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Detecon Spotlight

Blue Automotive CRM


Erklärungsbedürftige Technologiekonzepte erfordern eine neue Ausrichtung
des Kundenbeziehungsmanagements der Automobilindustrie

Die Branche bewältigt den Paradigmenwechsel zum Umweltauto

Automotive & Manufacturing Industries | Automotive


Detecon Spotlight
Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries

Editorial

sehr geehrte Leserinnen und Leser,

der Klimawandel und die öffentliche Diskussion seiner Ursachen und Folgen münden für die Automo­
bilindustrie in zwei großen Effekten: Zum einen werden die Käufer immer sensibler für die Auswirkungen
der von ihnen genutzten Fahrzeuge auf die Umwelt. Zum anderen ist die Automobilindustrie auf dem
Wege, eine Vielzahl von neuen, emissionsarmen und langfristig auch emissionsfreien Antriebskon­zepten zur
Marktreife zu entwickeln.

Dabei ist das Bild noch uneinheitlich. Es ist noch nicht abzusehen, welche der mit Milliarden-Aufwand ent­
wickelten Technologien zum Schluss das Rennen machen wird. Aber aktuelle Analysen weisen eindeutig in
eine Richtung: Wahrscheinlich ist, dass nach einer Übergangszeit - mit dem Hybridantrieb als Übergangs­
technologie - das Elektroauto in zehn bis fünfzehn Jahren einen Marktanteil von 5% bis 25% haben wird.
Komplettiert wird es um intelligente organisatorische Car-Sharing-Konzepte und Mobilitätsangebote, die
sich neben der intensiven Optimierung der bestehenden Antriebskonzepte etablieren werden.

Die traditionellen Automobilhersteller stellt der Wandel des Mobilitäts-Paradigmas vor ein Dilemma: Die
Entwicklung der neuen Technologien verschlingt Milliardenbeträge, die jedoch aus den Umsätzen der
­herkömmlichen Modellreihen finanziert werden müssen. Dies bedeutet, dass die neuen Konzepte möglichst
rasch zu Umsatzträgern auszubauen sind, um die weitergehenden Entwicklungen zu finanzieren.

Kunden verlangen oft Innovationen, sind aber nur schwer davon zu überzeugen, radikal neue Produkte zu
kaufen – wie aus der Markteinführung technologischer Innovationen in der Vergangenheit bekannt. Daher
bedarf es intelligenter Konzepte, die Kunden vom Sinn dieser Neuerungen zu überzeugen und über die neue
Technologie auch langfristig an den Anbieter zu binden.

Notwendig ist hierzu ein zielgenaues Customer Relationship Management (CRM), das weit darüber
­hinausgeht, was Automobilanbieter und Händler in der Vergangenheit für notwendig hielten. Nur durch
eine aktive, dialogorientierte Kundenbedarfserkennung und -adressierung ist die schwierige Aufgabe einer
Kundenbindung in turbulenten Übergangszeiten von Technologieänderungen und Klimaschutzdiskussion
langfristig zu bewältigen.

Denn nur die Begeisterung des Kunden für nachhaltige und klimaschonende Automobile hilft, die aktuelle
Krise der Automobilwirtschaft zu überwinden und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr
Mirko Franjic
Head of Segment Automotive &
Manufacturing Industries
Detecon International

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Blue Automotive CRM

Inhalt
1. Worum es uns geht 3

2. Wo stehen wir heute? 4


• Der Klimawandel zwingt zum Handeln
• Die Gesetzgebung setzt den Rahmen für die Automobilmärkte


3. Paradigmenwechsel: Neues Angebot trifft auf veränderte Nachfrage 5
• Neue Automobiltechnologien schaffen andere Märkte
• Innovation muss auch akzeptiert werden: Der Kunde entscheidet

4. Markterfolg: Mit CRM im Paradigmenwechsel steuern 10


• CRM gewinnt zentrale Bedeutung
• Die CRM-Strategie - zwei Planungsphasen vor dem Markterfolg
• Vor der Umsetzung: Datenanalyse und Maßnahmendefinition

5. Wie kann Detecon helfen? 14


• Das Basisinstrumentarium ist Pflicht
• Die Kür: Neue Optionen testen

6. Und der Erfolg? Qualitätssicherung und Reporting geben Auskunft 18

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1. Worum es uns geht


Der Klimaschutz mit all seinen Konsequenzen wird zu einem Teil
des globalen Wertekanons. Auch der Wertekanon der Autokäufer
ändert sich. Die Politik ist in der Pflicht. Industrie und Wirtschaft
werden sich auf zusätzliche gesetzliche Rahmenbedingungen und
neue gesellschaftliche Spielregeln einstellen müssen. Effiziente CO2-
Vermeidung erfordert neue technische Lösungen. Das ­Konzept
„Auto“ und seine komplementäre Infrastruktur (wie z.B. Lade-
stationen, Wasserstoffbetankung) werden sich radikal wandeln.

Die Hersteller entwickeln derzeit einen bunten Strauß neuer und


optimierter Technologien. Noch weiß niemand, welche der zahl­
reichen Innovationen neben dem Elektroantrieb wirklich den
Durchbruch schafft, um dann den Verbrennungsmotor dauerhaft
abzulösen. Voraussichtlich ­werden zunächst viele verschiedene alter­
native Antriebstechnologien den Weg in die Showrooms schaffen.

Doch wenn die Kunden gegenüber ungewohnten ­Technikkonzepten


zu sehr fremdeln, Käufern kein wirklicher Zusatznutzen geboten
wird und Werkstätten den neuen Anforderungen nicht gewachsen
sind, ist der Markterfolg der neuen Konzepte gefährdet.

Akzeptanz kann bei den verschiedenen Kundensegmenten dauer­


haft nur geschaffen werden, wenn für alle Produkte und Leistungen
der Unternehmen zukünftig ihre Klimafreundlichkeit belegt werden
kann. Aber das High Involvement-Produkt Automobil verkauft sich
auch in seiner weitgehend emissionslosen Form über die gelungene
Kombination von Design, Ergonomie, Nutzbarkeit, Leistungs-
fähigkeit und Spaßfaktor, nun ergänzt durch „Verantwortung“ und
„Gutes Gewissen“. Kunden gewinnen wird dabei die Verbindung
aus bestehenden Verkaufstechniken mit neuen Verkaufsargumen-
tationen und innovativen Vertriebsformen.

In diesem Umfeld einer Vielfalt neuer Technologien sowie der


Notwendigkeit einer offensiveren Ausrichtung an Kundennutzen
und Klimaneutralität ist ein strategisches Management der Kun­
denbeziehungen unerlässlich, um kurzfristig die Nachfrage zu
steuern und mittelfristig den Markt für Automobile mit Klima
und Ressourcen schonenden Antrieben auf eine dauerhaft ­rentable
Grundlage zu stellen. Dies stellt die Autoverkäufer vor deutlich
erhöhte Anforderungen bei Bedarfsanalyse, Nutzenargumentation,
Angebotsgestaltung und Nachverfolgung. Customer Relationship
Management (CRM) spielt daher eine erfolgskritische Rolle für die
Etablierung neuer Antriebstechnologien und Geschäftsmodelle in
der Automobilindustrie.

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2.
Wo stehen wir heute?

Der Klimawandel zwingt zum Handeln


Maßnahmen des Meseburger-Programms mit Einfluss auf
Seit Beginn der Industrialisierung hat der Mensch das den PKW-Markt
Klima im weltweiten Durchschnitt verändert. Der fossile
Brennstoffverbrauch ist als besonders Klima verändernder 1. Obergrenze für die CO2-Emissionen von Pkw
Faktor identifiziert. Heute ist die Konzentration von Treib­ Zur gesetzlichen Verankerung verbindlicher Grenzwerte für
hausgasen (THG) auf dem höchsten Stand seit 650.000 CO2-Emissionen von Pkw in Europa ist eine Obergrenze
Jahren.1 Die Folgen sind bereits weltweit sichtbar und wer­ für die Herstellerflotten von 130 g CO2/km ­­­­­(abzüglich ­­­10 g
den auch in absehbarer Zukunft das Leben in allen Regi­ CO2 durch die Verwendung von Biokraftstoffen) bis zum Jahr
2012 geplant.2
onen der Erde stark beeinflussen.
2. Vermehrter Einsatz von Biokraftstoffen
Spät hat die Gegensteuerung durch Gesetzgebung, Grenz­
werte und internationale Übereinkünfte Fahrt aufgenom­ Um den Anteil von Biokraftstoffen der zweiten Generation,
men – wird sich aber absehbar in den nächsten Jahren mit aus Holz, Stroh oder Abfällen am Gesamtkraftstoffverbrauch
zu erhöhen, sieht das Maßnahmenpaket eine Beimischung zu
Sichtbarwerden der Folgen des Klimawandels massiv ver­
den konventionellen Kraftstoffen in Höhe von 20% bis zum
schärfen. Jahr 2020 vor.

Die Gesetzgebung setzt den Rahmen für die Auto­ 3. Umstellung der Kfz-Steuer – weniger CO2-Ausstoß
mobilmärkte durch niedrigeren Verbrauch
Insbesondere finanzielle Anreize sollen Erwerb und Nutzung
Bereits jetzt zeichnen sich gravierende Konsequenzen dieser CO2-armer Personenkraftwagen attraktiver gestalten.
Regelungen für die Automobilindustrie ab. Auf der ­Basis
des Kyoto-Protokolls und der Ergebnisse des EU- und 4. Verbrauchskennzeichnung für Pkw
G8-Gipfels (2007) hat die deutsche Bundesregierung ein
Die Bundesregierung plant eine Änderung der Energiever­
­Energie- und Klimaprogramm (Meseburger-Programm)
brauchskennzeichnungsverordnung von ­Personenkraftwagen,
auf den Weg gebracht. Für den Verkehrssektor wurden um CO2-Emissionen, Fahrzeugeffizienz, Kfz-Steuer so­
acht Einzelmaßnahmen beschlossen, die bis zum Jahr 2020 wie Spritverbrauch für jeden Interessenten transparent
insgesamt zu einer Reduzierung von 33,6 Mio. t CO2 bei­ ­auszuweisen.
tragen sollen. Von diesen acht Maßnahmen werden fünf
erheblichen Einfluss auf Pkw-Herstellung, -Vertrieb und 5. Elektromobilität
-Nutzung haben. Das Energie- und Klimaprogramm umfasst auch Forschungs­
vorhaben zur Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie,
Feldversuche für Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, Forschungsvor­
haben zu Fragen der Alltagstauglichkeit alternativer Antriebe
sowie Konzepte zum Stromnetzmanagement unter Einbin­
dung von Elektrofahrzeugen.  

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3.
Paradigmenwechsel: Neues Angebot trifft auf
veränderte Nachfrage
Neue Automobiltechnologien benötigen neue Märkte Die in Zukunft zusätzlich notwendige Unterscheidung
der Klassen nach den verschiedenen Antriebsarten (Otto,
Die Herausforderungen durch den Klimawandel erfordern ­Diesel, Hybrid, Elektro) trägt zur Steigerung der Komple­
eine radikale Optimierung, um die gewohnte Mobilität in xität der Marktsegmentierung bei. So ist zum Beispiel die
einer globalisierten und nachhaltigen Wirtschaft aufrecht Dieseltechnologie traditionellerweise stark im Mittelklasse­
zu erhalten. Wie bereits in den Anfängen des Automobils segment vertreten und weniger im Klein- und Kompakt-
ringen auch heute wieder verschiedene Antriebskonzepte wagensegment. Bei den alternativen Antrieben werden
um ihren Einsatz in den Automobilen der Zukunft. Elektromotoren zurzeit eher im Kleinwagensegment für
den Stadtbetrieb gesehen, während der Hybridantrieb
Dem Verbrennungsmotor sagen viele Experten auch für ­heute schon serienmäßig in der Kompakt- und Luxusklasse
die Zukunft eine dominierende Rolle im Konzert der auf den Strassen unterwegs ist.
­verschiedenen Antriebskonzepte voraus. Trotz der bereits
langen Entwicklungszeit, hohen Investitionen und ersten Bei den unterschiedlichen technischen und nutzungsspe­
Serienfahrzeugen wird der Einsatz von Brennstoffzellen in zifischen Möglichkeiten wird es für Anbieter in der Auto-
Autos zunehmend kritisch betrachtet.3 Hybrid-Autos wer­ mobilbranche entscheidend darauf ankommen, den Kun­
den sich zumindest als Übergangslösung zum reinen Elek­ den vom Sinn ihrer jeweiligen Grundkonzeption zu über­
tro-Fahrzeug erweisen. Der Elektroantrieb hat die größte zeugen und auf die spezifischen Mobilitätsansprüche unter­
­Chance, flächendeckend als emissionsarme Antriebsquelle schiedlicher Zielgruppen eine passende Antwort zu geben.
zu dienen. Aber auch organisatorische Lösungen ­werden
zum Mobilitätsmix der Zukunft gehören. Dem Car Der Automobilmarkt unterteilt sich bereits heute nach
­Sharing-Konzept werden trotz einiger Nachteile in Zukunft Verkäufern (Hersteller, Händler und Werkstätten) sowie
große Chancen eingeräumt. nach Marken (Emerging Brands, Value Brands, Premium
Brands). Zusätzlich wird der Markt in Kompakt-, Mittel-
und Luxusklasse eingeteilt.

Dimensionen des Automobilmarktes


Werkstätten
Handel Erweiterte Marktvielfalt
OEM

Neu Gebraucht
Premium-
Brands Benzin
Diesel
Value- Hybrid
Brands Elektro
H2
Emerging-
Brands

Luxus- Mittel- Kompakt-


klasse klasse klasse

Abb. 1: Erweiterte Dimensionen des Neu- und Gebrauchtwagenmarktes: Funktionen, Marken, Klassen
und nun alternative Antriebsarten von Benzin/Diesel über Elektrizität bis Wasserstoff.
Quelle: Detecon 2009
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Welche Technologien werden die Zukunft des Fahr- ­ Leistung von bis zu 15 kW mit einem Verbrennungs­
zeugantriebes bestimmen? motor kombiniert. Dies führt zur Verbrauchsminde­
rung und zu verbesserten Fahrleistungen.
Grundlagen für den zukünftigen Mix der Antriebstech­
nologien Der Voll-Hybrid – hohe elektrische Leistung. In Autos mit
einem Voll-Hybrid-System werden ­Elektromaschinen
Der Verbrennungsmotor mit deutlich höhern Leistungen verbaut. Entwicklung
und Fertigung von solchen Fahrzeugen erfordern großen
Die Evolution der ­Verbrennungsmotorentechnologie technischen und finanziellen Aufwand. Emissionsfreier
zielt auf eine Verminderung von Verbrauch und Kurzstreckenbetrieb ist mit dem Voll-Hybrid möglich.
­Abgasen.
Der Plug-in-Hybrid – Autos mit Steckdose. Die Schwach­
Neue Verbrennungsverfahren zur Verminderung von stelle bisheriger Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge ist ihre
­Verbrauch und Abgasen. Otto- und Dieselmotoren geringe Reichweite im rein elektrischen Betrieb. Abhilfe
können durch die Weiterentwicklung althergebrachter werden Plug-In-Systeme schaffen, die Fahrzeugbatterien
Brennverfahren optimiert werden. Der Benzin­motor über Ladeanschlüsse aufladen.
wird effizienter, wenn das Benzin-Luft-Gemisch, ­ähnlich
wie beim Dieselmotor, allein durch die Verdichtungs­ Der Elektro-Antrieb
wärme gezündet wird.
Der Elektroantrieb hat die größte Chance, flächen­
Downsizing – Weniger Zylinder, kleinerer Hubraum, deckend als emissionsarme Antriebsquelle zu dienen.
­höhere Leistung. Eine Alternative ist das Downsizing der Größte Herausforderung ist dabei eine ausreichende
Fahrzeugantriebe durch Antriebsaggregate mit kleinem Energiespeicherungskapazität. Als Erfolg versprechendes
Hubraum, einer Luftzufuhr mittels Aufladung sowie Speichermedium für E-Mobile werden Lithium-Ionen-
veränderter Kraftstoff-Einspritzung. Batterien gesehen, wie sie bisher auch in Laptops zum
Einsatz kommen.
Alternative Treibstoffe für den ­Verbrennungsmotor –
Ethanol, Erdgas, Autogas. Alternativen zu den ­klassischen Wasserstoff an Bord – Die Brennstoffzelle
Mineralölsorten sind z.B. E 85 [eine ­Mischung aus
Ethanol (85 Prozent) und Superbenzin (15 Prozent)], Noch steht die energieintensive Erzeugung des
Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) und Autogas e­ rforderlichen Wasserstoffs dem Siegeszug des Kon­
(LPG, Liquefied Petroleum Gas). zeptes ebenso im Wege wie der enorme Speicherauf­
wand im Fahrzeug, die hohen Herstellungskosten der
Ethische Biokraftstoffe – ohne Konkurrenz zum Nah- Fahrzeuge und die notwendige, teure Infrastruktur zur
rungsmittelanbau. Hinzu kommt der Einsatz von Verteilung des Wasserstoffs.
­Biokraftstoffen, deren Erzeugung nicht in Konkurrenz
zur Nahrungsmittelproduktion steht. Car Sharing – Der organisatorische Ansatz für klima-
freundliche Automobilität
Die automatische Abschaltung – Das Start-Stopp-
­System. Automatische Start-Stopp-Systeme schalten den Ursprünglich wurden unter „Car Sharing“ eher kleinere
Motor im Stand automatisch ab und starten ihn beim Vereinigungen oder Nachbarschaftsinitiativen zur
Anfahren wieder. ­gemeinschaftlichen Nutzung von Kraftfahrzeugen
­verstanden. Das Konzept wurde inzwischen weiter­
Hybride Antriebssysteme entwickelt. Ein Carsharing-Fahrzeug kann im Durch­
schnitt vier bis acht PKW in Privathaushalten ersetzen.
Der Mild-Hybrid – kleine Hilfe und große Wirkung. In Eine tiefgreifendere Marktdurchdringung kann durch
Mild-Hybrid-Autos werden Elektromotoren mit einer dienstleistungsorientierte Car Sharing-Anbieter aus der
Industrie erfolgen.4

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Der Wettstreit der Systeme für eine klimaschonende Zusätzlich werden die Anforderungen der Kundengruppen
­Automobilität erreicht in Zukunft eine weit höhere zunehmend differenzierter und heterogener. Das Verhalten
­Dynamik, als sie es in der Automobilbranche jemals zuvor der Käufer verändert sich dabei zum sozialverantwortlichen
­gegeben hat. Eine Vielzahl neuer Technologien wird ange­ Konsum. Käufer werden klimasensibler, und sie werden
boten oder ist in der Entwicklung – doch welche Technik unsicherer in Bezug auf die Vielfalt der technischen Kon­
eignet sich für wen? Heute weiß noch niemand, ob sich zepte. Ihr Bedarf an Information, Anleitung und Führung
ein einzelner Techniktrend in Zukunft bei allen Kunden nimmt über alle Phasen der PKW-Nutzung zu (Pre-Sales,
durchsetzen wird oder ob sich die diversen Konzepte bei Sales, After Sales, Wartung, Inspektion, Ersatzkauf ).
den verschiedenen Zielgruppen unterschiedlicher Beliebt­
heit erfreuen werden. Umweltorientiertes Kaufkriterium speziell beim Autokauf
ist der CO2-Ausstoß. Umweltfreundlichkeit ist einem Teil
Innovation muss auch akzeptiert werden: Der Kunde der Konsumenten bereits heute wichtig. (Automobilbaro­
entscheidet meter 2009).6 Jedem fünften Teilnehmer einer Verbrau­
cherstudie war zudem wichtig, dass Unternehmen ihrer
Wer Kundenverhalten richtig analysiert, verkauft auch Verantwortung bezüglich Umwelt und Klima gerecht wer­
Autos den (Abbildung 2).7

Kunden tendieren zum verantwortungsvollen Konsum. Das Hinzu kommen die „klassischen“ Einflussfaktoren auf die
bisherige Scheitern neuer Fahrzeugkonzepte wie bspw. der Kaufentscheidung: Nutzungsgewohnheiten in Abhän­
Misserfolg des technisch aufwändigen VW Lupo 3L TDI gigkeit von Alter, Geschlecht, Vermögen, Einkommen,
und ­seines Konzernbruders Audi A2 TDI 3L (1999)5 sowie ­geographischem und mikrogeographischem Standort sowie
die noch mageren Deutschland-Verkäufe des Toyota ­Prius die emotionalen, psychologischen Kriterien.
(2007) lassen sich dabei insbesondere durch die Skepsis
potenzieller Kunden gegenüber ungewohnter Formgebung
­erklären, wobei ungewohnte technische Lösungen und
hohe Fahrzeugpreise die Vorbehalte noch bestärkten.

Sozialverantwortlicher Konsum

74%

29% 28% 26%


20%
9% 8% 6%
Fairness Hochwertige Zulieferer Faire Preise Umwelt- und Verantwortung Verantwortung Sport-, Kultur-
ggü. Produkte, aus eigener an Klima- ggü. ggü. eigenen Wissenschafts-
Mitarbeitern faire Preise Region Zulieferer freundlichkeit Bedürftigen Aktionären sponsoring

Abb. 2: Trend zum sozialverantwortlichen Konsum


Quelle: Verbraucher-Studie von GfK Panel Services

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Verschiedene Konsumententypen mit diversifizierten Jeder Käufertyp ist zu identifizieren, zu beraten und zu
­Präferenzen und unterschiedlich ausgeprägtem Umwelt­ überzeugen. Die richtige Positionierung, insbesondere
bewusstsein kristallisieren sich heraus. Die Einstellungen der der alternativen Antriebstechnologien, in den einzelnen
einzelnen Konsumententypen unterscheiden sich insbeson­ ­Modellsegmenten, über die Aufteilung des Marktes nach
dere in Bezug auf Klimaschutz relevante Themen­bereiche Marken hinweg, stellt die Automobilindustrie vor eine
(wie Ressourcenschutz, Zukunftsorientierung sowie nach­ große ­Herausforderung. Eine viel striktere Ausrichtung an
weisliche Wirtschaftlichkeit und einen hohen, dauerhaften den Kundenbedürfnissen, jenseits von Kaufzyklen und Up-
Nutzungskomfort (Abbildung 3)). Jeder ­Konsumententyp ­Selling-Zielen, ist erforderlich. Wichtig ist zu erkennen, wie
hat dabei ein besonderes Anforderungsprofil für seine Form sich Zielgruppen bei Kauf und Entscheidung verhalten.
der Mobilität. Dazu ist eine detaillierte Analyse notwendig: CRM muss
hier helfen, im Paradigmenwechsel zu steuern.
Sigma-Milieus als Wegweiser durch die Gesellschaft. Das
Konzept des Marktforschungsinstituts Sigma beschreibt
verschiedene soziale Milieus. Sie zeichnen sich aus durch
­diversifizierte Präferenzen sowie unterschiedlich ­ausgeprägte
Wertvorstellungen, z. B. verantwortungsbewusster Umgang
mit sich und der Welt, soziale Gerechtigkeit sowie ökolo­
gische und politische Korrektheit. Diese ­Wertvorstellungen
bestimmen auch die jeweiligen Anforderungen an ­Mobilität
und die Einstellung zum Automobil; sie ermöglichen der
Automobilindustrie eine zielgenaue Positionierung ihrer
Produkte und Dienstleistungen (Abbildung 4).

Konsumententypen

Lokal Verwurzelte Verantwortungsbewusster Konsument


hohes ehrenamtliches Engagement Wahrung der Menschenrechte
Wichtigkeit der geografischen Soziale Verantwortung
Produktherkunft verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

Fortschrittliche Idealisten Fleiß- und Fortschrittsgläubige


zukunftsorientiert Eigeninitiative im sozialen Umfeld
Schwächeren verpflichtet Wissenschaft
schätzen „Bio“-Produkte Forschung

Traditionelle Egoisten
Tradition
Region
geringes Verantwortungsgefühl

Abb. 3: Verschiedene Konsumententypen mit unterschiedlichen Präferenzen bilden sich heraus


Quelle: GfK

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Kundenmilieus nach Sigma

Oberschicht
Etabliertes Milieu
Sozialer Status

Obere Liberal-Intellektuelles
Mittelschicht Milieu
Postmodernes
Aufstiegs- Milieu
orientiertes
Milieu Modernes
Mittlere bürgerliches Modernes
Traditionelles
Mittelschicht Milieu Arbeitermilieu
bürgerliches
Milieu

Traditionelles Hedonistisches
Untere Arbeitermilieu Milieu
Mittelschicht Konsummaterialistisches
Milieu
Unterschicht
Wertorientierung

Traditionell Modern Postmodern


Sigma ©
Status, Besitz, Lebensfreude Subjektivismus
2004
„Bewahren“ „Haben, Verbrauchen, Genießen“ „Ich-Sein“

Modernes
Das Auto reflektiert etablierte Stellung und Das Fahrzeug muss vielfältig einsetzbar sowie
Etabliertes Milieu bürgerliches
traditionellen Werte. familien- und freizeittauglich sein.
Milieu

Das Automobil besitzt einen hohen emotio­


Liberal-intellek- Demonstrativ unemotionale und zurückhal­ Modernes
nalen Wert - zentrales Element des individu­
tuelles Milieu tende Einstellung gegenüber Automobilen. Arbeitermilieu
ellen, freizeitorientierten Lebensstils.

Überwiegend unemotionale Einstellung


Postmodernes Breites Spektrum an Einstellungen gegen- Traditionelles
g­ egenüber dem Automobil. Solide, zuver-
Milieu über dem Automobil. Milieu
lässige Fahrzeuge ohne Extras gewünscht.

Auto als Symbol für Erfolg, sexuelle Attrak­ Konsum-


Aufstiegsorien­ Fahrzeuge symbolisieren insbesondere für
tivität, Sportlichkeit und der Zugehörigkeit materialistisches
tiertes Milieu dieses Milieu Überlegenheit und Erfolg.
zu den Erfolgreichen. Milieu

Traditionelles Das eigene Fahrzeug demonstriert gesell­ Durst nach Leben und Erfahrungen. Das
Hedonistisches
bürgerliches schaftliches Ansehen und eine boden- Motto „Auffallen um jeden Preis“ bestimmt
Milieu
Milieu ständige Mentalität. die Anforderungen an ein Automobil.

Abb. 4: Sigma-Milieus beschreiben Präferenzen und Wertvorstellungen auch in Bezug auf das Automobil
Quelle: sigma-online.com/de/SIGMA_Milieus/SIGMA_Milieus_in_Germany

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4.
Markterfolg: Mit CRM im Paradigmenwechsel
steuern
CRM gewinnt zentrale Bedeutung

Kunden für Innovationen gewinnen. Je mehr sich ­zukünftige CRM ­gewinnt insbesondere in einer sich stetig ausdifferen­
Fahrzeuge von heutigen unterscheiden, desto mehr müssen zierenden Gesellschaft einen besonderen Stellenwert. Ihm
die Anforderungen der ­Kunden bei Entwicklung, Vertrieb kommt die Schlüsselrolle zu, den Markt flächendeckend zu
und After Sales berücksichtigt werden, um Akzeptanz­ erobern.
problemen vorzubeugen. Ein Innovationsmarketing ist
­erforderlich, mit dem Produkte und Märkte in den ­nächsten Die CRM-Strategie – zwei Planungsphasen vor dem
20 Jahren völlig neu definiert ­werden müssten.8 Markterfolg

Eine erfolgreiche Vermarktung neuer Technologien kann Was ist zu tun? Eine zentrale CRM-Strategie ist die
nur gelingen, wenn deren konkrete Nutzenstiftung durch ­entscheidende Grundlage. Entwicklung und Imple­
den Kunden nachvollziehbar ist. Daher sind bei Entwick­ mentierung einer CRM-Strategie lassen sich in zwei
lung und Markteinführung neuer Fahrzeugkonzepte die ­Planungs-Phasen durchführen:9
Bedürfnisse der verschiedenen Kundenkategorien ebenso
1. Formulierung einer CRM-Vision
zu erfüllen, wie aktuelle Anforderungen an Klimaschutz,
2. Erarbeitung eines CRM-Zielsystems
Ressourcenschonung und eine saubere Eingliederung in die
bestehende Markenwelt.
Die CRM-Vision in Zeiten des Wandels – Massenmarkt als
Helfen bei der Navigation durch eine Vielzahl konkur- Ziel. Die Automobilindustrie muss sich deutlich verändert
rierender Technologien. In naher Zukunft werden in den aufstellen, um die mit der Einführung neuer Antriebstech­
Showrooms von ­Händlern und Niederlassungen Autos nologien einhergehende große Skepsis beim Verbraucher
mit Disotto-Motor neben Fahrzeugen mit Voll,- Mild- gezielt abzubauen und in Begeisterung für neue Mobilitäts­
und Plug-in-Hybrid-Antrieben stehen. Nur wenige Meter formen umzuwandeln.
­entfernt warten dann auch neue Modelle mit reinem Elek­
troantrieb aber unterschiedlichen Batteriekonzepten auf Die CRM-Vision10 beschreibt, wie das Kundenbeziehungs-
Interessenten und dies neben der Präsentation von Fahr­ Management eines Unternehmens in Zukunft aussehen
zeugtypen mit Brennstoffzelle oder klassischen Diesel- und soll. Eine unternehmensspezifische CRM-Vision definiert,
Benzin­motoren. welche Kundengruppen in die CRM-Aktivität ­­eingebunden
werden und legt den Grundstein für die Kalkulation der
Die Verkäufer werden dann vor der ambitionierten ­Aufgabe zentralen Stellgrößen von Servicequalität, Servicekosten
stehen, Kunden mit unterschiedlichen Anforderungs­ und Profitabilität pro Kundensegment.
profilen die „passenden“ Antriebstechnologien mit ihren
spezifischen Vorteilen und Besonderheiten zu verkaufen. Elemente eines CRM-Zielsystems im Zeichen der ­neuen
Mobilität. Auf Basis einer CRM-Vision werden die Ziele
Den Paradigmenwechsel im Kauf- und Nutzungsverhalten für die CRM-Maßnahmen eines Unternehmens der
durch Akzeptanz bildende Maßnahmen unterstützen. Auf ­Automobilindustrie formuliert. Über die klassischen CRM-
die Mitarbeiter der Händler und Niederlassungen werden Ziele (Lead Generation, After-Sales-Kundenkontakte und
also komplexe Informations-, Beratungs- und Verkaufs­ Steigerung der Kundenzufriedenheit) hinaus werden die
situationen zukommen. Eine systematische Einbindung Automobilhersteller ergänzende Ziele für die Vermarktung
der Kunden erlaubt dabei das Instrumentarium des klimaschonender Mobilität im Massenmarkt definieren
­Kundenbeziehungsmanagements (Customer Relationship müssen (Abbildung 5).
Management - CRM).

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Beispiele ergänzender CRM-Ziele für Unternehmen der Automobilindustrie


Ziel 1: Kundenorientierung
Vertriebsmitarbeiter sind geschult in: • Hybrid-Fahrzeuge
• Bedarfsanalyse im Kundengespräch • Mild-Hybrid
• Sicherer, kundennutzenorientierter Präsentation aller • Voll-Hybrid
Antriebs-Technologien: • Plug-In-Hybrid
• Diesel-Fahrzeuge • Elektrofahrzeuge
• Benzin-Fahrzeuge • nur mit Batterien
• Alternative Treibstoffe: • mit Batterien und benzinbetriebenen
• Biodiesel (BtL, Biomass to Liquid) Range-Extender
• E85 • mit Batterien und dieselbetriebenen
• Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) Range-Extender
• Autogas (LPG, Liquefied Petroleum Gas) • mit Batterien und on-board-Brennstoffzellen
• Souveräner Einwandbehandlung bei kritischen Kunden
• Konkurrenzfähiger Finanzierung der Produkte und
Leistungen
Ziel 2: Verantwortung
Das Unternehmen kommuniziert seine Verantwortung für eine klimaneutrale und nachhaltige Mobilität im Rahmen seiner
­Markenwelten:
1. Produkte und Leistungen für eine klimaschonende, sichere und emotional ansprechende Mobilitätslösung
2. Initiativen für eine klimaneutrale Entwicklung, Produktion, Wartung und Wiederverwertung seiner Produkte
3. Kooperationen für eine ganzheitliche Verantwortung (z.B. mit Energiekonzernen zur Förderung und Nutzung regenerativer
Energien)
4. Initiativen zur Vermeidung zukünftiger und zur Milderung aktueller Folgen des Klimawandels über die Grenzen seiner eigenen
Kernkompetenz hinaus (Nachhaltigkeits-Sponsoring)
5. Validierung und Bestätigung durch Zertifizierung (e.g. Klimaschutz-Zertifikat)
Ziel 3: Information
Interessenten haben die Möglichkeit, sich bei den Unternehmen über alle Aspekte des Klimawandels informieren:
1. Ursachen des Klimawandels
2. Konsequenzen des Klimawandels
3. Initiativen, Produkte und Leistungen des Herstellers zum Klimaschutz
Ziel 4: Kompetenz
Jeder Mitarbeiter des Unternehmens ist entsprechend seiner Aufgabe geschult und aktuell informiert über:
1. Ursachen des Klimawandels
2. Konsequenzen des Klimawandels
3. Gesetzliche Initiativen zum Klimaschutz und deren Bedeutung für den Kunden
4. Initiativen, Produkte und Leistungen seines Arbeitgebers zum Klimaschutz
5. Nutzenargumentation bzgl. aller Initiativen, Produkte und Leistungen
6. Sicherer Umgang mit allen unternehmenseigenen Informationsquellen rund um das Thema „Wir übernehmen Verantwortung
für den Klimaschutz“
Ziel 5: Wertigkeit
Servicemitarbeiter der Unternehmen sind darüber hinaus geschult in:
1. ihrer Verantwortung für vollständige und korrekte Arbeitsleistungen
2. sicherem Umgang mit allen Antriebs-Technologien bei Wartung
3. sicherem Umgang mit allen Antriebs-Technologien bei Reparatur

Abb. 5: Ergänzende CRM-Ziele für die Vermarktung klimaschonender Mobilität im Massenmarkt


Quelle: Detecon 2009

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Blue Automotive CRM

Vor der Umsetzung: Datenanalyse und Maßnahmen-


definition

Die Adressierung von CRM-Vision und -Zielsystem erfolgt Durch Auswertung der Kundenspezifika ­­lassen sich
über einen Mix analytischer und operativer Maßnahmen, ­Kundensegmente, ­Kundenanforderungen, Kunden­­­wertig-
sowohl bei den Automobilherstellern als auch bei jeweiligen keiten und Sachzusammenhänge des ­Kundenverhaltens
Händler- und Werkstattbetrieben (siehe: Abbildung 6). ­erkennen und zur Entwicklung von ­Produkt-, Leistungs-
und ­Kommunikationsangeboten ebenso nutzen wie zur
Analytisches CRM: In der Vergangenheit vernachlässigt? ­Optimierung kundenzentrierter Prozesse. D
­ iese ­­Grundlagen
sind (aufgrund der ­erforderlichen ­Zielgenauigkeit bei
In der Vergangenheit ist das analytische CRM anscheinend ­Produktentwicklung, -positionierung und ­-vertrieb) ge­
insbesondere dann vernachlässigt worden, wenn neuen rade im Massenmarkt unverzichtbar, ­sollen sich die
und für den Kundenkreis ungewohnten Konzepten zum ­hohen ­Entwicklungskosten während der ­Produktlaufzeit
Durchbruch auf den Massenmärkten verholfen werden ­amortisieren.
sollte. Und auch mit ihren neuen Hybridfahrzeugen laufen
die Automobilkonzerne Gefahr, an den Bedürfnissen ihrer Die Maßnahmen
Zielgruppen vorbeizuproduzieren.
Die Definition von Maßnahmen zur Erreichung der CRM-
Der Massenmarkt – nur durch konsequente Analyse der Ziele ist die operative und die umfangreichste Phase bei
Kundenwünsche zu erschließen der Erarbeitung und Umsetzung der CRM-Strategie. Die
CRM-Aktivität wird auf die Bedürfnisse von Kunden abge­
Das analytische CRM ist eine wichtige Ergänzung des stimmt, die entweder kurz vor einem Fahrzeugkauf stehen,
­klassischen Marktforschungsinstrumentariums. Im Rah­ gerade ein neues Auto erworben haben oder derzeit noch
men des analytischen CRM werden Kundendaten er­ keine konkreten Kaufabsichten haben. So begleitet CRM
fasst, ausgewertet und aufbereitet. Damit lassen sich die Kunden beim ersten Interesse ebenso wie beim Kauf,
­Sach­zu­sammenhänge im Kundenverhalten identifizieren der Nutzung und beim Neukauf.
und Gruppen von Kunden bilden, die vorher definierten
­Kriterien entsprechen.11

CRM-Disziplinen für den Markterfolg klimaneutraler und nachhaltiger Mobilität

Analytisches CRM Operatives CRM

Kundendatenerfassung Kundengewinnung Kundenloyalisierung Kundeninteraktion Qualitätsmessung

Historie, Internet als Initiator


Kundendatenanalyse Kundenkontakte Zielsystem
Markenkern Weiterleitung an Händler im CRM
Kundendatenaufbereitung After Sales
Persönlicher Kontakt-
Kontakt Kampagnen, Anfragen auswertung
Input für neue Produkte
in Marketing, Vertrieb, Service Steuerung &
Kundenerlebnisse
Verbesserung
Input für neue Leistungen Umwelt-/ Lost Customer Kundenzufrieden­
in Marketing, Vertrieb, Service Kundennutzen heitsbefragung
Kunden & Konzepte
Input für neue
Kommunikationsformen Beratung beim Händler Klimaschutz
Klimaschutz- Feedback &
verstanden?
Input für neue Datenbank Werkstattleistungen Klimaschutz
Prozesslandschaften

Abb. 6: Analytisches und operatives Customer Relationship Management ergänzen sich


Quelle: Hajo Hippner/Klaus D. Wilde: Management von CRM-Projekten

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Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries

Konkret werden die unterschiedlichen Kundengruppen 1. Schnell auf den gesellschaftlichen Wertekanon und die
gemäß ihren Bedürfnissen mit Hilfe der definierten CRM- Veränderung des Nachfrageverhaltens und der tech­
Funktionalitäten bearbeitet: Von der Gewinnung neuer nischen Anforderungen reagieren.
Kunden durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen, über
die Loyalisierung mit Hilfe von Internet und Händlern, bis 2. Technik unter Einbindung der Zielkunden entwickeln
hin zur Nutzung des Kundenfeedbacks bei Anfragen und und kommunizieren.
Beschwerden sowie zur Qualitätssicherung für die Fest­
stellung, ob die gewünschten Botschaften von den Ziel­ 3. Akzeptanz und Loyalität durch CRM-Strategien aus­
gruppen wahrgenommen wurden (Abbildung 7). bauen.

Zu den zukünftigen Aufgaben der Automobilhersteller 4. Strategisches Customer Relationship Management


wird gehören, die Themen Umwelt, Wirtschaftlichkeit und ­wagen – mit einer CRM-Vision und einem CRM-Ziel­
­Kundennutzen so zu transportieren, dass nicht der Eindruck system Meilensteine setzen.
eines „Müsliautos“ (Ferdinand Dudenhöfer) ­geweckt wird.
Auto und Emotion gehören auch zukünftig ­zusammen. 5. Maßnahmen des analytischen CRM und des operativen
Imperative für die Massenvermarktung neuer, klimascho­ CRM konsequent durchsetzen – im Zusammenspiel
nender Antriebstechnologien im Automobil­sektor sind: von Herstellern und Händlern

Von der Kundengewinnung bis zur Loyalisierung:


CRM als kundenindividuelle Kommunikation

Gewinnung Loyalisierung Kundeninteraktion Qualitätssicherung

Internet initiiert Medienüber-


Abbau von Messung von
den Verkaufsprozess greifende Kunden-
Barrieren der In­ ­ ffizienz und
E
teressenten durch kontakterfassung
Weiterleitung der Kundenzu-
Informationen friedenheit
Interessenten an den
über Unterneh­
zuständigen Händler
mens-Historie, Berichtswesen
-Gegenwart und Kundenbetreuung über Anfragen und
-Zukunft über den Fahrzeug­ Beschwerden
haltezyklus Vergleich
gemessener Werte
mit Soll-Werten
Personalisierte
eCRM-Angebote Nutzung der
Kundendaten
Überzeugung
Markenerlebnisse:
des Interessenten
Abb. 7: Das Spektrum des opera- Kern der Kunden- Dokumentation
vom eigenen
tiven CRM zur Vermarktung betreuung gemessener Werte
Produkt Kontinuierliche
­klimaschonender Mobilität: Von für Vergleiche im
Lost Customer Kundenzufrieden­
der Kundengewinnung bis zur Zeitablauf
Program heitsbefragung
CRM-Qualitätskontrolle.

Quelle: Hajo Hippner/Klaus D. Wilde:


Management von CRM-Projekten

13
Blue Automotive CRM

5.
Wie kann Detecon helfen?
Das Basisinstrumentarium ist Pflicht Die Kür: Neue Optionen testen

Der bislang bescheidene Markterfolg neuer Antriebs- und Über das Basisinstrumentarium hinaus schlagen wir die
Fahrzeugtechnologien legt den Verdacht nahe, dass das Diskussion einer Reihe von Optionen im Rahmen der
Kundenmanagement vor und während der Entwicklung Teildisziplinen des operativen CRM (Kundengewinnung,
der Innovationen ebenso unzureichend betrieben wurde Kundenloyalisierung und Kundeninteraktion) vor, die
wie bei Produktmanagement und Markteinführung. Auf noch nicht allgemeine Verwendung finden.
Grund der Krisen in der Automobilwirtschaft und den
­Milliardenaufwendungen, für die Entwicklung neuer Tech­ Im Rahmen der Kundengewinnung
nologien würde ein Ausbleiben des Massenmarkterfolges
wegen des Verzichts auf ein klares, umfassendes und dauer­ Das Klimaschutz-Zertifikat (KSZ): ein Güte­siegel als
haftes Kundenmanagement existenzbedrohende Folgen für ­Instrument der Kundengewinnung. Als ­Fundament einer
die ­gesamte ­Industrie und ihre Zulieferer haben. ­Neben der umfassenden und sachlichen Marktinformation rund um
Erarbeitung einer CRM-Vision und der Formulierung eines die Klimaschutzinitiativen von Automobil-Herstellern,
­adäquaten CRM-Zielsystems muss die Auto­mobilindustrie -Händlern oder -Werkstätten bietet sich ein Klimaschutz-
die Pflichtinstrumente des operativen Kundenmanage­ Zertifikat (KSZ) an. Ausgestellt von einer neutralen
ments neu kalibrieren auf das Ziel der ­Vermarktung klima- Instanz gäbe ein solches Zertifikat Interessenten, Kunden
schonender Mobilitätskonzepte in entstehenden Massen­ und Partnern Auskunft über die Anzahl und Qualität von
märkten. Klimaschutzinitiativen von Unternehmen der Automo­
bilbranche. So könnten verschiedene Abstufungen eines
Hierzu gehört die intelligente Anwendung von ­Analytischem Klimaschutz-Zerti­fikats Gradmesser sein für den ­Umfang
CRM zur Feinsegmentierung des differenzierter ­werdenden der Klimaschutz­initiativen des jeweiligen Her­stellers und
Marktes. Es gehört dazu ein ausgefeiltes Dialog- und damit leicht verständliche Schlüssel­information für den
­Kampagnenmarketing über alle Phasen des Autokaufs ­hinweg Kunden. ­Ergänzende Varianten des Klimaschutz-Zerti­fikats
(Vor-­Kaufphase, Kauf, Nutzung, Neu-­Orientierung, Ab­ bieten sich für die ­Zertifizierung der unterschiedlichen
wanderung oder Wiederkauf ). ­Unternehmensformen in der Automobilbranche an.

Und nicht zuletzt ist beim emotionalen Produkt „Auto-


­­­mobil“ auch eine Strategie wesentlich, die auf eine Herbei-
führung positiver ­Individualerlebnisse oder die ­Bildung von
Kunden bindenden Communities abzielt.

14
Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries

Der „Klimaschutz-Info-Point“: Wissens- und Kommuni- Neben der Aufbereitung der Informationen sind einsatz­
kationsbasis. Zur Generierung einer soliden Wissensbasis spezifische Schulungen aller Mitarbeiter sowie Partner­
bietet sich die Schaffung eines unternehmensspezifischen unternehmen zu Inhalten und Nutzung des Klimaschutz-
„­Klimaschutz-Info-Points“ (KSIP) an. Ein KSIP ­verfügt ­Info-Points eine weitere Voraussetzung, um das
über zentrale Datenbanken mit Informationen über Unternehmen nicht nur technologisch, sondern auch
den ­Klimawandel, Initiativen des Unternehmens zum ­kommunikativ in eine klimaschonende und rentable
­Klimaschutz sowie Produkte, Leistungen und ­zentrale ­Zukunft zu führen.
Wertvorstellungen des Unternehmens. Ergänzt werden
­diese Datenbanken mit Modulen, in welchen Klimaschutz Die Klimaschutz-Vertriebs-Taskforce: Speerspitze für die
spezifische Grundlagen für die Bereiche Marketing, ­Vertrieb Eroberung von Massenmärkten. Denkbar ist auch die
und Service hinterlegt sind. Bildung von Klimaschutz-Vertriebs-Taskforces (KSVT).
Rekrutiert werden kann eine solche Taskforce unter den
In nutzerspezifisch und didaktisch aufbereiteter Form besten ­Vertriebsmitarbeitern der Hersteller und Vertre­
­stehen die Informationen des Klimaschutz-Info-Points allen tern der erfolgreichsten Händler, die in allen Belangen
Kundenkontaktstellen des Unternehmens zur ­Verfügung. des ­Klimaschutzes, der neuen Technologien und innova­
Seine Inhalte werden über ­verschiedene Kommunikations­ tiver Argumentations- und Vertriebstechniken ausgebildet
kanäle zu den Zielgruppen gebracht: über Shop-in-Shop- ­werden. Eine solche Klimaschutz-Vertriebs-Taskforce kann
Lösungen, über das Internet oder das Intranet. So erreichen dabei als Multiplikator im Rahmen von Vertriebsevents
sie ­innerhalb der ­Organisation die Mitarbeiter der Zentrale, ­eingesetzt werden, aber auch im Rahmen der Weiter­bildung
die ­Produktionsstätten, die Niederlassungen, die Händler bei Händlern vor Ort, als zentraler Ansprechpartner in
und Werkstätten – und die Vertriebs-Taskforce (vgl. ­unten). ­Vertriebsfragen oder als wichtige Säule bei der Weiterent­
Externe Zielgruppen sind Kooperationspartner, Kommuni­ wicklung der Klimaschutzmaßnahmen der Hersteller und
kationsagenturen und Verbände. der Händler.

15
Blue Automotive CRM

Bei der Kundenloyalisierung

Die Internetpräsenz des Herstellers: Virtueller „Klima- Die Werkstatt: Kompetenzcenter für Technologien. Wenn
schutz-Info-Point“. Neben Auswahl und ­Konfiguration von es in den Showrooms gelingt, jedem Kundentyp das ideale
Fahrzeugen, Händlersuche, Probefahrtanfrage und Service­ Fahrzeugkonzept zu verkaufen, beginnt für die Werkstätten
seiten für Fahrzeugeigner bietet die Internetpräsenz eines die Herausforderung, die neuen Antriebs- und Fahrzeug­
­Herstellers auch die ideale Plattform für die ­virtuelle Vari­ konzepte zu warten und zu reparieren. So sind auch die
ante eines Klimaschutz-Info-Points (KSIP). Von ­zentraler Werkstattmitarbeiter über relevante Aspekte von Klima­
Stelle konzipiert, realisiert und aktualisiert ­eröffnet sie Kun­ wandel, Klimaschutz und neue Technologien zu informie­
den, Interessenten und der Öffentlichkeit die ­Möglichkeit, ren – in einer Form, die ihren Aufgabenbereich angepasst
sich mit Informationen rund um die ­Themen „Klima­ ist.
wandel – Ursachen und Folgen“, „Klimaschutz – die po­
litischen Initiativen“, „Klimaschutz – Unsere Produkte Die Gründe für Einführung neuer Antriebskonzepte und
und Leistungen“ zu informieren. Hintergründe und Vor­ deren individuelle Bedeutung für die Kundenmobilität
teile alternativer Antriebstechnologien können als Teil der müssen verstanden werden. Der Umgang mit innovativer
Markenwelt präsentiert und potenzielle Kunden mit um­ Technik muss frühzeitig erlernt und trainiert werden, um
fassender und didaktisch aufbereiteter Information für die die Kunden auf Dauer von Vorteilen und Haltbarkeit ­ihrer
eigenen Produkte und Leistungen gewonnen werden. neuen Fahrzeuge zu überzeugen. Nichts wäre fataler als
ein Scheitern der teuer entwickelten Antriebstechnologien
Der Händler: Beraten, Wünsche erkennen, Alternativen aufgrund unzufriedenstellender Ergebnisse im Wartungs-
aufzeigen. Für die Arbeit mit dem Kunden sollten Händ­ und Reparaturbereich. Das fragile Kundenvertrauen würde
ler und Niederlassungen die Möglichkeit haben, marken­ erschüttert, latente Vorbehalte und Vorurteile seitens der
spezifisch gestaltete und vor Ort installierte Varianten Kunden zu wahrgenommenen Gewissheiten zementiert. Im
des Klimaschutz-Info-Points zu nutzen. Ausgestattet mit Extremfall müssten Investitionen in gigantischem ­Maßstab
­Informationsmaterial in Papierform, Onlinezugang und abgeschrieben werden.
Einspielfilmen können geschulte Mitarbeiter unsichere
Kunden auffangen, Meinungsführern unter den Kun­ Zur Sicherstellung eines soliden Umgangs mit allen
den wertvolle Argumentationshilfen liefern und darüber ­Formen alternativer Antriebsformen bietet sich daher auch
hinaus insbesondere die spezifischen Vorteile der unter­ die ­Bildung von Klimaschutz-Werkstatt-Taskforces (KSWT)
schiedlichen, neuen Antriebstechnologien für Kunden und an. Eine solche Taskforce könnte neben der Ausbildung
­Gesellschaft vermitteln. und Hilfestellung auch über eine herstellerseitige Zertifi­
zierung für die jeweilige Antriebstechnologie ein deutliches
Mit der Einführung neuer Technologien werden auch neue Zeichen für die Qualität der Wartung setzen. So könnte
Geschäfts- und Leasingmodelle Einzug in die Händler­ der Hersteller dem eigenen Händler- und Werkstättennetz
betriebe und Niederlassungen halten. Wenn es dann neben ­Vorteile gegenüber nicht-zertifizierten freien Werkstätten
dem Leasing von Fahrzeugen auch um das Leasing von verschaffen. Beim Kunden würden Vorbehalte abgebaut
­Batterien oder Ladestationen geht oder neue Geschäfts­ und gerade in den ersten Phasen der Markteinführung
modelle für Elektrofahrzeuge implementiert werden, lässt ­Servicevolumina hin zu geeigneten Anlaufstellen kanalisiert
sich auch hier ein Klimaschutz-Info-Point als zentrale (Vgl. Klimaschutz-Vertriebs-Taskforce).
­Wissensbasis nutzen.

16
Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries

Während der Interaktion mit den Kunden

Kundeninteraktion mit den Instrumenten des Web 2.0.


Bereits während des Gespräches oder eines eMail-­Verkehrs
­können die Anliegen des Kunden durch ­intelligente Ge­
sprächsführung zu Loyalisierungs-, Cross- oder Upselling-
Aktivität genutzt werden. Die Instrumente des Web 2.0
bieten sich hierfür an. In Internet-Communities lassen
sich Chats von Automobilherstellern und ihrer ­Händlern
moderieren, und Kunden bzw. Interessenten können über
Online-Recherchen und Chat wertvolle Informationen von
den Herstellern erhalten (Abbildung 8).

Web 2.0 für Automobilhersteller und Händler


Nutzungsbeispiele als Ziele der Nutzungsbeispiele
Web-2.0-Funktionen
CRM-Funktionalität als CRM-Funktionalität
Community zum Thema „klimaneutrale Automo­
bilität“ mit Moderatoren, bspw. des OEMs, von Auch kritische Diskussionen werden
Moderierte Internet-Communities
Umweltorganisationen, von Regierungsstellen, zugelassen und moderiert
engagierten Kunden...
Unmoderierte Internet-Communities
Kritischen Diskussionen wird ein offenes Umfeld
(Validierte Forumsbeiträge werden Bereitstellung eines Community-Umfelds, welches
gegeben, um die Ehrlichkeit des Engagements zu
in Unternehmenswissensdatenbank demonstrativ nicht moderiert wird
unterstreichen.
aufgenommen)
Neue Fahrzeugkonzepte werden im Rahmen der
Entwicklungs-/Testfahrten auch von Gewinnung valider Eindrücke der Zielkunden zur
Testfahren durch Kunden und an­
Kunden bewegt, die ihre Eindrücke in Optimierung der Fahrzeugeigenschaften im Sinne der
schließende Diskussion im Internet
speziellen Foren austauschen und an den Massenmarkttauglichkeit
Hersteller weitergeben
Passive Chat-Funktion auf Unterneh­ Im Rahmen der Online-Version des Klimaschutz-
menswebsite (Zur Verhinderung eines Infopoints wird dem Nutzer eine Chat-Funktion
„Wegklickens“ des Nutzers) angeboten Der Nutzer der Online-Version des KSIP kann Fragen
direkt mit geschulten Mitarbeitern klären und sich so
Call-Back-Button Im Rahmen der Online-Version des KSIP kann der von der Nachhaltigkeit des Engagements überzeugen
(Nutzer wünscht Rückruf oder Nutzer einen Anruf wünschen, um nähere Informa­
Kontaktaufnahme via E-Mail) tionen zu einem bestimmten Zeitpunkt einzuholen
Research-Möglichkeit auf Unterneh­ Im Rahmen der Online-Version des KSIP kann der
Das Unternehmen unterstützt das Kundenengagement
menswebsite (inkl. Sammlung aller Nutzer seine Research-Ergebnisse sammeln und
zum Klimaschutz, die Glaubwürdigkeit wird gestärkt
gegebenen Antworten) verwalten

Ein Service-Avatar unterstützt die Recherche in der


Nutzer werden - auf Wunsch - partnerschaftlich durch
Service-Avatar Online-Version des KSIP und bietet sich als Weg­
die Online-Version des KSIP begleitet
weiser zu besonders interessanten Informationen an

Abb. 8: Web 2.0-Funktionalitäten können die Kunden-Loyalisierung und Community-Bildung unterstützen


Quelle: Spiegel Online: Web 2.0 für PKW-Hersteller „Lasst Google Autos bauen!“ 26.02.2009

17
Blue Automotive CRM

6. Und der Erfolg?


Qualitätssicherung und Reporting geben Auskunft

Klassische und neue Optionen brauchen eine ­Kontrolle • Waren die Informationen im „Klimaschutz-Info-Point“
ihres Erfolges. Im Rahmen eines CRM-­Reportings wer­ verständlich und unsere Lösungen für den Klimaschutz
den für jeden CRM-Teilbereich die Ergebnisse der Effi­ überzeugend?
zienz-, Kundenzufriedenheits- und -loyalitätsmessungen
• Haben wir verunsicherte Kunden für uns gewinnen
­dokumentiert. Dabei ergeben prozessbezogene Messungen
können?
(z.B. der Dauer von Arbeitsschritten), objektbezogene
­Messungen (z.B. Kundenzufriedenheit), und erfolgs­­- • Womit hatten Kunden Probleme?
be­zogene Messungen (z.B. der Anzahl erfolgreich
­bearbeiteter Kundenbeschwerden) ein detailliertes Bild Antworten auf diese Fragen gibt die Qualitätsmes­
über die ­Qualität der CRM-Aktivität des Unternehmens. sung im operativen CRM. Sie sichern die Qualität der
CRM-­Aktivität eines Automobilkonzerns im Zeitalter
• Haben unsere neuen Fahrzeugkonzepte den Kunden ­klimaschonender Mobilitätslösungen.
überzeugt?
• Haben wir Mitarbeiter in Servicecentern, bei den
Händlerbetrieben, bei Werksniederlassungen und in
den Werkstätten genügend ausgebildet, trainiert und
geschult?

18
Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries

Detecon International Detecon Spotlight

Detecon International ist eines der weltweit führenden ‘Detecon Spotlight’ behandelt aktuelle Fragestellungen aus
Unternehmen für integrierte Management- und Techno­ unterschiedlichen Branchen. Detecon-Experten zeigen, wie
logieberatung und entstand 2002 aus der Fusion der Sie mit Hilfe modernster Informations- und Kommuni­
­beiden Beratungshäuser DETECON und Diebold. Auf der kationstechnologien aktuellen Marktentwicklungen
Basis umfangreicher Kompetenzen im Bereich der Infor­ Rechnung tragen und damit neue Geschäftspotenziale
mations- und Kommunikationstechnologie (engl.: ICT) ­erschließen können.
berät ­Detecon Kunden aus allen Schlüsselbranchen. Im
Fokus steht dabei der Aufbau neuer Geschäftsmodelle, die Detecon International GmbH
­Optimierung bestehender Strategien und die Steigerung Redaktion Spotlight
der Unternehmenseffizienz durch Strategie-, ­Organisations- Frankfurter Straße 27
und Prozessverbesserungen. D-65760 Eschborn
Fon +49-6196-903-132
In Verbindung mit der herausragenden Technologie- spotlight@detecon.com
­Expertise von Detecon ermöglicht uns dies eine ­Beratung www.detecon.com
entlang der gesamten Wertschöpfungskette unserer
­Kunden. Die Grundlage unserer Dienstleistungen ­bilden
das Branchen-Know-how unserer Consultants und ­unser
gewonnenes Wissen aus erfolgreichen Management und
ICT-Projekten in über 100 Ländern. Detecon ist ein
­Tochterunternehmen der T-Systems, der Geschäftskunden­
marke der Deutschen Telekom.

Integrierte Management- und Technologiekompetenz


Herausragend ist unsere Fähigkeit, technologische ­Expertise
sowie umfassende Branchen- und Prozesskenntnisse in
­konkrete Strategien und Lösungen umzusetzen. Von der
Analyse über die Konzeption bis zur Umsetzung ­wenden
wir integrierte, systematische und kundenzentrierte
­Beratungsansätze an. Diese umfassen etwa die Modulari­
sierung von Services, ein wertorientiertes Kundenmanage­
ment sowie den Aufbau effizienter Strukturen, um sich mit
innovativen Produkten im Markt absetzen zu können. All
dies macht Unternehmen im globalen Zeitalter flexibler
und schneller – bei gleichzeitig geringeren Kosten. Dabei
bietet Detecon sowohl horizontale Services, die sich an alle
Branchen richten und beispielsweise IT-Architektur- oder
Einkaufsstrategien umfassen, als auch vertikale Beratungs­
leistungen, die tiefe Branchenkenntnisse voraussetzen.

19
Blue Automotive CRM

1
Bericht der Arbeitsgruppe I des IPCC im Sachstandsbe- 5
MMC-AutoMaster 2007, S. 35
richt zur Klimaänderung des IPCC (Intergovernmental
Panel on Climate Change.)
6
Ernst & Young: Automobilbarometer 2009


2
www.bundesregierung.de: Eckpunkte für ein inte-
7
vgl.: GfK Panel Services in Kooperation mit der GfK
griertes Energie- und Klimaprogramm: „CO2 - Strategie Nürnberg e.V.
Pkw: Ziel: Die durchschnittlichen CO2 -Emissionen 8
Absatzwirtschaft Nr. 09 vom 01.09.2008, S. 38:
neuer Pkw in der EU sollen unter Berücksichtigung der „­Hybrides Marketing“
Wettbewerbsfähigkeit und Vielfalt der europäischen
Automobilindustrie im Rahmen der CO2 -Strategie der
9
Eckhard Reimann / Hagen J. Sexauer: Handbuch Praxis
Kommission bis 2012 auf 120 g CO2 / km reduziert Kundenbeziehungs-Management: Teil A: Joachim Hauck
werden. Hierbei werden jedoch auch Biokraftstoffe und / Christian Jost / Rolf Lichter: CRM-Strategie: Basis
verschiedene andere Maßnahmen mit 10 g CO2 / km für effektives und zielorientiertes Kundenbeziehungs-
angerechnet, so dass am Fahrzeug selbst bis 2012 ein ­Management, S. 59
Ziel von 130 g CO2 / km erreicht werden soll. 10
Eckhard Reimann / Hagen J. Sexauer: Handbuch Praxis

3
auto, motor und sport, 08.2008, S. 98: „Alternative Kundenbeziehungs-Management: Teil A: Joachim Hauck
Konzepte im Vergleich“ / Christian Jost / Rolf Lichter: CRM-Strategie: Basis
für effektives und zielorientiertes Kundenbeziehungs-
4
Ein vielversprechender Ansatz für urbane Flexibilität ­Management, S. 61
wird von Mercedes-Benz mit dem car2go Konzept in
Ulm verfolgt. Dort kann der Nutzer ein Fahrzeug ohne
11
Hajo Hippner / Klaus D. Wilde: Management von CRM-
Reservierung nutzen. Das Fahrzeug kann überall im Projekten, S. 227 ff.
Stadtgebiet abgeholt und abgestellt werden. Abhol-
und Abstell-Ort können unterschiedlich sein. Das Kon-
zept ist finanziell transparent und flexibel. Es gibt keine
monatliche Grundgebühr. Berechnet wird lediglich ein
Festpreis pro Minute, Stunde oder Tag.
www.car2go.com

20
Detecon Spotlight
www.detecon.com

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