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DRUCKSACHE G-05/257

BESCHLUSS-VORLAGE

Dezernat/Amt: Verantwortlich: Tel.-Nr.: Datum

II/Umweltschutzamt Herr Dr. Wörner 6100 03.03.2006

Betreff:

Beitritt der Stadt Freiburg zum "Trinationalen Atomschutzverband der Bevölke-


rung um das AKW Fessenheim" (TRAS)

Beratungsfolge Sitzungstermin Öff. N.Ö. Empfehlung Beschluss

1. HA 13.03.2006 X X

2. GR 21.03.2006 X X

Anhörung Ortschaftsrat (§ 70 Abs. 1 GemO): nein

Abstimmung mit städtischen Gesellschaften: nein

Finanzielle Auswirkungen: ja - siehe Anlage 1

Beschlussantrag:

Der Gemeinderat nimmt den Sachstandsbericht zu den verwaltungsinternen


Prüfungen und zum Abstimmungsgespräch mit TRAS gemäß der Drucksache
G-05/257 zur Kenntnis und stimmt dem Beitritt der Stadt Freiburg zum trinatio-
nalen Atomschutzverband TRAS gemäß Kap. 3 der Drucksache G-05/257 ab
01.07.2006 zu. Die Mitgliedschaft wird nur so lange aufrechterhalten wie 50 %
des Mitgliedsbeitrags über Spenden finanziert werden.
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Anlagen:
1. Finanzielle Auswirkungen
2. Prüfaufträge aus dem Gemeinderat
3. Statuten TRAS
4. TRAS-Infoblatt zur Verbandsgründung am 17.06.2005
5. TRAS-Infoblatt zu Problemen des AKW Fessenheim
6. Aktuelle TRAS-Medienmitteilung

1. Hintergrund und Anlass

Der Gemeinderat hat sich bereits anhand der Drucksache G-05/182 inhaltlich
mit einem möglichen Beitritt zum "Trinationalen Atomschutzverband der Bevöl-
kerung um das AKW Fessenheim" (TRAS) befasst und die Verwaltung mit Be-
schluss vom 26.07.2005 beauftragt, für den geplanten Beitritt zum TRAS ver-
schiedene Finanzierungsmodelle zu prüfen (der Mitgliedsbeitrag beträgt rund rd.
14.000,00 €/Jahr - siehe Anlage 2) sowie dazu auch Gespräche mit TRAS zu
führen.

2. Gesprächsergebnisse mit TRAS

Am 28.10.2005 fand im Dezernat II ein Gespräch mit Herrn Dr. Stöcklin (TRAS-
Präsident) und Herrn Dr. Rechsteiner (TRAS-Vize-Präsident; Herr Rechsteiner
ist Nationalrat (= Abgeordneter) im schweizerischen Parlament in Bern und gilt
als "TRAS-Motor") statt. Es gab eine breite inhaltliche Übereinstimmung hin-
sichtlich des AKW Fessenheim und seiner Probleme bzw. seiner potenziellen
Gefahren.

Zur TRAS-Mitgliedschaft der Stadt Freiburg wurde im einzelnen Folgendes be-


sprochen:

• TRAS ist kein "Anti-AKW-Kampfverband", sondern ein Verband, der auf


rechtlichem Weg versucht, eine Stilllegung von Fessenheim (und die Ver-
hinderung eines möglichen Nachfolgereaktors) möglichst bald zu erreichen.

• TRAS setzt sich daneben auch intensiv für erneuerbare Energien und Ener-
gieeffizienz in der Region am Oberrhein ein (siehe auch Anlage 2, § 2d).
Hier besteht eine weitreichende Übereinstimmung mit städtischen energie-
politischen Zielen.

• Zur Zeit erfolgt intensiv der Aufbau des Verbandes (siehe Anlagen 3 bis 5);
u. a. sollen in diesen Tagen rund 500 Gemeinden in der Nordwestschweiz,
im Elsass und in Südbaden, die in der Nachbarschaft von Fessenheim lie-
gen, wegen einer Mitgliedschaft angeschrieben werden.
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• Daneben werden derzeit vor allem die rechtlichen Möglichkeiten (hier ist
französisches Recht von Belang) in einem Gutachten untersucht. Fachlich
ist vor allem die Erdbebensicherheit und die Betriebsführung durch die EDF
wichtig.

• Freiburg ist auch aus politischen Gründen als TRAS-Mitglied sehr willkom-
men, könnte nach Zustimmung des Gemeinderates zum Beitritt sofort eine
Beobachterposition bekommen und bei der nächsten Mitgliederversamm-
lung voraussichtlich auch einen Vorstandssitz.

• Mit den Mitgliedsbeiträgen wird die Verbandsarbeit sichergestellt. Es soll


versucht werden, einen Großteil der (sehr teuren) rechtlichen Expertisen
und eventuelle Klagen vor französischen Gerichten aus Mitteln der Kantone
Basel-Stadt und -Land zu finanzieren (die dazu gesetzliche Aufgaben zu er-
füllen haben). Diese Kosten müssen die Mitglieder nicht mittragen.

• Eine öffentliche Spendensammlung fände TRAS sinnvoll, weil damit auch


Publizität erreicht wird.

• Es wäre denkbar, dass die Stadt Freiburg TRAS beitritt (geplant ist der
01.07.2006) und für 2006 einmalig die Hälfte des Beitrages (7.000,00 €)
aufbringt. Ab 2007 soll die Hälfte mit einer gezielten personenorientierten
Spendenaktion finanziert werden. Obwohl nach Auskunft des Finanzamtes
für diesbezügliche Spenden keine Spendenbescheinigung ausgestellt wer-
den kann, erscheint vor dem Hintergrund des großen Interesses der Stadt
an einer Lösung der Problematik Fessenheim die Akquisition von Spenden
ein erfolgversprechender Weg.

• Einen generellen Beitragsrabatt kann es für Freiburg aber, vor allem auch
aus Rücksicht auf die anderen Mitglieder (die den vollen Beitragen zahlen,
wie z. B. Weisweil am Kaiserstuhl) nicht geben.

3. Weiteres Vorgehen und Finanzierung der TRAS-Mitgliedschaft

Als Ergebnis der Varianten-Prüfung und der Besprechung mit Vertretern von
TRAS schlägt die Verwaltung das folgende weitere Vorgehen vor:

• TRAS-Beitritt der Stadt Freiburg zum 01.07.2006 nach Zustimmung des


Gemeinderates gemäß der vorliegenden Drucksache.

• Haushaltsseitige Sicherstellung des halben Mitgliedsbeitrages für 2006


(7.000,00 €) durch eine überplanmäßige Ausgabe.
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• Durchführung einer gezielten personen- oder institutionsorientierten Spen-


denaktion zur Sicherstellung des halben Mitgliedsbeitrages für 2006
(7.000,00 €). Im Vorfeld der aktuellen Beratung in den gemeinderätlichen
Gremien wurde dazu zunächst ein Schreiben des Oberbürgermeisters an
Multiplikatoren aus Politik, Umweltorganisationen, umweltinteressierte/
-engagierte Institutionen Firmen und Einzelpersonen versandt, um ein Mei-
nungsbild bezüglich der Unterstützung eines TRAS-Beitritts und Bewertung
eines geplanten Spendenbriefs zu erhalten. Bei positivem Rücklauf auf die-
ses Schreiben des Oberbürgermeisters ist nach der Gemeinderatssitzung
am 21.03.2006 vorgesehen, einen entsprechenden Spendenaufruf an einen
größeren Kreis namhafter Persönlichkeiten oder Institutionen des öffentli-
chen Lebens in Freiburg, die zur Atomkraftnutzung mutmaßlich eine kriti-
sche Meinung vertreten, zu versenden. Parallel dazu soll ein Spendenkonto
für die Öffentlichkeit eingerichtet werden.

• Haushaltsseitige Sicherstellung des vollen Mitgliedsbeitrages (14.000,00 €)


ab 2007 durch zusätzliche Berücksichtigung im Haushalt bei der Finanzposi-
tion 1.1200.661000 (Mitgliedsbeiträge an Vereine und Verbände) sowie jähr-
liche Wiederholung der oben skizzierten Spendenaktion und Vereinnah-
mung der Spenden bei der Stadt, um damit für die Hälfte des vollen Mit-
gliedsbeitrages eine Gegenfinanzierung zu erzielen.

Ansprechpartner ist Herr Außenhofer, Umweltschutzamt, Tel.: 201-6143

- Bürgermeisteramt -
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Beitritt der Stadt Freiburg zum "Trinationalen Atomschutzverband der Bevölke-


rung um das AKW Fessenheim" (TRAS)

Vortrag: BMin Stuchlik, Drucksache G-05/257. (Anlage )

StR Aichele und StR Bert verlassen die Sitzung.

Wortmeldungen: StR Klabundt (überreicht BMin Stuchlik einen Umschlag mit einer
Geldspende.)
StR Dr. Schroeder
StRin Queitsch
StR Staschull
StR Müller
StRin König
StR Dr. Mörder

StRin Grammelspacher verlässt die Sitzung.

StR Moos
StR Friebis
StR Prof. Dr. Dr. hc Eßmann
StR Lienhart
StR Dr. Schüle
StRin Viethen (Antrag zur Geschäftsordnung, über den Be-
schlussantrag namentlich abzustimmen)
OB Dr. Salomon

StRin Viethen stellt den Antrag zur Geschäftsordnung auf Ende der Debatte.

Beschluss

1. Auf Wunsch des Gemeinderates sagt OB Dr. Salomon zu, sich schriftlich an
Bundeskanzlerin Merkel zu wenden mit der Bitte, die Sicherheitslage des AKW
Fessenheim auf die Tagesordnung des nächsten deutsch-französischen Gipfels
zu nehmen.

2. Der Gemeinderat nimmt den Sachstandsbericht zu den verwaltungsinternen Prü-


fungen und zum Abstimmungsgespräch mit TRAS gemäß der Drucksache G-
05/257 zur Kenntnis und stimmt dem Beitritt der Stadt Freiburg zum trinationalen
Atomschutzverband TRAS gemäß Kap. 3 der Drucksache G-05/257 ab
01.07.2006 zu. Die Mitgliedschaft wird nur so lange aufrechterhalten wie 50 %
des Mitgliedsbeitrags über Spenden finanziert werden.

Nach Aufruf durch den Amtsleiter des Haupt- und Personalamtes, Herr Hurst,
geben die Mitglieder des Gemeinderates ihre Stimme wie folgt ab:
Herr Aichele ist nicht anwesend.
Herr Bergamelli ja
Herr Bert ist nicht anwesend.
Herr Bock nein
Herr Braune ja
Frau Dr. Breckwoldt nein
Frau Buchen ja
Herr Burtsche ist entschuldigt.
Herr Prof. Dr. Dr. hc Eßmann ja
Herr Evers nein
Frau Federer ja
Frau Feierling-Rombach nein
Herr de Frenne ja
Herr Frey ja
Herr Friebis ja
Frau Grammelspacher ist nicht anwesend.
Herr Guzzoni ja
Herr Harter nein
Frau Dr. Hehn ja
Herr Graf von Kageneck nein
Herr Kalchthaler ist entschuldigt.
Herr Keller ist entschuldigt.
Herr Klabundt ja
Frau König nein
Herr Krögner ja
Frau Kuri nein
Herr Lienhart nein
Frau Ludwig ja
Herr McCabe ja
Herr Dr. Mörder nein
Herr Moos ja
Herr Müller ja
Herr Oertel ja
Frau Queitsch ja
Frau Rolland ja
Herr Schätzle nein
Herr Dr. Schroeder nein
Frau Schubert ja
Herr Dr. Schüle nein
Frau Simon ja
Herr Staschull nein
Herr Stather nein
Frau Stein ja
Herr Thoma ja
Frau Dr. von Ungern-Sternberg ist entschuldigt.
Frau Viethen ja
Frau Vogel ja
Frau Woelki ja
Herr OB Dr. Salomon ja

(namentliche Abstimmung: 27 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen)

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