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20.

Kapttel:Sonatenund Panien fnr Violinesolo 181

\' : n g-Moll BWV 1001

l' :::-rrsch zu nennenderGeste erbffnet dasAdasio sowohl die Sonateals auch


;---:rr Verkzyklus. Der barockeUbersch*angder Figurenordnetsich den
-'-rortionen des Satzesmühelos unter; Bach bleibt trotz aller Eruptivität
.:: und gestattetnicht, daß ein Derail das Ganze überwuchert. Man fühlt sich
r: .:ic Fülle wie an die Strenge römischer Barockfassaden erinnen - in dieser
" ::lJet der Satz ein Gegenstückzur Orgel{antasiein der gleichenTonarr g-
! a \ 5.{2,die ia ebenfallsin Köthen entstand.Doch scheintdasViolinwerk rrorz
;:;cren instrumentalen Mittel weiler auszugrcifen.
Geradesic vermögendie
: r Jcs Hörers stark zu aktivieren.
-- iihneifen der Introduktion setzt d;e Ftagarhythmische Festigkeitentgegen.
-'::::a ist auf einen cinzigenTakt konzentrien; dieseVerknappung und der werte
:.'' Einleitungssatzesbilden ein notwendiges Gegensatzpaar.Stärker als die
*- :er beiden anderenSonatenisr diese Fuge ans Thema gebunden.Die Divcrti-
:rhmen relativ wenig Raum ein und haben, verglichenmit dcn Divenimenti der
--
.r rnd C-Dur-Fuge, geringerearchitektonischeBedeutung. Neben andcrcn, in
iF ' .:orischenFugenentwicklungzu suchendenGründen mag dics der Anlaß dafür
r. :ili das Thema selbst im Verlauf des Sarzeseinigen Mctamorphosenunterlicgt;
a,:c :c'eire Häfte wird mehrfachvariiert (T.53-54, T.58-59, T.6l-63 und weitere).-
l-- \uflösung der von Bach lediglich als Akkordfolge nolierten Arpeggienstclle
' ql macht Carl Fleschfolgenden, überzeugendenVorschlag(Bsp. 144):

Bsp.144 Sonare 2.Satzluga,T. 15-36,l8


für Violinesoloin g-MollBWV1001,

!..rfmerksam gemachtsei auf die kompositorischungewöhnlicheSequenzvon Seprak-


. 'rden(T.45, 4. Viertel- T.46); sie hat Entsprechungen an andererStelle(T.9-11,
. 39-93)und im Siciliano(T. 14).
i Die geigerischdi{fizile und deshalbnicht leichr befriedigendzu interprericrende
>:ciliznaisr im Grunde ein dreistimmigerSatz: zwei Oberstimmenund ein bassetto.
.\us rechnischen GründenmüssendieseLinienstindig unterbrochen werden,anders
war das Satzgefüge selbstmit einemBarockbogen nicht zu spielen.Man muß den
Linienim Geistfolgenund sie dort ergänzen, wo sie de factonicht vorhandensind.
Kompositorisches ErgebnisdieserBeschränkung isr ein Satzvon eigenanigerUnrerbre-
chungstechnik; Bachnimmt hier Prakrikendes20.Jahrhundens vorweg.Als Beispiel
seienT.7-8 in einerrekonstruienen Paniturwiedergegcben (hinzugefügre
Noten sind
eingekreist). Einenbesonderen Hinweisverdientder kompositorische Kunstgriffdes
182 TeilIII: Einzelz:erhe

Zweiunddreißigstel-Laufesin T.8: er beginntals Fortsetzung


der Baßlinieund geht
über (Bsp.145).
nahtlosin die Melodielinie

Bsp. 145
Sonatefür Violine solo in g-Moll
Bttüv t001, 3.SatzSiciluno,
T. 7-8 (dic eingekreistenNoten
wurdenhinzugefügt)

AngesichtssolcherlatenterMehrstimmigkeir vcrstehtman, daß Roben Schumannden


Solosonareneine Klavicrbegleitunghinzugefügthat, ein Verfahren,das uns barbarisch
anmutet, das sich aber immerhin aus der verbür8ten Uberlieferung legitimierenlißt,
nach welcher Bach die Violin-solo-Werke gelegendichselbstauf dem Clavichord mit
angedeuteten Harmonien musiziert hat - was Schumann freilich noch nicht gewußt
haben dürfte.'
4. Das abschließendePresto, ein in ununterbrochener,atemloserSechzehntelbewe-
gung verlaufcnderSatz, isr ein Virtuosenstückvon rasanlerBrillanz, allerdingsnicht
nach Paganini-Art, sondern eher dem Publikum abgewandt,rauh, unkonziliant. Bach
wird ztr einer Fülle verschiedener Gestalten von Akkordbrechungen inspiricrt. Dies
fühn dazu, daß sich trotz Gleichartigkeit der Bewegung wechselndeHöhen- und
Entspannungspunkteergeben;sie müssenaufgesuchtund verstandenwerden (vgl. S.
1661.).

Partita Nr. 1 in h-Moll BWV 1002

Von den drei Partiten erscheint die erste als die schlichteste.Sic har nur die vier
klassischenSuitensätze(statt der Gigue eine Bourr6e), denen allerdings jeweils ein
Double beigegebenist. Dieses Variationsverfahren hat Bach zwar oft auf einzelne Sätze,
niemalssonst aber auf ein gesamres\0erk angewandt.ln der h-Moll-Partita haben die
Doubles eine gemeinsamcAusrichtung: sie bestehenalleausdurchlaufenden,gleichmä-
ßigen Figuren - man beachte, wie Bach solche Bex'egung stets unkonventionell
phrasien -, so daß das Double gegenüberdem Original wie cine Vereinfachung
erscheint.Besondersdeutlichwird es in der Allernande.ln der erstenFassungisr sieein
rhythmisch und auch geigerischvertrackterSatz;um siebefriedigcndzu interprctieren,
bedarf es der Vorsrellung eines mäßig fließenden Achrelmetrums. Vieweit es frir

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