimmt und nicht dagegen;
ihn kann er aber gerade in Ausnahmesituationen durchaus lenken. Hier lag
diese staatswissenschaftliche Orientierung wirklich nahe, da sie alle oben
genannten Kriterien erfüllte, einschließlich einer gewissen Heterodoxie, die
sonst im Wiedervereinigungsprozess nicht willkommen war, hier aber wegen
des ‚Unikatsbedarfs‘ schon. Alle involvierten Partner sind ihr gefolgt – erst
Komusiewicz und Fickel, dann die Wissenschaftsrats-leadership wie Block,
Scherf und Simon und nicht zuletzt die AG Erfurt, die Wissenschaftliche
Kommission und dann der Wissenschaftsrat in seiner Vollversammlung im
Januar 1992. Nicht weil man sie hätte überreden müssen oder können, son-
dern weil sich das aus der Sache selbst so ergab. Deswegen hat es auch an
Konzept und Entwurf des entsprechenden Absatzes kaum Änderungen ge-
geben.

IV.

Wer sind nun die Gründerväter, geistig oder real, der Staatswissenschaften
bzw. der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt? Schluchter
und die quasi-offizielle Geschichtsschreibung liegen nicht falsch, wenn sie
die direkte Geschichte auf die Gründung – ich würde sagen: „zweite Grün-
dung“ – in der zweiten Hälfte der 90er Jahre zurückführen, und Schluchters
persönliche Verdienste hier wie auch hinsichtlich des Max-Weber-Kollegs
sind unbestreitbar. Allerdings ist die Festlegung auf eine solche Institution
1992 durch die Wissenschaftsrats-Stellungnahme dem eindeutig vorge-

27
S. Backaus (1996), (2000); Drechsler (1996a), (1996b), (2000).
28
Ausführlich Drechsler (2001).
Die Staatswissenschaften an der Universität Erfurt 11

schaltet, und sie kann bei der zweiten Gründung, schon wegen der nachge-
raden Verbindlichkeit der Empfehlungen des Wissenschaftsrats, die wohlbe-
kannt waren, nicht außer Acht gelassen worden sein. Hier würde ich die Er-
innerungen der Protagonisten an die zweite Gründung zumindest dement-
sprechend ergänzen wollen. Dass man während der zweiten Gründung „den
Wissenschaftsrat … von dem Konzept einer neuen ‚Staatswissenschaftlichen
Fakultät‘ überzeugen“ musste,29 ist historisch insofern nicht zutreffend, als
dass sich dieser bereits zuvor eindeutig genau darauf festgelegt und diese
Ausrichtung gefordert hatte.30 Von einer Entwicklung der Staatswissenschaf-
ten während der zweiten Gründung „kurzerhand und gleichsam in einem
Geniestreich“31 kann man jedenfalls nicht sprechen.
Die „Erstgründung“ selbst basierte auf meinen Gesprächen mit dem zu-
ständigen Minister und Abteilungsleiter, und der ursprüngliche Vorschlag
wiederum ist zumindest auch und nicht zufällig auf die Wiedereinführung des
Konzepts der Staatswissenschaften in einen internationalen und gegenwarts-
bezogenen wissenschaftlich-wissenschaftspolitischen Diskurs durch Jürgen
Backhaus und seine Heilbronner Symposien zurückzuführen.
Und wie ist es den Staatswissenschaften in Erfurt ergangen? Die Idee zu-
mindest der Erstgründung ist zumindest hinsichtlich der Fakultät in vielerlei
Hinsicht nicht verwirklicht worden:
Die Interdisziplinarität im geforderten, vielleicht unrealistischen Maße
kam trotz aller positiven Darstellungen und Ergebnisse32 wohl hauptsächlich
deswegen nicht zustande – wie ich selbst immer wieder aus der Fakultät hörte
– dass auch diejenigen Lehrenden, die mit der Vorgabe der Staatswissen-
schaft sich nach Erfurt berufen ließen, häufig sich nicht als Staatswissen-
schaftler sehen wollten, sondern nur traditionell als Ökonomen oder Juristen.
Das ist insofern verständlich, als dass in Berufungen (leider) oft versucht
wurde, lieber mainstream nach Erfurt zu bringen als heterodox denkende
Wissenschaftler, der mainstream aber sehr disziplinär denken muss. Das auch
deshalb, weil Erfurt auch und gerade in den Staatswissenschaften eine step-
ping-stone university wurde und blieb; das ist zwar an sich nicht von Nach-
teil, aber für eine Wegbewerbung sind die Kriterien der Zunft ausschlag-

29
Schluchter (2012), S. 16.
30
Dass man dem auch innerhalb des Wissenschaftsrats einige Jahre später nicht unbe-
dingt selbst gefolgt ist, und man ihn eventuell wieder an seine eigene Position erinnern
musste, ist aber nicht auszuschließen. (Schluchter war ab 2000 selbst Mitglied des Wis-
senschaftsrates.)
31
Händschke in Scherzberg (2012a), S. 45.
32
S. Scherzberg (2012a) passim.

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12 Wolfgang Drechsler

gebend. Natürlich hat es genuin staatswissenschaftlich und auch sonst inter-


disziplinär ausgerichtete Wissenschaftler an der Fakultät gegeben, und diese
sind ihr oft auch treu geblieben und machen ihr eigentliches Profil aus –
Backhaus selbst und Scherzberg sind hier sicherlich gute Beispiele.
Die Verwaltungsorientierung, die schon nicht mehr Teil der zweiten Grün-
dung war, scheiterte sowohl daran, dass die in der Stellungnahme geforderte
Vereinbarung zur Qualifikation des Abschlusses für den Öffentlichen Dienst
nie getroffen wurde – die Abschlüsse sind damals wie heute generisch sozial-
wissenschaftlich – als auch daran, dass die eigentlichen Verwaltungswis-
senschaften in Erfurt überhaupt nie eingerichtet wurden. Es gab und gibt an
der Staatswissenschaftlichen Fakultät keine einzige eigene Professur auf die-
sem Gebiet, geschweige denn eine Lehr- oder Forschungsrichtung; immerhin
hat ein juristischer Lehrstuhl, der für Öffentliches Recht und Verwaltungs-
wissenschaft, den Schluchter als „Brückenprofessur“ bezeichnet33 und der
von Arno Scherzberg gehalten wird, auch eine entsprechende Ausrichtung.34
In diesem Sinne ist die „Willy Brandt School“ zumindest der Intention nach
teilweise das, was die Fakultät eigentlich werden sollte.
Dennoch kann man die Universität Erfurt und ihre Staatswissenschaftliche
Fakultät sicherlich insgesamt als Erfolgsgeschichte bezeichnen, wenn auch
die Bedenken zu Anfang der Wiedergründung ihre Berechtigung hatten, auch
aus heutiger Perspektive – gerade hinsichtlich der Finanzierungsprobleme des
Freistaats Thüringen. Institutionen entwickeln sich nun einmal, und sie müs-
sen und können nicht immer den Intentionen der Gründer folgen. Erfurt ist
innerhalb der deutschen Hochschullandschaft zwar lokaler und traditioneller
geworden als erhofft, sie ist aber dennoch eine auch von der Dimension und
vom Ambiente her schöne Einrichtung, an der sich wohl gut studieren lässt.
Die Staatswissenschaften wurden nicht das, was sie der Erstgründung nach
sein sollten, aber wenn man von den Resultaten ausgeht, waren sie ein großer
Erfolg: Die außerordentlich hohe Anzahl von kompetenten, motivierten und
beruflich erfolgreichen alumni, die im Alumniverein Staatswissenschaften
zusammengeschlossen sind und die ich so von keiner anderen deutschen
Hochschule kenne, spricht eindeutig für sie.35 Auch hieran hat Jürgen Back-

33
Schluchter (2012), S. 14.
34
Ich habe diese Professur im Sommersemester 2007 als Gastprofessor quasi vertreten
und mich rein auf die Staats- und Verwaltungswissenschaften konzentrieren können.
35
S. sehr schön Händschke (2012); s. auch Scherzberg (2012b), S. 18. Die hier erzählten
Erinnerungen habe ich in Erfurt das erste Mal während einer Lehrveranstaltung im
Sommersemester 2007 vorgetragen, dann aber auf einer Veranstaltung des Alumniver-
eins im Oktober 2012, auf Einladung von Hendrik Leue, auf einer Podiumsdiskussion
Die Staatswissenschaften an der Universität Erfurt 13

haus seinen Anteil, aber das ist eine andere Geschichte, die andere Autoren
dieser Festschrift besser würdigen können als ich.

Literatur
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the Althoff System, Journal of Economic Studies, Bd. 20, Nr. 4/5.
Backhaus, Jürgen G., Hg. (1996): Werner Sombart (1863-1941): Social Scientist, 3
Bde., Marburg: Metropolis.
Backhaus, Jürgen G. (1997): Essays on Social Security and Taxation: Gustav von
Schmoller and Adolph Wagner Reconsidered, Marburg: Metropolis.
Backhaus, Jürgen G., Hg. (2000): Werner Sombart (1863-1941): Klassiker der So-
zialwissenschaft. Eine kritische Bestandsaufnahme, Marburg: Metropolis.
Bartz, Olaf (2007): Der Wissenschaftsrat: Entwicklungslinien der Wissenschafts-
politik in der Bundesrepublik Deutschland 1957-2007, Stuttgart: Steiner.
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Erfurt, 1392-1816, Erfurt: Verlagshaus Thüringen.
Brans, Werner (2007): „Hinter den Kulissen – Anmerkungen zur Aufbauhilfe in den
neuen Bundesländern [sic]“, in Norbert Kartmann und Dagmar Schimpanski,
Hgg., Hessen und Thüringen. Umbruch und Neuanfang 1989/90, Frankfurt/
Main: Societäts-Verlag.
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Bulletin (2013) = „Die Staatswissenschaften: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“,
Bulletin des Alumnivereins Staatswissenschaften, Nr. 01/2013, S. 5-7.
Drechsler, Wolfgang, Hg. (1991): Reforming Higher Education and Research in
Eastern Germany, World Affairs, Bd. 154, Nr. 1.
Drechsler, Wolfgang (1996a): „Werner Sombart After Fifty Years: What Makes His
Work so Intriguing?“, in Backhaus (1996), Bd. 1: His Life and Work, S. 131-
134.
Drechsler, Wolfgang (1996b): „The Revisiting of Werner Sombart: Implications for
German Sociological Thinking and for the German Debate about the Past“,
ibid., Bd. 3: Werner Sombart: Then and Now, S. 287-296.
Drechsler, Wolfgang (1998): „Christian Wolff, Law & Economics, and the Heil-
bronn Symposia in Economics and the Social Sciences: An Introduction“, in
Jürgen G. Backhaus, Hg.: Christian Wolff and Law & Economics: The Heil-

zusammen mit Scherzberg und Sebastian Händschke, moderiert von Fabian Disselbeck
(s. Bulletin 2013), bei der ich Verein und Mitglieder etwas näher kennenlernen konnte. –
Joachim A. Groth und Ingbert Edenhofer danke ich für nützliche Hinweise.

1:19 , 25.05.2015, Drechsler.docx


14 Wolfgang Drechsler

bronn Symposium = Christian Wolff, Gesammelte Werke, III. Serie, Bd. 45,
Hildesheim: Olms, S. v-x.
Drechsler, Wolfgang (2000): „Zu Werner Sombarts Theorie der Soziologie und zu
seiner Biographie“, in Backhaus (2000), S. 83-100.
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schaften“, European Journal of Law and Economics, Bd. 12, Nr. 2, S. 105-
111.
Drechsler, Wolfgang (2004): „Governance, Good Governance, and Government:
The Case for Estonian Administrative Capacity“, Trames, Bd. 8, Nr. 4, S.
388-396.
Drechsler, Wolfgang (2008): „Aufstieg und Untergang des New Public Manage-
ment“, Kurswechsel, Bd. 23, Nr. 2, S. 17-26.
Drechsler, Wolfgang (2015): „The German Historical School and Kathedersozialis-
mus“, in The Elgar Handbook of Alternative Theories of Economic De-
velopment, Jayati Ghosh et al., Hgg., Cheltenham – Northampton, Mass.:
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Duncker & Humblot.
Raßloff, Steffen (2014): Erfurt. Die älteste und jüngste Universität Deutschlands,
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de Gruyter.
Scherzberg, Arno (2012b): „10 Jahre Staatswissenschaften in Erfurt“, in ders., Hg.,
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Schuppert, Gunnar Folke (2012): „Staatswissenschaft – alter Zopf oder modernes
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