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“Ewig nur an ein einzelnes kleines Bruckstück des Ganzen gefesselt, bildet sich der
Mensch selbst nur als Bruckstück aus, ewig nur das eintönige Geräusch des Rades, das er
umtreibt, im Ohre, entwickelt er nie die Harmonie seines Wesens, und anstatt die
Menschheit in seiner Natur auszuprägen, wird er bloß zu einem Abdruck seines
Geschäfts, seiner Wissenschaft. Aber selbst der karge fragmentarische Anteil, der die
einzelnen Glieder noch an das Ganze knüpft, hängt nicht von Formen ab, die sie sich
selbsttätig geben (denn wie dürfte man ihrer Freiheit ein so künstliches und lichtscheues
Uhrwerk vertrauen?), sondern wird ihnen mit skrupulöser Strenge durch ein Formular
vorgeschrieben, in welchem man ihre freie Einsicht gebunden hält. Der tote Buchstabe
vertritt den lebendigen Verstand, und ein geübtes Gedächtnis leitet sicherer als Genie und
Empfindung” (Sämtliche Werke, vol. 5, p. 583)
“Es springt in die Augen, daß die moderne Poesie das Ziel, nach welchem sie
strebt, entweder noch nicht erreicht hat; oder daß ihr Streben überhaupt kein festes Ziel,
ihre Bildung keine bestimmte Richtung, die Masse ihrer Geschichte keinen
gesetzmäßigen Zusammenhang, das Ganze keine Einheit hat” (Kritische Friedrich-
Schlegel-Ausgabe. Vol. 1, p. 217).
“Salta aos olhos que ou a poesia moderna ainda não alcançou o fim em direção ao qual
se empenha, ou que seu empenho não tem absolutamente nenhum fim fixo, sua formação,
nenhuma direção determinada, a massa de sua história, nenhuma articulação regular, o
todo, nenhuma unidade” (Estudo, p. 35, tradução modificada).
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“Beinahe überall werdet Ihr eher jedes andre Prinzip als höchstes Ziel und erstes Gesetz
der Kunst, als letzten Maßstab für den Wert ihrer Werke stillschweigend vorausgesetzt
oder ausdrücklich aufgestellt finden; nur nicht das Schöne. Dies ist so wenig das
herrschende Prinzip der modernen Poesie, daß viele ihrer trefflichsten Werke ganz
offenbar Darstellungen des Häßlichen sind, und man wird es wohl endlich, wenngleich
ungern, eingestehen müssen, daß es eine Darstellung der Verwirrung in höchster Fülle,
der Verzweiflung im Überfluß aller Kräfte gibt, welche eine gleiche wo nicht eine höhere
Schöpferkraft und künstlerische Weisheit erfordert, wie die Darstellung der Fülle und
Kraft in vollständiger Übereinstimmung” (Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Vol. 1,
p. 218).
“Em quase toda parte, encontrareis logo qualquer princípio como fim mais elevado e
como lei primeira da arte, como medida última para o valor de suas obras, pressuposto
em silêncio contido ou encontrado erguido de modo expressivo; apenas não o belo. Esse
é tão pouco o princípio dominante da poesia moderna, que muitas de suas mais exclenetes
obras são, de modo inteiramente explícito, apresentações do feio, e se terá bem de admitir,
finalmente, ainda que contra a vontade, que há uma apresentação da confusão em mais
elevada plenitude, do desespero na profusão de todas as forças, que requer uma mesma –
senão maior – força de criação e uma sabedoria artística como a apresentação da
plenitude e da força na harmonização plena” (Estudos, p. 37, tradução modificada).
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“Es ist schon oft bemerkt worden: die Menschheit sei eine zwitterhafte Spielart, eine
zweideutige Mischung der Gottheit und der Tierheit. Man hat es richtig gefühlt, daß es
ihr ewiger, notwendiger Charakter sei, die unauflöslichen Widersprüche, die
unbegreiflichen Rätsel in sich zu vereinigen, welche aus der Zusammensetzung des
unendlich Entgegengesetzten entspringen. Der Mensch ist eine aus seinem reinen Selbst
und einem fremdartigen Wesen gemischte Natur. Er kann mit dem Schicksal nie reine
Abrechnung halten, und bestimmt sagen: jenes ist dein, dies ist mein” (Kritische
Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Vol. 1, p. 229).